Entscheidung des Oberkommissars. Danzig , 5. Februar.( Eigener Drahtbericht.) In dem Danzig Bolnischen Poststreit hat die freie Stadt Danzig bei dem hohen Kommissar des Bölterbundes entsprechend den Bestimmungen der Berträge um Entscheidung ersucht, daß der Anfang Jonuar d. I. eingerichtete polnische Postdienst sich lediglich innerhalb des der polnischen Regierung für diese Swede zugeteilten Gebäudes abwidein dürfe und daß außerhalb dieses Grundstüdes postalische Funt tionen, insbesondere durch Briefträger und Briefkästen unzulässig jeien. Auf diesen Antrag hat nunmehr der Obeikommissar am Mittwoch abend eine Entscheidung herausgegeben, die den von Danzig vertretenen rechtlichen Grundlagen entspricht. Der Oberkommissar sagt in seiner Entscheidung, daß der Post, Tele. graphen- und Telephondienst, zu dessen Einrichtung die polnische Regierung auf Grund des Vertrages von Paris berechtigt ist, nur ein Bostamt am Hafen in Danzig bedeutet und der durch diesen Postdienst von den Gebieten der freien Stadt nach Bolen und umgekehrt bewirkte Berkehr darf nur von dem Hafenpoſtant nach Polen führen. Außer diesem Postdienst dürfen teine posta lischen und telegraphischen Sendungen oder Mitteilungen oder sonstige Postfachen auf diesem Wege angenommen oder ausgegeben werden. Der Gebrauch von Brieffästen außerhalb der Grenze des jezt als Hafenpostamt eingerichteten Gebäudes und ein Beſtelldienst durch Briefträger in irgendeinem Teile der freien Stadt ist unzulässig. Das Hafenpoftamt ist nur dazu bestimmt, mit den burchgehenden Bostsendungen aus Polen über den Hafen von Danzig nach Ueberseeländern und umgekehrt sich zu befassen und ben im Danziger Gebiet rechtmäßig errichteten polnischen Be hörden zu ermöglichen, auf diesem Postami und feiner anderen Stelle Bostsendungen zusammenzustellen und sie von dort unmitte: bar nach Bolen oder dem Auslande zu befördern. Mit diesem Spruch des Völkerbundkommissars ift nunmehr in erster Instanz die Entscheidung über den Danzig - Bolnischen Pestdienst gefällt. Falls gegen diese Entscheidung Berufung ein gelegt werden sollte, was Bolen in einem für sich ungünstigen Falle bereits angekündigt hat, so steht die Entscheidung in legler Instanz dem Rate des Bölferbundes zu, der Anfang März in Genf zusammentritt. Auch dieser wird teine andere Entscheidung treffen fönnen, als die ungerechtfertigten Ansprüche Polens zurüdzumeijen.
Die polnische Regierung legt Protest ein.
Die polnische Telegraphenagentur versieht, mie aus Warichau gemeldet wird, die Entscheidung des Böllerbundtommiffars mit einem amtlichen Kommentar, in dem Schluß heißt:
es
zum
Diese Entscheidung ftüßt der Rommissar auf die Auslegung früherer Schiedssprüche, die sich nicht auf polnische Einrichtungen im Danziger Hafen beziehen. Er läßt aber hier außer acht den Bertrag von Bersailles, die verpflichtenden Abkommen zwischen beiden Par teien und die Brotokolle zum Warschauer Abkommen, die mit ab. weichenden Erklärungen der beiden Parteien versehen find. Die obige Entscheidung des Kommiffars hat einerlei egetutive Kraft. Polen legt beim Bölferbund Protest ein, der die end. gültige Entscheidung fällen wird."
Die Affäre der Wohnstätten G. m. b. 5.
Die Ziegelsteine des Herrn Schiele.
mitgeteilt habe, es fõnne den als Zengen benannten Regierungsrat| Spekulanten liefern die Basis, auf der sich Paläste erheben, deren Kiemel nicht zu der Berhandlung beurlauben, da dieser mit dringen- gemaltigen linjang der einfache Menschenverstand nicht begreifen den Arbeiten überhäuft sei, und das Wiederaufbauministerium habe fann den Regierungsrat müller, der gleichfalls als 3euge benannt war, die Genehmigung zur Aussage über die zur Berhandlung stehenden Dinge verweigert.
Baläste, in denen vom Keller bis zum sechsten Geschoß gearbeitet wird im Keller am Tage bei fünftlichem Licht..
Der nationalistische Vereinsgründer.
Der Angeflagte Fernbach entwidelte zunächst die Lage, die sich Dor und während der Ruhrbesegung und während des passiven Widerstandes im Westen des Reiches ergeben hatte. Er ftreifte dabei Der Jugendfchänder als„ Jugendpfleger". auch die politische Seite, namentlich die separatistischen Be Leuten gehört habe, die der Ansicht waren, daß ein Berbleiben Burschen, Erich Sohan, der nicht weniger denn 140 Juge strebungen und erklärte, daß der Kläger Himmelsbach zu denjenigen Bor turzem berichteten wir über die Machinationen eines ju der Rheinlande bei Deutschland nicht allzu wahrscheinlich sei, vereine ins Leben gerufen hatte. In der Hauptfache handelt es während der Sozius des Herrn Himmelsbach, der Inhaber der größ sich hierbei um Schülervereine. Das Kapitel Sohan ist recht umten Holzhandlung der Pfalz , Herr Schen?, fich sehr intensiv für fangreich. Dbgleich feine Sünden bereits bei verschiedenen Behörden Unter diesen Gesichtspunkten müffe man die Berträge ansehen, die und Vereinen vielfache Warnungen ergangen waren, gelang es dem die Errichtung des autonomen Rheinlandes eingesetzt habe. in diden Aftenbündeln zusammengefaßt mären, abgleich an Schulen von den Firmen Himmelsbach und Schent ohne Bissen und betriebſamen Herrn immer wieder unter Lehrern und insbesondere worden seien, um die von den Franzosen vollkommen widerrechtlich schnell aufgeflärt. Bei den Schülern gelang das nicht so schnell Ein ohne Genehmigung der Reidsregierung geschlossen Schülern willige Anhänger zu finden. Die Lehrer wurden meist vorgenommenen sogenannten 3 usagholzschläge zu ermög- zeine Jugendamter haben von vornherein jede Mitarbeit dieses Herrn fichen. Die französische Forstkommission in Koblenz habe nämlich er abgelehnt. Das störte ihn wenig. Er suchte auf andere Art Ber tannt, daß den Kriegsgeschädigten in Frankreich es nichts nüße, menn bindungen mit den Schulen folcher Bezirke. Als ihm die Sache zu fie aus Deutschland ungeschnittenes Stammholz erhielten, mit dem sie brenzlich wurde, scheute er nicht davor zurüd, unter anderem Namen ihre Häuser nicht wieder aufbauen tönnten. Dieses deutsche Holz aufzutreten, um für seine Vereinsgründungen Propaganda zu machen. habe muglos in Frankreich herumgelegen, da man feine Möglichkeit Für den Charakter dieses seltsamen Gründers ift es bezeichnend, daß besaß, es zu zerschneiden und es jei in gemaltigen Mengen einfach er öffentlich frei geftand, daß er zu der Arbeit derjenigen Jugend Derfault. Infolgedessen beschloß die französische Forstkommission, amter, deren Dezernat zufällig von Sozialisten verwaltet von deutschen Firmen fertig geschnittene's Bauholz zu wurde, tein Vertrauen habe. Das hinderte ihn allerdings nicht. perlangen. Diese Lieferungen von deutschen Firmen wurden nicht wenigstens den Bersuch zu unternehmen, auch hier Helfer für seine etwa bar bezahlt, sondern die französische Forstkommission wies dafür dunklen Geschäfte zu finden. Die Hauptgründung Sohans stellte deutschen Holzfirmen in vollkommen unrechtmäßiger und unzu fich in dem fogenannten Boltsbund für Leibesübungen läffiger Beise beutsche Waldgebiete zur Ausschlachtung an, da bie e. 23. dar. Von dieser Organisation gingen mancherlei Berhörden, namentlich der Forstbehörden, nicht im geringsten fümmer- Ball endeten. Das Milieu war hier bewußt dem Leben sogenannter Franzosen sich um die berechtigten Einsprüche der deutschen Be- anstaltungen aus, die fast immer in einem Gesellschaftsabend oder ten. Diese eben geschilderten Holzschläge wurden als Zusagholzschläge höherer" Kreise nachgeahmt. Der Inhalt literarischer und fünstle bezeichnet, die ebenfalls gegert jedes Recht und gegen alle Abrischer Veranstaltungen war auf das nationalistische Niveau machungen des Bersailler Bertrages von den Franzosen über die eingestellt und nahm bei Ansprachen ufm. oft rein anti republi. ihnen rechtmäßig zustehenden Holzschläge hinaus vorgenommen tanischen Charakter an Bei den Formen heutiger Erziehung, besondes in höheren Schulen, mag es hiernach verständlich erscheinen, daß ein berartiger nationalistischer Rummel manche Schülertreise cnzuloden vermochte. Es wurde jetzt die höchste Zeit, daß einem solchen Jugendpfleger" gründlich das Handwerk gelegt wurde. Jammerhin ist es bezeichnend für die Intelligenz antirepublikani. scher Kreise, daß fie auf jeden Schwindler hereinfallen, wenn er es nur versteht, jebes etwa auftauchende Mißtrauen durch nation" Rebensarten zu beseitigen.
wurden.
Himmelsbach und Schent mehrere Berträge ab. Die franzöfifche Forstkommission schloß mit den Firmen Da einige deutsche Holzfirmen doch von den Geheimnerträgen Wind betommen hatten, mußten die Herren Schent und Himmelsbach auch andere in das sehr lohnende Geschäft mit hineinnehmen. Im ganzen melbeten fich elf deutsche Firmen zur Uebernahme der Coupes Schläge, die in zwei Gruppen aufgeteilt wurden. Die Schent- Gruppe umfaßte fünf Firmen, die Himmelsbach- Gruppe feds Firmen. Die Franzosen gaben die Ausbeutung der Waldbestände in der Pfalz der Schenk- Gruppe, während der Himmelsbach- Konzern Rheinhessen und Rheinpreußen ausnuten sollte. Die näheren Bedingungen wur den in einem Geheimvertrag festgelegt, der in Coblenz ge schlossen wurde. Eines Tages später schloß der Inhaber der Firma Himmelsbach mit der Interalliierten Rheinlandtommiffion in Coblenz jedoch noch zwei andere Verträge ab, von denen jedoch weder sein Sozius Schenf, noch die anderen deutschen Firmen Kennt nis erhielten und in welchen ihm von den Franzosen auch der Bald schlag in der Pfalz zugesichert wurde. Als diese Berträge mit den Franzosen durch deutsche Firmen getätigt wurden, nahm das Dames. Gutachten bereits greifbare Formen an und Herr Himmelsbach, der Die Rechtspreffe hüllt sich über die Borgänge bei der Wohnpolitische Beziehungen bis zum Reichskanzler stätten. m. b. 5. und über die Berleihung beträchtlicher besaß und sie auch ausnußte, war ganz genau darüber unterrichtet, Kredite an die Trianon- Filmgesellschaft in verständliches Schweigen. Franzosen hinfällig werden müßten. Infolgedessen habe die daß mit dem Infraftreten des Dames- Plans die Verträge mit den Das darf uns nicht abhalten, einige Fragen aufzuwerfen, deren Firma Himmelsbach bei der Ausnutzung der deutschen Balbungen Beantwortung boch vielleicht von Interesse ift. Geschäftsführer ber in der Pfalz eine Eile an den Tag gelegt, mie man sie niemals Bohnstätten- B. m. b. 5. ist bekanntlich der Schwiegerlohn vorher in der Forstwirtschaft gesehen habe. Heber 2000 Solz des Herrn Reichsinnenministers Schiele. Sürzlich murbe bei berarbeiter und ein ungeheurer Fuhrpart fei in die Pfalz geworfen Baufirma Held u Frante- eine polizeiliche Haussuchung und morden, mo ein Waldschlag begann, der einen großen Teil der besten Kontrolle der Registratur und Rorrespondenz vorgenommen. Ist Bestände nernichtete. Die Firma Himmelsbach habe in acht Wochen es richtig, daß der jezige Innenminister Schiele diefer Firma etma 80000 eftmeter 5plz in ben Forsten der Pfalz ge Steine aus feinen Siegeleten geliefert hat? schlagen, während die zehn anderen deutschen Firmen zufammen es richtig, baß die Lieferpreise erheblich über bem jeweiligen genommen nicht einmal die Hälfte bapon heruntergeschlagen hätten. Tagespreis gelegen haben? Ist es richtig, daß von bar Firma meil sie die mit den Franzosen gefchloffenen Berträge lediglich zu m Einige Firmen hätten überhaupt feinen Holzschlag vorgenommen, Helo u. Frante die Wohnstätten-. m. h. H. ihre Steine bezogen Gut des deutschen Balhes ausmußten. hat? Bestand zwischen dem Schwiegerjohn des Herrn Schiele als Geschäftsführer der Wohnftätten- 6. m. b. 5. und dem Lieferanian Shiele außer ber bermandtschaftlichen Beziehung auch eine geschäftliche Beziehung? Wir wären sehr dankbar, menn mir darüber eine Austunft erhalten fönnten.
Die Verleumdungsflut steigt. Erfundene Liebesgabenpakete und Dankschreihen. Die Berliner Börsenzeitung"-trog ihres Namens ein deutschnational- antisemitisches Blatt bringt heute in großer Aufmachung Mitteilungen eines angeblich durchaus pertrauenswürdigen Ge währsmannes, der Besen und Zusammenhänge ber Amerima on Ort und Stelle tennengelernt haben soll. Darin wird auch be hauptet, daß der Reichspräsident in den Jahren 1921 und 1922 Liebesgabenpalete pon Barmat erhalten habe, für die fich Frau Ebert in schönster Form brieflich bedankt habe.
Dazu wird im Auftrage bes Reichspräsidenten von zuständiger Stelle öffentlich erklärt, daß diese Behauptung vollkommen unwahr ist. Beder hat der Reichspräsident oder seine Frau Liebesgaben pakete von Barmat erhalten, noch hat der Reichspräsident nach jenem Empfang holländischer Gewertschafter, bei denen sich auch Herr Barmat befand, im Jahre 1919, irgend etwas mit Barmat zu run gehabt. Selbstverständlich hat auch Frau Ebert nicht DantIchreiben für nicht erhaltene Liebesgabenpafete gefchrte ben oder abgesandt.
Es wird von der gleichen zuständigen Stelle auch erklärt, daß man unmöglich alle diese Behauptungen widerlegen tönne, zumal Die öffentlichen Verhandlungen des Untersuchungsausschusses, wobei die einzelnen vernommenen Personen unter ihrem vollen Namen für ihre Aussagen einstehen, alle notwendige Klärung schaffen.
Pfälzer Wälder und die Fa. Himmelsbach. Politischer Beleidigungsprozeß gegen den Solzmarkt". Die B. S.- Korrespondenz schreibt: Ein Prozeß, der durch seine wirtschaftliche und politische Bedeutung meit über den Rahmen einer Beleidigungsflage hinausgeht, begann heute vormittag im Großen Schwurgerichtssaal in Moabit . Unter der Antiage, den Borsigenden des Aufsichtsrats der Gebrüder Himmelsbach -G., eine der größten europäischen Holzhandlungen, fortgejezt be-, Leidigt und verleugnet zu haben, hatte sich der Herausgeber der Beitschrift Der Holzmarft", Otto Fernbach( Berlin ), zu ver antworten. In einer Serie pen mehr als 70 Artikeln hatte Fernbach Pfalz mit Einverständnis der Franzosen verwüstet zu haben, so daß der angerichtete Schaden nach Ansicht von Sachverständigen sich in hundert Jahren nicht wieder gutmachen lasse. In der heutigen Berhandlung, die unter dem Borsiz des Amts. gerichtsrats Zorging stattfand, war der Beklagte durch die Rechtsanwälte Vogt und Granz, der Kläger Himmelsbad durch die Rechtsanwälte Dr. Alsberg und Dr. Beschte vertreten. Die Bayerische Staatsregierung hatte bei dem großen Intereffe. bas biefer Prozeß gerade für Bayern befigt, Ministerialrai Dr. Ringemann entfandt. Zu Beginn der Berhandlung teilte ber Borsigenbe mit, daß das Reichsfinanzministerium dem Gericht
Das Gegenüber.
Eine größere literarische Arbeit führt mich des Defteren zur Staatsbibliothet; aus der Straßenbahn in der Charlotten straße aussteigend, habe ich wenige Schritte bis zu linter den Linden". Geraume Zeit deckte ein Bauzaun die rechte front her befanntlich dort schmaler werdenden Charlottenstraße; er ist gefallen und die paar Rüftstangen auf der Seite Unter den 2mnden, tie noch gestern zu sehen waren, werden heute auch schon fort sein Der sechsstödige Sandsteinpalaft der Band ist vollenhet.
Bom Keller bis oben in schmindelnder Höhe: bie Galerie am fünften Stad ist doch wohl mur für Schwindelfreie wird ge fünften Stad ist doch wohl nur für Schwindelfreie meiner geschäftlichen und architettonischen Unschuld bachte ich immer: arbeitet, und zwar um eller auch am Tage bei Lampenlicht. In dieser Kellerraum ist ein Provisorium, aber es scheint nicht so, denn das Lampenlicht fäßt immer noch fleißige Angestellte bei der Arbeit schen. Wer von Jugend auf an frische Luft gewöhnt ist, muß solche Arbeit Tag ein Tag aus bei fünstlicher Beleuchtung als etwas Widerwärtiges empfinden. Doch dies wir nebenbei. Das Rapitel Arbeitsraume in Berlin bietet reiche Gelegenheit zu Betrachtungen: oft genug heißt es: außen hut, innen pfui
Aber etwas anderes löst die Betrachtung dieses Bantpalaftes Man tann Staatsbibliothek und ( Sandstein aus Schlesien ) aus. Banfhaus als Gegeruiber( etwas schräg zwar) ansehen, und menn fühlt die Bauförper find ungefahr gleich. Es wird man num die beiderfeuigen Massen betrachtet, so hat man das Ge→ um pedantische Seelen von vornherein zu beruhigen nicht stimmen: die Bibliothel wird größer fein; aber wie gesagt, das Gefühl der Gleichhett ist da. Und dann denkt man weiter: girta 2 Millionen Bücher, die Geiftes schätze einer vielhundertjährigen Entmidlung nicht nur des eigenen Landes, sondern aller Stuüurländer, aufgespeichert und dort:
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vielleicht 2 Millionen„ Konten"? Was muß das für ein fegensreicher
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Betrieb sein, der fagen wir mal, von der Wiederaufrichtung bes Reiches an( denn vorher waren wir ein armes Bolt) so viel Geld und Geldesmert in fich verförpert, um einen solchen Platz und einen solchen fedsstädigen Hochhau erforderlich zu machen, wobei noch die dunkeln Kellerräume zur Bewältigung der Arbeit in An spruch genommen werden müssen. Wie schnell muß sich das Geld permehrt haben und noch vermehren, und mie langsam geht es mit den geistigen Schagen! So werden die zwei Bauten zu Symbolen unserer heutigen Kultur, unserer Wirtschaftsordnung, unferes Lebens überhaupt Better fällt Einem ein, daß diese Bant ja nicht allein dasteht, daß Dugende Paläste sich in der Nachbarschaft erheben, daß fie durch ihre Filialen ihre Fangarme bis in die reichen und armen Draußenstraßen streden, damit nur ja tein Mensch ohne Banttonto herumläuft. Ach. es laufen doch noch so viele ohne folch nützliches Ding umher, und vielleicht ist die Zahl derer eben so groß. die noch nie nut emem Buch sich so beschäftigt haben, daß sie geistigen Gewinn daraus gezogen haben. Fast auf den Tag finb es 1000 Jahre, daß deutsche Kultur sich in dem Lande zwischen Eibe und Ober festlegte: und das Ergebnis? Das Banffoniobuch hat das geiftige Buch in die Ede gedrückt, und zahlloje glückliche und unglüdliche
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B.
Ein rätselhafter Todesfali.
Die Kriminalpolizei bemüht fich, einen rätselhaften Lobesia. aufzuklären. Der Braumeister Reiche vom Grünen Weg 8 hatte am 27. Januar mit seinem Arbeitgeben der in Charlottenburg fottenburg um 6 Uhr abends eine Besprechung. Beide waren ganz eine Brauerei einrichtet, in einem Lotal in Ser Ballstr. 6 zu Char nüchtern, tranfen jeder nur ein Glas Bier und hielten fich nur von 6 bis 64 Uhr auf. Der Arbeitgeber ging dann in der Richtung nach der Berliner Straße zu nach Hause, Reiche schlug die Richtung nach der Bismarckstraße ein. Erst abends gegen 10% Uhr fam er mit einer Beule am Kopf nach Hause und legte sich gleich zu Beit, Am ohne mitzuteilen, wie er zu der Verlegung gelommen war. nächsten Tage führte er mirre Reden. Man brachte ihn nach dem Krankenhaus am Friedrichshain . Hier befam er während der Untersuchung durch den Arzt einen Tobluchtsanfall Der farb der Mann schon am nächsten Tage. Auf Anzeige der An Arzt ließ ihn deshalb nach der Jrrenanstalt Herzberge bringen. Dort gehörigen, die einen lleberfall vermuten, murde die Leiche beschlag. nahmt. Gin Gerichtsargt stellte jegt feft, daß ihm an der Stelle, ma fich die unblutige Beule befand, bar Schadel gertrümmert worden war. Die Ermittlungen der Sriminalpolizei ergobar, baß Reiche auch in der Gegend des Schlesischen Lores gemefen fein gus Mitteilungen zur Aufflärung nimmt rimmaltommiffar Rehe heim Bolizeiamit Mitte entoenen.
yachwiffenschaftier
Man fchreibt uns: Genoffe Bandgerichtsrat Ruben hat fürzlich fich im Vormärts" mit hem abgebauten Stadtrat Br. aus Neuton, ber auch eine furze Gaſtrolle in der Sozialhemptratischen Bariei ge geben hatte, fritisch befaffen müssen. In der von diesem Herrn berausgegebenen Zeitschrift Einigungsamt", Nr. 12, befindet fich eine Notiz, in der er neben dem Bezirksamt im allgemeinen die Genoffen Dr. Gilberstein und Dr. Lömenstein beschimpft. Diefe Schimpfepiftei fpricht für fich selbst. Man brauchte fich beshalb mit dem neuesten Schimpfproduft des Herrn im„ Einigungsamt nicht zu beschäftigen, menn nicht dieses Blatt, hergestellt in der Stapt. bruderei in Neukölln, als ein angeblich fachmiffenfchaftliches, Don Berlin und auswärtigen Wohnungsbehörden gehalten und unterstüt mürbe. In Wirklichkeit enthält diefes Organ, außer einer mahllosen Zusammenstellung, Verfügungen auf dem Gebiete des Bohnungswesens und Urteile aus der Sprüch pragis der Ginigungsämter nicht das Geringste, was den Anspruch
auf Fachwissenschaft erheben tönnte. Wenn Herr Br. nunmehr in fönliche Beschimpfung Abwechslung zu bringen versucht, fo follten Die Eintönigkeit seines Organs durch müste parteipolitische und pers fönliche Beschimpfung Abwechslung zu bringen versucht, fo follten fich die abonnierten Behörden ernstlich überlegen, ob auf den Fortbezug diefes Blattes noch Wert zu legen ist Der beste nachträgliche Beweis für die Richtigkeit des Abbaubefchluffes der Neuköllner Bezirksversammlung und für die Wertiofigfeit bes steller Br. unter die Bamphletisten gegangen ist.
Ginigungsamt als Fachorgan ift die Tatsache, daß Herr Schrift.
fchaftler", jo feben fie aus!
..Faduniffen.
100 Farbfreifel und optische Farbenmischer des Staatlichen Bauhanjes Weimar itiftet die gemeinnüßige Gesellschaft m. h.. Bertfreude ber Grof Berliner Schulen für die physikalischen Sammlungen. Die Areifel tönnen werttäglich zmischen 2 unb 7 Uhr in der Bertauisitelle Bots damer Str. 104( Eingang Kurfürstenstr.) abgeholt werden. Borzulegen ift ein Ausweis der Schule, für die ber Streifel angeforbert wird. Der Beginn der Verteilung des zweiten Hundert wird rechtzeitig bekanntgegebest.
Bälfergemeinschaft im 3nfereffe Deutschlands . Am Freitag, des 6. Februar, wird in einer Bersammlung der Atabemiigen Ber einigung der Bällerbundfreunde Berlin Frau S. b. Dheimb einen Vortrag über das Thema Böllergemeinichaft im Intereffe Hochschule für Bolitit, Schinkelplek 6. im arieel III ftatt; Säfte find millDeutschlands halten. Der Vortrag findet abends 8 Uhr in der fommen.
Ein herrenioses Vermögen.
Alle Welt klagt, daß sie fein Geld hat, und da gibt es let sinnige Beute, die ihre Baterstadt verlassen, nie etwas von sich hören laffen und darum auch nicht missen, daß für sie in der Heimat Gelb bereit liegt, das nur darauf wartet, abgehoben zu merden. Man teat uns mit, daß in Schlüsselburg einst eine Familie Haller ge pehnt hat, die zwei Söhne Ostar und Felig besaß. Die beiden Söhne wanderten nach dem Tod der Eltern in die meite Weit und hatten Paterhaus und Heimatstadt vergeffen. Da starb eine Tante pon ihnen und hinterließ ihnen ein fleines Bermögen. Dieses Geld ist bei der Spartasse in Schlüsselburg hinterlegt, fann aber nicht ausgezahlt werden, weil man nicht weiß, wo sich die Erben befinden Es ist, mie man uns schreibt, ein fleines Vermögen, das natürlich im Lauf der Zeit durch Zins und 3inseszins geschwollen und gewachsen ist. Wir wünschen unseren Lesern, daß sich unter ihnen die netSchollenen Söhne Dstar und Felix befinden oder daß fie, wenn hie Erben tot sein sollten, nahe Verwandte von ihnen find. Wer näheres erfahren mill, muß sich an den Pfleger des Nachlafſes der Tante, Herrn Louis Kinofe in Schlüffelburg menden. Biel Glück!
21 619 Straßennnfälle in einem Jahr. Nach einer Statistik der Bolizeibehörde ereigneten sich in London im Jahre 1924 21 619 Straßenunfälle, von denen 238 tödlich verliefen. Im Borjahre 1923: 18 593 Unfälle, von denen 189 tödlich verliefen.