Einzelbild herunterladen
 

Gewerkschaftsbewegung

Der Bundeskongreß des ADB.

Im allgemeinen Geschäftsbericht erwähnte Falten berg die Ursachen, die feinerzeit zur Gründung des ADB. führten. Trog vieler unterschiedlicher Ansichten und Meinungen der einzelnen Berbände steht der Bund heute in glänzender innerer Geschlossenheit da. Er hat infolge feines festen Eintretens für die allgemeinen Menschenrechte der Beamten eine starte Anziehungskraft gewonnen. Der Redner wandte sich gegen die Be hauptung anderer Bünde , der ADB. wolle das Beamtenrecht preis­geben. Im Gegenteil: er trete für eine Erweiterung des Roolitions­Streifrecht. Der Bund sieht die Arbeitsleistung der Beamten als produttiv an und verlangt dementsprechend eine gute, aus­reichende Besoldung. Die wirtschaftspolitische Einstellung der Be amien fann nicht die Brofitwirtschaft unterstützen, ohne felbft den Schaden davon zu haben. Die Forderung einer Bedarfs dedungswirtschaft ist auch eine Forderung der Beamten. In der Bertretung diefer Forderung müssen sich Arbeiter, Angestellte und Beamte einig sein. Falkenberg erläuterte in längeren Aus führungen die einzelnen Bestimmungen des Organisations: statuts des Bundes und den Organisationsvertrag mit ben anderen freigewerkschaftlichen Arbeitnehmer- Spikenorganisatio­nen. Die Zustimmung des Kongresses zeigte flar, daß der alte Standesdünkel, der die Beamten früher von den Arbeitern und Angestellten fernhielt, im ADB. feine Stätte mehr hat. Darüber hinaus erklärte fich der Berichterstatter für einen internatio nalen Zusammenschluß der Beamten. Gerade das, dann aber auch das feſtgefaßte gewerkschaftliche Ziel und der streng inne­gehaltene Weg zu diesem Ziel trennen den ADB. vom alten Beamten bund. Die Beamten hätten beffer getan, sich nicht erst durch Beamten abbau, fogenannte Goldgehälter und soziale Entrechtung in die Reihen der Beamtenverbände treiben zu lassen. Die vielen Ber handlungen, die mit dem Deutschen Beamtenbund wegen ber organisatorischen Berschmelzung gepflogen wurden, haben schließlich gezeigt, daß man im DBB. teine gemeinsame Arbeit

rechts der Beamten ein und fordere das uneingeschränkte

mill

Die

Der Kursus, der im Mai v. J. vom ADB. abgehalten wurde, und die Wirtschafts- Wohlfahrtseinrichtung" des Bundes haben die Anerkennung der Verbände und Mitglieder gefunden. Ronfolidierungsmöglichkeit des ADB. besteht in der Gedankenfreiheit, die Mitglieder und Berbände genießen; deshalb war auch der jüngste Ronflitt mit einem Teil der Reichsgewerkschaft deutscher Eisenbahn beamten nicht nötig. Falkenberg schloß mit einem Dant an die anderen freigewerkschaftlichen Spizenverbände für ihre Mitarbeit und mit einem besonders herzlichen Dank für die finanzielle Not hilfe der ausländischen Bruderorganisationen während der Infla­tionszeit,( Lebhafter Beifall.)

und niedrigen Gehältern ist erforderlich, die Aufrüdungsfristen find zu verringern. Das Wohnungsgeldfystem wird abgelehnt, dafür wird ein verbeffertes Dristlassensystem gefördert bei höchstens drei Klassen. Eine Beschränkung der Sozialzulagen liegt durchaus im Sinne des ADB. Zur Frage des Diätariats wird grundsäßlich die Schaffung pon planmäßigen Beamtenstellen für alle Dienstpoften gefordert; bis dahin foll das Diätariat möglichst beschränkt werden. Das Recht auf Bezahlung der Beamten im Vorbereitungsdienst muß anerkannt werden. Gegen die Besoldungspolitik der Regierung müssen alle Kräfte der Beamten mobil gemacht werden.( Lebhafter Beifall)

Die soziale Belastung der deutschen Wirtschaft.

Das Reichsarbeitsministerium hat nunmehr feine Erhebungen über die gegenwärtige Belastung der Wirtschaft aus den verschiede nen Zweigen der Stzialversicherung und aus der Er.. werbslofenfürsorge dadurch abgeschlossen, daß es auch die Raften der t nappi haftlichen Bensionsversicherung ermittelt hat. Die Ergebnisse werden in der bevorstehenden Nr. 2 des Reichsarbeitsblattes veröffentlicht. Bie über die übrigen sozialen Lasten, sind auch über die knappschaftliche Versicherung irr tumliche. zum Teil die Wahrheit um en Mehrfaches über. treffende Nachrichten verbreitet worden, insbesondere dadurch, daß die Verbreiter immer wieder unzutreffenderweise die hohen Bei­träge zur Ruhrinappschaft auch auf die übrigen Bergrepiere übertragen in denen die Beiträge aber ganz ungleich niedriger find. Tatsächlich haben im Jahre 1924 die Ge famtausgaben für die Pensionen der Bergreute sämtlicher Reviere zusammen höchstens 86 Millionen Reichsmart betragen. Im Boranschlag für 1925 ist die Ausgabenseite mit 104 Millionen be laftet und ein Ueberschuß von 22 Millionen für die Rücklagen vor­Lehalten. Nach den gegenwärtigen Stand ist also, da die Rücklage nicht ogne meiteres in vollem Umfang den gegenwärtig laufenden Ausgaben gleichgef merben fann, mit einer Jahresbelastung von rund 100 Millionen aus der fnappschaftlichen Bensionsversicherung zu rechnen.

Das Reichsarbeitsblatt" seht sich im übrigen noch ausführlich mit verschiedenen Einwendungen und Kritifen ausein ander, die gegenüber seiner früheren Zusammenstellung in Nr. 24 vom 8. November 1924 erheben worden waren. Es führt den Nach­weis, daß die damals von amtlicher Seite aufgestellten Ziffern zu treffend find und daß in der 3wishenzeit stellenweise sogar ein weiterer Abbau der Krantenfaffenbeiträge stattgefunden hat. Diese Ziffern hatten für die Krankenversicherung 750 Millionen, für die Invalidenversicherung 330 Millionen, für die Angestelltenversicherung 110 Millionen, für die Unfallversicherung 100 Millionen und für die Erwerbslosenfürsorge 220 Millionen betragen. Rechnet man noch die oben ermitielien 100 millionen der fnappschaftlichen Bensionsversicherung hinzu, so ergibt sich eine gesamte foziale Belastung der Wirtschaft in Höhe von 1610 millionen Reichsmar? jahrlich, wovon 880 millionen Den Bericht für das gesamte Schriftwesen des Bundes auf die Arbeitnehmer und 730 millionen auf die Arbeit. gab Händeler, der das enge Zusammenwirken von Schwer geber fallen. Das Reichsarbeitsblatt" fließt mit der Er. industrie und Landwirtschaft einerseits und der bürgerlichen Bresse wattung, daß Arbeitgeber, Arbeitnehmer und Organe der amtlichen auf der anderen Seite wirkungsvoll beleuchtete. Demgegenüber hat Sozialpolitif iminer enger dahin zusammenwirken, daß aus der bie dreimal wöchentlich erscheinende Bundeszeitung den Kampf bezeichneten Summe der größte foziale und wirtschaft gegen die fapitalistische Wirtschaftsform mit guten Erfolg aufliche Nußen durch möglichst wirtschaftliche Gestaltung aller Ein­genommen und geführt. Die gemertschaftliche Weiter. bildung der Mitglieder ist natürlich erstes Ziel gewesen. Ueberall dort, wo die Zeitung festen Fuß gefaßt hat, find nicht mehr die geringften organisatorischen Schwierigkeiten vorhanden.

Nach der Mittagspause erhattete zunächst Dr. Bölter ein Referat über

richtungen und durch möglichste Verminderung der Verwaltungs­foften gewonnen werde.

Die Scharfmacher im Mühlengewerbe. Wie der Borsitzende des Arbeitgeberverbandes der Mühlen Groß Berlins, Diretor Freudenheim, in seinem Betriebe Er behandelte die Fragen vom staatsrechtlichen, verwaltungs- scharf macht, muß noch einmal vor aller Deffentlichkeit dargestellt

Die Grundlagen des neuen Beamtenrechts".

technischen und Rechtsstandpuntt, wobei auch die wirtschaftliche und foziale Lage der Beamten nach dem neuen Recht beleuchtet wurde. Die Beamten fönnen sich nicht mit einer bloßen Auslegung ber be treffenden Verfaffungsparagraphen zufriedengeben, fie fordern viel mehr. die Schaffung einer ganz neuen Grundlage für das Beamten recht. Der ADB. sieht das Beamtenfein als ein Arbeitsverhältnis an; deshalb muß auch das neue Beamtenrecht ein Teil des neuen Arbeitsrechtes sein. Der Beamte hat in der Republik eine andere Stellung als vordem. Gewiß sollen Gehorsam, Unter­ordnung, Disziplin auch im neuen Boltsstaat von den Beamten be obachtet werden, aber fie follen einem freiheitlichen Pflichtgefühl entspringen, der Beamte soll sich als ein Teil des Bolts ganzen fühlen. Bei den Versuchen, vorhandene Lüden im Beamtenrecht auszufüllen, ist die Justiz dazu gekommen, fich nicht eiwa an das vorhanden Arbeitsrecht anzulehnen und ihm die Grund­lagen für die Rechtsprechung zu entnehmen, sondern man hat ohne Rücksicht auf das bestehende allgemeine Recht vollkommen neues Recht geschaffen. Nach dem Dafürhalten des ADB. find, ohne daß

die besondere Stellung der Beamten verletzt würde, die Bestimmun­gen des Arbeitsrechtes fehr wohl finngemäß auf die Beamten an­zuwenden. Dr. Bölter wandte sich gegen die Behauptung der Geg­ner, der ADB. wolle die Beamten ihres öffentlich- rechtlichen Charat ters entfleiden und fie der privatrechtlichen Ausbeutung ausliefern. Die Ziele, die die freigewerkschaftlichen Beamten in der Frage des Beamtenrechtes verfolgen, find nur erreichbar durch eine starte, freie Beamtenbewegung.

Dem mit großem Beifall aufgenommenen Referat folgte ein Vor­trag von Kunze über die Besoldungspolitik des ADB.. In dem lleberblick über die ungerechtigkeiten der letzten Besoldungs­regelungen betonte der Redner die ftritteste Ablehnung der geplanten prozentualen Kopf und Sozialzulagen, die felbst von Beamtenorganisationen gefordert wurden. Erst durch den Druck der freien Spikenorganisationen ist seinerzeit die Umstellung der Löhne und Gehälter auf wertbeständiger Grundlage erfolgt. Allerdings fant der Reallohn der geringsten Besoldungsgruppen unter dem Einfluß der Induftrie bis auf 30 Proz. der Friedensgehälter. Um sonst bemühte sich der Bundesvorstand, mit den anderen Beamten verbänden eine gemeinsame Kampfbafis zu bilden; im DBB. er­fannte man nicht das Gebot der Stumde. Immer war es dem Drängen des AD B. zu danken, daß Berhandlungen mit dem Finanzministerium stattfanden. Mit der Befol­dungsregelung Dom 1. Juni wollte die Regierung die Beamten wieder auf elende Vorkriegsniveau herabdrücken. Der größte Schlag wurde der Beamtenschaft mit der Tren. nung der Lohnverhandlungen für die Arbeiter von den Gehaltsverhandlungen der Beamten zugefügt, und es ist außerordentlich bedauerlich, daß auch der DBB. dem zuftimmte. Benn die Staatsarbeiter nun nicht mehr in der Lage find, ihr startes Gewicht in die Wagschale zu werfen; wenn die Front gebrochen ist, fo ist das die Schuld der anderen Verbände. Kunze legte die zu­fünftige Besoldungspolitik des Bundes in, Richtlinien vor, die u. a. eine Berringerung der Besoldungsgruppen verlangen. Das

"

roerden.

In Nr. 593 des Borwärts" wurde bereits auf ein am 23. Sep: tember 1924 ergangenes Urteil verwiesen, wonach in einer Klage vor dem Gewerbegericht gegen die Bittoriamühle der Berband der Lebensmittel- und Getränkearbeiter ein obfiegendes Urteil in der Urlaubsfrage erzielte. Die Mühle wurde verpflichtet, die im Tarif, vertrag vorgesehene Dauer des Urlaubs für das Jahr 1924 voll zu gewähren. Während alle Mühlen, dem Urteil folgend, ihren Ar beitnehmern den noch rückständigen Urlaub einräumten, beliebte der Herr Freudenheim, Direktor der Berliner Dampf. mühle, der Borfißende des Arbeitgeberverbandes, diefer Verpflich tung nicht nachzukommen. Es mußte erst Klage bei dem Gewerbe gericht gegen ihn angestrengt und er von dem Borsigenden des Ge­werbegerichts auf das Sinnlose feiner Scharfmacherei aufmerffam gemacht werden, bevor er sich bereit erflärte, feinen Arbeitnehmern ebenfalls den fchuldigen Urlaub nachzubewilligen. Bei dieser Ber handlung entschlüpfte dem Berliner Mühlengewaltigen folgende Meußerung:

Benn ich verurteilt werde, hier zit bezahlen, werde ich mein Berhalten gegenüber meinen Arbeitern so einstellen, daß ich alle die jenigen, die mich verklagt haben, ausfegen laffe, und nur für die Arbeit habe, die feine Klage angestrengt haben."

gabe des Direttors der Dampfmühle ist schlechte Ronjunttur, Entlassungen von Arbeitern weiden vorgenommen und die Ar. beitszeit soll verlängert werden.

Das sei der Berliner Dampfmühle von dieser Stelle aus ges fagt: Die Organisation wird nicht tatenlos zusehen, daß der auch im Arbeitszeitgesetz festgelegte Achtstundentag von der Firma durchbrochen wird. Trotz allen Schikanen werden die Arbeiter der Dampfmühle zur gegebenen Stunde den Schlag, der gegen sie ge­führt wird, parieren. Nicht eher. Die Leitung der Organisation wird der Betriebsleitung den Gefallen einer Arbeitsnieder­legung, die sie provoziert, nicht tun.

Der Gewerberat des zuständigen Bezirks ist auf das verwerf. liche Treiben der Dampfmühle hingewiesen worden. Es bleibt ab­zuwarten, mit welchem Erfolg. Der§ 11 des Arbeitszeitgesetzes gilt auch für diese Firma mit ihrem Direktor Freudenheim!

Berichtigung aus der Berliner Dampfmühle. Zu unserem Bericht mit der Ueberschrift Wie die Berliner Mühlen mahlen" in Nr. 13 des Vorwärts" geht uns von dem Syndikus bes Arbeitgeberverbandes der Berliner Mühlenindustrie Syndikus des Arbeitgeberverbandes der Berliner Mühlenindustrie folgende Berichtigung zu:

n

Die Behauptung, daß feit Montag in der Berliner Dampf­mühle ohne Zustimmung des Betriebsrates täglich 12 Stunden gearbeitet wird, stimmt mit den Tatsachen nicht überein. Die Dauer der Arbeitsschicht in der Berliner Dampfmühle" beträgt für die Schichtarbeiter, d. h. für Arbeiter vor dem gehenden Zeuge fowie für die Maschinisten und Heizer an denjenigen Wochentagent. an denen gemahlen wird an den anderen Tagen bleiben die Arbeiter zu Hause 12 Stunden pro Tag einschließlich dreier Pausen von insgesamt 2 Stunden pro Tag. Die reine Arbeitszeit diefer Arbeiter ausschließlich der Pausen beträgt alfo 10 Stunden pro Tag oder bei 4 Arbeitstagen in der Woche 40 Arbeitsstunden pro Woche. Die Arbeitszeit der übrigen Arbeiter beträgt 8 Stun ben täglich, und im Höchstfalle, wenn sie auch an den Tagen be. schäftigt werden, an denen die Mühle steht, 48 Stunden pro Woche.

-

Die vorstehende Arbeitszeitregelung ist von der Betriebs leitung der Berliner Dampfmühle mit ausdrücklicher nach vor heriger Befragung der Belegschaft erteilter Zustimmung des Ar. beiterrates getroffen worden."

Der Syndifus ift offenbar falsch informiert worden, sonst fönnte Baufen von zwei Stunden unterbrochen wird. Ist der er nicht behaupten, daß die zwölfftündige Arbeitszeit durch drei Betrieb im Gange, so fann er nicht unterbrochen werden, um Baufen zu machen. Eine Ablösunder beschäftigten Arbeiter erfolgt nicht. Wenn der Arbeiter während der Arbeit sein Essen verzehrt, dann fann von einer Bause nicht die Rede sein.

Wie die vorherige Befragung der Arbeiter zustande tam, haben wir geschildert. Dahinter stand die drohende Entlassung.

Eine Schlappe der Eroberer".

Merseburg , 12 Januar.( Eigener Drahtbericht.) Die Verwaltung Merseburg des Deutschen Metallarbeiter- Berbandes war gleich einer Reihe von anderen seit Jahren die unbestrittene Hochburg der Kommunisten. Die sozialdemokratischen Metallarbeiter wurden infolgedessen mit einer Handbewegung abgetan. Die Berwaltungs­stelle Merseburg fandte zur Generalversammlung des DMV. in Cassel noch im Borjahre den jetzt von der KPD. abgehalfterten Reichstags­abgeordneten Schumann als Delegierten, der dort die Führung der fommunistischen Frattion hatte. Nachdem die. Kommunisten mehrere Jahre hindurch fich revolutionär" betätigten, d. h. den Metallarbeiter verband heruntergewirtschaftet hatten, fommen auch die Merseburger tenen Generalversammlung wurde die sozialdemotra. Metallarbeiter zur Befinnung. In der am Sonntag abgehal­tische Liste mit großer Mehrheit gewählt. Die Kom munisten vereinigten trotz aller Anstrengung nicht einmal ein Fünfte! der Stimmen auf ihre Liste. Sie perfuchten vergeblich, entgegen der Beifung ihrer Zentrale, ein Kompromiß mit den Amsterdamern. Die fozialdemokratisches Metallarbeiter lehnten das ab, fodaß von jetzt ab wieder die sozialdemokratische Richtung die dortige Berwaltung be herrscht. Das ist für die KPD - Zellenbauer um so beschämender, als in Merseburg bisher Herr Bernhard Koenen der Bruder des Allgewaltigen Wilhelm Koenen , die Mannen der Kommunisten zwar nicht von Sieg zu Sieg, aber von Niederlage zu Niederlage führte.

Die Höherbesoldung in Baden aufgehoben.

Der badischen Regierung schien die lehte Erhöhung der Beamten­gehälter in den Gruppen I bis VI mit 12% Bros. unzureichend. Sie gab ihrem Brotest praktischen Ausdrud, indem sie über die Verordnung des Reichsfinanzministers hinaus ben unteren Beainten gruppen eine Zulage pon 20 Broz. machte. Der Reichsfinanzminister erhob dagegen Einspruch. Das Reichsschiedsgericht in Leipzig hat in feiner geffrigen Sitzung beschlossen, den Einspruch für begründet zu erflären. Formell mar natürlich der Reichsfinanzminister von porn herein im Recht. Morafisch jedoch: die badische Regierung.

Bergarbeiterinternationale und Dawes- Plan .

In Hannover wird am 1. Februar das internatio nale Bergarbeiterfomitee aufammentreten, um zu den wirkungen des Dawes Blanes auf die internationale Kohlen­wirtschaft Stellung zu nebmen. In dieser Sizung soll auch die internationalen Sekretariats zur Erledigung kommen. Weiterbin wird über eine Entsendung von Bergarbeiter delegierten nach Rusland zur Erforschung der dortigen bergbaulichen Ver­hältniffe Beichluß gefaßt werden. Nach Auslaffungen des Präfi denten der Internationale. Herbert Smith, anläglich einer Rede in Moskau , werden sich besonders die Engländer für eine solche Delegation einsehen.

Bon dem Verbandsvertreter auf diese Probe mangelnden so­zialen Berständnisses aufmerksam gemacht, versuchte Freudenheim, den üblen Eindruck seiner Drohung zu verwischen. Es zeigte fich bald, daß der Scharfmacher auf seine Rache nicht verzichtete. Durch den Widerstand des Betriebsrats gegen die Berlängerung der Arin Brüffel offen gebliebene Frage der Errichtung eines ständigen beitszeit mußte er sich bequemen, wieder 8 Stunden arbeiten zu lassen. In unserem Bericht vom Donnerstag in Nr. 13 des Bor­wärts" haben wir gezeigt, wie ein Grund an den Haaren herbei gezogen wurde, um den Vorsitzenden des Betriebsrats fristlos zu entlassen. Damit nicht genug, wurde vier Tage vor Weih nachten die 2. und 3. hit faft restlos entlassen. nachten die 2. und 3. Shit fast restlos entfaffen. Arbeiter, die lange Jahre in der Dampfmühle beschäftigt waren, befanden sich darunter, unter anderem einer, der 23 Jahre seine Ar beitskraft dort zur Verfügung gestellt hatte. Da Bochenlöhne in Frage tommen, entledigte sich die Firma der Berpflichtung zur Be zahlung der Feiertage. Nach den Feiertagen befam ein Teil der Arbeiter von der Firma die Mitteilung, daß sie wieder an. fangen fonnten, wenn sie sich verpflichteten, ein Schriftstück zu unterzeichnen, nad), dem sie als neu eingestellt gelten. Unter denen, die das Schreiben erhalten haben, befand sich auch der schon 23 Jahre im Betriebe tätig gewesene Arbeiter.

Rommt es zum Abschluß eines neuen Manteltarifpertrages, fo hat der Direktor Freudenheim wenigstens die eine Genugtuung, im Jahre 1925 und 1926 diefen Arbeitern überhaupt feinen Urlaub geben zu müssen. Die betreffenden Arbeiter sind um die Feiertagsbezahlung und den fünftigen Urlaub

geprellt.

Auf dem Arbeitsnachweis der Mühlenarbeiter sind zirka 150 ge­lernte und angelernte Mühlenarbeiter gemeldet. Die Dampfmühle versucht, diese Zahl der Arbeitslosen noch zu vergrößern. Dabei Die Mühle" neue Müller nach Berlin heranzuziehen versucht. Nach An­

Af- Funktionäre der Metallindustrie! Seute, Dienstag, abends 7 Uhr. in den Gophiensälen, Sophienstraße. Stellungnahme zum Schiebsspruch. Die für den gleichen Tag vorgesehene Butab- Funktionärversammlung fällt Af- Metallfartell: Günther, Lange, Rothe.

daher aus.

SVD.- Stellmacher! Donnerstag, den 15. Januar, abends 7 Uhr, bei Simmel, Sophienftr. 5, wichtige Bersammlung. Sympathiserende Der Werbeausschuß. Rollegen fönnen eingeführt werden,

Berantwortlich für Bolitik: Ern Reuter; Birtschaft. 8. 3. Steinez; Gewerlichaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : S. Döscher; Lokales und Sonstiges: Fris Karstadt : Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts.Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts.Buchbruceret und Berlagsanstalt Baul Ginger. Co. Berlin S 68 Lindenstraße 3. Sierzu 2 Beilagen und Unterhaltung und Biffen.

Mindeſtgehalt foll für eine vierföpfige Familie ausreichend fein. werden fortwährend durch Chijfte- Inserate in dem Fagorgan Die Sophien- Säle Sophienstraße 17-18.

Eine sozialere Gestaltung der Spannungsverhältnisse zwischen hohen

W

enn man infolge Leberarbeitung, Krankheit, Nervosität zc. das Bedürfnis nach einer gründlichen Kräftigung und Auffrischung verspürt, dann versuche man das wohlschmeckende Biomalz. Es gibt wohl kein einfacheres, bequemeres und an­genehmeres Mittel; feines erfreut sich einer gleich großen und uneingeschränkten Beliebtheit wie Biomalz. Neben der Sebung des Kräftegefühls tritt fast immer eine auffallende Besserung des Aussehens ein. Man fühlt sich geradezu wie verjüngt. Erhältlich in Apotheken und Drogenhandlungen. Man verlange nur das echte Biomalz, nichts anderes angeblich

Norden 9296.

Säle frei!

Ebensogutes". Achte genau auf das Etikett. Preis einer Dose 1.90 Mart. Druckschriften auf Wunsch umsonst und postfrei.

Neu: Biomalz- Schokolade, hergestellt von der bekannten Soffmann- Schokolade Kommandit- Ges. a. Aft. Eine ganz besonders von Rennern geschäßte Tafelschokolade. In allen einschlägigen, besseren Geschäften zu haben. Preis 60 Pf. je 100- Gramm- Tafel.

Gebr. Patermann, Teltow - Berlin 10.