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Freitag

30. Januar 1925

Unterhaltung und Wissen

Das Testament.

Von Klabund  .

Im Ratsteller zu Croffen madhte Brade sein Testament.

Er fandte, wie der reiche Mann im Evangelium( ob er gleich

feinen Syeller zu vergeben hatte), den Knecht vom Ratskellerwirt auf die Straße und ließ verkünden: alle fahrenden Bettler und Baga bunden und Straßenläufer möchten zu ihm in den Ratskeller tommen. Er habe sie in seinem Testament zu beschenken und zu bedenten

Und er berief einen Advokaten und setzte ihn mit Tintenbüchse, Sedertiet, Streusand, Bergament und Siegel neben fich.

Und als die Vagabunden und Baganten erschienen waren es waren ihrer etwa ein halbes Dugend, die der Ratskellertnecht aufgetrieben hatte da ließ er sich von jedem den Namen fagen und vererbte einem jeden, indem er dem Advokaten diftierte, eine Gegend des märkischen Landes zur Streife.

Da vererbte er dem rothaarigen Hannes die Perleberger Gegend, bem Spenglerjochen das Prenzlauer Land, dem frommen Adolf bas Bistum Lebus, dem hageren Türkenmüller den Kreis Crossen und die Niederlaufig, der Bidelmale als Frau seine Geburtsstadt Trebbin  . Und es geschah, daß jeder dieser Leute sein Testament wie einen heiligen Willen aufnahm und buchstäblich befolgte und daß jeder wie durch Gottes under in der ihm zugewiesenen Gegend reichlich stets zu leben und nie mehr zu hungern hatte. Weshalb jeder der Bagabunden, die sich später sämtlich recht und schlecht mit Mägden oder Bauernmädchen verheirateten, seinen Erstgeborenen Brade nannte,

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Der hagere Türfenmüller aber, der es in Croffen durch Bein­handel zu etwas brachte, ließ in einem feiner Weinberge eine Kapelle erbauen, in die er eine nachgeahmte Statue des Brace stellte und an dessen Geburts- und Todestag Lichte davor entzündete wie vor einem Heiligen.

Wie groß ist die Welt?

Bon Prof. Dr. Walter Anderssen.

Der Laie hält die Welt meistens für unendlich. Die Ergebnisse ber Aftronomie aber scheinen für das Gegenteil zu sprechen. Mit bloßem Auge fann man am Himmel etwa 5000 Sterne erkennen. Wenn nun der Weltraum, was die nächſtliegende Annahme ist, überall gleichmäßig von Sternen, erfüllt wäre, so müßte man mit einem Fernrohr, das doppelt vergrößert, in jeder der drei Dimen­fionen doppelt, im ganzen also achtmal soviel Sterne sehen, d. h. die Anzahl der gesehenen Sterne müßte sich in der dritten Potenz der angewandten Bergrößerung steigern. Nun sieht man aber bei fünffacher Bergrößerung nur 100 000, bei 50facher nur 5 Millionen und bei 500facher, der größten bisher erreichten, nur 100 Millionen Sterne. Die Zahl der sichtbaren Sterne wächst also bei steigender Bergrößerung des Fernrohrs sehr viel langsamer, als nach unserer Heberlegung zu erwarten wäre. Daraus hat man den schwer ver­meidbaren Schluß gezogen, daß die Sterne um so seltener merden, je weiter mir uns von unseren Sonnensystem entfernen. Aus dem Grade, in dem diese Seltenheit wächst, fann man errechnen, bei welcher Bergrößerung eine weitere Zunahme der fichtbaren Sterne nicht mehr zu erwarten ist. Die Zahl aller bei dieser Vergrößerung wahrnehmbaren Sterne wäre die Gesamtzahl der überhaupt eristie renden. Sie beträgt etwa Milliarden.

Bon diesen 1 Milliarden Sternen ist der uns zunächst ge­Legene die Benus, die nur etwas über 40 Millionen Kilometer Don uns entfernt ist. Der von uns entfernteste Stern unseres Sonnen­fnftems, Neptun, ist schon etwa 4500 Millionen Kilometer von uns his getrennt. Ganz anders aber wachsen die Entfernungen, wenn wir nun zu dem nächsten, außerhalb unseres Sonnensystems gelegenen Stern übergehen. Dieses ist Progima Centauri, ein etwa 38 Bil lionen Kilometer, d. h. über 80 000 Neptunlängen von uns ent­fernter Stern. Die Entfernung des hellsten Firsterns am Himmel, des bekannten Sirius, von uns beträgt schon etwa 80 Billionen Rilometer. Das fernste astronomische Gebilde, dessen Entfernung mir noch mit einiger Sicherheit angeben tönnen, ist der Sternhaufen M. G. C. 7006, von dem Shapley annimmt, daß er 25 000 Sirius­längen von uns entfernt ist. Von dieser Entfernung fann man sich einen ungefähren Begriff machen, wenn man hört, daß sein Licht, obwohl es 300 000 Kilometer in der Sekunde durchläuft, 200 000 Jahre braucht, um zu uns zu gelangen. Der Sternhaufen felbft, der durch die größten Fernrohre wie ein winziges Fledchen am Himmel aussieht, ist so ausgedehnt, daß das Licht fast 100 Jahre braucht, um von einem Ende desselben zum anderen zu gelangen Noch weiter als diefer Sternhaufen ist allem Anschein nach die Sternwolte R. G. C. 6822 von uns entfernt. Shapley schäßt ihre

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Matteo Falcone.

Bon Prosper Mérimée  .

Wie dem auch sei, der Feldwebel Gamba bot seine Uhr offenbar allen Ernstes an. Fortunato hielt seine Hand im Baum, aber er fagte bitter lächelnd:

" Was foppt Ihr mich?"

Bei Gott  , ich foppe bich nicht! Sage mir bloß, wo Gianetto fft und die Uhr ist dein!"

Um Fortunatos Mund flog ein ungläubiges Lächeln, und indem er feine fchwarzen Augen auf die des Feldwebels heftete, fuchte er darin zu ergründen, ob er dessen Worten glauben dürfe.

Ich will mich degradieren lassen, rief Gamba, wenn ich dir unter dieser Bedingung die Uhr nicht gebe. Die Kameraden sind Seugen. Ich fann mein gegebenes Bort nicht zurücknehmen."

Bie er jo fprach, ließ er die an der Kette hängende Uhr hin und her pendeln, so daß fie der bleichen. Wange des Knaben ganz nahe fam. Auf Fortunatos Geficht spiegelte sich der Kampf, der in feiner Seele zwischen feiner Begehrlichkeit und der Ehrfurcht vor dem Gastrecht tobte. Die nackte Brust schwoll ihm; er rang fichtlich nach Atem. Währenddessen ward die Uhr hin und her gefchlenfert, wobei fie fich drehte und zuweilen an Fortunatos Raje tippte. Nach einer Beile hob fid) langjam seine Rechte nach der Uhr hin; die Spizen ihrer Finger berührten sie, und schließlich lag sie ihm schwer in der Hand, doch ohne daß der Feldwebel das Ende der Kette losließ. Das Ziffernblatt war aus Lasur... das Gehäuse jüngst blant geputzt. es flammte in der Sonne wie eitel Feuer... Die Ver. fuchung war allzu mächtig.

..

Fortunato hob nun auch die linke Hand und wies mit dem Dau­men über seine Schulter meg nach dem Heuschober, an den er ge­Lehnt stand.

Gamba begriff die Geste jojort. Er gab die Kette frei: Fortu nato fühlte sich im Vollbesitz der Uhr. Behend wie eine Hündin rich tete er fich gerade und ging zehn Schritte weg vom Heuschober, den die Jäger fofort auseinanderrissen.

Es dauerte nicht lange, da bemegte es fich im Heu, und ein blutbefleckter Mann troch heraus, den Dolch in der Hand; doch als er berjuchte, sich auf seine Füße zu stellen, machte es ihm die ge Formene unde unmöglich, sich aufrecht zu halten. Er jant um

Entfernung auf annähernd 10 Trillionen Kilometer. Zur Zurüd­legung dieser Entfernung würde das Licht eine Million Jahre brauchen. Soweit unser Wissen reicht, enthält diese Sternwolte die von uns entferntesten Sterne des Weltalls.

Wir haben uns in den letzten Jahren daran gewöhnt, mit

Beilage des Vorwärts

Zahlen, die wir in unserer Jugend kaum dem Hörensagen nach kann den Drachen durch großen Lärm und das Schlagen von Tremmela

ten, wie mit bekannten Größen umzuspringen. So mögen wir uns leicht einreden, daß wir mit den Worten Million und Billion eine ziemlich deutliche Borstellung verknüpfen. Tatsächlich aber ist das eine Selbsttäuschung. Das menschliche Borstellungsvermögen ver

Erkannt.

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obachtungen bei diesem Himmelsvorgang zu machen. In fernen Zeiten der Vergangenheit begrüßte man eine Sonnenfinsternis nicht so anteilnehmend wie heutzutage, sondern fie rief Schrecken und Ent­fegen hervor. Lange herrschte die primitive Anschauung, daß ein böser Drachen die Sonne verschlänge, und die Menschen versuchten, Bemühungen an. Selbst als man bereits wußte, daß die Ber­zu verscheuchen, und fahen die Rückkehr des Lichtes als Erfolg ihrer finsterung durch den Mond, der die Sonne verbirgt, hervorgerufen wird, wurden doch noch die beiden Punkte, in denen die Bahn des Mondes die der Sonne freuzt, als Kopf und Schweif des Drachens aufgefaßt.

Eine der ältesten Mondfinsternisse, von denen wir Kunde haben, war die im Jahre 2150 v. Chr.; sie wurde den beiden chinesischen Hofastronomen Ho und Hi zum Verhängnis, denn der Kaiser von China verurteilte sie zum Tode, weil sie ihn nicht vor dem Eintreten dieses Ereignisses gewarnt hatten. Etwa 1100 Jahre später haben wir den ersten genauen Bericht einer totalen Son­nenfinsternis, und zwar in einer babylonischen Inschrift, die lautet: Am 26. Tage des Sivan wurde der Tag in Nacht verwandelt, und Feuer war in der Mitte des Himmels.". Das hier angegebene Datum läßt sich auf den 31. Juli 1063 v. Chr. bestimmen. Dieser sowie andere Berichte des Altertums befizzen den großen Wert, daß sie beweisen, daß die Bewegung des Mondes von Jahrhundert zu Jahrhundert allmählich schneller wird. Als ein glückbringendes Er­eignis erwies fich die Sonnenfinsternis des Jahres 585 v. Chr., die Don einem der sieben Weisen" Thales von Milet   vorausgesagt wurde und die den Krieg zwischen den Lydern und Medern beendete. Durch die plöhlich auftretende Finsternis wurde. nämlich eine große Feldschlacht zwischen ihnen unterbrochen, und der Eindruck des Himmelsereignisses war so gewaltig, daß fie sich miteinander ver­trugen. Viele Berichte von totalen Sonnenfinsternissen finden sich in den Chroniken des Mittelalters, aber fie sind sehr ungenau und von fabelhaften Märchen entstellt, so daß sie nicht den eraften Be­obatchungswert befizen wie die Aufzeichnungen der alten Babylonier und Aegypter. Mit der Entwicklung der Fernrohre wurde das In­terefie an diesen Erscheinungen immer größer, und man begann um die Mitte des 19. Jahrhunderts Sonnenfinsternis- Expeditionen" aus­zurüsten, so nach Norwegen   1851, nach Spanien   1860 und 1870. Die Einführung der Photographie bot einen großen Borteil für die Be­obachter.

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Am Kiefernstamm. Wer mit offenen Zuigen durch den Wald geht, dem fällt am unteren Ende besonders der alten Bäinne ein ziemlich lebhaft grüner Ueberzug auf. Fährt man mit dem Finger darüber hin, so färbt der Ueberzug wie grüner Staub ab. Erst unter dem Mitroftop erfennen wir, was es mit diesem Anstrich" auf sich hat. Wir sehen dann Myriaden winziger Rügelchen eine Aige ein­fachster Form und zugleich eine der kleinsten Algen fiberbaupt, die Man sieht doch gleich, daß Sie Mitglied der Deutschen   aber dafür in der ganzen Welt verbreitet ist. Ihre Vermehrung be Volkspartei find." Wieso?" Weil Sie Ihre Bälle immer als Nachläufer spielen!" Differenzierung fehlt vollständig. Ebensowenig find Organe für die

mag sich von so gewaltigen Größen nur einen sehr unvollkommenen Begriff zu machen. Wenn man derartige Größen unserem Ber­ftändnis näher bringen will, bleibt nur das Hilfsmittel, fie alle im gleichen Verhältnis zu reduzieren, daß sie uns dadurch faßbar werden. Das hat der englische   Astronom Jeans in der Einleitung eines von ihm gehaltenen Vortrages über die Entstehung des Son nensystems in sehr geschickter Weije getan. Er schlägt vor, sich die jenige Bahn, die die Erde um die Sonne beschreibt, als einen Bunft von Millimeter( er fagt 10 Inch) Durchmesser vorzustellen. dann würde die Erde felbst zu einem Stäubchen zusammen schrumpfen, das 0000 Millimeter Durchmesser hätte. Die Bahn des Neptun hätte dann die Größe eines Pfennigs, Prorima Centauri wäre 70, der Sirius efwa 145 Meter von uns entfernt. Der Stern­haufen N. G. C. 7006 würde dann 3800 und die Sternwolte N. G. C. 6822 etwa 19 000 Kilometer von uns entfernt sein. Das ist un­gefähr die wirkliche Entfernung des Erdmittelpunktes vom Aequa tor. Das( uns bekannte) Weltall   hätte also bei dieser Berkleinerung ungefähr dieselbe Größe, welche unsere Erde in Wirklichkeit hat, woraus folgt, daß sich der Weltenraum zur Erde verhält wie diese zu einem Stäubchen von 10000 Millimeter Durchmesser.

1901 Berüh

Berühmte Sonnenfinsternisse.

Die Sonnenfinfternis, die bei uns nur teilweise sichtbar war, wurde in den volfreichen Gegenden in Kanada   und im Nordosten der Ber­einigten Staaten, wo fie als total erschien, mit dem größten Inter­effe betrachtet, und die Fachgelehrten hoffen, wieder wichtige Be­

Der Feldmebel stürzte auf ihn und nahm ihr den Dolch. Alsdann legte man ihm trog seines Widerstandes starke Feffeln an.

Als Gianetto, roie ein Bündel Reißig verfchnürt, auf dem Boden lag, wandte er den Kopf nach Fortunato, der wieder näher gekommen war. Mißgeburt du!" sagte er zu ihm mit mehr Berachtung als 3orn.

Der Knabe warf ihm das Silberstück hin, das er von ihm empfangen hatte, im Gefühl, daß er fein Recht mehr darauf hatte. Aber der Geächtete achtete dieser Bewegung nicht. Kaltblütig sagte er zum Feldwebe!: Lieber Gamba, ich fann nicht laufen. Ihr müßt mich schon tragen, hinab zur Stadt!"

Eben noch liefst du schneller als ein Reh," erwiderte der grau­fame Sieger. Doch sei beruhigt! Jáh bin dermaßen froh, daß ich Ich dich habe, daß ich dich eine Stunde lang auf dem Bucel tragen tönnte, ohne matt zu werden. Zunächst, lieber Freund, wollen wir dir eine Bahre ans Westen und deinem Mantel zurechtmachen. In der Meierei von Crespoli bekommen wir Pferde."

Gut!" meinte der Gefangene. Etwas Stroh legt Ihr mir doch auch auf die Bahre, damit ich beffer liege."

Wie die Jager also beschäftigt waren, die einen, aus Kastanten baumzweigen eine Art Tragebrett herzustellen, die anderen, dem Gianetto die Bunde zu verbinden, da tauchten mit einem Male Matteo Falcone und sein Weib an der Wendung des Pfades auf, der zum Buschwald führte. Die Frau ging tiefgebeugt unter der Laft eines Riesenfades voll Kastanien, während der Mann, der nichts trug als eine Büchse in der Hand und eine zweite am Riemen über der Schulter, wie ein Prälat stolzierte; es ist doch eines Mannes unwürdig, andere Bürde zu tragen als seine Waffen.

Angesichts der Soldaten war Matteos eriter Gedanke: Die wollen mich verhaften! Aber warum dieses Mißtrauen? Hatte er mit dem Gericht irgendwie zu schaffen? Keineswegs. Er genoß einen guten Ruf. Er war, wie man zu sagen pflegt, eine wohlbeleumun­dete Berson. Aber er war Korfe und Gebirgler, und es gibt unter den Korfen in den Bergen nur wenige, die bei genauer Prüfung thres Gebächtnisses nicht irgenwelche teine Sünde fanden, sei es, daß ihnen einmal das Gewehr plötzlich losgegangen oder der Dold; abgerutscht oder sonst eine Bagatelle passiert wäre. Mehr denn sonst einer durfte fich Matteo cines reinen Gewissens rühmen, war es doch schon über zehn Jahre her, daß er einmal sein Gewehr auf einen Menschen angelegt hatte. Immerhin, Vorsicht war geboten, und er jegte lid in Bereitschaft, fich nöiigenfalls zu verteidigen.

wirti sie in der dentbar einfachsten Art, indem jedes Rügelchen, sobald es seine normale Größe erlangt hat, sich telft. Sede geschlechtliche Nahrungsaufnahme vorhanden. Wenn Regenwaffer am Stamme herunter über die fleine Alge hinwegrieselt, nimmt sie mit ihrer ganzen Oberfläche aus dem Wasser auf, was sie braucht. Am Boden, rings um den Grund der Kiefer, liegen abgefallene Bortenschuppen des Baumes. Wenn er in die Dice wächst, fann die äußere perforite und verholzte Rinde nicht milwachsen, sondern es wird unter der Oberfläche ftets neue Rinde angelegt und die alte wird allmählich in großen Schuppen abgesprengt. Wan tonn diese Schup­pen oft leicht mit dem Finger ablösen und wird dann finden, doh fie eine sehr verschiedene, aber immer scharf umschriebene Form haben, Die oft wie mit einem Kurvenlineal gezogen erscheint. der fleinen grünen Alge zu Boden, wo sie allmählich zugrunde geht. Aber die ungeheuer ausgiebige Vermehrung durch einfache Teilung fchützt sie vor Vernichtung. Dagegen fönnen sich höher organisierte Bilanzen, wie z. B. Moose, nur ausnahmsweise on Selejern halten. Bevor sie sich recht entwickeln tönnen, fallen die betreffenden Borien­chuppen ab. Dafür ist aber die riffige, plattige Finde der Kiefer mit ihren unzähligen fleinen Spalten ein idealer Aufenthalt für zchllejes Kleingetier und daher auch ein nicht minder idealer Jagdgrund für größere Tiere( Puppenräuber, Spechtmeise usw.).

2.

Die größte Quelle Europas  . In der Nähe des in Hannover­schen gelegenen Dorfes Rhumspringe   entspringt der Raumefluß, deffen Quelle als die größte Europas  , wenn nicht der Welt be­zeichnet werden kann. Im Boifsmund heißt fie Rhumesspring. Neueste Messungen haben ergeben, daß die Queile in der Sefunde 45 Heftoliter Wasser liefert, in der Minute also 2700, in der Stunde 162 000 und am Tage 3888 000 Seftoliter, das ist also mehr als alle Stadt- und Dorfbewohner Deutschlands   täglich brauchen.

Weib," sagte er zu Giuseppa, leg deinen Sack nieder und paß auf."

Sie gehorchte ohne weiteres. Er gab ihr die Büchse, die er am Riemen getragen hatte und die ihm jetzt hinderlich sein konnte; die andere, die er in der Hand hielt, machte er schußbereit. Sodann schritt er langsam auf sein Haus zu, dicht an den Bäumen hin, die den Weg fäumten, bereit, beim geringsten feindseligen Zeichen schleu­nigst hinter den dicksten Stamm zu treten, um in Deckung feuern zu fönnen. Sein Weib trottete ihm auf den Fersen nach, mit der zweiten Büchse und der Munitionstasche. Auf Korjika ist es das Amt einer guten Hausgenoffin, im Fall eines Stampfes die Gewehre des Mannes zu laden.

Drüben dem Feldwebel ward es arg unbehaglich zumute, ais er Matteo derart anrücken sah, Schritt um Schritt, die Blichfe schuß­fertig und den Finger am Abzug.

Sollte es der Zufall gefügt haben," dachte Gamba bei sich, daß sich Matteo als Better oder Freund von Gianetto, ansieht und er ihn heraushauen will, fo wird die Ladung von zwei Flinten zweien von uns so sicher aufs Fell brennen, wie der Douner dem Blige folgt; und nimmt er mich ins Bijiet, jo mugi mir alle Beltern­schaft nichts."

In so hodnotpeinlicher Lage fagte er einen sehr mutigen Ent schluß, nämlich, Matteo allein entgegenzugehen und ihm das Ge fchehnis zu erzählen, wobei er ihn vertraulich anreden wollte. Doch der furze Raum, der zwischen ihm und Matteo lag, tam ihm sureck lich lang vor.

,, Hallo, alter Kamerad!" schrie er. Die geht es dir. Ich bins, Gamba, dein Better!"

Ohne etwas zu erwidern, war Matteo stehengeblieben, und bei jedem Wort, das der andere sprach, hob er die Mündung seinee Büchte ein wenig, so daß der Lauf gen Himmel gerichtet war, imm Moment, da Gamba bei ihm anlangie.

Buon giorno, fratello!"( Das ist der übliche Gruß auf Kor­fifa: Guten Tag, Bruder!) sagte der Feldwebel, indem er ihm di Rechte bot. Es ist lange her, seit ich dich nicht gesehen habe." ,, Buon giorno, fratello!" wiederholte Maitec.

Ich wollte dir und meiner Base Beppa im Vorübergehen Guten Tag sagen. Wir haben heute cinen tüchtigen Marsch hinter uns; aber wenn wir auch müde sind, wir dürfen nicht lagen, denn wir haben einen famojen Jang gemacht. Eben haben wir den Gianetto Sanpierro erwischt." -( Schhiß/ folgt.)