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Der jüdische" Direktor.

Hilfe für die Erwerbslosen.

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Anträge zu stellen, deren Undurchführbarkeit ihnen genau jo flar fei wie den anderen Fraktionen. Einen besonderen Ermerbslosen stand" gäbe es doch nicht. Frau Cungwig von der USP. hielt stand" gäbe es doch nicht. mit den Rommunisten die Gelegenheit für gegeben, fich an der Sozialdemokratie zu reiben. Der Ausschußantrag wurde schließlich mit der von Stadtrat Brühl empfohlenen, von den Demokraten aus­brüdlich beantragten Modifikation fowie mit folgender, von den Kommunisten beantragten und von unseren Genossen akzeptierten Ergänzung angenominen: Die Winterbeihilfe für die Kriegsbeschädigten und hinterbliebenen joll Dormeg gezahlt ist, wird nicht angerechnet; eine Rüdzahlung tommt nicht in Frage." Diese Ergänzung drang mit 92 gegen 87 Stimmen durch. Während der Berhandlung und der Abstimmung ging es auf der Tribüne wieder rechi lebhaft zu und die bekannten Roseworte, zu denen die Rote Fahne" täglich die Vorlage liefert, tönten von den Lippen der erregten Menschen herab in den Saal. Schließlich aber beruhigte man sich wieder, be­vor es zu der angekündigten Räumung tam.

Nach der Personalabbauverordnung haben wie alle Beamten fo auch die Bürgermeister und Stadträte Anspruch auf ihr volles Gehalt in dem Monat, der auf den Monat folgt, in dem sie abgebaut worden sind. Leider ist nicht klar zum Ausdruck gebracht worden, ob sie so Die infolge der ausgedehnten Borsteherwahl am vorigen Don- 1 lange noch im Dienst bleiben dürfen oder müssen. Absolut sicher ist nerstag nicht erledigten Borlagen und Anträge standen in Gemein es aber, daß sie weder beurlaubt, noch ihres Dienstes enthoben schaft mit einer Reihe neuer Buntte auf der Tagesordnung der werden können, wenn sie nur für den Abbau in Aussicht ge geftrigen Stadtverordnetenversammlung. Einem Dringlichkeitsantrag nommen worden sind. Wie kann daher Die Zeit" verlangen( in der Kommunisten, die neuesten Verkehrsunfälle betreffend, wurde der Nummer vom 3. Januar), daß der Oberbürgermeister den von der Rechten widersprochen. Die Begründung, die der Kommu Bürgermeister Dr. Kahle und seinen Stellvertreter Stadtrat nist Gehlmann einem Antrag seiner Fraktion auf Gewährung Bruns vom Bezirksamt Kreuzberg beurlauben soll? Bis von Winterbeihilfen an die Erwerbslofen gab, verpufften durch ihre Art Was Gehlmann vergessen hatte, holten dann beschlossen, die beiden nur Aussicht Es ist auch taum anzunehmen, daß der Oberpräsident seine in diesem nach. Runze tam von den Winterbeihilfen über Binswucher, Papier, Falle notwendige Zustimmung geben wird, da gegen die Amts geldschwindel, Barmat und Kutister zu der Forderung nach einem führung der beiden Genossen nichts eingewandt werden kann. Wuchergesetz. Frau Lungwitz benutzte die Argumente der Roten Das führende Organ der Deutschen Volkspartei begründet sein Fahne" zur Bolemit gegen die Sozialdemokraten. Genoffe Batt Verlangen damit, es fönnten in der alleinächsten Zeit Maßnahmen och erklärte die Zustimmung unserer Fraktion zu dem Aus getroffen und Zustände geschaffen werden, die die allerschärffte Ber- chußantrag, besonders bedürftigen Erwerbslosen die ergän­urteilung und Gegenmaßnahmen erfordern." Jeder Lefer fragt gezende Fürsorge zuteil werden zu lassen und den Bezirksämtern die spannt, welches denn diese Maßnahmen seien, und wird erstaunt sein, dazu erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen". Dieser Aus­wenn er erfährt, daß nach der Zeit" sie in der Wahl eines schußantrag wurde mit mehreren Ergänzungsanträgen der Kommu­jüdischen Direktors" für die Karl- Michaelis - Realschule beſtehen. nisten und der Demokraten angenommen. Angenommen wurde auch Kennt denn die Schriftleitung nicht den jedem älteren Schüler be fannten Artikel 136 der Reichsverfassung, nach dem die Zulassung und Pflegeanstalten zu erhöhen. Dafür stimmten die SPD. - und ein Antrag der Kommunisten, die Pflegefäße in den Heil-, Kranken zu öffentlichen Aemtern unabhängig von dem religiösen Bekenntnis ist?" Ihr Minister Boelig hat im November 1922 im Landtag er RPD.- Fraktion. Neben einer Anzahl kleiner Borlagen, denen ohne flärt, daß er als Neftoren von Boltsfuten nur Christen be- Debatte zugestimmt wurde, fam eine Magistratsvorlage zur Ab stätigen werde; diese Auffassung hat die Sozialdemokratte befämpft; ftimmung, die die Bereitstellung von 78 000 m. für das Bersonal fie auf die höheren Schulen auszudehnen, die feine Befenntnisschulen der Boltsoper, die belantlich zusammengebrochen ist, fordert. Die find, hat selbst er nicht gewagt. Die Zeit" hat ausgerechnet, wieviel Boriage wurde angenommen. Die Abstimmung über den sechsten Prozent der Schüler jener Realschule jüdisch sind und verlangt einen Manteltarifvertrag der städtischen Arbeiter, der schon zweimal im Christen als Direktor. Ist denn der Schriftleitung nicht bekannt, Ausschuß zur Behandlung stand, wurde auf den nächsten Donners­daß der von ihr bekämpfte Studienrat von dem Bezirksschulausschuß, der eine bürgerliche Mehrheit hat, wegen seiner pädagogischen und bag vertagt. Die Versammlung hat diesmal den größten Teil ihrer wissenschaftlichen Tüchtigkeit vorgeschlagen worden ist? In Alt- Berlin Arbeiten in durchaus fachlicher und ruhiger Weise erledigt. find fast 10 Proz. der Studienräte jüdisch; aber für feine der 50 höheren Schulen ist bisher ein Jude gewählt worden, wenn er fich nicht vorher taufen ließ, wie z. B. ein von dem alten Berliner Magistrat im Frühjahr 1920 gewählter Direttor. Ein unaufrichtiges Manöver ist in der Mitteilung zu erblicken, daß der erwähnte Kandidat teine Beziehungen zur Eltern- und Lehrerschaft hat, daß aber der deutschnationale Bewerber," Studienrat Dr. Jante, schon mehrere Jahre den Direftor vertritt". Jeder Leser muß daraus den Schluß ziehen, daß diese Vertretung an derselben Schule stattgefunden hat, und wird mit Erstaunen vernehmen, daß es sich um eine andere handelt, nämlich um das Schiller- Lyzeum, daß also Herr Jante eben so wenig Beziehungen zur Lehrerschaft und zur Elternschaft" hat. Ebenso viel falsche Angaben wie dieser Artikel der Beit" ent­hält der vom 31. Dezember. Hierin wird behauptet, nach den Grund­fägen, die in der Nachkriegszeit aufgestellt worden sind, habe die Elternschaft darüber zu bestimmen, welche Art des Unterrichts ihren Kindern erteilt werden foll, ob ein christlicher oder ein freigeistiger Unterricht". Wie kann die Schriftleitung dies von den höheren Schulen behaupten, zu denen doch die in dem Artikel erwähnte Arndt Realschule gehört? Gegen den zu ihrem Direktor gewählten Studien­rat Dr. Reiter macht sie außer verschiedenen anderen Einwänden, die fich auf erlogenen Behauptungen stützen, zu deren Widerlegung der Bormärts" nicht genügend Blah hat, auch den geltend, der Herr sei aus der Kirche ausgetreten. Erftens ist dies nicht richtig, und zweitens darf dies auf die Wahl feinen Einfluß haben.

jetzt hat die Bezirksverordnetenversammlung den Abbau noch nicht nüppel Kunze und Frau Lungwiß von den Unabhängigen voll ausgezahlt werden; was für Kartoffeln schon

dann sollte sie lieber die Bersonalpolitif ihres jetzt zurückgetretenen Benn sich Die Zeit über Futterfrippenwirtschaft belagt, Ministers Boelit einer fritischen Betrachtung unterziehen.

Es kommt alles an den Tag.

Nach 5% Jahren gefaßt. Diebstähle auf dem Wochenmarkt in Weißensee führten jetzt zur Festnahme des Händlers Julius Mann, der wegen eines schweren Verbrechens seit dem Juli 1919 gesucht wurde.

Mann, der damals Pferd und Wagen besaß, brach mit mehreren anderen bei der Delfirma Scheidemandel ein. Zwischen ihm und einem Sicherheitsfoldaten, der ihn überraschte und fest nehmen wollte, während feine Helfershelfer entflohen, fam es au einem schweren Kampfe. Mann schoß endlich den Sol. baten nieder, so daß er auf der Stelle tot liegen blieb. Er selbst wurde auch wer verlegt. Ctn volles Delfaß fiel ihm vom Wagen auf die Beine. Auf zwei Krücken, die er sich aus Latten von einem Saune zurechtmachte, schleppte er sich nach Friedrichsfelde . Hier hielt er sich lange Zeit, um die Berlegungen auszuhellen, ver­borgen. Aus Furcht, daß sein Versteck doch endlich wohl entdeckt werden könnte, verließ er Berlin und hielt fid), wie er jetzt fagt, lange in Schweden auf. Als er glaubte, daß man an fein Berbrechen nicht mehr dente oder daß es auch schon verjährt sei, fam er vor einem Jahre nach Berlin zurück und betätigte sich nun als Marti helfer auf dem Wochenmarkt in Weißensee . Diebstähle, die hier verübt wurden, führten nunmehr zu seiner Festnahme, Untersuchung und nach 5% Jahren zu feiner Ueberführung.

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Die schiefe Nase als Berräterin.

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Ein großer Einbruch, der vor einigen Tagen zur Nachtzeit in der Gertraudtenstraße verübt wurde, ist jetzt zum Teil aufgeklärt. Ein Wächter hörte nachts um 3% Uhr in der Fischerstraße ein Ge­räusch, ging ihm nach und jah aus dem ersten Stod des Herren fonfektionshauses von Leineweber vom Fenster eine Stoff­bahn bis auf die Straße herabhängen. 3u gleicher Beit sah er einen Kraftwagen aus geringer Entfernung davonfahren. Es ergab sich, daß Einbrecher gearbeitet hatten. Der Wächter er innerte sich, auch ein Mädchen in der Nähe gesehen zu haben. Es wurde ermittelt und befundete, daß es sich eine Weile für einen Mann interessiert habe, der gegenüber dem Konfektionshause auf und ab gegangen fei. Aufgefallen war ihm an ihm eine schiefe Nase. Jegt wußte die Kriminalpolizei, daß sie es mit einem Schlosser Paul Rosse zu tun hatte, der in Verbrecherkreisen Den Spiznamen Quietschneese" führt. Sie ermittelte ihn, nahm ihn fest und er bekannte dann auch, daß er Schmiere gestanden" habe. An dem Einbruch waren außer ihm noch zwei Mann beteiligt. Einer hatte sich abends einschließen lassen, warf dann dem zweiten Belze, Herrenmäntel und Rauchwaren, im ganzen für 30 000 m., aus dem Fenster zu, endlich befestigte er einen Stoff. ballen an der Zentralheizung, ließ ihn aus dem Fenster hinaus ab laufen und kletterte an ihm herunter. Der Chauffeur des Kraft magens , der mit der Beute davonfuhr, wird gut tun, sich under züglich bei Kriminalfommiffar Dr. Koch zu melden.

Der Fassadenkletterer v. Kendell jest Majoratsherr. Die Entmündigung des an zahlreichen Einbrüchen be­teiligt geweienen Kaufmanns wilhelm b. Reubelt ist jest bom Gericht aufgehoben worden. Dem b. Kendell ist damit das Mitbesiberrecht an dem Familienfidei tommiffariai Sawebda. das er nach dem Tode seines Baters, des Oberzeremonienmeisters des ehemaligen Kaifers, er­langt bat, zugesprochen worden. v. Keudell hat nun nur noch Jahr im Gefängnis zu verbüßen, Es schwebt gegen ihn aber noch eine Anllage wegen des Einbruches in das Schloß Schwebda , dessen Beiger er jegt geworden ist. Die Familic v. Kendell ver. wahrt sich entschieden dagegen, daß das ungeratene Familien mitglied das Majorat übernimmt und hat wiederum Anträge ge stellt mit dem Ziel einer neuen Entmündigung. Db man damit aber Erfolg haben wird, dürfte höchft atveifelhaft fein. benn die Berurteilungen v. Keubels find gerade darauf geftügt worden, baß bie Gerichte ihn für aurechnungsfähig gehalten haben.

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Die gestrige Sigung der Stadtverordneten wurde vom Borsteher Gen. Haß um 5% Uhr mit der Mitteilung eröffnet, daß die in legter Belt sich so bedenklich häufenden Betriebsunfälle im Straßenverkehr zu einer Anfrage und einem Dringlichkeits. antrag Berantaffung gegeben haben. Der lettere Antrag stieß bei dem Führer der DBp. v. Ennern auf Widerspruch und tann demnach erst in her nächsten Egung zur Berhandlung gelangen. Cine Dringlich. feitsvorlage des Magistrats, die 40 000 m. aus Vorbehaltsmitteln zur Verfügung stellen will, um den Betrieb des Deutschen Opern hauses für die nächsten vier Wochen aufrechtzuerhalten, gelangte chne Widerspruch zur Annahme. Die ordentlichen Sigun. gen der Bersammlung sollen auch im Jahre 1925 Donnerstags von 4% Uhr ab stattfinden.

Nach den Beschlüffen des Aelteftenausschusses wurde zuerst über die aus dem Ende November stammenden Anträge der Kommunisten wegen Gewährung von

Beihilfen an Erwerbsloje

verhandelt. Diese Anträge forderten Winterbeihilfen von je 100 m. beihilfe für jeden Erwerbslosen und Erlag der Mietzinssteuer. Der zur Beschaffung von Kleidung und Heizung, 5 mM. wöchentliche Miet zuständige Ausschuß hat diele Anträge abgelehnt und folgende Be Schlußfaffung empfohlen:" Der Magistrat möge ersucht werden, die Bezirkswohlfahrtsämter anzuweisen, den Erwerbslosen, die sich in besonderer Notlage befinden, neben der Erwerbslosenunterstützung ämtern dafür besondere Mittel zur Verfügung stellen." Gen. Heil­die erforderliche ergänzende Fürsorge zu gewähren und ben Bezirks mann vertrat diesen Ausschuhantrag, der nach der Meinung der gro Ben Mehrheit des Ausschusses der besonderen Notlage vieler Er werbslosen wirklich abzuhelfen geeignet ist.- Gehlmann( Komm.) operierte mit dem Schlagwort der Berschleppungstaftit. Er legte namens der Fraktion schärfsten Protest gegen diese Maßnahme ein. -Stadtrat Gen. Brühl betonte, daß hinsichtlich der Bereitwilligkeit, das Los der Erwerbslosen zu erleichtern, auf allen Seiten Einigkeit bestehe, daß aber andererseits der Magistrat leider verpflich tet sei, fich streng an die gefeßlichen Vorschriften zu halten. Danach seien die kommunistischen Anträge überhaupt nicht diskutabel, Der Magistrat sei bereit, im Sinne des Ausschuß antrags zu verfahren, bitte aber, das Wort Erwerbslojen" in derer, die nicht erwerbslos jelen, gerecht werben tönne. benen zu verwandeln, damit man auch der besonderen Notlage Gen. Patlloch: Geraie unter den Erwerbslosen sind viele Ausgesteue.te Eriftenz nicht aufrecht erhalten tönnen; auf diese Fälle" müssen die und solche, die teine oder zu wenig Unterstügung beziehen, die ihre Fürsorge- und Wohlfahrtsämter ganz besonders ihr Augenmert richten. Unter feinen Umständen darf die Hergabe von Unterstüßung davon abhängig gemacht werden, daß etwa fahon Möbel und Ein richtungsgegenstände verkauft worden sind. Die Kommunisten wür fie die Arbeiterschaft nicht verheiten, wenn sie von ihren unsinnigen den auch dem Interesse der Erwerbslojen weit mehr dienen, wenn Versuchen, die Gewerkschaften zu zertrümmern, abließen, statt hier

Ein städtisches Verkehrsbureau.

Die organisatorische Zusammenfassung des Berkehrs.

Die Berkehrsdeputation beriet gestern über die fünftige Schaf­fung eines Berliner Bertehrsbureaus und beschloß zu­nächst noch, die Höhe des vorerst erforderlichen Geldbedarfs fest. zustellen. Hierauf wurde die Satzung der Deputation in ihrer fünf­tig beabsichtigten Faffung beraten. Der Entwurf überträgt der Verkehrsdeputation fünftig auch die Zuständigkeit für die ufgaben des Straßenreinigungs und Stadt. fuhrwesens. Die Absicht, auf die lebereinstimmung der Boft und Eisenbahnbezeichnung für die früheren Einzelgemeinden und auf die Bereinheitlichung der Tarife für diese jetzigen Dris teile der neuen Stadt Berlin hinzuwirken, wurde ebenso gutgeheißen, wie der etwaige Abschluß eines Abkommens mit der Reichsbahn, wonach den Namen aller im nunmehrigen Berliner Gebiet liegenden Fern und Nahbahnhöfe die Bezeichnung Berlin " voranzufegen sei. Die Deputation nahm ferner Kenntnis davon, daß die Bostautobus linie Spandau- Cladow vom 1. April 1923 ab auf die ABOUG. übergeht, die ihrerseits an Sonn- und Beiertagen einen Sonder ausflugsverkehr vom 300 bis Cladow einzurichten bereit ist, welcher das westliche Havelufer auf einem neuen Wege erschließen wird. Außerdem beschäftigte sich der Ausschuß mit dem Haushaltsplan der Industrie- Bahn Neukölln und der Untergrundbahn.

Eine deutschnationale Ordnungsfäule.

Bir lesen im Allgemeinen Anzeiger für Erfner vom 10. Ja gericht Köpenid murde ber frühere Gemeindevorsteher Herr muar 1925: Jn ber Schöffenfigung vom 6. Januar 1925 beim Amis Albert Gelbrecht, Neuzitiau, wegen Betruges tostenpflichtig zu 300 m, Belbftrafe perurteilt. Begangen war der Be trug an bem früheren Hausbesitzer, jeht gänzlich verarmten Hermann Sandow, Neuzittau, dadurch, daß Gelbrecht eine Nachzahlung von 300 Millionen Mart auf das verkaufte Grundstück von Sandow im Oktober 1923 einmal wochenlang für sich behielt und, nachdem das Geld in der Zeit wertlos geworden war nur 250 Millionen Mart ihm auszahlte." Dieser Herr Gelbrecht ist vielen unferer Leser nicht unbekannt. Als Vertrauensmann des Landbun des warb er auf Zusammenfünften des Bundes rege für die natio­nale Sache". Das Amt eines Fleischbeschauers erwarb ihm viele Freunde. Daneben ist er ftellvertretender Amisvorsteher, Mitglied der Steuereinschäkungsfommiffion, Schöffe beim Amtsgericht Stöpe­nich und Kreisausschußmitalieb in Beeskow . Ferner Bertrauens mann zur Auswahl der Schöffen und Geschworenen beim Amts

Ueber den Antrag der Kommunisten, den Magistrat zu ersuchen, den Verpflegungsfah in den Heil-, Kranken- und Pflegeanstalten Schuffes Dr. Kirchner( Dnat.), Der Ausschuß hat den Antrag ab­um 50 Pf. zu erhöhen, berichtete namens des Haushaltsaus­gelehnt und dafür seinerseits empfohlen, den Magistrat zu er­fuchen, die Kostsäge in den städtischen Kranken- und Irrenanstalten und hofpitälern erneut durch die Gesundheitsdeputation prüfen und erforderlichenfalls angemessen verbessern zu lassen. In der aus gedehnten Aussprache über den Gegenstand erhob der Kommunist Rintorf den Vorwurf der Verschleppung gegen die städtische Verwaltung. Bürgermeister Scholh wies diesen Borwurf, soweit er den Magiftrat treffe, entschieden zurück; fchon im Sep­tem ber sei der Satz angesichts des Anziehens der Lebensmittel­preise von 1,30 auf 1,50 m. heraufgelegt worden. Auch jetzt sei er bereit, weiter hinaufzugehen, aber zupor müsse doc) die Notwendigkeit geprüft werden. Gen. Thurm brachte eine Menge neuer Momente zur Sprache und zog auch das Zeugnis einer Reihe namhafter Aerzte heran, die eine Aufbesse­rung für dringend nötig erklären, und befürwortete eindringlich die sofortige Annahme des kommunistischen Antrages. In der Abstim­mung wurde der tommunistische Antrag, den die Sozial­demokraten unterstügten, gegen die Bürgerlichen ange­

nommen.

In den Aufsichtsrat für die Berliner Flughafen G. m. b. 5. murde als fünftes Mitglied nach längeren, von den Kommunisten herbeigeführten Auseinandersehungen v. Ennern ( DBB.) gewählt.

Mit dem Bau je eines neuen Verwaltungsgebäudes in den Bezirtsämtern 3ehlendorf und Wedding hat sich der ein­gelegte Sonderausschuß einverstanden erflärt; im Haushalt für 1925 sollen die Mittel bereitgestellt werden. Ferner empfiehit der Ausschuß, den Magistrat au ersuchen, für den Berwaltungs­

bezirk Tempelhof in den Etat für 1926 die erſten Mittel zum Bezir! Tiergarten ebenfalls ein folches Gebäude benötige, Nach längerer Aussprache, in der auch die Frage, ob nicht ber gestreift wurde, nahm die Bersammlung den Ausschußantrag mit der von den Demokraten beantragten Erweiterung an, daß in dem Haushaltsplan für 1926 auch die ersten Mittel für ein Verwaltungs­gebäude im Bezirk Tiergarten ausgeworfen werden sollen.

Der 6. Tarifvertrag für die städtischen Arbeiter

ist in der Ausschußberatung mit einer Anzahl von Abänderungen zu den Bestimmungen über Arbeitszeit und Urlaub" im einzelnen an genommen, dann aber in der Gesamtabstimmung mit 8 gegen 8 Stimmen abgelehnt worden; unter diesen Umständen bean­tragt der Ausschuß, die betreffenden Anträge dem Magistrat ais Material für die fommenden Reichsmantellarifverhandlungen au überweisen. Die DWP. ließ durch Dankwardt die Wiederherstellung der Magistratsvorlage befürworben, wofür sich auch Genosse Brühl aussprach, während Gehlmann( Romm.) gegen die im 6. Tarifver trag gegenüber der fünften enthaltenen Verschlechterungen Front machte. Genosse Heitmann stellte feft, daß die Sozialdemokraten nach wie vor für die Durchführung und Innehaltung des Achtstundentages der in der Stadtgemeinde Beschäftigten eintreten, daß sie ebenfalls bei größeren Entlassungen für die z triebsräte ein Mitbestimmungsrecht in Anspruch nehmen. Nuch den Ausschußantrag, wonach dem auf der Grundlage des Reichs dem Gang der Verhandlungen im Ausschuß stimme die Fraktion für manteltarifvertrages 1924 aufgebauten 6. Tarifvertrag für die städti­fchen Arbeiter die Zustimmung verfagt werden soll und die Abände rungsanträge der Stommunisten dem Magistrat als Material für die tommenden Reichsmanteltarifverhandlungen überwiesen werden Erledigung einer Reihe fleinerer Borlagen Schluß der Sitzung um follen. Die Abstimmung erfolgt erst in der nächsten Sigung. Nadiy 9 Uhr.

gericht Köpenid und Leiter der Zweigstelle des Kreisarbeitsnach weises, hier. Wie wir hören, schweben noch andere Betrugsverfah­ren, wegen Unterschlagung von Sagdgeldern, Steuerhinterziehung und so weiten

Inflationsblüten.

Als man das Papiergeld mit Füßen feststampfen mußte.

Sechs Bahnanwärter hatten sich vor dem Schöffengericht Wed­bing wegen Diebstahl, Urkundenfälschung und Unter­fchlagung zu verantworten. Die Berhandlung führte in die Blütezeit der Inflation zurüd. Blütezeit der Inflation zurüd.

Die Angeklagten waren auf dem Bahnhof Gesundbrun nen beschäftigt, wo sie Wochenfarten und andere Fahrkarten unter­Ichlagen und nicht gebucht hatten. Sie hatten am Tage, bevor die regelmäßige Tariferhöhung eintrat, die ersten Serien als Berkauf cebucht, aber beijeite gelegt und nachher zu den erhöhten

reifen vertauft. Außerdem meren auch aus dem Bestand Größere Mengen von Starten einfach beiseitegeschafft worden. Die Cache fam heraus, weil bei der Kontrolle die Stempel des Knipsers ein späteres Datum aufwielen. Die Angeklagten behaupteten, daß die falschen Buchungen nur auf die Bearbeitung zurückzuführen feien. Der Berteidiger verwies auf Misstände, die damals in ben Raffen infolge der Papierflut geherrscht haben. Es feien feine genügende Behälter für die Bapiermengen vorhanden gewesen. Die Beamten hatten sich Holzfästen beschafft, die aber auch das ver einnahmte Gelb nicht faffen fonnten, so daß fie die Noten mit Kasse an den Nachfolger war ein regelrechter Abschluß den Füßen feststampfen mußten. Bei der llebergabe der nicht möglich. Es wurde auch das Geld schließlich durch Hilfs. fräfte in einem Nebenraum gezählt, ohne daß eine Stontrolle möglich war. Infolgebeffen feien Unregelmäßigkeiten bei den Buchungen und bei den Raffenabrechnungen ohne Berschulden der Angeklagten wahrscheinlich gewesen. Das Gericht erkannte trotzdem auf je sechs Monate Gefängnis, gab aber Bewährungsfrist.

Zur Aufklärung des Frauenmordes in der Gneisenaustraße, deffen Opfer immer noch unbekannt ist, hat sich jetzt bei der Mord­fommission ein Mann gemeldet, der am Sonntag abend mit dem Chauffeur Wilke gefahren ist. Er fam von einer Sportvor ftellung, fah auf dem Wittenbergplag ein Privatauto halten und bat ben Chauffeur, ihn nach feiner Wohnung in der Gegend des Moris plages zu fahren. Wille nahm ihn denn auch mit. An der Bots­damer Brücke wurde noch ein Mädchen aufgenommen, die