daß die geistigen Kräfte" der deutschnationalen Bewegung sich so sehr in ihrer ganzen Blöße zeigen. In diesem Zeichen werden sie nicht siegen.
Ruder war, noch mit einem Schein des Rechtes auf die ameri-| wankende Mauern zu stützen. Wir können nur dankbar sein, tanische Gegnerschaft zum Böllerbund hingewiesen werden, so fällt mit der Ernennung Kelloggs auch diese Ausrede weg. Denn es tann gar fein Zweifel darüber sein, daß er, infolge feiner grundsäglichen Bejahung des Völkerbundes, Bölferbundspolitik für einen europäischen Staat als die Grundlage für seine Eingliederung in die europäische Bölfergemein fchaft betrachtet- ganz unabhängig davon, ob er als Amerifaner und für Amerika die gleiche Notwendigkeit gegeben sieht.
Haß- und Hetzprediger.
Im Namen Jefu Chrifti holt den Prügelftod." Am Eröffnungstage des Reichstages finden nach alter Sitte Gottesdienste für die evangelischen und katholischen Mit glieder des Reichstages statt. Im Dom sprach für die Evan gelischen der deutschnationale Hofprediger D. Döhring. Der Geist des Hasses und der Finsternis spricht aus jedem Gaze dieser Hehpredigt. Der Diener Christi und der Kirche bringt es fertig, den Reichstagsabgeordneten vorzuhalten:
„ Ohne Chriftus fein Mut. Man wagt nicht mehr zu tun, wenn man nicht zuvor abgezählt hat, wieviel Stimmen dafür, und wieviel Stimmen dagegen sind.
Die fatanische Frage der Zufallsmehrheit erhebt sich hohnlachend über weittragenden Beschlüffen. Und nun opfert man diesem Moloch Hekatomben von Menschenschicksalen und Menschengewissen und scheint gar nicht zu ahnen, welch ein wider. wärtig grausames Spiel man mit der Seele des deutschen Volkes spielt, in dem man sie dem blinden Höbur solchen Zufalles aussett.. Darum ihr Boltsvertreter, soweit ihr an den lebendigen Gott glaubt, sorgt dafür, daß heiliger Geist zu wehen beginne in den Parlaments hallen, ehe mir famt und fonders an der Bestilenz der Bahl gestorben find...
Ohne Christus werdet ihr nie die Energie zu heiliger RücksichtsLofigteit aufbringen an diesem Bunft bitte ich euch sonderlich, ihr Regierungsmänner und Barlamentarier: duct euch nicht scheu vorbei an der Folgerung, die sich hieraus für euch ergibt. Gofflosigkeit und Sentimentalität wohnen immer beieinander. Wo aber der Glaube zu Hause ist, da weiß man auch, daß zur Liebe die Strenge gehört. Im Namen Jesu Christi rufe ich euch auf:
holt den Prügelsfod hervor
und nehmt ein Gesez an, daß die Nichtswürdigsten aller Nichtswürdigen, die auf den Gräbern unserer gefallenen Brüder und Söhne ihre verruchten Orgien feiern und unser zerrüttetes Staatswefen um seine lehten paar Pfennige betrügen, öffentlich ausgepeitscht werden... Schlagt zu, aber im wahrsten Sinne des Wortes! Geld unbarmherzig aus Barmherzigkeit! Wer Gottes Bort nicht hören will mit Güte, der muß den Henler hören mit der Schärfe!", sagt Martin Luther ... Nur eine Handvoll Männer, die dieses Wort beherzigen, und du, mein heißgeliebtes deutsches Baterland, wäreft
gereftet."
In diesem Zeichen will der streitbare Zelot aus dem faiserlichen Dom über die schlechte Welt fiegen. Aber er fann nicht schließen, ohne daß die Ronkurrenz nicht einen heftigen Fußtritt bekommt:
" Deutsche Regierungsmänner und Boltsvertreter jeib auf der Hut: an Rom sterben die Bölker, an Chriftus leben fie auf. Der Papst tann uns nichts geben, die Bibel alles. Männer brauchen wir vom Schlage Martin Luthers , Kinder des Glaubens und Helden der Tat Männer, in denen zweierlei unter des lebendigen Gottes Hand zu Einem zusammenwächst: heilige Demut und heiliger Truz.
Roethe treibt zum Bürgerkrieg! Meineckes Anklage.
abend in einem Hörsaal der Universität Professor Dr. Meine de Vor dem demokratischen Studentenbund Berlin sprach gestern über das Thema: Republit, Bürgertum und Jugend". Das bemerkenswerte an den Ausführungen des bekannten Lehrers war seine Abrechnung mit Professor Roethe. Am Schluß seiner Ausführungen sagte nämlich Professor Meinecke: Ich fönnte nun schließen. Aber die Ausführungen, die ein Kollege von mir vor einigen Tagen in einer deutschnationalen Versammlung in Allenstein getan hat, nötigen mich, mit einem Wort darauf einzu gehen." Brofessor Meinecke las sodann jene Säge aus der beze rischen Rede Roethes in Allenstein vor, die auch mir veröffentlicht haben, und fuhr wörtlich fort:
Meine Damen und Herren! Sie werden es verstehen, wenn ich mir bei der Kritif dieser Worte mäßigung auferlegen muß: Wer so spricht, der treibt zum Bürgerkrieg!"
Nur dieser eine furze Satz der Kritit. Aber er faß wie eine Backpfeife und faufte wie ein Beitschenhieb. Es ist anzunehmen, daß nun auch die anderen Mitglieder des Profefforenkollegiums mit hörbarem Rud von einem Kollegen abrücken werden, gegen den von einem so hervorragenden Kollegen wie Professor Meinecke mit Recht der Vorwurf erhoben worden ist, daß er den Bürgerkrieg porbereite. Vielleicht entschließt sich nun auch endlich das Kultusministerium gegen Roethe vorzugehen?
Bestrafte Beleidigung.
Ein Prozeß Grüßners.
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Halle , 16. Januar. ( Eigener Drahtberidt.) Das energische Ein tielen des Merseburger Regierungspräsidenten Genossen Grüner für die Republit hat ihm den grimnigen Zorn der Stahlhelmleute der Provinz Sachfen eingetragen. Ihr Groll wurde grenzenles, als Grützner im vorigen Jahre den Stahlhelm- Sporttag verbot, 11. Mai werden sollte. Die Preßfloaten der Rechten öffneten ihre der eine Neuauflage des Ludendorff- Rummels vom Schlcufen. Unter ihnen hielt sich auch der Redakteur des„ Rönnerner Anzeigere für verpflichtet, den Genossen Grügner in der beleidigend sten Weise herunterzureißen und ihn als Parteibuch- Brasident" zu bezeichnen, der sich lediglich aus Angst vor seinen roten Parteigenossen zu dem Verbot habe verleiten lassen. Elementen wie Grüner, Hörsing und Severing müßte schärffter Kampf angefagt werden. Wegen dieser Beleidigung erstattete Genosse Grügner Strafanzeige und wurde auch als Netenfläger zugelassen. Unter seinem Eid stellte er den Tatbestand fest: Der am 26. Septem ber zunächst verbotene Stahlhelm- Sporttag wurde von ihm ge= nehmigt, nachdem Oberstleutnant Düfterberg, der Führer des Stahlhelms in Halle, die bündige Erfiatung abgegeben hatte, daß seine Rede unpolitisch und frei von Angriffen gegen die be ftehende Staatsform und feinerlei politische Demonstrationen mit dem Sporttag verbunden sein werden. Kurz darauf seien jedoch im Alren Dessauer", dem Organ der Bölkischen Halles, in fetten Lettern die schärfsten Angriffe, auch persönlicher Art, gegen den Regierungspräsidenten erfolgt, und daraufhin jei der Sporttag endgültig verboten worden. Da dem Angeklagten der Wahrheitsbeweis vollkommen mißlang, beantragte der Staatsanwalt eine Geldstrafe leidigung und Nerbreitung nicht erweislich wahrer Tatsachen zu von 400 M. Das Gericht verurteilte den Beleidiger wegen formaler 200 Mart Geldstrafe. Dem Beleidigten wurde die Bubli fationsbefugnis zugesprochen.
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In seinem Vortrag, der flug und flar war und sich durch die Mäßigung auszeichnet, die einem Mann strenger Wissenschaft ge bührt, erklärte Professor Meinede zunächst, wie es gefommen, daß er sich von einem Konservativen zu einem Demo traten oewandelt habe. Die Konservativen, so sagte er, treiben lediglich Klassen egoismus, und wenn man früher den Arbeitern zurief: Dentt doch nicht immer nur an euch, denkt doch auch einmal an den Staat," so muß man heute den verbitterten Beamten und früheren Offigieren dasselbe Bort mit viel größerem Nachdruck entgegenhalten. Meinecke wandte sich sodann in eingehender historischer Begründung gegen die törichte Behauptung, daß eine starke Mon- Darmstadt, 16. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Die 3enarchie" bodenständig in Deutschland und die Republik fremdländisch trumsfrattion des hessischen Landtags hatte der sozialdemo fei. Ein großer Teil der Bürger treibt Gefühls fratischen Fraftion vor wenigen Tagen mitgeteilt, daß für das Zenduselei und weiß nicht, daß eine Wiederherstellung der Monarchie trum angesichts der Finanzlage in Hessen die Kleine Koalition 3ersplitterung und 3erfall Deutschlands bedeute. Eine Mehrheit für die Republit ist bereits da in Deutschland , aber sie muß nicht mehr in Frage komme. In der Freitagsfihung nahm die Sonoch wachsen. Auch mit dem so oft erörterten Thema von den sozialdemokratische Fraktion eingehend Stellung zu der Forderung des zialdemokratischen Ministern, Oberpräsidenten Zentrums zur Erweiterung der bisherigen Roalition. Die Politik und Landräten fette fich Meinecke auseinander. Er wies dar- der bisherigen Koalition wurde durch die letzten Wahlen dadurch beauf hin, daß gerade Sozialdemokraten in höheren Bestätigt, daß die Koalitionsparteien wieder eine tragfähige amtenstellen das erreicht haben, was die früheren Beamten niemals mehrheit im heffischen Landtag erhielten. Es besteht also feine erreichen fonnten, nämlich im Interesse des Friedens die Annäherung zwischen den Arbeitern und dem demokratischen Bürgertum. Benn Notwendigkeit zu einer Erweiterung der bisherigen Koalition wirklich Fehler unter dem Regime eines sozialdemokratischen Land( Sozialdemokraten, Demokraten und Zentrum). Die Gozaldemokra rats vorgekommen sind, so darf man nicht vergessen, daß es auch tische Fraktion hat in ihrer Freitagsfihung deshalb folgende Antunter den alten Landraten manches schwache Schaf gab. wort an die Zentrumsfraktion gerichtet: Auf Ihr Schreiben vom Aber, so betonte der Redner, es ist heute nicht vornehm", zu der 13. Januar beehren wir uns Ihnen mitzuteilen, daß die Fraktion der Demokratie zu gehören! Der Bürgerblod, so führte der Red SPD . heute folgenden Beschluß einstimmig gefaßt hat: Die Fraktion ner weiter aus, ist ein großes Unglüd, weil er vor allem dem ist nicht in der Lage, ihre seitherige- Stellung zur Frage einer Er arbeitenden Bolt und Bürgertum unerträglich hohe Steuern bringen weiterung der bisherigen Regierungsfoalition zu ändern. Die Frakwird. Nach Ansicht Meinedes muß vor allem die Stellung des Reichspräsidenten mehr, als es in der Weimarer Berfassung vorgetion wird entsprechend der Borschrift der Staatsverfassung und der sehen ist, gestärkt werden. Dieses Ziel betreiben zwar auch die Gefehordnung den Präfit enten des Landtags erfuchen, nunmehr unDeutschnationalen, aber mit dem Hintergedanken, auf diesem Wege verzüglich den Landtag zur Wahl des Staatspräfibenten zum Monarchismus zu tommen. einzuberufen." Die Demokraten werden entsprechend ihrer bisherigen Haltung in ihrer Gizung am Sonnabend voraussichtlich in gleidyem Sinne einen ablehnenden Beschluß faffen. Die erfehnte Rechtsregierung in Heffen tönnte beshalb nur eine
Mit feiner Ironie sprach Meinecke von den fleinen Mussolinis in Deutschland und wies gleichzeitig darauf hin, daß er eine Wieder fehr des Monarchismus für ausgefchloffen halte. Nachdem er die
An Rom sterben die Bölfer. Hochwürden meint aber das törichten Borwürfe gegen die Farben schwarzrot. Minderheitsregierung fein. Sozialbemofraten und Demo.
Zentrum Belotenhafter Fanatismus spricht ebenso aus jedem Wort diefes, Gottesdieners" wie blinder Haß gegen die Republik und stumpfsinniges Unverständnis für jeden modernen Gebantengang. Wer die ganze Bredigt dieses deutschnationalen Hegers im Zusammenhang liest, wundert sich nicht, daß die evangelische Kirche immer mehr an geistigem Einfluß auf das Bolt verliert. Mit Männern, wie dem Pfarrer to ch und dem Hofprediger Döhring wird niemand es fertig bringen,
Mut.
Bon Frida Erbmute Bogel
Mut, fagte mein Ontel Julius und flopfte seine Pfeife aus, Mut ist einfach ein Zeichen von Phantasielosigkeit!
Seht euch doch bloß einmal die Physiognomien aller dieser fo. genannten Helden an, Kriegshelden, Lebensretter usm. Was für nüchterne, durchschnittliche Gesichter, welche Dugendmenschen! Borin unterscheiden sie sich denn von all den anderen, was zeichnet sie vor ihnen aus? Ein bißchen physische Ueberlegenheit, ein wenig bessere förperliche Diszipliniertheit, ein egalteres Funktionieren der Ge
famtmaschinerie.
gold mit historischen Gründen zurüdgewiesen, richtete er einen appell an die Jugend, die sich in einem schweren Irrtum befinde, wenn sie fich dem Monarchismus hingibt.
Stahlhelmgelt. Der Landesverband Halle- Merseburg bes Stahlhelms" teilt uns mit, daß der in unserer Notiz vom 14. Januar erwähnte Herr Ruschte nicht Mitglied des„ Stahlhelms " ist und daß der Landesverband ihn schriftlich ersucht hat, die Bezeichnung Stahlhelm bei seinen Schnapsfabritaten zu unterlassen.
Und ihn bejaselt die Menge!"
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( Er starb übrigens nicht viel später an einem Schlaganfall, als er sein jüngstes Enteltind aus einer Regentonne, in die es beim Spielen geraten war, herausziehen wollte.)
traten haben jederzeit die Möglichkeit, einer folchen Regierung das Bertrauen zu entziehen, wenn auch die Kommunisten dem Migtrauensantrag zustimmen.
Jn Lüffich und Namur wurden einige beutsche Offiziere von den Kriegsgerichten in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Ob sie sich wirklich etwas zufchulden haben fommen laffen, läßt sich nach 10% Jahren faum nadprüfen. Der Fall Nathusius hat jedenfalls deutlich gezeigt, was von solchen Prozessen zu halten ist.
diesen Kreis aufgenommen werden will, muß zuerst mit der Bunge Hier schwieg mein Onkel Julius und zündete sich eine frische ein Stück Pudding berühren, das in den Saft von Menschenfleisch Pfeife an getaucht ift. Dann darf er das Menschenfleisch in fleinen Billen zu fich nehmen und schließlich große Stücke verzehren. Er wird dann zu den Versammlungen zugelassen, bei denen geräuchertes MenschenAber erst, wenn er an den Genuß diefer fleisch gegessen wird. Speise ganz gewöhnt ist, dann wird ihm Gelegenheit gegeben, auch rohes Menschenfleisch zu sich zu nehmen, und dann erst erhält er die lehten Weihen. Tordan hat Kunst und Handwerk der Buschongos genau studiert und eine Sammlung ihrer fünstlerisch herDorragenden Arbeiten dem Britischen Museum überwiesen. Weben ist eine Beschäftigung der Männer, während die Frauen stiden. Ihre Gewänder sind auf das feinste und foftbarfte verziert. Als Bildhauer und Schnizer leisten die Buschongos ihr Bestes und" find deswegen in ganz Afrika berühmt", schreibt der Berfasser. Thre Hauptwerke sind Kästen, Becher, Schüffeln, Trommeln, Stühle, die liche Figuren, unter denen die großartigsten die Statuen der alten Könige find."
Toller in der Philharmonie.
Die eigentlichen Heldentaten begehen nur die Aengstlichen. Sie, die Phantasie genug besigen, um den ganzen Umkreis ihres Hans Innersten bei der gewaltigen Schlußszene aus der Wandlung" ent- reich mit Ornamenten geschmückt sind, und dann vor allem menfche delns zu übersehen, das Drum und Dran, das Vorher und Nachher, und die troztem, troß alledem sich überwinden und handeln. Der Mutige steht Bruft an Brust mit seiner Tat. Eine gerade Linie läuft vom Entschluß zum Geschehen. Er weiß nichts, tennt nichts, sieht nichts als sein Ziel.
Daß das etwas feudale Milieu" der Bhilharmonie nicht im geringsten abfärbte, bewiesen die liebeleuchtenden Augen des Dichters, bewies die so gar nicht blasierte Art, mit der er Gedichte aus dem„ Bormorgen" sprach, die Herzlichkeit, mit der er aus dem Schwalbenbuch vortrug, vor allem aber die Begeisterung, die seinem loderte. Und nicht zu den Wänden redete der Dichter, leer und dunkel geisterte allein die mit Szepfer und Krone titschig verzierte Hofloge in den überfüllten Riesensual. Hier saßen, standen, drängten Ropf an Kopf die Menschen, die vom Kurfürstendamm und selbst die aus der Frankfurter Allee . Reiche und Ausgeplünderte, Backfische und Schon Haarausfällige, Literaten und Tatsüajtige- alle, alle, aile Ein scheugewordenes Pferd kommt die Straße heruntergeraft. fie den Weg, und noch musten viele heimlehren. Natürlich waren waren da, für fünf Mart, für zwei Mart und für gemogelt fanden Mitten durch den dichtesten Verkehr von Menschen und Fahrzeugen. fie aus den verschiedensten Gründen gekommen, die einen, um dabei Die Folgen können unabsehbar sein, wird das Tier nicht sofort aufgewesen zu sein, andere, um zu sehen, was an dem Kerl nu eigent lich dran ist", die meisten aber um zu huldigen, um zu danien, Laut und lange taten fie es, obwohl der Halbfranke technisch durchaus nicht in Form" mar, so stürmisch taten fie es, daß feiner mehr obiettiv" blieb, so intensiv, daß ein paar bestimmt nicht sehr Pfiffige fich zum Pfeifen provoziert fühlten.
Stellt euch mal folgendes vor:
gehalten.
Der Mengstliche steht es. Er erkennt die Gefahr mit allen ihren drohenden Konsequenzen. Aber während er bereit ist hinzueilen, um dem Pferd in die Zügel zu fallen, eilt seine Phantasie ihm voraus. Er sieht sich selbst, machtlos, das Tier anzuhalten, in den Bügeln hängen bleiben und mitgeschleift werden in dem rasenden Lauf. Er fühlt die tödlichen Stöße gegen seinen Körper, der ganz eingehüllt ist in eine Schicht von Schmug und Blut und Staub, Und im selben rasenden Nu jagt eine andere Reihe von Bilern an seinem Innern vorbei:
Man bringt die Todesnachricht in sein Heim. Er stellt sich den Kreis von blutleeren, weißen Gefichtern vor, das fassungslose Star
en aus dunklen Augenhöhlen, die ſpiken Schreie und das dumpfe
Zusammenbrechen.
Und all diese Bilder seiner stürmenden Phantasie werden durch drungen, zusammengeschweißt und umtapfelt von dem primitiven, ammernden Menschenschmerz: Sterben zu müssen.
Und doch, trotzdem, trotz alledem stürzt er fort, um zu helfen! Einige Sekunden zu spät.
Der Mutige hat das Tier schon angehalten. Er, der ganz ohne unnötigen Phantasieballast blißschnell der augenblick und den engsten Umkreis der Gefahr überschaut hat, er. den teine anderen Erwägungen durchzuckten als die, von welcher Seite er sich dem ferde nähern, welche Griffe er vorzunehmen
babe.
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der anregi, erregt, aufregt, ein Dichter, der, was er auch jagt, zum Ein Lichter in Deutschland wahrscheinlich nicht der Größte-, Bolt spricht, weil er zu vielen spricht, ein Dichter, dessen Bort weniger vom literarischen Berstand als vom fühlenden Herzen auf genommen wird. Denn was Ernst Toller meint, ist so einfach, wie er's schreibt: Bebt euch Mühe. nicht mehr so sehr nebeneinander und gegeneinander zu leben, denkt und tut ein wenig miteinander! Dieser, den sie fünf Jahre lang in Haß und Gemeinheit ferterten, Riebe, die Revolution der Herzen: ist er unter den Heutigen vielleicht predigt itärfer und deutlicher als alle anderen bas Evangelium der Erich Gottgetreu. doch der größte Dichter?
Ein unbekannter Menschenfresserstamm. Ein bisher unbefanntes afrikanisches Boll" hat E. Tordap im belgischen Kongo entdeckt, und er schildert feine Erlebnisse in einem foeben erschienenen Buch Auf den Spuren der Bushonges". Dieser Stamm betrachtet das Menschenfressen noch als heilige Pflicht: 3n jedem Dorf gibt es eine Anzahl Leute, die sich einfach aus Pflichtgefühl und für das öffentliche Wohl dazu hergeben, die Leichen von Sklaven und Verbrechern zu effen. Diese Maßregel soll die Seelen der Toten daran hindern, daß sie zurückkehren und Rache nehmen für das llebel, das sie bei Lebzeiten erduldet haben. Diese Menschen freffer gehören einer geheimen Gesellschaft an, und jeber, der in
Starter Rüdgang des bayerischen Fremdenverkehrs. Es liegen nunmehr die endgültigen Zahlen über den Fremdenverkehr in Bayern während des Jahres 1924 vor. Danach hat Bayern gegen über den Vorjahren einen erheblichen Rückgang des FremdenBayreuth hatte infolge der Festspiele einen Aufschwung. Gegen verkehrs zu verzeichnen. Die Gesamtabnahme beträgt 20 Prez. Nur über einem Fremdenbesuch von 1800 000 in ben Borjahren hat das Jahr 1924 nur einen Besuch von 1 500 000 aufzuweisen. Der Be such aus dem Ausland, der früher etwa 20 bis 22 Proz. betrug, ist auf 5 Proz. gesunken. Der Rückgang ist also, wenn auch nicht teftlos, so doch hauptsächlich auf das Ausbleiben der Ausländer zurückzuführen.
Erstaufführungen der Woche. Mont. Oper am Rönigsplay: Freit omödie:„ Darbamelle, der betrogene", " Bar und Zimmermann". Ram meripiele: Der Lampenschirm.
Urania - Vorträge. Mont.( 7). Dienst.( 5 u. 9), Mittw., Dom., Freit.( 5): 2ava. Dienst. bis Freit( 9): Graf Spee's leste Fahrt Mont. bis Donn.( 7), Freit., Sonnab., Sonnt.( 5 11. 7): Sonnab. u. Sonnt( 9): .Südamerita- Film I, Brasilien ." 3ndien, das Land der Traume.
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Jm X. Konzert der Boltsbühne am Sonntag, den 18., mittags 1,12 Uhr, beater am Bülowpiat, wird Zinaida Jurjevskaja( Staatsoper) Arien und Lieder von Glud, Beethoven und Schubert fingen. Der Staats.
im
und Domdor unter Leitung von Prof. Hugo Rubel bringt chore bon Lotti, Balestrina, Leisring, Bach und Schubert zu Gehör. Karten an der Mittagstaffe
Sonntag, den 18., vormittags 11%, br, in der Aula des Aslanischen Der Heinrich- Mann- Bund für zelfgenöffifche Dichtung veranstaltet am Gymnasiums, Hallesche Straße, eine Einführungs- Matinee.
Rus and auf der Parijer Jnternationalen Kunstgewerbeausstellung. Der ruffifche Bolfstommiffar für den öffentlichen Unterricht, Lunaticharifi, bat dem Storrespondenten des Havas- Bureaus eine Unterredung gewährt über die Einladung und Teilnahme Rußlands an der Internationalen Ausstellung für deforative Stunit in Paris . Lunaticharsti erllärte, daß infolge der verbeschiden, wie es ihm möglich gewesen wäre, wenn es längere Zeit zur Borpäteten Einladung Rußland nicht in der Lage fet, bie Ausstellung fo au bereitung gehabt hätte, Lunaticharifi erklärte meiter, bag er periönlich die Organisation der ruflichen Abteilung auf dieser Ausstellung übernehmen warbe