Bücherei des Börsenvereins der deutschen Buchhändler zu Leipzig die Erlaubnis erteilt worden, von den Losen der durch das Sächsische Ministerium des Innern im Freistaat Sachsen mit einem Gefamtspielfapital von 300 000 M. zugelassenen Bücherlotterie 100 000 Stück zum Preise von 1,50 m. im ganzen preußischen Staatsgebiet durch den Buchhandel ohne Inanspruchnahme des allgemeinen Losehandels zu vertreiben. Die Biehung soll om 29. April d. 3. in der Deutschen Bücherei zu Leipzig , zu deren Gunsten sie erfolgt, stattfinden. Von einer polizeilichen Abstempelung der in Preußen zugelassenen Lose ist aus nahmsweise abgesehen worden.
Der Rest.
Hier sieht man die Trümmer rauchen, der Rest ist nicht mehr zu gebrauchen," heißt es bei Wilhelm Busch . So geht es auch mit den Trümmern und dem Rest von Weihnachten . Sie rauchen! In vielen Familien wird der Weihnachtsbaum bald nach Neujahr abmontiert. In den kleinen Wohnungen und in den engen Stuben steht er im Wege. In diesem Jahre ist seine Entfernung aus der Wohnung früher als sonst notwendig. Die Bäume find lange vor Beihnachten geschlagen worden, sie nadeln stark, und das merkwürdig milde Januarwetter, durch das auch die Temperatur in den Wohnungen erhöht wird, läßt die Nadeln der Bäume noch schneller und in größerer Fülle fallen. Es gibt zwar besonders liebe Leute, die den geplünderten Weihnachtsbaum kurzerhand durch das Fenster in den Borgarten werfen. Denen gilt es als selbstverständlich, daß der Bortier die Bäume aufhebt, die Nadeln fortsegt und das Holz in das Ofenloch der Sammelheizung steckt. Die anderen aber sind, nun fagen wir mal, praktischer, und verbrennen den Baum in der Waschfüche. Diesmal ist übrigens vielen Tannen und Fichten der Flammentod bereitet worden, ohne daß sie ihrer Bestimmung als Weihnachtsbaum, mit Flitter und Tand behangen, dienen konnten. Bei der Fülle der Bäume, die zum Verkauf standen, haben die Straßenhändler schlechte Geschäfte gemacht und sind mit vielen Bäumen sigen geblieben, die nach Weihnachten nur noch als Brennmaterial benutzt werden können. In den seltensten Fällen haben die Händler, die manchmal das letzte Geld in das Geschäft gesteckt haben, einen kleinen Rest dadurch retten können, daß sie die Zweige abhackten und sie als Schmuck für den Balkon oder als Schutzbelag der Gräber gegen die Kälte für ein paar Pfennige verkauften. Noch kurz vor Neujahr sah man sie in allen Stadtgegenden mit dieser traurigen Arbeit beschäftigt, und die nackten, ihres grünen Schmuckes beraubten Bäume, die sie auf einen Haufen geschichtet hatten, schauten traurig genug aus.
Aber auch der Reft vom Silvesterfest raucht. In vielen Wohnungen hatte man die Zimmer mit Papierfetten und Lampions geschmückt, und nun wandert alles in den Ofen, weil nichts mehr zu gebrauchen ist. Die vielen leeren Wein- und Kognat- und Rumflaschen können nicht den Feuertod erleiden. Aber sie kommen in das Gerümpel.
Außerdem hat die Bockbierfaison begonnen!
Der Prozeß Oerthel- Schrowe. Derthel im Schmuck des Hakenkreuzes.
Der Angeklagte Schrowe bezeichnete die Anschuldigungen Derthels als einen Racheatt, weil er ihn einmal am Kurfürstendamm perprügelt habe. Eine Schwester des Angeklagten bestätigt biefem, daß Derthel ihr am Telephen die Akten angeboten habe, und daß ihr Bruder davon nichts wissen wollte. Der als Zeuge aus der Haft vorgeführte Adjutant" Dertheis, der frühere Leutnant Otto Hermes, befundet, daß Derthel ihm einmal erzählt habe, daß er auf Veranlassung des Schrowe die Akten beseitigt habe. Schrowe habe selbst gefagt:„ Derthel fann alles machen." Sodann wurde Derthel felbft vorgeführt. Er erschien in einem schwarzen Rod mit einem hatenkreuz geschmückt und weigerte sich zunächst, unter Hinweis auf die noch schwebende Berufungsverhandlung in feinem Prozeß, Aussagen zu machen, da er sonst noch andere Leute hineinTegen könnte und das nicht möchte. Auf Zureden von Amtsgerichtsrat Dr. Neumann erklärte Derthel dann: Na, kurz gesagt,
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ich habe die Aften vom Untersuchungsrichter herausgeholt und sie Schrowe gegeben, der sie verbrannt hat.
Ein Opfer des Zins- und Mietwuchers?
Selbststellung des Kaufmanns Franz Borowicz.
Das
eine Anweisung auf die Potsdamer Kreditbant. Mit 17 Personen zog er über Nacht noch in ein anderes Lofal und spielte dort den vornehmen Mann. Als auch hier die Zechschuld bedenklich wurde, war der Baron verschwunden. Die geprellten Gastwirte erstatteten Anzeige, und auf der Polizei entpuppte sich van der Peers als Kanzlist Puppe aus Elbing mit Borstrafenregister. Potsdamer Amtsgericht verurteilte Puppe seinerzeit wegen Betruges zu drei Monaten Gefängnis. Der Angeklagte hatte vor der Potsdamer Straffammer Berufung eingelegt und versuchte in Regierungsbeamten hinzusteelln, dem große Depots auf der Bank der Berhandlung sich als Adoptivsohn eines hohen brasilianischen jederzeit zur Verfügung stünden. Als der Vorsitzende den Angeflagten fragie, weshalb er denn Ranglist fei, wenn er so große Mittel zur Berfügung hätte, meinte diefer: 3d betreibe Arbeit nur als Sport." Die Berufung des Angeklagten wurde auf seine Kosten verworfen, Bewährungsfrist und Antrag auf Aufhebung des Haftbefehls wurden abgelehnt.
Der bekannte Metallwarenhändler Franz Borowicz, der an der Ecke der Friedrich- und Leipziger Straße ein Metallwarengeschäft betrieb und vor kurzem aus Berlin verschwand, hat sich soeben der Schuldenlast hinterlaffe. Kriminalpolizei selber gestellt. Es hieß damals, daß er eine Million durch Miet- und Zinswucher zugrunde gerichtet Borowicz schrieb aus der Proving, daß er mit seinem Geschäft und förperlich und seelisch zusammengebrochen sei. Er habe an eine Flucht nicht gedacht, sondern fei nur gezwungen gewesen, zu feiner Erholung Berlin auf furze Zeit zu verlassen. Auch jetzt behauptet er, daß Miet- und Zinswucher die Schuld an seinem Zusammenbruch trügen. Borowicz bestreitet jede betrügerische Absicht. Seine Geamtschulden beziffert er auf 250 000 mar. Wie er sagt, war er bestrebt, sein Geschäft aufrechtzuerhalten. Auf Drängen einzelner Gläubiger gab er Waren unter Bert in Lombard. Als nun der Geschäftsgang fich verschlechterte, fonnte er diese Waren nicht mehr einlösen. Andere gab er Angestellten und auch anderen Leuten als Sicherheit für Interessentenanlagen. Diese Waren blieben auf Ber. anlaffung der Interessenten zum Vertrieb im Geschäft. Sie wurden auch verkauft, und der Erlös wurde im Geſchäftsgang mit verbraucht in Borowicz gibt endlich auch zu, daß er auf größere Bested bestellungen Anzahlungen angenommen hat, schließlich aber nicht imftande war, diese Bestecks zu liefern, weil er sie nicht mehr hatte. Er erklärt das damit, daß er über dem geschäftlichen Wirrwarr dex Kopf verloren habe. Das sei vollends gefchehen, als auf Drängen von Gläubigern bei ihm gepfändet worden sei. Zwei Aerzte bescheinigen ihm den feelischen und körperlichen Zusammenbruch Borowicz wurde nach eingehendem Berhör durch die Kriminalpolizei dem Vernehmungsrichter zugeführt.
,, Arbeit nur als Sport."
Gestatten, Baron van der Peers, Rechtsanwalt." Hocherfreut rüdte eine Stammtischrunde in Nowawes zusammen, um dem jun gen Herrn mit dem tlingenden Nomen Platz zu machen. Man war gerade bei der Hypothefenaufwertungsfrage angelangt, und der Herr Rechtsanwalt fam der Rumbe wie gerufen. Herr Birt, 17 Baar Würstchen," rief der vornehme Gaft und warf eine Lage Bier nach der anderen. Bulegt war man beim Taragona und die Zechschuld war beträchtlich. Als es ans Bezahlen ging, zog der Herr Baron
Das Rundfunkprogramm.
Sonntag, den 4. Januar.
9 Uhr vorm.: Morgenfeier. 1. Die Lerche, Annette v. DrosteHülshoff. 2. Im Moose, Annette v. Droste- Hülshoff. 8. Beschänkte Frau, Annette v. Droste- Hülshoff. 4. Knabe im Moor, Annette v. Droste- Hülshoff. 5. Heidemann, Annette v. Droste- Hülshoff ( Aloysia Weißberger, Rezitation). Ansprache des Herrn Dr. Wilhelm Schellberg, Geheimer Rat im Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung. 1. Feldeinsamkeit, Brahms , 2. Der Schiffer, Schubert , 3. Der Erlkönig, Schubert , 3 Uhr nachm.: Hans- Bredow- Schule, Abteilung Bildungskurse der Eva Adamiczik( Gesang). Am Schwechten- Flügel: Maria Stemmer. Funkstunde. Landwirtschaft und Gartenbau. Abteilung Landwirtschaft. 3. Vortrag. Dr. Höstermann, Abteilungsvorsteher an der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau, Berlin- Dahlem: Bau und Ernährung der Pflanzen", I. Teil. 3.30 Uhr nachm.: Die Funkprinzessin erzählt: Sagen von der Frau Holle: 1. AltHolle und die kleinen Kinder, b) Das ausgeblasene Lichtgermanische Göttermythen von Frigga und Freya . 2. a) Fran lein, bearbeitet von E. Franke.( Die Funkprinzessin: Adele Proesler). 4.30-6 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berl. Funkkapelle). 6.30 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule Abt. Bildungskurse der Funkstunde. Literatur und Kunst. Direktor Rosenhain:„ Neue deutsche Dichter". 4. Vortrag. Frank Wedekind , Hofmansthal, Schnitzler und Beer- Hofmann 8 Uhr abends: Vortrag des Herrn Prof. Windelband:„ Neue Beiträge zur Kriegsschuldfrage". 8.30 Uhr abends: Blasorchester. 1. Krönungsmarsch aus der Oper„ Der Prophet", Meyerbeer . Dirigent: Karl Woitschach . 4. Aschenbrödels Hochzeitszug, S. Dicker. 5. Hoch Heidecksburg, 2. Ouvertüre zu der Oper Zampa, Herold. 3. Armeemarsch Nr. 116. Marsch, R. Herzer . 6. Ouvertüre zu der Operette, Flotte Bursche, Suppé . 7. Fehrbelliner Reitermarsch, Henrion . 8. An der schönen blauen Donau , Walzer, J. Strauß . 9. Feuert los! Marsch, Holzmann. 10. Das Grab in der Heide, Heiser. 11. Soldatenblut, Marsch, F. v. Blon. Anschließend: Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theaterdienst. Tanzmusik.
Königswusterhausen, Sonntag, den 4. Januar.
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Otto
Hirschberger- Langer, Konzert- und Oratoriensängerin: 11.30-12.50 Uhr nachm.: Konzert. Mitwirkende: Gertrud Hutschenreuter, Violoncello ; Hans Matthies, Organist, am Flügel. 1. Impromptu op. 142 Nr. 4( für Klavier) F. Schubert . 2. Zwei Lieder für Sopran: a) Arie aus der Oper„ Die Zauberflöte ",„ Ach ich_fühls". W. A. Mozart , b) Adelaide , L. v. Beethoven . 3. Sonate in F- Dur( für Violoncello) B. Marcello, Largo Allegro Largo Klavier) J. S. Bach. Presto. 4. Arie„ Mein gläubiges Herze"( für Sopran, Cello, 5. Rhapsodie op. 79 Nr. 2( für Klavier) J. Brahms . 6. Drei Lieder für Sopran: a) Lieblingsplätzchen, b) Schlaf' schlaf', H. v. Koos, c) Die Nachtigall( russ. Volkslied) A. Alabieff. 7. Für Violoncello : a) Nocturne, F. Chopin , b) Gavotte, Gossec , c) Menuett, Ph. Em. Bach. 8. Arie der Zerline aus der Oper Don Juan", Schmäle, tobe,( für Sopran, Cello, Klavier) W. A. Mozart. 9. Caprice( für Klavier) H. Matthies. 10. Villanelle ( für Sopran, Cello, Klavier) E. Dell'Aqua. 12 Uhr mittags: Esperantavortrag.
Er hatte mir 10 000 m. versprochen, gab mir aber nur 200 M. und einen Gummimantel. Er händigte mir einen der drei Afienbände aus und sagte, ich sollte damit versuchen, bei den Bauern, die in dem Bucherprozeß oerwickelt waren, Geld herauszuschlagen. 3u scharfen Auseinandersetzungen tommt es bei der Gegenüberstellung Derthels mit dem Fabrikanten Wüstemann. Derthel hatte behauptet, daß Wüstemann ihn zum Gericht begleitet, vor dem Zimmer des Untersuchungsrichters gewartet und die Akten in Empfang genommen habe, daß Wüstemann auch beteiligt war bei Beschaffung des Typenfaftens für die falschen Stempel und ferner, daß Wüstemann die falschen Einfuhrbewilligungen unterschrieben habe. Der Zeuge Büftemann hat das alles bestritten und erflärt jetzt auf weiteren Borhalt, es sei das alles lange her, daß er sich auf nichts mehr befinnen fönne. Der Staatsanwalt beantragte darauf die Protofollierung der Aussage. In diesem Augenblick griff der Angeflagte Schrome über die Schranken des Antlageraumes, nahm einen Stuhl vom Verteidigertisch und schwang diesen drohend gegen den Zeugen Derthel unter den Ausrufen: Lümmel, gemeiner Lump, der will den Wüstemann direft erpreffen". Das Gericht beschloß, den Zeugen Außer dem üblichen Tagesprogramm: Büftemann wegen Verdachtes der Mithelferschaft, ebenso die meisten 4.30-6 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner Funkkapelle). anderen Zeugen, teils aus demselben Grunde, teils wegen Verwandt6.40 Uhr abends: Vortrag des Herrn Professor Kurt Hacker: schaft mit dem Angeklagten nicht zu vereidigen. Staatsanwalt Dr. Deutscher Dank an Rudolf Eucken ". 7 Uhr abends: Tausend Weißenberg beantragte 2 Jahre 6 Monate Zuchthaus . Das Gericht Worte Französisch. 7.30 Uhr abends: Vortrag des Geh. Medizinalsprach den Angeklagten aber mangels Beweises megen der rats Professor Dr. Georg Klemperer: Natürliche Heilmethoden". 8 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule. Abteilung: Bildungskurse der Anstiftung zur Aftenbeseitigung und wegen der Mit- Funkstunde. Literatur und Kunst. Dr. James Simon : Die Sonate". täterschaft an der Verfälschung der Einfuhrbewilligungen frei, da 8.30 Uhr abends: Melodramenabend. 1. a) Das Eleusische Fest eine Berurteilung lediglich auf die Aussagen des Derthel allein nicht( Schiller ) M. v. Schillings, b) Der Gott und die Bajadere( Goethe) ausreichend sei. Dagegen wurde der Angeklagte schuldig befunden, W. Rinkens( Hans Mühlhofer ). 2. Die Weise von Liebe und Tod die zwei Bässe mit verfälscht zu haben und erhielt dafür sieben Modes Cornets Christoph v. Rilke( Rainer Maria Rilke ) K. v. Pasztory nate Gefängnis. Die Haftentlassung wurde mit Rücksicht auf das ( Ilse Fischer- Ramin). 3. Das Hexenlied( E. v. Wildenbruch) M. v. Schillings( Hans Mühlhofer ). Am Flügel: Otto Urack . Anbisherige Verhalten des Angeklagten wegen Fluchtverdachts abgeschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, lehnt, jedoch in Aussicht gestellt, wenn der Angeklagte eine Sicher Zeitansage, Wetterdienst, heit leistet. Sportnachrichten, Theaterdienst. 10.30 Uhr abends: Schachfunk( E. Nebermann).
Montag, den 5. Januar.
Das völkische Ehrenwort
oder verraten nnd verkauft bei Knüppel- Kunze. Ergöhliche Streitigkeiten im Deutschsozialen Lager famen gestern einer Beleidigungsflage vor dem Erweiterten Schöffengericht Mitte, unter Vorsitz von Amtsgerichtsrat Dr. Neumann zur Sprache. Wegen öffentlicher Beleidigung und nötigung durch die Totschlagbedrohung hatte sich der Fabrikaufseher Ernst Müller, ein Parteigänger Richard Kunzes, zu verantworten. Der Angeklagte hatte an den früheren Reichstagsabgeordneten und jetzigen Landtagsabgeordneten Stod eine Postkarte geschrieben, die den Gegenstand der Anklage bildete. Die anonyme mit Romert unterzeichnete Rarte hatte die Anschrift: An den Lehrer und Bolts. verräter Friedrich Stod" und begann mit den Worten „ Nachdem wir Arbeiter zweimal von solchen Strolchen verraten worden sind, bist du langes Gestell der Dritte. Wir haben Dir mit unseren fauer abgegaunerten Groschen zu einem Mandat verhelfen und jetzt hast Du Berrat geübt. Legt Ihr Gauner das Mandat nicht nieber, dann werdet Ihr erbärmlichen Wichte niebergelegt". Da der Empfänger der Karte durch einen Arbeitskollegen des Angeflagten, der die Handschrift kannte. dessen Namen erfuhr, stellte er Strafantrag. In dem Worte„ niedergelegt" erblickte die Anflage eine Todes= brohung.
Der Angeklagte zeigte sich vor Gericht fehr aufgeregt und gab auch auf Befragen des Borsigenden zu daß er. infolge einer schweren Kriegsverlegung hochgradig herzleidend und nervös sei. Er erging fich in schweren Beschimpfungen der drei deutsch= io3zialen Reichstagsabgeordneten, die von ben vier am 4. Mai gewählten im Laufe des Sommers zur Deutschvölkischen Freiheitspartei übergetreten waren. Diese hätten die Partei in der schwindelhaftesten Weise verraten und bestohlen.„ Stock ist mit unseren Groschen von der Deutschsozialen Partei in den Reichstag gewählt worden. Kaum war er gewählt, so beging er Berrat und Wortbruch. Er hatte sich ehrenwörtlich und schriftlich verpflichtet, das Programm der Deutschsozialen Partei zu vertreten und zu feiner anderen Partei überzutreten. Dann ist er aber zur LudendorffPartei übergegangen. Diese Partei steht ums politisch nahe, aber fie meint es nicht ehrlich. Das beweist schon, daß sie einen Wortbrecher aufgenommen hat. Aus ihrer Unehrlichkeit ermachsen ihr auch die vielen Spaltungen. Die Abgeordneten mögen ja noch angehen, aber was hinter diesen 14 Herren stedt, das ist eine ganz besondere Sorte.
Die möchten die Juden mit der Nase auf die Straße stoßen, dann aber selbst die Herren spielen.
Wir sind eine armselige Partei und deshalb verpflichteten sich die Abgeordneten auch, Don ihren Diäten einen Prozentsaz an die Parteitaffe abzuführen. Stod hat das zwet bis drei Monate getan, dann nicht mehr. Als er eine Aufforderung zur Zahlung erhielt, beantwortete er diese damit, daß er zu einer anderen Partei übertrat. Auf den Einwand des Borfizenden, ob die follten, erwiderte der Angeklagte:„ Das fann Stock doch nicht getan Abgeordneten nicht aus ehrlicher Ueberzeugung übergetreten sein haben, denn er hat so oft in Versammlungen Christus als 3eugen angerufen, daß er es ehrlich mit der deutschsozialen Sache meine." Der als Zeuge vernommene Abgeordnete Stod gab zu, daß die am 4. Mai gewählten vier Abgeordneten der Deutschsozialen Partei eine ehrenwörtliche Ertlärung unterschrieben hätten. An diese Erklärung wäre auch Herr Kunze gebunden gewesen. Da Herr Kunze fich an die Verbindlichkeiten nicht gehalten babe, hätten auch die anderen sich nicht gebunden gefühlt. Herr Runze habe immer erflärt gehabt, daß die Deutschfoziale Partei der Strom sein werde, die anderen Richtungen die zufließenden Bäche, es wäre aber umgekehrt gekommen. Nun hätten sie sich dem Haupthintertrieben und da hätten sie die Gefahr als Ehrenbrecher strom anschließen müssen, Runge habe aber die Eini gung stets hingestellt zu werden auf sich genommen und feien zur Deutschvöllischen Freiheitspartei übergetreten. Der Ehrenrat der neuen Partei hätte ihr Verhalten gebilligt. Trotzdem er Lehrer und Vater von vier Kindern sei, habe der geschäftsführende Ausschuß, dessen Vorsitzender Kunze ist, sich bemüht, die Behörde zu einem Disziplinarverfahren zu veranlaffen. Durch die Breffeheze hätten sie eine Flut anonymer Schmähschriften mit häufigen Todesandroungen erhalten. Nachdem es gelungen war, einmal einen Schreiber festzustellen, habe er ein Erempel statuieren wollen. Auf die Frage eines Beifizers, ob es richtig fei, daß er die Verpflichtung eingegangen wäre auf Niederlegung bes Mandats bei einem lebertritt, entgegnete der Zeuge, daß das nur auf Antrag von zwei Drittel der Fraktion und des Ausschusses verlangt werden konnte. Die Mehrzahl der Fraktion wäre aber ausgeschieden. Mit dem Austritt hätte selbstverständlich auch die Berpflichtung der Abführung eines Teiles der Diäten an die Barteitaffe aufgehört. Er bestreite aber, daß der llebertritt erfolgt sei, um der Berpflichtung ledig zu werden. Der Verteidiger hielt dem Zeugen entgegen, daß er sich dem ersten und zweiten Borfienden der Partei, Richard Kunze , und Amtsgerichtsrat John, gegenüber ehrenwörtlich verpflichtet hätte, bei einem lebertritt unbedingt das Mandat niederzulegen. Da der Zeuge das bestritt, berief sich der Berteidiger auf das Zeugnis der beiden Herren und beantragte Bertagung. Staatsanwaltschaftsrat Dr. Burghardi beantragte die Ablehnung des Antrags, da als wahr unterstellt werden könne, daß der Angeklagte in dem guten Glauben gewesen sei, daß das Ehrenwort
Die drei Schönheitsfehler des Mundes
1. Der Zahnstein
ist ein Absatz des Speichels ähnlich wie der Kesselstein des Wassers. Er hat eine graugrüne, braune bis schwarze Färbung und ist zunächst ein Schönheitsfehler, der den Zähnen ein häßliches, ungepflegtes Aussehen gibt und einen üblen fauligen Geruch aus dem Munde verursacht. Er ist aber auch ein höchst gefährlicher Feind des Gebisses, weil er Zahnfleisch- und Kieferschwund sowie Zahnfleischentzündungen und Eiterungen verursacht. Er ist äußerst festsitzend und hart; oft umkleidet er in harter Kruste.den ganzen Zahnhals, entblößt die Wurzel und verursacht ein
Lockerwerden der Zähne.
3. Ubler Mundgeruch
2. Mißfarbener Zahnbelag hervorgerufen durch starkes Rauchen von Zigarren und als Folge mangelhafter Zahnpflege macht sich weniger dem Zigaretten, ist weniger schädlich, aber ein um so auf- davon Betroffenen, als seiner näheren Umgebung bemerkbar. fallenderer Schönheitsfehler des Gebisses. Wie entfernt Neutrale Salze im Chlorodont, die eine vermehrte Speichelman Zahnstein und Zahnbelag? Weder mit Mundwasser bildung und dadurch eine natürliche Mundreinigung bewirken, noch mit sogenannten Lösungsmitteln; in dieser Beziehung ähnelt der Zahnstein auch dem Kesselstein, gegen den in Verbindung mit dem herrlich erfrischenden Pfefferminzallerlei Lösungsmittel skh als wirkungslos erwiesen haben geschmack beseitigen diesen markanten Schönheitsfehler unund die rein mechanische Beseltigung sich am besten bewährt. mittelbar. Jeder Tube Chlorodont ist eine genaue GebrauchsMillionen, die heute Chlorodont täglich im Gebrauch haben anweisung beigefügt Chlorodont- Zahnpaste und die dafür und ihre schönen weißen Zähne dieser Zahnpflege verdanken, geeignete Chlorodont- Zahnbürste mit gezahntem Borstenhaben es selbst ausprobiert, daß Mundwasser die mechanische schnitt sind die besten Hilfsmittel gegen den gefürchteten Reinigungskraft der mikroskopisch feinen reinen Kreide im Zahnstein, mißfarbenen Zahnbelag und den oft damit verChlorodont nicht ersetzen kann. bundenen üblen Mundgeruch.
beseitigt Chlorodont- Zahnpaste