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Zustimmung zu geben, das sie als Partei vernichten würde, weil es soviel von der flerifal- konservativen Verbesserungskunst aus der Herr v. Köller wird die Sache schon machen. Und wenn schließ ein Verbrechen an der deutschen Nation. Auf den§ 111 selbst Kommission bestehen, daß der Entwurf mehr eine Gefahr für lich auch die Gerichte Schwierigkeiten machen und nicht ent­eingehend, bringt Auer aus der Bibel verschiedene Stellen, geistige Freiheit und das Walten religiöser Duldsamkeit wäre, scheiden sollten, wie Herr v. Köller wünscht, dann wird er die unter das Umfturzgesetz fallen würden. Und Vertrauen als eine Verstärkung der Machtmittel für die Staatsgewalt zur sich auch in diesem Falle mit dem bei ihm beliebten Sprüchlein in die Richter"? Wo ist es noch vorhanden?" Können Abwehr gewaltsamer Unterwühlungsversuche an den Fundamenten trösten: Na wenn nich- denn nich.- von Staat und Gesellschaft." wir Vertrauen haben? Redner führt zum Schluffe aus, Billiger Kredit für die Landwirthschaft, den Herr die Sozialdemokratie werde sich durch Umsturzgesetze Das Zentrum und die Umsturzvorlage. In Miquel neulich im Abgeordnetenhause versprach, soll nunmehr Die Errichtung einer zentralen so wenig wie durch Provokationen von ihrer Bahn parlamentarischen Kreisen wird mit aller Beschleunigst verschafft werden. Ausgleichsstelle für den Kredit der landwirthschaftlichen und abbringen lassen." Wir wissen, daß viele Leute sehr stimmtheit behauptet, die Zentrumsfraktion habe fleingewerblichen Genossenschaften betreffend, will die" Post" froh wären, wenn wir die Arbeiter vor die Kanonen gestern beschlossen, an den Beschlüssen der Kommission zur erfahren haben, daß die bezüglichen Vorbereitungen bereits so stellten aber wir wissen, daß wir unsere Umsturzvorlage unter allen Umständen festzuhalten, und weit gediehen sind, daß, wenn sie nicht noch auf ein besonderes Feinde am meisten ärgern, wenn wir gese- wenn dieselben eine Mehrheit nicht finden, die Vorlage über- Sinderniß stoßen, schon nach Pfingsten dem Landtag eine lich bleiben!" Da Auer bei dieser Gelegenheit sich so aus- haupt abzulehnen.- bestimmte Vorlage zugehen kann. Ferner soll die Konferenz von drückte, daß man bei williger Phantasie meinen konnte, er Sachverständigen, mit denen diese Vorlage besprochen werden Weitere Abänderungsvorschläge zur Umsturz- soll, am Sonnabend, den 18. Mai, unter dem gemeinsamen Vorsit Spiele auf Mitglieder im Hause und in der Regierung an, fühlte vorlage. Bekanntlich haben beim Reichstage die Abgg. des Finanzministers und des Ministers für Landwirthschaft zu= der fortschrittliche Herr Vizepräsident Schmidt, der v. Levezom, v. Manteuffel und Graf Mirbach zur zweiten sammentreten. Man sieht, was gemacht werden kann, wird gerade den Vorsiz hatte, sich bemüßigt, ihn zur Ordnung Lesung der Umsturzvorlage beantragt, den von der Kom- gemacht. Und was gehen soll, geht auch. Für die Leitung zu rufen, und der Herr Kriegsminister v. Bron- mission eingefügten§ 184a des Strafgesetzbuchs zu streichen. des geplanten Zentralinstituts zur Hebung des landwirthschaft­fart fühlte sich bemüßigt, mit komischem Pathos zu Hierzu stellt der Abg. v. Manteuffel den Unterantrag, dem lichen Kredits soll, dem Vernehmen der Frankfurter Beitung" betheuern, die Armee betrachte es als höchste Ehre, 184 des Strafgesetzbuchs folgenden Absatz hinzuzufügen: zufolge, der Zentrumsführer Freiherr v. Huene in Aussicht das Vaterland an der Grenze oder jenseits zu ver Die Strafvorschrift des Absatz 1 findet auch gegen den genommen sein. theidigen, die Bekämpfung des Straßenpöbels" überlasse jenigen Anwendung, welcher aus Gerichtsverhandlungen, für die fie der Polizei und der Feuerwehr. Für die Polizei ist wegen Gefährdung der Sittlichkeit die Oeffentlichkeit aus dies nicht sehr schmeichelhaft- und die, welche bei Bekämpfung geschlossen war, oder aus den diesen Verhandlungen zu grunde des Umsturzes" auf die Achtmillimeter rechnen, werden liegenden amtlichen Schriftstücken öffentlich Mittheilungen macht, die Deklamation nicht allzu ernst nehmen. Herr v. Kar- welche geeignet find, Aergerniß zu erregen." dorff verliest hierauf eine Erklärung derer um Stumm" Außerdem beantragen die Abgg. Haußmann, Lenzmann, ( der leider durch Abwesenheit glänzt)," dahin gehend, daß Munckel und Träger: in Artikel I§ 112, Absatz 2,( der die Vorlage in der jeßigen Form unanuehmbar sei. Aehn- Kommissionsfassung) die Worte das Heer oder die Marine liches erklärt der Nationalliberale Enneccerus und oder Einrichtungen derselben verächtlich macht oder"- der Pole Wollschläger( ehrlich deutsch ( ehrlich deutsch buchstreichen.

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Krankheit.

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stabirt nicht in der fremdsprachigen Bermummung), Zur Nachwahl in Kölu( Stadt). Von den Wahl­worauf die Sphynx des Zentrums durch den Mund des fomitees der verschiedenen Parteien ist ein Abkommen dahin­Abg. Reindel der Welt offenbart, daß das Zentrum für dieselbe im ganzen durchaus nicht begeistert ist, daß es die Vorlage verwerfen wird, wenn die von ihm er wirkten Bestimmungen gestrichen werden, und endlich: daß es sich die Schlußabstimmung vorbehalt. Roma locuta Rom hat gesprochen und nun wissen wir genau so viel, wie vorher. Noch eine prächtige Rede des Fortschrittlers Mundel, der die juristische Monstrosität der Vorlage, die Absurdität des Windmühlenkampfes gegen die Ideen, die grotesken Konsequenzen des Umfturzgefeßes für Wissenschaft, Kunst und Literatur wihig und scharf darlegte; dann eine lahme Er flärung des Antisemiten Zimmermann und eine ebenso lahme der Bauernbündlers Salisch, daß die Vorlage ihnen nicht gefalle, daß fie und ihre Freunde aber unter Umständen doch für einzelne Bestimmungen, zum Beispiel die Militär­paragraphen zu stimmen sich entschließen könnten, und die Debatte wird, weil es 51/2 Uhr geworden und das Haus müde ist, auf morgen 1 Uhr vertagt.

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Resultat der heutigen Debatte: das Umsturzgesetz hat keinen Freund in dem Reichstag . Der Wechselbalg" wird von allen, die einst sich der Vaterschaft rühmten, herzlos verleugnet. Niemand will der Vater sein ,, von das Kind". Fürwahr, der Umsturz des Umsturzgesetzes vollzieht fich, wie wir Umstürzler es nicht besser uns wünschen können. E3 lebe der Umsturz!

Dolitische Meberlicht.

Berlin , 8. Mai.

Die nationalliberale Fraktion des Reichstages hat ihre Berathungen über den Kommissionsbericht zur Umsturzvorlage beendet. Die Nat.- Lib." Korresp." schreibt

darüber:

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Das Kommunal- Weinsteuergesetz wird nach all­gemeiner Annahme das Schicksal der Tabaksteuervorlage theilen, also abgelehnt werden.

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Ein interessanter Preßprozeßt. Diakonus Kötzschke in Sangerhausen ist, wie die Sangerh. Nachrichten" melden, vom Abgeordneten Freiherrn v. Stumm wegen Beleidigung verflagt worden. Ursache der Anklage ist ein von Herrn Kößschte an den Freiherrn gerichteter Offener Brief". Herr v. Stumm's Ruf dürfte faum gefestigter werden durch sozialen Pastors.

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die Verhandlung über diese muthige Broschüre des evangeliſch,

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Kreuzzeitungs- Weisheit. Ein hiesiges Kapitalisten­gehend getroffen worden, die Stimmzettel für die am 13. Mai blatt schreibt von Miquel's Sozialismus":" Verstaat­stattfindende Reichstagswahl in Papier, Farbe, Größe und Druck lichung der chriftlichen Liebe, Verstaatlichung der freien wirthschaftlichen Bethätigung das scheint die Losung vollkommen übereinstimmend anfertigen zu lassen.- Dr. Böttcher soll aus angeblichen Gesundheitsrücksichten des Ministers Miquel zu sein. On en revient toujours auf die Aufstellung seiner Kandidatur in Waldeck- Pyrmont verà ses premièrs amours. Alte Liebe rostet nicht." Von diesem Sag meint nun die Kreuzzeitung ", er zichtet haben. Der Durchfall ist eben eine unangenehme tönnte ebenso gut im sozialdemokratischen Vorwärts" stehen." Weitere Beschränkung des Versammlungs- Einen besseren Beweis dafür, daß sie von Sozial rechtes. Die Regierungspräsidenten haben neuerdings demokratie keine Ahnung hat, konnte die Kreuzzeitung" die Aufsichtsbehörden angewiesen, die unterstehenden Orts- nicht geben. Und wenn sie eine nähere Begründung wünscht, Polizeiverwaltungen besonders darauf aufmerksam zu machen, daß nach Entscheidung des Ober- Berwaltungs- so fann sie sich dieselbe bei Herrn Miquel holen. Die Mucker sind wieder einmal beisammen gewesen, um gerichts alle Vereine, welche neben anderem auch politische Erörterungen in Versammlungen bezwecken, als politische gegen die theologischen Fakultäten an den preußischen Uni­versitäten zu bezen. Diese sind den mucerischen Dienern Vereine der Beschränkung unterliegen, daß Schüler, Frauen am Wort" bekanntlich nicht wundergläubig genug; und Lehrlinge Versammlungen derselben auch dann nicht betrachten auch die Theologie als eine Wissenschaft, beiwohnen dürfen, wenn diese ausschließlich anderen Zwecken was den Muckern wider den Strich geht. Diese letteren als politischen Erörterungen dienen sollen( z. B. geselligen hielten heute, am Mittwoch, in der Philharmonie ihre Unterhaltungen und Vergnügungen). diesjährige landeskirchliche Versammlung" ab, auf der das besagte Thema pon den Herren Oberverwaltungsgerichts- Rath Umsturz des allgemeinen Wahlrechtes ist die Hahn( Berlin ), Pastor Kobelt( Meinstedt), Pastor Möller( Güter. Parole der Umsturzgesetzler von Manteuffel bis Marquardsen. loh) und Hofprediger a. D. Stöcker abgehandelt wurde. Dabei zu der immer offener auftretenden Agitation gegen das all- lagen der Versammlung eine Reihe von Thesen vor, aus denen gemeine Wahlrecht bemerkt die Köln . Volks- tg.": wir einige herausheben wollen. Es heißt da:

Daß ein Vorstoß gegen das bestehende Reichstags- Wahlrecht tommt, ist so gut wie sicher, es handelt sich nur um den Zeit­punkt und den Modus. Wundern sollte es uns nicht, wenn er bald fäme. Die Ablehnung der Umsturzvorlage z. B. wäre ein passender Abschnitt, um einen andern Weg zu wählen. Daß man dabei das allgemeine Wahlrecht direkt an­greifen wird, glauben wir nicht, aber Dinge, wie die Hinau

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Das Wesen des Christentgums ist das Wunder; die Theologie legt daher an die Offenbarung und ihre heiligen Urkunden nicht den Maßstab der weltlichen Wissenschaft an.

Der Satz der Verfassung: Die Wissenschaft und ihre Lehre ist frei" wird für die Theologie eingeschränkt durch den Sat der Bibel: Es steht geschrieben".

Es waren bei der Versammlung etwa 1000 Personen an­

schiebung des zur Wahl berechtigenden Lebensalters, die Beseiti- wesend. Paftoren und Professoren in Amt und Würden und gung der geheimen Stimmabgabe und wahrscheinlich auch noch folche, die es werden wollen. Daneben eine Anzahl Damen, die andere wichtige Aenderungen dürften in sehr maßgebenden Kreisen mit gefalteten Händen zuhörten. Der Vortrag Stöder'3: erwogen werden. Vielleicht ist es bezeichnend, daß Herr v. Zedlitz" Das Volk und die theologischen Fakultäten" war der intereſſanteſte. nur von der Verwerflichkeit des geheimen und gleichen, nicht aber Sein oder Nichtsein, sagte der verflossene Hofprediger mit Es bedarf faum nochmals der besonderen Erwähnung, des allgemeinen Wahlrechts spricht." Hamlet, ist auch jetzt die Frage für die evangelische daß die Vorlage, so wie sie aus der Kommission hervorgegangen Wer es für fonservativ hält, die Aufregung der Massen Kirche. Entweder sie besteht wenn sie nicht trittelt an den ift, allen Mitgliedern der Frattion gleichermaßen unannehm Wundern nämlich oder sie geht zu grunde; eine mitte! par­bár erscheint. Aber nach Lage der Dinge mußte auch die Er- au steigern, der unterstütze den Kampf gegen das allgemeine teiliche" Kirche ist ein Unding. Populär ist nur die Orthodoxie wartung aufgegeben werden, den umgestalteten Entwurf derart Wahlrecht. Ruhig überlegende Politiker sollten vor solchem und der entschiedene Unglaube. Gr flagt bie modernen Pro­revidiren zu können daß er brauchbare, und annehmbare Mittel Umfturz zurückschrecken.- fessoren an, daß sie mit der Popularisirung der Wissenschaft

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zur Abwehr der Umsturzbestrebungen darbiete, ohne mit weit Die Einheitlichkeit des Rechts in Deutschland Unheil ins Land gebracht haben. Der gemeine Mann will abseits liegenden Nebenzwecken verknüpft zu sein. Selbst wenn gilt als eine der größten Errungenschaft im Reiche. Sie Wunder glauben; die modernen Lehren seien nur für die gebildeten alle vorliegenden konservativen Anträge zum Entwurf, was ja völlig aussichtslos ist, angenommen würden, bliebe immer noch existirt für die Presse aber blos theoretisch. An den Mai- Stände berechnet. Es steht schlimm um die Kirche. Die Bourgeoisie ist gleichgiltig, die Arbeiter sind vom giftigsten Atheismus ans völlig aussichtslos ist, angenommen würden, bliebe immer noch feft- Blättern konnte diese Rechtsungleichheit wunderschön gefressen. Die schändliche Presse" wächst den Frommen über studirt werden. Unsere Maifest- Zeitung wurde in Berlin den Kopf. Die Kirche, schließt er, soll sich nicht so viel um die Und das waren menschliche Wesen, die sauren Hering mit Beschlag belegt und auf Aufforderung der Berliner Gebildeten bekümmern, sondern den kleinen Mann bearbeiten. und Kartoffeln zu Mittag gegessen hatten. Merkwürdig! Staatsanwaltschaft im ganzen Deutschen Reiche kon- Sinn und Ziel der ganzen Aktion gegen die theologischen Florian Schnick, dem das lustige Treiben der Kinder fiszirt. Am 4. Mai wurde die Festnummer in Fakultäten geht aus dem folgenden Leitsay" hervor: zu gefallen schien, lächelte stillvergnügt in sich hinein. Auch Berlin freigegeben, in Frankfurt a. M. wurde aber die liegen, daß zum Schutz und zur Erhaltung der höchsten Güter: " In dem furchtbaren Ernst der Zeit muß es dem Staat daran Bater Mathias begann endlich zu merken, daß irgend etwas Ausfolgung der beschlagnahmten Nummern nicht blos ver- liegen, daß zum Schuß und zur Erhaltung der höchsten Güter: Gott, König, Vaterland" die Kirche und ihre Diener in der da drinnen nicht in Ordnung war, und zog die Stirn in weigert, sondern die Beschlagnahme vom dortigen Land: tüstung stehen, in welcher sie ihrem Beruf gemäß für diese ernste Falten. gerichte bestätigt. Aehnlich ging es mit der Nr. 228 des göchsten Güter wirksam eintreten können einerseits mit den Wahren Jakob", dieselbe wird in Breslau mit Beschlag Mitteln der geistigen und wissenschaftlichen Rüstung, andererseits belegt und die Beschlagnahme vom dortigen Landgerichte und viel mehr in der Rüstung des Glaubens und des heiligen bestätigt, während das Stuttgarter Gericht am Inhalte der Geistes. Daß diese Rüstung unseren Geistlichen von den Nummer nichts auszusetzen wußte. Und da soll sich der theologischen Fakultäten mitgegeben werde, dafür hat der Staat Staat dies nicht, versagen die Laie auskennen, da sollen wir die Machtvollkommenheit der zu sorgen. Thut der theologischen Fakultäten diese Rüstung, so wird die evangelische Richter durch das Umsturzgesetz noch vermehren. Kirche, so ungern sie das bestehende Verhältniß zu den theologischen

Ferdinand!" rief er laut nach der Richtung der Küchenthür zu.

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Die Thür wurde aufgerissen, und in der Deffnung der selben erschien Schelm Ferdinand im blauen Arbeitskittel mit dem harmlosesten Gesicht der Welt. Nur die lebhaft glänzenden Augen und das zerzauste Lockenhaar deuteten auf den Schabernack hin, den er soeben noch getrieben hatte. Geßler's Hut. Die Berliner Correspondenz des Fakultäten lösen würde, nicht umhin können, die Vorbildung Was treibt Ihr denn da drinnen?" fragte Vater Serru Stöller erklärt, daß die Nachricht des Hamburger ihrer fünftigen Seelsorger allein und ausschließlich in die Hand Mathias streng. " Nichts besonderes, Vater", entgegnete Ferdinand oben- Correspondent", die Staatsanwaltschaft habe neuerlich nach zu nehmen, da sie ihren Pflichten und Aufgaben nicht untreu Man sieht doch, wo hinaus die Gottesmänner wollen. Und " Dora flickt meine Jacke, und da sind wir' n bisten den Hochverweigerern des Reichstags geforscht, der Be- werden kann." gründung entbehre". Der Hamburger Correspondent" bei dem reaktionären Geist, der jetzt in den höchsten Regierungs­war weiland offiziös. Db er es heute noch ift? Und ob schichten weht, ist es teineswegs ausgeschlossen, daß Stöcker und Herr Blüddemann ließ sich durch die gutgespielte Harm die Berliner Correspondenz" an offiziöser Wahrheitsliebe feine Brüder in dem Herren über die liberale Theologie" losigkeit des jungen Schalkes so vollkommen beruhigen, daß den"" Hamburger Correspondent" übertrifft? Wer weiß triumphiren werden. Nun, für uns Sozialdemokraten ist es ge­er einer plötzlichen Eingebung nachgab und ihn zu seinem hüpft wie gesprungen. Liebesboten zu erwählen beschloß. Er rief Ferdinand heran, heute in unserer politischen Welt, was Wahrheit ist?- und als dieser mit komisch- feierlicher Grandezza auf ihn zuschritt, überreichte er ihm das töftlich duftende Veilchen­bouquet, das in der Hand des ungeduldigen Freiers bereits ganz warm geworden war.

Lustig."

( Fortsetzung forgt.)

Der Wechselbalg."

Ein Kind mit großem Kürbiskopf, Hellblondem Schnurrbart, greisem Zopf,

Mit spinnig langen, doch starken Aermchen, Mit Riefenmagen, doch furzen Gebärmchen, Ein Wechselbalg, den ein Korporal, Anstatt des Säuglings, den er stahl, Heimlich gelegt in unsre Wiege, Die Mißgeburt, die mit der Lüge,

Mit seinem geliebten Windspiel vielleicht,

Der alte Sodomiter gezeugt,

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Nicht brauch' ich das Üngethüm zu nennen,

Ihr sollt es erfäufen oder verbrennen.

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*) Wir theilen obstehend auf Wunsch das Gedicht Heine's mit, dem der Vers am Schluß unseres Leitartikels in der vorigen ( Sonnabend-) Nummer entnommen ist.

Ausgewiesen aus Preußen wurde als jüngstes Opfer der Herr von Köller über das Petitionsrecht der Städte. Der Berliner Stadtverordneten Vorsteher Dr. Langerhans hat ordnungs" wüthenden Reaktion der Prediger der Königsberger mit dem Minister des Innern eine Unterredung gehabt, und in freireligiösen Gemeinde, Herr 3iegler. Was gemacht werden einen Bezirksverein darüber folgende Mittheilungen gemacht: fann, wird gemacht, auch ohne Umsturzgesetz.- Der Minister von Köller habe die Anschauung vertreten, daß die Der Maschinen Zusammenbruch beim Kreuzer Regierung nach eigenem Belieben den Stadtverordneten das Pe- Kaiserin Augusta wird vom Reichs- Anzeiger" in Ab­titionsrecht in politischen Dingen gewähren oder verweigern rede gestellt. Das einzige, was das offizielle Blatt zugesteht, tönne. Dr. Langerhans wies darauf hin, daß in einem früheren

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Falle Fürst Bismarck die Berliner Stadtverordneten- Versamm ist das folgende: Eine Störung des glatten Verlaufs der jetzigen Probefahrten lung direkt aufgefordert habe, von ihrem Petitionsrecht in einer politischen Angelegenheit Gebrauch zu machen. Dem gegenüber ist bisher allein dadurch eingetreten, daß sich in der äußeren meinte Herr von Köller, daß in solchem Falle es die Wand der doppelten Böden an zwei Niederdruckzylindern kleine Regierung sei, welche der Stadtverordneten- Versammlung Risse gezeigt haben, die entweder auf eine ungleichmäßige Er. und Borlage mache, daß die Stadtverordneten wärmung des doppelten Bodens oder auf eine durch den Guß über eine solche Vorlage allerdings verhandeln müßten. derselben hervorgerufene Spannung zurückzuführen sind. Dr. Langerhans bemerkte darauf, daß nach Ansicht des Ministers Militaria. Wie die Ermländische Zeitung" und die die Stadtverordneten ein Petitionsrecht nur dann besäßen, wenn Wormditter Zeitung" übereinstimmend berichten, wurde kürzlich es der Regierung in den Kram paffe, d. h. wenn sie zu gunsten der Artillerist Julius Tig, Sohn eines Arbeiters aus der jeweiligen Regierung petitioniren. Nirgends stehe in der Wormditt, in seiner Garnison Königsberg standesrechtlich Städte- Ordnung, daß die Stadtverordneten das Petitionsrecht erschossen. Tih war schon verschiedene Male fahnenflüchtig nicht ausüben dürfen, das jedem Schusterjungen gewährt sei. gewesen; die Ursache zu seiner friegsgerichtlichen Verurtheilung Dieses Petitionsrecht habe er der Stadtverordneten- Versammlung zum Tode war, daß er einen Vorgesetzten ermordet hatte. nicht verschränken lassen wollen. Herr v. Köller habe ihm aber Elsaßz- lothringische Presfreiheit. Der Staats­erwidert, daß er über diese Angelegenheit eine gerichtlich e Entscheidung herbeiführen würde. Mit einem Wort: sekretär von Elsaß- Lothringen hat neulich dem Reichstage

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