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Meser Tatbestand nicht eine Partes, Sondern alle Parteien treffen. Es i t unser Interesse wie das Interesse aller Parteien, möglichst rasch und. möglichst gründliche Klärung zu fordern, und, wenn sie eine Schuld ergeben sollte, die Lehren zu ziehen. Haftentlassungen im �falle Barmat. Am gestrigen Freitag nachmittag ist der stellvertretende Direktor der Meiturbank, Thieme, nach erfolgter Vernehmung durch die Staatsanwaltschaft wieder aus der Haft entlassen worden. Wie wir hören, besteht die Aussicht, dast auch zwei weitere Mitglieder des Direktoriums der genannten Bank, und zwar die Herren Schefser und Gehricke, sobald ihre Vernehmung erfolgt sein wird, ebenfalls auf freien. Fuß gesetzt werden. Diese Maßnahme war der Merkur - dank, deren Betrieb durch die Verhaftung aller leitenden Persönlich- leiten lahmgelegt zu werden droht, bereits im Laufe des gestrigen Tages seitens der Staatsanwaltschaft für den Fall in Aussicht gestellt worden, daß die Vernehmungen der betreffenden Herren ihre Frei- lassung rechtfertigen würden. Erklärung der Verteidiger Barmats. Zu der Verhaftung der Gebrüder Barmat wird der B5-Aorr«- spondenz von der Verteidigung der Gebrüder Barmat, Rechtsanwalt Bahn und Rechtsanwalt Dr. Manfred Schwersenz, folgen. des mitgeteilt: Bisher befindet sich das Vorverfahren noch im Urstadium. Ein großer Teil der Beschuldigten ist überhaupt noch nicht ver- nommen worden. Die Vernehmungen werden heute bei dem A mtsgericht Mitte durch den Amtsgerichtsrot v. Noel in Angriff ge­nommen werden. Die Verhaftung der Gebrüder Barmat hat in sehr weiten Kreisen großes.Befremden erregt. Es find dadurch weile wirtschaftlich« Kreise und Unternehmungen gefährdet. Di« Leschuldi. gunz der. Staatsanwaltschaft geht aus Kreditbetrug. Es ist in erster Linie dazu zu bemerken daß die seitens der Staatsbant an die Gr- brüder Barmat gegebenen Kredite zurzeit überhaupt noch nicht fällig sind. Es hat sogar die Staatsbant der Merkur-Bant«inen Kredit von ein«r Million unter der Voraussetzung verlängert, daß 100 000 Mi, die auch zur Verfügung standen, gezahlt werden. Seitens der Ver- widigung wird heut« ein eingehend motivierter Haftentlassungs- antrag eingereicht und besonders darauf hingewiesen werden, daß eine große Anzahl von Unternehmungen geschädigt und zirka 13 000 Arbiter brotlos werden, wenn die beschuldigten Barmats nicht in Freiheit gefetzt werden, um ihr« geschäftliche Tätigkeit wieder auf­zunehmen." Die Nachprüfung der Barmat-Kredite. . Wolfs?Bur«au teilt mit: Die Nachricht eines Berliner Morgen- blaltes vom Frettag, daß am 1Z. Dezember ein einst irnrniger 55 rf cht der Leitung der Staatsbank gefaßt worden sei, die durch dreifache Effektendeckung gesicherten Kredite des Bar- in at- Konzerns nachträglich noch einmal gut za heißen, und die Kredite weiter laufen zu lassen, ist, wie der amtliche Preußische Pressedienst von der preußischen Staats» bn n k hört,, unrichtig. Es wurde über die Mitte Dezember fällig gewordenen Verpflichtungen des Barmat-Konzerns ver- handelt und verlangt, daß bei einer Prolongation noch weiter erhebliche Sicherheiten gestellt werden sollten. Die Verhandlungen haben noch zu keinem Ergebnis geführt. Was Katz egal ist! Koimuunlstifche Vorbereitungen zur Reichstagseröffnung. Anzesichts des Versuches.der KPD . Zentral«, bei der Eröffnung l-ö» neuen Reichstags' däe Schauspiel jjU wtederhÄeN, mit dem sein Vorgänger eröffnet wurde, ist es nützlich; an«inen Vorgang von damals zu erinnern und«in Gespräch wörtlich wiederzugeben, das damals zwischen dem Alterspräsidenten Bock und dem Sprecher der Kommunisten, Kotz, geführt wurde. Gen. Bock sagte zu Katz:Meine Aufgabe ist lediglich, das Präsidium wählen zu lafsen. Wenn das geschehen ist. könnt ihr euren Amnestieantrag stellen. Zuvor ist es nicht zulässig. Durch euer turbulentes und geschäftsordnungswidriges Treiben bringt ihr blaß die bürgerlichen Parteien gegen den Amnestie an trag auf- und die armen Berurteilten kommen überhäupt nicht heraus." Daraus Kotz:..Da« ist uns egal, wir oerlangen soforl das Work." Wenn die Kommstnisten den Spektakel von damals noch einmal airniidrcn wollen, dann beweisen sie nur noch einmal, daß ihnen das Schicksal der armen Berurteilten egal ist. Die Kdmmunifien wollen übrigens bei der Präsidentenwahl gegen L ö b« stimmen und ihn sofort nach seiner Wähl zu Mahnahmen gegen sie zwingen, damit sie sagen können, daß dieserSPD. -Ver- räter" auch nicht besser sei als Wallras. Sie haben noch immer nicht begriffen, daß sie bei ihrenEntlarvunos". Manövern niemanden entlarven" als sich selbst.- Das aber gründlich!. Iwan Katz im Wiener Landesgericht. Wien , 2. Januar. (WTB.) Der gestern wegen Führung eines falschen Passes und falscher Meldung hier verhaftete kommunistische Reichstegsabgeordnete K a g ist heute von der Polizei der Staats- anwaltschaft übergeben worden.

Kommunististbe Silvesterprügelei. Ausgeschlossene gegen Bonzentrene. Saarbrücken , 2. Januar. (Eigener Drahtbericht.) Die Kommu- Nistische Partei des Säargcbiets ist als Folge der Ausschlüsse, die die Zentrale von oben verfügt hat, in zwei Teile auseinandergefallen. Die Zahl der Ausgeschlossenen ist inzwischen größer ge- wm den als die der Getreuen der Zentrale. Wie es da zugeht, zeigt« eine Versammlung, die am vergangenen Mittwoch in Slnwesenhsit eines Vertreters der Ludwigshafener Bezirksleitung in L u d w e i- l e r, der kommunistischen Hochburg des Eaargebiets,� stattfand. Diese Parteiveranstaltung artete zu einer wüsten Silvesterfeier aus, indem«s zwischen der Opposition, die sich um die Ausgeschlossenen gruppiert, und der Bezirksleitung mit ihren Anhängern zu einer großen Schlägerei kam. Der Vertreter der Bezirksleitung und die Führer her KP: Saargebiet sind dabei so verprügelt worden, daß sie im Krankenhaus aufgenommen werden mußten. Auch Namlverschüsse wurden in der Versammlung abgegeben, durch die einige Frauen, zuin Glück ungefährlich, verletzt wurden.

»Keine Experimente". Artikel 18 der Reichsversaffung. fttzln, 2. Januar. (Eigener Drahtbericht.) Unter der Ueberschrift Keine Experimente" wendet sich dieKölnisch« Volkszeitung"«n Freitag abend gegen die von der Deutschen Volkspartei alsbald noch dem ZLahltag angekündigten Anträge, di« sich mit der Reichsflagge und d e m A r t i t e l 1 8 der Reichsverfassung beschästigen. DieKol- nische Volkszeitung" erinnert daran, daß der Artikel 18 ein Kom- promiß war, der die endgültig« Lösung der durch di« Kotastroph« des Bismarckschen Baues aufgeworfen« Frag« nach dem inneren Ausbau des Reiches aus den Schwierigkeiten der notoollen Gegenwart aus- schaltet und einer späteren Klärung und Entwicklung übertragen wollte. Das Blatt bestreitet, daß es gegenwärtig überhaupt möglich j

wäre, die durch Artikel 18 offengehaltene Möglichkeit, Wünsche und Forderungen großer Teile unseres Volkes auf einem oerfassungs- mäßig geordneten Weg« zur Klärung und Befriedigung zu bringen, ohne dadurch die Gesamtheit der Problem« auss neue, und zwar in schärfster und gefahrvollster Form, aus- zurollen.. Dieser Artikel 18 so schreibt das Blatt wörtlich mag keine ideale Lösung darstellen, aber er bedeutet uns vor allem die verfassungsmäßize Anerkennung, daß mit der k l« i n d e u t s ch e n Lösung von 1866 nicht aller Dinge und aller politischer Weisheit letzter Schluß gegeben ist, daß vielmehr die neue Lage unseres Volkes und der berechtigte Drang nach wirklicher Einheit auch mit denen, die heute gegnerischer Machtanspruch draußen stehen läßt, die groß- deutsche Frag« aufs neu«.aufgeworfen hat und einmal zur Lösung führen muß. Hände weg von Artikel 13, Hände weg von Jrisäpseln v e r f a s s u n g s p o l i t i s ch e r Probleme, die noch lange, nicht reis sind..., General Morgans Anklagen. Ein Zirkulär der Deutschen Liga für Menschenrechte. Die Liga für Menschenrechte schreibt dem Rachrichterrbureau des Vereins deutscher Zeitungsverleger: >. Di«Deutsche Liga njr Menschenrechte" hat, unterzeichnet durch die Herren v. Gerlach und Dr. Robert Äuczinsti, ein Zir- kular an die Reichstagsmilglieder des Zentrums, der Demokraten und Sozialdemokraten gesandt, worin sie auf ein« längere Studie des Generals Morgan aufmerksam macht. Es handelt sich hierbei nicht um den Aufsatz des Generals, der jüngst in der deutschen Presse auszugsweise mitgeteilt war. Dieser Aufsatz war ausSaturday Review", das Zirkular der Liga bezieht sich aufOuarterly Review" und lautet: Wir halten es für unsere Pflicht, Sie auf einen Artikel des konservativen englischen Generals Morgan, eines langjährigen Mit- gliedes der Interalliierten Militärkommission, aufmerksam zu machen, welcher im Hest Nr. 48 derOuarterly Review" erschien. Aus seiner langjährigen Tätigkeit und der genauesten Kenntnis der ganzen Ma- terie leitet General Morgan den Schluß her, daß bei dem jetzigen Stand der Entmaffung es Deutschland nach Aushebung der Militär- kontrolle möglich wäre, inner« halb eines Jahres wieder Krieg führen zu können. Er betont verschiedentlich, daß all die Details, die er in diesem 42 Seiten langen Artikel gibt, unwrder- leglich durch ein« Reih« von Dokumenten bewiesen werden könnten, daß er nichts behaupte, was den Tatsachen widerspräche. Aus der anderen Seite sei er sich ober auch bewußt, daß selbst bei voll» kommenster Abrüstung Teutschlands der Gefahrenherd für Europa solang« vorhanden sei, solange nicht die allgemeine Abrüstung durchgeführt würde. Es muß bemerkt werden, daß Morgan sich bemüht, den deutschen Nerhältnisien gerecht zu werden, und bei schärfster Kritik über das System denjenigen Personen, die für das System verantwortlich sind, also dem General v. Deeckt und dem Reichswehrminister Dr. Geßler, die höchst« persönlich« An» erkennung zollte. Die Hauptpunkte des betr. Aufsatzes lassen sich wie folgt zusam- mensassen: 1. Das System. Er verweist auf di« Tatsach«, daß von der Reichswehr ein geradezu geniales Krümpersystem auf- gebaut worden, das dasjenige von Scharnhorst weit überträfe. Der Bestand der Reichswehr fei nicht nur entgegen dem Versailler Ver­trag erheblich höher, sondern würde durch dieses System in 5Zer< bindung mit der Sicherheitspolizei fortgesetzt«rneuert und vergrößert. Dies« Behauptung belegt er mit einer ganzen Reihe von Beispielen, di« Aehnlichkeit haben mit gleichlautenden Kritiken innerhalb der deutschen Press« über di« sogenannteschwarze Reichswehr ". 2. Di« Bewaffnung. Auch die Bewaffnung sei entgegen den Bestimmungkn wesentlich ernster zu nehmen, als es in der Oeffentlichstkeit bekannt s«i,. 6o ,habe man in einem einzigen Staate B-istlchiayds 589 neu fabrizierte Kanonen gesrnrden. wovon in einer einzigen Fabrik 147 Batterlen- hergestellt waren, Diese Tat- fachen in Derbindunq mit der außerordentlichen Kapazität der chemischen Fabriken set sehr ernst zu bewerten und stelle einen groben Verstoß gegen die Entwaffnungsbedingungen dar. 3 Die Obstruktion. Es fei zuzugeben, daß von den offiziellen Regierungsmggnen den Mitgliedern der Militärkontrolle kein« Schwierigkeiten in den Weg gelegt worden feien. Auf der akideren Seite müßte man aber feststellen, daß die unter- geordneten Organe der Reichswehr selbst eine systematische Obstruktion getrieben hätten, di« die Ermittlung der äugen- blicklichcn Bewaffnung Deutschlands außerordentlich erschwert, ja bei. nahe unmöglich gemacht hätte. Die von der Interalliierten Militär- tontrolltommission gefundenen Taffochen hätten nur auf indirek- tem Wege festgestellt werden können, wo? die betreffenden Mit- glieder besonders verbitten habe. 4: umung der Kölner Zone.- Auf Grund aller feiner Ausführungen kommt General Morgan zu dem Schluß, daß das Rheinland nicht geräumt werden dürfe. Es ist wesentlich, daß in diesem Zusatz zum erstenmal klar und deutlich diese Forderung aufgestellt wurde. Wenn man diesen Aufsatz und die ihm zugrunde liegenden Belege in Verbindung bringt mit den Resultaten, die die Reichs- ta g s w a h l ergeben hat, wenn man berücksichtigt, daß das gesamte Atisland es nicht verstehen kann, daß bei einem erheblichen Zuwachs der republikanischen verständigungsbereiten Stimmen über die Regierungsbildung eines R.e ch t s b l o ck s oder Bürgerblocks überhaupt diskutiert werden kann, dann wird man ihre Haltung verstehen können. Die Gefahr, daß das rechtsgerichtete volitische Deutschland in Verbindung mit der Reichswehr die politische«ffek- tive Macht in Deutschland erholten würde, scheint für alle beteiligten Regierungen so untragbar, daß sie glauben, keine Machtmittel aus der Hand geben zu dürfen, um dieser Gefahr nachdrücklichst be- gegnen zu können." die Köln -Note in Serlin. pari«, 2. Januar. (MTB.) Die Not« der Botschafterkonferenz über die Kölner Zone ist den- alliierten Botschaften in Berlin zugestellt worden, die sie wahrscheinlich am Montag dem Reichs» außenminister Dr.' Stresemann überreichen werden. Genügend zahlreiches und positives Material. Brüssel , 2. Januar. (Agence Belg«.) Di« belgische Regierung hat ihrem Berliner Vertreter Weisungen für die Uebergabe der Note an den Reichskanzler übersandt, die ankündigt, daß die Alliierten über genügend zahlreiches und positives Material verfügen, um der Meinung zu fein, daß di« Kölner Zone nicht am 10. Januar geräumt werden könne. Die Vertreter der Alliierten werden sich wegen Uebergabe der Note ins E i n v e r n e h m« n setzen. Die alliierten Mächte beabsichtigen, nach Prüfung des voll- ständigen Berichts der Kontrollkommission über den Stand der deutschen Entwaffnung dem Kanzler später eine zweite Note zu übersenden._ Mussolinis Fwangsherrschast. Tie neuen Verfolgungen. Rom . 2. Januar. (TU.) Das Parlament tritt- morgen wieher zusammen. Mussolini wird zur inneren Lag« sprechen. Dos Mini» sterium bleibt entschlossen, dem mit der Beröffentlichung des R o s s>» Memorials beabsichtigten Angriff der Opposition durch r ü ck s i ch t s- loses Vor gehen gegen die oppositionellen Blätter zu begegnen (lies: es zu rächenl Red.). Di« Beschlagnahmungen und 5iaussuchung«n werden fortgesetzt. All« politischen Der- sammlungen sind vom Innenininister Federzoni verboten war- den. Ein Regierungskommissar soll in Florenz die Untersuchung wegen der faschistischen Unruhen am Silvesterabend führen.

Während am Mittwoch derCorriere della Sera " und einig« sozialistisch« Blätter beschlagnahmt wurden, waren es am Domierstag der liberaleMondo" dasGiornalo d Jtalia" und Ruovo Paese", ferner die angesehenen Blätter der Katholischen Volkspartei:Popolv",Voce Republicia" undSerena". Die faschistisch« Presse bezeichnet diese Methode als das wirksamste Mittel zur Beruhigung der öffentlichen Meinung: sie sei durch die Tatsach« gerechtfertigt, daß di« Oppositionsparteien im Ausland eine falsche Vorstellung von der Lage in Italien hervorrufen und man im Innern eine Provokation des extremen Faschis- m u s befürchten könne. Die strenge Anwendung des Presiedckrets findet In parlamentarischen Kreisen wenig Anklang. So- gar regierungsfreundliche Kreise betonen, daß di« jetzigen Maß- nahmen nur vorübxrgehender Natur sein dürsten. Die beiden liberalen Minister Sarocchi und Caseta sollen Salandra erklärt haben, daß ihre Lage in der Regierung immer schwieriger werde. DieStampa" meldet weiter, daß Musso. lini der Kammer die Vertrauensfrage stellen werde. Sollte er in irgendeiner Frage unterliegen, so werde er nicht zögern, sein R ü ck t r i t t s g« s u ch zu überreichen. Der Bürgerkrieg. Rom . 2. Januar. (WTB.) In der Provinz kam es gestern zu Konflikten zwischen Faschisten und Kommunisten in C e nt a n o am Nemi-See und bei Civitavecchia , in deren Verlauf zwei Kommunisten und ein Faschist g« t ö t e t, vier Petzsoncn ver- wurdet.wurden. Auch in L iv orn o und Crem o na ist es zu Zusammenstößen gekommen. Die Haussuchungen, besonders bei Mitgliedern der Italic L i b e r a(freies Italien ") wurden fortgesetzt. Was am Silvester in Florenz geschah. Rom , 2. Januar. (TU.) Der Innenminister Federzoni hat die Untersuchung der Zerstörung und Inbrandsetzung der Redaktion und Druckerei desRuovo Giornale" in Florenz durch Faschisten eingeleitet. Der angerichtete Schaden beläuff sich aus zwei Millionen Lire. In Livorno wurde das Korrespondenzbureau derGelbon Zeitung"(gemeint ist vielleicht das scharfe oppositio- nell« WitzblattBecco giallo" der Gelbschnabel. Red.) ver- w ü st« t. Mussolinis Strolche in SLdtirol. Rom , 2. Januar. (WTB.) Der deutsch « Abgeordnete Stern- b a ch hat in der Kammer eine A n f r a g e über die Sicherheits» Verhältnisse in Südtirol eingebracht mit besonderem Bezug auf die Vorfäll« der letzten Woche.

Frankreich und üie belgische Neutralität. Paris , 2. Januar. (Eigener Drahtbericht.) DieEre Nvuvelle" veröffentlicht am Freitag in der Fortsetzung ihrer Kampagne zur Klärung der Kriegsschuldfrage einen Artikel des Generals Percin, in dem dieser den Nachweis führt, daß, falls Frankreich die Möglichkeit gehabt hätte, den Krieg mit einer Offensiv« zu b«> ginnen, es sich durch die belgische Neutralität nicht hätte abhalten lassen, den Krieg auf«in fremdes Gebiet überzuleiten. Man habe bereits lange vor dem Krieg.« die Verletzung der belgischen Neutralität voraus- gesehen und alle französischen, belgischen und deutschen militäri- schen Schriftsteller hätten diese angekündigt. Auch England Hab« die Verletzung erwartet und sogar gewünscht, da sie ihm den Vor- wand geliefert hatte, sich an dem Weltkrieg zu beteiligen. Hätte die englische Regierung am 1. August 1914 Deutschland mitgeteilt, daß England im Falle der ZZerletzung der belgischen. Neutralität zu intervenieren gedenke, so hätte Deutschland sich wahrscheinlich besonnen, den Krieg zu erklären. Hitler in Zreibeit. , Tie Polizei wilk Ruhe. München , I. Januar.(Eigener Drahtbericht.) Die Münchener Polizeidirektion hat das Gesuch eines Ausschusses um Bewilligung einer Feier im Bürger bräukeller anläßlich der Frei- lassung Hitlers abgelehnt. Die Polizeidirektwn steht dabei auf dem Standpunkt, daß es nicht angängig ist. Personen, die wegen politischer Vergehen oder Verbrechen rechtskräftig verurteilt worden sind, nach Rückkehr aus der Strafhaft m breitester Oeffentllchkeit in Versammlungen zu fetem. Ueberdies wäre zu befürchten gewesen. daß die Versammlungen der Ausgangspunkt zu weiteren Bersamm- lungen und Straßenkundgebungen geworden wären. Die friedliche Bevölkerung Münchens Hot nach Ansicht des Polizeipräsidenten «in Recht darauf, gegen neue Beunruhigungen geschützt zu werden.

Volkischer Radau. Nationalsozialisten in Nürnberg ausgeschloffen. Nürnberg . 2. Januar. (WTB.) Auch die heutige zweite Sitzung des Nürnberger Stadtrats nahm einen ebenso stürmischen Ver- laus wie di« Sitzung am 30. Dezember. Oberbürgermeister Dr. Luppe wollte den Antrag auf Verschärfung, der Geschäfts- ordnung stellen, aber sofort begann die nationalsozialistische Stadt- ratsstaktion fchärfften Widerspruch gegen den Eintritt in die Tages- Ordnung zu erheben. Der Lärm wurde desto größer, je mehr Dr. Luppe sich bemüht«, zu Worte zu kommen Schließlich wurde der Sitzungssaal geräumt. Auch die Galerie wurde geräumt, auch hie Pressevertreter mußten die Plätze verlassen. Drei Nationalsozialisten, darunter Streicher, wurden durch Schutzleute aus dem Sitzungssaal.entfernt und ihr Ausschluß aus der Sitzung beschlossen. Di« Sitzung wurde darauf wieder auf- genommen. Eine größere Menschenmenge hatte sich vor dem Rat- Hause versammelt: zu Ruhestörungen aber kam es nich' Thüringische Gemeinöewohlen. Das Defizit im HauShalt. Weimar , 2. Januar. (Eigener Drahtbericht.) Die thüringische Regierung hat dem Landtag ein Gesetz vorgelegt, wonach die ursprünglich auf den 22. März festgesetzten Gemeinde- und K r e i s r a t s w a h l e n auf den 22. Februar vorverlegt werden, um am-1. April keine Stockung in der Fortführung der Geschäfte herbeizuführen. Der Landtag selbst wird am 13. Januar wieder zusammentreten. Eine seiner Hauptaufgaben wird sein, bei der Verabschiedung des Haushalts Mittel und Wege zur Deckung des Fehl- b e t r a g e s von 20 Millionen Goldmart zu finden, den die bürger- liche Regierung dem Lande beschert hat. Rmneftieforöerung in Hessen . Antrag der Sozialdemokraten. Darmstadk, 2. Januar. (Mtb.) Die sozialdemokratische Land» tagSsraktion fordert in einem Antrag die Regierung auf, alsbald den Entwurf eines Gesetzes vorzulegen, durch das alle von hessischen Gerichten erkannten und rechtskräftig gewordenen Hast» und Ge- sängnisstrafcn bis zu e.i n e in I a h r e ,u erlassen sind, wenn die Strafen erkannt sind: 1. wegen politischer Vergehen. 2. wegen ülergehen, die im inneren Zusammenhang mit Teuerung«- oder Erwerbslosenkundgebungen stehen. 3. wegen Vergehen durch nicht gewerbsmäßige Verletzungen der§K 318 und 310 R.St.B.