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Bermögenszuwachs nicht vollzogen und je größer er ist, um so gewiegter und raffinierter sind die Geschäftspraktiken ge­mesen. Da sind nun bei der Stabilisierung der Mart einige zu Bruch gegangen. Das war vorauszusehen, für feinen Bolkswirtschaftler war es eine Ueberraschung. Das sind die jenigen, die sich in der Spekulation zu weit vorge wagt hatten und vielleicht auch strafrechtlich nicht mehr den Abstand innegehalten haben, der anderen mit Gefchic gelang. Die angesehenen Führer der großen Konzerne haben zur rechten Zeit gestoppt und als sie nicht mehr bei der Reichsbank die Kredite befamen, um ihre Unternehmun­gen zu konsolidieren, fonnten sie es im Ausland mit einigem Erfolg betreiben. Sie sind die ehrenwerten Männer, die im Reichsverband der Industrie figen, deren Anhang, es verstand, zeitig vom Judentum zur chriftlichen Kirche überzuwechseln und fich als Rüdendeckung die Mitgliedschaft zu rechtsstehen den Parteien sicherten. Das sind die Leute, die Geschäft und Politit in eins betreiben, die in den Ministerien ein- und ausgehen und auf deren Wort gehört wird. Das sind die Leute, die mit Leichtigkeit 700 Millionen für die notleidenden Industriemagnaten locker machen, und die es verstanden haben, während der Ruhrbefehung ihre Be triebe auf Staatsfoften auszubauen und auch sonst im Nehmen immer die offene Hand haben.

gen Barmats, denn alle Wareneingänge wurden von Beauf tragten der Reichsstellen gewissenhaft geprüft

Preußische Justizpflege.

Genosse Robert Schmidt hat durch seinen Rechtsbeisland,

Einen Dienst hat uns Barmat damals geleistet, als er zu Geschäftsabschlüssen mit den Gemeinden im den Abgeordneten Dr. Landsberg, die Berliner Staatsanwaltschaft Industriebezirk und den Leitungen industrieller Unter- ersucht, gegen den Tag" im öffentlichen Interesse Anklage nehmungen überging Wer die entsegliche Notlage megen Beleidigung zu erheben, da die Behauptung des damals in Erinnerung hat und nicht zu den Selbst ver- Tag", er sei mehrfach Gast von Barmat im Hotel Bristol gewesen. forgern als Landwirt gehörte, weiß, was unsere Arbeiter- thn in seiner amtlichen Eigenschaft als Minister der Korruption bevölkerung zu ertragen hatte und wie schwer es an leitender verdächtige und in seiner Ehre herabsetzen wolle. Stelle wurde, die notwendigen Lebensmittel herbeizuschaffen. Heute ergehen sich leichtfertige Personen, die nie die Not des Bolles fennen lernten, in heuchlerischer Entrüstung, obwohl sie damals nicht das geringste unternahmen, dieſem Notstand abzuhelfen. Die Deputationen aus diesen Kreisen hatten, wenn fie im Ministerium vorsprachen, nur die eine Gorge, die Preise in die Höhe zu schrauben, das andere ging fie nichts an.

Die Staatsanwaltschaft hat auf dieses Ersuchen mitgetelt, daß fie in der betreffenden Notiz eine Beleidigung nicht erblicken könne, und daß deshalb die Möglichkeit nicht bestände, öffentliche Unflage zu erheben. Genosse Robert Schmidt hat gegen diese Entscheidung Beschwerde eingelegt und ist entschlossen, diese Beschwerde bis zum preußischen Justizminiſter durchzuführen.

Die schwerindustrielle Presse darf also frühere sozialdemokratische Minister beleidigen, ohne daß ihnen die preußische Justizpflege den Schutz der Gerichte zubilligt.

Bauers Nachfolger.

Es ist eigenartig, wie schnell in der Bevölte. ung alle diese Dinge vergessen werden. Und noch eins: Der Reichstag sette 1921 eine Rommission ein, die das Geschäftsgebaren sämtlicher Reichsstellen prüfte. Der Kommission ist laufend Bericht erstattet und hierbei Als Nachfolger des Abg. Bauer( Soz.), der sein Mandat wurden Beanstan bungen wesentlicher Art nicht erniedergelegt hat, kommt für den Reichstagswahlkreis. Magpe. hoben. Wäre Barmat bei den Lieferungen bevorzugt, so burg in erster Linie der Bezirksparteifetretär Genoffe Gustav wäre das den Revisoren, die von der Kommission eingefeßt erl- Magdeburg in Betracht. Da dieser jedoch ein Landtags waren, sicher nicht entgangen. Hinzugefügt darf noch werben, mandat inne hat, wird er sich entscheiden müssen, ob er das Reichs, daß die Lieferungen, die Barmat für Sachsen übernahm, togsmandat annehmen oder das Landtagsmandat behalten will. In seinerzeit Gegenstand einer eingehenden Untersuchung einer ersterem Falle würde der Genosse Nitsch Magdeburg in den bom sächsischen Parlament eingelegten Kommission wurden, Landtag nachrücken. ohne das irgendeine Berfehlung festgestellt wurde. Im übrigen, daß Barmat Jude ist und aus Rußland stammt, wäre für mich nie ein Grund gewesen, anzuordnen, daß mit Barmat jede Geschäftsverbindung unterbrochen würde. Ich habe in meiner Tätigkeit im Ministerium bei Beschwerden über Geschäftsabschlüsse unsaubere Gesellen tennen gelernt, die auch dem übelſten Oſtjuden noch als Lehrmeister 1bienen tönnten.

Sonderbar, die rechtsstehende. Breffe entrüstet sich, daß ein Sozialdemokrat im Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft fit, als ob es an sich etwas Berwerfliches wäre, während in den Reihen der bürgerlichen Parteien Leute mit Dukenden von Aufsichtsratsposten bedacht sind und aus diesen Stellungen ihren nicht gerade einfachen Lebensunterhalt bestreiten. Aber gut, man fann die Belehrung annehmen, und man wird es vom Standpunkt der Sozialdemokratischen Partei nicht an genehm empfinden, einen solchen Posten, abgesehen von ge­meinnützigen Unternehmungen, in den Händen von Bartei genoffen zu sehen. Nur scheint es mir eine maßlofe Ueber treibung, es so hinzustellen, als ob damit eine Berfehlung in der übelsten Weise konstatiert werden fann.

Die Standalpresse hat mit sittlicher Entrüstung darauf hingewiesen, daß Barmat 1920 Lebensmittel. nach Deutschland einführte und dazu die Unterstützung des Reichs wirtschaftsministeriums, dessen Leitung ich damals inne hatte, perlangen fonnte. Das Ministerium hatte unmittelbar mit der Einfuhr nichts zu tun, die Einfuhr wurde besorgt von den Reichsstellen und eine Zeitlang von dem foge nannten dittatorischen Ausschuß", in dem Bertreter des Finanz, Berkehrs- und Wirtschaftsministeriums und der De Disenstelle faßen. Daß hier Barmat bevorzugt wäre, ist ausgeschlossen, ebenso wenig geschah es von den Reichsstellen. Vom Ministerium ist. nie eine. Anweisung er gangen, Barmat zu bevorzugen. Mit unserer Lebensmittel einfuhr war es damals schlecht bestellt. Der Abschluß von Geschäften wurde erschwert, da nicht die hinreichende Zahl von Devisen herbeigeschafft werden fonnte, Kredite wurden uns im Ausland nicht gegeben. Bei der fürchterlichen Ent behrung an Fleisch und Fetten, die entstand, weil im Inland feine Borräte waren, fonnte man nur im Ausland faufen. Holland und Dänemart waren die Länder, die auch mährend der Blodade, die noch neun Monate nach Abschluß des Waffenstillstandes aufrechterhalten wurde, die Zufuhr er möglichten. Die Reichsstellen machten den Bersuch, dirett mit den Fleischereien in Amerita in Berbindung zu treten; das war nicht möglich, meil die Bertreter der Reichs stellen feine Einreiseerlaubnis erhielten.

Möglich, daß Barmat später ftrafrechtliche Berfehlungen begangen hat. Aber als damals die Geschäfte abgemidelt wurden, ist mir pon teiner Stelle, auch von feiner Ge­meinde oder einem Industriellen, die mit ihm geschäftlich in Beziehung traten, eine Berfehlung befannt gegeben. Eine auf Tatsachen beruhende Beschwerde hätte genügt, um ihn hinauszuwerfen. Kein Kaufmann ist im Geschäftsleben sicher, daß er in Beziehungen zu jemand tritt, der sich nachher als unzuverlässig herausstellt. Bisher aber fehlt der Nachweis, daß sich die Reichsstellen durch die mit Barmat abgeschlossenen Lieferungen betrügen ließen. Was nachher von Barmat unternommen wurde, steht auf einem ganz anderen Blatt und ist nicht mehr in Verbindung zu bringen mit der Lebens­mitteleinfuhr, die unter scharfer taufmännischer Kontrolle stand. Zudem waren wir damas froh, daß wir Lebens­mittel bekamen, im Uebermaß wurden sie uns nicht angeboten. Bemerkt sei, daß bei den umfangreichen Geschäften, die die Reichsstellen damals abschlossen, biele Beschwerden aus parlamentarischen Kreisen an mich gelangten, die eingehend geprüft wurden, aber ich er­innere mich nicht, daß ich nötig hatte, in die Geschäftspraris der Reichsstelle einzugreifen. Zudem waren die Ge­schäftsabteilungen der Reichsstellen auch von Bertretern der Industrie und des Handels besetzt, die schon ihre Interessen mahrten.

Die Behauptung in der deutschnationalen Standalpreſſe, stand und die Andeutung, daß daher feine Lieferungen be günstigt wurden, ist freierfunden; es ist das die nieder trächtige Art der Berleumdung, bie jener Presse eigen ist. Grundsäglich habe ich jeden Verkehr mit Personen abge lehnt, die Lieferungen für die Reichsstellen übernahmen. Ge­schäft und Politik müssen für den verantwortlichen Leiter eines solchen Ministeriums getrennte Dinge sein.

Als dieses Hindernis später beseitigt wurde, tonnte berbaß ich mit Barmat in persönlichen Beziehungen Lette Abschluß erfolgen, und damit fielen die Berbindungen nit holländischen und dänischen Händlern fort. Es war ganz felbstverständlich, daß in den Reichsstellen je de Offerte geprüft murde und annehmbare Angebote nicht zurüd gewiesen wurden. Ich weiß nicht, ob Barmat große Ab­schlüsse über die Reichsstelle gemacht hat. Mir ist indes teine Beschwerde zugeleitet über eine Beanstandung der Lieferun

Christian Rohlfs .

Ausstellung im Kronprinzenpalais. Wieder so einer von den grünen Jungen. Schrecklich, diese Expressionisten. Sieh mal, das sollen Tulpen sein. Na, auch diese Mode wird Gott sei Dant vorüber gehen." Solche Worte sprach eine Dame zu ihrer Begleiterin, als sie die neue Ausstellung im Kronprinzenpalais betrat. Sie mußte nicht, daß dieser grüne Junge schon 75 Lenze hinter sich hat. Sie wußte es nicht und fie fonnte es nicht ahnen, denn die Werte sind tatsächlich von einem ganz Jugendfrischen und Jugendstarten geschaffen.

Erst im hohen Alter ist Chriffian Rohlfs berühmt ge­marden. Die größte Zeit seines Lebens war er unzeitgemäß Tom Gesichtspunkt des damals allein herrschenden Naturalismus erfcheinen die Werke, die er vor einem Menschenalter schuf, flau und mittelmäßig. Es stedt in ihnen nicht die blikschnelle und scharfe Naturerfaffung und treffsichere Wiedergabe eines Liebermann. Was aber in ihnen steckt und was jene Zeit nicht sehen konnte, das empfin­den wir heute schon vor den frühen Handzeichnungen, die im Blauen Zimmer der Galerie ausgestellt sind: den feinen Sinn für rhyth mische Bildgliederung und die tiefe Beseelung alles Gegenständlichen. Jeder Baum, jede Wolke, jedes Haus und selbst die herbstlich fchmußige Straße erscheint als ein individuelles Lebewesen, das Freude und Leid zu empfinden vermag. Klagendes Baumgcäft, ftillvergnügte Häufer, triumphierende Wolkenzüge, geräderte, in Qualen sich windende Landwege. Und in den Gemälden lebt jede Qualen sich windende Landwege. Und in den Gemälden lebt jede Farbe ihr eigenes Leben. Das sind feine Türme, teine Früchte, feine Blumen. Das ist düsterrot fodernde Brunst, goldgelber Jubel, violette Trauer. Aus dumpf lastendem Braun sehnen reine hell­flingende Flämmchen sich nach Erlösung. Majestätisches, lichtes Grün, in breiter Fläche anmarschierend, befämpft siegreich blauschwarze Finsternis.

Jedes Bild ist ein einheitlicher, rhythmischer Organismus aus Farbformen. Nicht der außere Eindruck des Naturbildes ist wieder gegeben, sondern sein seelisches Leben, die innerste Struttur ſeines Mesens mard nachschaffend gestaltet. Eine neue Schönheit fpricht au unseren Sinnen. Eine unerhörte Ausdrudstraft der Linien Ind Farben bewegt unsere Seele in ihrer tiefften Tiefe. Der dieser Kunst Fremde tut gut, exft die rein fimmlichen Reize eines Bildes auf sich wirken zu lassen. Dann versuche er in sein Gefühlsleben einzubringen. Er wird ein großes, unvergeßliches Erlebnis mit nach Hause nehmen. Wer darüber hinaus biographische, maltechnische und historische Orientierung über das Schaffen von Christian Rohlfs fucht, bem mag der vortreffliche Auffah, mit dem Ludwig Thor maehlen den illustrierten Katalog der, Ausstellung einleitet, die gewünschte Belehrung geben.

de nom John Shitomsti.

Der Erfsche Männergesangverein und der Erfiche Gefang-| perein für gemischten Chor haften sich zu einem stattlichen Tonförper in der Philharmonie vereinigt. Unter Leitung von Profeffor Mar Stange erflang der Chor gerundet im Klang und straff diszipliniert, wenn man ihm auch ein übriges an Charakte tisti und lebendigem Herausarbeiten aus der tertlichen Unterlage gewünscht hätte. Doch ist das bei solchen Chorfombinationen in wenigen Proben immer schwer zu erreichen. Besonders die Novität Georg Wilhelm Schmidts Ode An Polyhymnia" hätte wohl ein eingehenderes Studium vertragen, das nach der flang lichen Seite sowohl als auch im Sinne einer weiteren geistigen Bertiefang. Schmidt arbeitet in seinem Wert mit maßvoll neu­zeitlichen Mitteln, sucht Einzelheiten seiner Textvorlage zu erfassen, ohne darüber den großen Bug in der Gestaltung zu verlieren. Bei einem vorausgehenden eingehenderen Studium vermag das Wert mohl noch stärker zu feffeln als an diesem Abend. Die Beranstaltung wurde eröffnet mit Stanges Dankpsalm Jauchzet dem Herrn alle Belt", der schon im Jahre 1884 start Brahmssche Bahnen wan­Belt", der schon im Jahre 1884 start Brahmssche Bahnen wan delte und der die Zuhörer immer wieder durch seinen prächtigen Klang und durch seine Draftit in der Chorgestaltung paden wird. Db es nicht beffer wäre, Mar Bruchs Schön Ellen und noch mehr Gades Erlkönigs Tochter" endlich in der Versenkung ver. des legteren, diese abgestandene musikalische Brauselimonade hat schwinden zu lassen? Besonders die vertitschte und fade Romantit doch auf uns weder Wirtung noch birgt sie für uns irgend welchen Wert. Mag den von den Solostimmen getragenen Teilen bes Gabeschen Berts noch eine gewisse Dramatik innewohnen, deren Schlagkraft nicht völlig geschwunden ist, so find doch Prolog und Chorliteratur denten tann. Hier und bei Bruch Ausdruck eines Epilog das Unerträglichte, was man sich auf dem Gebiete der verflachten Empfindens. Ruhe es nunmehr in Frieden! Das feicht gewordenen, bürgerlich- sentimentalen, ganz ins äußerliche Philharmonische Orchester gab dieser vergangenen Mufit einen Glanz, der ihr noch ein Mindestes an Erträglichkeit verlieh. Wil helm Guttmann hatte besonders gegen den Schluß des Abends starte Momente einer großen stimmlichen und geistigen Gestaltungs­traft. Bauline Dobert entzückte durch metallischen Glanz ihrer Mittel wie durch lebendige Darstellung. In Martha Selle. Breslau stellte sich eine Sopranistin mit prächtigen Mitteln und Qualitäten ein abschließendes Urteil zu fällen. Mar Stange starter Musikalität vor. Es wäre verfrüht, über ihre fünstlerischen leitete den Abend umsichtig und inspirierte den Chor start. Qualitäten ein abschließendes Urteil zu fällen. Mag Stange

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G. G.

Die Liebe in Rußland . Die gewaltigen Umwälzungen, die durch auch zu einschneidenden Wandlungen in der ganzen Lebensauffassung bie Sowjetregierung in Rußland hervorgerufen worden sind, haben geführt und besonders auf dem Gebiete des Berhältnisses der Ge­chlechter Formen entstehen lassen, die sich von den westeuropäischen start unterscheiden. In der Beitschrift für Politit" macht ein genauer Renner, der Moskauer Gelehrte Dr. Pamel Telegin, über diese Aussichten neuer Lebensgestaltung interessante Mitteilungen. Bor allem, tonstatiert er, daß die Liebe im alten Sinne, wie sie von den westeuropäischen Dichtern geschildert wird, aus Sowjetrußland ver: schwunden ist. Dieses Symptom", schreibt er, ist eine sehr ernfte Erscheinung und ein Fingerzeig für die Entwidlungstendenz des Geschlechtslebens nicht nur in Sowjetrußland, sondern auch in West­

ndus Die falsche Adresse.

hodas

Boelit nicht Braun.

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Einige Rechtsblätter, so der Lokal- Anzeiger", die Deutsche barung, die Mitteilung des Amtlichen Preußischen Pressedienstes über den Antrag des Kultusministeriums an den Reichstag , die Durchführung eines Disziplinarverfahrens. gegen den Breslauer Universitätsprofessor v. Freytagh- Loringhoven durch Aufhebung seiner Abgeordneten- Immunität zu ermöglichen, mit Gloffen, die fich gegen den Ministerpräsidenten Braun. richten. 3hm wird, da er provisorisch das Kultusministerium übernommen hatte, ein politisches Tendenzverfahren vorgeworfen, es wird ironisch von der letzten Lat " des Kultusministers Braun ge­sprochen:

Tageszeitung", die Deutsche Zeitung", versehen, wie auf Berein­

plinarverfahren gegen den Breslauer Profeffor auf Grund einer Wie der Amtliche Preußische Pressedienst feststellt, ist das Diszi Reihe von Zeitungsartikeln sofort nach Auflösung des Reichstages, also unter dem Kultusminister, Herrn Boelig. eröffnet worden. Prof. Frhr. v. Freytagh- Loringhoven machte gel­eröffnet worden. Prof. Frhr. v. Freytagh- Loringhoven machte gel­tend, daß er als Mitglied des Zwischenausschusses für Auswärtige 1924, also noch vor den Wahlen, an den Zwischenausschuß ein An­Anlegenheiten Immunität genieße. Darauf wurde am 1. Dezember trag auf. Aufhebung der Immunität gerichtet. Der Zwischenaus schuß lehnte den Antrag ab, meil es fich um teine Eilsache handle unb er dem Reichstag nicht vorgreifen wolle. Der Antrag, der nun felbstverständliche und automatische Folge der Schritte, die unter bem am 30. Januar 1925 an den Reichstag gerichtet wurde, war eine Kultusminister Boeliz pflichtgemäß unternommen worden waren.

Bürgerblock- Unfall.

Oldenburg , 6. Februar. ( Gigener Drahtbericht.) Die Rüftringer Stadtvertretung hat zur Untersuchung der Kreditangelegen­beit des Führers ber Bürgerlichen Vereinigung innerhalb des Stadtparlaments, des Kaufmanns uppen, auf Antrag der sozialdemokratischen Fraktion einen Untersuchunge ausfuß eingefegt. Die Bürgerliche Vereinigung lieg im Stadtrat erklären, daß fie Herrn Hüppen nicht mehr als zu ihr gehörig betrachte. Eine sehr bezeichnende Erklärung!

europa . Ebenso wie auf den Straßen Mostaus jemand, der in 3ylinder und Frad herumläuft, eine unmögliche Erscheinung fem würde, eine Faschingsfigur, ebenso wird die Verliebtheit in dem überschwenglich- sentimentalen Sinn, wie fie noch in den deutschen Kleinstädten lebt, in Rußland als eine Krantheit angesehen. Das Liebesgedichteschreiben und Ständchengeben ist in Rußland ausge sterben. fich bewußt von der Berliebtheit" ab und erklären, daß die Liebe Die Jugend, besonders die Studenten und Arbeiter, fehren nicht so wichtig sei, wie man früher gemeint habe, sondern daß sie von zielbewußten und arbeitsamen Menschen als nebensächlich be trachtet werden müsse. Eine nüchterne und offene Sprache wird zwischen den Geschlechtern geführt, aber ohne Derbheit. Der junge Mann macht dem Mädchen, das er zur Frau begehrt, feine schwung­hafte Liebeserklärung, fondern er fragt etwa: Was wäre denn, menn Kinder tommen?" Jch bemerte," schreibt Telegin, daß Hun derte von Fällen dieser Art in der Moskauer Jugend mir befannt find; demgegenüber fonnte ich feinen einzigen Fall notieren, wo das rumantische Schwärmen noch eine Bedeutung hatte. Auch von der freien Liebe" will man in Rußland nichts mehr wissen. Die fommunistischen Versuche, die in dieser Hinsicht gemacht wurden, haben zu den schlimmsten Erfahrungen geführt. In der ganzen ruffischen Jugend," erklärt der Verfasser, die, der Heiligkeit dieser der freien Liebe verbrachte, ist ein grausamer Kazenjammer ent­dee trauend, einige Jahre der revolutionären Zeit unter der Parole ftanden. Der freien Liebe folgte eine viel fleinbürgerlichere Ghejorm, als dies in Europa der Fall ist." Der Verband der Familie hat sich nicht aufgelöst, sondern eher befestigt, und auch von einer wirtschaft­lichen Gleichberechtigung der Frau ist keine Rede.

Amerita bestehen äußerst ftrenge Strafen für Leute, die Bibliothefs Haft bis zu fechs Monaten für Bücherbeschädiger! En zurückgeben. Der Staat Massachusetts hat für solche Delifte fogar bücher befrigeln oder sonstwie beschädigen oder auch nicht rechtzeitig eine Haftstrafe von sechs Monaten festgefeßt, die freilich durch Geld­ftrafen( bis 50 Dollar) abgelöst werden kann. Ursprünglich betrug zurückgeben. Der Staat Maſſachuſetts , hat für solche Delikte sogar eine Sofiftrafe von sechs Monaten festgesetzt, die freilich durch Geld­das Strafhöchstmaß fogar 1000 Dollar. Die amerikanischen Biblio thefen zeigen jedes Bergehen prompt an, wodurch das Publikum zur äußersten Sorgfalt den Büchern gegenüber erzogen worden ist.

Museumsführungen. Sonntag, den 8., borm. 10 Uhr, finden missen­( Die ägyptische Frühzeit) Dr. Scharff und im Raiser Friedrich­schaftliche Führungon durch Direftorialbeamte im neuen Museum useum( Sflamische Kunst) Dr. Kühnel statt. Butagfarten au 50 f. zahl erhältlich. find vor Beginn am Eingang der genannten Mujeen in beschränkter n

nenten der Großen Boltsoper Stammfit plage zur Verfügung hat, die sofort bestellt und erworben werden lönnen. Das Stammfisbureau des tagen Deutschen Opernhauses nimmt täglich außer an den Sonn- und Feier

Das Deutsche Opernhaus gibt bekannt, daß es für bie bisherigen bon

bon 10-2 Uhr und von 6-8 Uhr Abonnementsantrage entgegen. bandlungen megen eines wechſelfeiligen Gafifpiels aroischen dem Biener Berlin - Wiener . Theaterans tanich? Rach Biener Meldungen finden Ver ( pielhaus statt. Das Ensemble des Burgtheaters unter Leitung Burgtheater und dem Berliner Staatlichen Sau Serterichs foll in den ersten Maitagen in Berlin fünf oder sechs Bor ftellungen veranstalten, während zur felben Zeit Jeßner mit dem Ensemble des Berliner Schauspielhauses im Burgtheater spielen wird.