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diese Kampagne politisch aufgezogen worden ist, wird noch ge naueruntersucht werden müssen. Wir haben leine Ursache, irgend etwas zu verschweigen oder zu verhüllen. Ich erinnere daran, daß am 4. April 1873 der damalige Vizekanzler Delbrück   erklärt hat, es stände außerhalb der Macht der Regierung, die Verbindung zwischen Staatsbeamten und Gründern zu verhindern. Wir sind allerdings anderer Auffassung. Wir verlangen, daß der Staat alles tue, was in seiner Macht steht, um eine solche Verbindung unmög­lich zu machen. Nun ist behauptet worden, daß im Verwaltungsrat der Post der sozialdemokratische Vertreter den Kredit maßnahmen des Postministeriums zugestimmt habe. Ich stelle dem gegenüber folgendes feft: Schon am 26. Juli 1924 hat mein Freund Steintopf im Verwaltungsrat der Post sich dagegen gewendet, daß Monopole geschaffen und Konzerne bevorzugt werden. Minister hat darauf geantwortet, daß die Behauptungen Steintopfs den Tatsachen nicht entsprächen. In der Verwaltungsratssigung der Post vom 5. Januar d. I. hat der Minister erklärt, daß er nichts zu verheimlichen habe, die Einsegung eines Ausschusses sei nicht not­wendig. Dazu hat der Abgeordnete Gruhn ausgeführt, der Zeitpunkt sei nicht geeignet, Minister zu stürzen, zudem alle Zahlen genannt worden seien. Mein Freund Steintopf hat auch hier volle Klarheit gefordert.

Der

Breitscheid   hat schon ausgeführt, und ich fann es nur wieder holen, daß für diese Affäre nicht die Republit verantwortlich gemacht werden fann, sondern daß sie sich als Nachkriegs erscheinung darstellt. Aehnliche Vorgänge, allerdings in weit größerem Umfange, haben sich ja auch nach dem deutsch  - französischen Kriege creignet. Der damalige Kutister hieß Strußberg. Mit ihm standen in Berbindung der Fürst Puttbus, der Fürst Biron, andere Fürstlichkeiten und Inhaber hoher Hofämter, der Handels minister Graf genpliz hat bei der Eröffnung der Görüger Bahn einen Toast auf Strußberg- Rutister ausgebracht und ihn einen Stern am Himmel genannt. Der Abg. Frentagh- Loringhoven hat in einem Artikel furzlich behauptet, daß man bis 1782 zurüdgehen müsse, bis man einen Standal finde, den man den Hohenzollern   an­hängen könnte. Herr Freytagh- Loringhoven ist in der Geschichte nicht sehr bewandert, sonst würde er nicht soweit zurückgegangen sein. Ich erinnere daran, daß am 28. September 1876 Bismard seinen Tischgäften erzählt hat, daß er durch die Gnade feines Monarchen zum Fürsten   geworden sei. Früher hätten sich die Minister von auswärtigen Mächten schmieren laffen müssen. In ähnlicher Weise wie die Rechtspreise Korruptionserscheinungen in politische Standaie ummünzen will, hat sie es ja schon früher getan. Man braucht nur daran zu denken, welchen Kampf felbft Bismard gegen die Organe der Konservativen und besonders die Kreuzzeitung  " führen mußte.( Bei den folgender Ausführungen fommt es zu leb= haften Auseinandersetzungen zwischen den voltischen Abgeordneten Henning und Graefe, die mit freder Stirn ihre Behauptungen auf­rechterhalten und die deshalb von jozialdemokratischer Seite als Ber Die Deutsche Tageszeitung" hat am 2. Januar behauptet, daß Barmat die Revolution finanziert habe. Dann ist Barmat wohl auch am Verlust des Krieges schuld. Dann war er es wohl, der Ludendorff in den Rüden gestoßen hat. Zwei Dinge find es, die Barmat vorgeworfen wurden: 1. daß er Ostjude sei, 2. daß er zu den Schiebern gehöre. Wenn Sie die Parteien untersuchen würden, die noch niemals mit Oftjuden in Verbindung gestanden haben, dann werden Sie in diesem Hause wohl überhaupt feine finden. In Verbindung mit Barmat ist auch mein Name genannt worden. Zuerst damals, als ich in einer Interpellation die Schie­bungen des Prinzen Eitel Friedrich erwähnte, der ja später megen Kapitalsverschiebung auch mit 5000 m. bestraft worden ist. Ein Jahr später ift Barmat von der Kreuz- Zeitung  ", der Deutschen Tageszeitung" ber Schiebung beschuldigt worden, Die ,, Kreuz- Zeitung  " hat allerdings sofort den Rüdzugangetreten, als Barmat ihr eine Berichtigung zuschickte. Sie hat aber behauptet, daß zwischen mir und Barmat Beziehungen beständen. Darauf habe ich dem Blatte fofort eine Erklärung zugeschicht, daß nicht die geringften ge­fchäftlichen Beziehungen zwischen mir und Barmat besländen noch jemals bestanden hätten. Die Deutsche Tageszeitung" hat diesen Rückzug erst vor dem Schöffengericht angetreten. Der Chef vebatteur des innenpolitischen Teils hat einen Vergleich eingehen müffen, indem er die Beleidigungen gegen Barmat zurüdnahm und fich zur Zahlung sämtlicher Roften verpflichtete.

leumder bezeichnet werden.)

Was die Lebensmittelgeschäfte in dem ersten Jahre nach dem Kriege anbetrifft, fo muß man die damaligen Berhält. niffe berücksichtigen. Aber schon im Jahre 1919 ist ein schöffen gerichtliches Berfahren gegen Barmat eingestellt worden, weil nichts Strafbares festgestellt worden ist. Auch die Lebensmittel. lieferungen nach Sachsen   haben den Gegenstand einer Untersuchung gebildet. Bon der fächsischen Kammer ist im Jahre 1922 nach

Fahrt im Nebel.

Von Franz Lepinsti.

I.

Die Welt ist grau... die Welt ist stumm.

Alle Farben sind ertrunken und alle Geräusche erstickt. Hinter den letzten Häusern verliert sich die Landstraße im Nebel. Sie reicht nur einen Steinwurf vorwärts und einen zurüd, wie eine furze Brücke, zwischen den Ufern des Unergründlichen ge spannt. Und sie hat doch keinen Anfang und fein Ende.

Bäume laufen einher mit gespensternden Aesten. Büsche reden die Zweige wie mehtlagende Hände.

Von der Silhouette eines Bauernhofes löst sich ein Gefährt- mahlt durch den Nebel. Kichern und Beitschenknall... dann hat es die Flut verschluckt. Der Hof zieht seine Einsamkeit dichter um sich liegt wie ein Roman, der nicht geschrieben sein will. II.

-

Ein Dorf wird aus Nebelwogen herausgespült: Um die Kirche, aus Feldsteinen gefügt, boden Gräber wie Krähen herum. Der Turm steht wie ein verfrüppelter Finger- einer, der nicht mehr daran glauben will, daß er den Weg zur

Seligkeit weise.

Daneben Hütten, freudlos und blind.

Ein Barockschlößchen friert hinter Torgittern und Tagus. Seine Rundbogen und Säulenreihen find unter einem anderen Himmel erdacht. Und seine Kuppelwölbung sehnt sich nach sonnigeren

Fluren.

-

Bir ziehen die Lundstraße weiter und tragen in Gedanken zu fammen, was wir aus jenem feltenen Lande wissen dem Lande mit dem blaueren Himmel und den sonnigeren Fluren. Der Nebel wird dichter. Weich wie Watte liegt er über der

Welt.

III.

Eine Stadt taucht herauf, in erste Dämmerung gewickelt. Leer find die Straßen. An einer Ede fiebert ein Stino wie eine Wunde grellgelbes Licht und rote plakate einem aufbrechenden Furunkel gleich. Schatten umfreisen es, die wie Schmeißfliegen an der Grelle leden. Gegenüber ein Tanzlokal. Wenn aus der geöffneten Tür ein Lichtstrahl über die Straße springt, fliegt ihm ein Knäuel Geräusche nach. Lachen vergurgelt in Klaviergeächz. Auf den Fenstergardinen drehen Paare vorbei.

Am oberen Ende gehts zur Stadt hinaus durch ein altes Tor mit müdem Boden, von den Ratten der Zeit befressen. Es fcheint, als wolle er unter der Laft von Dämmerung und Nebel sammenbrechen.

IV.

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die Castenverteilung foll lieber vorgenommen werden, ohne daß die Sozialdemokraten dabei sind.

gründlicher Untersuchung feftgestellt worden, daß nichts vorgefom-| es, die Folgen auf innenpolitischem Gebiet zu stehen, b. h men sei, was den Strafrichter beschäftigen fönnte. Wer sich an die in gemeinverständliches Deutsch übertragen, Berhältnisse nach dem Kriege erinnert, der wird wissen, wie von allen Behörden den Händlern nachgelaufen wurde, die Fette und dergleichen zu verkaufen hatten. Die Deutsche Tageszeitung" aller­dings hat am wenigsten Ursache, sich darüber zu entrüsten, denn ihre Leute gehörten zu den Selbstversorgern. In dem Augenblick allerdings, wo große Lebensmittelkredite gegeben wur. den, und die Verträge mit den amerikanischen   Fleischpackern abge­schlossen werden fonnten, sind diese Dinge ausgeschaltet worden. Ich stelle hiermit fest, daß keiner der Barmat Mitglied der Sozial demokratischen Partei ist, daß sie

weder dem Borwärts" noch der sozialdemokratischen Preffe noch irgendeiner anderen Jnfiitution irgendwelche Zuwendungen gemacht haben.

Mit einer einzigen Ausnahme. Sie betrifft ein kleines inzwischen eingegangenes Blatt, das einmal 1500 m. erhalten hat.( lls der Abg. Henning fortwährend Zwischenrufe macht, ruft Müller ihm au: Wir sind nicht so hinter Subventionen her wie der Badedirettor von Borfum.) Die Art, wie der Abg. Graefe hier aufgetreten ist und mit Material gedroht hat, das er angeblich gegen uns befize, erinnert an den Fall Ahlwardt   mit seinen Judenflinten". Alte Parlamentarier haben mir erklärt, daß bisher ein solcher Fall noch nicht dagewesen sei, in der ein Abgeordneter mit ungeladenem Re­volver auf der Tribüne hantiert habe. Herr Graefe sollte nicht so viel von der Bleite der Republif reden, er sollte lieber an

die Pleite der völkischen Bewegung

Dazu wollte der Reichskanzler die Deutschnationalen in seiner Res gierung haben. Dazu braucht er rechtsgerichtete Beamte, die in ihren Mußestunden Uebungen veranstalten, wie man frei seine Meinung äußern fann, ohne dem Chef weh zu tun, der die Agitation gegen die Republit nicht gern sieht.( Sehr gut! links.) Aber es scheint, daß diese seminaristischen Uebungen( Große Heiter­teit) auch im Kabinett vorgenommen wurden, denn sonst wäre es unverständlich, wie der Reichstanzler gestern zum Schluß den daß die einmütigen Rabinettsbeschluß vorbringen fonnte, Staatsform nicht geändert werden soll.( Lebhafte Heiterfeit.) Er lauben Sie mir die Frage,

in welchen Zwischenräumen dieser Beschluß wiederholt werden soll. Bielleicht kommt in den nächsten vierzehn Tagen oder vier Wochen wieder eine Anregung dazu aus dem Schoß des Kabinetts oder feiner Mehrheit. Schon, daß dieser Beschluß gefaßt werden konnte, zeigt, daß die Republikaner gegenüber dieser Regierung zur höchsten Wachsamkeit verpflichtet sind. Die höchste Wachsamkeit ist aber tiefes Mißtrauen, und das sprechen wir auch aus. Beson ders auch darum, weil uns die innenpolitischen Erklärungen des Reichstanzlers in feiner Weise befriedigt haben. Graf We starp hat die Frage aufgeworfen, ob wir das Recht haben, im Namen der deutschen   Arbeiter zu sprechen. Nun, wenn die von Graf Bestarp geforderte tatkräftige Agrarpolitit, d. h. die Lebensmittel. zölle, fommen, dann werden Sie sehen, ob wir im Namen der deutschen   Arbeiter sprechen können. Wenn

der Mieterschuh abgebaut werden foll, der sogar im fiegreichen England nicht beseitigt ist,

denken und sich daran erinnern, was Dr. Dinter über feine eigenen Parteigenossen berichtet hat. Denten Sie daran, daß selbst Herr Stresemann in einer Rede ausführte, daß diese Affären nicht eine Folge der Revolution, sondern des Krieges feien. Erinnern Sie sich an den deutschnationalen Abg. Lambach, der auf dem deutschnationalen Handelsgehilfentag im Jahre 1919 gleichfalls aus. dann werden Sie sehen, ob wir im Namen der deutschen   Arbeiter führte, daß die korruption nur eine Kriegsfolge sei. Denten sprechen können, und Sie werden es auch sehen, wenn die Rati. Sie daran, was Dr. Heim im Jahre 1917 über die Korruption aus fizierung des Washingtoner Abkommens zu be geführt hat, die in Industrie und Handel während des Kriegeschließen ist, die der Arbeitsminister Brauns mit den Arbeits­herrschte. Wenn Graefe von Korruption spricht, dann muß er sich ministern von Belgien  , Frankreich   und England schon vereinbart zunächst an die eigene Partei halten. Ich denke nicht einmal an hat. Wir sind Opposition, aber wir werden, wie wir schon seiner den deutschvölkischen Bankier Bruß, gegen den 1100 Strafanträge zeit gegenüber dem Kabinett Fehrenbach erklärten, nicht vergessen, vorliegen. Herr Dr. Dinter hat am 7. November im Bürgerbräu. was wir auch als Opposition dem republikanischen Staat schuldig feller bargelegt, find, an dessen Entstehen und Aufbau wir so tatkräftig mitgearbeitet hoben( Höhnische Zurufe äußerst rechts und von den Kommu niften.) Wir befämpfen diese Regierung, von der wir nicht über­beugt find, daß sie die innere Bereitwilligkeit hat, nach innen demo fratisch und republikanisch zu regieren und nach außen Berständi­gungspolitik zu treiben. Darin liegt auch unser Gegenfag zum Zen frum, mit dem wir so lange gearbeitet haben.( Anhaltendes Ge schrei der Kommunisten.) Die Erklärung des Zentrums, die Herr Fehrenbach verlesen hat, bestand aus 5 Prozent Bertrauen, 45 Pro­zent Mißtrauen und 50 Prozent Waffer.( Heiterfeit.) Wir wollen nicht wie das Zentrum der Regierung Gelegenheit geben, mit der Arbeit zu beginnen, sondern wir zeigen, daß

welche Streberei, Berräterei, Korruption in der völkischen Bewegung herrsche.

Die Bayerische Volkspartei   hat während der Wahl eine Broschüre herausgegeben, die sich gleichfalls mit der Korruption im völtischen Volkspartei von Dr. August Gustav Feder finde ich die Behaup Lager befaßt. In einer Broschüre Der Bayerischen Volkspartei   von Dr. August Gustav Feder finde ich die Behaup tung, daß Adolf Hitler   in Berchtesgaden   an Seftgelagen teilgenommen und Anschluß bei schönen Frauen gesucht hat.( Große Heiterkeit.) In dieser Broschüre wird auch der Brief eines hervorragenden Nationalsozialisten an Ludendorff ver. öffentlicht, in dem es heißt: Ich bitte Eure Exzellenz dringend, nicht jedem dummen Jungen eine Vollmacht zu geben; es gibt da aller­hand zweifelhafte Elemente, bie fich deutschvölkisch ge. bärden und sich dabei auf ein Schreiben Eurer Exzellenz berufen. ( Große Heiterfeit.- Andauernde 3urufe der Böllischen: Die Ant­wort tommt schon.) Ich glaube, Herr Henning wird genug zu tun haben, um das Material zu widerlegen, das ich vorgebracht habe. Ich weiß nicht, ob Dr. Luther großen Wert darauf legt, daß ihm gerade diese Partei nicht das Mißtrauen ausspricht.( Sehr gut lints.)

Der Abg. Scholz von der Deutschen   Bolkspartei hat gestern gesagt, dieses Kabinett sei feine Bürgerblockregierung. Ich bin bereit, mich mit Herrn Scholz darüber zu verständigen, denn die e motraten stehen außerhalb dieser Berbindung, das Bentrum ist mit den Füßen drinnen, der Kopf gudt heraus und das Herz ist nicht dabei.( Stürmische Heiterfeit) Ich glaube, es das Herz ist nicht dabei.( Stürmische Hetterfeit.) Wenn nur das Bentrum nicht falte Füße betommt.( Erneute, lebhafte Heiterteit.) Ich glaube, es ist viel richtiger, wenn mir jagen,

dieses Kabinell ift eine Rechtsregierung.( Sehr wahr fints.) Das deutsche Bolt wird vom ersten Tage wissen, daß die Rechtsparteien verantwortlich sind dafür, daß diese Regle­rung gekommen ist und dafür, was diese Regierung ful Der Reichstanzler hat gestern gefagt, die Außenpolitik bis London  ist gedeckt von der Sozialdemokratischen Partei, aber dann galt

Die Landstraße führt in die Unendlichkeit.. Nach Stunden blinken erste Lichtfunken. Ihr Schein gießt Bonnen ins Herz. Wenn der Fuß auf dem Pflaster flirrt, ists wie Erlösung.

Der Blic lechzt nach Helle wie ein Durstender. Hier schweift er über einen einjam beleuchteten Tisch, schwebt dort über einem dampfenden Mahl oder hängt an einem Paar Hände, die liebend ein Buch umflammern.

Die Nacht ist talt, die Nacht ist stumm.... Wie weit nur der Bahnhof ist.

Der Schöpfer der Elektrodynamik.

Das Wort Ampère" als Maffeneinheit elektrischer Strom. Bebensfchicfale des Mannes jein, dem zu Ehren im Jahre 1881 ber stärke ist jedem Fachmann geläufig. Weniger befannt dürften die stärke ist jedem Fachmann geläufig. Weniger befannt dürften die internationale Elektrikerfongreß in Paris   diese Bezeichnung ge schaffen hat.

André Marie Ampère   wurde am 22. Januar 1775 bei Lyon   als Sohn eines ehemaligen Geschäftsmannes geboren, der im Jahre 1793 die Berteidigung feines Heimatsortes gegen die Truppen bes

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wir das stärkste Mißtrauen haben, daß wir den Trennungsstrich zwischen uns und dieser Regierung ziehen. ( Lebhafter Beifall bei den Sozialdemokraten.)

Abg. Behrens( Dnt.) verteidigt zunächst den Hof- und Domprebiger Döhring, der in jeinen Predigten feine Parteipolitit treibe, der aber als Geistlicher das Recht habe, Schäden im Bolfsleben zu geißeln. Der Regierungs erflärung ständen die Sozialdemokraten ziemlich ratios gegenüber. auch die eben gehörte Rede Hermann Müllers jei keine großzügige Oppositionsrede gewefen.

Die Mehrheit der deutschen   Arbeitnehmer steht hinter den jetzi gen Regierungsparteien. gen Regierungsparteien. Abg. Behrens spricht dann über die Rorruptionsaffären,

Als nächster Redner steht auf der Rednerliste der Abg. v. Ka r dorff( D. Bp.), ihm folgt ein Kommunist und dann der pöl. fifche Graf Reventlom. Das Zentrum hat bis jezt einen Rednerplag in der zweiten Garnitur nicht belegt. G[ cheint, daß fein Zentrumsredner mehr in dieser Debatte sprechen wird. Uebri gens war als zweiter Zentrumsrebner heute gesprächsweise nicht Dr. Birth, fondern Ra as genannt worden.

Arbeitspflicht in der Türkei  . Die Nationalversammlung in Angora hat beftimmt, daß alle männlichen Türfen zwischen 18 und 60 Jahren in jedem Jahre 6 bis 12 Tage bei Straßenbau. arbeiten mitzuhelfen haben.

holländischen und britischen Behörden gelang, die sich befehdenden Stämme zu versöhnen. 4200 Dajats, die den verschiedenen an den Flüssen ron Borneo   lebenden Stämmen angehörten, vereinigten sich u Rapit auf britischem Gebiet und veranstalteten hier in Anwesen heit der holländischen und englischen Regierungsvertreter fowle des Rajah von Sawarat einen feierlichen Friedensschluß. Zunächst gaben fie, wie in der Gawarat Gazette" geschildert wird, am Borabend des eigentlichen Festtages eine Vorstellung von ihren wilden Kriegs­tänzen. Bei dem eigentlichen Friedensschluß am nächsten Tage wurde ein Schwein gejchlachtet und dessen Blut über die sämtlichen anwesenden Dajats gesprengt, während ein alter Krieger ein Gebet jprach. Dann trat einer der Häuptlinge vor und legte den Eid ab, daß eine übermenschliche Rache jeben treffen solle, der versuchen würde, die alte Fehde unter den Stämmen zu erneuern. Nach dieser Beschwörung folgten verschiedene andere Bräuche. Zum Schluß der den Streit wieder anfängt, in fo elender Weise zu grunde gehen murbe wieder ein Schwein geschlachtet mit den Worten: Möge jeder, wie biefes Schwein." Bum Schluß hielt der Rajah eine Ansprache so an die Dajaks in ihrer eigenen Sprache und erläuterte ihnen die

große Bedeutung dieses Friedensschlusses für das fünftige Wohl ergehen ihrer Stämme.

Konvents leitete. Am 24. Nopember büßte er dies auf der Guillo. Stapellauf eines Negerschiffes. Die amerikanische   Vereinigung tine. Bor feinem Tode richtete er an seine Frau einen Abschieds- der Schwarzen, die ein großes Negerreich in Afrika   schaffen will, brief, in dem er über André Marie   die prophetischen Worte aus- hatte fürzlich einen großen Tag. In New York   fand in Gegen spricht: Was meinen Sohn angehet, fo gibt es nichts, das ich nicht wart einer gewaltigen Menge Farbiger der Stapellauf des ersten von ihm erwarten dürfte." In der Tat hatte diefer bereits in un negerschiffes ftatt. gewöhnlich jungen Jahren ein hervorragendes Intereffe für Mathe faifende Schiff, das dabei seinem Element übergeben wurde, ist die Das fertiggestellte, 5300 Regiſtertonnen matil, Literatur und Philosophie gezeigt und auf allen diesen Geerste Einheit einer Flotte der Schwarzen. Es wurde auf Kosten bieten frühe Erfolge aufzuweisen. Das furchtbare Schicksal feines ber Negro improvement Association" erbaut. Der Borsigende Baters versenkte den ohnehin überaus empfindsamen Jüngling in diefes Verbandes ist der Neger Marcus Garvey  , von dem in legter tiefe Melancholie. Erst nach Jahren trat eine Venderung ein; auf eit in den Vereinigten Staaten   ausgiebig die Rede war. Er tritt einem Ausflug traf er am 10. April 1796 Julie Carron, die die große in Wort und Schrift energisch für die Rückwanderung der in Leidenschaft seines Lebens wurde. Aber er war arm, auf die ge- Amerifa befindlichen Schwarzen nach ihrem Heimatland Afrika   ein, erst am 6. August 1799 fennte er Julie heimführen. Ein Jahr Man tann sich denken, daß dieser Stapellauf als verheißunesnolles ringen Einfünfte aus mathematischen Preisarbeiten angewiesen, und wo sie sich zu einem eigenen Negerstaat zusammenschlichen sollen. höchften Glüdes folate. Da wurde Ampère   als Profeffor der Chemie Beichen von dem an der Feier tellnehmenden Negern mit Jubel und Physik an die Bentrallehranstalt des Departements berufen und begrüßt wurde. von der geliebten Gattin getrennt. 1804 wieder nach Lyan verlegt, traf ihn der furchtbare Schlag: Julie starb am 13. Juli an der Schwindsucht. Die melancholische Neigung feines Wefens trat von da ab verhängnisvoll hervor, Freudlos lebte der unglückliche Mann dabin, nur in philosophischen Disputationen eine Unterhaltung fin­bend. An äußeren Ehren fehlte es ihm nicht. Europäische Be rümtheit gewann der Gelehrte durch feine 1820 auf Grundlage der An äußeren Ehren fehlte es ihm nicht. Europäische Bes Forschungen Dehrfteds gemachte Entdeckung des Gesetzes der elettro magnetischen Anziehung. Durch seine Studien über die gegenseitige Beeinfluffung zweier Ströme nach Richtung und Intensität murde er der Schöpfer der Elektrodynamit. Am 10. Mai 1836 starb er auf einer Inspektionsreise.

Friedensschluß unter den Kopfjägern. Ein merkwürdiger Friedensschluß hat vor einigen Wochen zwischen den verschiedenen Stämmen der Dajats von Holländisch und Britisch- Borneo ftatt. Man weiß nicht, wo der Tag aufhört und der Abend anfängt gefunden. Diese berüchtigten Kopfjäger lagen felt Jahren in - mo der Abend endet und die Nacht beginnt. grimmiger Blutfehde miteinander, bis es den Bemühungen der

Das Berliner Sinfonie- Orchester wird den 60jabrigen Paul Erte! durch die Auſführung einer Komposition im kommenden Sonntags- Stonzert im Blüthner  - Saal ehren.

Stunstgewerbemuseums der zweite von der Boltsbühne veranstaltete Lichts Vortrag Difo Erau off. Sonnabenb, den 24. findet im Sörfaal bes ginnt ganz pünktlich 7, Uhr. bilbervortrag Dr. Otto Grautoffs über französische   Malerei statt. Er be.

Die Wiener Philharmonifer werben im Juni eine große Tournee burd serte. As Dirigent für die meisten Konzerte wurde Bruno Walter   ver das Deutiche Neich unternehmen Der Vertragsabschluß lautet auf 40 Stone pflichtet.

Amerifa und die Sonnenfinffernis. Sämtliche Vorbereitungen aur New York   und verschiedenen anderen Stäbten find alle Hotels ichon beute Beobachtung der Sonnenfinsternis am 24. Januar find getroffen. In mil bei vorragenden Biffenschaftlern auffteigen. Die Striminalpolizei is überfüllt. 8wölf moderne Flugzeuge find ftattbereit. Auch 8. N. III wird angewiesen worden, besonders scharf auf Taschendiebe zu achten.