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größte 3unahme. Die überhaupt größte Einwohner| zahl hat immer noch der Bezirk Kreuzberg  ; sie stellte sich 1921 auf 375 000 und 1923 auf 378 900. Dagegen war in Bezirt Kreuz­berg die Zunahme der Einwohnerzahl verhältnismäßig jehr gering. Sie betrug hier 3300, das bedeutet bei der hohen Ein wohnerzahl noc, nicht 1 Pro3. Für ganz Berlin   ist die gesamte 3unal; me( 92 300) annähernd 2% Proz.

Eisenbahnzüge im Nebel.

Signale und Sicherungen.

Das folgenschwere Elsehbahnunglüd in Herne   hat sich in dichtem Nebel ereignet. Rebel birgt mannigfache Gefahren quellen für den Eisenbahnverkehr in sich. Er versperrt nicht nur die Aussicht, sondern er dämpft auch den Schall und läßt Geräusche nicht laut werden. Wir haben Beranlaffung genommen, an zu ständiger Stelle anzufragen, ob und wie die Eisenbahnverwaltung die rollenden 3lige und die Reisenden vor den Gefahren des Rebels zu bewahren imftande ist. Oberbaurat Behrens, der für diese Fragen zuständige Dezernent der Eisenbahndirettion Berlin  , erklärte zu diesen Fragen folgendes: Die Hauptficherheit des Verkehrs beruht im wesentlichen darauf, daß Signale für die ein- und ausfahrenden Züge richtig gestellt und vom Lokomotivführer genau beobachtet merden. Wenn der Führer des Köln  - Berliner   D- Buges erflärte, daß er das Signal sor der Einfahrt in den Bahnhof Herne nicht gesehen habe, so hat er grob feine Pflicht verlegt. Er hätte in diesem Falle halten, oder sich durch grelles Pfeifen bemerkbar machen müssen. Was zunächst die Beleuchtung der Signale anbetrifft, so haben wir es in der preußischen Eisenbahnverwaltung als das beste und zuverlässigste gefunden, wenn die Signale bei Dunkelheit durch Betroleumlaternen erhelit werden. Diese Laternen werden überaus pfleglich behandelt; fie find fo fonstruiert, daß der Wind sie nicht zum Erlöschen bringen fann, und sie sind außerdem mit trisches Licht für die Signale ist aus dem Grunde abzuleh­cinem Strahlenfirm ausgestattet, der ihr Licht verstärkt. Elet  nen, meil es nicht selten vorkommt, daß der Strom versagt. Dann liegen die Signale im Dunkeln. In England übriges, dem flaffischen Land des Rebels mit seinem außerordentlich regen Eisenbahnverkehr, hat man auch keine andere Sicherung und Beleuchtung der Signale bei Rebel gefunden. Wenn man bei dichtem Nebel vor den Signalen Sirenen rujen läßt, so fragt es sich, ob diese, da der Nebei schall dämpfend wirft, bei dem Rattern der Räder und der Eisenteile von dem Lokomotivführer gehört wird. Auch das Legen von Knall patronen auf die Schienen bietet teine unbedingt zuverlässige Gewähr. Jeder Bahnwärter ist mit Knallpatronen ausgerüstet, die er auf die Schienen zu legen hat, wenn ein Zug auf der Strede liegengeblieben ist, um den Führer eines anderen Zuges zu warnen. Aber Knallpatronen tönnen versagen umb ihr Knall fann im Nebel ungehört derhallen. Die Eisenbahnverwaltung hat im übrigen der Frage der Signale und Sicherungen stets das größte Intereffe zu­gewendet und immer wieder versucht, Neuerungen und Verbesse rungen zur Sicherung des Berfehrs einzuführen. Ich erinnere daran, daß im Jahre 1912 die sogenannten Borsignale eingeführt wur. den. Bis 1919 sind überall Borsignale gescht worden. Sie befinden sich in Bremsentfernung, also etwa 700 Meter von dem Hauptsignal entfernt. Die Borsignale sollen den Lokomotivführer auf das Haupt­signal hinweisen. Heute ist die Entwicklung so, daß der Lokomotiv führer in der Hauptfache auf die Vorsignale achtet und diese wie die Hauptsignale ansieht. Im Laufe der letzten Jahre sind nun auch Berbesserungen an den Borsignalen vorgenommen worden. Die freisrunde Scheibe des Borfignals, die in fentrechter Stellung, alfo aufgeklappt, in der sogenannten Warnstellung steht und so dem Lokomotivführer jagt: Die Einfahrt ist gesperrt", hatte früher eine grüne Farbe. Da aber grün bekanntlich Einfahrt be deutet und infolgedeljen verhängnisvolle Berwechslungen zu befürch. ten waren, hat man die Scheibe der Borsignale orangefarben gestrichen.

In all den Jahren, ist außerdem überlegt worden, ob es nicht möglich ist, Einrichtungen vor dem Signal anzubringen, die automatisch wirken und den Lokomotivführer noch besonders und durch besondere technische Einrichtungen darauf aufmerksam machen, daß das Signal auf Halt steht. Erft in letzter Zeit sind auf der Strecke Hannover  - Berlin   Versuche gemacht worden, den. Lokomotivführer auf drahtlosem Wege zu benachrichtigen, daß das Signal auf Salt stehe. Diese Versuche sind indeffen wie. per abgebrochen worden. Es ist fraglich, ob sie zum Ziel führen

werden. Man darf dabei nicht vergessen, daß bei solchen Konftrut

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tionen Erfindungen dieser Art werden immer wieder gemacht und dem Eisenbahnzentralamt vorgelegt die Gefahr besteht, daß der Lokomotivführer sich gar nicht mehr um Signale fümmert, sondern nur auf die Zeichen dieser Sicherungen achtet. Greignet sich aber ein Eisenbahnunglück, und der Lokomotivführer erklärt, er fei durch die

befondere Konstruktion nicht gewarnt worden, die technische Ein­richtung, die ihm sagen sollte, das Signal stehe auf Salt, habe nicht funktioniert, so besteht keine Möglichkeit, die Richtigkeit dieser Be­hauptung nachzuprüfen. Eine technische Einrichtung endlich, die, ähnlich wie es bei der Hochbahn in Berlin   der Fall ist, die Büge vor dem Signal, wenn es auf Halt steht, automatisch zum Stillſtehen bringt, dürfte taum möglich sein. Einmal würde eine solche Ein­richtung für die ganze preußische Eisenbahnverwaltung ganz un­geheure Soften verursachen, und dann darf man nicht vergeffen, um wieviel länger, also auch um wieviel fdywerer die D- 8üge find, als die Züge der Hochbahn, und mit welch größerer Geschwindigkeit fie fahren. Als beste und zuverläffigste Sicherung bleibt der Mensch, der gewissenhafte Lokomotivführer. Die Elfenbahn verwaltung hat es baher auch stets als ihre Aufgabe angesehen, den zeit zu geben und sie nicht zu lange auf der Strede zu belaisen, Führern der durchgehenden Büge eine verhältnismäßig furze Dienst­bamit sie nicht burch zu viele verschiedene Eindrücke auf der Strede verwirrt werden. Ein Glück ist es übrigens, daß der Köln  - Berliner  D- Bug in Herne   hält. Infolgedessen hatte der Lokomotioführer vor dem Bahnhof Herne bereits gebremst. Hätte der Rug bei beni Bufammenstoß die volle Gefchwindigkeit gehabt, so wäre die Stata firophe noch entjeglicher geworden."

Diese Erklärungen bejagen, daß selbst die vollkommenste Technit ihre Mängel behalten wird, und daß die Chronik Eisenbahnunfälle melben wird, so lange es Eisenbahnen gibt.

obiger Berordnung von dem am 10. 53m. 17. Januar fälligen Be-| trage von 600. 400 M. auf Antrag gestundet werden, wobei zu bemerken ist, daß der Antrag mit der Zahlung gleichzeitig eingereicht werden kann. Da bei den freien Berufen der Ueberschuß der Einnahmen über die Werbungskosten im wesentlichen mit dem reinen Einkommen übereinstimmt, so dürfte die Stundung die Be deutung eines Erlasses haben.

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Bei den bisherigen Einkommensteuervorauszahlungen war auf leistungsschwache Personen dadurch Rücksicht genommen, daß bei ihnen regelmäßig Borauszahlungen nicht erhoben wurden, wenn die Jahreseinnahmen nicht mehr als 600 Reichsmart( alfo im Bierteljahr nicht mehr als 150 Reichsmart) betrugen. Wenn das Einkommen über diesen Betrag hinausging, waren Vorauszahlungen vom vollen Einkommen zu erheben. Zur Milderung der darin lingenden Härten hat der Reichsfinanzminister angeordnet, daß bei derartigen Steuerpflichtigen, deren Einfominen zwar im Kalender. jahr 1924 600 Reichsmart überstiegen hat, aber nicht über 900 Reichsmart hinausging, auf Antrag für das vierte Kalender. nierteljahr, also bei der am 10. Januar 1925 fälligen Borauszahlung, ein Einkommensbetrag von 150 Reichsmart freigelassen werden kann. Als leistungsschwache Steuerpflichtige im Sinne dieser Bestimmung gelten Personen, die erwerbsunfähig oder in der Erwerbs= fähigteit beschränkt oder über 60 Jahre alt sind und deren Einfünfte im wesentlichen aus Renten oder Altenteilen, aus Bermietung oder Verpachtung von Grundbesitz oder aus laufenden Zuschüssen oder Unterstübungen her rühren.

Der Herr Bezirksfeldwebel a. D.

Als er nicht mehr auf großem Fuße leben fonnte... Eine buntgemischte Gesellschaft, zwei Einbrecher und neben ihnen wei Kavaliere", nahmen gestern auf der Antlagebant des Schöffen gerichts Mitte Blay. Sie sollten sich wegen zweier schwerer Ein­und Hugo H. hatten die Einbrüche verübt, sollten dazu aber nach brüche   verantworten Die gewerbsmäßigen Einbrecher Johann R. threm eigenen Geständnis von dem Kaufmann Wilhelm Sch. ange­stiftet worden sein. Dieser wiederum sollte den Tipp zu dem einen Einbruch von seinem Freunde erhalten haben, da dieser Einbruch bei der Adoptiorante des letzteren verübt worden war. Sch. spielte in Berlin   lange Zeit den Kavalier". Während des Stieges war er Bezirksfeldwebel Er lebte stets auf großem Fuße, da er durch Bestechungsgelder, die ihm infolge von Befreiung rom   Militärdienst in reichlichem Maße zuflossen, große Einnahmen hatte. Im Jahre 1923 war er aber in Noi geraten und schuldete Abrption im Jahre 1920 Barcn geworden war, einen größeren Geid= feinem Freunde v. W., dem gestrigen Mitangeklagten, der erst durch betrag. Ilm   seine Schulden loszuwerden, setzte er sich mit Johann K. und Hugo H. in Verbindung und veranlaßte fie, einen Einbrud bei seinem Schwager, einem Kunstmaler B., zu verüben. Mit diesem wohnte er in demselben Hause, und die Eheleute L. hatten die Gewohnheit, bei Besuchen die Schüssel Sch. zur Aufbewahrung zu übergeben. Dieser händigte nun eines Tages, als seine Ber wandten wiederum ausgegangen waren, die Schlüssel den beiden Einbrechern aus, die in die Wohnung eindrangen und eine Schreib maschine, einen Berferteppich und andere Gegenstände stahlen. Den Teppich brachte Sch. zu seinem Freunde v. W., der nach Hamburg  fuhr und ihn dori verkaufte. Kurze Zeit darauf wurde von Johann K. und Hugo Hein ähnlicher Einbruch bei der Adoptivtante des v. W. verübt, und es wurde dabei die Zeir abgepaßt, als die Tante ihren machte. Diesmal wurden nicht nur Teppiche gestohlen, sondern auch regelmäßigen Befuch am Nachmittag bei ihrem tranfen Neffen werfvoffe Silbergeräte. Auch diefe Teppiche verkaufte Sch. gemeinfam mit v.. in Hamburg  . Das Silbergerät wurde in Beifir zu Geld gemacht. Die beiden Einbrecher selbst wurden von Sch. obendrein noch um den Ertrag ihres Anteils an der Teppichaus­beute geprellt. v. bestritt entschieden, Kenntnis von den Died stihlen chabt zu haben. Er habe aber Sch. mitgeteilt, daß seine Tante Trppidie zu verkaufen habe. Das Gericht fam auch zu einer Freisprechung des Angeklagten v. W., verurteilte dagegen Sch. zu 1 Jahr e Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust, die übrigen Angeflagten zu Gefängnisstrafen, die zwischen 1 Jahr 9 Monaten und 1 Jahr 6 Monaten schwantten

Autowacht gleich Berkehrswacht!

jahr die Auto wacht Berlin   Brandenburg   e. V. zum Ohne große äußere Aufmachung wirkt seit einem guten Viertel

Leften des Berliner   Verkehrs. Wie aus den Statistiken der Auto­wacht hervorgeht, bat sie gute Erfolge zu verzeichnen. Bei Be­ginn ihrer Tätigkeit waren namentlich die Wildlinge im Kraftfahr zeugverkehr, die ohne Rücksicht drauflos fuhren, die Schmerzens finder der Autcroacht. Aber das unermüdliche, stille, höfliche Wir fen der Automacht- Funktionäre hat darin sichtbaren Wandel ge= ic; affen. Gerade dadurch, daß sich die Autowacht in erster Linie aus den Reihen der Kraftfahrer zusammensetzte, übte eine erziehe­rifche Wirkung aus. Aus den Verhandlungen über die Berliner  Verkehrsordnung ist zur Genüge dargetan, daß die Verkehrspolizei im Berhältnis zur Verkehrspolizei anderer Großstädte über außers ordentlich wenig Beamte nerfügt. Ulm   jo begrüßenswerter ist es, daß die Autowacht durch ihre freiwilligen Funktionäre die Arbeit der Berkehrspolizei weitgehendst unterstügt. Auch der Berkehrspolizist steht heute nicht mehr zu dem bloßen 3wed auf der Straße, möglichst viel llebertretungen festzustellen. Er greift vielmehr regelnd, fördernd, belehrend in den Berkehr ein. Für den Autowacht- Funktionär ist dies natürlich die alleingegebene Art. Wie außerordentlich gute gewefen. Inzwischen ist aber die sogenannte bereits oben gesagt, find die Erfolge gerade im Kraftfahrzeugverkehr Autowacht Frage längst zu einer Berkehrswacht. Frage geworden. lleberhaupt alle, die irgend etwas mit dem Berkehr zu tun haben, sollen an der Regelung des Berkehrs und an der För derung des Verkehrs mitarbeiten. Es macht sich nötig, daß diese Umstellung auch äußerlich besser in Erscheinung tritt. Deshalb bat der Vorstand der Autowacht den Beschluß gefaßt, auf der nächsten Hauptversammlung, die am 16. Januar 1925 stattfindet, zu bean tragen, daß die Benennung Autowacht Berlin Brandenburg e. V.

Das Rundfunkprogramm. Donnerstag, den 15. Januar.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

Die Einkommensteuer der freien Berufe. Anläßlich der am 10. November erlassenen Verordnung über wirtschaftlich notwendige Steuermilderungen ist aus den Kreisen.der freien Berufe mit Recht darüber Klage geführt worden, daß von den 4.30-6 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner   Funkkapelle). Ermäßigungen, welche die Berordnung vorsicht, die freien Berufe 6.40 Uhr abends: Vortrag des Herrn Stutzbach: Hilfo für die ausgenommen wurden. Der Schußverband deutscher Eltern bei der Berufswahl ihrer Kinder", 7-7.50 Uhr abends: Schriftsteller ist daher bei dem Finanzminister vorstellig ge= Hans- Bredow- Schule.( Abteilung Bildungskurse). 7 Uhr abends: Handelskurso. W. Behnisch: Einfache Buchführung". 7.30 Uhr worden, und erfreulicherweise konnte daraufhin noch im letzten abends: Literatur und Kunst. Mr. Hamilton, Lektor an der Uni­Augenblick vor dem bevorstehenden Steuertermin der Erlaß einer versität Berlin  : Englische   Literaturgeschichte( in englischer Berordnung erreicht werden, die den berechtigten Wünschen der Sprache). 8.30 Uhr abends: Abendkonzert. 1. La folia( Variations freien Berufe wenigstens in gewiffem Umfange Rechnung trägt. Bei sérieuses) Corelli  -- Leonard( Popi Trau, Violine). 2. a) Der Dichter, der Unregelmäßigkeit des Einkommens der Angehörigen der freien E. v. Wildenbruch, b) Das Gedicht, E. v. Wildenbruch, c) Der Berufe können sich nämlich Härten daraus ergeben, daß ein Steuer- Verlassenen Klage, E. v. Wildenbruch. d) Winterspaziergang, E. pflichtiger zwar im ganzen Jahre nicht mehr als 8000 M. Einkommen v. Wildenbruch, e) Weihnacht, E. v. Wildenbruch. 3. a) Aris aus bezieht, biefes Einkommen sich aber auf die einzelnen Bierteljahre der Oper Der Dämon", A. Rubinstein  , b) Gesang des Spielmanns der Märchenoper Die Königskinder, E. Humperdinck  ungleichmäßig verteilt. Infolgedessen ist es möglich, daß in einzelnen( Kammersänger Dr. Benno Ziegler von der Berliner Staatsoper, Bierteljahren zwar 20 Broz. Einkommensteuer bezahlt werden, ob­Bariton). 4. a) Rondino, Beethoven- Kreisler. b) Andante religioso wohl insgesamt nur 10 Proz. zu zahlen gewesen wären. Zur Milde- aus dem Violinkonzert, H. Vieuxtemps  . o) Variationen über ein rung dieser Härten ist nunmehr vom Finanzminister bestimmt wor Thema von Corelli  , Tartini- Kreisler( Pepi Trau, Violine). 5. a) Neu­den, daß die für das letzte Vierteljahr 1924 zu erhebende Boraus jahr, E. v. Wildenbruch, b) Deutschland   und die Welt, E. v. Wilden­zahlung bis zur Höhe des Unterschiedsbetrages gestundet werden bruch. c) Die letzte Pflicht, E. v. Wildenbruch( Karl Zander.  kann. Wenn beispielsweise ein Schriftsteller aus seinen Tantiemen Rezitation). 6. a) Aus der Jugendzeit( Fr. Rückert  , R. Radecke  , oder ein Künstler von seinen Bildern im Mai oder Oktober je 1. v. Weingartner, d, Winterweihe( Henckell) R. Strauß  ( Benne b) Ein Ehelied. Jos. Ziegler, c) Du bist ein Kind( Ernst Ziel) 4000 mt. perbient hätte, weitere Einkünfte aber nicht gehabt hat, foZiegler, Bariton). Am Flügel: Otto Urack  , Anschließend: Dritte müßte er am 10. Juli 600 m. bezahlen, und der gleiche Saß wäre am Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. Zeitansage, Wetter­10. bzw. 17. Januar fällig. Da aber bei einem Gesamteinkommen dienst, Sportnachrichten, Theaterdienst. 10.30-12 Uhr abends: von 8000 m. nuz insgesamt 800 M. zu zahlen sind, so können nach Tanzmusik.

umgeändert wird in die Benennung Berkehrswacht Berlin- Branden burg e. V. Zur Teilnahme an dieser Hauptversammlung sind alle in der Provinz Brandenburg   bestehenden Verkehrswachten einge laden. Hand in Hand mit der immer weiter fortschreitenden Durch dringung des Berliner   Verkehrs mit Berkehrswachtleuten und Maß­nehmen geht die Gruppenbildung auswärtiger Bertehrswachten vora Die Provinz Brandenburg   bildet in bezug auf die Verkehrs wacht Probleme ein einheitliches Ganzes,

Cn.

Die jüngste Gründung in der Provinz Brandenburg   ist die am 8. Januar 1925 erfolgte in Frankfurt   a. d. Oder. Die Bezeichnung lautet: Berfehrswacht Berlin Brandenburg e. B., Ortsgruppe Frankfurt  - Oder." Die neue Ortsgruppe stellt ebenfalls sofort Funt tionäre in den Dienst der Sache. Es liegt im Interesse aller, An­weisungen der Funktionäre zu befolgen und gegebenenfalls die ehrenamtlich tätigen Berkehrswachtleute der Verkehrswacht Berlins Brandenburg e. B. zu unterstützen.

Der unsanfte Kinnhaken.

Zähne find nicht Glieder des menschlichen Körpers. In einem Potsdamer   Lofal war der Klavierspieler Frizz B. mit einem Gaft in Streitigkeiten geraten. Es tam zu Tätlichkeiten, und der Klarierspieler schlug derart auf den Gait herum, daß dieser außer einer Verwundung im Gesicht acht Schneidezähne eins büßte. Wegen Körperverlegung mittels eines gefährlichen Werk­zeuges vor dem Potsdamer   Amtsgericht angeflagt, bestritt der Ange­flagte, den Gast geschlagen zu haben Bielleicht habe ein un fanfter Kinnhafen den Berlust der Zähne herbeigeführt. Der Amtsanmalt ftellte anheim, die Sache an das Schwurgericht zu vers weisen, falls die Zähne als Glied des menschlichen Rörpers angesehen würden. Das Gericht lehnte eine leberweisung ab mit der Begründung, daß 3ähne nicht als Glied des nens dilichen Körpers anzusehen seten, denn nach medizinischem Gutachten ist nur das als Glieb zu bezeichnen, was durch Gelente mit dem Körper verbunden ist. Dauernde Ent stand geschlagen habe. Es fem daher nur einfache Körperverlchung Ilagten fonnte nicht nachgewiesen werden, daß er mit einem Gegen­ftellung fomme nicht in Frage, da es falsche Zähne gibt. Dem Ange in Frage. Strafantrag war von dem Berletzten nicht gestellt, und das Gericht fam zu einer Freisprechung. Als der Vorsitzende den Zengen fragte, ob er schon wieder Zähne habe, meinte dieser treuherzig: Ach. Herr Richter, ohne Geld wachien sie nicht."

Deutschnationaler Kulturkampf!

Die Deutsche Tageszeitung" brachte am 7. Januar d. 3. nach. stehende Notiz:

Bon einem Sittlichkeitsverbrechen einer belagten Lehrerin in Niederschönhaufen weiß eine polizeioffiziöse Nachrichtenstelle zu berichten. Danach foll eine 53jährige Brivatlehrerin einen 12jährigen Jungen verführt und dieser sich im weiteren Berlauf­an seiner 9jährigen Schwester vergangen haben. Die Einzel. heiten sind nicht wiederzugeben; fie fcheinen mit den neuesten Madttanzbestrebungen ent­schiedener Schulreformer zusammenzuhängen." Es bedarf wohl faum des Hinweises, daß diese Privatlehrerin in feiner Verbindung mit der Schulreformbewegung steht. Etel pact einen; menn man sieht, wie die Deutsche Tageszeitung", deren Anhänger angeblich Anstand und christliche Sitte in Erbpacht haben", diefen traurigen Fall auszuschlachten versucht. Was würde man sagen, wenn man diesen Fall, da es sich um eine Christin handelt, der christlichen" Weltanschauung aufs Konto schriebe? Das wäre natürlich genau so dumm und gemein, wie die Andeutung der Deutschen Tageszeitung".

Der Bankkommissionsinhaber".

Der

Wegen vieler Schwindeleien wurde ein 22jähriger Banffom­missionsinhaber", ein Kaufmann Siegfried Graf von der Kriminalpolizei festgenommen. Der junge Mann gründete femen Betrieb vor 5 Monaten in der Badstraße. Weil er selbst kein Ka­pital hatte, so verschaffte er es sich durch Einleger und Angestellte. Jene fielen auf seine geschickten Anpreisungen hinein, diesen nahm er Bürgschaften von 200 bis 1000 m. ab. Die Einleger trauten feinen schönen Geschäftsbriefbogen mit Giro- und Bankkonto um so lieber, als er ihnen 20 Pro 3. und mehr Monatszinjen ver Sprach. Die Vertreter, die wieder Einleger heranschaffen mußten, einige Zinsen und beruhigten sich vorläufig dabei. Mit jeder neuen follten 200 bis 300 M. Monatsgehalt und außerdem Provision be Einlage und jeder neuen Kaution stopfte der Bankkommissionsin habet ein altes Lody 311, foweit er das Geld nicht für sich selbst verbrauchte. Als ihm die Gläubiger in der Badstraße zu stürmisch auf den Leib tamen, verlegte er den Betrieb nach der Bern­burger Straße, und als man ihn auch hier fand und von neuem bestürmte, nach der Turm und endlich nach der Chausseestraße. In der Bernburger Straße hatte er noch große möblierte Räume, von da ab wurde er immer bescheidener. Vesonders drängenden Gläubigern verpfändete er auch die Möbel, die er für sein Eigentum ausaab, obwohl sie den Wirtsleuten ge­hörten. Auf viele Anzeigen hin wurde der Schwindler jegt feft. genommen und dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Mittellungen Don Betrogenen, die noch keine Anzeige gemacht haben, ninunt die Striminalinspektion C. 7 in der Georgenkirchstraße 30a entgegn.

femmen. Die Einleger erhielten nach dem ersten Monat auch

Zuchthaus für einen Falschgeldverbreiter. Bei der Ausgabe gefälschter englischer Biundnoten wurde vor Er hatte sich nun vor dem Schöffengericht Mitte zu verantworten einiger Zeit der Kaufmann Mein in der Brunnenstraße abgefaßt und behauptete, daß er selbst hineingelegt worden fei und daß er feine Ahnung von den älichungen gebabt habe. Er will nämlich, da er in Not war, am Botsdamer Play feine goldene Uhr berkauft und dafür die Devisen als Zahlungsmittel erhalten baben Merkwürdigerweise war der Angellagte aber eigene bis zur Brunnenstraße gefahren, um sich dort ein paar Strümpfe au fauien. Die Wirtin des Angeklagten belundete, daß sie in dessen Wohnung niemals eine goldene br geieben babe. Das Schöffen gericht verurteilte ein, der bereits mehrmals vorbestraft ist, zu drei Jahren Buchthaus und Ehrverlust.

Zu dem Mord in der Gneisenaustraße wird mitgeteilt, daß die Ermordete immer noch nicht bekannt ist. Man will in ihr ein Straßenmädchen erkennen, daß besonders in der Gegend der Friedrich- und Mittelstraße umberging und Margot Schrader oder auch Margot Schindler genannt wurde. Andere wollen in ihr eine Jule Beder mit dem Spiznamen Rennbahnjule fuchte. Gestern nachmittag wurde im Leichenbauhaus die Obduktion erkennen, die ebenfalls in der gleichen Gegend Männerbekanntschaften der Ermordeten durch Medizinalrat Dr. Stormer und Profeſſor Dr. Strauch ausgeführt. Die Obduktion ergab, daß der Tod durch Schädel und Gehirnzertrün: merung sowie durch Verbluten ein getreten ist. Der Mörder hat, wie wir schon mitteilten, in sinnloser Wut auf das Opfer eingeschlagen. Im panzen hat er zehn Schläne ne führt. Der Kopf der Ermordeten wurde abgetragen und im Lichte bilde festgehalten. Er wird rekonstruiert und im Leichenschauhauſe ausgestellt werden, um die Feststellung der Persönlichkeit zu er leichtern.

Am 2 Januar d. J. ift in der Nähe Der Mord bei Dennewit von Dennewig bei Jüterbog   die Leche eines etton 25jar er Mannes aufgefunden worden. der einem Verbrechen zum Cher gefallen war. Der Tote ift jest als der am 10 Oftober 1900 festgestellt. Der Täter ist noch nicht ermittelt. in Müggen( Proving Sachfen) geborene Elektriler Georg Bär

Sprechchor für Proletarische Felerffunden. Dente, Donnerstag, 1,8 brs Uebungsstunde im Gesangssaal der Sophienschule, Weinmeisterstr  . 16/17.