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gläubiger, und gehe hin. Es ist alles bereit!" Darauf fel er zur zerfallenen Kirche gegangen und hätte alles so gefunden, den ge­fchmückten Altor, die brennenden Lichter und die Blutstropfen auf den Hostien.

Auch zum Bischof von Havelberg wurden Boten mit der mun­derbaren Nachricht entsandt, und dieser erschien alsbald mit zahl reichem Gefolge, um das Wunder an Ort und Stelle zu sehen. Er fonnte auch nicht anders, als seine Bestätigung im Beisein aller Geistlichen abzugeben.

Blöglich warf ein Bettler, den jedermann jahrelang nur lahm mit Krüden gekannt hatte, die Krüchen weit von sich und schrie: Ja, es ist ein wahrhaftiges Mirakel. Sehet, ich bin auf einmal gesund geworden!" Nun war die wunderbare Heilkraft des Hoftien brutes erwiesen. Der bisherige Bettler wurde feierlichst als zweiter Satristan an der Kirche zu Wilsnad angestellt, da Gott doch ficht barlich fein Wohlgefallen an diesem Menschen bezeigt hatte.

Auch die Erzbischöfe von Magdeburg , Lebus und Brandenburg fahen feinen Grund, sich der Erkenntnis zu verschließen, daß in Wilsnad ein Wunder des Herrn geschehen war, und so erhielt die Kirche zu Wilsnad unterm 16. März 1384 einen Ablaßbrief und wurde fomit zum Wallfahrtsort für die gläubigen Seelen erhoben. Fortan pilgerten jährlich ungeheure Menschenmengen nach Wilsnack , um der Heilkraft des Wunderblutes teilhaftig und ihrer Sünden ledig zu werden. Es tamen Wallfahrerzüge aus allen deutschen Gegenden, auch aus Polen und Ungarn und von überall her.

Das ehemals recht stille, unscheinbare Dörflein gelangte binnen furzem zu größtem Ansehen und Wohlstand. Die meisten Bauern wurden Herbergswirte, und manch schönes Stücklein Geld blieb in den Händen der Wilsnader. An Stelle der früheren bescheidenen Hütten wurden überall gute, solide Häuser aufgebaut. Handel und Wandel hoben sich aufs trefflichste, und bald erhielt Wilsnad die Rechte einer Stadt.

Dieser Wohlstand währte bis zur Reformationszeit. Danach hörten die Wallfahrten nach Wilsnad auf, zum großen Leidwesen her Wilsnacker Bürger. Im Dreißigjährigen Kriege wurde die Stadt dann mehrmals ausgeplündert und niedergebrannt. E. R.-W.

Röntgenstrahlen von der Milchstraße?

Bekanntlich hat das Radium neben anderen Eigenschaften vor­nehmlich die, eine Strahlung auszusenden, welche den Röntgen. strahlen gleicht, die wir in unseren Röntgenröhren erzeugen. Diese Röntgenstrahlen des Radiums werden als Gamma- Strahlen" be­zeichnet. Man fann mit ihnen ebenso Röntgenaufnahmen wie mit einer Röntgenröhre machen. Die Benutzung des Radiums für dieie 3mede ist aber nicht nur fostspielig(/ 1000 Gramm foſtet etwa 1000 Goldmark!), fondern auch umständlich und gefährlich. Solche Gamma, Strahlen gehen natürlich nicht nur von dem Radium aus, das wir aus den Erzen gewinnen; sondern auch vom Erdboden geht dauernd eine falche Gamma- Strahlung aus, die wir nur dem Radium des glühendflüssigen Erdinnern zufchreiben fönnen.

Seltsamerweise hat sich nun aber gezeigt, daß auch aus dem Weltall eine solche Gamma- Strahlung, also Röntgenstrahlen, herein­dringt, über deren Herkunft sich die Physiker noch nicht im flaren find. Man hat diese Strahlung nach ihrem Erforscher Heßsche Strahlung" genannt. Bestimmt weiß man bis jetzt nur, daß sie nicht von der Erde, der Sonne oder dem Monde stammt. Man hat nun neuerdings wieder Versuche gemacht, Ursprung und Richtung dieser Heßschen Strahlung weiter zu erforschen. Vor allem ist man in Amerita bemüht gewesen, mit Flugzeugen und Freiballons bis in 5300 Meter Höhe, und mit Pilotballonen bis in 15 Rilometer Höhe Größe und Richtung dieser Strahlung sowie etwaige Schwankungen mit besonders dazu ersonnenen Apparaten zu messen. Auch in den Alpen hat man derartige Versuche angestellt, z. B. in Gletscherspalten und Eishöhlen am Eigergletscher und am Jungfraujoch. Man macht solche Messungen deshalb im Gletschereis, weil dieses die von der Erde ausgehende Gamma- Strahlung zurüdhält und somit nur die

permutlich aus dem Weltenraum tommende Heßsche Strahlung zur Beobachtung gelangt. Es ist so beispielsweise in einer 10 Meter tiefen Gletscherspalte zwei volle Tage lang die von oben herein dringende Strahlung beobachtet worden.

Ganz neuerdings macht man im Eise des Monte Rosa ähnliche Bersuche, indem man unter verschiedenen Neigungen gegen den Horizont längere Schächte in das Eis gehauen hat. In einem solchen feltsamen Laboratorium aus Kristalleis siht dann am Grunde des Schachtes der Beobachter und sucht festzustellen, aus welcher Rich tung des Weltalls jene merkwürdige Strahlung hereinströmt, indem ie infolge der Achsendrehung der Erde im Laufe eines Tages der Schacht nach ganz verschiedenen Bunften des Himmels weist. Es müßte so möglich sein, diejenige Gegend des Weltenraumes ausfindig zu machen, von der die Heßsche Strahlung ausgeht. Man glaubt bisher annehmen zu können, daß hierfür die Milchstraße in Frage tomme, doch ist darüber noch nicht das letzte Wort gesprochen. Als Quelle für diese Strahlung müssen mir radiumähnliche, fogenannte ,, radioaktive" Elemente annehmen, die in sehr großen Mengen in den Firsternen vorhanden sein müßten. Sie fenden jene Röntgen strahlen aus, die den ganzen Weltraum durchdringen und auf unserer Erde eben als heßsche Strahlung" beobachtet werden.

Flüstergewölbe.

In früherer Zeit hat man die eigenartige Erscheinung, daß in elliptisch oder kugelförmig gebauten Räumen der Schall eines Zones gleich einem Echo zurückgeworfen, zugleich aber auch bedeutend ver­stärft wird, öfter dazu benutzt, folche Räume eigens zu sogenannten Flüsterräumen" zu gestalten. So errichtete im Jahre 1500 Lionardo da Vinci in Mailand für den Herzog von Sforza die Anlage einer ziemlich komplizierten Flüftergalerie, die dem ebenso neugierigen wie ängstlichen Herzog gestattete, zu hören, was in verschiedenen Zimmern seines Balastes gesprochen wurde. Auch die Alten fannien bereits die Erscheinung des Schallzurückwerfens, und schon der Tyrann pen Syrakus , Dionyfius, der, allerdings auch mit Recht, sehr miß­trauisch gegen seine Umgebung war, hat sich einen Flüsterweg an­legen lassen, den man das Ohr des Dionysius" nannte, und in dem er gar manches gehört haben mag, was für dieses Ohr eigentlich nicht bestimmt mar.

Es gibt indes auch Flüsterräume, die nicht absichtlich als solche angelegt wurden, sondern infolge ihrer Bauart die Schallwellen reflektierten und verstärkten. Bekannt als vorzügliche Wisper­galerie", wie man diese Räume auch bezeichnete, ist vor allem die Ruppel der Paulskirche in London , in deren oberem Teil man, wenn man an einer Seite steht, das leisefte Flüstern von der weit entfernt gegenüber liegenden Seite aufs deutlichste vernehmen tann. Auch die Borhalle des Gewerbemuseums in Paris stellt einen Flüsterraum dar, in dem man selbst das Tiden einer Taschenuhr von einer Seite zur anderen hinüberhören fann. Die seltsame Erscheinung der 31.rückgeworfenen Schallstrahlen läßt sich auch an den jogenannten Schallspiegeln beobachten. Das sind zwei metallene Hohlspiegel, die man in einer größeren Entfernung voneinander aufstellt und zwar so, daß ihre Achsen zusammenfallen. Sobald man nun z. B. eine ftrahlen die Schallwellen sogleich zum Brennpunkt des entgegen­Uhr in dem Brennpunkt des entgegengesezten Spiegels aufhängt, hören als dort, wo die Uhr hängt, und wo die Schallstrahlen wesent­gesezten Schallspiegels hinüber und lassen hier das Ticken viel stärker lich schwächer hörbar sind. Eine Wispergalerie gibt es auch in der Nähe von Berlin in einem eigens hierfür angelegten und von einem ehemaligen Naturtheater herstammenden Teile der Mauer beim Schloß Niederschönhausen . Auch hier kann man Uhrticen und stern von einem Ende zum anderen ganz deutlich hören.

Rätfelhafte Giftwirtung. Es ist bekannt, daß bei fortschreitender Verdünnung die Gifte immer mehr an ihrer Wirksamkeit auf den lebenden Organismus einbüßen. So tommt man schließlich einmal zu einem Verdünnungsgrad, bei welchem die Gifte feine Wirkung mehr ausüben. Diese Verdünnung ist natürlich für die verschiedenen

Gerade für Wollwäsche­

Stoffe recht verschieden. Man foffte num erwarten, daß bet no weitergehender Verdünnung erst recht tein Einfluß auf das lebende Protoplasma ausgeübt wird. Ueberraschenderweise werden die Gifte aber gerade bei einer ungeheuren Verdünnung wieder wirksam. Die Menge des in Wasser gelösten Giftstoffes ist hierbei so sehr gering, daß fie mit den feinsten chemischen Methoden kaum noch nachweisbar ist; in vielen Fällen müssen die chemischen Untersuchungen überhaupt versagen, weil die Verdünnung fo start ist, daß auf mehrere Liter Flüssigkeit nur noch eine Molefel des Giftstoffes tommt. Der lebende Stoff, das Protoplasma, aber reagiert noch auf dieje denkbar kleinste Menge. Besonders auffallend ist hierbei, daß die ver schiedensten Gifte, die sonst jedes eine besondere Wirkung auf den Organismus zeigen, bei emer solchen hochgradigen Verdünnung alle in der gleichen Weise wirken, ganz gleichgültig, ob es sich um Narkotika, Aftaloide, Schwermetallfalze oder Metalle überhaupt handelt. Die Wirkung kann alfo feinesfalls in der Giftnatur der Stoffe begründet sein, zumal auch Metalle, die man für gewöhnlich taum als Gifte bezeichnet, in stärkster Berdünnung diefelbe Wirkung zeigen, wie N. P. Krawkow es z. B. bei Gold in feinster Berteilung beobachtet hat. Diese merkwürdigen" Gift" wirkungen lassen sich wohl faum als materielle Einwirkungen des Stoffes deuten. Man hat daher angenommen, daß elettrische Energie, welche durch die hochgradige Verdünnung aus der Materie frei wird, auf das Protoplasma einwirkt. Sollte dies zutreffen, dann müßte man auf eine fehr hohe Empfindlichkeit des Protoplasmas für elettrische Energie schließen und dem Brotoplasma überhaupt eine viel größere Empfindlichkeit gegen äußere Reize zuschreiben, als man wohl bisher annahm.

Eine feltfame Karnevalsfeier. In Florenz bestanden zu Bes ginn des 15. Jahrhunderts unter dem Namen Kochfessel" und Maurerfelle" zwei Künstlergesellschaften, die während des Karne vals immer eine Reihe festlicher Gastmähler veranstalteten. Eines dieser Feste, das Luca Landucci in seinem Tagebuch beschreibt, zeichnete sich durch eine ganz besondere Geschmacklosigkeit aus. Das Festmahl fand in einem Raum statt, der nur von einem einzigen Lichtstümpfchen erleuchtet war. Den Eingang in den Saal bildete eine Pforte in Gestalt eines Schlangenrachens, der mit großen Zähnen befeht war. Die Speisen, die ein häßlicher Teufel an einer langen Stange den Gästen zureichte, waren so hergerichtet, daß sie Schlangen, Frösche aussahen, als läge allerhand elles Getier auf den Tellern, während die süße Speise oder Fledermäuse in zudernen Totenfnochen bestand. In scheinbar sehr unappetit. lichen Gefäßen wurde auch der Wein gereicht. Wenn die Tafel zu Ende war, erlosch das Licht, worauf ein häßlicher Lärm und ein wüstes Getriebe losging. Erst dann fand das furiose Vergnügen sein Ende.

Wie Studenten unsichtbar einer Operation beiwohnen können. In dem großen Hospital Saint Louis in Paris ist jegt eine Ein richtung getroffen worden, die für den Aerztestand von größtent Interesse ist. Diese Einrichtung ist als Epiftop befannt und be fähigt den Chirurgen, allein in einem vollständig ruhigen Opera tionsfaal zu arbeiten, während gleichzeitig eine Hörerschar von Stu denten und Professoren den Vorgang der Operation in einem beson­jungen französischen Doktors, Herrn Robert Thuillant, deffen Idee deren Raum verfolgen können. Das Epiftop ist die Erfindung eines wurde. Während man in einem verdunkelten Raum wartet, wird von dem Professor Lemaitre vom Saint Louis- hospital gebilligt der Patient auf den Operationstisch gelegt, frei von eindringenden Giftstoffen. Ueber ihm hängt eine Batterie fräftiger elektrischer Lampen, deren Strahlen auf das Operationsfeld gerichtet sind. Ein großes Prisma bricht die Strahlen in ein Rohr, das in Verbindung mit dem Hörsaal ist und wirft sie durch eine Konverlinse auf die Leinwand. Wenn die Operation beginnt, sieht man dann auf der Beinwand die vier Hände der Chirurgen sich bewegen und dann die Operation ihren Berlauf nehmen. Ein Lautsprecher übertränt die Stimme des Chirurgen zu den lauschenden Studenten. Das ist die einzige Einrichtung dieser Art, die schon in Betrieb ist, aber eine weitere wird jetzt in der Pariser Zahnärzte- Schule gebaut.

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