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Todtenliste der Partei. In München starb der I Zimmermann Anton Schmaus, ein Parteigenosse, der immer auf dem Posten war, wenn es galt, für den Sozialismus einzutreten.

In Karlsruhe ist der Parteigenoffe Gaggelmann nach schweren Leiden verschieden.

Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

Siegreich beendet ist der Streit der 3immerleute den Händlern die Unterstützung dieser Forderung zu veranlassen. beim Fischereihafen in Geestemünde und beim Kaiserbafen Die Redner in der folgenden Diskussion erklärten ihr voll­in Bremerhaven . Der Unternehmer bewilligte die geforderte fommenes Einverständniß mit der einzuschlagenden Taktik und Erhöhung des Lohnes um 5 Pf. pro Stunde. empfahlen die Zustimmung zu obiger Resolution. Einstimmig

Zum Be In Rosenheim in Bayern haben die Maler die neun- machten die Versammelten dieselbe zu der ihrigen. stündige Arbeitszeit errungen; Nur ein Unternehmer, Neu- weise, daß es den Kollegen und Kolleginnen durchaus ernst ist, maier, lehnte die Forderung ab, weshalb über sein Geschäft die endlich mit solchen Zuständen aufzuräumen, traten eine ganze Sperre verhängt ist. Anzahl Besucher der Organisation, dem Verbande deutscher Schneider, Schneiderinnen und verwandter Berufsgenossen, bei.

der Lederwaarenfabrik von 2. Knabe wegen Maß­In Osterwied haben sämmtliche Zurichter und Dollirer regelung eines Kameraden die Arbeit niedergelegt. Sie fordern weiter nichts als Wiedereinstellung des Entlassenen. Das ist ein sehr bemerkenswerther Beweis echter Solidarität und die Aus­ständigen dürfen daher wohl erwarten, daß kein Lederarbeiter es über sich bringt, der Firma Streitbrecherdienste zu leisten. Suzug von Zwickern ist von der Meinert'schen Schuhfabrik in Bielefeld streng fernzuhalten. Ju St. Adelheid( Reuß ä. 2.) stehen die Arbeiter der Textilwaaren- Fabrik von Schulze u. Ko. in einer Bewegung, um eine Aufbesserung der äußerst niedrigen Löhne zu erreichen. Sie bitten um Fernhaltung des Zuzuges und um finanzielle Unterstügung. Geldsendungen find an Moritz Diez, Briefe und sonstige Buschriften an Hugo Dressel, Gasthof St. Adel­heid, Jrchwig- Aubachthal, zu senden.

Die Saalbesitzer Magdeburgs haben bekanntlich unserer Partei die Säle verweigert. Es ist darauf beschlossen worden, diese Säle zu meiden, und man beauftragte einzelne Parteigenossen mit der Leitung dieser Angelegen heit. Neuerdings tam es nun zu einer Anklage wegen groben Unfugs, der durch die Publikationen in der Bolts­stimme" geschehen sein sollte, und das Schöffengericht hat die an­geklagten Parteigenoffen wirklich verurtheilt und zwar zu folgenden Strafen: Lantau als Verfasser der Artikel zu 4 Wochen Haft, Gärtner als Berichterstatter in einer Versammlung zu 50 M. und den Redakteur Baumüller wegen Aufnahme der Artikel zu 100 M. In Beziehung auf den mitangeklagten Redakteur Reichstagsabgeordneten Albert Schmidt ist das Verfahren für die Dauer der Reichstagsfeffion eingestellt. Das Gericht begründete sein Urtheil nach den Angaben der Volksstimme" wie folgt: Der Thatbestand des groben Ünfuge liegt vor, auch wenn er nicht beabsichtigt gewesen ist. Die Angeklagten hätten die Folgen des Boykotts voraussehen können. Es ist niemand verwehrt, Abwehr- Auch die Maler Nürnbergs haben sich der im Maler mittel zu ergreifen. Dies darf jedoch nicht öffentlich gewerbe vor sich gehenden Bewegung angeschlossen. In den geschehen wie im vorliegenden Fall, durch die Presse meisten Werkstätten ruht die Arbeit, da die meisten die Forderungen und die Kontrolle. Es sind nicht nur Parteifreise, ablehnten. Zuzug nach Nürnberg ist deshalb fernzuhalten. sondern auch andere Kreise getroffen worden. Die In Harburg steht der Streik der Arbeiter der Del Aufforderung war gerichtet an alle, die mit den Be- fabrit von Heins u. A 3 bed insofern günstig, als auch strebungen der Arbeiter sympathisiren, an Frauen, die Arbeiter der Nachtschicht die Arbeit niederlegten. Vom ganzen Arbeiter, an Vereine, die auf dem Boden der modernen Personal der Fabrit arbeiten nur 10 Mann weiter. 62 streifen; Arbeiterbewegung stehen. Das sind nicht alles Sozial­demokraten, sondern weit über diese Kreise hinaus erstreckten sich 40 davon gehörten der Organisation an, die übrigen sind ihr die Aufrufe 2c. Wenn das Publikum sich durch die Kontrolle auch jetzt beigetreten. nicht belästigt gefühlt hat, so ist es belästigt und beunruhigt worden durch Lesung der Beschlüsse. Weiter waren viele dem Unwillen der Partei ausgesetzt, z. B. die Geschäftsleute. Ja, sogar Thätlichkeiten waren einige Leute ausgesetzt, die sich mit den Bestrebungen der Partei in Widerspruch setzten. Sie liefen Gefahr, gemaßregelt zu werden. Dadurch wird aber ein Terrorismus ausgeübt, der strafbar ist. Gegen das Urtheil, dessen Anfechtbarkeit unseres Erachtens auf der Hand liegt, ist natür lich sofort Berufung eingelegt worden. Bis zum Entscheid der Sache fann die Volksstimme" Boykott- Aufrufe 2c. natürlich nicht aufnehmen. Welche Schritte nun in der Boykottangelegenheit fünftig zu thun sind, wird eine der nächsten Parteiversammlungen entscheiden.

Das gegen den Parteigenossen Schaur in Lörrach wegen angeblicher Aufforderung zum Hochv.rrath von der Staatsanwaltschaft in Freiburg eingeleitet gewesene Verfahren ist eingestellt worden.

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Aus Wöllat meldet die Wiener Arbeiter- Zeitung ": Der Streit der Bergarbeiter dauert fort; die Zahl der Streifenden beträgt 400, wovon drei Viertel verheirathet sind und zumeist zwei bis vier Kinder haben. Die Haltung der Streifenden ist musterhaft. Die Gendarmen verboten den Orts­gruppenleitern des Arbeiter Rechtsschutzvereins, in die Werks­häuser zu geben oder sonstwie mit den Streifenden in Berührung zu treten. Ist einer entlassen, so wird ihm von der Gendarmerie die Weisung zu theil, er habe sofort den Ort zu verlassen, widrigenfalls er abgeschoben werden würde. Dies zeigt klar und deutlich, wie das Koalitionsrecht, die persönliche Freizügigkeit und andere gesetzliche Rechte der Arbeiter von den Organen der Roalitionsregierung gewahrt werden.

Italienische Streifs. In Monza streifen 500 Maurer um den Minimallohn von 27 Centesimi pro Stunde zu erlangen; der Maientag rüttelte auch einige hundert Seidenspinnerinnen in Lecco auf; sie streiken, um Verkürzung der Arbeitszeit von 13 auf 12 Stunden zu erzwingen.

Versammlungen.

Die, Münchener Post" hatte im November v. J. über den Selbstmord des Soldaten Neumaier zwei Artikel ge­bracht, durch die sich der Musikmeister Peuppus vom 2. bayerischen Infanterie- Regiment beleidigt fühlte. Er stellte Strafantrag. In der Hauptverhandlung vor dem Schöffengericht stellte es sich heraus, daß die Mittheilungen der Münchener Post", die dieser Im Zentralverein der Bureau- Angestellten Deutsch übrigens von der Mutter des Soldaten Neumaier gemacht worden lands hielt der Kollege Kempf am 3. d. M. einen Vortrag über waren, dem Thatbestand nicht entsprachen, worauf selbstverständ- das Judenthum, die Ursache der Judenverfolgungen alter wie lich der Redakteur der Münchener Post", Ed. Schmid, sich neuester Zeit an der Hand der Geschichte klarlegend. Nach zur Aufnahme einer Berichtigung und zur Bezahlung der stelle des sein Amt niederlegenden Kollegen Danziger den Kollegen kurzer Diskussion über den Vortrag wählte die Versammlung an Kosten des Verfahrens bereit erklärte. Vernünftigerweise stelle des sein Amt niederlegenden Kollegen Danziger den Kollegen 80g nun der Musikmeister Peuppus den Strafantrag Schade zum Schriftführer und an deffen Stelle den Kollegen zurück, was ihn jedenfalls mehr ehrt, als wenn er das Gegen- Schnapp zum Beisitzer. Bei Erledigung verschiedener Vereins­zurück, was ihn jedenfalls mehr ehrt, als wenn er das Gegen- angelegenheiten wurde beschlossen, in den Sommermonaten theil gethan hätte. Wegen Beleidigung eines Landraths wurde der Redakteur monatlich nur eine Vereinssigung abzuhalten. des Voltsblatts für Gotha", J. Joos, vom Schöffengericht in Gotha zu 36 M. Geldstrafe und den Kosten verurtheilt.

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Soziale Ueberlicht.

Hoffentlich eine Verbesserung, nicht eine Verschlechterung Der Sonntagsruhe wird das Ergebniß der Berathungen sein, die am 13. Mai eine in Berlin im Handelsministerium zusammentretende Kommission pflegen wird, an der neben anderen Personen auch Räthe aus dem Kultusministerium, dem Handelsministerium und dem Ministerium des Innern theil­nebmen sollen. Näheres über die Sache ist in der anscheinend offiziösen Notiz, die diese Meldung bringt, nicht enthalten. Jedenfalls erheben wir von vornherein nachdrücklich Protest da gegen, daß etwa der Begehrlichkeit des Unternehmerthums zum Schaden der Arbeiter Rechnung getragen werden soll.

Ein städtischer Arbeitsnachweis ist auch in Ober hausen im Rheinland errichtet worden. Mit Ausnahme der Dienstmädchen haben sämmtliche Arbeiter und Arbeiterinnen das Recht, den Arbeitsnachweis zu benutzen. Warum die Dienstmädchen ausgeschlossen sind, ist nicht einzusehen.

Ein neuer Ruiff des Unternehmerthums wurde in einem Bericht der Münchener Polizei aufgedeckt. Es heißt da: Bei der Prüfung der Legitimationspapiere der in diesem Frühjahre wieder zugezogenen italienischen Ziegelei- Arbeiter zeigt es sich, daß die Pässe bezio. Heimaths- und Legitimationspapiere einer größeren Anzahl sichtlich noch unter 16 Jahren stehender Arbeiter insofern gefälscht find, als die Altersangabe nach vorgenommener Radirung auf 16 Jahre umgeändert ist. Diese Fälschung hat unzweifelhaft den Zweck, die betreffenden Knaben nicht nur der Schulpflicht, sondern auch dem den jugendlichen Arbeitern zustehenden Schuh in bezug auf Arbeitszeit zu entziehen. Die Affordanten, welche allein den Vortheil von diesen Fälschungen haben und deshalb in erster Linie verdächtig erscheinen, wollen natürlich nicht wissen, wie die Fälschung entstanden ist."

Eine ganz neue polizeiliche Praktik auf dem Gebiete des Versammlungswesens brachte die Voltsversammlung zur Erscheinung, welche zum 6. d. M. nach dem Keller'schen Saale in der Koppenstraße einberufen war. Dieselbe bezweckte der Arbeiter zu den Eisenbahnen eine Stellungnahme hinsichtlich der Fahrpreise und der Klasseneinrichtungen als und waren Referenten die Reichstags Abgeordneten 3ubeil und Stolle vorgesehen. Nachdem die Versamm­lung ordnungsmäßig eröffnet und ein Bureau gewählt worden motivirten Antrag dahingehend, die Versammlung auf 20 Minuten war, stellte vor Eintritt in die Tagesordnung Zubeil einen a vertagen, da die Zahl der Anwesenden noch eine geringe war. Diesem Antrage wurde seitens der Versammelten zugestimmt und die Bersammlung hierauf vom Vorsitzenden vertagt. Gegen diese Vertagung erhob der überwachende Polizeilieutenant Ginspruch, doch erklärte demselben der Vorsitzende, er lasse sich in seine Geschäftsordnung nicht hineinreden. Als dieser die Ver= sammlung nach der Vertagung wieder ordnungsmäßig eröffnet hatte, erhob sich der Vertreter der Polizeigewalt und er­flärte: da die Versammlung nicht gefeßmäßig angemeldet sei, löse er dieselbe auf und fordere die Anwesenden unter Hinweis auf die gefeßlichen Folgen auf, sofort den Saal zu verlassen. Diesem Machtgebot wurde bereitwilligst in heiterster Laune Folge geleistet, jedoch wird nicht verabsäumt werden, höheren Ortes über die Gefeßmäßigkeit dieses polizeilichen Machtgebots Er­tundigungen einzuziehen.

Die in der Kürschnerbrauche beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen hielten am 6. Mai bei Buste , Grenadier­straße 33, eine öffentliche Versammlung ab. An den sehr aus­führlichen Vortrag des Genossen Jahn über Sozialgefeßgebung und Berufsstatistit" schloß sich eine Diskussion nicht an, indeß rief der von Bänisch verlesene Bericht des internationalen Sekretariats der Kürschner( Siz Wien ) eine längere Debatte hervor. Die Errichtung des Sekretariats wurde bekanntlich auf dem internationalen Kongreß der Kürschner am 24. Juni v. J. in Brüssel besonders auf Betreiben der Brüsseler und Pariser Kollegen beschlossen. Nichtsdestoweniger fümmern diese sich jetzt so gut wie gar nicht um seine Erhaltung. Aus dem beigefügten Kaffenbericht, der eine Gesammteinnahme von 395 Fl. 21 Kr. und eine Ausgabe von 176 Fl. 46 Kr. aufwies, ging hervor, daß die Aufbringung der Mittel lediglich den deutschen und österreichischen Kürschnern, speziell aber den letzteren, überlassen bleibt. Der Bericht des Sekretärs selbst bezeichnet infolge dieses Umstandes das ganze Institut als ein todtgeborenes Kind. Trotzdem wollen die Wiener Kürschner versuchen, ihm Leben einzuflößen und um zunächst den regellosen Streits zu begegnen, haben sie in Gemeinschaft mit dem Sekretariat ein Reglement ausgearbeitet und den betheiligten Gewerkschaften der verschiedenen Länder zur Begutachtung unter­breitet. Bon Rogge wurde ausgesprochen, daß auch die Berliner Kürschner ihren Verpflichtungen nicht im vollen Maße nachgekommen find. Dem Antrage Wier, in dem Reglement die Meldepflicht bei Angriffsstreiks( ftatt 14 Tage) auf vier Wochen festzusehen, wurde Delegirter zur Gewerkschaftskommission Bericht. Die wegen zugestimmt. Hierauf erstattete Wier in seiner Eigenschaft als gestimmt. Hierauf erstattete Wier in seiner Eigenschaft als der Maifeier erfolgte Entlassung eines Arbeiters seitens des Selbständigen " Herrn Ra 3 par gab hierauf den Stoff zu einer langwierigen Debatte ab, die jedoch refultatlos verlief. ogge erinnerte noch an den Beschluß der Versammlung vom 28. März in allen Werkstätten Vertrauenspersonen zu ernennen. Als er die Nothwendigkeit dieser Maßnahme nachwies und hierbei die Mißstände in einzelnen Werkstätten aufdeckte, geriethen die an wesenden Eelbständigen" in von ihrem Standpunkt aus aller­dings begreifliche Erregung, doch war keiner im stande, das Bors

Gegen das Schwitzsystem, das in der Berliner Konfektion zum größten Nachtheil der Arbeiter fast allgemein vorherrschend ist, wenden sich die organisirten Arbeiter und Arbeiterinnen des Schneidergewerbes mit anerkennenswerther Energie. In Aus­führung der Beschlüsse der Konferenz, die zu Anfang dieses Jahres den Plan für die Agitation Agitation innerhalb gebrachte zu widerlegen, der Konfektion feststellte, wurden am Montag Abend vier öffeutliche Versammlungen in Berlin ab­gehalten, in denen die Frage zur Debatte stand: Weshalb ver­langen wir die Einführung von Betriebswerkstätten in der Kon­sektionsbranche? Die Redner bezw. Rednerinnen Frl. Baader, Frau Rohrlack, A. Täterow und J. Timm hatten die Referate übernommen stizzirten die Entwicklung der Konfektion und gaben eine Echilderung der Uebelſtände, die für die Arbeiter klaffe daraus erwuchsen. Den Versammelten wird überall nach stehende Resolution als der Ausdruck ihres Willens zur Annahme empfohlen:

Depeschen:

Wolff's Telegraphen- Bureau.

Berlin , 7. Mai. Die Berliner Korrespondenz" schreibt: Der Hamburger Korrespondent" hat am 3. Mai, abends, eine totiz aus Berlin gebracht, daß der Staatsanwalt neuerlich Gr. mittelungen über die bei dem Hoch auf den Saiser im Reichstage am 6. Dezember figen gea bliebenen Sozialdemokraten veranlaßt hätte. Im Einverständniß mit den Beschlüssen der am 13. Januar er. Diese in mehrere andere Blätter übergegangene Nachricht ent­stattgehabten Konferenz der Konfektionsarbeiter Deutschlands , be- behrt der Begründung." schließt die heutige Versammlung, an die Unternehmer in der Görlitz , 7. Mai. Nach einer Meldung des Neuen Berliner Konfektion die Forderung zu stellen: Betriebs- Görliger Anzeiger?" wurde in dem Dorfe Arnsdorf bei werkstätten bis zum 1. Februar 1896 einzurichten. Ruhland 13 Wirthschaften durch eine Feuersbrunst eingeäschert, Den Händlern wird zur Pflicht gemacht, auf ihre Lieferanten Die von dem Brande betroffenen Bewohner waren meist un Agitationsversichert. einzuwirken, dieser Forderung ftattzugeben. Die Agitations versichert. kommission der Echneider und Schneiderinnen Berlins wird be- Frankfurt a. M., 7. Mai. Die Eisenbahnbetriebs- Ins auftragt, einen diesbezügleichen Antrag mit der nöthigen Be- spektion meldet: Durch unvorsichtiges Aufahren der Lokomotive gründung den Unternehmern der Branche sowie den Händlern an den am Bahnsteig in Soden stehenden Zug, der fahrplan­zu unterbreiten. mäßig um 4 Uhr 57 Minuten vormittags von Soden nach Höchft Für den Wedding - Stadttheil hatte man als Versammlungs- fahren soll, ist ein Wagen 3. Klasse entgleist, sechs Wagen lokal den Kolberger Salon gewählt, wo Timm den und die Maschine sind beschädigt. Von den Personen, die sich zahlreich Erschienenen die Nothwendigkeit einer Aenderung der im Zuge befanden, sind acht leicht verlegt, meist Kontufionen Betriebsweise innerhalb der Konfektion überzeugend nachwies; am Stopf. Lokomotivführer unerheblich verlegt, Heizer unversehrt. er bezeichnete diese Forderung als die erste Etappe auf dem Der Zug erlitt einstündige Verspätung. Betriebsstörung war um Wege, zur Besserung der trostlosen Verhältnisse in der Konfektions- 6 Uhr beseitigt. industrie. Die Resolution fand keinen Widerspruch; mit der Mahnung, das Gehörte in weitere Kreise zu tragen, schloß der Vorsitzende Söldt die Versammlung.

Im Swinemünder Gesellschaftshaus sprach A. Täterow vor einem vorwiegend aus Frauen zusammen­gefeßten Auditorium. Er wies auf die Riefenvermögen der großen Konfektionsfirmen hin, die bei einigem guten Willen sehr wohl in der Lage seien, den Wünschen der Arbeiter nach zukommen, die in diesem Falle nichts weiter wollen, als was bei anderen Industrien als selbstverständlich gilt: Die Hergabe der Arbeitsräume und der Arbeitsgeräthe seitens der Unternehmer. Nach kurzer belangloser Diskussion stimmte man auch hier der Resolution zu.

Wien , 7. Mai. Bei der heutigen Erfahwahl zum Reichss rath im dritten Bezirke wurde Steiner( Antisemit) gegen den Deutschliberalen Lenz mit großer Majorität gewählt. Rom , 7. Mai. Den Abendblättern zufolge hat der König nunmehr das Dekret unterzeichnet, durch welches die Kammer aufgelöst wird. Die Wahlen sind auf den 26. Mai, die Stich­wahlen auf den 2. Juni festgesezt. Die neue Kammer wird am 8. Juni zusammentreten.

New- York , 6. Mai. Der New- York Herald " veröffentlicht ein Telegramm aus Guayaquil , wonach die hauptsächlichsten dortigen Beitungen unterdrückt und die Redakteure und Verleger ausgewiesen wurden. Mehrere Regimenter haben sich den Re­volutionären angeschlossen. Der Kriegsminister General Savasti soll getödtit worden sein. Die Revolution greift weiter um sich. ( Depeschen- Bureau Herold.)

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Gewerkschaftliches. Achtung, Bildhauer! Außer den an der evang. Garnison. tirche entlassenen Steinbildhauern, sind noch, infolge des 1. Mai die Holzbildhauer aus den Werkstätten von Bickenhagen Fruchtstr. 32,( 7 Kollegen), und Stovesandt, Blücherstraße, ( 5 Kollegen) gemaßregelt. Wir ersuchen und erwarten, daß die Kollegen die angeführten Werkstätten so lange meiden, bis die Angelegenheit geregelt ist. Die Kommission. In Keller's Festsälen in der Koppenstraße referirte Achtung, Korbmacher! In der Werkstatt von Neu- unter Beifall der aufmerksam zuhörenden Fräulein Ba a der mann, Wrangelfir. 141, haben sämmtliche Korbmacher wegen über das Thema. In furzen Umrissen schilderte sie den Ent­Rednerin legte die wickelungsgang der Konfektionsindustrie. Triest , 7. Mai. Der Piccolo" meldet, daß am Sonntag Lohndifferenzen die Arbeit niedergelegt. Der Zuzug ist streng Schäden des mit der Entwickelung Schritt gehaltenen Zwischen in Grado nächtliche Exzesse gegen die städtischen und geistlichen fernzuhalten. Die Glasmacher in Stralan befinden sich wegen Lohn- meisterthums, sowie alle Mängel und Nachtheile desselben ein Behörden stattgefunden haben. Die Demonstranten zerstörten abzüge mit ihren Fabrikanten in Differenzen. Es wird deshalb gehend dar. Leider können sich die fast ausschließlich haus das städtische Wachlofal und schlugen die Thüren und Fenster abzüge mit ihren Fabrikanten in Differenzen. Es wird deshalb industriell thätigen Arbeiter und Arbeiterinnen, weil vereinzelt, im Pfarrhaus und Bürgermeisteramt ein. Die Ursachen der gebeten, den Zuzug fernzuhalten. Verband der Glasarbeiter. nicht genügend wehren. Als ersten Schritt zur Abänderung Tumulte sind noch nicht aufgeklärt. Eine starte Gendarmerie­Mai Opfer. Der Schneidermeister G. Freuzel in solcher durchaus ungesunden Zustände ist die Errichtung abtheilung wurde nach Grado abgesandt und dort alle öffent­Leipzig, Alexanderstr. 32, hat seine sämmtlichen Arbeiter von den sanitären Ansprüchen genügenden Betriebswerkstellen von lichen Lofale gesperrt. wegen ihrer Betheiligung an der Maifeier entlassen. den Unternehmern zu verlangen, sowie die Händler zu ver- Paris , 7. Mai. Jm Quartier Latin macht sich unter den Anklage wegen groben lufugs" ist in Nürn aulassen, nur dort ihre Waaren zu entnehmen, wo die Unter- international gesinnten Studenten eine lebhafte Bewegung geltend berg gegen die aus den Parteigenossen Hermann, Siebert nehmer dieser Forderung nachgekommen sind. Rednerin empfahl anläßlich der demnächstigen Hierherkunft Bebel's und Liebknecht's, und Werthmüller bestehende Kommission erhoben worden, die Annahme der obigen Resolution, welche gegen eine Stimme denen ein herzlicher Empfang bereitet werden wird.( Die Ab­die die Leitung des über die Schuhwaarenfabrik von Strunz erfolgte. geordneten Liebknecht und Bebel haben keine Einladung nach u. Eyfried verhängten Boykotts in Händen bat. Der grobe Im Konzerthaus Sanssouci, Rottbuserstraße 4a, Paris erhalten und auch sonst liegt gegenwärtig keine Ver­Unfug soll durch die von der Kommission veröffentlichte Auf- war es Frau Rohrlack, die den Versammelten, darunter über anlassung für sie vor, nach Paris zu reisen. Red. d. Vorwärts".) forderung begangen sein, feine Schuhwaaren jener Firma zu 23 Frauen, das Glend ihrer Lage in der für die Unternehmer so Belgrad , 7. Mai. Die Stupschtina wird morgen geschlossen. taufen. Die Gerichtsverhandlung ist am 4. Juni. Der Amts- blühenden, gewinnreichen Industrie recht treffend vor Augen Da die Fortschrittler die Bildung des Ministeriums nicht über­anwalt, der die Vorladung unterzeichnete, ist, wie die Fränkische führte. Als grundlegende Bedingung zur Anbahnung besserer Ver- nehmen wollen, stößt die Besetzung des Finanzportefeuilles auf Tagespost " meldet, ein früherer Hirsch- Duncker'scher Agitator hältnisse empfahl Rednerin ebenfalls Errichtung vorschriftsmäßiger Schwierigkeiten und ist die Berufung eines raditalen Rabinets namens Mary. Betriebswerkstellen von den Unternehmern zu verlangen, und bei sehr wahrscheinlich, das die Finanzfrage lösen soll. Berantwortlicher Redakteur: J. Dierl( Emil Roland) in Berlin . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.

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Hierzu zwei Beilagen.