Einzelbild herunterladen
 

übertreffen läßt leiber, ohne für diese Haltung immer n erfennung zu finden aber

Preußen muß für fich und seine Gemeinden beanspruchen, nicht nur an dem Erfrage der großen Steuern in stärkerem Umfange als es die Reichsregierung plant, beteiligt zu werden, sondern auch einen größeren Einfluß auf die Berwaltung dieser Steuern zu gewinnen.

Die

Die Länder und Gemeinden haben von alters her große Aufgaben zu erfüllen, neue Aufgaben, insbesondere auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege, find ihnen durch das Reich zugewiesen; fie tönnen diesen Aufgaben nur gerecht werden, wenn ihnen die erforderliche Bewegungsfreiheit auf finanziellem Gebiet gewährt wird. entscheidenden Verhandlungen mit dem Reihe frehen vor der Tür, ja Preußen ist vielleicht dadurch, daß ihm in den letzten Wochen eine verantwortliche Regierung fehlte, fchon ins Hintertreffen getommen, jebenfalls ift Gefahr im Ber­auge. Ich halte es für meine Pflicht, mit allem Nachdrud darauf hinaumeifen, welche schwere Berantwortung alle biejenigen auf sich laben, die die Bildung einer arbeitsfähigen Regierung un. möglich machen und dadurch verhindern, daß ber preußische Staat bei den Berhandlungen mit dem Reiche mit der erforderlichen Autorität vertreten merde. Bei der Mitarbeit an der Reichssteuergesetzgebung und bei der Gestaltung der Landessteuern wird sich das Staatsministe­tium von dem Gebanten leiten laffen, bie Steuergeleb gebung und Berwaltung zu vereinfachen und die deutsche Boltsmirtschaft,

vor allem den landwirtschaftlichen und gewerblichen Mittelstand und die große Menge der Festbefoldeten im Rahmen des Mög­lichen zu entlaften.

Das zuletzt Genannte läßt sich nur erreichen, wenn das Staats ministerium in seinem Bestreben, die größte Sparsamteit zu ent­mideln, von dem Landtage unterftügt wird.

die Kulturpolifit im wesentlichen Sache der Länder ift, und daß deshalb die notwendige Bereinheitlichung des beutschen Schulwesens, die niemals eine schematische sein fann, am besten durch Bereinbarung zwischen den Ländern und zwischen dem Reich und den Ländern zu erstreben sein wird.

Die Schule muß den Geist echten Christentums praf­tisch lebendig machen. Die Notlösung der sogenannten weltlichen einwandfreie Grundlage erhalten. In allen Schulen soll die Jugend Sammelflaffen muß möglichst bald durch Reichsgesetz eine rechtlich zur Vaterlandsliebe und zum Verständnis deutscher wesens art erzogen werden. Nur aus dem Erlebnis des eigenen Wefensart Boltes läßt sich Verständnis für das Wesen anderer Völker gewinnen und damit die Verwirklichung der Forderung der Reichsverfassung nach einer Erziehung im Sinn der Bölferverföhnung erst ermög lichen. Die Schule soll die Klassen und Barteien nicht trennen, sondern verbinden und hat sich deshalb von parteipolitischen Fragestellungen freizuhalten, fie hat aber zum Berständnis der Lebensnotwendigkeiten des Boltes und zur Achtung der verschiedenen Standpuntte zu erziehen. Sie soll einen freudigen Glauben an die deutsche Zukunft in den Herzen unserer Jugend weden und sie zu verantwortungsbewußter Teil: nahme am Staatsleben der deutschen Republik reif machen. Das wird sie nur tönnen, wenn sie alle Fähigkeiten der heranwachsenden Jugend, die geistigen wie die förperlichen, gleich

mäßig entwickelt.

Auf dem Gebiete der Boltsgesundheit wird die Staats­regierung unablässig bestrebt sein, die schweren Schäden des Krieges und der Nachkriegszeit mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu bekämpfen und auszugleichen.

Das Ziel der ftaatlichen Wohnungspolifit muß dahin gehen, die noch bestehenden Bindungen in der Wohnungswirtschaft bald möglichst zu beseitigen. Dies wird am ehesten erreicht werden, wenn die Neubau tätig. feit durch öffentliche Mittel auf das nachdrücklichste ge jeweiligen Berhältnissen anpaffen. fördert wird. Die hierzu erforderlichen Maßnahmen müffen sich den

Die Staatsregierung verfolgt mit befonderem Ernfte die Lage des Arbeitsmarktes. Gie sieht in der Arbeitsbejchaffung die beste Form einer Erwerbslosenunterſtügung und wird daher der Schaffung von Arbeitsgelegenheit ihre ganz besondere Aufmerksam. teit widmen. Dabei wird sie bestrebt sein, vorzugsweise solche Ar beiten zu fördern, die bie heimische Probuftion bauernb anregen oder fördern. Die beschleunigte Einführung einer Ar. beitslosenversicherung wird die Staatsregierung auf das nachbrüdlichste unterstüßen.

Erwartung, daß die alltierten Mächte bel ber feineswegs zweifelsfreien Auslegung der einschlägigen Bertragsbestimmungen die Lebensnotwendigkeiten des preußischen Staates an­erkennen und der Staatsregierung die zur Durchführung einer starten Politik mehr als je notwendigen Machtmittel nicht streitig machen.

Die Ruhe und Stetigkeit der Entwicklung unseres Staatswesens wird in erster Linie nur zu sichern sein auf Grund echter und dem im legten Jahrzehnt so schwere Wunden zugefügt worden sind, tiefer nationaler und ftaatsbürgerlicher Gesin. nung der gesamten Bevölkerung. Unser Staatswesen, fann nicht gefunden, sondern muß zusammenbrechen, wenn nicht alle, die ihr Boll und ihr Vaterland wahrhaft lieben, sich zusammenfinden in dem ernsten Vorsatz, allen

Streit und Hader über die Staatsform zurückzustellen vor dem einen Ziel, auf dem Boden der bestehenden republikanischen Verfassung das allgemeine Wohl des Volkes und des Staates zu fördern.

Bahrhaftig, unfere staatlichen und wirtschaftlichen Berhältnisse find noch derart unsicher und jammervoll, daß die volle Kraft der Parteien, die überhaupt noch ein geordnetes Staatswesen festhalten wollen, auf die politische und wirtschaftliche Kräftigung unseres Boltes gerichtet sein muß! mit tiefstem Schmerz muß jeden sein Bolt und Baterland warm Liebenden die leider nicht abzuleugnende Tatsache durchbringen, daß seit einigen Monaten unser Volk in fteigendem Maße dabei ist, fich in innerpolitischen und parteipoli­tischen Streitigkeiten zu zerfleischen Ich würde es als eine Pflicht verlegung ansehen, wenn ich nicht auch von dieser Stelle aus mit aller Entschiedenheit an alle Boltstreise ohne Aus. nahme die dringende Bitte richten würde, doch abzulassen Don dem unseligen inneren Streit, der namentlich verderblich ist zu einer Zeit, wo ein startes und in sich einiges deutsches Bolt not­wendig wäre, um den Bedrängnissen von auswärts möglichst ge­schlossenen Widerstand entgegenzustellen.

Selbstredend ist es die vornehmste Pflicht der Staatsregierung, mit aller Entschiedenheit für den

Schuh und die Beobachtung der bestehenden Staatsverfaffung einzutreten. Sie wird das zu Recht bestehende Staatsgrundgesetz gegen jebe widerrechtliche Verlegung zu verteidigen wiffen! Sie rechnet hierbei auf die Unterstützung der gefamien Ber amtenschaft. Für diese kann ich mir nur die Worte zu eigen machen, mit denen am 10. November 1921 die Regierung der großen Koalition zur Beamtenfrage Stellung genommen hat. An Sie, als die Vertretung des preußischen Voltes, ergeht der Ruf, der Staatsregierung zur Erreichung ihres Zieles den Weg frei geben und starte Hilfe zu leisten. Das Biel unferer ge meinsamen ernsten Arbeit foll sein: Das Wohl unferes Boltes, die Stärte Preußens und des Deutschen Reiches!

Die deutsche   Wirtschaft befindet sich noch im Aufbau auf ber Grundlage, die ihr durch die Schaffung einer stabilen Bährung ge geben worden ist. Für die Entwidlung von Handel, In. dustrie und Gewerbe wird es von entscheibender Bebeutung ſein, wieweit es der deutschen   Wirtschaft mit Hilfe geeigneter an delsverträge gelingt, Wiederanschluß an die Beltwirtschaft zu gewinnen und durch Hebung der Konsumkraft der deutschen   Bevölfe rung den inneren Markt aufnahmefähiger für die Erzeugnisse deutscher Arbeit zu machen. Es wird die besondere Aufgabe des Staatsminifteriums fein, darüber zu machen, daß in der aus der Inflation und ihrer Ueberwindung erwachsenen unnormalen Lage Die foziale Förderung der gewerblichen Arzu unferer Bolkswirtschaft nicht wertvolle und für den gefunden Auf betteriaft liegt in erster Linie dem Reiche ob, aber auch hier bau unserer Boltswirtschaft und unseres Staates notwendige Blieder werden wir in Preußen, soweit mir es vermögen, die joziale Lage der deutschen   Wirtschaft vernichtet oder in ihrer Erholung durch die ber arbeitenden Bevölkerung zu beffern suchen, der sozialen Ge llebermacht öffentlicher oder privater Rapitalzusammenballungen gerechtigkeit wegen, aber auch, weil es sich um für das Staatswohl be hemmt und gehindert werden. sonders wertvolle nationale Kräfte handelt.

3nsbefondere wird es notwendig sein, den nofleidenden Tellen der Landwirtschaft, des gewerblichen Mittelstandes und des Hand­werks durch Zurverfügungstellung von Kredit in möglichst weitem Umfange zu helfen und der fteuerlichen Ueberlastung entgegen­zuwirken, die gerade bei diesen Schichten des deutschen   Boltes vielfach vorhanden ist.

Auch im übrigen wird die Staatsregierung dem in schwerer Notlage befindlichen Mittelstand thre Aufmerksamkeit zuwenden und, mo und wie sie nur immer vermag, auf dem Wege der Gefeggebung und der Berwaltung Schußwände errichten, um die möglichst meit­gehende Gesundung ber dem Mittelstand zuzurechnenden Bevölke rungstreise herbeizuführen. Hierin gehört auch die Fürsorge für die Beamten aller Art in möglichst weitem Umfange. Leider ist ja unfere finanzielle Lage noch nicht derart, daß wir den an sich durchaus gerechtfertigten Wünschen der Beamtenschaft in vollem Umfange Erfüllung in Aussicht ftellen tönnen. Jedenfalls fall alles geschehen, mas mit der Stabilität und der Kräftigung

unferes Finanzmefens irgendwie zu vereinbaren ist.

Auf tulturpolitischem Gebiet mirb bie Regierung die große Linie des norigen Rabinetts innehalten. Dies gilt insbe fondere für die Stellung des Staates gegenüber den Kirchen und ben wesentlichen Fragen der Gul, hoiul und Kunst. politit. Die Reform bes höheren Schulwesens und bie Neugestaltung ber Lehrerbildung foll im Sinn der in Angriff genommenen, vom Landtag gutgeheißenen Maßnahmen burchgeführt werden. In.vieweit im Einzelfall bas Reich von seiner Grundfabgefeggebung Gebrauch machen wird, steht noch dahin; doch wird an dem bisherigen Grundsaz festzuhalten sein, daß

Frage.

Bon Margarete Liebmann

Rennst bu, Unbekannter, der bu nachts erwachst, das Gefühl plöglichen jähen Erschreckens: D, was habe ich getan mit meinem Leben, mit meiner Jugend, mit all bielen tostbaren Minuten, Stun

-

den, Monaten und Jahren?

D Unbekannter, möchtest du dann nicht aufschreien wie einer, dem ein sehnlichst erwarteter Zug, der ihn in glühend gewünschte Fernen bringen follte, faufend vorüber fährt, ohne ihn mitzunehmen möchtest du dann nicht aufschreien: Halt! Halt! ihm blöde nach blidend wie ein Betrogener? Und denken: vielleicht kommt noch einer, diesen dann werde ich benußen- doch alle, alle fahren vor­doch alle, alle fahren vor

Die materielle Hebung der verschiedenen Berufsstände und des gefamten Boltes betrachten wir als eine felbstverständliche, aber mit größter Sorgfalt zu erfüllende Pflicht der Staatsregierung. Alle in Biefer Richtung aufgewendete Mühe und Sorgfalt wäre aber ver gebens, wenn nicht unfere staatliche Ruhe, Sicherheit und Ordnung aufrechterhalten würde. Bei der Auffassung und Durchführung der der Staatsregierung in dieser Beziehung obliegenden Pflicht wird fie fich, unbeirrt von ben wechselnden Strömungen des politischen Getriebes, allein von den Rotwendig feiten des Staatsmohls leiten laffen.

Dies fchließt nicht aus, daß wir, soweit es mit der Rücksicht auf die Erhaltung des Staates vereinbar ist, die Frage der Gnaden­erweise für diejenigen, die in der Bergangenheit aus politischen Beweggründen gegen die Strafgefehe verftoken haben, mit mög­

lichst weitgehendem Wohlwollen prüfen werden. Zur Gewährleistung der Ordnung bedarf es in Anbetracht ber politischen Zerrissenheit des Boltes, der wirtschaftlichen und sozialen rifcher Unternehmungen verbunden ist, einer starten, allen Anforde rungen gerade dieser Seit gemachfenen Bolizei, die, unbedingt perfaffungstreu, ein je berzeit zuverlässiges In ftrument ber Staatsregierung ist. In diesem Sinne gilt es, die vorhandene Bolizei, beren mittihaftliche Beffer. stellung in Uebereinstimmung mit ber im legten Landtage Don allen Parteien vertretenen Auffaffung in die Wege geleitet werden foll, auch nach Maßgabe der fachtechnischen Erfordernisse weiter aus­zubauen. Dabei sollen die seinerzeit eingegangenen außenpolitischen Bindungen durchaus beachtet werden, allerdings in der bestimmten

-

-

Bon den Kommunisten wurde die Rede an verschiedenen Stellen durch zurufe Ruhrgelbschiebung und Barmat Schieber" unterbrochen. Als das auch bei der Befundung ber Anteilnahme an der Grubentatastrophe geschah, bezeichnete der Ministerpräsident unter dem Beifall der Mehrheit folche Burufe als bedauerlich rohe Störungen. Dem fommunistischen Abg. Paul Hoffmann   wurde auf feine Zwischenrufe wiederholt von fozialdemokratischen Abgeordneten geantwortet: Rinderausbeuter!". am Schlusse der Rebe fam es in der Mitte und bei den Sozial­bemotraten zu lebhaften Beifallsfundgebungen. Die Kommunisten pfiffen und zischten vereinzelt Auf der rechten Seite unterblieb jebe undgebung.

Der Präsident ftellte das Einverständnis des Hauses damit fest, daß nach einer einstündigen Sigungspause die Besprechung der Regierungserklärung beginnen foll.- 6chluß 3 Uhr.

( Schluß des Berichts in ber 2. Beilage.)

Berhaftung ruffischer Monarchisten in Warschau  , Großes Auf­

lehen erregt in Warschau   die Verhaftung des stellvertretenden Bor­Brafen Eugen Toll. Im Zusammenhang mit diefer Angelegenheit zenden ber vussischen monarchistischen Organisation in Bolen find ferner ein Fürst Uwalow, ein Baron Tiesenhausen   und ein ehe­maliger zarischer Offizier Gajewski verhaftet worden.

3mmer wieder Morde in Bulgarien  . Wie das Ung. Tel. Korre fpondenz- Bureau aus Sofia   meldet, wurde vorgestern abend in Sofia   ber fommunistische Abgeordnete Strahimiroff ermordet. Es gelang nicht, der Mörder habhaft zu werden. In Philippopel  wurde ber Sefretär bes Bürgermeisters ermordet und der Chef der Geheimen Polizei verwundet.

fliegen und schwarzweißrote Banner wehen und befriedigen ben geistigen Bebarf tertlich durch antisemitische Bige oder Flegeleien. Die Bolksparteiler prunten mit Bismard- und Stresemann- Bild­niffen, bie Demokraten mit Uhland, Stein, Hoffmannn von Fallers. leben. Die Kommunisten find die einzigen, die ein wirkliches Runft. werf ins Treffen schidben. Aber es entstammt nicht ihren Kreisen und es ist auch tein Platat, sondern eine Reproduktion von Steinles Litho Die Befreierin". Unter den fozialdemokratischen Blakaten hat nach meinem Gefühl Kirchbachs Blatt mit dem Befizbürgerblod, ber dem hungernden Bolt das Brot hochhißt, die stärkste Wirkung, aber es ist, besonders in der Farbe, redyt titschig Sdyulpigs Weg. meifer, der aus dem Chaos ber Gegenwart in die fruchtbringende Butunft beutet, ist als graphisches Wert vorzüglich, auch von starter Blafatwirtung, hat aber ben Fehler, daß es nicht auf ben ersten Blid verständlich ist. Sehr schön find unfere illustrierten Flugblätter mit Röfters unsterblichem Kronprinzenporträt und dem pensionierten Wilhelm auf der Gartenbant. Alles in allem: Die Ausstellung macht als Ganzes teinen erfreulichen Einbrud. Frankreich   und England leisten auf dem Gebiet des politischen Platats heute unvergleichlich Besseres und auch die deutsche Geschäftsplafatfunft steht auf wefent­lich höherer Stufe. J S.

willigung von jährlich 150 000 m. für Betriebszwede und von meiteren 150 000 m. jährlich im Bedarfsfalle. 3. Die einmalige Bewilligung von 80 000. zur Abmidlung bes Ronturfes. Der m. Magistrat wird der Stadtverordnetenversammlung eine Dringlich feitsvorlage zugehen laffen und zusammen mit der Städtischen Runft beputation die Sagungen der neuen Aftiengesellschaft entwerfen. Die Berliner Medizinische Gesellschaft hatte für gestern abend, gemeinsam mit dem Deutschen Krebs- Romitee, anläßlich des 25jähri gen Bestehens zu einer Sigung im Langenbed Birchow Sind diese Bande, diefer Tisch, diese Stühle bort, das dam- aufe eingeladen, die unter überaus zahlreicher Beteiligung der mernde verhangene Fenster, diese Straßen, durch die ich am Tage lengtefchaft stattfand. Um 7% Uhr erschien Reichspräsident gehe, meinem Beruf zuzueilen, dieser Beruf selbst, die Regelmäßig. Ebert, geleitet von den Profefforen Kraus und Benda vom Bor­feit, mit der ich ihn übe, Tag für Tag- bie Straßenbahn voller ftande der Medizinischen Gesellschaft. Nach einer turzen Begrüßung Menschen, fremd und stumm mir gegenüber sigend, die Geräusche bes Reichspräsidenten und anderer Gäfte durch Prof. Straus, gedachte man des vor wenigen Tagen verstorbenen Prof. Julius Hirschberg. der Straße, fernher tommend, mit unsichtbaren Fäden mich Unbe man des vor wenigen Tagen verstorbenen Prof. Julius Hirschberg. Sodann erhielt ein erfolgreicher jüngerer Krebsforscher Dr. fanntem verbindend, bas Lampenlicht in den abendlichen Stuben, Otto Barburg das Wort zu einem Vortrage über den Stoff­das enge Behagen des Zusammenlebens, das Klappern der Teller, wechsel der Krebszelle. Aus dem Studium der Entwick wechsel der Krebszelle. Aus dem Studium der Entwid die Besorgungen in den Kaufläden, die Geschäftigkeit, Mahlzeiten lungsbedingungen des Seeigel- Gies tam Warburg   zu der Fest­herzustellen, Tätigkeiten auszuführen, die unnüz sind und zwecklos, stellung, daß die Krebszelle zum Teil auf Kosten einer Gärung, zum oder zweckvoll, um ein wenig Geld damit zu verdienen, dieses Leben Teil auf Grund einer Drydation gedeihe. Als Wachstumsreiz zu fristen find fie, fie mein Leben? wurde ähnlich wie dies auch für die Milchfäurebazillen zutrifft der Mangel an Sauerstoff nachgewiesen. Diese Feststellung burtstag feines größten Erzählers. Maurus Jolai war der Maurus Jotal. Ungarn   feiert heute den hundertften Ge Warburgs darf als eine bedeutende Entdeckung bewertet werden. burtstag feines größten Erzählers. Maurus Jotai Ferner betonte der Redner auf Grund seiner Forschungen, daß der Sproß einer alten Abelsfamilie, ber feine juristischen Studien als Bärungsstoffwechsel der Krebszelle große Aehnlichkeit mit den Ber bootat abschloß, aber niemals eine Bragis ausgeübt hat. Bor An.  hältnissen habe. wie wir sie vom embryonalen Gewebe her tennen. fang an drängte es ihn zum Schriftstellertum, und er wurde nicht Darauf erstattete Prof. Bu barsch einen Bericht über die Gelicher Journalist, der zeitweise drei Zeitschriften auf einmal redigierte nur ein überaus fruchtbarer Dichter, sondern auch ein unermüd­schichte der Krebsforschung während der letzten 25 Jahre. Brof. und mit seinen Jbeen tief ins Bolt bring. An der Revolution pon Blumenthal, der Leiter des Krebsinftituts der Charité, führte 1848 nahm er tätigen Anteil und die historische Rolle, die er gespielt, folgendes aus: Bor 25 Jahren war bei Erkrankungen an Krebs hat er in mancher Dichtung verewigt. Jolai war mit Betöfi ber die Operation die einzige Hilfe. Eine große Bedeutung für die hat er in mancher Dichtung verewigt. Jolai war mit Betöfi ber wendet Führer der Jugend, die am 15. März die Zwölf Punkte"( Brez­Krebsbehandlung erlangten die Bestrahlungen. Man Röntgenstrahlen, Radium und Mesothorium an. Bon Bedeutung freiheit usw.) ertämpfte. Er mußte dann in die Wildnis flüchten urbe später die vom Berliner   Professor Baul Lazarus angegebene und blieb verstedt, bis ihn die Militärbehörde freisprach. Bon nun an trat er im politischen Leben als Abgeordneter hervor. Als er Privatdozent Dr. Halberstädter eine wichtige Entdeckung gemacht, nationale Brachtausgabe feiner Werte in hundert Bänden, aber fie jogenannte Spickmethode. In allerjüngster Zeit hat ber Berliner   fein fünfzigjähriges Schriftstellerjubiläum 1894 feierte, erschien eine indem er die Thorium X in Form von Stäbchen anwandte und enthält bei weitem nicht alles, was er geschrieben. Bollte man alle dieselbe Wirkung erzielte wie bei Radiumemanationen. feine Auffäße, Reben und Erzählungen drucken, so würden über 200 Bände gefüllt werden. Die ganze Geschichte Ungarns   hat er dargestellt, angefangen von den historischen Romanen, die in der Türtenzeit und in ber Epoche Jofefs II.( pielen, bis zu den Werfen, Die das Leben der Gegenwart schildern oder sogar im Stile Jules Bernes phantastische Zukunftsbilder entrollen. Der bedeutendste Teil feines Erzählerwerfs sind die wundervollen Bilder, die er von der Guten alten Zeit im Ungarischen   Nabob und der Fort fegung Boltan Karpathy" entwirft, die fortreißenden Romane aus ber Beit bes Freiheitstampfes und der Reattion. Auch Jokai   ist fchließlich dem Schidial aller Bieffdyreiber erlegen, indem er fich gehen ließ, gu fehr von feiner Bhantafie und Fabulierluft fort geriffen warb und in Uebertreibungen, unwahrscheinlichkeiten, leere Gffette verfiel: Aber in seinen beften Werten zeigt er einen Reich tum der Erfindung, eine Naivität und Fülle des Humors, eine Sicherheit der Beobachtung und eine erzählerische Kunst, wie fie nur wenige Dichter der Weltliteratur befizen.

über?

-

Tiefgeneigt stehen Hindus vor juwelengeschmückten Bubbhas, chinesische Kulis tragen Baldachine auf schwankenden Stäben, afrita­nische Beduinen brausen durch die Büfte, aus tausend gläsernen Mugen stieren New Yorks hundertstöckige Häuser o, bu tennst diefes alles, was aber weißt du von dem Leben jenes zarten, Ichmalwangigen Mädchens, das einsam aufwächst in der fernen Hütte Sibiriens   oder Lapplands   oder des nächsten Dorfes? Kennit du nur einen Gedanten der eiligen Millionen, die mit dir diese furze Spanne Zeit teilen? Rennst du die Gedanten bes bir so eng verbundenen Geliebten?

Unbekannter, der bu nachts erwachst, überfällt dich nicht Angst gleich einer Biper, die, anschnellend, bir nach dem Herzen sticht? Angst um Unwieberbringliches?

-

Jezt bist du, jezt und niemals sonft! Bist das in Ewigkeit nicht wiederkehrende, dein einmaliges, heute nur empfindendes Ich! Sprich, wie verbrachtest du beine Minuten, beine Stunden, deine Monate, beine Jahre?

Uebernahme des Deutschen Opernhauses durch die Stadt Berlin  . Das Nachrichtenamt der Stadt Berlin   teilt mit: Der Magiftrat be­schloß in feiner geftrigen Gigung: 1 zur Erhaltung des Deutschen  Opernhauses als Opernunternehmen die Gründung einer städtischen Attiengesellschaft unter Ausschluß von Privatlapital 2. Die Be|

Zum Schluß der Sizung gab Prof. Kraus die Ernennung von drei neuen Ehrenmitgliedern der Berliner   Medizinischen   Gesellschaft bekannt. Es sind dies Frau Leyden, der frühere Ministerial direktor Prof. Kirchner und der bekannte Frauenarzt Prof. Winter Königsberg  .

Die Reflame im Dienst der Polifit. In den Behrräumen der Deutschen Hochschule für Politit am Schinfelplak 6 findet diefe odje eine fleine Ausstellung: Das politifoe Blatfat in den legten Wahltämpfen statt. Sie enthält außer Pla. Paten eine Anzahl von Flugblättern, Bilderbogen und Handzetteln. Alle Parteien find vertreten. Aber nicht ein einziges vollendetes Bert. Nicht ein einziges Stüd, von dem man fagen fönnte, es er fülle alle Forderungen, die man an ein Plakat stellen muß. Reine originelle bee. Das Sentrum bringt ein vornehmes Blatt- blaue Stapelle auf schwefelgelbem Grund, edle schwarze Schrift, bem aber jede Blafatwirtung fehlt. Die Deutschnationalen laffen Adler