Nr. 56 42. Jahrgang
1. Beilage des Vorwärts
Das wiedererstrahlende Berlin .
Das Licht wurde von jeher für Reflamezmede verwendet und hatte deshalb im geschäftlichen Leben schon immer große Bedeutung. Früher, als die Elektrizität noch nicht so Allgemeingut war wie jetzt, mußte die Gasbeleuchtung, die ja im Laufe der Jahre große Veränderungen erlebt hat, die Hauptrolle spielen. Um die Schaufenster nur einigermaßen zu erleuchten, mußte immer in jedem Falle eine größere Anzahl Lampen verwendet werden. Erst verhältnismäßig furze Zeit vor dem Kriege nahm das elektrische Licht in den Geschäften immer mehr Platz ein und verdrängte nach und nach fast vollkommen die Gasbeleuchtung. Neben der unerläßlichen Beleuchtung der Schaufenster und Schaufästen wurden auch mittlerweile au den Fronten der Häuser außer den üblichen runden Bogenlampen noch andere leuchtende Hinweise auf das Vorhandensein des Ges schäftes angebracht. Die Anschrift der Firma wurde entweder in fentrechter oder wagerechter Linie durch Glühbirnen weithin sichtbar als leuchtendes Eignal verwendet. Diese Art Reflame bildete sich dann schnell weiter fort, und schon vor dem Kriege wurde in der Lichtretia me redyt beachtliches geleistet. Das abendliche Straßenbild erhielt mit der Ausdehnung der Lichtreflame ein freudigeres Aussehen als die Straße am Tage. Ich machte in einer Frühjahrsnacht des Jahres 1915 mit dem allen Berlinern bekannten Zeppelin- Luftschiff Hanfa" eine Nachtfahrt, die auch über Berlin führte. Damals hatte die gesamte Berliner Beleuchtung noch nicht unter den friegerischen Verhältnissen zu leiden. Schon in einer Ent fernung von etwa 100 Kilometern machte sich deshalb am nächtlichen Himmel der Schein der erleuchteten Großstadt bemerkbar, bis fchließlich die Stadt felbft mit ihren Taufenden und aber Taufenden von Lichbern erreicht war. Die Schönheit eines solchen Anblides fann nur der ermessen, der ihn genossen hat. Als ich dann nach längerer Abwesenheit wieder einmal nach Berlin tam, war es dunkel. Die Lichtreflame sowie die Außenbeleuchtung der Schaufenster waren polizeilich verboten, und die Straßenbeleuchtung war derart eingeschränkt, daß von einer Beleuchtung im wahren Sinne des Wortes faum noch gesprochen werden tennte. Und in diesem Zustande leble Berlin noch lange nach dem Kriege. Die Straßenbeleuchtung murde inzwischen wohl stellenweise wieder etwas verbessert", aber leider zunächst nur da, wo an sich schen eine bessere Beleuchtung vorhanden mar. Die Außenbezirfe lagen noch lange nachher im tiefsten Dunkel. Nach und nach wurden ja dann die Berhältnisse wieder günstiger, bis dann endlich der Augenblic tam, der für Berlin der„ lichte" genannt werden kann.
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Die Lichterfronten.
Fadein ähnliche Gebilde find rings um das Haus angebracht und mit rotem Licht erfüllt. Außerdem wird noch rotes bengalisches Feuer unter starter Raudhentwicklung unterhalten, so daß auch hier außerordentlich wirkungsvolle Lichteffekte erzielt werden. Früher trum der Lichtretlame; alle Neuerungen waren hier zuerst zu sehen. war wohl neben der Friedrichstraße der Potsdamer Platz das ZenZurzeit sind dort an einem Hause umfangreiche Bauarbeiten im Gange, um die ganze Front dieses Hauses für die Lichtreklame zu erhalten. In Höhe jedes Stodwerkes ist in ganzer Frontausdehnung eine große Fläche angebracht, die hierfür verwendet werden soll. Ein anderer Platz steht ebenfalls völlig im Banne des elektrischen
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Lichteffekte am Nollendorfplatz.
Die Lichtreklame breitet sich im allgemeinen über die ganze Stadt aus, doch ist fie naturgemäß überwiegend in den Hauptver tehrsstraßen zu finden, von denen aber merkwürdigerweise auch außerordentlich belebte Straßen bisweilen verschont geblieben find. So ist sie z. B. in der Leipziger Straße nach Geschäftsschluß ver. hältnismäßig dürftig; dagegen präsentiert sich die Friedrichstraße im vollsten Farbenschmud. Bunt leuchtet es vom Anfang bis zum Ende der Straße, hauptsächlich aber von der Leipziger Straße bis zum Bahnhof. Hier sind es die Bergnügungsstätten, die in auffälligen Farben 3. B. rot und violett in geschmackvollen Linien ihr Dasein fund tun. Auch viele der sonstigen dortigen Geschäfte haben Die Lichtreflame in den Dienst gestellt. Eine feffeinde Reklame übt cine Seftfirma aus: Eine Sefiflasche ergießt ihren Inhalt in ein Glas. Man ficht, wie der Rebensaft aus dem Flaschenhalse fließt und im Glase aufperlt. Die Umrisse der Flasche und des Glases sowie der" perfende Seft" find Glühbirnen in natürlichen Farben der dargestellten Teile. Die Lichtspielhäuser glauben der Art ihres Unternehmens am besten dadurch zu dienen, daß sie fast ohne Ausnahme sich ganz besonders der Lichtreflame bedienen. Ein Kino in der Nähe des Bahnhofes 300 hat 3. B. eine Beleuchtung feiner Front durch etwa 1000 Glühbirnen vorgenommen und daneben noch zum großen Teil die Umrisse des Gebäudes in blutroter Linie beleuchtet. Die hier erzielte Farbenwirkung ist außerordentlich reizvoll Ein anderes Kino, in der Potsdamer Straße , zeigt dem Straßenwanderer ebenfalls schon von weitem feine Anwesenheit. Große, l'in der Wirkung start zurückgedrängt.
Der Apfel der Elisabeth Hoff.
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Unruhig sprang er auf. Als er wieder vor den Spiegel trat, erschrat er vor der Blässe seines Gesichts, in dessen Falten und Rinnen Schweiß glänzte. Daß es ihn so mitgenommen hatte!
Einem Laien wäre der Gedante, daß der Stich eines fo winzigen Lieres Krankheit und Tod verursachen fönnte, vielleicht lächerlich erschienen. Er aber befand sich in der Lage, daß der Feind, den zu bekämpfen fein Beruf war, ihn überfallen hatte, und er fannte dessen Gefährlichkeit und die Ohnmacht der Wissenschaft gegen ihn. Beispiele anderer Aerzte, die auf ähnliche Weise umgekommen waren, famen ihm in den Sinn. Er fühlte das Bedürfnis, fich mit einem Kollegen auszusprechen aber wozu? Prophylaftische Mittel gab es nicht, es hieß abwarten. Abwarten und einen fühlen Kopf bewahren.
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Schließlich, wie lag der Fall? Daß die Laus den infizierten entstammte, war ja nicht sicher, wenn auch wahr jeinlich... zu neunzig Prozent wahrscheinlich. Aber darum brauchte sie doch noch nicht die Krankheit hervorzurufen. Das ergab schon wieder nun zwanzig bis dreißig Prozent zu seinen Gunsten. Und schließlich, wenn er erfranfte, mußte er darum doch nicht gleich sterben. Alles in allem war die Wahrscheinlichkeit des Todes nicht größer als die des Lebens. Marain; also das Kopfzerbrechen!
Eine Weile gelang es ihm, seine ganze Aufmerksamkeit auf das Mikroskop zu sammeln. Arbeit war doch das einzig Vernünftige! Bom Arbeitstisch abgerufen werden wie sein Meister Bohl war es eine sonderbare Vorstellung, fo unversehens feine Tätigkeit aufgeben und einem anderen den Blah räumen zu sollen. Aber der Bestürzung und Auflehnung stellte er die ruhige Erwägung entgegen, daß mensch liches Schicksal nicht anders sei. Er durfte sich sagen, seine Fähigkeiten nach besten Kräften genutzt zu haben. Er war feines Meisters Schüler gewesen, nicht selbst Meister. Sein Berlust würde keine große Lücke bedeuten. Er konnte ruhig dem Tode entgegensehen.
Aber im selben Augenblid dachte er an Elisabeth und die Kinder, und fühlte, wie das Scheiden aus diesem Bezirk feines Lebens das gewaltsame erreißen eines lebendigen Bebildes bedeutete und wie eine Flut weher und weicher Gefühle den klaren Ablauf seiner Gedanken zu verschütten drohte.
Dienstag, 3. Februar 1925
Wechselspiel der Farben.
Die ant obengenannten Plaz befindlichen Kinos wetteifern ebenfalls im Anbringen immer neuer Lichteffekte. Am Gebäude des Theaters am Rollendorfplat" befinden sich reizende Farbenspiele, und außerdem wird jetzt häufig noch eine ganz besondere Beleuch tung des Hauses vorgenommen: auf den Seitenfronten wird rotes und grünes Licht gebrannt das besonders an regnerischen, nebligen Abenden einen schönen Anblid bietet. In der Nähe. Mckstraße, be findet sich vor einem Barietétheater eine schon von weitem sehr aufEichtes empor, biegt dann nach unten und zerspringt schließlich, ebena fcllende Reklame: wie eine Rafete läuft ein roter Strahl elektrischen falls wie eine Rafete, in viele bunte Teile, die sich wie fallende Sterne fortbewegen. In der Mitte erscheint dann als Abschluß in weißer Schrift der Name des Theaters. Die ganze Brozedur dauert natürlich nicht so lange, wie diese Beschreibung zu lesen Zeit in Anspruch nimmt. Eine andere, sehr gitt wirkende Lichtreklame wird durch die Schrift erzielt, die nicht den ganzen Buchstaben mit Glühlampen ausfüllt, sondern nur die Umrisse blendendweiß cder tiefrot erleuchten läßt. Das tiefrole Ceuchten wird durch Neon- Gas erzielt, durch das ein Strom von 1000 bis 2000 Bolt Spannung geschickt wird. Auch die aus Glasröhren gebogenen Schriftzeichen erzielen auffällige Wirkungen. Der Borwärts" bedient sich neuerdings ebenfalls dieser Art Reklame. Am Haufe des Pressedienstes, am Belle- Alliance- Play, in Höhe des 5. Stodes, leuchten uns des Abends in blutroben Lettern die vertrauten Züge des Wortes„ Borwärts" entgegen. Zur Belebung des Straßenbildes dienen n'chyt zuleht auch die neuen Reflamefäulen sowie die Straßenbahnhalte. stellen. Besonders in dunkleren Gegenden sieht es recht freundlich aus, wenn in die Nacht die elektrisch beleuchteten Reflamebilder hineinschenen. Selbstverständlich ist es, daß jetzt auch wieder in den Geschäften von der Anziehungskraft des Lichtes regster Gebrauch gemacht wird. Die Schaufenster werden blendend hell erleuchtet und dort, wo recht bunte Stoffe zum Verkauf gelangen, bedient man fich häufig fleiner Scheinwerfer, die besonders in den Stunden nach Ladenschluß, wenn die Beleuchtung nicht mehr so intensiv ist, leba hafte Farbenspiele erzeugen.
Die Frage, welche Unsummen von Geldern für die Lichtreklame verwendet werden, und ob sie auch einen Erfolg im Verhältnis zu den Unkosten erreichen, fann leider nicht beantwortet werden, weil nichts in Erfahrung gebracht werden konnte.
Zusammenfassend fann also gesagt werden, daß Berlin bald wieder sein altes Aussehen erhalten wird. Das Bild des Stadtinnarp und im Westen ist zweifellos jetzt schon bedeutend freudiger als vor bem Striege, weil sich hier eben die Lichtreflame in der Hauptsache tonzentriert und weil auch die Beleuchtung der Straßen eine wesentlich bessere ist als in den Außenstadtteilen. Es ist aber wohl zu hoffen, daß sich die Stadtpäter bald darauf befinnen werden, daß die Einnahmen der Stadt nicht nur aus den genannten Be zirfen fließen, in denen abends und nachts geradezu eine Lichtver schwendung getrieben wird, sondern daß der überwiegende Teil der Steuerzahler in den Vierteln wohnt, die von jeher als Stiefkinder behandelt wurden.
Die verschönerte Stadtbahu.
Die Stadtbahn verschönert sich. Neue Wagen werden in den Berkehr gestellt, die alten werden neu lactiert und auch sonst wieder in Ordnung gebracht. Jetzt beginnt man damit, wieder Gardinen an den Fensterscheiben anzubringen, die belannten derben Gardinen aus dunfelgelbem Drell. Während des Krieges murden sie befannt. lich von den Fenstern genommen, weil liebenswürdige Mitbürger die Gardinen stahlen und zu Hause allerhand Verwendung für den Stoff hatten. Auf den Gardinen war neben dem Reichsadler und der Krone eingedruckt: K. P. E. B., d. h. föniglich preußische Eisen yen und Schränken, in denen man sie so lange verwahrte, hervor. geholt, und es steht natürlich wieder K. P. E. V. auf ihnen neben Adler und Krone. Daß man aus Sparscanteitsrücksichten die alten Gardinen, die noch gut und brauchbar sind, aufs neue verwendet, dagegen läßt sich nichts sagen. Wie aber diefe sehr natürlichen Zeichen heute unnatürlich genug gedeutet werden, dafür ein Beispiel. In der Stadtbahn sizt ein biederes Ehepaar. Ihr fallen die ne angebrachten Gardinen auf und sie macht den Gatten darauf auf merffam. Der läßt die Gardine prüfend durch die Finger gleiten, entdeckt dabei die Buchstaben R. P. E. B., sein Gesicht strahlt und er sagt: Siehst du, die Eisenbahn weiß wenigstens, wo es lang geht!"
Sites: der Nollendorfplatz. Weithin ist der Glanz des auf ihm erstrahlenden Lichtes zu sehen, das den abendlichen Himmel fast blutigrot färbt. Hier fann man, ebenso wie am Potsdamer Play, die neue Wanderschrift betrachten, die auf dem Gebiete der Licht. reflame das neueste darstellt und auch zweifellos auf den Straßenbahnverwaltung. Nun hat man die alten Gardinen aus den Schup gänger große Anziehungskraft ausübt. Ein großes rechtediges Feld mit elektrischen Glübirnen ist das Aeußere. Kahl und nüchtern ist es am Tage anzusehen, ohne dem Vorübergehenden seine wahre Be ftimmung auch nur anzudeuten. Wenn die Anlage in Tätigkeit ist, fchieben fich von rechts nach links die lateinischen Schriftzeichen, zu Worten aneinandergereiht, durch das Campenfeld. Natürlich ist diese Reflame von vielen Unternehmungen schon start in Anspruch ge rommen. Eine große Berliner Zeitung , die sich ebenfalls dieser Res flame bedient perkündet durch die Wanderschrift die neuesten Telegramme. Durch diese Neuheit wird zweifellos die schon vor dem Kriege entstandene Wechselschrift, die an vielen Stellen zu sehen ist,
Aber als wäre es unziemlich, sich von diesen Empfindungen überwältigen zu lassen, ermog er die materielle Lage, in die seine Familie durch seinen Tod tommen würde. Von der Witwenpension und den Zinsen des kleinen Vermögens fonnte sie nicht leben. Aber zum Glück besaß er noch eine wertvolle erotische Sammlung. Nur durfte sie nicht ver fchleudert werden. Er ging die Reihe seiner Freunde durch, wem er diese Angelegenheit anvertrauen fonnte. Und wieder fühlte er, nod) stärker als vorhin, das Bedürfnis, sich auszusprechen, Elisabeth sein Mißgeschic anzuvertrauen, sich von ihr trösten zu lassen. Das Verlangen nach ihrer Nähe überfil ihn, der Wunsch, den Arm um ihren Leib zu schlingen und sich von ihrem Lebensstrom durchrinnen zu lassen, der feinem so wefensverwandt war, als ginge dieselbe Blutbahn durch ihrer beider Körper, und die Stimme laut werden zu lassen, die in ihm sprach: von allem fann ich scheiden, aber zu denken, daß ich dich verlassen soll, fehlt mir der Mut.
Aber wenn seine Befürchtungen nun auf Einbildung beruhten? Dann hatte er ihr umsonst Tage der Sorgen und schlaflose Nächte gemacht. Wenn die Gefahr vorüber war, fonnte er mit ihr sprechen; jetzt an ihr eine Stüge zu suchen, schien ihm unmännliche Schwäche. In der Stille für den schlimmsten Fall die nötigen Vorbereitungen treffen und im übrigen ruhig abwarten war seiner Gedanken letztes Ergebnis. Mit diesem Vorsaz setzte er sich wieder ans Mitroftop.
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Als einige Stunden später Elisabeth in sein Arbeitszimmer trat, noch in der Straßentoilette, den Hut auf dem Ropf, faß er in tiefem Nachdenken. Sie fam rasch und fröhlich auf ihn zu. Ihre Wangen waren gerötet, an ihrem Busen war ein dickes Bund Beilchen befestigt, aber stärker als deren Duft war der Hauch von fühler, frischer Luft, von fröhlicher Erregung, den ihr ganzes Wesen verbreitete.
,, Darf ich?" fragte sie und rückte mit ihrem Stuhl dicht an feinen. Immer darfst du," erwiderte er, von ihrer Erscheinung wohlig umweht. ,, Wie das alles bei dir blüht!"
,, Bon Rysed. Er hat mir tüchtig den Hof gemacht." Nicht die Veilchen meine ich. Die Rosen hier und hier." Dabei brückte er Küsse auf ihre Lippen und angen. ,, Du Liebster!" Wie der verdichtete Sauch ihres innersten Herzens drängten die Worte, halb geflüsterf, hervor; einen Augenblick hielt sie feinen Mund auf ihrem fest, in durstiger Bärtlichkeit. Dann seinen Kopf ein wenig von sich abhaltend, fagte sie in scherzend unmirschem Ton:„ Du, wie ich mich
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gefreut habe, dein schauderhaft ernſtes, dummes Gesicht wieder zu sehen Aber während unmerflich ihr Lächeln in Besorgnis überging: Blaß siehst du aus! Ist dir was? Will's nicht mit der Arbeit? Hast du auch ordentlich zu Mittag gegessen? Hat Luise dir auch rechtzeitig den Kaffee ge bracht?"
Buise hat mir rechtzeitig den Kaffee gebracht. Ich habe sehr ordentlich zu Mittag gegessen. Und mit der Arbeit geht's nach Wunsch.
,, Aber blaß fiehst du trotzdem aus Irgendwas ist dir." ,, Nichts. Wirklich nichts," lächelte er.
,, Es wird dir gut fun, menn du mal heraustommst. Wie gefällt dir denn Rnjeck?"
,, Wie kann ich das nach dem flüchtigen Eindrud sagen?" ,, Er ist ein ganz sonderbarer Kert. Eigentlich ein großes Kind. Von allem, was er ergreift, selbst ganz ergriffen. Zuerst fonnte er gar nicht los von deinen Kulturen und malte mir aus, was er damit machen würde. Ein Glück, daß solch eine Macht über Leben und Tod in die Hände eines so grundanständigen Menschen, wie du bist, gekommen wäre, fagte er. Er zum Beispiel müßte nicht, ob er nicht fähig wäre, eines Tages ein paar zuwidere Menschen damit ins Jenseits zu befördern oder einem ganz Gleichgültigen eine Laus in die Kleider zu praktizieren, aus reiner Neugierde,
mas daraus würde."
,, Aber das ist ja miderlich!"
,, habe ich ihm auch gesagt. Aber, es reizte ihn förmlich, sich die unmöglichsten Geschichten auszumalen, wie ein Selbstmörder sich mit sechserlei Giftstoffen auf einmal impft und dann abwartet, welcher zuerst wirft."
,, Das scheint ja eine liebliche Unterhaltung gemeen zu sein."
,, Natürlich hat er nicht nur davon gesprochen. Bir sind die Linden heruntergebummelt und waren dann in verschie denen Antiquitätenläden. Da war er zu ftomisch. Wenn ich nicht gemesen märe, hätte er sich im Handumdrehen die unmöglichsten Fälschungen aufhängen lassen. Geschmad hat er teine Spur oder doch, ja, Geschmack hat er schon, nur ist er nicht wählerisch genug, gleich geht die Phantasie mit ihm durch."
Rennst du ihn eigentlich näher?"
,, Er hat doch einen Sommer lang bei uns verkehrt." Ich kann mich gar nicht mehr besinnen, daß du mir von ihm geschrieben hast."
( Fortsetzung folgt.)