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holt Zufchriften von Erwerbslofen veröffentlicht, die auf Gütern in der nächsten Umgebung Berlins untergebracht waren und in denen über verlaufte und verbreckte Unterfunftsräume geflagt wurde sowie über unzureichende Ernährung und Bezahlung und unwürdige Bes handlung. Wahrscheinlich fonnte man dort feine polnischen Wander­arbeiter mehr bekommen. Mit solchen Mitteln fann natürlich ein Problem nicht gelöst werden, dessen volkswirtschaftliche Bedeutung eine immer größere wird.

Und wer dazu neigt, den Argumenten der Großagrarier Glauben zu schenken, daß die großstädtischen Arbeiter feine Neigung zur land­wirtschaftlichen Arbeit haben, der denke an die Laubenfolonien, in denen Tausende und aber Tausende von Proletariern nach Feier­abend wahre Wunderwerke an gärtnerischen Leistungen vollbringen.

Goldfadens 400 prozentige Zinsen. Potsdamer Adlige um 1% Millionen betrogen. Mitglieder der früheren Potsdamer Gesellschaft, Grafen und und Gräfinnen, Barone und Baronessen, darunter ein Hofmarschall, Rammerherren und Hofdamen, gaben sich gestern vor dem Schöffen gericht in Moabit ein nicht sehr erwünschtes Stelldichein, um als Beugen gegen einen internationalen Hochstapler aufzutreten, deffen Opfer sie geworden sind. Angeklagt war der Kaufmann und Renn. ftallbesitzer Sigismund Goldfaden aus Wien , der sich unter der Anklage der Wechselfälschung und des Betruges in zahllosen Fällen zum Schaden des Potsdamer Hochadels zu verantworten hatte. Im Juli 1924 ftieg Goldfaden im Hotel Bristol ab und mietete im ersten Stod eine Flucht von vier Zimmern. Ein neuer Mercedeswagen und eine ganze Wagenladung pon Stoffern unterstützten ihn in dem Bestreben, sich das Ansehen eines Multimillionärs zu geben. In der Halle des Hotels machte er bald die Bekanntschaft eines Grafen aus Potsdam , der durch die fesselnden Erzählungen Goldfadens so berückt wurde, daß er ihn in die Potsdamer Adelskreise einführte. Diesen Herrschaften unterbreitete Goldfaden nun einen mystischen Plan, durch den sie in Purzer Zeit Unsummen verdienen konnten. Die Adeligen sollten ihm ihren Familienschmuck überlassen. Er wollte ihn ins Ausland schaffen, dort darauf Kredite besorgen, und mit diesem Gelde mit Grundstücken spekulieren. 300 bis 400 Broz. 3insen waren für die geschäftsunerfahrenen Hofleute sehr verlockend. Auf diese Beife gelangte Goldfaden in kürzester Zeit in den Besitz von Perlenketten im Werte von 200 000 bis 300 000 M., Brillantdiademe, wertvolle alte französische Gobelins, Ketten und Ohrringe im Ge. famtwerte von weit über millionen Gold. mart. Goldfaden aber, ein geriffener Betrüger, machte die Schmuckfachen sofort zu Geld, und steckte den Erlös in die eigene Tasche. Hierdurch fonnte er fein luxuriöses Leben fortseßen und fogar einen Rennstall unterhalten. Als Goldfaden unter aufsehen erregenden Umständen im Hotel Bristol verhaftet wurde, meldete fich fofort die Brager und die Wiener Polizei, da er von dortaus feit längerer Zeit gesucht wurde, weil er mehrere Mitglieder bestschechischen Adels durch gefälschte Afzepte um mehrere Millionen Mart gleichfalls geschädigt hatte. Der Angeklagte, der fich vor dem Großen Schöffengericht mitte unter Borsiz von Land­gerichtsdirektor Schulze zu verantworten hat, ist ein mit auffallen ber Eleganz gefleideter, aber unscheinbarer Mann in den vierziger Jahren. Nach Eintritt in die Verhandlung machte sein Berteidiger den Einwand, daß Goldfaden geistestrant sei, und für seine Taten nicht verantwortlich gemacht werden könnte. Der fofort ge labene Gefängnisarzt Dr. Hirsch, der den Angeklagten auf der An flagebant einer ärztlichen Untersuchung unterzog, stellte bei ihm auffallende Lähmungserscheinung en feft, so daß die Möglichkeit einer beginnenden Baralyfe nicht ausgefchloffen fei, um so mehr, als er in den letzten Jahren verschiedene törichte Hand lungen, wie den Anlauf von 300 jeidenen Oberhemden und die Bestellung von 45 Anzügen an einem Tag gemacht hat. Mit 3u stimmung der Staatsanwaltschaft und der Berteidigung beschloß das Gericht daher, Goldfaden zunächst auf sechs Wochen in einer Irrenanstalt untersuchen zu laffen. Den Botsdamer Zeugen wurde eröffnet, daß sie jetzt nicht vernommen werden könnten.

15 Pro3. herabzusetzen. Kündigte der Gläubiger sein Geld, so zahlte man ihn nicht bar aus, sondern gab ihm einen Wechsel, den er wegen mangelnder Dedung nicht einlösen fonnte. Als Schwarzer verhaftet wurde, meldete seine Frau als Teilhaberin schleunigst Ronkurs an. Die eingesandten Kapitalien verwandte er für private 3wede.

Erpressungsversuche an Frau Dr. Höfle.

Ein gelungener und ein mißlungener Fall.

Einem ungewöhnlich dreisten Erpressungsversuch ist gestern die Gattin des in Untersuchungshaft genommenen Reichspostministers a. D. Dr. Höfle zum Opfer gefallen. Frau Höfle wurde am Mitt woch Morgen von einem Manne angerufen, der sich Dr. Arndt" nannte und vorgab, Mitarbeiter der Beit" zu sein. Der Mann teilte mit, daß Die Zeit" am Donnerstag Morgen in einem aus­führlichen Artikel die Unschuld Dr. Höfles nachweisen werde. Aller dings feien durch die Beschaffung des Materials Unfosten in Höhe von 180 M. entstanden, die Frau Höfle ersetzen müffe. Tatsächlich erschien gegen Mittag bei Frau Höfle ein Mann, der sich als Dr. Arndt" vorstellte und eine Quittung über den genannten Betrag vorlegte. Frau Höfle zahlte jedoch zunächst nicht. Darauf murde sie etwas später telephonisch angerufen und am Apparat meldete fich angeblich der Berteidiger Höfles, Dr. Alsberg. Der Fremde, der den Namen des Verteidigers mißbrauchte, empfahl der Gattin des Erminifters, um 5 Uhr nachmittags in das Hotei hekler u fahren, wo Dr. Arndt fie erwarten werde. Frau Dr. Höfle folle die durch die Aufregung der letzten Tage angegriffene Gattin Dr. Höfles in das Hotel, wo sie Dr. Arndt" jedoch nicht traf. Als sie dann das Hotel verließ, trat der Schwindler, der elegant gefleidet war, auf sie zu und Frau Dr. Höfle zahlte ihm wirklich den Betrag. Der Gauner verschwand daraufhin mit dem Gelde. Als nun Frau Dr. Höfle den Rechtsanwalt Dr. Alsberg anrief und ihm mitteilte, fie habe dem Dr. Arndt" den Betrag gezahlt, erfuhr sie zu ihrem Schreden, daß sie einem wohlvorbereiteten Schwindel zum Opfer gefallen sei. Der Gauner hatte den Namen bes Anwaltes bei dem Telephongespräch mißbraucht, um sein Opfer in Sicherheit zu wiegen. Leider hat Frau Dr. Höfle in der Auf­regung sich den Erpresser nicht näher angefehen, so daß fie teine genaue Berfonalbeschreibung zu geben vermochte.

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Unmittelbar darauf wurde von einem Gaunertrio ein neuer Erpressungsverfuch am Frau Dr. Höfle gemacht. Diesmal aber ge lang es, einen der drei zu verhaften. Gegen 12 Uhr mittags ließ sich gestern Freitag ein Mann bei Frau Dr. Höfle in ihrer Wohnung in Lichterfelde melden und bat fie um eine Unterredung. Als er vorgefassen wurde, erklärte er, wichtiges Material in Händen zu haben, das zur sofortigen Freilaffung Dr. Höfles führen fönne. Er felbst habe die Aften nicht bei sich, sondern sie zwei Freunden anvertraut die in der Nähe warteten und ihm die Papiere alsbald nach der Einwilligung der Frau Dr. Höfte aushändigen mürden. Die Dame ließ ihn warten mit dem Bemerken, daß fie fich fein Angebot überlegen müsse. Heimlich alarmierte sie das Ueberfall fommando, das sogleich erschien und den Mann festnahm. Er murde festgestellt als ein Oberfellner Gustav Bußlaff, der in Berlin an der Fischerbrüde 12 wohnt. Seine beiden Komplicen, die am Bahnhof Lichterfelde warteten, hatten natürlich das Herannahen des Ueberfall fommandos bemerkt und es gelang ihnen, zu entkommen.

Der Liebestod im Hotel.

Dorotheen Stadt ab. Dort waren vorgestern zwei junge Eine Liebestragödie spielte sich gestern in einem Hotel in der Beute unter einem falschen Namen abgestiegen. Als sie sich vor­mittags nicht zur rechten Zeit zum Kaffe in dem Hotel eingefunden bes 3immers flopfte. Auf seine Aufforderung antwortete die Männer. hatten, forderte sie der Hotelier dazu auf, indem er an die Lür Stimme aus dem Zimmer, daß sie in einer halben Stunde unten zum Kaffee erscheinen würden, Kurze Zeit darauf hörten Ange stellte des Hotels einen Schuß fallen. Sie benachrichtigten sofort das nächste Bolizeirevier. Beamte eilten unverzüglich in das Hotel und öffneten gewaltsam die Tür des Zimmers. Man fand die jungen Beute mit Kopfschüssen in einer Blutlache liegend tot auf. Aus hinterlassenen Papieren fonnte festgestellt werden, daß es sich um den 1903 geborenen Chemifer Erich Köhler und um Freispruch eines Autobuschauffeurs. die ebenfalls 1903 geborene Zeichnerin Charlotte Troch a 3 handelt. Ein bebauernswerter Unglücksfall, der einem jungen Mädchen Hause Grunewaldstraße 72. Alsdann hatten sie sich wahrschein Sie wohnten beide bis zum 1. diefes Monats als Untermieter in am 9. Januar d. J. am Königstor das Leben koftete, hatte ein gerichtlich zu Berwandten begeben. Da sie vermutlich dort auf Widerstand liches Nachspiel gegen den Kraftwagenführer eines Autobusses der gestoßen waren, fehrten fie nach Berlin zurüd und stiegen in dem Linie 12 zur Folge. Angeklagt war der Chauffeur Arnold Gühlfe Hotel in der Dorotheen- Stadt ab. Die Leichen wurden beschlagnahmt vor dem erweiterten Schöffengericht mitte wegen fahrlässiger und dem Schauhause zugeführt. Tötung.

bem

Neue schöne Defen.

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Der Angeklagte ist von Beruf Techniker und hatte zuerst im Sommer zwei Monate eine Kraftbroschte gefahren. Seit dem 6. No­Dember war er bei der Aboag als Kraftwagenführer tätig, hatte zu haus auffliegen zu lassen. Den Willen, der in der Arbeit des Bau­Der realtionären Regierung Thüringens gelang es, das Bau­nächst nur Reservedienst geleistet, fuhr aber an dem verhängnisvollen hauses seinen Ausdruck finden sollte, ja, zum Teil schon fand, kann 9. Januar zum erstenmal einen ständigen Dienst. Er bestritt, fie beswegen nicht unterbinden. Das Ziel, unser Kunſtleben mit baß ihn irgendein Berschulden treffe. An der Un ehrlichem und menschlichem Ausdruck wieder zu beseelen und weiter glüdsstelle am Königstor befände sich das schlechteste 5013 biefe schon rein formell menschliche Runft wieder zu einer wirklichen pflaster, und bei dem Uebergang von dem Steinpflaster der oftskunft werden zu lassen, dieses Ziel hat bei allen denen All­Greifswalder Straße auf das Holzpflaster am Königstor müjfe jeder gemeingültigkeit befommen, die guten Willens sind und nicht alles Omnibus von selbst schon ganz langjam fahren, da er sonst ins Echleudern tomme. An dem fraglichen Tage habe er an der Halte Neue als revolutionär und bolfchemistisch" ablehnen. Der Bau ftelle das Klingelzeichen bekommen, daß der Wagen besetzt fei, und gewiffermaßen stabilisiert wurde breitet sich trozdem aus. Jegt hausgebante nennen wir ihn fo, meil er ja dort in Weimar er fet langsam weitergefahren. Gerade als der Kühler in der Höhe ist z. B. bei der Firma Friedmann u. Weber, Budapester des Holzpflasters war, fei das junge Mädchenbireft unter Straße 8, eine Sonderausstellung moderner Defen die Räder gelaufen. Der Vorgang habe sich wie folgt abge au sehen; besonders interessant ist sie insofern, als es sich hier um [ pielt: Die Straßenbahn war 10% Meter an der Haltestelle gerade eine Angelegenheit handelt, die bisher, auch in Weimar übrigens, im Begriff abzufahren, als noch ein junges Mädchen über die Straße etwas vernachlässigt wurde. Die Keramische Werkstätte lief und versuchte, aufzusteigen. Da der Wagen belegt war, mußte münchen Harlaching verdient deshalb achtungsvolle Be. fie wieder vom Trittbrett herunter und fah der Straßenbahn nach wertung, weil sie in ihrem Betriebe auf Herstellung öder und un­und wollte dann zum Bürgersteig zurück. In demselben Augenblic intimer Massenware verzichtet, ohne deswegen ben fünstlerischen fei er mit seinem Omnibus in langjamem Tempo angekommen. Durch Eigenwillen durch besonders hohe Breife dokumentieren zu laſſen. das Warnungssignal erschrat das junge Mädchen, drehte sich um, Go ist der als Siedlungsofen gedachte und hierzu auch vor­blieb aber mit ihrem Gummiabsah hängen und stürzte zu Boden. züglich geeignete Siedlungsofen Harlaching mit 190. zwar Trozdem er beide Bremsen sofort anzog, ging das Rad der Bezüglich m. dauernswerten über den Körper. Zahlreiche Augenzeugen des Bor um 20 Broz. teurer als ein entsprechendes in der Fabrit her gangs bestätigten im allgemeinen die Angaben des Angeklagten. Da- gestelltes Stück, dafür aber Kunsthandwert, das ideale Material nach ist der Angeklagte in ganz langfamem Tempo gefahren, und die beherrschung erkennen läßt. Die starke Betonung des Keramischen, Straße war vollkommen frei. Auch der als Sachverständiger verarbeitung dur- Ton- Künstler, deren Kompofitionen auch den eine eigene fehr schöne Glafurtechnik und restlos fünstlerische Durch nommene Bolizeioberfefretär Balzer zog die Folgerung, daß der linmusikalischsten erwärmen follen, machen auch die teureren Defen Angeflagte nicht vorschriftswidrig gegen die Straßenpolizeiverord. nung gehandelt haben tönne, da er den Omnibus fofort burch Runstwerken, die ihren Plaz in der Zimmerede nicht nur zum Bremsen zum Stehen gebracht habe. Das Gericht fam demgemäß Lieblingsplatz der Wärmebedürftigen machen tönnten. zu einer Freisprechung des Angeklagten. Schöne Defen, häßliche Defen

Eine seltsame G. m. b. H.

fönnten!

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wenn alle fich nur wärmen

Die dritte deutsche Jagdausstellung wird am Sonnabend, den 14. Februar, nach monatelanger mühevoller Arbeit im Museum für Naturkunde in der Invalidenstraße öffnet. Die Ausstellung übertrifft alle vorhergegangenen Ausstellun

Das Rundfunkprogramm.

Sonnabend, den 14. Februar.

er

Die Firma Barenversand Merkur" G. m. b. H. in der Dtami­straße 39, gegen die bei der Kriminalpolizei Anzeigen wegen Be truges eingelaufen waren, wurde geschlossen. Der Geschäftsführer und Teilhaber Franz Schwarzer wurde verhaftet. Die Mertur. G. m. b. 5. wurde im Juli 1924 mit einem Stammtapital von 5000 Mart gegründet. Diefes fegte sich folgendermaßen zusammen: Totes Inventar wie Schreibtisch, Schreibmaschine und anderes wurde mit 4800 M. bewertet und von der Frau als Teilhaberin in die. m. b. H. eingeschossen. 200 m. bares Gelb ftellte ein Ge Außer dem üblichen Tagesprogramm: schäftsfreund zur Verfügung. Die Firma warf sich zuerst auf die Sprachunterricht: Direktor Jul. Glück: Esperanto". 4.30-6 Uhr 4 Uhr nachm.: Hans- Bredow- Schule.( Abteilung Bildungskurse). Bermittlung von Grundstücks- und Geschäftsvertäufen, abends: Unterhaltungsmusik Berliner Funkkapelle). 6.40 Uhr Wie und was die Merkur- G. m. b. 5. in diesem Geschäftszweige abends: Vortrag Prof. Dr. Erich Lehmann: Ein Gedenktag der gearbeitet hat, wird erst durch die Ermittlungen der Kriminalpolizei Kinematographie. 7-7.55 Uhr abends: Hars- Bredow- Schule.( Ab­festgestellt werden können. Jedenfalls war die Firma bald ge- teilung Hochschulkurse). 7 Uhr abends: Medizinalrat Dr. Stoermer: zwungen, fich umzustellen. Es wurden Anzeigen erlassen, in denen Aus dem Gebiet der gerichtlichen Medizin". 5. Vortrag. Nicht man Rapital gegen Warensicherheit und 15 Bro 3. tödliche Körperverletzungen". 7.35 Uhr abends: Prof. Dr. Gustaw Zinsen unter dem Namen Warenversand Merkur G. m. b..graphie und Telephonie". 8.30 Uhr abends: Stiftungsfest des Go­Leithäuser: Ueber die Empfangstechnik der drahtlosen Tele­fuchte. Glaubte nun ein Geldgeber sein Geld zu diesen hohen Zinsen sangvereins Die Meistersinger von Berlin E. V. mit anschließen­gut anzulegen, fo befam er bald die Nachricht, daß die allgemeine dem Ball und Kaffeetafel. Ueberraschungen aller Art. fchlechte Geschäftslage es notwendig mache, den 3insfuß auf stunde 12 Uhr.

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Polizei­

I

gen auf diesem Geblete. Man sieht, von fachmännischer Hand ge gliedert, eine große Reihe der prächtigsten Geweihe, unter den Huf tieren befinden sich einzelne sehr seltene Exemplare. Auch eine große Sammlung von deutschen Bögeln und belehrendes Material über die Schonzeiten der Tiere ist ausgestellt. Die Industrieabteilung um faßt alles nur Erdentliche an Ausrüstungsstüden. Aus Anlaß seines 50jährigen Bestehens begeht gleichzeitig der Allgemeine Deutsche Jagdschugverein am Sonnabend, den 14. Februar, abends Uhr, eine Feier im Konzertsaal Charlottenburg , Hardenbergstraße.

Zum Grubenunglück. Schlagwetterexplosion und Kohlenstaubentzündung. Dortmund , 13. Februar. Bis heute abend Uhr fonnten im ganzen 121 Zofe aus dem Schacht der Zeche Mi­nifter Stein" geborgen werden. 14 Bergleute werden noch vermißt, so daß die Zahl der Toten sich auf 135 stellen dürfte. Die Bergungsarbeiten gestalten sich außerordentlich schwie­rig. 3mmer wieder stürzen an eben aufgeräumten Stelien neue Geffeinsmaffen nach. Trotzdem immer neue Rettungsmannschaften eintreffen, ist noch gar nicht abzusehen, wann die letzten Toten ge­borgen werden können, da sich die Ausdehnung der eingestürzten Stollen von den Rettungsfolonnen gar nicht übersehen läßt. Daher läßt sich auch noch nicht angeben, wie die Explosion entstanden ist. Der Sicherheitsausschus, dem auch vier Reichstagsabgeord nete angehören, ist seit heute morgen mit der Unterfuchung beschäf­tigt. Die Kommiffion ist bereits einmal in den Schacht eingefahren und hat zahlreiche Vernehmungen vorgenommen. In den Auf­bahrungsräumen ist man mit der Einfargung der Toten be. schäftigt. Von diesen find 12 bis jetzt noch nicht refognosziert. Die geftrige Zeltungsmeldung, daß von den Rettungsmannschaften ein Bergarbeiter zu Tode gekommen fein foll, ift unrichtig. Bis jetzt hat sich außer Vergiftungserscheinungen, die bei dem Eifer der Ket­tungsmannschaften nicht zu verhindern waren, fein weiterer Un­glüdsfall unter ihnen ereignet. Bon den an Bergiftung Erkrankten befindet sich feiner in Lebensgefahr. Die Beerdigung der Opfer findet wahrscheinlich am Dienstag statt.

Wir

Dortmund , 13. Februar. Der an Ort und Stelle befindliche Rorrespondent der Köln . Boltsztg." hatte Gelegenheit, mit einem der Geretteten sowie Mitgliedern der Rettungsmannschaft zu sprechen. Der Gerettete erklärte, daß er so heftig beiseite geschleudert wurde, daß er einen Beinbruch erlitt. Ein zweiter hat eine Lungen­entzündung bekommen. Beide fühlen sich noch sehr schwach, während die anderen sich auf dem Wege der Besserung befinden. 3 wei Steiger der Rettungsmannschaften erklären u. a., daß fie gegen 22 Uhr nachts, nachdem das Unglück eingetreten war, ein fuhren, und zwar bis zur 2. Sohle, etwa 284 Meter tief. brangen dann weiter vor und fanden in dem sonst guten Stollen einzelne Nester, wo meterhohe Flöze zu Bruch gegangen waren. Wit brangen ohne Sauerstoffapparate weiter vor. Dann begann das Chaos. Bei einem Gesente sah es fürchterlich aus. Borders wagen, Drähte, Holz, alles lag bunt durcheinander, und hier fanden wir auch die ersten Toten, 11 Mann. Zurückkommend zum ersten Gesente, wurden wir angerufen, daß sich oben noch Lebende gemeldet hätten, und wir drangen durch den Bremsberg von Flüz Otto vor. Bei den ersten 80 bis 100 Metern war es uns fast unmög lich, vorwärts zu bringen, dod) gelang es, bis zu einem Füllort vor. Als wir zurüctamen, gingen wir bis zur westlichen Strecke, von zustoßen, wo wir die Leben den fanden, die wir alsbald bargen. wo ein Mann taumelnd an uns herantrat. Er fonnte nur noch lagen: Dahinten!" Bir gingen vor, wußten aber nicht, ob wir die nörd. liche oder fübliche Richtung einschlagen sollten, als wir vier Tote bemerkten. Hiernach erklärten die beiden Steiger, daß ihnen die Sinne schwanden und sie erst im Krankenhause wieder zu fich famen.

Die Teilnahme der Arbeiterschaft.

Der Bundesprstand des AD GB. hat an den Berg arbeiterverband Bochum folgendes Telegramm gerichtet: Das tief erschütternde Grubenunglüd bei Dortmund hat wiederum über 100 Kameraden aus dem Leben geriffen. Ein Leben schwerster Arber verband feine herzliche Teilnahme, den Familien der Tapferen, die und täglicher Gefahr. Der Bundesvorstand spricht dem Bergarbeiter ein Opfer ihres harten Berufes wurden, sein tiefempfundenes Bei leib aus. Die jahrzehntelangen Bestrebungen des Bergarbeiterver bandes. durch technische Verbesserungen den Kreis der Gefahres enger zu ziehen, denen die Bergarbeiter in fo hohem Maße aus gefeßt find, haben leider noch nicht zu erreichen vermocht, daß solch Ratastrophen sich nicht mehr ereignen fönnen. Das Dortmunder Unglüd muß jest wie ein Appell an das nationale Gewissen wirken Der Bundesvorstand gibt der Hoffnung Ausdrud, daß die Ursach ber Ratastrophe nicht in der unverantwortlichen Unterlassung vor Sicherungsmaßnahmen zu suchen sein wird, die leider mehr als ein mal der Anlaß der Tragödien war, die den Beruf des Berginannes vorstand versichert, darauf dringen zu wollen, daß alles geschieht, un zu einem der schwersten und gefahrvollsten machen. Der Bundes inglüds zu gelangen und daß nichts unterlassen wird, was dazu bei zu einer raschen und gründlichen Aufklärung des verhängnisvoller tragen fann, den Gefahrenschuh in Zukunft wirksamer zu gestalten Leipart."

Partei für das westliche Westfalen hat eine Sammlung Der Bezirtsvorstand der Sozialdemokratische Es sind bereits eine ganze Reihe von Beträgen eingegangen die Opfer der Grubenkatastrophe auf Minister Stein " eröffnet Barteisekretär Dortmund , Bostschecamt Dortmund 3278. Der Be Weitere Gefder fönnen eingezahlt werden auf Ronto Franz Klupich betroffenen Familien zur Auszahlung bringen. zirfsvorstand wird bereits am Sonnabend eine erste Rate an die

Aus Anlaß des schweren Unglücs auf der Sohlenzedhe Minister Stein" bei Dortmund brachten der Apostolische Nuntius so wie die Botschafter von Frantreich und Rußland , de italienische Geschäftsträger und der norwegifd Gesandte dem Auswärtigen Amt ihre Teilnahme zum Ausdruc In der Freitagihung des österreichischen Nationalrats widmete der Präsident den Opfern der Grubenfatastrophe von Dors mund einen Nachruf.

Der Spezialflub belgischer Riefen- und Hermelinfaninchenzüchter Neuföth veranstaltet vom 13. bis 15. februar im Solal von Lichtenstein. Neufölln Bergftr. 144, feine diesjährige Klubschau, verbunden mit einer Ausstellum bon Belzwaren und Fellen. Freunde und Gönner der Naffezucht sind herz lich willkommen.

fihung der Kinderfreunde im Jugendheim, Lindenstr. 3, Bortemonnaie mi Ein Portemonnale mit Answelspapieren verloren. In der Vorstands Ausweispapieren verloren gegangen. Abzugeben im Frauensekretarial Lindenstraße 3, 2. Hof, II.

Jugendweihe in Telfow. Der Drtsausious Teltow uni Umgegend veranstaltet seine diesjährige Jugendweihe an 29. März in Leltow. Anmelungen zur Teilnahme lönnen beim Stolleges Bader, Teltow , Lindenstr. 33, erfolgen.

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für Groß- Berlin

flets an das Bezirksiekretariat. 2. Sof. 2 Trev. rechts. au richten

7. Rreis Charlottenburg und Spandau . Juristische Sprechstunde jeden Sonn abend nachmittag von 5-6 Uhr im Jugendheim Rosinenstr. 4 2. Areis Eiergarten. Gonntag, den 22. Februar: Bunter Abend mit Tan im großen Gaal des Moabiter Gesellschaftshauses, Wiclefftt. 24. Begin 5 Uhr. Eintrittstarten 75 Bf. intl. Steuer und Tanz find bei alles Abteilungskafierern und Funktionären zu haben.

Heute, Sonnabend, den 14. Februar: Jungsozialisten Berlin- Mitte. Treffpunkt zum Vortrag des Jugendrichte Sonntag Wanderung

Dr. Franke um Uhr am Sadefchen Markt. Treffpunkt frilb 7% Uhr Stettiner Vorortbahnhof.