schließt. Endlich ertönen wieder drei Striche, deren legter genau um 1 Uhr verhallt. Zur Bestätigung der Richtigkeit der Beitmeldung erfolgt sofort das internationale Echlußzeichen Punkt, Strich, Bunft, Strich, Puntt. Eine Minute nach 1 Uhr pflegt dann der Sprecher des Berliner Rundfunksenders noch besonders anzusagen. Die mehr mals am Tage vom Sprecher der Funkstunde angesagte Zeit nach der astronomischen Andreas- Huber- lhr" fann sich in feiner Hin sich mit der Zeitangabe von Nauen vergleichen. Oft werden, wenn man große Ansprüche an die Genauigkeit stellt, sehr erhebliche Diffe renzen zu finden sein. Bielleicht überlegt es sich die Sendegesellschaft in Berlin doch noch und sagt die Zeit nach den wirklichen astrono. mischen Beobachtungen in Neubabelsberg an. Es ist nicht einzu fehen, warum eine Einrichtung von so großer Bedeutung wie der Rundfunk in bezug auf die Normalzeit aus der Reihe tanzen soll. Bielleicht läßt es sich auch ermöglichen, ein bestimmtes Zeichen, das ähnlich wie das von Nauen , aber doch wesentlich einfacher wäre, zu finden, das eine sehr genaue Einstellung der Uhren bei jeder Zeit angabe, inbesondere für diejenigen gestattet, die nicht Gelegenheit haben, das Nauener Zeitzeichen abzuhören.
Bon der Sonnenuhr zur Normalzeit führte ein Tausende von Jahren langer Beg. Es schließt in sich ein das Ringen der Mensch
heit um Erkenntnis und Vervollkommnung.
Lage 1 befagen folgendes: Bon den Pferde- und Krafidroschken find für die vom Fahrpreisanzeiger angezeigte Grundgebühr von 70 f. 400 Meter, für jede weitere 10 Bf. 200 Meter zu fahren. Diese Tare findet Anwendung bei Beförderung von ein bis zwei erwachsenen Bersonen innerhalb des auf dem amtlichen Wegemesser als Zone 1 und 2 bezeichneten Gebietes und im Gebiet des Polizeiamtes Spandau und Zehlendorf oder eines anderen Berwaltungsbezirtes der Zone 3. In der Zone 3 werden für 70 Bf. 300 Meter und für je 10 Bf. 150 weitere Meter gefahren. Bei Nachtfahrten findet für 1-2 Personen die Tage der 3one 3 Anwendung. Beförderung von Gegenständen im Gewicht von 20-50 Pfund fosten 25 Pf., ein Hund 25 Pf. Kleindroschten ( fowohl drei als auch vierrädrige) fahren 25 Proz billiger als die anderen Kraftdroschten. Bei Fahrten durch den Grune wald ist der Droschfenführer verpflichtet, den Fahrgast zu befragen, ob er die Benutzung der Automobilstraße wünscht. Bei Bejobung hat der Fahrgast die Gebühr zu entrichten.
Unterschlagene Rundfunkgebühren.
Beamten soll feine Bewährungsfrist gewährt werden. Spiel gefegt. Er hatte als Briefträger die Rundfunkgebühren einUm 14 M. hat der Postbeamte Baecker Stellung und Ehre aufs zuziehen und in fieben Fällen Beträge von je 2 M. nicht abgeliefert. In tie Stammfarten hatte er feinen Bermert gemacht, teilweise auch eingetragen: nicht angetroffen".
Eine
Das Schöffengericht Wedding Derurteilte Baeder deshalb zu Sie wird verbuttert oder fortgegoffen. neun Monaten Gefängnis und sprach ihm auf drei Jahre Wie uns vom Deutschen Berkehrsbund" mitgeteilt wird, haben die Fähigkeit zur Bekleidung eines öffentlichen Amtes ab. sich durch die wucherischen Milchpreise in Berlin unerhörte Zustände Strafaussetzung wurde vom Gericht grundsäglich abgelehnt. Landgerichtsdirektor Friedmann vertrat in der Urteils. herausgebildet. Die Berliner Meiereien erflären, daß fie begründung den Standpunft, daß es in einer Zeit, in der die unter den gegenwärtigen Umständen vor dem Zusammenschwersten Berfehlungen von Beamten zur Tageserscheinung gebruch stehen, da sie die größten Schwierigteiten worden sind, grundfalsch wäre, einem Beamten Be haben, die Milch, die nach Berlin fommt, abzu. währungsfrist zu gewähren. Es müsse wieder in den Besetzen. Sie müssen sie zum großen Tell verbuitern, und es ist voromterstand der alte Geift einziehen, so daß die Berfehlung eines gekommen, daß Magermilch in großen Mengen in die kanali Beamten zu den Ausnahmen gehört. Eines der Mittel dazu sei, fation gegoffen werden mußte, weil sie nicht abgesetzt werden daß die Gerichte mit den strengsten Maßnahmen gegen fonnte. Die Meiereien weigern sich nicht nur, die Löhne der Arbeiter Verfehlungen von Beamten einschreiten und die Strafaussetzung den Tenerungsverhältnissen anzupaffen, sie planen teilweise sogar stimmten Erwartung, daß sie doch Strafausseßung erhalten würden. ablehnen. Heute erscheinen viele Angeflagte vor Gericht in der be: einen Abbau der Löhne, die heute schon so gering find, daß sich die Dadurch müsse die Achtung vor dem Gesez und die Scheu vor Strafe Arbeiter selber die Milch nicht faufen tönnen. Die Wurzel des schwinden. Leider läßt diese scharfe und energische Stellungnahme llebels, das sich nachgerade zu einem Standal ausgewachsen hat, jebes Gingehen auf die soziale und ökonomische Lage liegt bekanntlich in der Preisfest fegungstommission. des Briefträgers vermissen. Ohne soziologische EinstelDie Vertreter der Landwirtschaftskammer weigern sich, mit den lung ist eine moderne Justiz überhaupt nicht denkbar. Aus wucherischen Breisen herunterzugehen. Dadurch ist ein Zustand eindiesem Grunde wird man sehr wohl verlangen dürfen und müssen, daß auch den Beamten die Wohltat der Bewährungsfrist zuteil wird. getreten, nach dem es scheinen mag, daß gegenwärtig nach Berlin zuviel Milch kommt. Tatsächlich tommt zu wenig Milch, wenn Im Rausch! der Bedarf der Bevölkerung wirklich gedeckt merden soll. Mit dem Standal, daß Milch fortgegossen werden muß, weil die große Maffe
muß endlich Schluß gemacht werden.
Weil sie fangen...!
Tragischer Ausgang eines harmlosen Bergnügens. Am 13. November 1924 war eine größere Anzahl von Personen in einem Lokal der Fennstraße bei einem Vergnügen zusammen, das aber einen traurigen Abschluß nahm. Beim Verlassen des Lokals war man in fehr vergnügter Stimmung. Unter den Teilnehmern befanden sich drei Brüder Lehmann und die Frau des einen stimmte cuf der Straße das Lied an:„ Ich weiß nicht, was soll es bedeuten. Bielftimmig fielen die anderen in den Gefang ein.
Unglüdsfälle, feine Berbrechen.
Das Heldentum der KPD. - Führer.
Eine„ glänzend" verlaufene Kundgebung.
Die„ Rote Fahne " bringt einen Bericht über die glänzend verlaufenen Bersammlungen der KPD. zur Eröffnung des Reichstages und behauptet lügnerisch, daß sie in diesen Versammlungen einen großen Sieg errungen habe.
Wie es mit diesem Sieg aussah, berichtet uns ein Besucher einer dieser Versammlungen. In der Diskussion sprach der bekannte Fichtmann. Er behauptete, es läge ein Beschluß der KPD . vor, monach sich Parteimitglieder, die nicht mehr als zwei Jahre Freiheitsstrafe zu erwarten haben, der Justiz stellen sollten, Ruth Fischer wolle aber die Grenze erst bei fünf Jahren gezogen wissen. Hier vergaß der Versammlungsleiter, daß er Redefreiheit zugesagt hatte, und entzog dem Redner das Wort. Ein Russe Ruminow, über die Zustände in seinem Baterlande sprechen wollte, wurde gleichfalls am Reden gehindert. Eine Frau, die sich zur Geschäftsordnung zum Wort gemeldet hatte, wurde von den Ordnern von der Tribüne geworfen.
der
Bei den Kommunisten geht eben alles in Radau unter, auch ihre eigenen Versammlungen und ihr sogenannter„ Sieg".
Ueberfall auf eine Kontoriftin.
Ueberfallen und beraubt wurde gestern mittag eine Ronto ristin der Gewerkschaft der Technischen Eisen= bahnbeamten. Das junge Mädchen hatte im Auftrage der Gewerkschaft vom Bostscheckamit 1000 m. abgehoben und trug das Geld in einer braunledernen Aktentasche. Als es sich wieder in das Bureau in der Lüßowstraße 56 zurückbegab und schon die Treppe des Hauses betreten hatte, sprang ihr plößlich ein 35-40 Jahre alter Mann entgegen. Der Räuber bedrohte sie mit einem großen Meffer, entriß ihr die Aktentasche mit den 1000 m. und entfam. Das geraubte Geld bestand aus lauter Fünfmarfscheinen in zwei Bünden zu je 500 m. Mitteilungen nimmt Kriminalfommiffar Berneburg im Zimmer 80 des Polizeipräsidiums entgegen.
Die jungen Kommunisten, die in Nowa w es am Sonnabend wegen eines gusammenstoßes mit Mitgliedern der Jungdeutschen worden sind, wurden gestern wieder aus der Haft entlassen, nachOrdensbruderiaft Potsdam am Bahnhof Nowawes festgenommen dem die Bernehmungen in dieser Angelegenheit abgeschlossen wurden. Die in einem Teil der Presse verbreiteten Nachrichten über den Busammenstoß sind in man der Beziehung übertrieben. Den jungdeutschen Ordensbrüdern ist die Fahne wieder zurüd erstattet worden.
nächster Zeit beginnen. Aus diesem Grunde müssen alle AnDer Lebenskunde- Unterricht der Frühjahrsjugendweihen soll in meldungen bis zum 10. Januar in den nachstehenden Anmeldestellen erfolgt fein. Die Anmeldegebühr beträgt 50 ẞf. Die Jugendweihe findet für Groß- Berlin am 8. März im Großen 22. März statt. Schauspielhaus statt. Die anderen Jugendweihen finden am
Jugendsekretariat Groß- Berlin, Lindenstr. 3, 2. Sof, 2 Tr.( Zimmer 11. geöffnet von 9 bis 4 Uhr, Mittwochs und Freitags von 9 bis 7 Uhr; S. Joseph, NW. 21, Wilhelmshavener Str. 48( Laden): A. Sönisch, N. E5, Müller, Ede Utrechter Straße( Laden); Fischer, N., Bastianstr. 7( Laden); S. Mäde, N. 65, Barfusstr. 13; Soffmann, N. 58, 2nchener Str. 8( Restaurant); A. Lorena, R. 58, Gleimstr. 56; S. Andersson, N. 31. Stralfunder Str. 19; P. Kroll, R. 65, Utrechter Str. 21; B. Döla, NO. 53, Jmmanuellirchstr. 24( Laden); M. Wartmann, D. 34, Königsberger Str. 37( Baden); 2. Bittschmß, D. 34, Petersburger Str. 5; Rarl Melle, D., Petersburger Blak 4( Spedition); B. Güde, No., Landsberger Allee 45 1; 3. Bette, GO. 36, Glogauer Str. 30, D. IV; B. Lier, SD. 26, Naunynftr. 9( Restaurant;$. Obst, N. 39, Acerftraße 174( Laben). Die Annahmestellen file die anderen Jugendweihen finid nachstehende: Charlottenburg : J. Sinrichsen, Banteuther Str. 25a; F. Schmidt, Rofinenftr. 4( Laben); Oskar Sorftig, Sidingenstr. 58; Rarl Rahlfeld, Saeselerftraße 10 e; G. Raßenstein, Niebuhrstr. 61; Bormärts- Spedition, stailer. bamm 102, 6th. 1 Tr. Treptow - Baumschulenweg: W. Gallas, Baumschulen. weg. Schraderftr. 16 III; B. Saß, SO. 36. Sarzer Str. 117, v. 3 Tr.; Reßler, Treptow , Graeßftr. 50. 2antwik, Lichterfelbe nub Steglih: G. Felgentren. Lantwik, Charlottenfte. 34: S. Krüger, Steglik. Siemensstr. 76; Frau Ungerer, Wilmersdorf , Hanauer Str. 43, Gieblung. Schöneberg unb Friebenan: Frau Klawitter, Schöneberg , Apoftel- Paulus- Str. 7; A. Petrie, Schöneberg , EbersStraße 10;. Joachimi, Schöneberg . Belziger Str. 27; G. Schaubt, Friedenau , Bachestr. 9. Bankow unb 19. Kreis: H. Klük. Bankow, Lindenpromenade 56; Niederschönhausen : Konsumverkaufsstellen Kaifer- Wilhelm- Str. 79 und Raiserweg 60.
der Bevölkerung nicht in der Lage ist, den Preis dafür aufzubringen, die Kriminalpolizei. In der Cherusterstraße zu Schöneberg murde 3wei unaufgefiärte Todesfälle beschäftigten seit einigen Tagen die 58 Jahre alte Hauseigentümerin Witwe Latsch in ihrer Wohnung mit schweren Brandwunden tot aufgefunden. Sie war abends schwer betrunten nach Hause gekommen und von der Pförtnersfrau zu Bett gebracht worden. Hausgenossen vorliege, weil sie in der Nacht Männertritte in der wohäußerten der Mordkommission ihren Verdacht, daß ein Berbrechen nung gehört haben wollten. Die Mordkommission hat jedoch festgestellt, daß die starke, forpulente Frau selber einen so schweren Tritt hatte, daß er sehr wohl mit Männertritten verwechselt werden fonnte. Sie ermittelte weiterhin, daß die Frau am Nachmittag und Abend vor ihrem Tode nicht weniger als zwei Flaschen Rotwein und vier Flaschen Kognat getrunken hatte. stedt. Dabei ist das Sofa in Brand geraten. Die Obduktion er In diesem Zustande hat sie eine ganze Anzahl Zündhölzer angegab, daß die Frau an ihren Brandwunden gestorben ist. 57 Jahre alte Maurermeister Richard Raufeisen aus der Sidingenstraße wurde am 2. Januar vormittags am Neuen Ufer in der Nähe der Sickingenbrücke als Leiche aus der Spree ges Konsumverkaufsstellen Wollantfte 102 und Breite Str. 16. landet. Er hatte schwere Berlegungen an der linken Stirnfeite und Hautabschürfungen am Gesicht und auf der Oberfläche der Hände. Tas Rasenbein war gebrochen. Die Kriminalpolizei stellte fest, daß Raufeisen in der Nacht um 1½ Uhr aus einem Lokal in der Ufnau24 Uhr stehen geblieben. Man vermutete nun, daß er in der Straße betrunken weggegangen war. Seine Uhr war Zwischenzeit in eine Schlägerei geraten oder überfallen worden sei. Die Obduktion ergab jedoch, daß er an Ersti dung gestorben war und daß die Berlegungen vom Aufschlagen auf die Steine an der Uferböschung herrühren. Raufeifen ist auf dem Heimwege verunglückt. Eine Schlägerei oder ein Ueberfall haben nicht stattgefunden.
Durch den Gefang wurde eine Schupoftreife herbeigelodt. Der Polizeiwechtmeister Gelmroth untersagte den Gesang, den er als ruheftörenden Lärm bezeichnete. Karl Lehmann erwiderte ihm jedoch schroff:„ Kümmert euch um Berbrecher, aber laßt uns Arbeiter fingen." Der Beamte forderte ihn daraufhin auf, mit zur Wache zu gehen. Lehmann weigerte sich jedoch. Als der Beamie ihn nun an den Arm faßte, um ihm h) and feffeln anzulegen, griff sein Bruder, der Schleifer Otto Lehmann, ein und erklärte: Wo mein Bruder bleibt, bleibe auch ich. Der dritte Bruder Willi Lehmann versette dem Beamten einen Schlag, so daß die Kopfbedeckung zu Boden fiel. Der von allen Seiten bedrohte Beamte zog nun das Seitengewehr und wehrte fich damit. In diesem Augenblick fam ihm sein Kamerab, der Bachtmeister Kolisch, zu Hilfe und die drei Brüder ließen nun von Gelm roth ab und stürzten sich auf den anderen, der zu Boden geworfen wurde. Gelmroth zog jetzt seinen Dienstrevolver und gab mehrere Schüsse at, durch die Sie Brüder Karl und Billi Lehmann getötet wurden. Der überlebende Otto Lehmann erhielt eine Anklage wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und wurde vom Schöffengericht auch wegen Widerstandes in zwei Fällen zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, Gegen dieses Urteil hatte Rechtsanwalt Theodor Liebknecht Berufung eingelegt. Der Angeklagte bestritt in der erneuten Berhandlung, daß er die Beamten angefaßt habe oder sich irgendwie an der Schlägerei beteiligt habe. Seine Angaben wurden ouch durch seine Ehefrau und einen Freund unterstüßt. Demgegenüber blieb aber der Wachtmeister Gelmroth mit Bestimmtheit dabei, daß der Angeklagte hef tigsten Widerstand geleistet habe. Der zweite Beamte Kalisch ist seit der ersten Berhandlung ums Leben gekommen, da er bei einem Kampf mit Einbrechern erschossen wurde. Dagegen befundete ein weiterer Bolizeibeamter, der erst später dazugekommen war, daß der Mantel des Ralisch vollkommen mit Erde beschmutzt war, woraus hervorging, daß Kalisch auf die Erde geworfen fein mußte. Die Berufungsstraffammer des Landgerichts 1 tam auch zu der Ueber zeugung, daß Gelmroth in terechtigter Notwehr zur Waffe gegriffen hobe, um seinem bedrohten Kameraden zu Hilfe zu tommen. Die Gerichte müßten die Beamten, die in jenen gefährlichen Gegen Sen einen schweren Stand haben, gegen Ausschreitungen des Bubli fums schügen. Das Gericht tam im Gegensatz zu dem Borderrichter zu der Auffassung, daß nicht zwei Fälle des Widerstandes vorlägen, fondern nur eine fortgesetzte Handlung, erkannte jedoch ebenfalls auf brei Monate Gefängnis.
Aufklärung unheimlicher Pensionatsdiebstähle. Rätselhafte Diebstähle wurden seit einiger Zeit in den Pen. fionaten in Berlin W. und zuletzt auch in der Friedrich stadt verübt. Aus Zimmern in der Nähe der Eingangstüren Der= schwanden wertvolle Schmucksachen und Kleidungsstücke. Die Diebe hatten jedesmal nur wenige Minuten Zeit gehabt. Man fannte nicht recht glauben, daß sie von draußen hereingekommen sein sollten, und so fiel der Berdacht immer auf andere Gäste oder auf Angestellte der Pensionate, und doch waren es fremde Diebe, die mit unheimlicher Schnelligkeit und Geräuschlosigkeit eindrangen und wieder verfchwanden. Und zwar waren es, wie die Kriminalpolizei jetzt festgestellt hat, Spezialisten, die wertvolle Beute machten. So stahlen fie einem ausländischen Diplomaten fast die ganze Garderobe. Als ciner der Täter wurde cin 25 Jahre alter aus Köln gebürtiger be rufslofer Hermann Lindlau, ein Spezialist auf diesem Gebiete, fest. nestellt. Er war aber in Berlin nicht zu finden. Jezt ist es gefungen, ihn in seiner Heimat Köln mit seiner Frau Gertrud zu er mitteln. Beide wurden bort festgenommen.
Der neue Droschkentarif.
Nachdem die langwierigen Verhandlungen zwischen den Berliner Droichtenbefizern und den Behörden nunmehr zum Abdyluß gelangt find, ist der neue Droschfentarif festgelegt. Diefer Tarif tritt Sonnabend, 10. Januar, in Kraft und bringt eine Berbilligung der bisherigen Säße um ungefähr ein Biertel. Die Bestimmungen über die am meisten benutzte
Der
um
Auf der vom Deutschen Aero- Lloyd mit der Imperial- Airway Ltd. gemeinsam betriebenen Strede London - Amsterdam Sannover- Berlin wurde der bisherige Schnelligkeitsrelord geichlagen. Die reine Flugzeit betrug bei bollbeladener Maichine mit Bassagieren und Bepäd nur 4 Stunden 20 Minuten zwischen London und Berlin . Ganz besonders hoch war die Geschwindigkeit auf der Linie Hannover - Berlin , welche in 58 Mi nuten zurüdgelegt werden fonnte. Etwa 58 Minuten braucht man, um vom Bahnhof 300 nach Friedrichshagen zu fommen. Die Entfernung Berlin - Hannover beträgt in Luftlinie etwa 250 Stilometer, die Entfernung 800- Friedrichshagen etwa 23 Kilometer. Nach Friedrichshagen schaufelt man auch heute noch nicht schneller hinaus als vor 40 Jahren.
Das Rundfunkprogramm.
Mittwoch, den 7. Januar.
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Goldammer
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Außer dem üblichen Tagesprogramm: Märchen aus der Naturwissenschaft: 1. Der Storch und der Regen3.30 Uhr nachm.: Die Funkprinzessin erzählt: Dänische wurm, Karl Ewald . 2. Der Nebel, Karl Ewald. der Komet, Karl Ewald. ( Die Funkprinzessin: Adele Proesler). 3. Die Erde und 4.30-6 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner Funkkapelle). 6.40 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule.( Abteilung Bildungskurse). Handelskurse. Dr. jur. Magnus: Was muß man von den Steuern wissen? 7 Uhr abends: Vortrag Oberregierungsrat Albrecht vöm Reichsarbeitsministerium: Unfallverhütung und Gewerbehygiene". 7.30 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule.( Abteilung Hochschulkurse). Dr. med. Adrion, Privatdozent am zahnärztlichen Institut der Universität Berlin: Hygiene des Mundes". 8.30 Uhr abends: Populärer Abend. 1. a) Ein Melodientraum, großes Opernpotpourri, E. Urbach, b) Was Blumen träumen. Walzer, S. Translateur, c) Traumideale, J. Fucik( Kurt Rogozinski, Bandonion). 2. Lohengrinparodie( Fritz Langendorff, Rezitation). 3. Vogelstimmen: Zeisig und Meise Gartengrasmücke Schwarzamsel Pirol Buchfink Lerche Nachtigall Kuckuck Wachtel Kanarienvogel( Dr. Albert Hubertus. Tiorstimmenimitator). 4. a) Ouvertüre zu der Operette Im Reiche des Indra, P. Lincke , b) Verschmähte Liebe, P. Lincke , c) Durch Nacht zum Licht, E. Lankien, d) Loreleyparaphrase, J. Nesvadba( Britzer Mandolinenklub 1920). 5. a) Mein Ideal, Marsch, Pörschmann, b) Der Rose Hochzeitstag, L. Jessel, c) In Treue fest, Teike ( Kurt Rogozinski, Bandonion). 6. Wilhelm- TellParodie( Fritz Langendorff, Rezitation). 7. a) Menageriestimmen: Bär Elefant Löwe, b) Tierstimmen eines Bauernhofes: Hunde Fohlen Esel- Ferkel Schafe Kälber Kühe Gänse Entenfamilie Küken und Gluckhenne Truthähne Frösche im Gutsteich( Dr. Albert Hubertus, TierC. Henze, c) Dorfschwalben aus Oesterreich, J. Strauß . d) Per stimmenimitator). 8. a) Volksliederreigen, b) Am Mühlengrund, aspera ad astra, E. Urbach( Britzer Mandolinenklub 1920). Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theaterdienst.
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Waldtaube
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Ziegen
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Steigende und fallende Wasser.
Fulda und Werra haben der Weser infolge der starken Niederschläge große Massermassen zugeführt. In Hameln stieg die Weser am Sonntag auf 3,30 Meter über 0, um gestern 4,28 Meter über 0 zu erreichen. Da die Niederichläge heute wieder erneut eingesetzt haben, ist ein weiteres Steigen des Waffers zu er warten. Am Rintelner Regel stieg der Wasserstand von 2.90 auf 5 Meter. Die Ruhr ist weiter start gestiegen. In MühlheimRuhr gab die Stadtverwaltung Anweisung zur Räumung der gefährdeten Wohnungen. In Duisburg- Meiderich ist die Ruhr über den Damin getreten und überflutet filometerweit das Gelände. Im Hafen von Styrum sind die Dämme schwer beschädigt. Die Eisenbahnstrecke von Styrum nach Ruhrort ist teilweise überflutet, so daß Kanalban zur Strede Alftaden ist großer Schaden verursacht wor die Züge streckenweise durch das Wasser fahren müssen. In dem den, da das Kanalbett teilweise durch Erdrutsche zerstört wurde. Das Hochwasser der Wupper geht, wie aus Elberfeld gemeldet wird, ununterbrochen zurüd. Auch vom oberen Lauf der Wupper wird weiteres Fallen gemeldet. Solingen und Burg sind vom Wasser frei, doch ist der durch das Hochwasser an gerichtete Schaden in beiden Städten beträchtlich höher als zuerst angenommen. Die in Kellerräumen aufbewahrten Borräte find fast vollständig vernichtet.
Glatte Ausfahrt der Ozeandampfer. Die Reichszentrale für Deutsche Berkehrswerbung teilt mit, daß sämtliche Dampfer der Hamburg - Amerita- Linie und des Norddeutschen Llyod ungeachtet des stürmischen Wetters ihre Ozeanfahrten zu den festgesetzten Zeiten angetreten haben. Irgendwelche Behinderungen durch die Stürme sind nicht gemeldet motben.
Wahnsinnstat eines Entlassenen.
Hof, 6. Januar. ( WTV.) Der zum 1. Januar entlassene frühere Die Berkaufs- und Lagerräume ein und richtete dort auf jämtliche Staffierer Schoepf des hiesigen Konsumvereins drang, beute in Angestellte Schüffe. Der Angestellte Friedrich Gebhardt. foaialdemokratischer Stadtrat, erhielt einen sous in das Gesicht, und die Kontoristin Schoedel zwei Schiffe in den Unterleib. Die Schüsse gegen den Vorstand Jammer auf das Dach. brachte sich selbst awei Schüsse in den verfehlten ihr Ziel. Nach der Tat ging Schoepf durch ein Fenster opf bei und fiel dann in den Hof, wo er schwerverletzt liegen blieb. Sämtliche Verlegte wurden nach dem Krankenhaus gebracht. Mit Ausnahme der Kontoristin. die hoffnungslos daniederliegt, befinden sich die anderen außer Lebensgefahr.
Großfeuer in einer Linoleumfabrit. In der neunten Abend Stunde des Montag brach in der befannten Binoleumfabrit Maximiliansau. Karlsruhe , Großfever aus, das in furzer Zeit auf den ausgedehnten Kompler übergriff Tas Feuer fand an den Linoleumvorräten, den Betriebsstoffen und Delen reiche Nabrung, Der Materialschaden ist ungeheuer. Perionen famen, soweit bisher feftsteht, nicht zu Schaden.
Neue Banditenüberfälle in Polen . Wie aus den Digebieten gemeldet wird, wurde das Torf Tytewfa von einer 40 föpfigen Bande mit Maschinengewehren und handgranaten überfallen. Es fam au einem regelrechten Stellungskampf mit Sieger blieben und sich nach der Grenze durchschlagen konnten. einer Abteilung des Grenzforps, wobei jedoch die Banditen Gin zweiter Ueberfall fand auf das Dorf Badowla statt, wo es dem Grenzschuß gelang, 7 Banditen festzunehmen.