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Sonntag

8. Februar 1925

Alus der Film Welt

Die Filme der Woche.

Das große weiße Schweigen.

Scotts letzte Fahrt zum Südpol  .

Wenn einer erleben will, was der Film als Reisebericht leisten fann und in welchem Maße er uns das Schicksal von Menschen, die für ihre wissenschaftlichen Forschungen fich opfern, bis zur tragischen Bucht zu eigen machen kann, der jehe sich diesen Film im Mozart Saal an. Gegenüber diesen Tatsachen und nichts als Tatsachen liefernde Film, der keine subjektive Umdeutung, der keine Romantit der Worte und teine Bathetit der Gefühle einzuschmuggeln gestattet, wird auch der ärgfte Filmbekämpfer zum Schweigen verurteilt fein. Gestehen wir es, alle diese Beschreibungen von Polarreifen, von Nansen   angefangen, über Peary   und Amundsen bis zu Scotts eigenen Tagebüchern sind mit ihren ewigen Wiederholungen auf die Dauer strapaziös und ermüdend. Aber in diesen zwei Stunden Filmbericht, die des englischen   Südpolarforschers Scotts leite Reise und seinen Tod schildern, empfinden wir nicht einen Augenblick ab­nehmendes Intereffe. Und doch ist der Film schon vor 13 Jahren gedreht worden. Scotts Reisebegleiter, G. Ponting, hat diese Tat vollbracht.

allzu nüchtern und prosaisch, und sie verlieren von rüdwärts betrachtet infolgedessen an dem inneren Wert, den ihnen eine geistigere Moti­Dierung hätte verleihen können. Für Schwachnervige, die feine Freude haben am Gruseln, ist dieser Film entschieden nichts. Bom Standpunkte der darstellerischen Gestaltung aus betrachtet, ist er von großer Bollendung. Konrad Beidt zwingt uns als Orlac magisch in ben Bann dieser feltfamen Borgänge und zunächst rein phantastisch Film alle inneren Borgänge nach außen verförpern und in ihrem anmutenden Erlebnisse. Es sind wirklich die Hände, die in diesem mannigfach gewendeten Spiel widerspiegeln. Das Grausige, Un erhörte, der dämonische Drang zum Verbrechen, die Berzweiflung, das Entsehen und schließlich den wieder neu erwachenden Mut zum Leben Frau ist die Sorina( nicht auf der Höhe von Beidt). Wie eine alles drüden diefe Hände aus. Die liebende, mittämpfende höhnische Frage, wie ein lebendig gewordener Sput ragt das ver­Berrie Geficht Rortners in den Film, der den alle Fäden der Handlung ziehenden Verbrecher unheimlich darstellt.

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Aschermittwoch.

d.

Die ganze

Ein inhaltsreiches Manuskript zu verfilmen, ist schon wiederholt der Ehrgeiz von Althoff gewesen, der jetzt beim Aschermittwoch" angelangt ist. Der Offiziersstand, eingesponnen in seine Sonder ehre, erlebt auch seine Sondertragödien. Cecil Dumont, unschuldig aus dem Offiziersstand ausgestoßen, haßt den bunten Rod und nimmt Rache an seinen Trägern. So wird er zum Schicksal der Fa­milie des Obersten von Harrach. Denn dessen Sohn, wenn er auch durch die fragwürdigsten und anfechtbarsten Umstände in eine Ehren­schuld geraten, tennt, als die Tilgung nicht gelingt, nur den einen Ausweg, den Selbstmord. Sein Schidsal nur möglich in seiner Umgebung, wird auch zum Schicksal für alle anderen. Die Auf­flärung der Ermordung Cecil Dumonts wirkt plump, sonst aber hatte man manche Gelegenheit zur vertieften Arbeit. Beit um 1913 mit ihrem militärischen Drill, ihrer anfeuernden Militärmusit, dem Zapfenstreich und dem Hübschmachen vor der Uniform zieht wieder herauf. Wolfgang Neff  , der Regisseur, schuf ein Wert voll Spannung, Einzelausmalerei und Erklärungswert. Karl Bedersachs war als Leutnant Jochen ganz der berechtigter weise am Leben hängende Junge, dem das Sterben so bitterschwer fällt, und Eduard v. Winterstein war der Oberst v. Harrach, dem die Offizierstradition Gefühl und Berstand reguliert. Er ver­des Herrn Leutnant, hört, ist aber weiterhin beherrscht und verbind fiert wohl das Monofel, als er von dem Unglück" feines Sohnes, lich zur schleppfäbel- und ordengeschmückten Hoheit, wenn Hoheit auch nur ein Kind ist, das sich vielleicht taum allein die Hosen auf­nöpfen fann. Bernd Aldar glaubte man, daß er als Cecil Dus mont durch die Schlechtigkeit der Menschen zum Teufel geworden war. Claire Rommer   und Lia Eibenschüß waren liebreizend als Bräute, Olga Engel und Adele Sandrod ganz die diftin guierten Frauen und Wilhelm Diegelmann   der menschenschin dende Feldwebel, überquellend von Diensteifer und Untertanenver stand. Der im Programm ungenannte Photograph bringt ein 3ap­fenstreich, bei dem die einzelnen Personen, von Rauchschmaden das auffällt. Ebenso sind die schemenhaften Rückerinnerungen des umgeben, durch den Rauch hindurch dann und wann sichtbar werden, Leutnants Jochen photographisch sehr gut erfaßt. Wer den Marsch schritt der Soldaten aus dem ff tennt, mag dies und das und jenes auszusetzen haben. Im Primuspalast, wo Aschermittwoch" uraufgeführt wurde, stehen Schilderhäuser vor der Tür und eine in Friedensuniform geftecie Militärkapelle forgt für den patriotischen Klimbim. Allein deshalb ist dem Film schon bei einem bürgerlichen Publikum der Erfolg gesichert.

Beilage des Vorwärts

fällt. Schließlich heiraten die beiden sich wirklich Liebenden aber doch, denn die im Wege stehende Frau stirbt eines natürlichen Todes, und das Mädel vom Barieté wurde eine berühmte Operna fängerin. Als den Eindrud stärkende Füllung laufen sodann noch allerlei Eifersuchtsszenen einer Varietékollegin, die bis zum Strick­durchschneiden der Schaufel, in der die Diva hoch in der Luft schwebt, alfo bis zum Mordversuch, reichen. Allen Dwan hat das Leben mannigfachften Reizen darbietet. hinter und vor den Kulissen so fein eingefangen, daß es sich in den mannigfachsten Reizen darbietet. So sieht man die erzentrischen Kleider noch die Berücken standhalten, man bewundert 3aza in einem Damen in die handgreiflichen Prügeleien verstrickt, denen weder die Luftballett in blumengeschmückter Schaufel schweben und genießt mit dem liebenden Baar   gemeinsam das Idyll des Landlebens. Gloria Swanson   spielt die Baza in start aufgetragener Koket­terie. Sie ist stets im Ueberschwang temperamentgeladen im Zu stand der Freude und des Schmerzes. Vollkommen verändert ist Baza als Opernfängerin, wo Entsagung und Liebe sie geläutert und gereift haben. Gloria Swanson   verkörpert diese beiden Seelen höchst interessant. Ihrem Diplomatenliebsten hätte es nicht geschadet, falls er etwas mehr Wert auf Haltung und Zivilkleidung gelegt hätte.

Bet For fiegt, ohne den Barieté- Einschlag zu umgehen, auch das Gute. Er präsentiert im Balmenhaus den großen Spielfilm Sterne im Spiegel des Sumpfes". Mit dem Manuskript wäre schon etwas anzufangen gewesen, aber es fiel ausgerechnet den Amerikanern in die Hände. Diesmal handelt es sich um einen ver­zogenen Millionärssohn, der, obwohl er ein verkommener Trinker ist, durch die große Liebe eines Mädchens aus dem Sumpf errettet wird. Man hatte den Ehrgeiz, neun Afte zu drehen, darum spielt die Geschichte in San Franzisto, Shanghai  , Honolulu   und zuletzt wieder an ihrem Ausgangspunkt New York  . Der Regisseur macht sich die Sache tadelnswert leicht, denn außer einer alten Archivauf­nahme vom Hafen von San Franzisko bringt er auch nicht ein Ort­ginalbild der aufgezählten Städte. Dafür wird im Tert die Zahl der Meilen angegeben, welche die einzelnen Orte voneinander ent­fernt sind. Das ist echt amerikanisch, reizt uns jedoch zum Lachen. Die in Schanghai ufw. verwertete Kulisse ist nicht durch sich selbst schön, sondern nur infolge der Bildtönung. Das sind wirklich zu billige Erfolge, zumal Emmett J. Flynn   feine Regieeinfälle hat. Ein paar gute Bilder nahm man von der Annanasplantage auf. George O'Brien   hat als verlorener Millionärsjohn in seinem amerikanische Filmschauspielergeficht. Dorothy Ma da ill, das er Spiel dramatische Arzente, Im übrigen aber das schablonenhafte rettende Mädchen, ist eine Schönheit, jedoch eine stark angetränkelte. Ausgerechnet Tut- anch- Amon" ist eine wirkliche For- Groteske, die man als rasend gewordener Blödsinn bezeichnen kann. filmtechnisch gut ausgebeuteter Staubentwicklung werden in ihr so viel ägyptisch bemalte Töpfe zertrümmert, wie im ganzen Tal der Königsgräber nicht aufzutreiben sind. Die For- Wize der Woche, die in den For- Nachrichten stehen, find wohl bald fo all wie Tut- anch- Amon selbst.

Unter

nebenbei bemerkt-

, Jhre letzte Dummheit". Oswald- Lichtspiele.

e. b.

Scotts zweite Fahrt zum Südpol   begann im Oktober 1910 von Neu- Seeland   aus. Wir machen auf seinem waderen Schiff, der " Terra nova", die Reise durch das Antarktische Meer mit. Das Schiff bewährt sich glänzend im Kampf mit dem Sturm, es durchschneidet das sich bildende Eis spielend dank seiner fräftigen Berschalung und es muß erst Halt machen an der großen Eisbarriere, die vom jüd­lichsten Kontinent ins Meer abstürzt. Wir haben die phantastische Schönheit der riesigen Eisberge erfahren, die helleuchtend aus dem Meer tauchen, aber was sind sie gegenüber diefem unendlichen Eis­absturz, der sich Hunderte von Kilometern hinzieht! Auf Roß- Island wird am Fuße des 4000 Meter hohen vulkanischen Mount Terror, der seine Dampfwolfen in das eisstarrende Südpolargebiet stößt, Winterquartier bezogen. Die Pferde, die Hunde, die Motors schlitten, alles wird an Land geschafft und in Betrieb gesezt. Wenn die lange Bolarnacht vorbei ist und am Südpol  ( im September) Frühling einzieht, macht sich die aus 5 Personen bestehende Expedition, bie zum Südpol   vorstoßen will, auf den Weg. Größere Trupps be gleiten sie, um unterwegs Depots mit Lebensmitteln usw. anzulegen, Das legte 800 Kilometer vom Bol entfernt. Dann tehren sie zurüc zum Ausgangspunkt. Die fünf haben Unglüc; gleich in der ersten Nacht gehen in der eifigen Kälte die Pferde ein, und die Menschen müffen von nun an ihren großen Schlitten allein ziehen. Ueber die ungeheure Hochebene, die sich über den ganzen Sübfontinent bis zum Bol und darüber hinaus hinzieht. Wir sind Beugen, mie fie über­nachten, im Belt tochen und schlafen, wir erleben mit ihnen die Katastrophe am Bol, den sie endlich am 14. Januar 1912 erreichen. Aber er ist bereits entdeckt von Amundsen, der turz vor ihnen da­gewesen ist und den größten Husarenstreich aller Entdeckungsfahrten Damit glücklich beendet hat. Auf dem Wege zum Nordpol   hat er von Scotts Plänen gehört, turzer Hand umgedreht und jetzt den Südpol  erobert. Auf der Rüdtehr verunglückt einer der Gefährten Scotts, ein zweiter erfriert die Füße und geht freiwillig davon, um nie miederzukehren, und um das Schicksal der anderen, denen der Proviant auszugehen droht, nicht zu gefährden. Der schwierige Gletscherabsturz wird überwunden, aber ermattet und entfräftet sterben die Ueberlebenden 12 Kilometer von dem rettenden Depot entfernt, das sie nicht mehr erreichen fonnten. Die im Winter­quartier Zurüdgebliebenen entfenden, als Scott nicht zur ausge machten Zeit zurückkehrt, eine Rettungsexpedition, die den toten Führer mit seinen Gefährten auffindet und in der Eismüfte durch Errichten eines Kreuzes ehrt. Die Filme, die Scotts Begleiter auf­genommen haben, werden unversehrt gefunden, und wir fönnen jetzt Die Tragit dieser fühnen Männer im Filme noch einmal nacherleben. Scotts Tagebuch mit der legten Eintragung voll heroischen Geistes wird vor unseren Augen sichtbar. Und so fayeiden wir von diesem Film, den die Berliner   Liedertafel bei der Uraufführung mit ernſten die an und für sich verbrauchten Mittel der Varietéwirkung zu bespielt in feiner Gegenwart die unglückliche, von dem Schauspieler Wie anerkennenswert geschicht beispielsweise die Amerikaner Gefängen umrahmte, mit start erregtem Gefühl. Der Scott- Film ist nicht bloß ein Reisebericht. Er gibt uns nicht nuken verstehen, zeigt" Jaza", das Mädel vom Varieté, im Mar­mur wunderbare Ausschnitte von See und Land, vom Himmel und morhaus. Der Barieté- Stern verliebt sich in einen Diplomaten, der zwar Frau und Kind hat, es aber seiner Angebeteten nicht sagt. von der Eisbildung, sondern bietet vor allem auch herrliche natur­wissenschaftliche Dokumente. Mit großer Ausdauer und hingebenders das Mädel vom Barieté von der Ghe erfährt, verweist es den Liebe ist das Leben und Treiben der Seehunde, der Seemöven, der Diplomaten auf die Pflicht, obwohl die Vernunft beiden recht schwer Raubwale und vor allem der Pinguine festgehalten worden. Noch nie sind uns diese Tiere so nahe gebracht worden wie in diesem Film. Die plumpe Behendigkeit, die mütterliche Zärtlichkeit der Seehunde, besonders aber das soziale Dasein der Pinguine ersteht handgreiflich Dor unseren Augen. Pinguine find öfters im Film gezeigt worden, aber nie so erschöpfend, nie jo charakteristisch. Man möchte diese schwarzrödigen Gefellen mit ihren weißen Bäuchen und den großen weißumränderten Augen, wie sie aufrecht dahertrotten und mit ihren Stummelflügeln wippen, für verzauberte Menschen halten. menschenähnlich ist ihr Gebaren, ihre Neugierde, ihre Betulichkeit, ihre mütterliche Sorgfamkeit, ihr starter Sozialfinn, daß man immer wieder an menschliche Parallelerscheinungen erinnert wird. Ueber alle diese Szenen polaren Naturlebens aber wölbt sich der Südpolar himmel bald im Sonnenglanz, bald im Schneegestöber, das die brütenden Pinguine vollständig zudect, ein schönes Bild des Lebens. mutes, der auch in diesen unwirtlichen Klimaten sich nicht unter­Priegen läßt.

Orlac's Hände.

Theater am Nollendorfplatz.

D.

So

Womit die Amerikaner Geschäfte machen!

e. b.

Die Amerikaner, die in der ganzen Welt beneidenswert gute Filmgeschäfte machen, huldigen im Manuskript dem Sieg des Guten und filmtechnisch dem Barieté. Diese Borlagen werden wahrhaft weidlich ausgebeutet und erzielen noch immer Erfolge.

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Mozartsaal

Täglich 715 und 910 Sonntag 330, 515, 715 und 910

Das

große weiße Schweigen

tung phantastischer Erlebnisse Drlac mübli fich ganz in ben Ge Die Todesfahrt des Kap. Scott

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Robert Wiene  , der Schöpfer eines unserer besten phantasti­schen Filme, des Caligari  ", hat sich aufs neue zum nurrealistischen Film bekannt. Leider ist er in seinem neuen Bert, das nach dem spiritistischen Kriminalroman gleichen Namens von M. Renard( in Deutscher Uebersetzung erschienen im Drei- Masfen- Berlag) angelegt ift, von der Vorlage doch noch zu fehr abhängig geblieben. Die Idee, daß einem hervorragenden Pianisten bei einem Eisenbahnunglück die Hände zertrümmert, aber durch andere Hände eines eben Hingerich teten ersetzt werden, ist außerordentlich fruchtbar für die Ausgestal danken hinein, daß seine Hände die eines Raubmörders find diese Erkenntnis wird ihm hier durch einen plumpen Trid beigebracht er fommt nie mehr los von diefem Gebanten, er wagt die geliebte Frau nie wieder zu berühren, er fann sich nicht durchringen zu dem Entschluß, vom Hirn aus die Hände umzugestalten zu schöpferischer Arbeit, wie der große Operateur ihm rät. Die Erlösung hätte irgend. wie durch die Einsicht in diesen Gedanken tommen können, daß der Geist es ist der den Rörper schafft. Aber Renard und das von ihm abhängige Manuskript bringt einen Berbrecher ins Spiel, der den unschuldig Hingerichteten schon für seine Zwecke ausbeutete und nun Drlac in den Mord seines eigenen Baters verwickelt, um von ihm große Summen zu erpressen und seine diabolische Freude an diesen wahnsinnig machenden Berwirrungen zu haben. Kurzum der feelische Prozeß wird durch ein friminalistisches Abenteuer erfekt, an deffen Ende es natürlich herauskommt, daß Orlac unschuldig ist und daß auch die Hände, die sein Leben zur Qual verdammten, die eines reinen Menschen waren. Orlac wird von allem Schweren genesen

zum Südpol  

Als die Gäste voll innerster Ergriffenheit den Mozart­saal verließen, schien ein einmütiges Band sie zu umfassen: das grandioseste Filmwerk aller Zeiten war ihnen erschienen. Ein Werk, einzig in der Welt, einzig bisher und in kommenden Tagen." 8- Uhr- Abendblatt

Vorverkauf 11-1 Uhr

und die Hände wieder in den Dienſt ſeiner Kunst ftellen, in Harmonie Jugendliche haben Zutritt!!!

mit feiner wiedergefundenen Gattin. Die Auflösung des sehr ver. midelten Knotens, die nachträgliche Aufklärung der auf ganze Strecken hinauf sputhaft und gespenstisch anmutenden Szenen wird

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fie hat

Diese Geschichte aus dem Bühnenleben, die als Spief einsetzt, gebante. Freilich hat ihn Richard Arvay nicht zur vollen Ent­ernst wird und beinahe tragisch enden fönnte, ist ein recht guter Film­faltung bringen fönnen, abgefehen von hemmenden Längen find wichtige Motivierungen unzulänglich und die Umkehr ist zu plöblich. Die berühmte Schauspielerin Chriftiane Sorel begeistert abwohl fie nicht mehr alle Reize der Jugend für sich hat, ihr Publikum immer noch und so auch den fungen Zeichner Georg Thun, der ein seltsames Doppelleben führt. Zu Hause ist er der brave Sohn feines Baters, der demnächst mit seiner Jugendfreundin Ruth sich verloben foll, aber im Theater ist er der zu allem bereite, unsterblich in die Schau­fpielerin Berflebte. Ein Zufall gibt ihm Gelegenheit, in den haus­lichen Kreis der Dame aufgenommen zu werden. Der Einfall eines ihrer Kollegen macht ihn zum Spielball einer Laune. Die Sorel Fergusson tyrannisierte Frau. Der junge Thun erwirbt nach und nach die Aufmerksamkeit, ja, eine gewisje inneigung ber schönen Schauspielerin, die ausgerechnet am Tage feiner Berlobung ihn in ihrem Auto aufs Land entführt. Diefes letzte Abenteuer schon vieie auf dem Gewissen endigt natürlich mit der Liebe der Beiden und führt zur häuslichen Katastrophe Thuns. Er kommt em­gefäufelt zur Berlobungsfeier, erregt den Unwillen der Gesellschaft und wird von feinem eigenen Vater auf die Straße gesetzt. Er tommt außerdem in den Berdacht, die bei seinem Vater deponierte Mitgift seiner Braut gestohlen zu haben. Erst als die Sorel einfieht, daß diefer dumme Streich zu bösen Konsequenzen führt und den Ver­liebten, den sie doch nicht dauernd seffeln fann, aus allen Himmeln stürzen läßt durch die Enthüllung, daß alles nur Spiel war, wird die Lösung der Konflikte möglich. Gerade zur rechten Zeit erlent Ruth, flärt das Mißverständnis mit dem Diebstahl auf und rehrt m dem Belehrten und Bekehrten zu dem Bater zurüd. Sehr hübsche Bühnenbilder, nette ländliche Szenen, u. a. eine Fahrt des jungen Baris auf einem Heuwagen, beleben die Handlung. Hella Moja  bemies, daß man ihr noch mehr dumme Streiche zutrauen kann. Sie bezauberte als" Barin" auf der Bühne und entzückte in ihrem Spiel mit dem jungen Thun  . Dieser wurde von Harry Hardt  mit dem ganzen Feuer der ersten Liebe dargestellt. Recht sympathisch waren die alten Herren, die Bäter Ruths und Georgs( Hans Sternberg   und Fris Greiner) und sehr ausdrucksvoll der Romifer, der das Spiel angibt: Rudolf Vogt. Boran ging ein ulfiger amerikanischer Reimfilm.

Der Teanofilm Die Chechab co 3, der anläßlich der Breffe vorführung bereits eine eingehende Würdigung der Stritit erfuhr, läuft jetzt in der Alhambra  . Auf der Bühne produziert sich der berühmte Bauchrebner Karl Ebler in feinen Stünften. Daneben treten die bekannten Artisten, die brei Sellons, in ihrem neuesten Originalaft auf. Vorher läuft die neueste Wochenschau der Deuligtpoche.

Im Anschluß an ihren Film ,, London   bei Nacht ist die Thero- Film­Gesellschaft unter der Leitung von Hans Nieter   damit beschäftigt, einen neuen Film herauszubringen, der sich., Berlin   bei Nacht" betitelt.

Ginen Sozial- Film, ein großes abenbfüllendes Wert, wird die Deutsche Lehrfilm- Gesellschaft, Berlin  , noch im Laufe dieses Frühjahrs herausbringen. Der Film foll im Rahmen einer Spielbandlung dem großen Publikum die wichtigsten Kenntniffe über bie Gefahren imb Heil­möglichkeiten der Boltsfeuchen( Tuberkulose, Geschlechtskrankheiten) ver­mitteln und veranschaulichen. Im Zusammenhang hiermit wird die Arbeit per Sozialversicherung im Interesse der Voltagesundheit be banbelt.

Der moderne Großfilm Der tanzenbe Tod( Rer Mundi), Regie Rolf Raffé  , wurde von der Eos- Filmgesellschaft, Berlin  , fertig gestellt. Die Hauptrollen Find besetzt mit Carla Nelsen, Lia Elbenschüß. Eugen Klopfer  , Theodor Loos  , Albert Steinrück  , Erich Kaiser- Tit, Eduard v. Winterstein, Carl de Vogt  .

Das Zentralinftitut für Erziehung und Unterricht hat den Kultur­Spielfilm der Usa   Der Kampf um die Scholle" und den Afta­Nielsen- Film der National- Film- A.- G. Sebba Gabler im Sinne der Berordnung über Steuerermäßigung für volls bilbend und erzieherisch erflärt.

Der Film ,, Das Phantom bet Oper" der Universal Bichures Corporation, New York  , ist nunmehr fertiggestellt. Die reinen Ger­ftellungstoften haben eine Million Dollar verschlungen. Im Mittelpunkt fteht die Pariser Oper, die Aufführung von Gounobs Faust" und ein Mastenball.