Die Enzialdemokratie wird es ferner als eine, ihrer blingenbuer aufgaben betrachten, die Iassenjustiz, die. in dem letzten Jahre offener als je aufgetreten ist, zu be tampfen. Das Bertrauen zur Rechtspflege ist in Deutschland auf ein Maß herabgefunken, das die schwersten Gefahren für die Rechtssicherheit mit sich bringt. Die Sozialdemokratie Deríangt vor allem 2 m ne stie für die vielen Opfer der • Klassenjustiz und die Beseitigung der Emminger- Verordnungen, durch unsere Rechtspilege schweren Schaden erlitten hat. Sozial und politisch gleichbedeutend ist die Forderung nach einem Journalistengefeß. Würde ein felches Gesez nicht mehr anstreben und erreichen als einen sozialen Schuß für die geistigen Arbeiter der Preffe, so wäre dies allein schon ein Grund für die Sozialdemokratie, fich lebhaft dafür einzusetzen. In dem Maße aber, in dem es gelingt, durch die Befreiung des tapitalistischen Beitungsschreibers, vom Rang eines nur nach Auftrag arbeitenden Angestellten eine Reinigung des öffentlichen Lebens zu bewirken. und. die, fomplizierten Beziehungen zwischen Kapital und Presse durchsichtig zu machen, wird das Journalistengefeh auch politische Bedeutung, geminnen.
Wechsel im Reichstag.
Die neuen Mitglieder des Reichsparlaments. Nach den soeben fertiggestellten Fraktionslist en des neuen Reichstages find folgende Mitglieder neu eingetreten:
Sozialdemokraten: Frau Ansorge, Frau Arning, Bader( Magde burg ), Becker( Hessen- Nassau ), Biester, Dietrich( Thüringen ), Fischer ( Berlin ), Giebel, Helling, Horn, Jäcker, Jacobshagen, Rogzte, Künstler; Landsberg , Dr. Löwenstein, Ludvig, Meier( Baden ), Dr. Moses, Peters, Schaffner, Frau Schiffgens, Schiller , Frau Schilling, Schlide, Schlüter, Schulz( Bremen ), Frau Schulz( Westfalen ), Staab, Stelling, Stüdlen, Thabor, Unterfeitner.( 2 us geschieden sind die Genossen hartleib und Kunert.)
Deutschnationale: Boffen, Dieße, Eggers, Dr. Ellenbed, Fromm, Giese, Dr. Hädenkamp, Harmeny, v. Lindeiner- Wildau, Menzel Baeth, Dr. Brener, Dr. Rademacher, Sachs, Frau Scheidel, Dr. Schneider( Thüringen ), Graf v. d. Schulenburg, Dr. Spuler, Vor dem Felde.( Ausgeschieden sind die deutschnationalen Abgeordneten Christ, Fletcher, Glaser, Harz , Krüger( Hoppenrade ), Lindner, Malte wit( verstorben), Manzte, Paul, Roth ( Württemberg ), Weidt, Weiln böck, Wischnöpfti, Dr. Maretzky.)
Janson, Keinath( früher Demokrat). Frau Dr. Maz, Dr. Pfeffer, Deutsche Bolkspartei: Findeisen, Hamfens, Havemann, Dr. Soff, Schmidt( Hirschberg), Sorge, Westermann ,( Aus geschieden sind: Beuermann, Dr. Düringer( verstorben), Frau Dr. Magnus und Thierkopf.)
Zentrum: Bed ( Oppeln ), Dr. Deffauer, Knoll, Koch( Effen), Neumann, Nientimp, Sonner.( Ausgeschieden sind: Dr. FleiBon ganz besonderer Wichtigkeit ist die Frage der Wahlscher, Roth( Hessen- Nassau ) und Zipper.) reform. Als Sozialdemokrat kann man mit Befriedigung fonstatieren, daß zurzeit niemand daran denkt, den Grundfaß des allgemeinen, gleichen und direkten Wahlrechts nach dem Berhältnissystem, für das unfere Partei so lange hart getämpft hat, ernstlich anzugreifen. Das tommt daher, wei! der Versuch eines Wahlrechtsraubs, wenn er mißlingt, gegen diejenigen ausschlagen muß, die ihn unternommen haben. Ein fleiner Versuch zum Wahlrechtsraub, liegt in den Siträgen vor, die das wahlfähige Alter von 20 auf 25 Jahre berauffezen wollen. Die Sozialdemokratie wird diese Anträge bekämpfen. Dagegen empfiehlt sich, bei Beibehaltung des Verhältnissystems, die Bertleinerung der Wahlfreife weds Herstellung befferer Fühlung zwischen WähTern und Gewählten und die Verminderung der Zahl her Abgeordneten. Der Reichstag wird gut tun, sich mit der Wahlreform zu beeilen, damit er nicht wie sein unglücklicher Borgänger in die Grube fahren, muß, ohne seine legtwilligen Verfügungen getroffen zu haben.
Auf alle Fälle gibt es fachliche Arbeit genug. Dieser Reichstag, der eine wesentlich verftärfte, wenn auch noch lange nicht genug starte sozialdemokratische Fraktion hat, tann manches beffern und den Massen des Voltes wertvolle Dienste leisten, wenn auch ein Teil der bürgerlichen Fraktionen den guten Willen dazu aufbringt und wenn die ewige Krisen chieberei aufhört, die seit Jahr und Tag alle parlamentarische Arbeit lähmt. Voraussetzung dafür ist freilich auch das Zustandekommen einer Regierung, die. nicht unter dem Einfluß ber großfapitalistischen und großagrarischen Sozialreaktion steht, sondern die bereit ist, sachliche Arbeit zum Wohl des Voltes zu fördern. Ob diese Boraussetzung in diesem Reichstag erfüllbar ist, steht freilich noch dahin. Die nächsten Tage
müssen es lehren.
Zum Reichstagsbeginn am Montag.
In der ersten Sigung des Reichstages am Montag wird Namensaufruf vorgenommen und dann die Tagesordnung fir bie nächste Boigung festgelegt werden, bie roraussichtlich am Mittmach tattfinden wird, ba ber Dienstag megen des fatholischen Feiertags igungsfrei bleiben soll. Dem Reichstage mird gleich bei Beginn der Reichshaushaltsplan für 1925 zugeftefft mer den. 3u erledigen ist auch noch der Haushaltsplan für 1924, der non dem vorhergegangenen Reichstag mohl an einen Ausschuß ner. wiesen worden ist, wo er aber nicht zur Erledigung gelangte. Die Kommunisten beabsichtigen, gleich in der ersten Sizung wieder ihre Amnestieanträge einzubringen, so daß es wahrscheinlich schon bei der Festsetzung der Tagesordnung der nächsten Sigung zu lebhaften Auseinandersetzungen fammen wird.
Franzosenkalender.
Bon Paul Gutmann.
Auf dem Weihnachtstisch des dreizehnjährigen Frizz lagen viele gute Gefchente. Der Knabe war gerührt über soviel Liebeszeichen und sang beim Schein der Christbaumferzen mit innigem Gefühl das Lied im Chor seiner Angehörigen:" Bom Himmel hoch da tomm ich her." Unter den Gaben befand sich auch ein mit grellen Farben bedruckter Wandkalender; worauf eine Art Teufel mit einem Stahl helm auf dem Kopf und ein zähnefletschender Schwarzer zu erbliden war. Darunter stanb: ran 30jentaTender auf das Jahr 1925. Roch benommen von Gefühl dankbarer Liebe betrachtete der Stnabe den Kalender. Auf der ersten Seite las er einen längeren Geleitspruch mit dem Motto„ Das Tier ist die Uebergangsstufe vom Franzosen zum Menschen. Nachdem er in der Schule gehört hatte, Daß der Mensch vom Affen abstaminen solle, schien es ihm also, als ob eine Urvorderent Franzosen gewesen seien. Aber das war wohl nicht ernst, gemeint. Er las neugierig weiter: Im Felde nannten mir jie neger, obwohl die Franzosen weiß sind von Angeficht. Selbft unser letter Musketier' murde sich instinktiv deffen hewußt, daß das Mischlingsgezücht, das uns gegenüber stand, alle Ichlechten Eigenschaften einer niederen Bastardrasse besaß. Wie kommt es, dachte der Knabe, daß der Lehrer des Franzöfifchen noch vor vierzehn Tagen erflärt hatte, daß die Franzosen eigentlich aum großen Teil Franken feien, und daß die guten Eigenschaften diefes, Boltes pon, der germanischen Blutmischung herkämen? Er blätterte aufmerksam im Kalender. Unter dem ersten Januar oder Sartung ftand zu lesen, daß im Jahre 1445 Elsaß und Schwaben bon 50 000 Armagnafen verheert worden seien. Dann famen die Schandtaten von 1636, und so ging es fort bis 1923. Jeder Tag eines jeden Monats war im Kalender in Zusammenhang gebracht mit irgendeiner Misjetat, der Vergangenheit. Im vorigen Jahr hatte er noch einen Wandkalender bekommen, worin. jeder Tag irgendeinen trefflichen Spruch. eines Dichters aufwies, monach man fein Benehmen einrichten konnte. Dieser Kalender einer offenbar fein Benehmen einrichten tonnte. Dieser, Kalender einer offenbar fortgeschrittenen Zeit predigte auf jeder Seite, in jeder Zeile Haß. Haß Haß. Der Knabe las von Verbrechen, die er gar nicht begriff, von Schändungen, von Angriffen roher Neger auf Knaben und Mädchen, pon allen erdenklichen Schlechtigkeiten. Das Bolt, das folche Berbrechen verübte, waren Franzosen . Er sah die Photo: graphie eines getöteten Knaben, las das Haßgedicht einer deutschen Mutter, die ihren Sohn zu mörderischen Taten aufrief, Gestern -hatte er sich noch mit anderen Knaben über den Jungensmörder Soormann und den Massenmörder in Schlesien unterhalten, der aus Menschenhaut sich sogar Hosenträger anfertigte Jetzt schien es ihm, als ob alle Schlechtigkeiten der Welt von Franzosen her rührten, und als ob die Deutschen das einzig fleckenlose Bolk der
Demokraten: Bartschat, Fischbeck, Dr. Hummel, Lemmer, Meyer, Dr. Raschig, Rönneburg , Schneider( Berlin ), Schulbt( Stegliz) Schurig.( Ausgeschieden sind: Dr. Böhme, Dr. Gerland, Dr. Geßler, Reinath( fett Bolfspartei), Schiffer, v. Siemens.) Hommunisfen: Frau Arendsee , Berg, Bohla, Geschfe, Heernle, Dr. Korsch, Neubauer, Buz, Schlagewerth, Schneller, Torgler , Weber ( Düsseldorf ).( Ausgeschieden sind: Frau Badeneder, Bartels ( Strefeld), Deniwiß, Ebner, Eppstein , Effer( Hamburg ), Frölich( West falen ), Grube, Grylewicz, Hamann, Dr. Herzfeld, Heydemann, Heim, Jerdrosch. Frau Krüger( Halle ), Lademann, Langenfeld , Lindau , Maslowsti, Müller( Frankfurt ), Müller( Kaiserslautern ), Nagel, Frau Reiler, Roscher, Schroer( Düsseldorf ), Schubert, Stetter, Sychalla, Thomas.)
Bayerische Volkspartei : Diernreiter, Dr. Horlacher, Troßmann ( Nürnberg ). Wirtschaftliche Bereinigung: Beier( Dresden ), Drewiz( Berlin ), Eisenberger, Dr. Jöriffen, Ralteneder, Kerschbaum, Kling, Mollath, Behold.( 2 us gefchieben: Alpers, Haindl, Heßel.) Nationalfozialisten: Straffer, Seiffert.( Ausgeschieden sind: Ahlemann, Blume( Hessen ), Chwatal, Fahrenhorst, Fled, Fritsch, Gansfer, v. Heydenbred, Jacob, Kriebel, Mergenthaler, Rahl, Röhm, Dr. Roth( Franken), Ruckbäschel, Schliephacke, Stelter, Titt mann( widau), Dr. Vahlen und Wulle.)
Die Skandale der Staatsbank. Erfindungen und Richtigstellungen.
Während die Untersuchung im Falle Barmat weiter geht und die Deffentlichkeit nichts davon erfährt, ob die preußische Regierung Schritte ergriffen hat, um in der Preußischen Staatsbant Ordnung zu schaffen, wird von der Kreuz 3eitung" der Versuch unternommen, den Komplex der Staatsbankstandale zu einer Parteiheze gegen die Sozialdemokratie zu benußen. Dieser Bersuch, führende Sozialdemokraten, die in feinerlei Busammenhang mit der Staatsbankaffäre und der Affäre Barmat stehen, zu disi treditieren, ist der Kreuz- Zeitung und der Roten Fahne" gemeinsam.
Der Kreuz- Zeitung " ist es vorbehalten geblieben, die Berson des Reichspräsidenten in diesem Zusammenhang in der schmutzigsten Weise zu verdächtigen. Sie gibt folgende Be hauptungen wieder:
Ebert hat Barmat eine persönliche Empfehlung gegeben, womit Barmat die Marmeladeneinfubr holland in die Hand befam. Barmat hat im Ruhrgebiet die Marmelade teurer verkauft, als sie die holländische Firma vorher dem deutschen Bérbroucher zugeführt hatte.
Erde seien. Die herrlichen von Franzosen zerstörten Burgen, deren Abbildungen der Wandkalender inmitten aller anderen Greueltaten zeigte!
Ein widerlicher Gestant schien aus diesem Kalender aufzusteigen, ein Gemisch aus Brandgeruch, Blut und Verwesung. Der Knabe war ganz betäubt. Ein Efelgefühl quoll in ihm empor, und zugleich verspürte er ein unwiderstehli.hes Verlangen, ebenfalls schlecht zu verspürte er ein unwiderstehli.hes Verlangen, ebenfalls schlecht zu fein und die Schandtaten durch eine eigene Schandtat zu rächen. Er dachte an. Qualen, die er anderen zufügen wollte, an Mordtaten, die noch grausamer sein sollten als die der Marokkaner und Fran30sen. D, er fönnte sich schon vorstellen, daß er nach Frankreich fäme und wie Haarmann einen nach dem anderen abschlachtete.. Die Lichter des Christbaums funtelten. Das Grammophon spielte:„ Stille Nacht , heilige Macht. Alle Anwesenden, Eltern, Tanten, Onkel, die Geschwister fangen gerührt mit, auch Onke! Tanten, Onkel, die Geschwister sangen gerührt mit, auch Onkel Botho, der ihm den Kalender geschenkt hatte. Schimmerten nicht bie Augen des Onfeis von Tränen der Andacht? Eine unerklärliche Wut packte den Knaben. Aus dem Kalender stieg die rote Flamme finnlosen Hasses auf und entzündete ihm das Blut Am liebsten hätte er den Christbaum in Flammen gesetzt. Das Geheul seiner Familie machte ihn schwindlig. Er schrie in ihren Gesang laut den Bers, der auf dem Kalender stand:" Es fliegen die Dämonen schwanger mit Blut und Schmach. Doch die auf Sternen wohnen, senden die Rache nach." Dann riß er seinem fiebenjährigen Schwesterchen die Buppe, die es zärtlich hielt, aus dem Arm und schleuderte sie, überwältigt von Wut, zu Boden, wo ihr Kopf in zahllose Scherben zer brach. Die Schwester schrie, die Berwandten gestikulierten wie vom Teufel besessen, der Knabe wurde geohrfeigt, und der Abend der Liebe endete in Haß, Verzweiflung und grauer Melancholie.
In Herrn Eberts Privatbureau in ber Wilhelm straße sind, ob er persönlich darüber Bescheid gewußt hat, ist nicht bekannt, Verträge abgeschlossen, nach denen bei der Fetteinfuhr 1919, als, in Deutschland die bitterste Not gerade an Fetten herrschte, Prozentjäze vom Preise an die sozialdemokratische Borteikaffe abgeführt werden mußten."
Diese Behauptung wird sofort durch folgende Mitteilung des Wolff- Bureaus Lügen gestraft:
„ Eine bisher noch unbekannte, Zeitungskorrespondenz verbreitet zum Fall Kutister Barmat die Meldung, der Reichspräsident
habe Bar in at durch eine Empfehlung die Marmeladeneinfuhr aus Holland verschafft, und in cinem angeblichen Privatbureau des Reichspräsidenten feien im Jahre, 1919 mit Barmat monopolartige Verträge über die Einfuhr von Fetten unter Festsetzung eines Prozentsatzes für die sozialdemokratische Parteikasse abgeschlossen
worden.
Diese Mitteilung ist, wie wir von zuständiger Stelle erfahren, frei erfunden; weder hat der Reichspräsident einem Herrn Barmat femals eine Empfehlung für die Erlangung der Marmeladeneinfuhr ausgeftelit, noch sind in einem Privatbureau des oder im Bu Reichspräsidenten" ein solches existierte niemals reau des Reichspräsidenten mit Barmat irgendwelche Verträge ababgeschloffen oder Abmachungen getroffen worden."
Wie wir aus genauester Kenntnis hinzufügen, sind die Behouptungen über eine Beteiligung der sozialdemokra tischen Parteita sie an diesen angeblichen Fettgeschäften ebenso frei erfunden. Sie entbehren jeder tatsächlichen Unterlage.
Eine weitere Behauptung, die auch vom„ Tag" wiedergegeben wurde, wollte hen Genossen Robert Schmidt , Reichswirtschaftsminister a. D., in Verbindung mit den Geschäften der Barmats bringen. Genosse Robert Schmidt sandte dem Tag" eine Berichtigung, die dieser abdruckte. In der Nachtausgabe des Tag" wurde der Versuch gemacht, Ge noffen Robert Schmidt zu beschuldigen, er sei an den umfangreichen geschäftlichen Verhandlungen, die die Gebrüder Barmat in den Jahren 1921 und 1922 in: Hotel Bristol zu führen pflegten, beteiligt gewefen.
Auf diesen neuesten Angriff hat Genosse Robert Schmidt dem„ Tag" folgende deutliche Berichtigung gesandt: " Diese Behauptung ist unwahr. Ich habe niemals mit Herrn Barmat geschäftliche noch gesellschaftliche Be ziehungen unterhalten und bin mit ihm weder im Hotel Bristol noch an anderen Orten in Verhandlung getreten. Ich bin auch zu feiner Beit in irgendeiner Form an den geschäftlichen Unternehmungen der Gebrüder Barmat beteiligt gewesen."
Eine weitere Behauptung der Beteiligung an den Geschäften der Barmats wandte sich gegen die Bant der Gemertschaften. Diese Behauptung wird durch folgende Mitteilung der Gewerkschaftsbank Lügen gestraft:
Die Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten A.-G.( die meldungen in teinerlei Geschäftsverbindung mit Bant der freien Gewerkschaften) steht entgegen anders lautenden
dem Barmaf Konzern."
Schließlich ist noch behauptet morden, der Soz. Pressedienſt" fei von Barmat finanziert worden. Auch das ist erlogen, er hat nie einen Pfennig von Barmat erhalten.
Die Verbreitung fo falscher Gerüchte durch die Rechtspreffe diert einestells agitatorischen Sweden gegen die Sozialdemofratie, andererseits soll sie vom Kern der Skandale der
Staatsbant ablenten.
Ganoffe Gustav Bauer teilt uns mit, daß er niemals einem Aufsichtsrat des Barmat- Konzerns angehört hat. Die Kredite der Reichspost.
Wolff- Bureau teilt mit: Zu den umlaufenden Gerüchten über Kreditgeschäfte der Deutschen Reichspoft wird von zuständiger Stelle mitgeteilt: 1. Der Reichspostminister hat sich aus volkswirtschaftlichen und sozialen Gründen( Arbeiterentlassungen usw.) veranlaßt gesehen,
| des mitados, überragt von dem Buddhastandbild, das Wolkenfragerhöhe erreicht. Ueber China und Japan werden wir wohl in Kürze unsere Ansichten revidieren müssen. Die Chinesen sind unerhört intelligent. China verstand es, eine tausendjährige Kultur bis auf den heutigen Tag rein zu erhalten. Europa und Amerifa Richtungen. Die eine möchte alles Europäische ausrotten und die haben diese Welt zur Strecke gebracht. Jetzt fämpfen in China zwei andere möchte alles Europäische annehmen, um, einmal in den BeSiz der Kulturmittel gelangt, burch sie selbst Europa aus Afien zu vertreiben. Erſteht ein westliches China , wird Schanghai ſeine Hauptstadt sein. Indien ist kein Land, keine Nation, es iſt eine Belt, passiv geworden unter der Tropensonne. Jezt sind aber auch dort aufrüttelnde Einflüsse, zum großen Teil von China aus: gehend, bemerkbar. Die Bilder von Siam und Bali boten land. fchaftliche Schönheiten von ungeheurem Reiz, zugleich aber auch Einblicke in Bollsfitten und Gebräuche. Alles in allem schuf Dr. Colin Roß ein Filmwert, das sich selbst lobt und jedem Lernbegierigen etwas bietet.
e, b.
Profeffor Bummi, dessen Nachruf wir Sonnabend brachten, ist nicht 63, sondern 67 Jahre alt geworden.
Im Berliner Theater spielen Emuih Sturm und Eduard Lichtenstein nach Ueberwindung ihrer Indisposition nunmehr täglich die Hauptrollen Anneliese von Dessau".
in
Borträge. Ueber feine Forschungsreife in Ruff 3entralasien hält Dr. Cohn Wiener an der Humboldt- Hochschule, Dorotheenstr. 12, 8 Uhr, zwei Vorträge mit Lichtbildern am Mittwoch( Samarfand und Buchara ) und Donnerstag( Ruinenstätten, Wüsten- und Nomabenvölfer).
Neue Mitglieder des Reichsarchivs. Der Reichspräsident hat an Stelle. des verstorbenen Generals a. D. von Freytagh- Loringhoven und des ausgeschiedenen Professors Erich Marcs den General a. D. von Kuhl und den Professor Brandenburg ( Leipzig ) zu Mitgliedern ber„ Historischen Kommission für das Reichsarchiv". berufen:
Humboldt- hechichule. Das neue Vorlesungsberzeichnis ift foeben erschienen und in zahlreichen Buchhandlungen, Bibliotheken, Raushäusern unentgeltlich zu haben.
"
Eine Journalisten Chrung. Das Deutsche Institut für Zeitungskunde in Berlin hat den Rebatteur der Kölnischen Zeitung ", Dr.. ugo 3öller, aus Anlaß seines 50jährigen Dienstjubiläums zum ersten Ehrenmitgliede ernannt.
Paris gestorben. Er ist das Opfer seiner Bersuche über die Bestrahlungen Der Chemiker Deminitreug, der Mitarbeiter des Ehepaars Curté, ist in des Thoriums geworden, für dessen industrielle Gewinnung er mehrere befriedigende Arbeiten geliefert hat.
Mit dem Kurbelfasten um die Erde. Der Wunsch, fremde Länder zu sehen, ist durch wirtschaftliche Nöte aller Art für viele unerfüllbar geworden. Daher findet ein gutes Filmwert über eine Weltreise ein dankbares Publikum, zumal wenn die Bedeutung des Gesehenen durch einen hörenswerten Vortrag gesteigert wird. Dr. Colin Ro ß, der in den Kammerlichtspielen Begleitgewiffe andere, das uns so reizt, ganz gleich, ob es sich um die porte zu feinem Film spricht, erfaßte stets das Typische, dieses Bereinigten Staaten von Nordamerika , Hawai , die Philippinen, Japan , Korea , China , Sumatra , Indien , Siam, Java oder Bali handelt. Das Erotische der anderen Welten verschwindet langsam. In Kalifornien , das drei schwere Fieberperioden durchzu machen hette, das Gold-, das Band- und das Delfieber, hat fast leit eines auf russischem Boden ausgegrabenen vorfintflutlichen Tieres Ein Trochodon in Petersburg . In Petersburg wird zurzeit das Stejeder ein Auto. Manila ist eine Stadt der stärksten Gegenfäße. Bei ausgestellt, eines Trochodon, das zu den Riefeneidechsen gehörte: Neben einem Blick in das Straßenleben, das halb europäisch ist und zur diefem Eremplar gibt es nur noch ein einziges, das sich im Naturgeschichtanderen Hälfte ganz von den uralten Berkehrsmitteln der Eingelichen Wuseunt der Vereinigten Staaten von Nordamerika befindet. den Philippinen haben die Eingeborenen an ihre primitiven borenen erfüllt ist, tritt das offensichtlich zutage. Doch selbst auf Bambushütten eine Garage für ihr Automobil angebaut. Intereffant war es, daß es dem Reisenden gelang, Alt- Japan im Film festzuhalten. Was er zeigte, war noch das alte Japan , das Reich
wird, nachdem es vor kurzem in Sidney( Australien ) aufgeführt worden Maffe Mensch" in Toflo. Ernst Tollers Schauspiel ,, Maffe Mensch" ift, in den nächsten Tagen in Tolio über die Bretter gehen.
einen Autor" beginnen von Montag ab um 8 Uhr. Komödie. Die Borstellungen von Birandellos, Sechs Personen suchen