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tonne und müffe. Einen flüchtigen Blid auf diese Fabrit, lints der Bahn gelegen, fann jeder von Berlin Kommende erhaschen. Sodann gibt es eine Schuhfabrit modernster Anlage. Die midhligste und größte Fabritanlage aber ist be: Lokomotivbau von Dren fein und Koppel, bicht am Bahnhof Drewitz gelegen, der übrigens auch, wie Bahnhof Babelsberg, auf Romamefer Gebiet liegt. Orenstein und Stoppel beschäftigen heute nur 1000 Arbeiter. Ihre Fabrikanlagen, unter denen sich zwei riefige maffise Haden befinden, find in ter Injlationszeit erbaut, bis heute noch niemals benugt worden. Schließlich befindet sich hinter dem Bahnhof Babelsberg das gewaltige Gebäude der Filmfirma Della Biostop. Hier wurde der Nibelungenfilm und andere Großfilme gedreht. Heute fleht es da draußen ein wenig unbeschäftigt aus. Beht man beshaulichen Schrittes durch die Straßen des aiten Dorfes, je fieht man in nicht wenig alten Häufera durch die Scheiben noch den alten ehrlichen Handwebstuhl stehen, von dem es wohl noch aber 100 Städ gibt. Die große Arbeitslosigkeit hat manchen Weber dazu

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immer heftiger und heißer, die Anfichten überstürzen fich nur fo, Bist wohl wahn. und der ftaunende Bürger left: Du Feiger." Bravo!" finnig!" Sdywarzrotgoldener Jammerlappen." Hoch lebe der Bismartbund."( Diese Sentenz schön mit Hafen treuzen geziert). Du Dle weißt ja noch nicht einmal wie ,, Hoch lebe Liebfnecht. Bismard fich schreibt." Wer bei allen, cu ben bringendften Geschäften fich zu belehren bestrebt ist, oder mer fürchtet, daß die Geschäfte fich nicht glott genug abwideln, dem fei der Besuch diefer stillen Stätte in der Grunerstraße empfohlen. Anderseits darf man aber auch die Gefahr, die im Besuch diefes Drts liegt, nicht unterschätzen. Es tönnte boch vorkommen, daß Jemand aus Schred über derartige menschliche Berirrungen, nun fager wir mal, Berwilungen im Geschäftsgang erleidet, die ihm schmerzlich sind und laymeren Schaden bereiten.

getrieben. Das alte Gerät wieder in Gang zu fegen und ein paar Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin Rotpfennige für Brot, Hering und Margarine zu erwerben.

Die Erlebigung so mancher städtisch- fommunalen Aufgabe fleht ber neuen Stadt noch bevor, und sie wird dieselben Schwiergikeiten zu überwinden haben, die bie politisch- wirtschaftliche Reaktion in ganz Deutschlanb allem gefunden Borwärtsstreben faltblütig ent­gegenfett. Ein Beweis, wie man es schon getrieben: Die Gemeinde hatte ein eigenes blühendes Schuhwarengeschäft, das die in bitterer Rot lebende Bevölkerung mit billigem guten Schuhwerf ver­forgte. Die Deutschnationalen haben dafür gesorgt, daß diefes tommunale Geschäft aufgegeben wurde. Im Park von Babelsberg waren die Frauen mit ihren Kindern bisher zu Gast. Jegt will man die Mütter mit ihren Kinderwagen aus dem Part verjagen. Die Bahnverbindung mit Berlin ist, wie fchon erwähnt, sehr schlecht und wird anscheinend für die Brole­tarierftabt auch nicht verbessert. Zwischen Bahn und Chauffee er. Streckt fidh ein zum Gutsbezirk Botsdam- Ferst gehöriges Stück Balb. Alle Gutsbezirke werben jetzt aufgelöft. Rowawes will das Stüd Bald erwerben. Unterirdische, aber sehr wohl befannte Kräfte sträuben sich dagegen und legen Minen. Troß diefer und anderer Schwierigkeiten ist bereits manderlei getan worden. Die Dorf gemeinde hatte zwel eigene Wohnhäuser mit je 50 Ein., 3wel und Drei Zimmer Wohnungen, die letzteren mit eigenem, die ersten mit Gemeinschaftsbab erbaut, um die Bohnungsnot zu lindern. Andere Pläne in dieser Richtung bestehen. Unsere Genossen stehen gerüstet und erwarten am 22. Februar, dem Tag der Stadtverordnetenwahl, einen großen Eieg

Cia Raufbold.

Der Kopf als Schlagwerkzeug.

3. Festkonzert

am Sonntag, den 25. Januar 1925, nadm. 31 Uhr, Im großen Saal der Philharmonie, Bernburger Strake Stimmen der Dölker in Liedern

Anstlerische Leffung: Professer Shiel Miroirfende: Roja Hjorth- Sell( Sopran), der Madrigalchor ber Staaffichen fademie für Kirchen- und Schalmafit; am Flügel: Dr. Alexander Rocbiger Eintrittspreis 16m.

arter fab an Saben in Bureau des Bezirksbildungsausfchuffes, inden gif sarbeiter. Wite Satobftraße, Sigarrengefärt Horse, Engelufer 24/25, in ben Straße in bee Borwärtsbuchhandlung, Linbenstraße 2, Berband der graphischen Borwärtsspeditionen und bei den Obletten bez Kreis- und Abteilungsausfcliffe

Besuch in den Kaffenambulatorien.

Bor furzem befuchten 40 Mitglieder unserer Reichstagsfraktion das Ambulatorium Belle Alliance- Straße. Ste wurden vom Genoffen Ebel, dem Geschäftsführer der Raffenambulatorien, begrüßt, der ausführte, unter welch schwierigen Umständen die Ambulatorien vom Berliner Raffenverband geschaffen wurden. Dr. Rönigsberger, ber Chefarzt der Ambulatorien, übernahm dann mit dem Genojjen Dr. Mofes die Führung und erflärte die ärztliche Einrichtung. Er machte auf ben Unterschieb aufmerksam zwischen den hellen, luftigen und geräumigen Bartezimmern und Behandlungs. räumen der Ambulatorien und den dumpfen, schmußigen, an Ge­fängniszellen erinnernden Hinterzimmern vicler Berliner Raffenärzte, die sehr häufig nicht einmal den einfachsten hygienischen Forderungen genügen. Daß die ärztliche Einrichtung den neuesten Fortschritten der Lechmit gerecht wird, geben jehi notgedrungen auch die privile gierten Hüter der Boltsgesundheit", die ftandestreuen Aerzte zu. Bon dem großen Antlang, ben die Ambulatorien finden, fonnten fich die Abgeordneten durch Gespräche mit den Patienten überzeugen. fchaffene und gaben der beftimmten Hoffnung Ausdruck, daß diefer Die Abgeordneten äußerten sich sehr befriedigt über bas bisher Ge­Anfang zur planmäßigen Sanierung der Volksgesundheit balbigft weiter ausgebaut werde im Interesse der Berfiserten und beren Angehörigen.

In der Nacht zum 22. November war der erst zwanzigjährige Schuhmacher Szarczinfti in eine Schlägerei vermidelt, an der ein Dugend gleichaltriger Burschen mitbeteiligt waren. Eine ftarfe Bolizeistreife schritt aur Feststellung bes ihr längst als Rowby beerste fannten E., bem auch ein Totschläger abgenommen wurde.

Raum hatten fich bie Beamten entfernt, als S. fich andere Opfer für seine Raufluft aussuchte. An der nächsten Ede ftanden ein Zahnarzt Dr. R. und ein Eisenbahnbeamter H. S. lief über die Straße und rempelte die belben Männer ohne weiteres an. Der Zahnarzt wurde au Boben geworfen und getreten. As fein Begleiter nach der Bolizei rief, murde er mit einem Schlag. inftrument von dem Angeklagten übet zugerichtet, fo baß er blutige unben davonirug. Bei dieser Gelegenheit war einem der beiden Herren die Brieftasche abbanden gelommen, und infolgedessen hatte fich 63. megen Straßenraubes und gefährlicher Körper berlegung vor dem Strafrichter zu verantworten. Er beftritt, diefe Straftat perübt zu haben und will bei seinem lleberfall auch fein Schlagwertzeug benutzt haben, indem er sich darauf berief, daß ihm ja fein Totschläger furz vorher von der Bolizei abgenommen worden bar. Der Eisenbahnbeamte befundete jedoch mit Bestimmtheit, daß er mit einem harten Gegenstand mißhandelt worden sei. Der An­geflagte behauptete, daß er nur feinen Ropf als Schlag. wertzeug benugt und mit seiner elfernen Stirn" bem Zeugen gegen bas Rafenbein gestoßen hätte. Den Raub wollte er unter feinen Umständen verübt haben, und er berief sich darauf, daß ein Bekannter von ihm, der Arbeiter übtle, der fich in Strafhaft befindet, im Besih ber Brieftasche gemejen fei. Das Gericht mußte daher die Berhandlung unterbrechen und diesen Mann aus dem Gefängnis vorführen lassen. Zunächst wollte Liidtfe von dem Bor. fall fiberhaupt nichts wiffen, mußte aber, nachdem Zengen auf getreten waren, denen er während der Wartezeit auf bem Flur ere zählt hatte, daß er an jenem benb den Borfall mit angefehen hätte, zugeben, daß er die Brieftasche in der Nähe des Tatortes gefunden" hätte. Sie foll aber leer gewejen fein. Der Staatsanwalt hielt es für sehr naheliegend, daß Lübtfe gemeinschaftlich mit Szarczinski an bem Raub mitbeteiligt war. Es ließ fich jedoch tein vollgültiger Be weis dafür, daß bei der Schlägerei bem Zeugen ble Brieftasche ge raubt morben fei, erbringen. Unter Freisprechung von diefer An­flage murde Szarczinfti wegen gefährlicher Körperverlegung in awet Fällen zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Bei Berfunding bes Urteils erging fich der Angeflagte in wüften Be fchimpfungen bes Gerichtshofes. Amtsgerichtsrat Liebegott verhängte deswegen über ihn noch eine meitere Drb­nungsstrafe in Form von zwei Lagen Roftentziehung im Ge­fängnis.

Stonkurs über die E.-.- Stein- Bant. Gestern ist aber das Bermögen der Bank E. v Stein bas Rontursberfahren eröffnet worden. Sum Kontursberwalter ist der Bücherrevisor Scufter gestellt toorben. Das Ronfursvere fabren ist insofern für den Fortgang der Strafface des Antisler Konzerne von Bedeutung, als die Forderungen der Seehandlung aus den Kreditgeschäften mit Rutister genau nachgeprüft werden. Bei einer der lesten Hausfuchungen in den Wohnungen der berhafteten Befchuldigten in der Rutister- Straffade baben fich Sarifistüde vorgefunden, aus denen fich die Beste dung von Beamten der Seebandlung einwandfrei ergeben soll. Es handelt sich um Transporte von ganzen Stiftenladungen ben Spirituosen und Bigarren.

Stille Stätten des Bergnügens.

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Es gibt in Berlin wirklich mehr Menfchemolire, als man glaubt, und die Zahl derer, die in selbstloser Weise danach trachten, bem Nächten eine Freude und ein Bergnügen zu bereiten, ist groß. Da viele diefer Menschenfreunde nicht wissen, wie und wo sie überall ber lieben Raditen in menschenfreundlicher Welfe gebenten fellen, wählen fie für bie Betätigung ihrer Bohuätigteit jene stillen Stätten, die der Mensch immer nur allein und niemals in Begleitung anderer auffucht. Und sie denten fich gemis dabei: auch hier muß bez Menich ein Bergnügen heben, das gleichzeitig die Geschäfte, die hier abgemidelt merben, förbert. Darum bemalen fie die Zände ber Bedürfnisanstalten, und manchmal ftefft ein Abort eine ganze busterfarte Den menschlicher Borniertheit vor. So findet man 3. B., wie uns mitgeteilt wird, an der Wand eines Aborts im Bondgericht I in der Grunerstraße folgende Blütenlele höchft Dergnüglicher Aussprüche und ftiminungsvoller Sentenzen. Da hat einst einer die Behauptung, gegen die fich nichts machen läßt, an die Wand gefchmiert: Siegreich wollen wir Frankreich fchlagen!" Die Debatte ist mit diesem schönen Befenntnis männ Tides Muts eröffnet, und nun geht es los in lieblicher Folge der verfchiedensten Meinungen. Ja, wir wollen fie fchlagen," beftätigt ein anderer, während ber dritte feptisch ist und fragt: Mit dem Befenstiel!", und noch ein anderer furz und bündig: Dumme Jungerspolitif" borunter geschrieben hat. Dann wird die Debatte

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Der sozialdemokratische Hausverwalter. Aus der Berleumdungspraris der Roten Fahne". In Nr. 12 der Roten Fahne vom 15. Januar war unter der Ueberschrift Ein sozialdemokratischer Hausverwalter folgendes zu lesen:

Ein Leser unserer Zeitung, der bisher troj fchlechter petuniärer Lage stets prompt die Miete bezahlte, bleibt im Dezember zum erstenmal die Miete schuldig. Sein Hausverwalter, Mitglied der SPD. und im Ehrenamt Armenpfleger der Stadt Berlin , richtet an ihn prompt folgendes Schreiben:

Nachdem Sie Ihre wiederholten Bersicherungen, den Miets. reft alsbalb zu bezahlen, nicht eingehalten haben, inzwischen auch die Januarmiete fällig und noch nicht beglichen ist, muß ich Ihnen mitteilen, daß ich gemäß Anweisung des Besitzers nunmehr rüd fichtslos gegen Sie vorgehen muß. Ich bitte Sie ausdrücklich, mich mit Elaboraten aus der Roten Fahne" verschonen zu wollen unb tönnen Sie fich auch die üblichen politischen Betrachtungen mir gegenüber fchenfen. Falls ich bis zum 10... nicht im Be fihe der fälligen Miete bin, haben Sie fich bie meiteren gericht. lichen Schritte gegen Sie felbft zuzuschreiben." Das eble Kommunistenblatt brudt befanntlich bindmütig ohne jede Brüfung alle Buschriften nach, die sich gegen die verhaßte SPD. oder einzelne Mitglieder biefer Bartei richten. In diesem Falle ist bie Infamie der Mostauer Soldfchreiber um so größer, als fie feinen Namen nennen. Das ist natürlich nur aus Anständigkeit" gefchehen. Sie wollten ben angegriffenen Berwalter wahrscheinlich Chrabschneider, durch derartige Notizen den Eindruck zu ermeden, nur schonen. Sicherlich aber ist die wahre Absicht diefer beruflichen Chrabschneider, burth berartige Notizen den Einbrud zu ermeden, als feien alle Sozialdemokraten und insbesondere sozialdemokra. tische Hausverwalter Halimlen. Ele rechnen auch damit, baß eine folche Notiz auf ihren Inhalt nicht nadjgeprüft werben tonne und frenten fi biebisch, wenn naive Lefer auf diefen Leim gehen. Ja, es liegt Spfter in diefer nornehmen" Berichterstattung Stun aber hat sich der angegriffene Genoffe felbft gemeldet. Schreiben augehen laffen, deffen hauptsächlichen Inhalt mir unseren Sowohl ber Roten Fahne" als auch bem Bormärts hat er ein Lefern um so weniger vorenthalten wollen, als es zu ber Braris der Roten Fahne" gehört, berartige Richtigstellungen nicht zu be achten.

Wresmann und Genossen.

Warenkredit- und Referentenschwindel im großen.

Taufende von Geschäftsleuten im In- und Auslande find durch cine Schwindelfirma. die im größten Stile arbeitete und dabei Hunderttausende von Goldmart erbeutete, geprellt worden. Wegen. dieser Schwindeleien, die bis in die Jahre 1922/23 zurückgehen, hatten fich sechs Angeklagte, und zwar die Kaufleute Theodor resmann, Walther Rabe, Marimilian Otto Scholz. Bruno Haase, Schriemer und Adolf Gerhold vor dem Großen Shoffengericht mitte zu verantworten. Der Angeklagte Haafe fehlt und ist bisher nicht zu ermitteln gewesen.

Es ist Anklage erhoben wegen 127 Fällen des vollenbeten und 21 Fällen des versuchten Betruges, bei denen die beteiligten Schwindelfirmen über 800 000 Goldmart erbeutet haben.

Der Hauptangeflagte, Theodor resmann, der jept 28 Jahre alt ist, hat schon als Minderjähriger selbständige Geschäfte gemacht, die aber alle sehr weifelhaft waren. Schon im Jahre 1923 hat Bresmann zum erstenmal den Offenbarungseid leisten müssen. Im Jahre 1917 gründete er eine Zeitschrift Das Offizierstafino, Sentral organ für Heeresbedarf". Dieses Unternehmen vertradhte auch bulb und er gründere nun die Mitteleuropäische Metallwarenindustrie", deren schwindelhajter Charakter schon baraus hervorging, daß er sie unter ber Bezcidmung Mitropa " handelsgerichtlich eintragen ließ. Die belannte Speise und Schlafwagengesellschaft mitropa" fárilt aber wegen Mißbranchs thres Namens ein und Bresmann mußte bie Streichung des Ramens vornehmen. Bald darauf wurde gegen diefes Unternehmen ein Ronkursverfahren eingeleitet. Dann halte Wresmann geheiratet. Nun gründete er auf den Namen feiner Frau eine Firma Luzia Di. Wresmann in der Botsdamer Etraße und gleichzeitig eine zweite Firma Christian resmann in der Wallstraße. Beide Firmen follten den An- und Berkauf von Waren aller Art" betreiben. Sie wurden in größter Aufmachung ins Leben gerufen, hatten mehrere Fernsprechanschlüsse, Telegrammadrejen. Aus Injeraten und aus dem Branchenadreßbuch wurden die Be. Stellungen zufammengefucht und es wurden dabei wahllos alle mög fichen Waren bestellt. Sogar nach dem Ausland fnüpfle Bresmann Berbindungen an, die sich bis nach Brafilien und Benezuela ers Itredten. Taufende von Firmen aus allen Branchen fielen auf den Schwindel herein. Es wurden zunächst Brobesendungen bestellt. Die Zahlung follte nach Eingang der Waren erfolgen. Eine Be­zahlung erfolgte jeboch nicht. Mahnbriefe blieben ohne Antwort. Die große Aufmachung und der anmaßende Ton der Bestellschreiben täuschte viele Firmen, die ohne weiteres lieferten. Andere jedoch ver­langten zunächst Referenzen, und da hatte Bresmann eigens zu diefem Swerf gegründete Firmen an der Hand, die eine Auskunft erteilten. In erster Reihe waren es die Angeflagten Rabe und Scholz, die für jebe ausfunft eine Sonderbezahlung erhielten, und von denen die Referenzschreiben geliefert wurden. Rur in wenigen Fällen begnügten sich die Firmen auch damit nicht und wandien sich an Auskunfteien. Dann fielen natürlich die Aus. fünfte fo ungünstig aus, daß man von der Geschäftsverbindung Abstand nahm. resimann ist im großen und ganzen geständig, so daß nur wenige Zeugen vernommen zu werden brauchen.

Kraftomnibuslinie 29.

Auf der Kraftomnibuslinie 29 Banfoto- Reu! 5ITn, die vom 27. b. M. ab bon der Allgemeinen Berliner Dmmihnes Aftiengesellschaft mit fünf Banen neuester& onftruttion ( mit feitlichem Einstieg und Querbedfigen) betrieben wird, fährt ber erfte Wagen wochentags ab Bantow um 5.50 morgens, der letzte um 12.10 nachts, ber erfte Wagen ab Neuföln um 657, der legte um 1.17 nachts. An Sonntagen find die Fabrzeiten ab anlow 6.30 und 12.40, ab Neuföln 787 und 1.47. Der Fahr Preis beträgt 20 f. für die ganze Fahrt, 15 Pf. für die Teilftrede,

Die Sozialdemokratie in Opposition.

Die gutbesuchte Kreismitgliebrverfammlung des 4. Kreises Brenzlauer Berg in der Schulaula Pasteurftraße, mo Genoffe Stelling über Der Rechtsfurs in Deutschland " sprach, war ein Beichen für den Kampfgeift, der die Parteigenossen beseelt. Der Referent ging in feinen Ausführungen auch auf die Haltung der Bartei bei der legten Regierungsbildung ein. Wenn wir Partei­egoisten mären, fönnten wir getrost den Standpunti einnehmen, daß es gut fei, die Bürgerlichen wieber einmal unter sich zu lassen. Aber wir fühlen uns dem ganzen Bolle gegenüber verantwortlich. Cine Rechtsregierung ist innen, wie außenpolitisch eine Gefahr für Deutschland . Sie lähmt die sozialistischen und demokratischen Kreise in England und Frankreich . Wir wollen uns auch burch die nicht räumung der Rölner Zone nicht beirren laffen. Es ist bezeichnend, daß der Bürgermeister von Köln bei einen Empfang fagte: s ist das Unglüd Deutschlands , daß wir in der legten Seif teine verhandlungsfähige Regie. rung hatten." Die Wahl vom 7. Dezember hat bewiesen, daß das Bolt in seiner Mehrheit republifanif ift. Benn bas Sentrum ben festen Billen bazu gehabt hätte, wäre die Wei­marer Stoalition möglich gewesen. Wir Sozialdemokraten find im Parlament dafür eingetreten, waren auch bereit, bie Führung in einem folchen Robinett zu übernehmen. Im Zentrum hat der rechte Flügel gefiegt, ber fich fennzeichnet in dem Ausfpruch eines Pfarrers zu feiner Gemeinde: Wer fozialdemokratisch wählt, tommt ins Fege. feuer." Leider fann die Reaktion die Stimmen der Kommunisten für fich in Anspruch nehmen. Aber wir find überzeugt, daß bei den fommen wird, daß nur eine Bartei die Intereffen der Arbeiter der Arbeitern, die jest tommunistisch gewählt haben, die Erfenntnis hitt, und das ist die Sozialdmofratie. Ein Beispiel dafür ist die 44. Abteilung, mo in der legten Zeit täglich zwei Ge. noffinnen oder Genoffen zu uns übertreten. Der Rebner fennzeichnet schließlich bas Stabinett Luther und schloß mit der Erklärung, daß bie Sozialdemokratie zu biefer Regierung in der schärfften Opposition stehen werde. In der Distuffion brachten die Genoffen ihren Willen zum Kampf zum Ausdruck, und mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie schloß der Borsigende die eindrucks. volle Bersammlung.

Für den Straßenhandel verbotene Straßen. ie das Bolizei präffbtum mitteilt, il vom 1. Rebinar d. 3. ab bis auf weiteres aus vertebro- und ficherheitspolizeilichen Gründen jeglicher Straßene handel in folgenden Svandauer Straßen verboten: Bichelsdorfer Straße, Schönwalder Straße, Ronnendamm Allee, Domitrage Beinerstein. Seisstraße awischen Nonnendamm- Adee und Siemens firage, Siemensitrage givifchen Ronnendamm und Reiestraße, Rohr­damm zwischen Siemensbride und Meistraße.

Die Juriftliche Sprechstunde fällt heute aus. Arbelterbildungsfdule Groß- Berlin. Sente, Sonnabend, Beginnt in ber Sophien- Schule, Weinmeisterfir. 16/17, ber Stanfns des Genöffen Gorlig über Grundlagen und Strit! der Arbeiterbildung".

In der Zuschrift heißt es: In Ihrer Nr. 12 vom 15. Januar d. 3. veröffentlichen Sie mit der Ueberschrift: Ein fozialbemo fratischer Hausverwalter" eine mortgetreue Abschrift meines Schrei bens bom 5. Januar 1925 an den Mieter Willy Merz, Fehr, belliner Str. 83. Warum nennen Sie nicht meinen Ramen, bamit mir baburch die Möglichkeit gegeben wird, eine Richtigstellung der in der Einleitung zu Ihrem Artikel angeführten, aber un richtigen, Behauptung, daß M. stets prompt feine Miete gezahlt bat, zu erreichen und das 2. fich in schlechter pefuntärer Lage be­findet? Zur Sache Merg ertiäre ich mich Ihnen gegenüber bereit. burch Borlage der Originalfreiben des Herrn M. zu beweisen, daß er bauernb mit 1 bis 3 Monaten mit der Miete im Radftande mar und ist. Er hat affo nicht stets prompt" feine Riete gezahlt. Go vorbehaltlos follten Sie ein Eingefandt auch eines D. Mitgliedes nicht abbruden: Herr M. arbeitet seit Jahren fleißigen Grau ernähren. Dafür prügelt er fie, fo daß überhaupt nicht mehr und läßt fich lieber Don feiner fe des öfteren hilferufend an das Fenster fürst, oder bei Nachbarn Schuh fucht und im Nachtgewand auf die Treppe eilt, um ben Roheiten des Mannes zu entgehen. Als Frau Merg im Sep­tember zur Silberhochzeit ihrer Eltern fahren wollte, habe ich ihr auf ihr Drängen einen Monat Miete fogar zurüdge. abit! Quittung hierüber mill ich Ihnen vorlegen. Ich bin erft feit 18 Jahren eingeschriebenes Mitglied, fowohl in Partei wie Gewerkschaft, bin nicht firchlich getraut und aus der Landestirche ausgefchieden, habe in jeber Beziehung, wie bas so unser Ausdruc ift, reine Wäsche und fann mir baber fehr wohl erlauben, von einem Herrn Merr mir zu verbitten, daß er mir Ausschnitte aus ber Eisenbahnunglüd in Siebenbürgen . In der Nacht vom 21. zum Roten Fahne und fonftige politische Betrach tungen an Stelle der Miete immer wieder in 22. Januar entgleiste der Snellzug Großwarbein 3ahlung geben will. Derartige Reminiszenzen nimmt teine Raufenburg- Butareft, wobei zehn Berionen verwundet behördliche Kaffe und fein Handwerker in Rabtuna. Ich stelle feft, wurden. daß in dem von mir verwalteten Hause felt Stabilisierung der Währung mehr an Inftandfegungen der Wohnungen geleistet worben ift, wie vielleicht in jämtlichen Grundstücken der Fehrbelliner Straße zufammen. Der Eigentümer hat noch keinen Pfennig lleberschuß erhalten..

Das Bodbierfest in der Renen Welt hat begonnen, allabendlich pilgert jung und alt nach der Hafenbeide. Die großen Rieleniale, welche noch vor furzem als Bersammlungsort und Ausstellungsballen dienten, find in naturgetreue" bayerische Alben verwandelt worden. Mächtige Ricjern fleben im Eale and ragen bis zu den Eennbütten empor. Ein heiler Beg fübrt bis zum Bipfel der Jungfrau. Um die berühmte Stimmung zu erzeugen, find zwei baberile Bauernkapellen zur Stelle. Neu ist ber Luguszug der burg die bayerischen Hochalpen führt.

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Ein neues Kabel Kanada - Kufirallen. Die englische Regierung bat befchloffen, eine neue Rabelberbindung abiichen Ranaba- auftralien und Neufeeland zu fchaffen. Die Gee famtlänge des Kabels wird 12600 Seemeilen betragen. Die Regung foll in etwa 18 Monaten vollendet werden.