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Senat abgelehnt werden; fogar an ber Wahlreform haben diese alten Frondenre etwas zu mäfeln. Bittor Ema nuels ,, Macedonien" wird dem Faschismus offenbar zu flein. Soffentlich wird der Hohe Rot" die Gründung eines ,, Aller­höchsten Weltrates" beschließen, gegen dessen Verfügungen nur noch die Richtigkeitsbeschwerde an den lieben Gott zulässig ist. Und auch die nur bei Formfehlern.

Mussolini   wieder oben auf.

Eine Siegesrede vor dem Faschisten- Großrat. Rom  , 13. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Die Sigung des faschistischen Großrates, die am Donnerstag abend Don 10 bis 1 Uhr nachts stattfand, war zu einem großen Teil ausgefüllt von einer Lobrede Mussolinis auf den Sieg ber faschistischen Diszi­plin". Er erklärte u. a., daß seit seiner legten Rebe am 3. Januar eine große Slacht, aber noch nicht der Krieg gewonnen fei. Die große Krise des Faschismus, die im vergangenen Juni aus­gebrochen war, dürfe als überwunden betrachtet werden. Der Faschismus stehe jetzt ganz allein allen anderen Parteien gegenüber, von denen nur noch fragmente gegen die Regierung zu ma­növrieren suchten. Im ganzen genammen habe fich die Regierung meidlichen Schwankungen, die jede große Revolution mit fich bringe. und die Bartei auf der Höhe ihrer Aufgaben gezeigt, froß der unver: Schließlich beschloß der Großrat die Wiederherstellung des General fefretariats der Partei. Auf Borschlag Mussolinis wurde der bekannte extreme Faschist Farrinachi gewählt. Außer­dem wurde der Beschluß gefaßt, die Leiter der faschistischen Organis fationen des Landes zum 21. April zu einer Konferenz nach Rom  

zu berufen.

Ein Hochzeitsgeschenk des Kronprinzen.

Der Silberschatz der preußischen Städte. Im Jahre 1905 trat der bamalige Kronprinz von Preußen in den Ehestand. Zu seiner Hochzeit sollte er von den preußischen Städten ein reiches Silbergeschent erhalten. lleber 400 preußische Städte beteiligten sich an der Aufbringung der Mittel. Lediglich die westfälischen Städte schlossen sich aus, die mit der Provinz Westfalen   schon vorher ein besonderes Geschenk beschlossen hatten. Rund eine halbe Million Mark tamen auf diese Weise zu­sammen. An dem Geschenk ist über 10 Jahre lang bis in den Krieg hinein von den berühmtesten Goldschmieden Deutschlands   gearbeitet worden. Für die Entwürfe wurden die hervorragendsten Künstler gewonnen, für die Ausführung die besten Werkstätten. Neben den Gebrauchsgegenständen sind vorhanden einige große Schmuckstüde, wie eine Reitergruppe, Tiergruppen usw. In 40 Kisten lagert heute in den Kellern der Reichsbank von Berlin   sorgfältig verpadt dieser Silberschatz, der aus foftbaren Tafelauffäßen, Frucht und Blumenschalen, Kandelabern usw. besteht und mit dem man imftande ist, nahezu 500 Personen zu gleicher Zeit zu speisen. Nach Urteil von fachkundiger Seite handelt es sich um einen Silberschatz von unschäzbarem Werte, wie er wohl in Jahr zehnten nicht wieder angefertigt wird und in ähnlicher Weise auch zehnten nicht wieder angefertigt wird und in ähnlicher Weise auch wohl bisher taum je hergestellt wurde.

Zur Sammlung der Mittel war seinerzeit ein Ausschuß ge­bildet worden, in dem man den Borstand des preußischen Städtetages durch eine Anzahl Oberbürgermeister und Stadtverordnetenvorsteher erweiterte. Das Komitee bestand aus 36 Personen, von denen heute mur noch ein kleiner Teil lebt bzm. bereits aus dem Amte ausgeschie­ben ist. Das Geschent fonnte zur Hochzeit des Kronprinzen diesem nur burch das Komitee der Oberbürgermeister angefündigt werden, Bis zum Kriege war es nicht fertig gemorden, und mährend des Strieges unterblieb die leberreichung aus erflärlichen Gründen. Man dachte damals an andere Dinge. Nach der Katastrophe ver fchmand das Haus Hohenzollern   von der Bildfläche, aber der Inft. hare Silberschaz war inzwischen fertig geworden und harrte seines Eigentümers. Da bei der liefernden Firma 3meifel darüber auf­fraten, ob eine Aushändigung an den Kronprinzen nach seiner Ab­fegung noch berechtigt sei, jo half fie sich, indem fie der deutschen  Reichsbant als Treuhänder den Silberschatz übergab, die ihn nun in ihrem Trefor sorgfam behütet und verwahrt.

Wie wir hören, hat sich nun ein Abgesandter des früheren Kronprinzen bei den verschiedenen beteiligten Stellen, dem Breußi­

Stadt in Trauer.

on Erich Grisar  , Dortmund  .

ble materielle Biederbelebung der Bewegung merben bie Münchenes Großlaufleute Zeller und Kommerzienrat 3ens. ferner audi der Baron Arentin vom Bayerischen   Königsbund forgen. Die Regiffeure der neuen Bewegung find die bekannten bayerischen   Bolitifer Dr. Bittinger, Dr. Heim und der Führer der vaterländischen Berbände in Bayern  , Profeffor Bauer. deren Namen in der letzten Zeit mit den Bestrebungen auf Wiedereinführung ber bagerischen Monarchie des ofteren genannt wurden.

Die Abfchwenfung Adolf Hitlers   zu Böhner und seine damit bedingte Trennung von Ludendorff   offenbaren nunmehr, daß hitler sich zum Agitator der partitularisti. fchen bayerischen Machinationen entwidelt hat. Er geht damit denselben Beg, den der bekannte bayerische   Bauern bundführer Dr. Heim in seiner Jugend gegangen ist. Heim war fich dann aber infolge der geschichten Regie der Zentrumsführer vor langen Jahren ein Gegner des bayerischen Zentrums, entwickelte Bichler, Daller und Orterer zu einem Agitator für die bayerischen Klerikalen und Monarchisten."

fchen Städtetag, ber Stadt Berlin   sowie bei der Reichsbant bemüht, und um die Auslieferung des Geschenks er sucht. Die Reichsbank hat eine Auslieferung abgelehnt, da nach dem Abgange des Kronprinzen ihr ein Rechtstitel desselben mehr als zweifelhaft erscheint. Auch die anderen Stellen wollen mit dieser rechtlich verzwickten und politisch delikaten Sache möglichst wenig zu tun haben. Tatsächlich ist die Rechtslage ziemlich fom­pliziert. Zunächst hat seinerzeit der frühere Kronpring fein Ge fchent erhalten, sondern das Komitee hat ihm lediglich ein Ge­schent angefündigt. Es liegt also ein Schenfungs ver. fprechen vor, das unter den veränderten Verhältnissen feine Grundlage vollfommen verloren hat und daher nicht inne gehalten werden darf. Weiterhin ist es aber außer 3weifel, daß diejenigen Stellen, an die der Kronprinz herangetreten ist, gar nicht be. ugt find, über das Geschenk der Städte Verfügungen zu treffen. Die Stadt Berlin   war lediglich in dem Ausschuß vertreten; auch ber Preußische Städtetag stellt rechtlich etwas ganz anderes dar als das damalige Komitee einer Anzahl preußischer Städte, dessen Mitglieder heute größtenteils tot, pensioniert oder aus ihren Aemtern geschieden sind. Um ein zutreffendes Urteil über den Willen der Geschenkgeber zu haben, müßten die 400 Städte wieder Die Stellung Hitlers   zur Freiheitspartei" ist damit völlig Kronprinzen das versprochene Geschent auszuhändigen. Man tann Berichte über die Breußentagung der Freiheitspartei um ten darüber befragt werden, ob sie auch heute noch bereit sind, dem Klargestellt. Herr Wulle ersucht uns im Anschluß an unsere sich denken, daß der junge Herr auf Dels Verlangen nach dem kost- Mitteilung, daß der Bericht in den wesentlichsten Buntten baren Silberschat hat, der sein auch heute noch sehr erhebliches den Tatbestand auf den Kopf stellt. Es ist unter anderem niemals Vermögen um nahezu eine halbe Million Goldmart vermehrt. Die gefordert worden, daß Herr Hitler   sich der Leitung bes Nordens unterstelle, sondern es ist lediglich ges preußischen Städte aber haben jedenfalls keinen Grund, diesen fordert worden, daß Herr Hitler   bei der gemeinsamen Schritt zu tun. Die einfachste Lösung wäre, wenn alle Beteiligten Bewegung bleibe, selbstverständlich als Mitglied der sich darüber einigten, das Silbergerät megen seines zweifel Reichsführerschaft." los fünstlerischen Wertes einem Museum zu über­meisen, wo es dann als ein Beispiel des künstlerischen Brunfs und des Untertanenfinns der preußischen Städte während der wilhelminischen Epoche ausgestellt sein mag.

Hitler für die Wittelsbacher  .

Trennung von Ludendorff  .

Diese Zuschrift ist durch die Feststellungen Hitlers   überholt. Es gibt feine einheitliche Nationalsozialistische Freiheitspartei  " mehr.

Die Verzögerung des Kontrollberichts. Nur wenige einwandfrei festgestellte Verfehlungen.

Paris  , 14. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Die Ber­36gerung des Schlußberichtes der Kontrollfommiffion, deffen Ein­treffen man in Paris   für Sonntag oder spätestens Montag erwartet, Zu den Angaben der Uneinigkeit innerhalb der völkischen soll, wie der Mafin  " behauptet, darauf zurückzuführen sein, daß die Führerschaft teilt eine Persönlichkeit, die im völlischen Lager fehr Mitglieder sich nicht darüber zu einigen vermocht hatten, ob der genau Bescheid weiß, unserem Nürnberger Bartetorgan folgendes mit: Schlußbericht alle im Laufe der Generalinspektion aufgededten Ber­" Nachdem der ehemalige Münchener   Polizeipräsident Böhner, fehlungen sowie die darauf aufgebauten Bermutungen aufzählen der sich im Hitler- Prozeß rühmte, schon seit fünf Jahren Hochperrat oder sich auf die Mitteilung einiger weniger zweifelsfrei zu treiben, feinen Uebertritt von den Bölkischen zum rechten Flügel festgestellter Berlegungen der Abrüstungsvorschriften beschränken der Bayerischen   Mittelpartei vollzogen hat, war es das Be foll. Nach langem Zögern habe man sich für das lehtere ent­streben der bayerischen Regierungspreffe, Hitler   schieden, was den Vorteil habe, daß es Deutschland   dabei unmöglich auf ihre Seite zu bekommen. Das scheint nunmehr gefei, die Feststellungen des Berichts in 3weifel zu ziehen. Dagegen lungen zu sein, obwohl Ludendorff in letzter Minute noch ver- fcheine zwischen London   und Paris   noch immer feine Einigung erzielt fuchte, durch seinen versöhnlichen Brief an den bayerischen Er worden zu fein über die von Frankreich   gewünschte Beröffent­fronprinzen Rupprecht seine Position zu stärken. Hitlers erfter lichung des Berichts. Bang nach seiner Entlassung war denn auch nicht zu Luden wurde, sondern zu Böhner. Anfang Januar fand zwischen dorff, wie fälschlicherweise in der völlischen Preise mitgeteilt Hitler und Ludendorff eine eingehende Aussprache statt, in der Hitler   folgendes als feine unabänderliche Meinung festlegte:

1. Eine gemeinsame politische Zusammens arbeit zwischen Ludendorff   und mir ist un durchführbar, fie besteht in erster Linie darin, daß die Gegenfäße zwischen den vaterländisch eingestellten bayerischen  Kreisen und Ludendorff nicht zuletzt durch seinen konflitt mit Rupprecht und seiner Einstellung zum Ultramontanis mus zu dauernden schweren Reibungen führen mürde.

2. Mit dem Tage der Neugründung der alten National. jozialistischen Partei ist die Reichsführerschaft der Frei heitspartei überflüssig geworden und die am 18. Februar 1924 geschlossene Berbindung zwischen beiden Parteien durch die neuen Tatsachen überholt.

3. Die alte Nationalsozialistische   Partei hält nach wie vor am Antiparlamentarismus fest und be teiligt sich nicht an den Wahlen.

Paris  , 14. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Paul Boncour  , abend in einem Artikel des Deuvre an, daß er auf der nächsten einer der Vertreter Frankreichs   im Völkerbund, fündet am Sonn Sigung des Völkerbundsrates die Kontrolle gemisser Fabriten im Ausland, die angeblich für Rechnung der deutschen   Re­gierung Rüstungsmaterial herstellen, beantragen werde.

Philipp Berthelot Nachfolger Margeries.

Paris  , 14. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Das Journal will wiffen, daß Philipp Berthelot, der diefer Tage rehabiliterte ehemalige Generaldirektor des Ministeriums des Aeußern als Nach- folger be Margeries für den Botschafterpoften in Berlin   in Aussicht genommen sei. Berthelot, der megen feiner Bermidfung in den Konturs der Industriebant von China   durch ein Disziplinarver fahren aus seinem Antte entfernt worden mar, gilt als einer der fähigsten Diplomaten Frankreichs  . Er war einer der Hauptmitarbeiter Briands.

Politisches Attentat in Bulgarien  . In Sofia   wurde Professor Böhner fei es ferner gelungen, die Kampforganisationen Mileff, Direktor der Zeitung Slovo" und der Regierungsmehr rantenland"," Reihsflagge und Frontfriegerheit angehörender Abgeordneter, heute abend um 8 Uhr auf der bund ebenfalls seinen Bestrebungen dienstbar zu machen. Für Straße von drei Berjonen ermordet

anderen darben, deren Ernährer früheren Katastrophen zum Opfer ficlen. Es ist immer das alte Lied. Und auch diesmal wirb feine neue Melodie ertönen. Denn eine Trauerstadt ist jede Kohlenstadt. Und nicht nur heute. Immer ist Trauer in unserer Stadt um die vielen Opfer, die Jahr um Jahr der blutige Moloch, der finstere Kapitalismus fich fordert, bis er zerschlagen am Boden liegt. Dann wird erst aus der Stadt der Trauer eine Stadt der Freude werden.

Riemerschmid über Kunsterziehung.

| ihm faßbar war. Nur die Form ist wertvoll, die sichtbarer Ausdruck einer fichtbaren, inneren Erregung ist.

Für den Lehrer ist diese Art der von Riemerschmid geforderten Arbeitsmethode nicht bequem. Ein Massenunterricht ist ausge schloffen, auch ein Korrigieren im alten Sinne. An Stelle des starren Lehrplans müssen reife, bemegliche Menschen treten, die für jeden Schüler das ausfindig zu machen verstehen und bereithalten, mas gerade er gebraucht. F. E. V. Die

Hundert rauschende Feste sind plöglich abgesagt. Die Straßen, durch die Prinz Karneval   mit lautem Lärm zu reiten sich anschickte, sind still. Nicht leer. Nicht tot. Aber eine Gebärde der Trauer tragen fie alle. Die Behörden und zahllose Geschäftshäuser haben fchwarze Fahnen oder die umflorte Reichsflagge auf Halbmast gesetzt. In alle Verrichtungen des Lebens hinein hat sich die Trauer gesenit. Keine Menschengruppe, die nicht bewegt ist von dem Unglüd. Kein Bergmann, der nicht einer Gruppe Umstehender die möglichen Ur­fachen dieses traurigen Ereignisses zu erklären versucht. Aber dringt Erklärung in die legten Kammern des menschlichen Hirns? Dringt der begreifende Verstand in das erschütterte Herz der Trauernden: ihr starres System, in das fie den Schüler zwängen. Sie geben nämlich die Herstellung einer Hochspannungsleitung, die auch über

Rann irgendein anderer seinen Schlag in dieser Stunde dämpfen als

der Tod, der 135 Herzen stehen machte?

Autos mit Bergungsmannschaften durchfahren unablässig die Tausende, die noch immer die Beche umlagern. Jeder, der einem Bergungstrupp angehören durfte, wird umlagert von Angehörigen, die Auskunft wollen über ihre Toten. Mit unfaßbarer Demut mer­ben die immer ergänzten Berlustlisten studiert. Jeder weiß, daß alle verloren sind, und doch rankt sich Hoffnung in die Herzen der Frauen und Mütter, wenn der Name ihres Bermißten noch fehlt. Hoffnun gen, die schon in den nächsten Stunden zuschanden werden, um einer tiefen Wehmut, einer großen Erschütterung Blaz zu machen. Kaum ein Haus im Umkreis des Bergwerts, das nicht ein oder zwei Tote zu beklagen hat. Bräute, die ihrer Hochzeit entgegensahen und deren Brautführer nun der Tod wurde. Mütter, die den Todestag des Baters zu begehen sich anschickten und nun am gleichen Tage den Sohn verloren. Um brei Söhne trauert die eine. Um Mann und Sohn die andere. Arm in Arm fand man viele. Tot. Tot. Ales tot. Auch die Stadt. Die helle Frühlingssonne, die gestern und heute zum ersten Male nach langen Regen mochen scheint, hebt die Trauer nur noch mehr hervor. düfterer scheinen die Menschen. Noch niederer die Häuser, in denen Kinder und Mütter, Frauen und Brüder weinen. Montag ober Dienstag wird die Bestattung sein. Dann werden an jämt­lichen Straßen, durch die der endlose Zug der Trauernden gehen wird, schmarzumflorte Lampen brennen. Die Trauer wird noch einmal alle Herzen erschüttern, dann wird die Stadt wieder aufstehen. Das Leben wird wieder siegen. Die Bergeßlichkeit der Lebenden.

Noch

Große Summen werden geteilt und verteilt werden an die Sinterbliebenen. Die Tränen werden allmählich versiegen, und der harte Rampf ums Leben wird für sie beginnen. Der Kampf um die Rente. Unerbittliche Rechner werden mit Liſten und Zahlen sich zwischen Hinterbliebene und ihre Not stellen. Bergessen von den Bielen  , die heute trauern, merben sie darben. Darben, wie die

Der Verein für deutsches Kunstgewerbe brachte in seiner Mitt wochversammlung einen Vortrag von Prof. Riemerschmid aus München   über Stunft erziehung. Riemerschmid vermari vor allen Dingen die Lehrmethoden unserer Kunstschulen und Afademien,

statt das ursprüngliche, naive Talent des Schülers hervorzuholen, zu wie Akademien, in denen Wissenschaft gelehrt wird, nicht Kunst. An­wie Akademien, in denen Wissenschaft gelehrt wird, nicht Kunst. An­statt das ursprüngliche, naive Talent des Schülers hervorzuholen, zu entwickeln, zu befestigen und zu schüßen, wird es durch den schema­tischen Lehrgang zerstört oder verwässert. Als Lehrmittel werden gern die höchften Meisterwerke verwandt und man vergißt dabei, daß die Schüler Anfänger sind und der Anfänger auch den An­fänger besser begreift. Das fruchtbarste Borbild für die Schüler ist das Erreichbare, nicht das Unerreichbare. Er soll nicht zu den höchsten Leistungen. Alle künstlerischen Möglichkeiten sollen neben höchsten Leistungen erzogen werden, sondern jeder zu seinen einander bestehen dürfen, ohne den Unterschied von hoher oder ge­ringer Stunft. Auch auf die rein zeichnerische Geschicklichkeit wird noch viel zu viel Wert gelegt; ein leichtes Abzeichnen bedeutet noch teine künstlerische Begabung. Der Sinn für Verhältnisse, Gegenfäße, Zusammenflänge, für Formen und Farbe ist die wichtigste Beraus­fegung. Die Schule muß sich stets die Frage stellen, welche Art von Kunstwerk kann der Schüler hervorbringen? Für die große Mehr zahl wird das Handwerk, die Gebrauchstunst, das Gegebene fein. Es ist auch sehr wichtig zu begreifen, daß der Arbeitsvorgang und der Werkstoff ausschlaggebend für die Gestaltung des Werkes find. Es hängt nun aber von der ganzen Wesensart des Menschen ab, welcher Wertstoff sein Werkstoff, welches Werkzeug fein Werkzeug ist. Man fann den Feierlichen die Glasmalerei, das Mosaif, den Geduldigen die Weberei und Elfenbeinschnitzerei, den geistig schwer. fälligen Eisenarbeiten anraten. Man muß jeden das ihm ent: sprechende Ausdrucksmittel finden lassen. Durch das stereotype Ar­diesen bequemsten Werkzeugen, wird nur Lässigkeit und Bequemlich beiten auf unseren Kunstschulen mit Ton, Kohle, Bleistift, Binsel, teit gezüchtet; nur mer sehr viel zu sagen hat, sollte sie in die Hand

bekommen.

Alles leben muß im Hinblick auf das Ziel, in ständiger Berbin­dung mit einer bestimmten Aufgabe stehen. Dadurch vermeidet man Arbeiten, die aus dem Wandteppich ein Gemälde machen, den Spiegelgriff zur Statuette gestalten.

naturalistisch genau topieren zu können, mie meist gefordert wird. Man braucht nicht, um ein Pferd zu stilisieren, es zunächst Jeder Schüler soll nur das wiedergeben, mas er behalten hat, was ihm das Wesentlichste ist, was ihn vor der Natur erregt hat, und

Georg Herwegh   als Schutzpatron schweizerischer Bauern. Meine Hauptstadt des Kantons Baselland  , Liestal  , war am Sonntag, den 8. Februar, Schauplah eines eigenartigen Schildbürger- oder, zutreffender ausgedrückt, Schildbauernstreichs. Wegen eines die Intereffen des Ländchens angeblich schmer gefährdenden Entscheides der eidgenössischen Instanzen hatte fich der Bevöiferung eine große Erregung bemächtigt. Die Nordostschweizerischen Kraftmerte, ein Genossenschaftsunternehmen mit staatlicher Subvention, beabsichtigen bajellandschaftliches Gebiet zu führen hätte. Dem Konzessions bajellandschaftliches Gebiet zu führen hätte. begehren der Gesellschaft wurde aber von der Bauernschaft in Ber fammlungen und Bresse stärkste Oppofition bereitet; mit viel Stimm entfaltung bestürmte man den Bundesrat, sein energisches Beto ein zulegen. Als nun aber aus Bern   ein gegenteiliger Beschluß ein­auffallend traf, entlud jich der gehäufte Groll jählings in einer mifden, ja refigniert harmlosen Attion. Bon pietätvollen Händen schleifen umflort: das Behrmannsdenkmal, die beiden Statuen vor wurden nämlich die Denkmäler der Ortschaft mit großen Trauer­dem Regierungsgebäude, das Bauernfriegsdentmal und das Dent mal Georg Serweghs, des radikalen deutschen   Freiheits fängers. Herwegh  , dem der Kanton Baselland   einst Schuß vor deutschen   Häfchern gewährte, ist bekanntlich in Lieftaler Erde be stattet. Daß er einmal unter die Leidtragenden einer mißlungenen Krähwinfelei versetzt werden würde, hat er sich wohl im Leben nicht träumen laffen.

Erftaufführungen der Woche. Dienst. Leffing- Th.: 3ndiboldi. Mittw. Komödie: Donnerst Stofe- 6.: .8urüd zur Solle". Berlin  , wie es meint und lacht. Freit. Deutsches Th.: Coriolan.

Urania  - Borträge. Sannt. 5 m. 7: Indien   das Land der Träume". 9: Graf Spees lekte Fahrt". Bon Montag ab täglich: Die weiße Sunst u. Columbus- Film".

Die Boltsbühne veranstaltet am Sonntag, den 15. Februar, mittags 1,12 Uhr im Theater am Bülowplaz ein Bagner Konzert mit der Kapelle der Staatsoper unter Leitung von Kapellmeister Georg Szell  .

Das Original- Manuffript von Händel's Larao", das sich im Befih des Rönigs von England befindet, ift bon diesem erstmatig für die Wiedergabe in der deutschen   Ausgabe der Händel  - Biographie von Neumann Flower freigegeben worden.

Die Wiener Staatsoper hat ab 1. Särz eine Herabjebung ihrer Preise am 40 Broz. beschlossen.

Vinundsen zahlungsunfähig! Amundsen hat für seine Expeditionen lein gesamtes Bermögen geopfert, einschließlich der großen Einnahmen aus seinen Buch über die Entbedung des Sübpols. Jest ift er mit 270 000 krone Baffiba, benen nur 50 000 Ronen Attiva gegenüberstehen, in Sonture geraten.