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Die feinerzeit aus dem besetzten Gebiet ausgewiesen wurden. I Sie wurden nicht nur bei der Eisenbahnverwaltung die ja tein Reichshoheitsunternehmen mehr ist in erheblichem Um fange abgebaut oder mit furzer Kündigungsfrist aus dem Ar beitsverhältnis entlassen, sondern erfahren auch sonst fast täg lich, wie wenig Fürsorge ihnen zuteil wird. Ganz unzulängliche Beträge sind zur Wohnungsbeschaf fung zur Berfügung gestellt worden, alle weitergehenden Anträge der Kommunen, in die Ausgewiesene zurüdströmten, wurden unter Hinweis auf die schlechte Finanzlage des Reiches abgelehnt und in der Hauptsache nur Baracken zur Verfügung gestellt, die den Aus­gewiesenen als ein Hohn erscheinen, wenn sie an die gemachten Bersprechungen denten. Die dirette Fürsorge ist in oft Häglicher Weise auf bureaukratische Behandlung der einzelnen Fälle abgestellt und die Akten des Fürsorgeamtes für Beamte aus den Grenzgebieten fönnen von dem mißmut, der aufge­fpeicherten Erbitterung und der Empörung vieler Ausgewiesener zeugen. Fast jeder Ausgewiesene, sei es, daß er bereits in die Heimat zurückgekehrt ist, sei es, daß er noch wegen des Mangels einer Wohnung an der Heimkehr der Familie gehindert ist, fann ein Lied von dieser Fürsorge" singen. Ist doch eben erst ein neuer Erlaß des preußischen Finanzministers bes fannt geworden, wonach mit Rücksicht auf die Staatsfinanzen ab 15. Januar dig 3ahlung der Beihilfen an die Personen eingestellt wird, die im besetzten Gebiet wieder in ihrem Amt tätig sind, deren Familien aber noch wegen des Wohnungsmangels im unbefeßten Deutschland   an ihrem Zufluchtsort leben müssen. Diese Maßregel trifft Beamte mit einem Einkommen besonders hart und ist ohne jede innere Berechtigung getroffen, aber wo es sich nur um die misera plebs handelt, vertragen die Staats­finanzen feine Belastung, denn dann würden vielleicht die großen Almojenempfänger nicht ganz so gut abschneiden.

Die Auslandspresse über den Ruhrskandal. Genf  , 17. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Die gesamte Schweizer   Bresse fritisiert die Denkschrift der deutschen   Regie­rung über die Ruhrentschädigungen, die sie als Standal und Raub am Bolle bezeichnet. Die neue 3 ürcher Zeitung" ichreibt, es wäre ein unerhörtes Unrecht, dem deutschen   Balfe zuzumuten, neben den direkten Lasten der Ruhrbefegung noch die Bürde un fontrollierbarer Riefenentschädigungen für schwertontrollierbare Opfer" einer fleinen Schicht der Ruhrbevölkerung auf sich zu nehmen. Pflicht des deutschen   Barlaments und der Regierung fei es, in aller Deffentlichkeit eine Abrechnung über dieses beschämende Kapitel aus der Ruhrkampf- Finanzierung vorzulegen. Das gleiche Recht aller deutschen   Staatsbürger vor dem Fiskus sei wiederherzustellen. Wenn es nicht gelänge, die Ausmünzung der Ruhrbejegung durch eine kleine Kapitalistengruppe zu verhindern, bleibe das Ruhrgebiet   noch lange und nicht nur wegen der französi fchen Befagung eine eiternde Wunde am deutschen   Volkskörper.

Paris  , 17. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Die Pariser   Presse hat bisher nur kurze Auszüge aus der von der deutschen   Regierung veröffentlichten Denkschrift über die Millionenspende an die Ruhr­industrie gebracht. In den Besprechungen der Denkschrift tommt jedoch das Erstaunen darüber zum Ausdruck, daß in der deutschen  öffentlichen Meinung die Entrüftung über diesen Finanz standal bisher nicht schärfere Formen angenommen hat. Das wird zu einem Teile darauf zurückgeführt, daß das deutsche Bolt durch die zahllosen Enthüllungen der legten Wochen abgeftumpft ift. Berschiebentlich wird auch die Auffassung laut, daß die Rechts preffe in Deutschland   in der politischen Ausbeutung der verschiede nen Finanziandale gefidter und vor allem ftrupet­Tofer ift als die Organe der Liufen. Wenn auch die Stellung bes Kabinetts Luther   schwer erschüttert fel, meint die Information fo Lasse sich unter diesen Umständen doch noch feineswegs voraussagen, ob es darüber stürzen werde, wie dies in jedem anderen Lande mit einer jo schmer tompromittierten Regierung der Fall sein würde.

Heute Marx' Regierungserklärung.

Das neue Minifterium.

Im Preußischen Landtag   wird der frühere Reichstanzler, der Führer der Zentrumspartei  , Dr. Marg. heute sein Kabinett mit einer Regierungserflärung vorstellen. Die An­nahme der Wahl zum Ministerpräsidenten durch Dr. Marg

Julius Hirschberg  .

Prof. Julius Hirschberg  , der Altmeister der deutschen   Augenheil. funde und einer der berühmtesten Augenärzte unserer Zelt, ist gestern im Alter von 81 Jahren gestorben. Hirschberg, der in Potsdam  geboren war, bezog nach seiner Gymnafialzeit 1862 bie Universität Berlin, um unter Birchow, du Bois- Reymond   und Traube Medizin zu studieren. Im Jahre 1866 promovierte er, war dann bis 1868 Affiftent bei dem großen Augenheilkundigen von Graefe und ließ fich 1870 an der Berliner   Universität als Privatdozent nieder. 1879 wurde er Außerordentlicher Profeffor, 1900 Ordentlicher Honorar­profeffor.

Die wissenschaftliche Welt verdankt Hirschberg zahlreiche wichtige augenärztliche Arbeiten. Berühmt und auf der ganzen Welt bekannt wurde sein Name dadurch, daß er den Elettromagneten den Zweden der Augenheilkunde nuzbar machte. Während in früheren Zeiten Metallsplitterverlegungen der Augapfel, namentlich Stahl­splitterverlegungen, eine sehr schlechte Heilungsaussicht boten, gelang es Hirschberg, durch die besonders finnreiche Konstruktion feines Apparates Metallsplitter, deren Entfernung auf operativem Bege nicht möglich ist, mit Hilfe seines Elektromagneten felbst aus dem Inneren des Auges hervorzuholen und auf diese Weise zahlreichen Menschen, die früher erblindeten, das Augenlicht zu retten. So ist Brofessor Hirschberg vielen zum Wohltäter geworden. Seine Er. findung ist auch eine Großtat auf dem Gebiete der Gewerbemedizin. Sie hat naturgemäß besondere Bedeutung für die in der Metall­industrie tätige Arbeiterschaft.

Daneben beschäftigten ihn physikalische und mathematische Studien, die er auch praftisch im Laboratorium von Helmholtz an wandte. Ihre Frucht war die im Jahre 1874 erschienene Schrift Mathematische Grundlagen der medizinischen Statistik". Hirschberg mar der Begründer des Zentralblatts für Augenheilkunde", das er lange Zeit redigierte und zu großer Blüte gebracht hat. Die Resultate feiner medizinischen Forschungen hat er in dem Lehrbuch Einführung in die Augenheilkunde" zusammengetragen.

Dieser staunenswert vielseitige Gelehrte hat sich auch zuweilen auf das philosophische Gebiet begeben. Er schrieb Studien zu Homer  und ein Wörterbuch zu Ariftoteles. Seine außerordentlichen Sprach fenntnisse ermöglichten ihm die Verfassung historisch ärztlicher Schriften: Geschichte der Augenheilkunde im Mittelalter und im Beginn der Neuzeit", die Augenheilkunde des Aetius und zu fammen mit Lippert und Mittwoch Die arabischen Augenheilärzte. Auch als Reiseschriftsteller hat sich Hirschberg   einen Namen gemacht. In feinen Büchern Aegypten  ", Tunis  "," Um die Erde" erzählt er non feinen ausgedehnten Reifen. Er war im übrigen ein Freund Klassischer Bildung und gehörte dem Vorstand der Bereinigung der Freunde des humanistischen Gymnasiums an.

Bor anderthalb Jahren erregte es nicht geringes Aufsehen, als der hochbetagte Julius Hirschberg   in einer Sigung der Berliner   Me­

Ich kann den Gründen, welche Sie schriftlich anführen und die mich zur Mandatniederlegung führen müssen, nicht Folge geben. Ich habe mich nach reiflicher Ueberlegung entschloffen, soweit es an mir liegt, alles zu verhindern, daß durch meine Person der Partei Schaden zugefügt wird. Ich trete deshalb hier­mit aus der Deutschen Zentrumspartei   als Mitglied und fomit auch aus der Fraktion der Zentrumspartei des Deutschen Reichs­tags aus. Den Entschluß wegen Niederlegung meines Mandats werde ich in dem Augenblik fassen, wo der Fragenkomplet, so­weit er meine Person angeht, geflärt erscheint."

stellt die Rechtsparteien vor eine ihnen zweifellos unange-| bruar richtete er ein Schreiben an den Borfizenden der Graftion, in nehme Situation. 3war verbreitet eine Korrespondenz die dem er zur Sache folgendes mitteilte: Nachricht, daß die Oppositionsparteien" die Bildung der. Regierung durch Dr. Marr als eine Provotation" emp­finden müßten und ihren Sturz mit allen verfassungsmäßigen Mitteln betreiben würden. Sollte diese Korrespondenznachricht sozusagen oppositionellen Charakter tragen, so müßte man fragen. wer die Oppositionsparteien" find: Rechtsparteien und Kommunisten oder nur die Rechtsparteien? Jedenfalls werden sich die Rechtsparteien darüber im flaren sein, daß ihre Versuche, wie sie auch ausgehen mögen, zu feinem Biele führen tönnen. Mit einem gegen den Minister des Innern Severing eingebrachten Mißtrauensantrag werden fie teinen Erfolg haben. Das Ministerium wird sich mit Severing solidarisch erklären und fein Rücktritt wird nur die wiedererfolgte Neuwahl von Marr zum Ministerpräsidenten zur Folge haben. Die Krisemacher werden ihr Ziel nicht erreichen.

Die preußische Regierung setzt sich aus folgenden Persönlich keiten zusammen: Marg( 3.), Ministerpräfisident, Severing ( E03.), Innenminister, Dr. Höpter Aschoff( Dem.), Handels­minister, Dr. Steiger( 3.), Landwirtschaftsminister, Dr. Beder ( Dem.), Kultusminister, Am 3ehnhoff( 3.). Justizminister. Sirtsiefer( 3.), Wohlfahrtsminister.

Der Genoffe Otto Braun   wird sich am Mittwoch von den Be amten seines Ministeriums verabschieden und den neuen Minister. präsidenten vorstellen. Das gleiche gilt für den bisherigen Handels­minister Genossen Siering.

Beschluß des Parteiausschusses.

Der Parteiausschuß befaßte sich am Dienstag mit der allgemeinen politischen Lage. Er nahm zum Schluß feiner Beratungen einmütig folgenden Beschluß an:.

handlung feiner Ueberzeugung Ausdruck, daß der von der Der Parteiausschuß gibt nach eingehender Ber­Partei eingesetzte Prüfungsausschuß feine verantwor tungsvolle Tätigkeit in richtiger und geeigneter Weise aus­geübt hat und vertraut darauf, daß der Ausschuß auch ferner hin die erhobenen Vorwürfe gegen einzelne Barteigenoffen prüfen und daraus gegebenenfalls alle erforderlichen Konse quenzen rücksichtslos ziehen wird.

Lange- Hegermann tritt aus.

Der Vorstand der Fraktion hält an seiner Auffailung feft, daß aus den in seinem angeführten Schreiben vom 9. Februar darge­legten Gründen der Berzicht auf das Mandat durch den | Abg. Lange- Hegermann geboten mar. Nach der Erliärung des Abg. Lange- Hegermann ist er indes nicht mehr in der Lage, na nens der Fraktion, der der Abg. Lange- Hegermann nicht mehr angehört, etwas Weiteres zu veranlassen.

Thüringische Gemeindewahlen. Scharfer Wahlkampf.

Weimar  , 17. februar.( Eigener Drahtbericht.) Der Wahl. tampf au den Kreis und Gemeinderatswahlen wird namentlich in den Städten Dst thüringens, wo sozialdemokratijde Mehrheiten bestehen, mit ziemlicher Schärfe durchgeführt. In Gera   haben die bürgerlichen Parteien Listenverbindung berein bart, um die Linksmehrheit zu brechen. Dagegen haben die& om­munisten das Angebot der Sozialdemokratie auf Listenverbindung abgelehnt. Im Kreise Altenburg   und namentlich in Me u el wit, wo die Sozialdemokraten 17, die Bürgerlichen einen, die die Aussichten für die sozialdemokratische Partei gut. Demokraten fünf und die Kommunisten vier Size besaßen, sind Besten Thüringens wird mit einer 8unahme der Sozial­demokratischen Stimmen gerechnet.

Die Staatsbankaffäre.

in

Weimar  , 17. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Der Unter­fuchungsaussuchß gegen den Finanzminister v. Klüchner in der Angelegenheit 2oeb trat am Dienstag nach längerer Pause wieder zusammen, um zunächst die stenographisch festgehaltenen Aussagen Loebs verlesen zu lassen und die Bereidigung Loebs vorzunehmen. Loeb gab eine Erklärung dahingehend ab, daß er, Der Parteiausschuß warnt zugleich die Partei folange seine Aften durch die Staatsanwaltschaft beschlagnahmt feien, genossen dringend, sich durch den fyftematischen Berfich nicht auf einzelne Daten festlegen fönne. Er habe teine leumbungsfeldzug, den gerade die erbittertſten Lust, sich in Thüringen   erneut einen Strid drehen zu laffen. Der Feinde der Arbeiterklasse gegen die Arbeiterbewegung in- Borsitzende des Ausschusses, Abg. v., Thümmel, entgegnete, daß er fzeniert haben, vermirren zu lassen und so das Spiel der davon Abstand nehmen müsse, Loeb weitere Atten zugäng Reaktion zu erleichtern. lich zu machen, weil die ganze Angelegenheit bereits vom Unter­Durch eine Herausgabe von fuchungsrichter bearbeitet würde. Schriftstücken und Akten würde die Arbeit des Untersuchungsrichters gestört werden. Dieser Auffassung trat der Abg. Krüger mit dem Hinweis entgegen, daß der vom Landtag eingesezte Untersuchungs­ausschuß über den Gerichten stehe und ein Abbruch der Verhand lungen durchaus nicht in Frage tomme. Es wurde muin, zur Ber­Ersuchen des Vorstandes der Fraktion des Zentsuris join manwältigen hofft. Nachdem der frühere Reichstagsabgeordnete Dr. Höfle auf lefung des Protokolls geschritten, das man in Tagen zu be­bat niedergelegt hatte, richtete der Vorsitzende der Broftion Landbund und Ruhropfer. Infolge eines bedauerlichen teini­auf Grund Beschluffés des Borstandes am 9. Februar an den Reichschen Verfehens ist in unserem Bericht über die Landbundragung tagsabgeordneten Herrn ange.Hegerinann das folgende die Feststellung, daß man dort neben langem Gejanimere über das Schreiben: Scidial der Fürstenhäuser auch mit einigen Worten der Stuhr. opfer gedacht hat, unterblieben. Die Folgerungen, die die Deutsche Tageszeitung" baran fnüpft, find deshalb abwegig. Ministerialdirektor a. D. Kaut wurde gegen Sinterlegung einer Sicherheitsleistung bon 50.000 m. aus der Untersuchungshaft ent laffen. Dr. Raug war vor fieben Wochen im Verfolg des Er­mittlungsverfahrens gegen Barmat unter dem Verdacht des ber­fuchten Betruges und der Bestechung verhaftet worden.

Er behält sein Mandat, verläßt aber das Zentrum. folgende Erklärung: Die Sentrums Frattion des Reichstags veröffentlicht

Der Reichstagsabgeordnete Dr. Höfle hat in Berfolg der Entwicklung der Untersuchung in der Barmat- Angelegenheit fein Mandat niedergelegt, um der im Bange befindlichen linrerjugung freien Lauf zu lassen und der Fraktion volle Handlungsfreiheit zu geben. Der Vorstand der Frattion ist der Meinung, daß auch Sie aus denselben Erwägungen heraus Ihr Mandat nie. berlegen müffen Sie werben hierdurch ersucht, diesen Schritt sofort zu tun und mir entsprechende Mitteilung zugehen zu laffen.

Herr Lange- Hegermann erbat auf diesen Brief hin Ausstand für seine Erklärung bis zum 14 Februar. Unter dem 16. Fe­

A

Asquith nahm zum ersten Male mit dem gewöhnlichen Zeremonie und bei einem vollbesezten Hause an den Sigungen des Oberhaufes als 2ord Orford and Asquith teil.

des neuzeitlichen Fahr- und Meldedienstes eingeführt werden tönnen. Die Wagen laufen in bestimmten Kursen zwischen einer Reihe von

dizinischen Gesellschaft in formvollendeter frueier Rede aus dem Steg-| Funtapparate sind vorhanden, so daß die Eisenbahner in alle Zweige reif über die Stellung des Hippokrates zu Konstitutionsproblemen fprach und mit einem fabelhaften Erinnerungsvermögen zahlreiche ausführliche Darlegungen aus der griechischen Literatur lückenlos zitterte, ohne auch nur ein Wort auf einem Bettel vermertt zu haben.

Dem nun Dahingeschiedenen war ein feltenes Glück beschieden; bis in das höchste Alter verfügte er über eine große Frische und Be­weglichkeit des Geistes. Um so schmerzlicher ist jetzt sein Heimgang.

Gerhart Hauptmanns Jndipohdi" errang bei seiner geftrigen Erstaufführung im Leffingtheater nur einen Achtungserfoig, der wohl mehr dem früheren Schaffen des Dichters als der vor­Ferligen in feierlichen Jamben, verlegt die antite Beihe des Hölder liegenden Dichtung gau. Indipohdi", abgeflärtes Bert eines linfchen Empedofles" in abenteuerlich erotische Ferne. Eine fleine Banit, entstanden durch verdächtigen Brandgeruch, belebte das fonft nicht sonderlich angeregte Publikum.

Dgr.

Es gibt wieder Redouten bei Kroll! Die Zeiten ändern sich. unseren Großeltern machte es eine besondere Freude, zu Stroll zu gehen. Das war für sie immer ein reiner Festtag. Heute ist Kroll zwar neu renoviert", wie der Berliner sagt, und hat von dem Architekten Ostar Kaufmann, dem Erbauer des Boltstheaters am Bülowplay, einen Zuschauerraum erhalten, der an festlicher Bir fung unter den modernen Theaterräumen Berlins   feinesgleichen sucht, aber der Berliner von heute scheint den Weg zu Kroll etwas 34 meit zu finden. Nun will man in dieser Dépendance der Staats­oper den durchaus lobens- und anerkennenswerten Verfuch wagen, von Zeit zu Zeit die Theaterräumlichkeiten in einen großen geftraum zu verwandeln, in dem Künstlerfeste besonderer Art stattfinden sollen, Feste, die einer erhöhten, aber geschmackvoll sich äußeriden Lebens. freude dienen follen. Bereits hat man Bühne und Zuschauerraum überbrückt, und es tann in wenigen Stunden das heutige Zuschauer­parkett unter Hinzunahme des Bühnenraumes in ein Lanzparkett umgewandelt werden. Von diesem Parkett werden brei Freitreppen fühler Wirkung, will man durch farbige Lichter und Bekränzungen zu dem ersten Rang emporführen. Die Foners, heute von etwas gleichfalls dem Hauptfeftraum angliedern. Bereits am 26. Februar foll in diefem neugeschaffenen Rahmen die Krollredoute 1925" stattfinden und damit eine großstädtische Beranstaltung wieder auf­genommen werden, die über 40 Jahre geruht hat. Man darf diesen zweifellos wohlerwogenen Plänen nicht nur mit Spannung, fondern mit guten Wünschen entgegensehen.

Fahrende Eisenbahnerschulen auf der Reichsbahn  . Die hohen Anforderungen, die der Krieg und die Nachkriegszeit an die deutschen  Eisenbahnen gestellt haben, machten ganz besondere Anstrengungen zum Wiederaufbau dieses Berkehrsmittels nötig. Die Reichsbahn läßt jezt durch besondere Schulen und Vorträge ihre Eisenbahner für die besonderen Aufgaben des Dienstes ausbilden. Um auch gänglich zu machen, wurde fürzlich eine Reihe ausrangierter Trieb. fleineren Dienstellen in einfacher Weise diese Veranstaltungen zu­wagen zu fahrenden Schulsälen umgebaut. In ihnen sind ein Lehr­faal mit 36 Plägen und ein Lehrmittelraum angeordnet. Projektions­apparat, Meßinstrumente, Morje, Telephon, Fernschreibe- und

Orten regelmäßig um, so daß jezt auch für abgelegenere Orte die Möglichkeit besteht, die Eisenbahner zu Bortrags- und Uebungskursen zu vereinigen.

Mit 200 Wellen über den Ozean! Der Funfverfehr hat das Bestreben, mit immer größeren Energien und immer größeren Bellenlängen zu arbeiten. Die größten Wellenlängen, die bisher Derwendet worden sind, werden im Verkehr zwischen Europa   und Amerika   gebraucht. Sie betragen 18 Kilometer. Da die Entfernung zwischen Europa   und Amerika   je nach der Lage der Funfftationen 3000 bis 4000 Kilometer beträgt, tommt man mit 200 Bellen über längen. Während die in Nauen   aufgewendete Energie 400 Kilowatt den Atlantischen Ozean  . Man erstrebt jedoch noch größere Wellen beträgt, wird die neue Funkstation in Bayern  , Herzogstand, 1000 Rilowatt verwenden. Die Bellenlänge wird sich dement­sprechend steigern.

schwebende Projeft der Erbauung einer bayerischen Bahn auf die Die banerische Zugfpihebahn. Das seit langen Monaten Bugspige ist in ein entscheidendes Stadium gerüdt. Die bayerische Staatsregierung hat dem Projekt einer Standbahn auf den Oft. gipfel der Zugspige nach den Plänen des Ingenieurs Cathrein die Konzession erteilt. Die Bahn fährt nach diesem Projekt unmittelbar vom Bahnhof Garmisch- Partenkirchen   zum Eibsee  , von dort durch einen über 2 Kilometer langen Tunnel zum Bratt und von da wieder durch einen Tunnel auf den Ostgipfel der Zugspize. Bom Eibsee wird die Bahn als Zahnradbahn gebaut, die hinsichtlich der Be. förderung großer Massen von Ausflüglern und hinsichtlich der Be triebssicherheit den größten und modernsten Anforderungen ge­nügen wird.

Eine Million für die Berliner Staatsoper. In dem neuen Etat bes preußischen Minifteriums für Kunst, Wiſſenſchaft und Bolfsbildung iſt eine bauses der Berliner Staatsoper. Für Bauausführungen an den übrigen Million Goldmart eingelegt zum Zwed einer Erweiterung des Bühnen­Staatstheatern find 100000 Mark angefordert.

Die internationale

Internationaler Städtebaufongreß in New Yort. Städtebau und Gartenstadt- Bereinigung, Sig London, veranstaltet bom punkte werden sein: Städtebauliche Dezentralisation in größeren Gebieten; 20. bis 25. April eine Konferenz in New York  . Die Hauptverbandlungs­Hauptverkehrsadern; Borbereitende Planung von Baugeländen; Aufteilungs­technischen Berbände werben gleichzeitig mit der Konferenz ihre Fabres. Die maßgebenden amerikanischen  berlammlung abba ten; zu der zur felben Zeit stattfindenden Internationalen Architettur- Ausstellung in New Dort find auch die deutschen   Architekten eingeladen.

pläne;

Eine schwedische Profeffur in Dorpat  . Die schwedische Regierung hat im Reichstage einen Beichentwurf eingebracht, nach welchem Schweden   für die Einrichtung einer schwedischen Professur in Dorpat   7500 Kronen be­willigen soll.

Shaw lernt Tango. Shaw, der foeben von einem Ferienaufenthalt auf Madeira   zurüdgelebrt ist, erklärt sich von seinem Aufenthalt für sehr sonst war er nicht mitgig. Er hat während der Ferien mehr geschrieben, befriedigt und ist flolz darauf, den Tango gelernt zu haben. Aber auch als jemals sonst auf einer seiner Reisen, und ein Stüd vollendet, das demnächst erscheinen wird.