Das Mingt nicht banach, als ob das Zentrum naa der geftrigen Kraftprobe geneigt sei, der weiteren Zermürþungstettit der Rechtsparteien sich widerstandslos hinzugeben. Die Tatsache, daß auch die drei Zentrumsabgeordneten, die am 23. Januar fich abgesondert hatten, diesmal, wie die Germania " sagt, aus freiem Entschluß sich wieder der Mehrheit der Fraktion angeschlossen haben, läßt vielmehr vermuten, daß die hinterhältigen Versuche, die Zentrumsfraktion zu spalten, das Gegenteil von der beabsichtigten wirtung erzielt haben.
Es bleibt der Rechten also nichts anderes übrig, als auf ihre Bundesbrüder unter den kommunisten burch Versprechungen oder Drohungen einzuwirken, wenn sie einen Erfolg noch nachträglich gewinnen wollen. Die Deutsche Zeitung", die sonst den Mund nicht voll genug nehmen fann, gründet alle ihre Zukunftsberechnungen denn auch lediglich auf die Hoffnung, daß die Opposition geschlossen und entschlossen bleibt".
Ganz ähnlich argumentieren die Schriftgelehrten der Hugenberg- Breffe. 3war nennen sie demonstrativ den preußischen Ministerpräsidenten wiederholt Adolf Braun und befunden damit, daß sie nicht einmal über die einfachsten Personalkenntnisse verfügen, aber das hält sie nicht ab, als Ausmeg aus dem Dilemma Neuwahlen unter der Barmat Parole zu verlangen. Das gäbe allerdings einen Wahlkampf, der sich sehen lassen fönnte, und durch den man das Zentrum glaubt zur Bernunft bringen" zu fönnen: eine verlogene Heze gegen die bisherigen Koalitionsparteien in| dem Stil, wie er bisher schon hinreichend geübt wurde. Es gehört nur eine seltsame Auffassung von der psychologischen Wirkung solcher Hehe dazu, wenn man meint, man fönne eine Bartei erst durch alle Schlammkanäle der Verleumdung ziehen und fie dann freundschaftlich mit an den Regierungstisch zu bitten. Wobei noch nicht einmal berücksichtigt ist, daß selbst die hemmungsloseste Barmat- Heße im Bolt zu einem voll. tommenen Umschlag führen und die Opposition" zur Bedeutungslosigkeit verurteilen könnte.
Die Drohung mit den Neuwahlen ist wahrscheinlich um so meniger ernst gemeint, als die Entscheidung über die Auflösung des Landtages ja unmittelbar bei dem Ministerpräsidenten liegt. Falls er den Antrag auf Auflösung des Landtages stellt, fann diese sofort erfolgen. Was den Oppositionsparteien unter Umständen mehr als peinlich sein würde. Inzwischen setzt der nengewählte Ministerpräsident die Bemühungen fort, eine positive Grundlage für ein arbeitsfähiges Ministerium zu fchaffen. Da die drei Koalitionsparteien fest entschloffen find, ihren Einfluß nicht freiwillig aufzugeben, so besteht alle Hoff nung, daß diese Bemühungen Erfolg haben und daß binnen
Wir sind endgültig entlarvt...
und geftehen alles glatt ein.
Wer die heutige Morgenausgabe der" Roten Fahne" zur Hand nimmt, muß bei der Lektüre der Enthüllungen über Staatsstreichpläne zu der Ueberzeugung kommen, daß in der Redaktion des Kommunistenblattes Leute fizen, die total verrüdt geworden sind.
Es heißt darin:
„ Der Aufmarsch der schwarzweißroten und schwarzrot goldenen Faschisten ist in vollem Gange.... Der rechte Flügel des Zentrums ist bedingungslos und der linke Flügel sowie Demokraten und Sozialdemokraten sind unter gewissen Vorbehalten bereit, der Monarchie den Weg noch weiter zu ebnen.... Nicht umsonst betreibt General Deimling in der Bresse das Liebes werben des Reichsbanners um die Gunst von Stahlhelm und Consul"
Zum Beweis dafür druckt die Rote Fahne" einen aus beſtinformierter und durchaus zuverlässiger Quelle" stammenden Bericht über Butschpläne des Stahlhelms usw., ab, der trotz dem halbfetten Drud im höchsten Grade belanglos ist, weil er nicht eine positive Tatsache, sondern mir ödes Ge-| schwätz enthält.
"
Auf Grund dieses Berichtes wird von der„ Roten Fahne" festgestellt":
„ Das Reichsbanner ist mit von der Deutschnationalen Partei.(?!) Das Zentrum, Sozialdemokraten und Demokraten führen vor der Bevölkerung eine Sche inoppofition gegen die Deutschnationalen und verbünden sich hinter den Rüden der Bevöl. ferung mit den Monarchisten. Die Herrschaften sollen aber nicht glauben, daß die Arbeiterschaft sich hinters Licht führen läßt. Der Magdeburger Prozeß hat zu deutlich der Arbeiterschaft die Augen geöffnet über die Rolle des sozialdemokratischen Berräterpads.
Die Arbeiterschaft muß gegenüber dem Bündnis der schwarzweißrofen und schwarzrofgelben Hakenkreuzler eine geschlossene Kampffront unter der roten Fahne des Klaffentampfes herstellen. In Gewerkschaften und Betrieben gilt es, wachfam, energisch und rüdfichtslos alle Arbeiterverräter zu entlarven und die Massen zu sammeln zum attiven Widerstande gegen alle reattionären Bläne."
geftehen alles glatt ein: Da stehste machtlos vis- à- vis. Es ist wohl besser, wir
Die unter einer jederzeit widerruflichen Bewährungsfrist entlaffen find, im Reichstag ein Gesez beantragt, nach welchem gegenüber den Urteilen der bayerischen Volksgerichte und Standgerichte eins Wiederaufnahme des Verfahrens zugunsten des Berurteilten möglich sein soll, wenn aus tatsächlichen nder rechtlichen Gründen die Nachprüfung der Sache im ordentlichen Verfahren notwendig erscheint". Einen entsprechenden Antrag hatte die Fraktion bereits in dem früheren Reichstag eingebracht, und er war aud) bereits in zmei Lesungen angenommen worden. Die dritte Lesung, melche fofort folgen sollte, scheiterte lediglich an dem Widerspruch des Abgeordneten Dr. Bredt von der Wirtschaftspartei. Der neue Reichstag muß endlich mit den unerträglichen Urteilen der bayerischen Volksgerichte und Standgerichte aufräumen, Fraktion wird nicht ruhen, bis sie durch Annahme ihres Antrages den politischen Gefangenen endgültig geholfen haben wird.
„ Moral der Kraft."
Die
Völkische Menschenfreundlichkeit. Clemenceaus Ausspruch, daß zwanzig Millionen Deutsche zuviel feien, wird von der völkischen und deutsch nationalen Presse mit Vorliebe zitiert, natürlich nur, um die Niedertracht Franfreidis an den Branger zu stellen. In Wirklichleit denken unsere völkischen und deutschnationalen Kraftmeier genau 10. Auch ihnen leben viel zu viel Deutsche . In dem Buch des völfischen Schriftstellers Frnst Mann Moral der Kraft" heißt es an einer Stelle:
Wer sich infoige seiner Tapferfeit im Kampfe um das Zilgemeinwohl eine schwere Verlegung und Krankheit zugezogen hat, auch dieser hat kein Recht, seinen Mitmenschen als. Krüppel oder Rampfe aufs Spiel zu sehen, so soll er auch die letzte Tapferkeit be Kranter zur Last zu fallen. War er tapfer genug, sein Leben im sitzen, den wertlosen Reit seines Lebens selbst zu enden. Selbstnwrð ist die einzige Heldentat, die Kränklingen und Schwächlingen übrig
bleibt."
Die Herrschaften, die solche Empfehlungen verbreiten, denken allerdings gar nicht daran, selbst nach ihren Worten zu hand ein Sie enthüllen mit soichem Geschreibsel nur die ganze Perversitat der völkischen Gebantenwelt. Kein Wunder, daß jolde unerhörten Aeußerungen den schärfsten Brotest der Kriegsbeschädigten. verbände herausgefordert haben. Seitden die deutschnationale Regierung am Ruder ist, werden die Kriegsbeschädigten diesen Geist, mie er aus der„ Toral der Kraft" spricht, noch sehr zu spüren befommen.
Die von der schwedischen Regierung dem Bölferbundsekretariat übermittelte schwedische Antwortnote vom 22. November auf die im Wortlaut veröffentlicht worden. Die schwedische Regierung hält es für selbstverständlich, daß Deutschland einen ständigen Rats. fit erhalte.
furzem die Bolkspartei vor der bitteren Erkenntnis stehen einander zu vergleichen. Hörsing ist eine Generalsstelle in der deutsche Denkschrift an die Ratsmädte ist vom Bölferbundssekretariat wird, daß es nicht nur ohne Stresemann, fondern auch ohne von Richter und Boelig geht
Zur Wiederwahl Brauns.
Frankfurt a. M.. 31. Januar.( Mtb.) Die Frankfurter Zeitung " reibt zu der gestrigen Ministerpräsidentenwahl in Breußen: Es gilt nun, die neue Regierung fo aufzubauen, daß fie weiteren An stürmen gewachsen ist und etwaige Obstruttionsverjuche der Opposition zu verhindern oder zu überwinden vermag. Hier werden sich natürlich schon bei der Besehung der Ministerien Inanche Schwierigkeiten ergeben. Su ihrer Behebung hat der Ministerpräsident bis zum Wieder zusammentritt des Landtages aus reichende Zeit. Bei den nunmehr einsehenden Verhandlungen amischen den Regierungspartelen wird sich herausstellen, ob die jezige Biedermahl des Ministerpräsidenten schon die eigentliche Lösung der Regierungsfrise oder erst der llebergang zu einer neuen Kombination, war, d. h. der späteren Betreuung eines 3entrumsmannes mit dem Ministerpräsidium."
Jufferand ebbernfen. Der französische Botschafter in Washing ton , Jusserand, hat dem Präsidenten Coolidge fein Abherufungsschreiben überreicht.
Operette im Theater des Westens .
Das Leben des Grafen Cagliostro ist so verwirrend und viel fcitig, in voller Abenteuer, Frechheiten, Steigerungen, so sehr Hin ind Her von Liebe, Lust und lebermut gewesen, daß auch ein ffeiner Ausschnitt daraus taum zu entwirren ist. So hat Richard Bars einen Riefenaufwand an Worten und Szenen treiben müssen, um die Geschichte einer Fälschung flarzustellen. Der Friseur Balfamo, der durch Zufall in den Besiz der Cagliostroschen Dokumente geriet, von der flugen Hofdame der Kaiserin Maria Theresia nach ien gelockt wird und dort ein Attentat auf die Kaiserin vereitelt; die erwachende Liebe der Fürstin, die Verlobung, die Entdeckung schließlich, daß der Haarschneider wirklich ein Cagliostro ist, ein Bru der des richtigen Abenteurers( der wieder als Sekretär. Dienste fat) eine unheimliche Fülle vieler, gar zu vieler Episoden der linwahrscheinlichkeit. Die pathetische Gejste herrscht vor, und zuletzt geht natürlich alles im Paradeschritt mit Glofengeläut und einer Melodie aus den„ Judas Maftabäus" trunken in die Begeisterung des antirepublikanischen Publikums ein. Ohne das zieht jetzt feine Operette mehr. Zum Glück sind die Nebenrollen reicher, wißiger, operettenhafter bedacht. Curt 3orsig macht die Musif dazu, inehr in Hinneigung zum Wiener Muster als zum modernen Tanz. Sehr nett die Tannhäuser- Parodie. In den Kuplets über die Biel : Lieberei und„ An Lori" flingen ältere Weisen bedenklich an. Fern von aller Originalität, sicher unehrgeizig, treibt 3orlig sein Melodien schifflein durch die plätschernden Wässer aller derer, die seine Pointen Borgeahnt haben. Doch vermeidet er das Absolut- Platte und das Bulgäre.
Ein Schlager entsteht auf die Art nicht. Broße Heiterfeit entfachte Siegfried Arno mit seiner Körperafrobatif, Hilde sörner als graziöses Friseurmädel im Hofgewand. Corby milowitsch sieht berückend aus und Eduard Lichtenstein fingt, felbst für Taube vernehmbar, mit der Stimme eines tenoralen Oberleutnants. Auch die Schneidigkeit gehörte immer zu feinen Tugenden, wie muß sie ihm erst zu Gesicht stehen, wenn er einen nerfappten Rajeur spielt. Man sollte von dem vierstündigen Stüd mit scharfem Messer eineinhalb Stunden abschneiden. Dann fällt allerhand Zopfiges unter den Tisch. Der Beifail war groß in einem Jause, in dem drei Tage vorher der„ Don Juan " der Rolfsoper be= felt worden war. Arme Kunst! K. S.
Cine himmlische Affäre. In der gestrigen Ausgabe( Nr. 25) des Deutschen Reichs- und Preußischen Staatsan eigers" findet sich unter der Rubrit Ministerium für Sissenschaft, Kunst und Volksbildung" folgende am t che Mitteilung: Ramens des preußischen Staatsministe riums ist der Präsident des Reichsgefundheitsamts Wittlicher Geheimer Oberregierungsrat Dr. Bumm zum ordentlichen Ehrenmitglied des ftaatlichen Instituts für experimentelle Therapie zu. Frankfurt a. M. ernannt worden."
Hoffentlich ist man im Himmel auf den„ Deutschen Reichs und Breußischen Staatsanzeiger" abonniert. Const würde Herr Bumm, der bekanntlich vor vier Wochen, am 2. d. M., gestorbent
Jawohl, das Reichsbanner ist nur eine Zveigstelle der DC., nicht, wen sie sich verkaufen sollen, ob Rupprecht von Wittels die sozialdemokratischen Führer sind gekauft. Sie wissen nur bach und Wilhelm von Doorn. In den nächsten Tagen findet eine Borstandssitzung statt, um die verschiedenen Angebote mitfünftigen weißen Armee notariell zugesichert worden. Der „ Borwärts" wird mit dem„ Deutschen Tageblatt" verschmolzen. Eberts Tochter heiratet den ältesten Sohn des Kronprinzen, um die Personalunion zwischen Hohenzollern und SPD . zu besiegeln. Breitscheid fährt nach Paris , um Herriot mit dem Geld des Reichslandbundes zu bestechen, damit er ein Auge zudrüde.
Nun: Jegt wißt ihr alles, alles, afles!
Recht für Fechenbach.
Soll er zehn Jahre chrlos bleiben? Bom Genoffen Kurt Rosenfeld wird uns gefchrieben: Zu Ihrem Artikel Zum Fall Fechenbach gestatte ich mir. folgendes zu bemerken:
Ihre Kritik an der Behandlung des Falles Fechenbach endet mit der Frage an die bayerische Regierung, ob sie Fechenbach meiterhin mit dem zehnjährigen Ehrverluft belastet missen und das Damoflesschwert der vierjährigen, jederzeit widerruflichen Bewäh rungsfrist über ihn hängen lassen will. Die bayerische Regierung will dies sicherlich, und unsere Fraktion hat dies vorausgesehen. Deshalb hat sie nicht nur im Intereffe Fechenbachs, sondern auch im Interesse all der anderen politischen Gefangenen,
ift, von der ihm wiederfahrenen Ehrung vielleicht gar nichts er fahren. Und das wäre schade, denn es unterliegt teinem Zweifel, doß dicse freudige amtliche Nachricht im Jenfeits nicht nur bei dem wirklichen Geheimen Seligen selber, sondern bei sämtlichen himmlischen Heerscharen dieselbe Heiterkeit hervorrufen würde, die fie in unserem irdischen Jammertal erregen wird.
Alf- Berliner Erinnerungen lohnen, wenn sie nett vorgeplauder: werden, selbst bei Regenguß eine Fahri bis nach Köpenid hinaus. In der Körner- Schule sprach hier vor vielen Gästen Hanns Fechner , der erblindete Malerpoet. Alle möglichen berühmten Beute hat er gemalt, 3. T. auch aus dem Friedrichshagener Kreis des jungen Gerhart Hauptmann , ferner z. B. auch Fontane , der zu1 Köpenid ja besonders enge Beziehungen hatte. Plaudern kann der alte Berliner so lustig und anschaulich, daß alle anfangs schmunzeln und zuletzt in Wonne strahlen, die Grautöpfe in Erinnerungsseligkeit, die in den besten Jahren", meil's just' genau so ersteht, mie's der Bater erzählte, und die Zwanzigjährigen, weil eben wirklich alles so zum Lachen ist. Noch in der 89, die einen in sechsundsechzig Minuten wieder ins Zentrum schüttelt, wiederholen sich ein paar Zuhörer die erlauschten Anekdoten vom Schusterjungen, der Höferfrau und dem gefoppten Bennbruder, von Juste, dem Droschkengaul mit dem kleinen
Stall und Schramme, dem Wilmersdorfer Schlächter mit den großen Ist das nicht schön? Einer der Bürsten und dem großen Herzen. Fahrgäste, der nicht mit dabei war, will nun die Wiederholung des Abends besuchen. Am 2. Februar findet sie um 8 Uhr abends im Realgymnasium Weißensee, Woeld- Promenade 38, statt. Wer noch mitkommt, wird es nicht bereuen.
ergo.
" Schöpferische Potenzen, Kunst und Proletariat" war der viel versprechende Titel eines nichts- oder doch nur wenigfagenden Bortrags, den u Marten im Neuen Buchladen" in der Augsburger Straße hielt. Da die Rednerin, deren Qualitäten als Gedanken vortrug und alten Erkenntnissen sonderlich glückliche neue Kunstschriftstellerin beachtlich sind, diesmal feine mefentlich neuen Brägung nicht zu geben wußte, erübrigt sich ein weiteres Eingehen. 3wei Zitate:„ Ueber Kunst kann man nicht reden." Und ein Theatermann der Praxis in der Diskussion:"' s scheitert doch alles, nich wahr?" Ja, liebe Leute, meint ihr nicht, daß so vieles scheitert, weil zu viel geredet wird?
E. G.
Millionenbeute aus der Tiefe des Meeres. Wie aus New York gemeldet wird, hat der englische Kapitän Leavitt eine Taucheraus: rüftung erfunden, die fähig ist, einen riesigen Wasserdruck auszuhalten, und die infolgedessen dem Taucher die Arbeit selbst in einer Tiefe von 100 Metern noch gestattet. Angesichts der völligen Dunkelheit, die in diesen Tiefen herrscht, wäre eine Verwendung des neuen Apparats trotzdem nicht möglich, wenn man nicht in der starf leuchtenden Westinghouselampe ein Mittel hätte, diese Dunkelheit zu erhellen und damit die Arbeit in der Tiefe zu ermöglichen. Danf dieser Erfindung fonnte Kapitän Leavitt, der selbst Kommandeur eines Taucherschiffes ist, in wenigen Monaten aus der Tiefe des Ozeans die ganze Kupferladung der Fregatte Caphorn", die vor 56 Jahren mit Mann und Maus an der chilenischen Küste unterging, wieder zutage fördern. Der Wert des zurückgewonnenen Metaus ist auf rund 3 Millionen Goldmark zu schäzen. Kapitän
Zu der Frage des. Art. 16 t die schwedische Regierung der nicht, daß es mit dem Bälterbundpaft und feinen Grundsätzen taum vereinbar wäre, wenn Deutschland dem Völkerbind mit einem Borbehalt beiträte, der die wichtigen im Art. 16 des Pattes angeführten Bestimmungen, die übrigens gegenseitig sind und denen infsigedessen das Recht auf Hilfeleistung der andra ren Mitgliedstaaten entspricht; es sei, wie aus den angenommenen Entschließungen hervorgeht, mit den Bestimmungen des Art. 16 nicht unvereinbar, daß bei der Ausführung der Santtions. Derpflichtungen in einem gewissen Maß, der besonderen Bage eines Staates, Rechnung getragen werde und infolgedessen auch einer Tatsache, wie den Rüstungsbeschränfungen Deutschlands . Die schwedische Regierung spricht die lebhafte Soffmang aus, daß die deutsche Regierung nicht der Ansicht ist, daß die Bestimmungen des Art. 16 ein Hindernis für den Eintritt Deutschlands in den Böllerbund darstellen.
Der Provinziallandtag der Provinz Grenzmarf Bosen- West preußen protestiert gegen die Abschneidung Bestpreußens von der Weichsel .
Asquith , der bei der lezten Wahl unterlegene Führer der englischen Liberalen, bat die Ernennung zum Oberhausmitglied angenommen. Er bekommt ben Titel eines Earl of Drford".
W
Leavitt beabsichtigt, durch den Erfolg ermutigt, jetzt auch den Ber fuch zu wagen, die auf dem Grunde des Meeres ruhenden Schätze der Lufitania" zu heben.
Der versteinerte Leichnam. Die Stadt Fulton im Staate Missouri ist, wie aus New York berichtet wird, ganz aus dem Häuschen. Man hat nämlich bei einer zufälligen Grabung entdeckt, daß der vor 25 Jahren auf dem städtischen Friedhof be grabene Zeichnam einer Frau Guthrie vollständig zu Stein geworden ist, während die Leichen von vier anderen Personen, die zur selben Zeit und in derselben Friedhofsabteilung beftattet worden waren, sich in der üblichen Weise zersetzt haben. Der Eichenfarg, der den Leichnam der Frau Guthrie barg, war völlig zersplittert und verfault. Die Gesichtszüge der Frau Guthrie find so gut erhalten, als wenn fie noch von Leben erfüllt wären, und der versteinerte Körper mar fo schwer, daß fünf Männer Mühe hatten, ihn zu heben..
"
Erstaufführungen der Woche. Dienst. Schiller Th.:.Bon Morgens bis Mitternacht. Trianon Tb.: Einmal ift feinmal. Miltro. Komödienhaus: Bir laffen nnsscheiden. Donnerst Freit. Kleines Sb.: Frau Loheneffing- Th. Mrs. Dot Mont. Staatsoper: 2a rin. Tribune: Der Biberpels raviata. Deutsches Th.:, Die Stüzen der Gesellschaft". Urania Borfräge. Mont. bis Donnerst.( 5 u. 9), Freit. ut. Sonrab.( 9), Sonnt.( 5, 7, 9): Indien , das Land der Träume".. bis Donnerst.( 7), Freit. n. Sonnt.( 5, 7): Argentinien . ( 9):„ Nach Südamerika ins alte Reich der Intas.
Mont. Wittm.
Aus den Anfängen der Berliner Bolfsbühne. Ueber dieses Thema spricht auf Veranlassung der Boltsbühne e. B. Curt Baale am Montag, ben 2. Februar, abends 7%, Uhr in der Aula der Schule Gipsstraße 23a. Boltsbühnenmitglieder haben unentgeltlich Zutritt.
Tanzmatinee Laban in der Bolfsbühne. In der XII. Beranstaltung der
Boltsbühne am Sonntag, den 8. Febr., mittags, 12 Uhr, im Theater am Bulomplag werden Rudolf von Raban und Bert Ruth Roeser zum ersten Male in Berlin ihre neuen choreographischen Tanz tompofitionen zeigen. Das Programm enthält neben choreographischen For maten Grotesten und eine Burleste Tanzjuite.
Das Herrnfeld- Theater fommt wieder. Direktor Anton Herrnfeld, welcher mit seinem Ensemble von einer Gastspielreife burch alle größeren Städte Deutschlands nach Berlin zurüdgelehrt ist, eröffnet am 5. Februar ein Gastspiel im Residenz Theater. Als Eröffnungsstüd gelangt die Komödie von Anton und Donat Herrnfeld: Wer ist der Vater?" zur Aufführung.
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Die Kunffhandlung Frik Gurliff, Potsdamer Str. 113, eröffnet am 2. februar eine Ausstellung Ballett" von Ernst Opler. in der Ge. gezeigt werden. mälde, Aquarelle, Zeichnungen und Graphit des Künstlers zu diesem Thema
Quidde für den Friedens- Nobelpreis vorgeschlagen. Der interparlamen. farische Ausschuß des Schwedischen Reichstages beschloß, Professor DuiddeBerlin für den Friedens- Nobelpreis vorzuschlagen.
Jufammenbruch Wiener Theater. Im Zusammenhang mit dem Ronture der Stanimerspiele und des Modernen Theaters wird in den nächsten Tagen auch die Neue Wiener Bühne um die Einleitung eines Konkursverfahrens nachsuchen. Damit find innerhalb dreier Wochen fünf Wiener Theater finanziell zusammengebrochen.
Ameritas ift praktisch gelöst. Die Rontratte über eine Summe von jūni 20 Millionen Mart für eine Kirche. Die Frage der National- Rathedrale Millionen Dollar sind von den Vertretern der Kirchlichen Behörden und der Firma Jacobs und Young unterzeichnet.