Auch eine Berichtigung.
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oder den Außenminister Stresemann handelt. Die Kommu-| mehr der Revolution nicht mehr für möglich hielt. Zeuge Dr. I nachdem die banerische Regierung durch die Begnadigung den tisten hatten einen gar nicht ernst gemeinten Mißtrauens- 3ahnbrecher, früher maßgebendes Mitglied der Bayerischen schweren Fehlspruch des Münchener Volksgerichts in aller Deffentlichintrag eingebracht, von dem Herr Stoecker selbst zugeben Bolfspartei, schilderte die schauderhafte Ropflosigkeit, feit zugestehen mußte. nußte, daß nach der Geschäftsordnung keine Möglichkeit be die beim Ausbruch der Revolution in München geherrscht habe. Der Zwar hat das bayerische Justizministerium die Kühnheit auf teht, darüber abzustimmen. Daß die Sozialdemokratische Ministerpräsident Dand! und der damalige Kriegsminister v. Sel gebracht. in einer offiziösen Zeitungsnotiz zu behaupten, die Schuld Bartei nicht nach kommunistischer Art Komödien aufzuführen lingrath hatten ihm einen jammervollen Eindruck gemacht. Fechenbachs stehe nach dem Gutachten des bayerischen Obersten jebenkt, sondern den Kampf um volle Aufdeckung der Zeuge Dürr, Stadtkommandant von München, wird von dem Landesgerichts einwandfrei fest. Das ist aber einfach Ruhrforruption mit der größten Entschiedenheit betlagten Winter gefragt, ob nach der Ermordung Eisners in nicht wahr! Das Oberste Landesgericht hat in seinem Gutweiterführen wird, das werden nunmehr die Berhand- lintsgerichteten reisen nicht die Ansicht verbreitet achten sich ausschließlich auf die Revisionsgründe beschränkt und lungen im Plenum des Reichstags erweisen. war, daß Auer an dem Mord beteiligt oder indirekt der die tatsächlichen Fesstellungen des Gerichts ausdrücklich als bindend Urheber des Mordes war. Zeuge Dürr: Bon lintsgerichteten behandelt. Der prüfende Senat hat also das Urteil nur rein Kreisen fann man nicht reben, das waren närrisch geworfermal juristisch nachgeprüft, die Nachprüfung der soge. Bir fragten im Leitartikel unserer Abendausgabe von gestern dene Leute, die glaubten, die Revolution so gestalten zu können, nannten tatsächlichen Feststellungen aber unterlassen, sie vielas Reichsfinanzministerium: daß jeder ein schönes Leben führen kann. Aus dieser Situation her- niehr als zutreffend unterstellt, obwohl( oder weil?) sich ge= Hält man es für völlig einwandfrei, daß einer jener wenigen aus entstand die Stimmung gegen Auer und das Attentat. Auch rade diese tatsächlichen Feststellungen auf die sig Herren, die diese Entschädigungsfragen im Reichsfinanz- der Attentäter Lindner war närrisch geworden. Zeuge Redaf das Urteil aufbaut, als mit der Wahrheit nicht ministerium zu bearbeiten haben, vor wenigen Tagen, tcur Stenzle vom„ Miesbacher Anzeiger" soll Aussage vereinbar erwiesen haben! Das Gutachten kommt im also wahrscheinlich nach dem Abschluß des Vertrages, in die machen über die angeblichen Machenschaften Auers mit monarchiiii- übrigen und zwar nur sehr bedingt zu dem Ergebnis, daß Dienste des Reichsverbandes der Industrie geschen Hintermännern. Er erflärt furz: Ich weiß gar nichts. rechtliche Bedenten gegen das Urteil nicht vorzuliegen( che 1- Das Reichsfinanzministerium antwortet darauf: Auf die Frage des Vorsitzenden, ob Auer ihm jemals Material benen, wobei alle sa chlichen und tatsächlichen Bedenken schafft habe, antwortet der Zeuge:" Mir niemals. Ich habe außer acht gelassen werden. Aber selbst diese Schluß, folgerung ist nur infolge eines schweren Irrtums möglich*), nie eine Verbindung mit Auer gehabt." der, wenn er einem gewöhnlichen Sterblichen in einer so wichtigen Entscheidung unterlaufen wäre, als leichtfertig gebrandmackt würde. Bon einer Feststellung der Schuld Fechenbachs ist aber im Gutachten des Obersten Landes: gerichts nichts zu lesen! Es blieb dem bayerischen Justizministerium überlassen diese angeblich einwandfret feststehende Schuld" aus dem Gutachten herauszudeftillieren, um damit zu bemänteln, daß man in Wirklichkeit mit Fechenbachs Begnadigung einen ungeheuerlichen Fehlspruch des Münchener Bollsgerichts zu geben mußte.
treten ist?"
Zu dem Leitartikel im„ Borwärts", Nr. 49, vom 29. Januar 1925 wird bemerkt, daß der jetzt zum Reichsverband der Deutschen Industrie übertretende Beamte des Reichsfinanzministeriums weder an den maßgebenden Ber. handlungen noch an der Entscheidung über die Entschädigung für die Micumlieferungen mitgewirkt hat." Die von uns beleuchteten Tatsachen werden nicht bestritten. Diese Angelegenheit wird in dem parlamentarischen Untersuchungs. msschuß, den die sozialdemokratische Reichstagsfraktion über den Skandal der Ruhrentschädigung beantragt, aufgeklärt werden.
Die Arbeiter die Leidtragenden.
Der von der Guzialdemokratie aufgedeckte Finanzskandal vermlaßt das Organ Stegerwalds," Der Deutsch e", deutlich von dejem Finanzgebahren des Bürgerblods abzurücken. Das Blatt threibt:
Die an die Industriellen zur Auszahlung gekommenen Entschädigungen veranlassen aber auch auf die Tatsache hinzuweisen, daß innerhalb der Ruhrindustrie die Löhne und auch die Anappschaftsleistungen dauernd mit der Behauptung gebrüdt worden sind. die Industrie habe die Micum- Lasten aus eigener Tasche zu decken. Die Massen der Ruhrarbeiterschaft find also in erster Linie die Leid. tragenden gewesen, während die Industrie durch den Empfang hat. Man wird diese Tatsache bei fünftigen 2ohnver.
handlungen beachten müssen.
Wir fügen hinzu: auch bei den sozialpolitischen Beratungen im teichstag, bei denen die Scharfmacher der Reaktion gerade aus den treifen der Ruhrindustrie stammen.
Zum Fall Fechenbach.
Der zehnjährige Ehrverlust nicht aufgehoben. Am 20. Dezember 1924 wurde Felix Fechenbach pon der bayerischen Staatsregierung„ begnadigt". Erst am 21. Januar 1925 sandte ihm die Staatsanwaltschaft beim Landgericht München I folgende Mitteilung:
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„ Laut Entschließung des Staatsministeriums der Juftig vom 19. Dezember 1924 r. 2864/22 B wurde die durch das Urteil des All das, was wir hier ausgeführt haben, ist natürlich auch der Boltsgerichts München I vom 20. Oktober 1922 gegen Sie ausgetayerischen Regierung bekannt. Will sie nun trotzdem Fechenbach prochere Gesamtzuchthausstrafe von 11 Jahren auf drei Jahre weiterhin mit dem zehnjährigen Ehrverlust belastet wissen und das Damotlesschwert der vierjährigen, jederzeit widerruflichen Bewährungsfrist über ihm hängen lassen?
sechs Monate gemindert.
Die Strafvollstreckung gegen Sie ist sofort zu unterbrechen. Es wurde Ihnen für den dann noch bestehenden Strafrest eine Bewährungsfrist bis zum 1. Oftober 1928 bewilligt. gez.: K. E . Baur."
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haus fand heute abend eine überfüllte, von dreitausend Bersonen beLübed, 29. Januar.( Eigener Drahtbericht.) Im Gewerkschaftssuchte Versammlung mit dem Thema:„ Rechtsblod Ar= beiterverrat der KPD." statt. Reichstagsabgeordneter Leber rechnete mit dem arbeiterfeindlichen Verhalten der Kommunisten ab. Drei kommunistische Diskussionsredner, von denen einer fast eineinhalb Stunden sprach, versuchten vergebens die Aufmerksamkeit der Bersammlung von dem verräterischen Verhalten der Kommunisten. im Breußischen Landtage abzuziehen. Der Referent fertigte ihre Manöver ab, die Versammlung nahm gegen wenige fommunistisc Stimmen, die in der Masse ganz verschwanden, eine Resolutio an, die dem Rechtsblod den schärfsten Kampf anfar und das arbeiterfeindliche Berhalten der Komm nisten auf das schärfste verurteilt.
Hiernach ist also Fechenbachs unmenschliche Strafe von 11 Jahren cuf 3 Jahre 6 Monate Zuchthaus gemindert. Davon hat er bereits 2 Jahre 4 Monate verbüßt, so daß ihm für 14 Monate, und zwar bis zum 1. Oftober 1928, Bewährungsfrist bewilligt wurde. Fechen bach war aber auch zu 10 Jahren Ehrverlust verurteilt und es ist bisher untlar gewesen, ob diese Rebenstrafe" aufgehoben ist oder nicht. Nachdem jezt die schriftliche Ausfertigung der Begnadi gung vorliegt und darin der 10jährige Ehrverlust mit feinem Wort erwähnt ist, muß angenommen werden, daß der Berlust der bürgerlichen Ehrenrechte für 10 Jahre noch weiter hinauf Fechenbach lastet. Diese Tatsache ist eine Ungeheuer lichkeit, zumal nach der übereinstimmenden Auffassung angefehendster deutscher Rechtslehrer Fechenbach wegen eines Berbrechens verurteilt. wurde, das er gar nicht begangen hat und das, wenn er es begangen hätte, am Tage der Aburteilung längst verjährt gewesen wäre. Es ist für das Empfinden aller rechtlich Dentenden unerträglich, daß man mit dieser Art, Begnadigung" den Fall Fechenbach erledigt wiffen will, wie die bayerische ceaktionäre Presse meint. Es geht. nicht an, daß man einen bisher unbescholtenen Menschen, der aus rein politischen Motiven gehandelt hat, noch weitere vier Jahre mit dem Bleigewicht der Bewährungsfrist belastet und ihn noch 10 Jahre wie einen gemeinen Verbrecher der bürgerlichen Ehrenrechte entfleidet, nachdem einwandfrei festgestellt ist, daß er das Berbrechen, weshalb er verurteilt wurde, gar nicht begangen hat. Dabei ist noch zu beachten, daß die Bewilligung der Bewährungsfrist in stets widerruflicher Weise unter dem Borbe in ftets widerruflicher Beise unter dem Borbe halt guter Führung" erfolgt ist. Was man aber in Bayern unter guter Führung" versteht, weiß kein Mensch. Fechenbach ist Am Donnerstag äußerte sich der erste Borstgenbe der ständig der Gefahr ausgefeßt, falls er in Ausübung seines journa. reien Gewerkschaften Schiefer über die Unterredung liftischen Berufs einen der bayerischen Regierung unbequemen Artikel fuers mit dem Minister des Innern in der Nacht zum 8. Novem. schreibt, zur Berbüßung des Restes seiner Zuchthausstrafe vom Müner, der er als 3euge beigewohnt hat. Aus den Worten des Michener Staatsanwalt wieder eingezogen zu werden. Diese Möglichifters war zu entnehmen, daß der Minister von sich aus eine Abteit muß der bayerischen Staatsanwaltschaft genommen werden, 3. C. B. Mohr , Tübingen 1924.
Der Prozeß Auer- Winter. Gerüchte und Anfichten närrisch gewordener Leute . München, 29. Januar.( Eigener Drahtbericht.) Im Auer- Proeh erschien am Mittwochabend Geheimrat Döberl, Professor der Bayerischen Geschichte an der Universität München, am Beugentisch. öbert ist bekannt als grundfäßlicher Anhänger des alten Regimes. lls Zeuge erklärt Döberl, daß er auf Grund seiner streng wissen häftlich angestellten Untersuchungen auch heute noch feft davon berzeugt ist, daß die Leitung der mehrheitssozialdemokratischen Bartei in München, vor allem ihr Führer Auer, mit der Revolu on nichts zu tun hatte und sie nicht wollte. Rechtsanwalt Graf eft alozza richtete dann an den Reugen die Frage, ob Auer legner des revolutionären Umsturzes gewefen fei im Intereffe der rhaltung der Monarchie. Zeuge: Ich glaube nicht im Interesse der Ronarchie, sondern der Arbeiterschaft und, wie ich glaube, auch im itteresse des Baterlandes.
Den Nobel- Friedenspreis Ram'ay Macdonald zu verleiht chlägt die finnide Friedensvereinigung vor. Gerosse Macdore: ist zurzeit auf der Rückreise von Jamaica nad England.
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Neuwahlen in fugemburg. Wegen der Unmöglichkeit, bei egten Parteiverhältnissen ein nerce Stebinet au billen, is i Luremburgisce Kammer aufgelöst werden. außefchrieben. Der Anstoß zur Krie gab die Ablehnung d Eisenbahnablommens mit Belgien, e
Minderheitenredit in Südslawien. Wie die Belgrader. Bratodi ( nichtfommunistijd) mitteilt, bat der Junenminister or mowi erflärt, daß er sich mit der Aufforderung der deutschen A geordneten, die Berfolgung der deutichen Minderheiten einzu ftellen, erit nach der Bahl beschäftigen fann!
Siehe:" Der Fall Fechenbach. Juristische Gutachten."
Bei
Teutonentum der Inflationszeit in flottem Tempo glänzend heraus. Das Haus spendete begeisterten Beifall und rief den Dichter wieder. holt heraus. Die Deutschnationalen hatten, gegen Toller und feine Komödie eine wüste Hege entfaltet, die durch den unbestrittenen großen Erfolg auf das glänzendite pariert wird.
tionen, die fich un höflichsten gegen die Fahrgäste benehmen, bis| geleitete Ensemble bradyte die übermütige, beißenbe Satire auf das unsere Polizeipräsidenten nicht mehr die Mütter mit Haft und Geld. Strafen bedrohen, die mit ihren Kinderwagen auf einem Brome. nadenwege stehen bleiben oder zu zweit nebeneinanderfahren, bis Bir waren früh von Camden Town im Londoner Norden ab- unsere Bahnhofsvorstände sinem fremden Reisenden, der verkehrt ereift. Der Abschied von meiner Wirtin, deren Sohn durch eine gefahren ist, dies nicht an seinem Geldbeutel entgelten laffen, bis eutsche Kugel die Sprache verloren hatte, war ebenso herzlich ge unter unseren Berbotstafeln Dante schön steht ufm. Aber wir emesen wie damals, als ich am 2. August 1914, von den Tränen tönnten wenigstens schon jetzt erwarten, daß der Reisende an unseren er ganzen Familie begleitet, nach Deutschland fuhr. Wir jaßen auf Grenzstationen nicht gleich den Eindruck erhält, daß jene seitungen em Berded eines Omnibusses und blickten noch einmal aus luftiger vielleicht doch nicht ganz Unrecht gehabt hätten, die uns während des jöhe auf das lebhafte Treiben der Weltstadt, während die Koffer Krieges als Hunnen und Barbaren beschimpft haben. Wenn auch nten beim Schaffner standen. Durch das Scharnierband meines ein längerer Aufenthalt in Deutschland diese Befürchtung zerstreuen toffers hatte ich ein paar schöne Nellen geftedt, eine letzte sichtbare wird, so darf doch die vielfach ausschlaggebende Bedeutung gerade itinnerung an drei Sonntage am Strande der Insel Wight. Kurz des ersten Eindrucks nicht unterschäßt werden. Das deutsche Vol or Victoria - Station erschien plöglich der Schaffner mit besorgtem fann es sich wirklich nicht leisten, sich auch weiterhin in der ganzen Besicht auf dem Oberded und fragte mich: hatten Sie nicht ein Welt verhaßt zu machen, weil die deutsche Republit es nicht vercar Blumen an Ihrem Koffer? Ich bedaure sehr; fie sind versteht, die Bentheims an seinen Grenzen und auch anderwärts in chwunden." Ich bedauerte auch, und er stieg nochmals hinunter. republikanischem Geiste umzugestalten. urchsuchte alles und kam wieder herauf, um mir zu versichern, wie eid es ihm tue. Das war meine lente Erfahrung mit englischen Beamten.
Zwei Stunden später faßen wir auf dem Blissinger Boote, und wol Stunden später fuhren wir im holländischen Zuge in die eutsche Grenzstation Bentheim ein. Ich dachte mit Behmut det öflichen englischen Zöllner in Southampton, als hier ein halbes Dutzend schön militärisch uniformierter Beamter der Gruppen 6 bis 9. nit unheimlicher Sorgfalt das bescheidene Kleingepäd der Reisenden urchsuchte und langwierige Beratungen darüber abhielt, ob etwa ine Flasche angebrochen sei oder nicht, während die Riesenschrant. ine Flasche angebrochen sei oder nicht, während die Riesenschrank offer ihnen bedeutend weniger verdächtig erschienen. Nachdem man ann die Bahnsteigsperre passiert hatte, blieb einem als einziger Lufenthalt die unbehagliche, mit faltem Rauch und allerlei Speise. jerüchen erfüllte Bahnhofstneipe Nach längerem Warten durften oir endlich auf den Bahnsteig hinaustreten um ein paar Minuten päter wieder in das Lofal zurückgejagt zu werden Die Tür nach em Bahnsteig wurde verschlossen. und zur größeren Sicherheit atrouillierte noch ein Polizist draußen auf und ab. Die verschie enen Ausländer, die die ganze Prozedur mitmachten, starrten hilf. os und hilfefuchend auf die Einheimischen, die ihnen auch nichts mderes hätten sagen tönnen als: Ja, so sieht nun einmal die Oberfläche des Landes der Dichter und Denter aus. Man muß sich rst durch eine dicke, harte Potsdamer Schale hindurchfressen, ehe nan an den Weimarer Kern fommt."
Diese Erfahrung bildet aber durchaus teine Ausnahmeerschei rung. Man verlangt ja noch gar nicht, daß in der deutschen Repu. it die Beamten und Verboterlaffer fich se sehr als Diener und Freunde des Bolles fühlen wie beispielsweise in der englischen Monnchie. Es wird noch lange dauern, bis bei uns die Schuyleute die Bäuglinge der Bählerinnen vor dem Wahllokal halten, bis unfere Berkehrsgesellschaften Preise aussehen für die Beamten der Sta
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Ein antirepublikanisches Theaterstüd. Der Bühnenvolksbund gezimmerte intertür aufgemacht, hinter der er in brei hat Mittwoch in Potsdam die von Leo Walther Stein Atten ein Pamphlet gegen die Republik zeigte. Es soll den neueren Zeitströmungen abgelauscht sein, ohne in gehäffige Schärfe auszuarten behauptet der zur Aufführung erteilte Beitfaden. Aber es ftimmt nicht. Mit den abgebrauchtesten Mitteln des trivialiten Lustspiels arbeiter Stein, um zu feinem den Monarchien durchaus wohlgefälligen Biel zu fommen. In giftigen Broden sind allerhand Bosheiten hineingeftreut, die von der farifierenden Berzerrung bis zur Beschimpfung reichen. Ein Duodezfürst wird unter Gewehrfalven übergegangener Truppen oom Thrönden gejagt. übergegangener Truppen som Thrönchen gejagt. Der Fürst wird dann erst Forstgehilfe und nachher, als wieder seine Freunde ans Ruder gekommen find Generaldirektor der Orientbant Aus dem Försterhause nimmt er feine Korrespondentin die Försternichte. mit und das Glück der beiden erreicht seinen Höhepunkt, als der General. direktor drei Ministern der Republit, die ihm die Präsidentschaft an. bieten, mit Grandezzo einen Korb erteilen fann. Zwischen der spärlichen Handlung wimmelt es von Anzüglichkeiten, die die republi. tanische Staatsform begeifern. Daß Minister als Schieber und Geschäftemacher gezeichnet werden, versteht sich am Rande. der Fürst bleibt, was er gewesen, Stein hat richtig erkannt, daß seine Giftsprize in Potsdam gefüllt werden muß, um sich dann von hier aus weiter zu entleeren unter dem Gejohle der Antirepublifaner. Schade um die Mühe, die einzelne Darsteller aufwenden mußten, um dem dürftigen Brodutt Inhalt zu geben.
Nur
Diefer antirepublikanische Frah wurde in einem Haufe der Republik großgezogen, das für derlei Kunft sogar unentgeltlich zur Verfügung steht. Interdant Behlemann hat die Hintertür geöffnet. Bielleicht findet sich jemand, der ihm die Bordertür aufmacht.
Die Uraufführung von Ernst Tollers Komödie„ Der entfesselte Wotan fand, wie uns aus Brag ein eigener Drahtbericht meldet, Donnerstag in den Kammerspielen des Prager Deutschen Landestheaters statt. Das vom Dramaturgen vorzüglich
Tiergarten- Stimmung. Stärffter Gegensatz zum einförmig düster geschlossenen Riefernforst. Bäume und Sträucher jeder Art, jede mit eigener Physiognomie. Ragende Buchenstämme, deren glatte Rinde, wie wahrscheinlich schon in vergeschichtlichen Zeiten, als lodende Unterlage für lyrisch und auch anders veranlagte Baumfrevler" dient. Eiden und Pappeln mit eigenwilliger Veräftung, mit Incrrigen Auswüchsen, mut rauber Borte, nicht durch menfcht che, fondern durch die Runen der Natur tausendfältig genarbt und ver letarierpflanzen aus dem Reiche der Algen und Flechten besiedelt. faltet. Mit einer grünen, gelben und grauen Kleinwelt von ProPlatanen, durch vom Wachstum des Stamnics abgesprengte Rindenftüde feftam bellgelb geflect. Schlanke Erlen mit aufrechtem, flantere Birken mit hängendem Filigrangezweig, beide wie die Haselbische, mit Kätzchen übersät. Kahle Sträucher, mit glitzernden Regenperlen an den Knospen, mit roten Boeren, mit entleerten Fruchtgehäusen. Dunkle Stechpalmen, Eiben, Azaleen.
Auf den Gewässern eine fahldunkle Schicht, nicht mehr ganz Uferbäume infolge der dauernden Einwirkung der heuchteren Luft Gis, noch nicht ganz Wasser. An der Wasserseite sind die Aefte der durchgehends viel stärker entwickelt. Die größere Laft macht fich geltend; die Bäume hängen zum Wasserspiegel über. Zusammen gefegte Blättermassen, meist aus schwer verwitterndem braunen Eichenlaub gebildet, geben den Boden frei. Berwitterte Grasnarbe, an vielen Stellen schon gegen sproffendes Grün abgefeßt.
Die Knospen laffen sich nicht loden; fie bleiben gefchloffen. Nur die Hollundersträucher fönnen, wie alljährlich, die Zeit nicht ab. warten. Sie haben hier und da Frühlingsfahnen in Form zolanger grüner Blätter herausgefteckt. Wie Erwartung liegt es über dem Ganzen, über dem tahlen Gezweig, über den Knospen, über dem Wasser, über dem feuchten triebbereiten Erdreich. Aber auch wie Burfidhaltung. Denn erst soll Frau Holle ihre Arbeit tun, bevor aus dem falschen Vorfrühling ein echter wird.
Ob die Sonne scheint oder die Stämme im Nebeldunst ver. schwimmen, der Park hat noch immer Stellen, wo man zum Träumer wird. Bis das Raffeln der elektrischen Straßenbahn zum Beder wird.
2.2.
En Planetorium für Dresden. And in Dresden soll ein Planetarium ( die Darstellung des fünftlichen Himmelsgewölbes erichtet werden. Dies Meisterwerk deutscher Technit wird in den Zeit- Beristätten in Bena her. gestellt werden, die auch das Blanetarium für München gebaut haben.
3am erften Ehrendoffer der itautfchen Universität ist ein deutscher Ge. lehrter ernannt worden und zwar der Mathematiker der Univerfitat matisch- naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Stowns die höchste München, Aurel Bog, dem aus Anlaß feines 80.( Beburtslages de mathe akademische Auszeichnung verliehen hat.
Schloßmuseen in Konstantinopel. Drei frühere faiserliche Balafte in Konstantinopel tollen als Nationaldenkmäler erhalten werden und zwar das alte Seraglio, ter Dolma- Bagtiche.Palaft am Bosporus und der ficine der Baläfte foll unverändert bleiben, als Museum zu beſtimmten Zeiten Palast von Beyler- Ben, ein Kleinod fünfischer Architektur. Die Einrichtung für das Bubitum geöffnet fein Die prachtigen Garten des Jildiz- Palast sollen als öffentlicher Bart eingerichtet werden.