raber mit 158( 131) Fällen, 1(-) Getöteten und 84( 73) Berlebten Berfonen, die gewöhnlichen Fahrräder mit 142( 140) Fällen, 2(-) Getöteten und 71( 65) verlegten Personen, die Kraftomni buffe mit 81( 37) Fällen, 1(-) Getöteten und 31( 16) verlegten Berfonen. Endlich die Kleinfrafträber mit 73( 82) Fällen, I(-) Getöteten und 27( 44) verlegten Personen. Auch bezüglich ber Suld stehen die Pripalautomobile an erster Stelle. Huf ihr Konto entfallen 305 Zusammenstöße, auf das ber Fußgänger 224, der Lastkraftwagen 154, der Kraftbroschten 136, der Straßenbahn 128, der Pferdegespanne 121, der gewöhnlichen Fahrräder 102, der Kleinkrafträber 32 und der Kraftomnibusse 31.
Der heilige" Rasen.
Heilig, dreimal heilig ist jeder Rasenstreifen in Breußen. Das war immer schon fo. Ber früher, als wir noch föniglich waren und eine fönigliche Bolizei hatten, den Rajen betrat in öffentlichen Anlagen und Barfs, der wurde hart bestraft. Daß die Todesstrafe nicht wegen dieses Bergehens ausgesprochen wurde, war lediglich ein Versehen. In London ist das anders und richtiger. Da fann jeder auf den Rafen gehen und fidh sogar auf den Rafen legen und setzen. Das schadet dem Rasen nichts, nußt aber dem ermüdeten Großstadt menschen und dem armen Luber, das sonst keine andere Erholung fennt, als sich auf einem Rasen unter grünen Bäumen auszu ftreden. In Berlin ist der Rasen heilig bis auf den heutigen Tag. Belcher Unfug mit den Bestrafungen wegen Betreten eines Stüd chens Rafen getrieben wird, beweist folgender Fall, der uns mitgeteilt und urkundlich belegt wird. Ein Mann hatte versehentlich einen Rasenstreifen an der Städtischen Badeanstalt in der Bärwaldftraße betreten, ein Stüdchen Rafen, das flein und fläglich ist und auf dem überhaupt taum Rasen wächst. Sofort war der Bartwächter hinter ihm her, der eigentlich auch bestraft werden müßte, menn er ten geheiligten Rasen betritt, und der„ verflucht schwere Verbrecher erhielt ein Strafmandat über 6,50 Mart.( Im Falle die Strafe wicht beizutreiben ist, einen Tag Haft.) Eigenartig genug ist aber auch die Zusammenrechming und die Art und Weise, wie auf dem polizeilichen Strafbefehl bie 6,50 m. errechnet werden. Da heißt es nämlich: Flinf Mart Geldstrafe, 30 Pf. Bortofosten und 1,20 m. Schreibgebühren. Auf der Adresse des polizeilichen Strafmandats leben tatsächlich und merkwürdigerweise Marten im Werte von 20 Bf. Ein Brief in Berlin aber foftet mur 5 Pf., und die sogcnannte vereinfachte Zustellung foftet doch nichts. Und 1,20 D. Schreibgebühren für das hinschreiben von fünf Zeilen, das ist, meiß Gott, ein Geschäft, das noch was einbringt. Wie immer, die ganze Geschichte mit dem verbotenen Rasen ist vielfach grotest und muß lieber heute als morgen aus der Welt geschafft werden.
Neue Milchpreisgestaltung.
Bei reichlichem Milchangebot herabgesetzter Preis. Die legten auffehenerregenden Feststellungen des„ Bormärts" über den Berliner Milchscandal scheinen ihre Wirkung nicht verfehlt
herrschten im Badezimmer derart fintflutliche Zustände, baß die| dem er das Bertrauen der jeweiligen Braut erworben hatte, paßte übrigen Hausbewohner das Waffer, daß durch die Dede floß, mit er den günstigen Augenblick ab, um sie zu bestehlen. Er verfuhr Wannen auffangen mußten. Und die Bescherung blieb nicht aus. Dabei mit einem ganz besonderen Raffinement. So wurde eine alleinKurz vor Weihnachten saufte der Fußboden des Babestehende Frau durch einen fingierten Brief aus der Wohnung ge aimmers mit großem Strac in die Tiefe. Das Potsdamer loft Die Abwesenheit benutzte Urban, um in die Wohnung einSchöffengericht erfannte auf Räumung der Wohnung und sah zubringen und diese vollständig auszuplündern. In derselben Weise von Stellung einer Erfagwohnung jogar ab. ist er auch mit anderen Frauen verfahren. Ganz besonders schwer wurde eine Frau dadurch betroffen, daß er ihr Ledertaschen, die fie als Kommiffionsware von einer Firma erhalten hatte, stahí. Das bedauernswerte Opfer muß noch heute, da sie von der Firma schadenersaßpflichtig gemacht wird, einen erheblichen Teil ihres Ber dienstes zur Abzahlung verwenden. Der Angeflagte wollte sich an nichts mehr erinnern fönnen und suchte den Eindruck eines Geistes. franken zu erweden. Nach den Beobachtungen des Oberarztes Dr. Haffe ist Urban allerdings ein geistig beschräntter und höchst minderwertiger Mensch, aber voll verantwortlich Dieses Gutachten rettete ben Angeflagten noch einmal vor dem Zuchthaus, obwohl er es nach ben Angeklagten noch einmal vor dem Zuchthaus, obwohl er es nach 2nficht von Staatsanwaltschaftsrat Bürkle reichlich verdient hätte. Das Schöffengericht Tempelhof verurteilte den Angeklagten Urban 3u zwei Jahren Gefängnis und längerem Ehroerluft.
Kreis- Mitgliederversammlungen!
Tagesordnung: Der Rechtsturs in Deutschland .
Schöneberg : Donnerstag, den 22. Januar, abends 8 Uhr, Schulaula Feurigstr. 57. Referent: Franz Künstler, M. d. R.
Mitte: Freitag, den 23. Januar, abends 7% Uhr, Musikerfäle, Kaiser- Wilhelm- Straße 31. Referent: Rudolf Breit. scheid, M. d. R.
Tiergarten: Freitag, den 23. Januar, abends 7% Uhr, Arminiushallen, Bremer Str. 72. Referentin: Mathilde Wurm , M. d. R.
Schieber und Geschobene.
Der Brief als Verhältnis". Zu den Autogrammdiebstählen des Privatgelehrten Haudt.
Die wegen der Autogrammdiebstähle in Museen und Archiven in Haft genommenen Dr. Karl Haudt und sein Freund Kar! v. Hohenlocher sind bereits eingehend vernommen worden. Wenn das, was Dr. Karl Haudt angibt, zutrifft, dann handelt es sich bei ihm um eine seguelle Abirrung und ein Seelenleben fonder.. barster Art.
Die großen Autofchiebungen beim Reichsverwertungsamt. Haudt behauptet, daß er schon als 15jähriger Knabe im Jahre Die Hauptverhandlung wegen großer Schiebungen mit Auto 1883 beim Ansehen von Unterschriften berühmter Bersönlichkeiten in mobilen aus den Beständen des früheren Reichsverwertungsamtes Erregung geraten fei. Ganz besonders hätte zuerst die Unterschrift wird am 18. Februar vor dem Großen Schöffengericht des russischen Staatsfanzlers ur ft Gortschatoff bei ihm eine Fürst Tempelhof unter Borfig von Landgerichtsdirektor Sachs be große Anziehungskraft ausgeübt und er habe den unroiderstehlichen ginnen und das Gericht mehrere Wochen beschäftigen. Diese Ange Drang gehabt, die Schriftzüge nachzuahmen, was für ihn wiederum legenheit, über die wir bereits mehrfach berichtet haben, beschäftigt einen besonderen Reiz gehabt habe. Später habe er diese Gefühle die Staatsanwaltschaft II bereits seit dem Jahre 1921, sie wurde besonders bei den Unterschriften von Bismard und Eduard VII . zunächst unter bem Rubrum Iroschte und Genossen" gehabt. Benn er einen Brief in Händen hatte, so habe er das megen Betruges geführt, es ist jedoch dann nur Anflage wegen hältnis lebe. ie aber ein Berhältnis fchließlich einmal erfaltet, Empfinden gehabt, daß er mit dem Brief in einem BerUntreue und Bestechung erhoben worden, und die Straffo habe er auch den Brief mit der Belt überbefommen. So ift es fache wird jetzt nach dem Namen eines der Hauptangeklagten als Fitte und Genossen" geführt. Die Anklage richtet sich gegen die Abteilungsvorsteher, Beamte, Angestellte, Mitglieder und Borsitzende des Betriebsrats des ehemaligen Reichsverwertungs. amtes fowle verschiedene Automobilhändler.
Angeflagt find folgende 19 Berfonen: 1. Der Technifer Fitte, 2. der Magistratsbureaugehilfe Wilhelm einge, 3. der Rauf mann Albert Blaurod, 4. die Sefretärin Braß, 5. die Sefre tärin Martha laehn, 6. der Händler Hermann Mechow, 7. der Gastwirt Erich Sauer , 8. Der Kunstmaler Hermann Müller, 9. der Arbeiter Richard Steinide, 10. der Raufmann Otto George, 11. der Ingenieur Otto Neppert, 12. der Automobilhändler Friz Troschte, 13. der Kaufmann Friz Leu,
zu er flären, daß er die Briefe, wie durch inneren Drang getrieben, an sich gebracht habe, um fte eines Tages wieder zu verLaufen und andere zu erwerben, die ihm wieder eine neue Aufpeitschung seiner Merden bereitet hätten. Besonders auffällig ist es, daß ihn nur Briefe berühmter männer und nicht Briefe daß er in dem bisher gemeldeten Umfange die Aneignungen vorge berühmter Frauen intereffierten. Dr. Haudt bestreitet im übrigen, nommen habe. Den größten Teil der Briefe, die man bei ihm ge funden habe, habe er fäuflich erworben und es sei auch nicht richtig, daß er die Archive halb Europas ausgeplündert hat. Seine Entwendungen erftreden fich nur auf die Archive in Wien und das Hohenzollernarchiv in der Spandauer Straße. Dr. Haudt will für seine Handlungen nicht verantwortlich sein und bezeichnet als die Triebfeder feines Tun ſeinen Fetischmus bezug auf seinen Freund Karl v. Hohenlocher gibt Dr. Haudt an, daß er ihn vor einigen Jahren fennen gelernt und ihn veranlaßt habe, den Handel mit Autogrammen zu seinem Lebensberuf zu machen. v. Hohenlocher ist 1891 in Bien geboren. Sein Großvater Conrad Rudolph v. Hohenlocher ist angeblich ein natürlicher Sohn des letzten Fürsten von Hohenzollern- Hechingen gewesen. v. Hohen Locher beftritt, gewußt zu haben, daß Dr. Haudt Autogramme, die er verfauft hat, auf unrechtmäßige Beife an fich gebracht habe, Das wird auch von Dr. Haudt bestätigt.
Preußisches Kuriositätenkabinett.
Es hat immer Leute gegeben, die eine geradezu närrische Liebe für Berümpel und Klamotten erklärt, wie der Berliner fagt. Die für Antiquitäten haben und für alle Gegenstände, die ein anderer Bartezimmer des Preußischen Landtags befinden und hier Liebe diefer Leute tommt voll auf die Kosten, wenn sie sich im einmal Umschau halten. Sie werden bann bald erkennen, daß sie tein Kuriositätenfabinett aufzusuchen brauchen. Da hängt zum Beispiel an der einen Wand eine schöne große Karte mit der Ueberschrift: Berwaltungsbezirke der toniglich preußischen Eisen. bahndirektionen. Unverständlich, warum dieser Plan nicht
14. der Automobilhändler Emil Burchard, 15. der Automobil zu haben. Zwischen dem Berliner Milch handel und der Landmirtschaft ist gestern endlich ein Ablommen zustande gekommen, händler Hans Birkenfeld, 16. der Automobilhändler Mag Riedel, 17. ber Obsthändler Emil Janife, 18. Der Kraftdurch das ein allmählich unhaltbar gewordenes System der Breis broschtenbefizer Baul Linde, 19. der Mechaniter Richard ermittlung für Rohmilch wenigstens zum Teil aufgehoben worden ist. Stechom. Die Hauptangeklagten waren im Jahre 1921 bei Be. Seit Jahr und Tag war der Milchpreis bekanntlich vom ginn der Untersuchung in haft genommen worden, sind dann aber Butterpreis abhängig und je nach der Konjunktur der Preis für Milch gegen Sicherheitsleistung wieder freigelaffen worden. Das Reichs in oftmals vollkommen unberechtigter Beise. Dieses Abhängig verwertungsamt hatte bei der Berwertung der aus Heeresbeständen machen des Breises des Rohproduftes vom Endprodukt führte be stammenben Automobile früher Bersteigerungen vorgenommen, bie tamtlich zu den fepthin geschilderten standalöjen Borgängen, daß aber wegen zahllofer Unregelmäßigteiten Anfang 1920 eingestellt an einigen Tagen in Berlin täglich 200 000 Liter mehr eingingen, wurden. Bon diefem Zeitpunkt ab follten die Automobile nur an als vertauft werden konnten. Die Milch mußte, soweit es überhaupt Kriegsbeschadigte abgegeben werden, die mehr als 50 Broz. möglich war, 31 Butter und Käse verarbeitet werden, und die Milchfriegsbeschädigt waren und bereits vor ihrer Verlegung im Besiz fieferungsgesellschaft Berlin wandte sich an gemeinnüßige Vereine, eines Führerscheines gewesen waren. Diese Bestimmungen waren in Tempelhof öffentlich angeschlagen. Als besondere Vergünstigung Speiseanstalten ufm., denen sie die Magermild) tostenlos anbot, ohne allerdings auf große Gegenliebe zu stoßen. Der Grund für diese so war den Kriegsbefchädigten noch eingeräumt, daß sie den Kaufpreis in Striegsanleihe leisten fönnten. Bu jener Zeit bestand eine große ungewohnte Ueberschwemmung Berlins mit Frischmilch zur Winterszeit war vor allem barin zu suchen, daß die Meiereien auf dem Knappheit an Autos auf dem Markte, und es war eine erhebliche Lanbe fchleunigft ihre gesamten Bestände an Milch nach Berlin Nachfrage vorhanden. Die durch die Verfügung vom Erwerb aus abstießen, weil der Breis für Frischmilch augenblicklich höhe geschloffenen Automobilhändler fuchten nun auf lmwegen fich ren Berdienst abwarf, als die Butter. Diese unerhörten Bor in den Besitz der begehrten Kaufobjette zu sehen. Als erster erschien cange, namentlich aber die Tatsache, daß ein so wichtiges Probuft der Angeflagte George auf dem Blan, ber fich an weibliche Ange nicht ungenügt in der Großstadt verderben dürfe, veranlaßte die te heranmachte, ihnen Schokolade brachte und sie zu einer feinen längst in die historische Abteilung des Berkehrsmuseums gewandert Landwirtschaftskammer selbst, eine Alenderung der Milchpreisfeft. Feier in eine Weinstube einlud. Man ging nun in der Weise vor, Jetzung anzustreben. In längeren Berhandlungen mit dem Berliner baß Kriegsbeschädigte benußt wurden, die als Milchhandel ist jetzt eine Bereinbarung dahin getroffen worden, daßäufer auftraten und auf diesem Umwege George zu den die Relation zwischen Milchpreis und Butterpreis Automobilfirmen und Händler diefer günstigen Kaufgelegenheit, und begehrten Autos verhalfen. Bald bemächtigten sich auch andere variabel gestaltet wird und zwischen 1: 8 und 1:10 Schwankt. Das bedeutet in der Pratis, daß bei reichlichen es wurde schließlich nahezu offen mit den Schiebungen verfahren. Milchangeboten der Preis herabgefeht wird, und daß nicht nur, daß Agenten in Bewegung gesetzt wurden, sondern man im stleinhandel die Milch gegenüber dem bisher geltenden Breis fuchte fogar durch Inserate Gdywerfriegsbeschädigte. Da nach der um rund 6 Bf. gefenft werden fann. Es ist zu hoffen, daß Ausgabestelle in Frage kommenden Beamten ins Ginger. Anklage die Abteilungsleiter Fitte und Heinze fowie die bei der in furzer Zeit mit dem System der Relation überhaupt gebrochen wird und daß auch im Milch- und Butterhandel lediglich Angebot erst geprüft. Es meldeten sich Leute aus allen Berufen, die kriegs nehmen gezogen waren, wurden die Bedingungen gar nicht und Nachfrage die Preise regelt. beschädigt waren und niemals ein Auto gesteuert hatten. Ihnen wurde an der Kasse das Geld für den Kaufpreis in die hand ge drückt und die Autos wurden gleich pon den Händlern in Empfang genommen. Selbstverständlich erhielten die Beamten eine ent sprechende Brovision. Andererseits wurde wirklichen Emp fangsberechtigten von den Verschworenen Hindernisse in den Beg gelegt, wenn sie als Käufer auftraten.
Der Erfinder des Stromerzengers U wiederum verurteilt Much bie Berufungsstraffammer des Landgerichts I fam nach wochenlanger Berhandlung zu bemselben Ergebnis wie das Schöffen gericht, und verurteilte den Ingenieur Unruh wegen fortgesetzten Betruges. Belanntlich hatte Unruh behauptet, daß er einen Apparat erfunden habe, der Elektrizität aus der Luft erzeugen fönne. Das Schöffengericht hatt v. Unruh, der sich nebenher auch des Scheck betruges und des Kreditschwindels schuldig gemacht hat, zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Bie Band geridytsdirettor Lungels in der Urteilsbegründung ausführte, hat der Angeklagte Unruh den Beweis für seine Erfindung, trobem ihm im Gefängnis alle Möglichkeiten gegeben warren, daß ber Apparat tein Schwindel fei, nicht erbringen fönnen. Allerdings habe der Angeklagte diesen Beweis nicht zu erbringen, fondern es müßte ihm der Echwindel vom Gericht nachgewiesen werben. Nach den Gutachten der Sachverständigen ist ber Apparat eine Attrappe und es handele sich, wenn er Leuten vom Fach in brennenbem Zustande vor Augen geführt worden ist, um einen Trid und um Bug und Trug. Das Gericht stellte ausbrücklich nicht fest, daß der Apparat ein Schwindel ist, weil es dieser Teststellung nicht bedurfte, um den Angeklagten zu verurteilen, benn er hat burch schwindelhafte Reklame zahlreiche Leute zur Hergabe Don Gelb veranlaßt. Die Jevag( Internationale Elektrizitätsver. forgungs-.- G.) war bie goldene Maufefalle für die Gelbgeber, benen er wertlofe Anteilscheine als Sicherheiten gab. Außerdem hat fich der Angeflagte als Angehöriger ber befannten Adelsfamilie v. Unruh und als reicher Mann ausgegeben und Betrügereien burch die Ausnabe gefälschter Dollarfcheds auf amerikanischen Banten in großen Mengen schuldig gemacht. Das Gericht hat jedoch die Strafe etwas herabgelegt und den Angeklagten zu vier Jahren drei Monaten Gefängnis verurteilt. Ein Jahr neun Monate wurden ihm auf die Untersuchungshaft angerechnet. Von der Reststrafe soll der An
geklagte noch 1% Jahre verbüßen und für den Rest Bewährungs
frist erhalten.
Die große Wäsche" im Badezimmer. Begen redtewibrigen Gebraus einer Fünfzimmer wohnung lagte ein Potsdamer Hauswirt bor dem Mieteichöffengericht gegen ben Musikdirektor einer höberen Lebranstalt auf Rau mung der Wohnung. Die Familie des Bellagten scheint feit Jahren das Badezimmer in eine Waschtliche und die Vorberzimmer in einen Trodenboden verwandelt zu haben. Troy wiederholter Abmahnung wurbe große Wäsche im Badezimmer gewaiden und in ben gimmern getzodnet An solchen Wochentagen
Gefährliche Freundschaft.
Das Opfer eines gemeingefährlichen Schwindlers, der auf die Heiratslust älterer Frauen( petulierte, find zahlreiche Bitmen unb ältere Mädchen geworden. Der Gartner Rart urban, ein schon elfmal vorbestrafter Mann, hatte es ver. standen, sich diesen Frauen durch Heiratsinserate au naberen. Nach
Das Rundfunkprogramm.
Donnerstag, den 22. Januar.
ift. Aber es fommt noch besser! An der anderen Band hängt ein Plan von der Stadt Berlin . Aus diesem Blan ersieht man, daß Berlin ein faiserliches Batentamt, ein tönigliches Schauspielhaus, eine fönigliche Charité, eine tonig. liche Klinit und einen föniglichen Botanischen Garten hat. Man fann ferner aus dieser furiofen Karte lernen, daß das Tempelhofer Feld der Exerzierplah der Berliner Garnison ist und daß es in der Nähe dieses Erer. zierplages einen Borort von Berlin mit Namen Rigdorf gibt! diefer Tatsache fann man erkennen, aus welchem Jahr dieser wunder Dah Berlin eine Untergrundbahn besikt, verrät der Plan nicht. Aus volle Plan der Stadt Berlin ftammt. Gewiß, wir wissen, daß man uns entgegenhalten wird, Preußen und die preußische Berwaltung zu laufen. Ob indeffen diese Behauptung richtig ist, muß man befißt fein Geld, um einen neuen und richtigen Plan von Berlin start in Zweifel ziehen, wenn man fieht, daß im preußischen Ab geordnetenhaus allerhand foftbare Messingstangen vorhanden sind, an denen diese Kuriositäten hängen. Berkauft diefe Dinger und kauft dafür richtige Pläne und Beidhmungen mit richtinen Namen und liebt fie an die Wand. Das sieht dann zwar nicht so prunthaft aus, bringt aber Wahrheit. Oder follte man am Ende gar im Gegenteil diese Kuriositäten aufbewahren und hüten, weil man ber Ansicht ist, daß über furz oder lang föniglich und failerlich ja dech wieder Trumpf fein werden?! Nun, die das alauben, werden fich gründlich irren! Wie immer! Die Berwaltung des preußischen Abe geordnetenhauses muß aufgefordert werden, diese lächerlichen Kurio fitäten lieber heute noch als morgen erst zu entfernen.
Kommunistische Jadelzüge. Um geftrigen Mittwoodyabend fand im Sportpala ft eine von der Kommunistischen Bartel veran staltete Gebentfeier für den vor einem Jahr verstorbenen Lenin statt. Die Kommunisten sammelten fich in ihren Bezirken Abzeichen und Tafeln nach dem Sportpalaft, wo u. a. Frau Gohite und zogen mit brennenden Fadeln, zahlreichen roten Fahnen, Somjet ( Ruth Fischer ) eine politische Ansprache an die Erschienenen hielt. Ergiebungsproblem:( Genoffin B6bm Schuch) in Beißensee, Arbeiterbildungsdule. Morgen Freitag berinnen folgende Kurle: Das Boltseratebung und Sozialbemotratie( Genoffe Albert Bula des Realgymnasiums. Foeld- Bromenade, abenbe 7-9 Ubr. Berlis) in Tempelbel, Gemeinbeschule Werberstr., abends 7-9 lbr. are'ide Gelidtstheorie( Meroffe Stadtrat Bermuth) in der 71. Gemeindeschule, Berlin D. Fruchtstr. 38.
Spredchor für Proletarische Frierffunt en Die Senge Ueburgsstunde jält aus. Nächte auterordentliche Uebunestunde am Sonnabend ben 24. Fammar, abenbs 7 Uhr, im Gesangsjaal der Sophienschule, Weinmeifter. ftraße 16/17.
Außer dem üblichen Tagesprogramm: 6.40 Uhr abends: Vortrag Hans Borowik: Deutschland , und die 4.30-6 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner Funkkapelle). nächste Olympiade. 7-7.50 Uhr abends:" Hans- Bredow- Schule. ( Abt. Bildungskurse). 7 Uhr abends: Handelskurse. W. Behnisch: Einfache Buchführung". 7.30 Uhr abends: Literatur und Kunst. Mr. Pender, Lektor an der Universität Berlin: Englische Literaturgeschichte( in englischer Sprache). 8.30 Uhr abends: Moderne Meister. 1. a) Morgen( John Henry Mackay ) Richard Strauß , b) Traum durch die Dämmerung( Otto Julius Bierbaum ) Rich. Strauß, o) Zueignung( Hermann v. Gilm ) Richard Strauß , ( Richard Koennecke, Bariton. Am Flügel: Ceci Preub, 2. a) Largo, d) Ach, weh mir unglückhaftem Mann( Felix Dahn ) Rich. Strauß A. Müstel, b) Elégie, J. Massonet, c) Andante réligioso, A. Guil mant , d) Menuett, J. Mouquet( Kammervirtuose Karl Stabernack, Harmonium). 3. Aus des Knaben Wunderhorn, Mahler: a) Das kraft.& Hans und Grete( Lilly Dreyfaß. Alt). 4) Réverie. Rheinlegendchen, b) Scheiden und Meiden. c) Starke EinbildungsA. Müstel, b) Villageoise( Bauerntanz) A. Guilmant, e) Postludium, C. Franck Karl Stabernack). 5. Chinesische Lieder. Hubert Pataky: a) Herbstgefühl( Lo- Tschan- Mai, 1834-1-67, b) Das Los der Menschen( Khong- Fu- Tse. 551-478 v. Chr.), e Die Lotosblumen( Li- Tai- Po. 702-763), d) Auf dem Flusse( Thu- Fu , 714 bis 774)( Richard Koennecke, am Flügel: Ceci Preuß). 6. a) In meiner Heimat( Karl Busse ) Rich. Frank, b) Pau( Theo Schäfer) Rioh. fraße 3. Frank, e) Weylas Gesang( Mörike ) H. Wolf, d) Der Gürtner ( Mörike ) H. Wolf( Lilly Dreyfuß). 7, Freie Improvisationen( Karl Stabernack). Am Flügel: Otto Urack . Anschließend: Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, bie Bolitit. Rapitals". Südwesten: Jugendheim Lindenstr. 3, Borirag: Einführung in Sportnachrichten, Theaterdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik. tobol".
fchloffen. Bestellungen in die Lelefäle werden auch wä rend dieſer Zeit
Die Crih elle ber Staatsbibl'other bleibt nom 22 618 24 Januar ge. ausgeführt.
Jugendveranstaltungen
Beute 7 Uhr Sigung des B.-B. im Lefezimmer des Jugendheims LindenHeute, Donnerstag, den 22. Januar, abends 7½ Uhr: Schönhauser Barstadt : Schule Sbfenftr. 17, Borttag: Entwidlung bes Rofenthal: Schule Raftanienallee, Bortrag: Rilotin und