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Offen wird ausgesprochen, daß die Notlösung des Luther | Deutschlands nach einer bevorzugten Stellung im Bölkerbund" und Kabinetis nach Bentiumsauffaffung feine auf die Dauer beschreibt, vorläufig sei es noch zu früh, sich eine Meinung darüber rechnete Regierung" darstellt.... Es ist schwankender zu bilden, ob die Deutschnationalen sich von dem Einfluß ihrer in Grund. auf dem das Kabinett Luther ruht." der Zeit ihrer Oppositionsstellung erworbenen Gewohnheiten los­machen könnten, oder ob sie dem Kabinett beigetreten feien, um den Dames- Plan zu jabotieren und die Monarchie wiederherzu­stellen. Die Rede Westarps tönne in dem einen wie in dem anderen Auf jeden Fall seien die Sinne ausgelegt werden. in deutschnationalen Minister start genug, um dem Kabinett Luther den Ton anzugeben. Italienische Stimmen.

Allerdings, es ist schwankender Grund, auf dem die Regierung Luther steht. Das Urteil des Auslandes ist vernichtend, und im Inland steht das Barometer ganz gewiß nicht auf gut Wetter. Die demokratische Presse sieht mit Recht den Schlüssel zur Situation in der Hand des Zentrums. Sie unterstreicht noch mehr als die Rechts­presse den fühlen und zurückhaltenden Charakter der Fehren­bachschen Erklärung, die dazu noch vor den Zwischenfällen der Rom , 21. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Giornale d'Italia" geftrigen Sitzung abgefaßt war. Wenn man schon auf found" Tribuna" bringen lange Artikel ihrer Berliner Korrespon­schwankendem Grunde steht, wird das Hantieren mit der benten, deren Urteil über das Kabinett Luther vernichtend iſt. Balancierstange für die Herren Luther und Schiele nicht ganz Giornale d'Italia schreibt, das Luther- Rabinett nenne sich ein leicht werden. Beamtenkabinett. Das sei eine Komödie, denn seine Mitglieder feien politisch belastet. Luther habe ausgesprochene Rechtssympathien und pünktlich Stresemanns Plan ausgeführt. Der Bürgerblod ist mit Rechtsorientierung geschaffen, ein Nationalist ist Innenminister, und das Wirtschaftsministerium wird von einem Manne geleitet, der ber Republit den Eid nicht leisten wollte. Das Kabinett ist eine Bertretung der Agrarier und Schwerinduftriellen. Was haben zehn Millionen Arbeiter dazu zu sagen? Das Blatt faßt sein Urteil zusammen: diesem Kabinett tönne man nur eine trübe, furze Dauer voraussagen.

Den Kommunisten gibt die beste Antwort auf ihr gestriges Auftreten der deutschnationale Lotal- Anzeiger". Er ist über die Rede Ruth Fischers in höchstem Maße befriedigt:

Bas fte varbrachte, Mostowiter Rezept natürlich, war inter­effant, weil es wie ein Barometer anzeigte, wie hoch die natio­nale Belle in Deutschland gestiegen ist. Die Beralbe rung der Sozialdemokratie ob ihres Pazifismus, der nicht mehr Mode ist, den man nicht mehr trägt", mar glänzend Ihre Ausführungen über das Schicksal Deutschlands als Indu striefolonie des amerikanischen Rapitals mar, wenn auch übertrieben, in den Grundzügen unverkennbar richtig. Und un­verkennbar ridjtig ist auch, daß in einem Deutschland der Dawes Lasten teine Erhöhung der Lebenshaltung möglich ist, wie fie die Sozialdemokraten, ohne jede Rücksicht auf den Rahmen des wirtschaftlich Möglichen, großspurig verlangen- unter der hctzpeitsche wolfverstanden derselben Kommunisten, die die Unmöglichkeit ihrer Erreichung zum Untergrund ihrer Beweis. führung machen."

In der Tat, diese Argumentation gegen den Wirt­schaftskampf der Arbeitermassen werden sich die Unter nehmer nicht entgehen lassen. Eine beffere Kronzeugin als die Führerin der Kommunisten tönnen sie sich nicht wünschen. Immer und überall marschiert die KPD . mit den Natio­nalisien.

Die Regierung Westarp.

Das Echo aus England.

Condon, 21. Januar. ( WTB.) 3ur Erklärung der neuen Reichsregierung schreiben Times" in ihrem Leitartikel, die Rede des Reichskanzlers fönnte in Europa ein beträchtliches Maß von Sympathie auslösen, wenn sie allein stände, und wenn nicht Graf Westarp die mirtlichen Ziele der Deutschnationalen unverhüllt zum Ausdrud ge­bracht hätte. Vielleicht würden die Deutschnationalen davon Abstand nehmen, nach diesen Erklärungen zu handeln, aber Westarps Borte bildeten doch einen recht störenden Rommentar zu der Rebe Dr. Luthers. Zu dem Paffus der Reichskanzlerrede über die Entwaffnungsfrage schreiben Times", die Hal tung Dr. Luthers fei vielleicht im Hinblick auf die Zusammensetzung der Mehrheit unvermeidlich, aber sie sei doch bebauerlich, wenn man berücksichtige, daß die Alliierten die Angelegenheit sehr ernst beurteilten. Dr. Luther werde zweifellos die gewünschten Einzelheiten über die Deutschland zur Laft gelegten Verstöße er­halten, aber der Ton, in dem er auf diesen Streitpunkt Bezug nehme, bilde fein gutes Borzeichen für die Berhand lungen über die baldige Räumung, die er zu unternehmen beabsichtige. Der Reichstanzler habe felbft zugeben müssen, daß bei der Sufam.nenarbeit mit den fremden, auf Grund des Dawes Blanes ernannten Rommiffionen teine Schmierigkeiten und Reibungen entstanden seien. Hätte er nicht öffentlich anerkennen tönnen, daß diese Tatsache einen Beweis des ehrlichen und guten Willens bilde, den die Alliierten Deutschland gegenüber anzuwenden bereit feien, wenn sich Deutschland bereit erfläre, ihnen gegenüber die gleichen Eigenschaften zu zeigen? Das Blatt wendet sich in diesem Zusammenhang gegen das Berlangen

Das hat er davon.

Bon Hans Bauer.

Die Aufhellung der Münsterberger Morde, die zu den greu lichsten in der ganzen neueren Menschengeschichte zählen dürften, hat nun doch zur Bestrafung eines der Schuldigen geführt. Wer befürchtet hatte, daß der Selbstmord des Mörders Denfe der irdischen Gerechtigkeit in dieser Sache zu tun nichts mehr übrig laffe, steht sich erfreulicherweise getäuscht. Nachdem es der Münsterberger Bolizei in früheren Jahren gelungen war, trop Knochen- und Menschen fingerfunden in Dentes Haufe, trog Mordanfällen Denfes auf zwei Bettler, in herrlicher Selbstüberwindung den Verdacht zu besiegen, daß es damit etwas auf sich habe, war es bekanntlich der Handwerks bursche Olivier, der durch sein törichtes Schreien, als er ermordet werden sollte, die Aufmerksamkeit erneut auf Dente lenkte. As feine Rufe Hilfe herbeigelockt hatten, sah er ja wohl ein, daß er eine Dummheit begangen hatte, die ihn, der eben dem einen Feinde ent ronnen war, einem anderen Feinde ausliefern würde. Er bat flehentlich, weiterwandern zu dürfen, unter Umständen zu neuen Dentes, aber nur ja nicht auf die Polizei zur Bernehmung geführt zu werden, mit der er, im Gegensatz zu Denfe, Zeit feines Lebens auf gespanntem Fuße gestanden hatte. Man fonnte indessen seinem Wunsche nicht willfahren. Und das hat er nun davon, der Hand­mertsbursche Olivier, daß er der Polizei den Menschenfresser, ans Messer lieferte: nicht gerade wegen der Nichtswürdigkeit seiner Denunziation oder wegen der Ruhestörung, die fein Hilfegebrüll ver ursacht hatte, auch nicht wegen Aufforderung zum Morde zwar, die in dem Anreiz erblickt werden könnte, den seine Person dem Denke für feinen Mordüberfall bedeutete, aber doch wegen Hausbettelei ist er jetzt in Münsterberg zu zehn Tagen Haft verurteilt worden. Die beiden Bettler, die es früher hatten hübsch bleiben lassen, über den Anschlag Dentes auf fie die Polizei zu. benachrichtigen, fönnen sich ins Fäustchen lachen, wenn sie davon hören. Da sind sie doch die Schlaueren gewesen. Sie haben sich schön davor gehütet, Ser Polizei die Mühsal der Aufdeckung schwerer Berbrechen durch die burteilung der Aufdecker zu verfüßen.

Die deutschen Handwerksburschen aber mögen aus dem Falle livier die einzige Lehre ziehen, die er zuläßt: die Spizhace des rbrechers an ihnen rutscht zuweilen doch einmal aus, das Schwert Polizei aber auch dann nicht, wenn jenes geschehen war. heint also immer noch rätlicher, sich dem Zufall der Spizhacke Gewißheit des Schwertes zu überlassen.

Es

Auswanderer- Elend. Die Ueberpölferung Deutschlands und die roße Zahl der Erwerbstojen drängt auf Auswanderung hin, aber die Behörden haben bisher diefer bald nach dem Kriegsende einfegen den Bewegung wenig freundlich gegenübergestanden, und man hat das jetzt aufgehobene Reichswanderungsamt" die Auswanderer­

Die Tribuna" führt aus: Das Kabinett wird nicht lange leben. Es neigt sich zur Monarchie und ähnelt dem unglückseligen Cuno- Kabinett. Stresemann ist Schuld an dem Eintritt der Natio­nalisten, die lediglich reaktionäre Monarchisten sind. Strese mann verhinderte die Weimarer Roalition, die Deutschland einst aus der Revolution vor dem Bolschewismus rettete. Der wahre Kanzler bes Kabinetts ift Stresemann, dessen mon­archistische Denkweise vorherrschen wird. Seitdem sich das Manöver der Rechten zeigt, hat sich die Einheitsfront der Verbündeten ver­stärkt, sie haben die Belegung Kölns aufrecht erhalten. Dem Ra. binett Luther gegenüber ist eine weitere Berftär. fung der alliierten Front felbstverständlich. Ein

Ministerium Stresemann als Ministerium der Großen Koalition würde von den Alliierten geduldet, Stresemann mit den Nationalisten fann nur gefürchtet und bekämpft werden und die Verbündeten zusammenschweißen. An der Macht seien jetzt die Industrie­magnaten und Junter, was sich auch wirtschaftlich bei den Schuß zöllen zeigen wird. Die geheimen nationalistischen Organisatio­nen werden das Rechtskabinett fennzeichnen, dessen Stresemann­Devile lautet: Mit Gott für Kaiser !" Das Cuno- Kabinett brachte Deutschland an den Rand des Abgrundes, das neue Rabinett gräbt pielleicht der Republif das Grab und einen tiefen Abgrund zwischen den Berbündeten und Deutschland .

Freigabe der Hitler- Aaitation.

Noch in diefer Woche.

München , 21. Januar. ( WIB.) Nach Blättermeldungen soll das Berbot der Nationalsozialistischen Arbeiterpartei, das in anderen deutschen Ländern schon seit längerer Zeit nicht mehr besteht, au ch in Banern aufgehoben werden. Von unterrichteter Seite hören wir, daß mit der Aufhebung des Berbots noch in diefer Woche gerechnet werden kann. Ein Beschluß ist jedoch bisher noch nicht gefaßt.

Massenflucht von Kommunisten.

Die 3erießung der Rommunistischen Bartet in Sachsen schreitet täglich fort. Erst fürzlich hat der frühere Land­tagsabgeordnete 3ipfel fein Mandat niedergelegt, weil er bei den Mostaujüngern unten durch war. Jetzt ist die Abge. ordnete Frau Schlag ebenfalls aus der Rommunistischen Bartei ausgetreten. Sie mill ihr Mandat vorläufig nicht nieber legen. Auch ein tommunistischer Stadtverordneter in Dresben ist vor wenigen Tagen aus der fommunistischen Frattion ausgeschieden.

Neuerdings haben in Freital und Rabenau bei Dresben wieder zwei fommunistische Stadtverordnete ihre Man­date niedergelegt, da fie aus der Kommunistischen Partei ausgetreten sind. Auch die Ersaßmänner für die Ausgeschiedenen werden die Mandate faum annehmen, da sie ebenfalls der Partei schon seit einiger Zeit den Rüden gefehrt haben.

Abratungsstelle oder das Amt der verlorenen Worte genannt. Dabei gilt die Auswanderungsfrage für eine der brennendsten in un­serer Birtschaft und Politif. Von der Notwendigkeit der Ausman berung und ihrer richtigen Organisierung geht der Sachverständige D. Preuße- Sperber in seinem bei der Dietrichfchen Verlagsbuchhand­fung erscheinenden Buch Deutschlands Auswanderungsfrage aus. Er betont dabei befonders, wie groß das deutsche Auswanderer- Elend unter den gegenwärtigen Berhältniffen ist. Die weitaus größte Mehr zahl aller Auswanderer, die in Not und Elend geraten, tragen aber an ihrem Unglück felbst die Hauptschuld. Jeder Auswanderer", schreibt der Verfasser, muß sich vorher selbst genou prüfen, ob er förperlich, geistig und vor allem auch feelisch zur Auswanderung ge­eignet ist. Ferner muß sich jeder zur Auswanderung Entschloffene darüber klar fein, daß Auswandern gleichbedeutend mit Entbehren und Entsagen bei härtester Arbeit in den ersten Jahren ist. Dies Ent. behren und Entsagen lieat zumeist weniger auf rein materiellem als auf feelischem Gebiet. In fremdsprachiger Umgebung, unter unbe­fannten Sitten und Gewohnheiten, unter Verzicht auf vieles, mas ihm in der Heimat als selbstverständlich galt, überfällt manch einen die Sehnsucht nach der alten Heimat. Behe demjenigen, der dieser Regung nicht Herr werden fann. Er fühlt sich dauernd unbefriedigt und wird nur in den seltensten Fällen vorwärts tommen. Jeder muß sich ferner flar werden, daß er anfänglich, folange er die Ban dessprache nicht beherrscht und mit den Eigenarten des Landes nicht vertraut ist, nur einen halben Menschen darstellt. Er muß sich als Lehrling auf allen Gebieten betrachten und ftets vor Augen halten, daß Lehrjahre schlechterdings keine Herrenjahre sein können. Die weitaus größte Mehrzahl der deutschen Auswanderer geht leider immer noch mit völlig falschen Vorstellungen und Begriffen ins Aus. erleben, ist selbstverständlich. land. Daß solche Leute dann draußen die herbsten Enttäuschungen

Ein Museum des Dampfes. Soeben ist in London ein Museum eröffnet worden, das zum erstenmal eine vollständige Sammlung von allen Maschinen und Lokomotiven in fich birgt, welche durch Dampf betrieben werden, und zwar werden alle nur irgendwie mit dem Dampf in Beziehung stehenden Werkzeuge von den ersten An­fängen diefes Zweiges der Technif bis zur Jehtzeit gezeigt. Die erste Beit, die hier dargestellt wird, ist ungefähr das Jahr 1700. Das Museum umfaßt viele Taufende von Ausstellungsgegenständen, da die Museumsleitung fich bemüht hat, möglichst das ganze Gebiet des Dampfes zu umfassen und alle Erfindungen zu sammeln, welche irgendwo in der Welt gemacht worden sind. Das Museum wird ge­ziert durch eine Büste von James Watt , der im allgemeinen als der Erfinder der Dampfmaschine gilt. In Wirklichkeit ist er nur der Mann, der durch bedeutsame Verbesserungen der Dampfmaschine diese zur heutigen Bedeutung gebracht hat. Durch James Watt ist die Dampfmaschine tatsächlich erst für den Verkehr und die Industrie brauchbar geworden. Der Erfinder der Dampfmaschine, Newcomen, ist durch eine Maschine von ungeheurer Größe vertreten, die er selbst zum erstenmal gebaut hat. Sie wirkt tomisch, wenn man ihren Um­fang mit der geringen Kraft vergleicht, die sie hervorbringt. Be fonders scherzhaft wirken die ersten Eisenbahn- Lokomotiven, die so­wohl in ihrer Bauart und ihrer Leistungsfähigkeit nicht einmal die Entwicklung ahnen lassen, welche die Eisenbahn- Lokomotive in der heutigen Zeit genommen hat. In einer langen Reihe nebeneinander

Neuer Prozeß Hermann.

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Weimar, 21. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) Bor der Großen Straftammer des Landgerichts Weimar begann am Mittwoch vor. mittag die Berufungsverhandlung im Prozeß gegen den ehemaligen thüringischen Innenminister Hermann und gegen die Kreisdirektoren Rennert- Meiningen, Hörstelmann Eisenach und Saulian- Roda und gegen Regierungsaffessor Kunze. Sie alle hatter gegen ihre Verurteilung in der ersten Instanz Berufung eingelegt, desgleichen allerdings auch der Staatsanwalt. Aus dem Stand der Verhandlungen am ersten Tage muß man annehmen, daß der ganze Prozeß in allen feinen Einzelheiten eine zweite große Auf­age erleben wird, so daß sich auch die Berufungsverhandlungen über mehrere Tage erstrecken werden. Es handelt sich bekanntlich um den Vorwurf gegen Minister Hermann, er habe Urfunden­fälschung dadurch begangen, daß Anstellungsurkunden bordatiert wurden. Damals erfolgte die Verurteilung Her­manns zu einer Geldstrafe von 1000 M., Kunze erhielt eine Ge­fängnisstrafe von 1 Jahr 6 Monaten und die Kreisdirektoren Geld­fiafen von 500 und 1000 m.

Die Reparationszahlungen. Bericht des Generalagenten Parker Gilbert. Paris , 21. Januar. ( Eca.) Das Journal" gibt mehrere Einzel. heiten aus dem Bericht, den gestern nachmittag der Generalagent für die deutschen Reparationszahlungen, Barter Gilbert, der Repa rationsfommission erstattet hat. Deutschland hat zunächst 1 Milliarde zu bezahlen, und zwar 800 Millionen in Sachlieferungen und 200 Millionen bar. Nach dem Bericht hat Deutschland vom 1. Scp­tember bis 31. Dezember 286 263 447 Goldmark bezahlt. Bon dieser Summe fiammen 20 539 639 Goldmart aus den Rückzahlungen die Frankreich und Belgien aus dem Ruhrgebiet an erhobe nen Steuern, Gebühren usw. geleistet haben. An die Allncries wurden in vier Monaten seit Inkrafttreten des Dawes- Pag 280 291 415 Goldmark verteilt, und zwar wie folgt: Franiter 113 651 569, England 65 836 336, Belgien 21 558 771, Italic 23 523 005, Südjiarien S 855 700, Rumänien 2 446 781, Portu 1495 452, Japan 891 161, Griechenland 269 723 Goldmail. Auperacin hat der Generalagent folgende Zahlungen geleistet: Für Kohlenliefe rungen an Belgien und Luremburg 5 253 495 Goldmart, Ausgaben für die Repto" 2041 095 Goldmart, Ausgaben für die Rheinland­tommission 4 583 333 Goldmart, Militärkontrollfommission 4 666 667, Marinefontrollonimiffion 70 000, 3insen der deutschen 800- millio­nen- Anleihe 15 532 499 Goldmart, Verwaltungstoften 641 623 Goli mart, an Valutadifferenzen 27 C14 Goldmart.

Nach der Pariser Chicago Tribune" hat Barter Gibert erflärt: Deutschland habe an die Aunerten seit Inkrafttreten des Damese Plans fett Ctober 22 Millionen Goldmart über. bezahlt. Er stelle fest, daß der neue Reichstanzler be. reit sei, den Dawes- Plan durchzuführen. Wenn auch der Generalagent nicht auf politische Fragen einging, hat er doch nicht, Schreibt Chicago Tribune" weiter, zu erwähnen unterlaffen, daß die Richträumung der Kölner 3one die Ausführung oes Dawes Blans in Mitleidenschaft zu ziehen drohe, besonders wenn die Alliterten nicht thre Absichten hinsichtlich der Aufredjt. erhaltung der Beschung nach Erhalt des Berichts der Kontrollom­miffion in Berlin fundgäben.

Senatsreform in Frankreich .

Ein sozialistischer Antrag.

Paris , 21. Januar. ( Eigener Drahtbericht.) In der Kammer hat der sozialistische Abg. Pressemanne einen Gefeßentwurf eingebracht, der auf eine Reform der Senatsmahlen hinzielt. Die Wahlmänner follen nicht mehr so willtürlich wie bisher, fondern im Berhältnis zur Bevölferungszahl gewählt werden, und smar auf je 1000 Einwohner zwei Delegierte. Eine zweite Borlage fucht das absolute Betorecht des Senats einzuschränken. Der Senat und von der Kammer beschlossene Gefehe zu verwerfen; die Kammer foll nach wie vor das Recht haben, Gesezesänderungen vorzuschlagen müsse fich aber alsdann erneut mit dem Gegenstand befaffen und ihre dann getroffene Entscheidung müsse dann endgültig jein.

| ftehen alle Modelle der Lokomotiven, die in dem Jahrhundert der Eisenbahn bei allen Kulturvölfern gebaut worden find. Man fann sich dadurch einen richtigen Ueberblid verschaffen, in welcher Beise der Fortschritt vor sich gegangen ist, bis zur heutigen rouchnerzehren. den und mit ungeheurer Energie arbeitenden D- 3ug- Lotomotive. Auch die Dampfturbinen find hier durch die ersten von Barfor ge bauten Turbinen bis zu dem Stand der heutigen Entwicklung ver treten. Man beabsichtigt, im Anschluß an dieses Museum des Dampfes auch ein Museum der Elektrizität zu errichten, in dem gleichsam die Fortsetzung dieses Museums des Dampfes zu sehen ist.

fünf chemischen Elemente, die noch an den 92 Elementen des perio Auf der Suche nach einem neuen Element. Einem der letzten bischen Systems fehlen, ist man jest auf der Spur. Nachdem vor Jahresfrist Nr. 72 als Hafnium entdeckt wurde, wird jezt Nr. 61 ge funden. Dies Element muß eine seltene Erde sein, nahe verwandt dem Zer, deffen Drnde bei der Fabrisation von Glühstrümpfen Ber­wendung finden. Wie in der Umschau" berichtet wird, sand der amerikanische Profeffor Lapp bei der Brüfung von Präparaten seltener Erden schwache Linien des Spektrums des Glements 61, und es ist anzunehmen, daß dieses nun bold isoliert wird. Dann fehlen nur noch die Elemente 43, 75, 85 und 87 des Systems.

Die ,, Wolgadeutsche Arbeitskommune . Die deutschen Siedler an der Bolga, die sich 1918 zu der Wolgadeutschen Arbeitsfommume", aufammenschlossen, hatten 1920 453 000 Einwohner, darunter 97 Pro­Rent Deutsche , und umfaßten die ehemaligen ruffischen Gouvernements Garatoff und Samara, mit der Hauptstadt Marrstadt, dem früheren Ratharinenburg. Wie in der Umschau" mitgeteilt wird, hat sich durch Bergrößerung des Gebietes das Bevölkerungsverhältnis ver schoben. Jeht find nur noch 67,4 Prog. rein deutsch , 21,3 Broz. russisch und 9,7 Proz. Utrainer. Es wird daher neben Deutsch auch Ruffisch und Utrainisch als Amtssprache zugelassen. Von den 14 Be­zirben find 11 deutsch , 3 ruffisch. Die Hauptstadt ist nach Botroost verlegt, einem wichtigen Knotenpunkt des Handels an der Strede Drenburg- Astrachan .

Das Runftblaff, das im Berlag Guft. Riepenheuer Potsdam erscheint, wird minberbemittelten Stitnftlern, Studierenden, auch Bereinen und Museen zu einem ermäßigten Abonnementspreis überlaffen. Zufchriften an den Verlag.

Zur Beobachtung der fofalen Sonnenfiufternis am 24. Januar hat die Hamburg Amerita- Linie der Hamburger Sternwarte ihren nach Philadelphia fahrenden Dampfer Liquaria zur Verfügung gestellt. Der Dampier, der am 16. Januar den Hamburger Hafen verließ, wird durch die Totalitätszone freuzen und am Finsternistage auf der Hentrallinie gesteuert werden, so das Beobachtungen an einem Ort von ungefähr 40 Grad nördlicher Breite und 34 Grad westlicher Länge erfolgen können.

Jerome K. Jerome auf der Bühne Im Wiener Raimund- Theater wurde Jeromes Luftspiel Fanny und die Dienstbotenfrage mit startem Erfolg zum 1. Mal in deutscher Sprache mit Tilla Durieug in der Titelrolle unter der Regie von Karlheins Martin aufgeführt.

Die deutsche Buchausstellung in Barcelona , bie vom Börsenverein der deutschen Buchhändler in Veipzig veranstaltet wird und über 6000 Bücher umfaßt, wurde feierlich eröffnet.