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Anwaltschaft gegen Staatsanwalt.

Gegen den Unfug der Verhaftungen.

Die Berliner Anwaltschaft hat in einer Stzung am Freitag abend fehr energisch gegen die fenfationellen Verhaftungsmaßregeln protestiert, die der Staatsanwalt gegen den Justizrat Berthauer und feinen Sozius Engelbert angewandt hat.

Der Vorstand der Berliner Anwaltsvereinigung, Rechtsanwalt Roth, und der Vorsitzende der strafrechtlichen Bereinigung der Berliner Anwaltschaft, Justizrat Löwenstein, führten heute vormittag in einstündiger Konferenz beim Just iz minister Am Zehnhoff Beschwerde gegen das Borgehen der Staatsanwaltschaft. Der Juftizminister fagte zu, daß er sofort den Generafftaatsanwalt Lindom zu eingehender Prüfung der Beschwerden veranlaffen merde.

Luther reist.

BIB. meldet: Reichstanzler Dr. Luther ist gestern nach mittag aus Dortmund nach Berlin zurückgekehrt. Nach Erledigung dringender Kabinettsgeschäfte wird der Reichstanzler am Sonn abend abend fich zum Besuche Ostpreußens nach Königs berg begeben, von wo aus er Dienstag früh nach Berlin zurüdfehten wird. Ein Besuch des Reichskanzlers bei der fäch si fchen Staatsregierung ist für die zweite Hälfte des Monats Februar oder Anfang März in Aussicht genommen.

Wo find die

Barmat und die kaiserliche Zeit. Bertuschungsversuche der Rechten. fehlenden Aftenstücke? Der Ausschuß des Reichstags zur Untersuchung der Kredit­affären war heute zusammengetreten, um den Arbeitsplan für die weiteren Verhandlungen festzustellen. Der Vorsitzende Abg. Saenger ( Soz.) verlieft ein Schreiben des früheren Abg. Kunze. Kunze teilt mit, daß er sein Material bereits veröffentlicht habe. Er stellt dann 14 Fragen, die nur das wiederholen, was in der Rechtspreffe über Korruption in den amtlichen Stellen behauptet worden ist. Bon dem früheren Reichswirtschaftsminister Robert Schmidt ist ein Schreiben eingegangen, in dem zur Untersuchung einer Reihe von Behauptungen, die feine amtliche Tätigkeit betreffen, verlangt wird, daß das Protokoll des Unterfugungsausschusses aus dem Jahre 1920, dem 21 Reichstagsmitglieder angehört hätten, und die fich mit der Geschäftsführung der Kriegsgesellschaften befaßt hat. pargelegt wird, ferner eine Reihe von Beamten aus den dabei be­teiligten Ministerien vernommen werden. Die Anfrage des Bor­sizenden des Ausschusses an die nationalsozialistische Bartei nach ihrem Material, ist überhaupt nicht beantwortet worden. Abg. Aufhäufer( Soz.) bemängelt erneut, daß die Reichsstellen die Zeit haben verstreichen lassen, ohne das vom Ausschuß ge­wünschte Material zur Verfügung zu stellen, troydem die Forde­rungen genau spezialisiert waren. Das Finanzministerium soll nun­mehr ersucht werden, Aufschluß darüber zu geben, welches Material und von welchen Reichsstellen es zu geben beabsichtigt sei, damit die Ausschußmitglieder rechtzeitig ihre Anträge dazu vorbereiten fönnen. Der Vorsitzende teilt dazu mit, daß gestern ein längeres Schreiben des Reichsfinanzministers eingelaufen sei, das noch im Druck befinde. Ueber einige Bunfte sei dort Auskunft ge= geben, erschöpfend fei fie aber noch nicht.

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Ein Vertreter des Reichsfinanzminifteriums erklärt dazu, daß diefem Schreiben ein meiteres folgen werde, in dem ausführlichere Mitteilungen, besonders über die Beziehungen der Reichsmoo polverwaltung zu einzelnen Barmatfirmen, usw. eutha ten

feien.

Die Krähwinkelstadt.

In Schilda hatte man befanntlich Häuser gebaut, in denen die Fenster fehlten. Als man diese seltsamen Gebäude beziehen und bewohnen wollte, merkte man erst die Fehler und stand verlegen und railos da. Wenn wir diese schöne Geschichte lesen, lachen mir nach Herzensluft und verspotten mit Recht diesen Schildbürgerstreich. Indessen in Berlin haben mir heute eigentlich gar feine Berech tigung zum Spott über die braven Schildaer Baumeister . Die Berliner Häuser haben zwar Fenster, Gott sei Dant, aber um acht Uhr müssen die Türen geschlossen werden, um acht Uhr abends erlischt das Licht auf den Treppen. Das ist heute so, immer noch so- sämtliche Berliner Berkehrsmittel rollen die halbe Nacht, Restaurants und Kaffeehauser schließen ihre Betriebe um ein Uhr, die Theater sind in der Regel cor elf Uhr abends nicht am legten Wort der Stücke und das wird bis auf weiteres auch so bleiben. Lange schon haben Berliner Bürger es unerträglich gefunden, daß die Häuser bereits um adht lihr abends geschlossen werden, was mit allerlei Gefahren verknüpft ist, und hatten infolgedessen unlängst erneut an das Polizeipräsidium das Ersuchen gerichtet, die Sperrstunde wenigstens bis neun Uhr abends zu verlängern. Jetzt wird bekannt, daß der Polizeipräsident den Erlaß einer Berordnung, wonach die Pflicht zur Offenhaltung der Wohnhäuser und die Beleuch tung der Treppen bis abends neun Uhr festgesetzt wird, abgelehnt hat. Der Magistrat hat hiervon Kenntnis ge­nommen und wird die Frage damit auf sich beruhen lassen. Wie war es doch gleich? Außer vielen anderen Segnungen" hat uns der Krieg auch den Achtuhrschluß der Häuser beschert. Es foulte und mußte damals Gas und elektrisches Licht gespart werden, und es war gewiß nach dieser Richtung nicht gleichgültig, ob man die Lichtquellen um acht oder um zehn Uhr erlöschen ließ. Das Publitum aber fügte sich ohne Widerspruch in diese Maßregel. Die ganze Welt war damals dunkel, keinen gelüftete es, Besuche zu empfangen oder Besuche zu machen, Theater und Konzertfäle waren kaum zur Hälfte gefüllt. Jeder saß zu Haus, meistens in falten und faum halb er= leuchteten Wohnungen und niemand fand sich belästigt oder gar beleidigt dadurch, daß nach acht Uhr auf den Treppen fein Licht mehr brannte und die Haustür verschlossen war. Heute aber haben sich doch alle diese Verhältnisse wesentlich verändert und verschoben, was man, weiß Gott , feinem mehr noch besonders beweisen muß. Heute ist es Pflicht, daß die Häuser nicht nur bis neun, sondern bis zehn Uhr geöffnet und beleuchtet sind. Berlin ist nicht Krähwinkel. Es ist wirklich höchft merkwürdig, daß sich der Ma­gistrat bei der Verordnung des Polizeipräsidenten, die nur hat ent­stehen können, weil er falsch und schief unterrichtet war, beruhigt hätte den Polizeipräsidenten darauf aufmerksam machen müssen, daß und nicht energisch Einspruch dagegen erhoben hat. Der Magistrat der Achtuhrschluß der Häuser nicht selten zur Folge hat, daß sich Gesindel einschleicht, auf den dunklen Treppen versteckt hält und auf die günstigste Gelegenheit zum Wohnungseinbruch wartet. In vielen Häusern löschen zwar die Portiers um acht Uhr Gäfte erwarten, die Haustüren bis neun Uhr unverschlossen. die Lichter, lassen aber aus Gefälligkeit gegen die Mieter, die noch Wie immer. Die Berliner Häuser müssen bis zehn Uhr ge öffnet bleiben und beleuchtet sein. Das ist die berechtigte Forderung der heutigen Zeit.

Gegen das Besoldungssperrgeseh.

Die Dentschrift der Regierung über das Besoldungssperrgefeg und die Besoldungsverhältnisse der Gemeindebeamten hat eine außerordentliche Erregung verursacht. Am morgigen Sonntag be­faßt sich eine Demonstrationsversammlung der Kom= munalbeamien mit dieser Frage. Die sozialbemofra

Stadtverordnetenverfammlung folgenden Antrag einzubringen: Wir beantragen, die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen, den Magistrat zu ersuchen, unverzüglich bei den in Betracht kommenden Regierungsstellen für die Aufhebung des Beamtensperrgeseges einzutreten."

Der Vorfizende Abg. Saenger teilt die Untersuchung, die der Ausschuß zu führen hat, in vier Komplete ein. Der Ausschuß dürfe nicht entsprechend der Methode einer anderen Stelle, aus der Unter judyung einen politischen Goulash" machen und alles behandeln, mas ihm unter bie Feder fomme, sondern systematisch vorgehen. Diese vier Komplere find: 1. die Frage der Bofftredite; sie könne che Stadtverordneten fraktion hat beschlossen, in der nicht behandelt merden, solange noch der Beschluß der vertraulichen Sigung des Ausschusses bestehe. 2. Die Verhältnisse bei der Demag. Auch hier tömme nichts unternommen werden, solange die Aften nicht zur Stelle find. 3. Die Reichsfettstelle, bei der gleichfalls das Material noch nicht beschafft werden kann. 4. Die persönlichen An­gelegenheiten Barmuts, soweit fie feinen Ruf und seine Beziehungen zu Reichsbehörden betreffen, ebenso die angeblichen Beziehungen zum Reichspräsidenten. Mit den Berichterstattern sei der Borsigende darüber einig, daß das, was der preußische Untersuchungsausschuß über Reichsangelegenheiten bisher erörtert habe, für den Reichstags­ausschuß nicht genüge.

Als Zeugen würden zunächst zu laden sein: 1. Staatssekretär Töpfer, 2. Botschaftsrat Röster, 3. Professor Wiedenfeld, der frühere Leiter der Abteilung 10 des Ausmärtigen Amtes, 4. Staatssekretär Meißner, 5. Graf v. Bassenheim , das frühere Mitglied der Gesandtschaft von Haag. Er schlage vor, die nächste Sigung am Donnerstag abzuhalten und dann drei Tage lang zu tagen.

Abg. Pfleger wünscht, daß der vierte Bunft zuerst verhandelt werde. Wenn andere Buntte eingeschaltet werden, würde das Ge­dächtnis an die bisherigen Ermittlungen verblassen.

Abg. Bruhn( Dnat.) hält es für ausgeschlossen, daß bei Punkt 4 noch etwas herauskommen werde, besonders nicht über den Unter schied zwischen einem Wunsch und einem Ersuchen des Reichspräsi: denten. Bei der Reichsfettstelle handelt es sich nicht um straf rechtliche Dinge, sondern darum, wer Barmat begünstigt habe, und ob es wahr sei, daß Prozente an die Parteikasse der Sozialdemokratie abgeliefert worden seien. Wenn mir vor einem Staatsanwalt zurückschreden, würden wir nicht weiterfommen. Herr Bruhn beschwert sich darüber, daß in den Zeitungsberichten über die gestrige Sigung gesagt worden ist, Barmat sei schon ein faiserlicher Agent gewesen.

Abg. Aufhäuser( S03.) erklärt sich damit einverstanden, daß der Bunft 4 zuerst erledigt wird. Danach wüsse aber endlich die Frage, wegen der der Ausschuß doch überhaupt eingesetzt worden sei, er­ledigt werden, nämlich die Erörterung der Bofttredite. Die Festnahme Höfles ift inzwischen erfolgt, der einzige Grund, der uns veranlaßte, von der Erörterung der Postkrebite Abstand zu nehmen, ist also beseitigt. Im Antrag 68, der die Veranlassung zu unserer Arbeit gegeben hat, wird ausdrücklich, und in erster Linie die Untersuchung der Postfredite verlangt. Wir können nicht nur in Rücksicht auf den Staatsanwalt ein jo wichtiges Thema ganz umerörtert laffen. Wünsche des Staatsanwalts haben im preußischen Ausschuß überhaupt feine Beachtung erfahren. Der 3wed unjerer Untersuchung ist doch in erster Linie die Verbindung zwischen Polisit und Geschäft, die Teilnahme oder Förderung von Politifern an Geschäften zu ermitteln. Aufhäuser schlägt deshalb vor, zuerst die Fragen zu behandeln, die mit dem Reichspräsidenten in Ber­bindung gebracht worden sind, dann aber 2. die Pofttredite zu unter­fuchen und 3. die Reichsfettstelle.

Verbrecherisches Spiel mit der Feuerwehr.

Häufung der böswilligen Marmierungen.

In der letzten Nacht wurde die Berliner Feuermehr umunt

brochen, meist be a willigerweise alarmiert. Kaum war gleichzeitig böswillig nach der Neuendorfer Str. 70 in Spandau ein Alarm erledigt, folgte der zweite. Um 4% Uhr wurde sie sogar und nach der Ede der Jagow- Straße in Spandau alarmiert, so daß mehrere Züge ausrüden mußten, und während dieser Zeit die Wachen entblößt waren. Nachts um 3 1hr wurde die Mehr nach dem Strasow- Blag in Spandau und gegen 2 Uhr nach dem Binela­Blag 7 in Berlin . Ferner mußten Zuge noch nach der Seeburger Straße 24, Krumme- und Bisinardstraße in Charlottenburg auf lang es, die Täter zu ermitteln, obwohl man sich redlich bemühte. Grund böswilliger Alarmierungen ausrücken. In feinem Falle ge­Um 1 Uhr nachts standen die Keller im Hause Spener Str. 34 in solcher Ausdehnung in Flammen, daß der 15. Löschzug längere Zeit mit mehreren Schlauchleitungen träftig löschen mußte, um die geängstigten Hausbewohner zu beruhigen. In Stegliz stand nachts in der Langestr. 16 eine Wohnlaube und in der Sedanstr.11 ein Kohlenlager in Flammen. Der 1. Zug hatte in der Rüder­ftraße 46/47 einen gefährlichen Kellerbrand zu löschen, was erst nach fräftigem Löschen gelang.

Durch die Rabihwand in den Juwelierladen. Reiche Beute machten Einbrecher, die in der vorvergangenen Nacht ein Juwelen fuchten. Sie stiegen vom Hofe aus durch ein Fenster zunächst in geschäft in der Berliner Str. 104 in Neukölln beim eine Stube ein, die hinter einem Friseurladen liegt. Sier schnitten fie aus der Nabigwand, die die Stube von dem Juwelierlaben trennt, ein 40X40 Zentimeter großes Stüd heraus, stiegen in ben Juwelierladen und erbeuteten für 10000 m. golbene und ilberne Taschen- und Armbanduhren. Der Bestohlens hat auf die Biederbeschaffung eine Belohnung von 10 Broz. des Wertes ausgesetzt.

136 Opfer der Gruben- Katastrophe. Große Anfrage der SPD. - Fraktion im Landtag. leute ums Leben gekommen sind. Davon sind bis jetzt 122 ge= Amtlich wird bekanntgegeben, daß be: dem Unglüd 136 Berg­borgen, während 14 noch nicht freigemacht werden fonnten. Die Bergungsarbeiten gestalten sich äußerst schwierig, fo daß noch nicht gesagt werden kann, wann die letzten Toten zu Lage geschafft werden.

Bischen Landtag folgende Große Anfrage ein: Die sozialdemokratische Fraktion brachte im Brens

In der furchtbaren Kette von Grubentatastrophen, die den deutschen Bergbau heimsuchten, ist diejenige, die sich am 11. Februar abends Uhr auf der Zeche Minister Stein" abspielte, eine der Begleitumstände. Das Massenunglück hat an Toten 129, an Schwer­erschütterndsten sowohl hinsichtlich der Zahl der Opfer als auch der Der amtliche Nachrichten­verlegten 8 Opfer gefordert. Döllig versagt. Noch am 13. Februar früh 10.30 Uhr fehlten dienst hat in den ersten 36 Stunden nach Eintritt der Katastrophe dem Grubensicherheitsamt des preußischen Handelsminifteriums amt­liche Nachrichten über die Zahl der Toten und Verlegten, über den Charakter der Explosion und über den Herd derselben. Auch über das Fehlen oder Vorhandensein der vorgeschriebenen Sicherheits- und Borbeugungsmaßnahmen war zu dieser Stunde an der Zentralstelle öffentlichte einzige amtliche Meldung aus dem Oberbergamt in Dori noch nichts bekannt. Die in der Morgenpresse vom 13. Februar ver­mund datiert vom 12. Februar, nachmittags 3 Uhr. Die Arbeiten des Grubensicherheitsamtes und der Grubensicherheits- Hauptkommission über die Sprengstoffübermachung, Sicherheit der Grubenlampen, Instandsetzung des Berieſelungsmejens und der Lotalisierung ein tretender Explosionsfolgen durch Gesteinsstaubsperre und die Bere polltommnung der Wetterwirtschaft dürfen erwarten lassen, daß die Ursachen von Explosionsfatastrophen auf das menschenmögliche Mini­mum reduziert und im Falle, daß trok aller Borfichtsmaßnahmen ftichflamme durch entzündeten Rohlenstaub in weitgehendstem Maße dennoch ein Erplosion auftritt, das Weitertragen der Explosions­unterbunden wird. Bei mehreren auf anderen Zechen aufgetreteners Explosionen haben die vom Grubensicherheitsdienst erlaffenen Bor schriften sich ausgewirkt und die Ausbreitung der Explosionstata trophen wirtfam eingedämmt. Ist das Staatsministerium bereit. ! restlose Aufklärung der Ursachen der Katastrophe zu schaffen und unnachfichtige Verfolgung aller derjenigen Stellen und Bersonen, die sich im Sicherheitsdienst Nachlässigkeiten und Berfeh lungen haben zuschulden kommen lassen, einzuleiten? 2. Aufklärung darüber zu geben, was das Staatsministerium zu tun gebenfi, um die bergpolizeilichen Borschriften und die Anweisungen der Gruben ficherheitsbehörde zur Durchführung zu bringen? 3. mitzuteilen, welche Maßnahmen zum meiteren Ausbau der Grubensicherheit be­absichtigt find? 4. die Mängel des Nachrichtendientes aufzuklären und für ihre Abstellung Sorne zu tr

Der rätselhafte Tod der Pförtnerfrau. Der Tod der Pförtnerfrau Ziomba, über ben mir aus der Echönhauser Allee berichteten, ist jest soweit aufgeklärt, daß man mit Sicherheit sagen tann, daß fein Berbrechen vorliegt. Ein Selbst­mord war von vornherein auch ausgeschlossen. Gegen ihn sprechen nicht nur alle Verhältnisse des Ehepaares, sondern auch der Umstand, daß der Schuß nicht aus unmittelbarer Nähe abgegeben worden ist. Es handelt sich ohne 3 meifel um ein Unglüd. Ob hierbei Die Schottlandfahrt der Budau". Die bereits für vorgestern vor­fremde Schulb vorliegt, bedarf noch der Aufklärung. Der Wächter mittag vorgesehene Abfahrt des Rotorschiffes Budau" aus dem hat die Waffe, die ihm für den Nachtdienst anvertraut ist, eine Selbst- Kieler Hafen mußte infolge eines Defettes nerschoben merden. Das badepistole, morgens 8 Uhr im Futteral auf den Küchentisch gelegt. Schiff verließ heute morgen um sieben Ihr den Kieler Hafen. Sie muß aus dem Futteral herausgenommen worden fein, entweder Es nahm in Holtenau einen Kanallotjen an Bord. Das nächste Don Frau Ziomba selbst oder von einer dritten Berson, die noch Biel ist Curhaven, von wo die Ueberfahrt nach Schottland ange­nicht befannt ist. Festgestellt ist, daß sie entweder vom Tisch herunter freten wird. oder jemandem aus der Hand gefallen ist. Ein Eindrud in dem Linoleumbelag des Fußbodens der Küche zeigt, daß sie mit dem Schlüssel aufgeschlagen ist. Dadurch ist ein Schuß losgegangen, und die Kugel ist von unten schräg nach oben der unglüd­lichen Frau durch das Kinn in den Kopf eingedrungen. Die Er mittlungen der Kriminalpolizei gehen weiter.

Einleitend be.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Bezirksvorstand.

Heute abend 6 Uhr Sigung im Konferenzzimmer der Borwärs­Redaffion, Lindenstr. 3.

Arbeiterwohlfahrt, Arbeiterjugend, Jungfozialisten! Heute, Sonnabend, den 14. Februar, abends 7 Uhr, Lindenstr. 3, 2. Snf, 3 Tr. Bersammlung aller Parteibertreter, älterer Jugendgenossen, Jungsozialisten und Funktionäre der Arbeiterwohlfahrt. 1. Wie fann die Arbeiterjugend in der Jugendfürsorge und Jugendgerichts­hilfe mitarbeiten( Jugendrichter Dr. Franke). 2. Aussprache.- Alle intereffierten Genossen find eingeladen.

Junasozialisten. Gruppe Reukölln. Treffpunkt zur Fahrt am Sonntag, 8 Uhr, on

Bahnhof Neukölln.

Jugendveranstaltungen.

Der Rechtsturs in Deutschland " lautete das Thema in der Kreis­mitgliederversammlung des Kreises Friedrichshain , in der Genosse Stelling am Freitag, den 6. Februar sprach. handelte er die Affären Kutister und Barmat und betonte, daß gegen jeden Genoffen, der die Partei geschädigt habe oder noch schädige, rüdsichtslos und ohne Ansehen der Person vorge gangen werde. Es sei eine Kommission, je drei Mitglieder des Barteivorstandes und der Reichstagsfraktion, zweds Untersuchung aller Beschuldigungen eingefeht. Im Falle Bauer habe sie bereits einen wohl alle Kreise der Partei befriedigenden Beschluß gefaßt. Bauer habe parteischädigend gehandelt. Damit unfer Schild rein bleibe, wird gegen jeden anderen genau so vorgegangen werden. Genosse Stelling betonte meiter, daß Bürgerliche sowohl als Rom­munisten fein moralisches Recht hätten, der SPD . Korruption vor­zuwerfen. Bergeffen wir nicht in diesen Tagen der beispiellofen Hetze gegen uns, daß man bereits, ohne Mitwirtung des Reichstags, 715 Millionen Goldmart an die Großindustriellen des Ruhrgebiets gezahlt habe, während fleine Geschäftsleute, Arbeiter und Angestellte nicht nur nichts bekommen, sondern durch das brutale Borgehen der Schwerindustrie größter Not und vermehrter Ar­beitslosigkeit ausgesetzt würden. Die Grubenmagnaten erhielten ftügungsfäße für Witwen und Waisen und Rentenempfänger wird Milliarden, um eine geringe Erhöhung der Renten und Unterbringen! Treffp. 8 Uhr Seebad". gefeilscht und kein Verständnis für deren Not ist bei den Rechts parteien zu finden. Das ist der Beginn des Rechtsturses. Wären die Kommunisten nicht so verrannt und verblendet, fo wäre fein Rechtsblod zustande gekommen. Wenn in Zukunft auf dem Gebiete der Sozialpolitik und der Steuerpolitit die Reaktion mar­fchiert, so trägt die Politik der KPD. feine geringe Schuld daran. Beigen wir, so betonte Genoffe Stelling am Schlusse seiner Aus­

In der weiteren Debatte teilte der Abg. Dewit( Dnat.) mit. daß der Untersuchungsrichter in der Bofttreditfrage auch noch taste, deswegen dürfe man seine reise nicht stören. Der Abg. Rosenberg( Komm.) meint, daß man im preußischen Ausschuß deswegen nicht viel erreicht habe, weil man dort die Fragen aus der Tiefe des Gemüts" heraus behandele.' An die pofttredit frage brauche man desmegen nicht heranzugehen, weil der Staatsanwalt schon mit Energie die Sache behandele. Um weitere Feststellungen in den persönlichen Angelegenheiten zu trefführungen, überall. mo sich die Gelegenheit bietet, daß die Rechts­jen, sei es notwendig, noch einige Personen, wie den Abg. Ser mann Müller und den früheren Botschafter Rosen zu laden und auch den Reichspräsidenten zu vernehmen. ( Schluß im Morgenblatt.)

parteien unter der Führung von Luther- Schiele- Stresemann Bürger­blodpolitif, das heißt arbeiterfeindliche Politit treiben. Klarheit müssen mir verbreiten, damit das Bolt sieht, wohin der Kurs geht

Morgen, Sonntag, den 15. Februar 1925:

Bebbing

Moabit II: Fahrt Ertner- 2ödni. Treffp. 61% Uhr Bhf. Bellevue. Nord. Fahrt. Treffp. 18 Uhr Bhf. Bedding. Rosenthaler Barftabt. Banberung durch den Krämer Treffp. 7 Uhr Stettiner Borortbhf. Besten. Besuch des Böller­lundemuseums. Treffp. 9 Uhr Bhf. Billowstr. Nieberschöneweibe. Jugendheim Berliner Str. 31, Glasbrenner- Abend Neu- Lichtenberg. Fahrt nach Tegel Treffu 7 Uhr Bhf. Neu- Sichtenberg. Reinidendorf Dit. Spielfahrt. Spielgeräte mit Senefelder Biertel. Fahrt durch den Krämer, Treffp. morgen früh 7 Uhr Bhf. Prenzlauer Allee

Berbebezirk Lichtenberg. Abends 72 Uhr Jugendheim Barlane 10. Bortrag: Bursche und Mädel".

Achtung, Jugendgenossen und genoffinnen! Am Sonntag, den 15. d. m, vormiftans 10 Uhr pünktlich, im Jugendheim. Linbenitraße 3: Uebungen von Vollstänzen für die Frühlingsfeler. Sede Abteilung mus vertreten sein. Dienstag, ben 17. Februar, 1. Susammenkunft derjenigen Genoffen, bie am Jugendspiel Frithling im Waldreich" mitwirken wollen, im Jugendheim, Lindenstraße 3, abends 7 Uhr.