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Bundesgenossen des Lumpenproletariats in einer Rebellion| legungen. Sieben bis acht Personen, die durch Schlagringe und gegen die Arbeiterbewegung zu werden!

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Gegen den organisierten Terror, wie er sich gestern zeigte, hilft nur Härte und Rücksichtslosigkeit. Die sozialdemokratische Arbeiterschaft muß sich umsehen auch in ihren Betrieben! Sie darf nicht dulden, daß auch nur einer noch wagt, das Treiben des fommunistischen Führergesindels zu verteidigen. Ihre gerechte Empörung und ihr weißglühender 3orn müssen den Spuf der fommunistischen Bundesgenossen der Junker und Schlotbarone niederschlagen!

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Was die Vertreter der Arbeiter im Parlament ringen gegen die Machtgier der alten Konservativen, der Dreiflaffen junter, der Brotwucherer, der Scharfmacher der Schwer­industrie, und die Kommunisten fallen ihnen in den Rücken? Die sozialdemokratischen Arbeiter demonstrieren gegen die Pläne der Reaktion gegen die Arbeiterschaft und ihre Bewes gung, und die Kommunisten fallen mit Messer und Knüppel und Schlagring über sie her?

Das sollten die sozialdemokratischen Arbeiter dulden? Man braucht wahrhaftig nicht Sozialdemokrat zu sein, um mit Entrüstung und Erbitterung zu erkennen, wie erbärmlich, wie verräterisch diese Haltung des Gesindels der fommunistischen Führer ist, die gegen alle Gebote der Solidarität der Arbeiter­schaft verstößt. Diese Gesellen sind eine Schmach der Arbeiter bewegung. Sie haben einen Trennungsstrich zwischen sich und der Arbeiterschaft gezogen. Geächtet und verachtet als die Knechte der Junter und Schlotbarone, als die Organisatoren der Schwarzen Hundert der Reaktion müssen sie von der Arbeiterbewegung beiseite geschoben werden. Reinigung ist not um der Sammlung zum Rampfe gegen die Reaktion willen!

Arbeit des politischen Rowdytums.

Ueber 20 Verletzte.

Stockhiebe ebenfalls blutige Verlegungen erlitten hatten, fonnten nach Anlegung von Notverbänden in ihre Wohnungen gebracht werden. Dagegen liegt der Reichsbannermann Martin Grande, Elbinger Str. 68 wohnhaft, mit einer schweren Gehirnerschütterung im Elisabethfrankenhaus. Die Polizei hat eine eingehende Untersuchung, besonders über die Vorgänge in der Linden straße, eingeleitet.

Das Reichsbanner teilt noch mit: Bei dem Rückmarsch vom Sportpalast wurde ein Teil der Bankower Kameraden an der Lüßowstraße feitwärts abgedrängt und fah fich binnen turzer Zeit von mehreren Hunderten Kommunist en umringt. Bei den Zusammenstößen erlitt ein Teil der Reichsbannerfameraden zum Teil sehr schwere Verlegungen, darunter Bernhard Wolf, Bantow, Breite Str. 23, schwere Kopfverlegungen, an scheinend sind auch innere Organe verletzt, da er von den Kommu­nisten mit den Füßen getreten wurde. Eine weitere erhebliche Ber legung erlitt Franz Uhlig, Niederschönhausen  .

Die kalte Schulter.

Das Zentrum läßt sich nicht einschüchtern. Den vielfachen Versuchen der reaktionären Presse, das preußische Zentrum teils durch Liebeserklärungen, teils durch unverschämte Drohungen für ihre Absichten zu gewinnen, zeigt das Zentrum, soweit es durch seine Presse spricht, ganz betont die falte Schulter. Die Germania  " bespricht heute in einem Leitartikel die albernen Versuche, entweder mit Landtagsauflösung oder mit Enthüllungsstandalen" drohen, und fährt fort:

zu

Gerade die jüngste Entwidlung in Breußen läßt teinen Zweifel mehr darüber, daß die gesamte Reaktion sich zu sammengeschlossen hat, um zum zermalmenden Schlage auszuholen gegen alles, was in den letzten Jahren geschaffen wurde. Das Zentrum foll also feine Hand dazu bieten, fein eigenes Wert zu Die Zusammenstöße zwischen den Kommunisten und den Mit vernichten! Es sind die alten Kräfte, die das alte Preußen gliedern des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold, die im Anschluß an so oft gegen alles eingelegt haben, was den Anhängern des Zentrums die Rundgebung der SPD.   in der Potsdamer und in der Lindenwert und teuer mar. Der alte kulturkämpferische Liberalismus hat Straße stattfanden, sind zum Teil recht schwerer Art gewesen. Wie fich mit dem Offelbierfum zusammengefunden, um die Wieder­die BS.- Korrespondenz berichtet, sind auf seiten des Reichs erstehung des alten Preußens mit all feinen Einseitigkeiten vorzu­banners bisher über 20 Berlegte festgestellt, während auf bereiten. Wir treten durchaus dem Gedanken bei, dem die Kölnische feiten der Kommunisten in der Potsdamer Straße 5 Ber. Volkszeitung" bereits Ausdrud verliehen hat, daß man das Zentrum fonen ernſtere Berlegungen davongetragen haben. Die Kommu nur deshalb in die Bürgerfoalition hineinzubringen verfuche, um nisten haben ihre Berlegten überall in Sicherheit es zu mißbrauchen und durch seine Beteiligung an der Regierung gebracht, um sie den polizeilichen Feststellungen zu der Reaktion ihm die Kampfmittel aus der Hand zu winden. entziehen. Aus diesem Grunde läßt sich eine genaue Uebersicht Diese Tattit wird das preußische Zentrum durch über die Gesamtzahl der Berletzten faum herstellen. schauen und die Wege gehen, die ihm sein eigenes Inter. esse und das Wohl des Staates und des Volkes vorschreiben.

Nach Mitteilungen des Reichsbanners haben die Kommunisten die lleberfälle planmäßig vorbereitet und follen bereits am Montag in der Fröbelstraße Leute an geworben haben, die abends in der Potsdamer Straße   sich ein­fonden. Tatsächlich haben die Kommunisten fa ft unter den Augen der Polizei die Ueberfälle organisiert. Wie wir selbst feststellen fonnten, nahmen nach Schluß der Rundgebung in der Potsdamer Straße   am Halleschen Tor etwa 150 junge Bur­schen, Angehörige des Jungſterns, mit ihren Abzeichen geschmückt, Aufstellung und fuchtelten, unbefümmert um den Polizeipoften, in

ihrer nächsten Nähe, mit Summitnüppeln, Schlagringen und knüp­peln umher. Harmlose Baffanten wurden von den Kommunisten, die alle noch in sehr jugendlichem Alter standen, belästigt. Man ver langte von einigen Berdächtigen" fogar die Ertlärung, ob fie Kom­munisten seien.

Bei

Bei den Zusammenftößen in der Lindenstraße find den KẞD.. Leuten dann mehrere Schlagringe, ein 60 3entimeter langes Gasrohr und ein mit Messing blech befchla. gener, faft zwei meter langer nüppel abgenommen morden, mit denen sie auf ihre Gegner eingedrungen waren. den Kämpfen in der Lindenstraße wurden folgende Personen, Ange. hörige des Reichsbanners, schwer verlegt: Ludwig Leschke, drei Messerstiche in den Rücken; Bernhard v. Bühren, Messerstiche in den Kopf; der 60jährige Erich Rose, Klosterstraße 30, Messerstiche in ben Kopf: Paul Scholz, Große Frankfurter   Str. 74, ebenfalls Ropfver

Feldberg- Skizzen.

Bon Konrad Seiffert

Der Zug ist ungeheizt. Die Scheiben sind gefroren. Der Wagen ist überfüllt. Aus der offenen Tür quellen die Leiber der Letzten.

Rodelschlitten und Skis sperren den Durchgang, zerschlagen Lainpen­gläser und spießen Ahnungslose. Beiß steht der Atem der Ge­quetschten.

Die Maschine. feucht, schmalbrüftig, zögernd. Die aufgehende Sonne zaubert Goldglühen auf die Schneefelder, erst zagend, lämp fend mit Grau. Dann glühen auch die beeisten Scheiben, an denen unermüdliche Haucher mit den emporschießenden Eisblumen ringen. Frierende Füße flappern den Taft des fahrenden Zuges nach. Ein Schnauzbärtiger macht einen Wig und spudt braunen Saft, den er feiner qualmenden Pfeife entzog, zwischen die Knie hindurch auf die Bretter, wo er ihn unter breiter Schuhsohle verschwinden läßt. Waffertropfen fallen von der Wagendecke auf Nasen und Rodel­schlitten, auf Butterbrote und auf Zeitungen.

Der Schaffner fnipft während der Fahrt die Karten und er­zählt, daß es am vorigen Sonntag viel toller gewesen sei. Er hat cine Uniform an. Deshalb bemüht fich jeder, ihm seine Fahrkarte verschriftsmäßig hinzuhalten. Deshalb hört ihm jeder mit vorschrifts. mäßigem Gesicht zu.

Aber schließlich fährt der Zug doch in den Königsteiner Bahn­

bot ein.

An einem Abhang steht ein Försterhaus, rechts und links da. von dicknerschneite Tannen, dahinter aufsteigend der tahle Buchen wald.

Ah! Wie reizend fich das macht! Wie niedlich!" jagt eine alte Dame mit einem Regenschirm und hält dabei ihr Lorgnon an die bläuliche Naje. Der Hund, den sie unter ihren Arm gequetscht hat, strampelt ungnädig.

Die jungen Damen stehen auf Stis om Abhang, sehen über den Glizernden Schnee und blinzeln. Die jungen Damen haben tadel. fofen Sportdreẞ an: weiße geftridie Mühchen auf frisierten Köpfchen, Lödchen auf Stirn und vor den Ohren, wolligen Sweater prall über eufchen Brüftchen, feidigen Schal um den Hals.

Die jungen Damen möchten stien! Aber fie möchten auch nicht allen.

Des Försters Kinder, ein Bub und ein Mädel von etwa sieben und acht Jahren, barhaupt, mit bloßen Händen, sausen aufjauchzend von ihres Vaters Gartenzaun den Abhang himunter bis zum zuge­frorenen Bach. Die 3öpfe des Mädels fliegen. Die Wangen fiebern nor Luft, und die Arme wuchten meit ausgestreckt durch die Luft. Die jungen Damen ftochern im Schnee herum, fauen Schokolade to frieren.

Die Erpresiertaktik" der Rechten läßt nach der Germania  " das Zentrum unberührt. Im Gegenteil:

Wir wiederholen noch einmal, das Zentrum wird sich der von der Gegenseite beliebten Agitation nicht beugen und feinen Weg geradeaus unbeirri fortsetzen. Das Experiment Luther   wird die Zentrumspartei   in Breußen, insbesondere nach der am Freitag und Samstag abgehaltenen Aussprache mit den Parteivorsitzenden  im Lande, nicht wiederholen..

Das ist eine sehr entschiedene Absage, von der wir nur hoffen dürfen, daß nicht die bekannten staatsmännischen" Einflüsse, die zum Experiment Luther   führten, fie schließlich doch noch unterhöhlen. Einstweilen fchließt die Germania  " mit der Erklärung: Will die Rechte den Kampf, jo fo11 fie ibn baben

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Ein Reichspräsident gesucht!

Durch Jnserat der Krenzzeitung".

In der altkonservativen Kreuzzeitung" Motto: Mit Gott für König und Vaterland" wird ein Randidat für den Posten des Reichspräsidenten gesucht, für den folgende Eigenschaften vorgeschrieben sind:

Herr Gott  , gib uns einen solchen Mann, der Deutschland   aus der Tiefe wieder hinaufführt zu lichten Höhen, der den Geist der

denn weinen getanzt.

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- Im Schnee auf der Wegkreuzung wird

Die hier Zusammengekommenen ftaunen, daß sie nicht die Erften find, ziehen ihre Stullen hervor und fangen an zu effen, Manche eſſen beim Stillſtehen, einige beim Tanzen, andere im

Weitergehen.

Die Damen zeigen ihren Sportdreß.

deutschen   Swietracht bannt, der in dem willen zmr Macht, zur Größe und zum Siege alle, die sich als Deutsche be­fennen, ein igt und unser Baterland damit unüberwindlich macht! Deutsch muß dieser Mann sein vom Scheitel bis zur Sohle, nur deutsch   denken, fühlen und handeln, unberührt vom Margismus, Erfurter Programm   und roter Internationale, nicht fompromittiert auch nur durch den Schatten oder Schein eines Berdachts.

Damit das Finden eines solchen von Gott   gesandten Mannes erleichtert werde, wird in der Kreuzzeitung" por­geschlagen, daß die staatsbürgerlichen Parteien schon jetzt in unbedingter Einigkeit zusammen­stehen".

Wir wissen nicht, ob Zentrum und Demokraten mit suchen helfen sollen auf jeden Fall aber geben wir die Adresse des Mannes an, bei der sich Bewerber zu melden haben, die die göttliche Sendung für das Amt des Reichspräsidenten   in fich spüren: Dr. rer. pol. Donate ein Mann aus älteftem märkischen Adel und daher durchaus staats­bürgerlich" zuverlässig. Für die Bewerbung genügt Postkarte!

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Peinliche Verlegenheit.

Der Seehandlungsskandal und die Rechte. Von dem Getöse der Barmat- eye hallt der Blätter­wald der Rechten immer noch wider. Die deutsche   Reaktion fennt im politischen Kampf fein anderes Mittel als Verleum­Die Korruptions= dung und Beschimpfung des Gegners. ffandale schienen das beste Mittel zu sein. Sie schienen, denn auf einmal ist die Rechtspresse merkwürdig schweigsam ge­worden. Was der Untersuchungsausschuß des Preußischen Landtages   bisher zutage gefördert hat, paßt nämlich gar nicht in die Pläne der berufsmäßigen Verleumder hinein. Bas fich da an Unfähigkeit und foum verhüllter Korruption ge­zeigt hat, gehört in der Tat zu den größten Standalen, die je erlebt worden sind.

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Don der

Einem ausgesprochenen Armeelieferungsschieber, der ohne Baß nach Deutschland   fam, gibt irgendein Ge heimrat Müller alsbald Aufenthaltsgenehmigung. Daraufhin eine Wohnung, erhält Kredite betommt er eine Wohnung, Staatsbant. Seine Wechsel, die zu Protest tommen, werden von der Staatsbank der Reihe nach bezahlt und ganz vergnügt, als ob nichts geschehen wäre, weiter auf sein Konto geschrieben, das la minenartig anwa ch ft. Als Dedung des Kontos wird das famose Hanauer Lager angenommen, über deffen Wert die Staatsbank nicht eine einzige Erkundigung einzieht. Kein Filmregisseur tönnte eine fo romantische Sache ausheden, wie den famosen Verlauf des Hanauer Lagers an die Rumänen. Heute noch weiß die Staatsbant nicht, ob dieser Berkauf an die Rumänen eine Schiebung oder eine ernstgemeinte Ange­legenheit war. Einer der höchsten Beamten der Staatsbant fährt mit Herrn Kutister nach Paris  , um dort festzu­stellen, daß der rumänische Minister bereits abgereift" war. Die Spesen dieser Reise wie hoch sie gewefen find, hat der Untersuchungsausschuß leider nicht festgestellt- bezahlt Herr Kutister, indem die Staatsbant fie auslegt und damit belastet. Hohe Herrn Kutisters Millionenkonto Beamten der Staatsbank lassen sich für einen Schiedsspruch 52 000 M. zahlen und diskontieren daraufhin einen unge­deckten Wechsel von 1,8 Millionen. Alle sind sie der Reihe nach stramm deutschnational und monarchistisch. Nicht ein einziger dieser Ehrenmänner ist von dem neuen Regime auf seinen Bosten gesetzt. Der Präsident der Staats­bant sowohl Herr v. Dombois mie herr Schröder- hat feine Ahnung von diesen Krediten, die die Höhe des ge­samten Grundfapitals erreichen. Bis heute haben meder der jetzige noch der frühere Präsident ein Disziplinarverfahren gegen fich beantragt. Dabei ist das, was allein gestern über die Wirtschaft in der Preußischen Seehandlung zutage ge­treten ist, so ungeheuerlich, daß der Landtag nicht umhin fönnen wird, eine gründliche Aenderung bei diesem Institut vorzunehmen.

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Die verschneiten Tannen schlafen. Einige träumen verfonnen durch den Tag. Einige am Waldrand haben ihre Zweige und die Laft, die sie tragen, mit goldigem Hauch überzogen und warten auf die Komplimente, die ihnen gemacht werden.

Und die Sonne tüßt die Tannen und die Felsen, die Abhänge, die Berge und die Täler mit den Spielzeugdörfchen, bis langfam ganz langsam fich grau und feindlich eine Nebelwand vor ihr ehr.

Der Leiertastenmann schmunzelt und putzt mit dem Redärmel liches Geficht schiebt. die triefende Nase.

In den Hotels auf dem Gipfel stehen hinter den Stühlen der Glücklichen, die noch einen Platz belamen, in langer Reihe Bar­tende, die geduldig oder ungeduldig sich ausrechnen, wann fie wohl an den Tisch kommen. Aber alle Berechnungen erweisen fich schließ lich als falsch. Denn die Sitzenden denken nicht daran, aufzustehen. Nachdem sie gegeffen haben, fangen fie an zu trinken, Staffee, Wein oder sonstmas, rauchen dabei und freuen sich über den Berger der Ungeduldigen.

Die Herren Ober haben ihren schweren Tag und ihren goldenen Sonntag. In fanfter Kurve steigen die Preise der Speifen, die fie heranschleppen, bis sie bann, ehe die letzten Hungrigen abgefüttert find, eine ganz nette Höhe erreicht haben.

Draußen unter den Fenstern stampft der französische   Boften durch den Schnee, immer von einer Hausede zur andern. Bor dem Eingang bleibt er manchmal stehen, sieht hinein, ftampft weiter. Sein Bajonett blißt tampfesmutig.

Dann schweigen die Felsen. Dann glühen die Tannen nicht mehr. Der Diamantenstrom versiegt. Und die Dörfer in den Tälern umhüllt schattenhaft der zeitige Abend.

Berlagsausstellungen. Reuß u. Poffad veranstalten feit einigen Tagen Berlagsausstellungen in ihren Räumen in der meinedestraße. Ausgestellt hat neben dem Friz- Gurlitt Berlag J. H. W. Die Nachf., jener jedem Sozialisten bekannte Berlag, der feit 35 Jahren besteht. Früher wirfte er in Stuttgart  unter Leitung des alten Genossen Heinrich Diet. In ihm erschien einst das Monumentalwerk der jozialistischen Literatur, die Inter nationale Bibliother". Auch gab er den wahren Jacob heraus, der lange Zeit das verbreitetste Wigblatt Deutsch  lands war. Der große buchhändlerische Erfolg des Dieß Berlages maren die Bebel Memoiren. Im letzten Jahre hat der Diet. Berlag mit besonderem Fleiße gearbeitet. Das fällt bei dieser Aus stellung besonders auf. Da ist vor allem die große Monumental­ausgabe der Werte von Arno Holz  , die schlechthin als eine buchtechnische Meisterleistung bezeichnet werden darf. Aber auch fonft zeigen die Arbeiten des Verlages, abgesehen von ihrem mert. vollen Inhalt( das Autorenverzeichnis enthält faft nur erftflassige Namen), eine hervorragend solide, geschmackvolle und originelle Aus­ftattung. 3. 5. W. Dieß Nachf. marschiert heute mit an der Spike der deutschen Bücherverleger. Das beweist diefe Ausstellung aufs

Nur wenn die Sonne Schnee von den Zweigen streift, rafcheli es leise, wie wenn ein Eichfäßchen durch dürres Laub huscht. Fern, ganz tief unten flingen Kirchengloden: Das ist der Tag des Herrn..neue. Dünne Rauchsäulen steigen aus den Kaminen der Steinbau­tastendorfchen.

Die Berge find an ihren Abhängen eingeteilt wie Schachtbretter: fchwarze Quadrate sind die Wälder, weiße die Felder und Wiesen. Seltsam tlar ist die Luft. Wie weit; ach wie meit tann man fehen! Kein Dunft steht am Horizont, fein Nebel in den Tälern. Graublau schimmern die letzten Berge. Und dahinter, fanft, ganz fanft geschwungene Linien, die allerlegten.

Der Abhang rechts ist eine weite, glitzernde Fläche. Fluten von Diamanten rollt die Sonne darüber hin, herauf und wieder hinunter.

Märchenschlösser find die Felsen. Sie erzählen sich flüsternd von der verzauberten Prinzessin: Nachts buhlt der Mond um ihre Liebe. Unendliche, schimmernde Perlenschnüre legt, er ihr zu Füßen. Sie aber achtet nicht darauf. Sie starrt nur verfunten über die Berge hin. Ihre weiße Schleppe flimmert noch lange hinter ihr her, wenn sie in ihrem Schloß schon längst verschwunden ist. Aber die Felsen schweigen, wenn sie merken, daß fie belauscht Am Fuchstang" fißt auf einem Meilenstein oder auf einer Settliste ein Leiertaftenmann und dreht ununterbrochen Barum I werden. Aber sie werden nur selten belauscht.

Hauptausschußlihung der Deutschen Studenfenfchaft. Der Haupt­ausschuß der Deutschen Studentenschaft   trat am Montag mit den Borständen der Fachgruppen in Anwesenheit des Staatssekretärs Beder sowie der Vertreter der Unterrichtsverwaltung und der Hoch schulen in Berlin   zusammen. Ein Referat von Dr. Bücher- Bückeburg und von Referendar Runner über die Aufgaben der Deutschen St bentenschaft bildeten die Grundlagen für eine eingehende Aussprache. In den nächsten Tagen wird sich der Hauptausschuß mit den Auf gaben der einzelnen Fachgebiete zu beschäftigen haben. Hierbei fichen vor allen Dingen die Fragen der Auslandsarbeit, der politi schen Bildung und der Leibesübung zur Beratung.

Bollsbühne, Theater am Bülowp'ah. n der am Sonnabend, bem 31., abends 7 1hr stattfindenden Erstaufführung von Hans J. Rebfisch's Tragi. tomödie Ber weint um Judenad?" spielen unter Regie Ervin Biscators: Gerda Müller, Jobanna Koch- Bauer, Heinrith George, Gustav Froelich, Adolf Mans und Gerhard Ritter  . Bühnenbild: Brofessor Oscar Schlemmer.

Der erste Musitwissenschaftliche Kongreh der Deutschen Mufifgesellschaft wird vom 4. bis 8. Juni in Leipzig   stattfinden, zu gleicher Zeit wie bas werden drei Vorträge gehalten, die bas Intereffe weiterer Streife in n Deutsche   Händel  - Felt. Neben den zahlreichen fachwissenschaftlichen Referater Spruch nehmen dürfen.