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in die Finger zu bekommen Schriftftide, ble fle bagu brauchen, agen beben fehen umb geäußert, baß er auch einmal einen verschaffen sie sich durch Diebstahl oder Fälschung. Der verdächtige Werber, vor dem gewarnt werden muß, ist etma 40 Jahre alt und 1,75-1,80 Meter groß, hat braunes Haar, einen braunen Schnurr und Spitzbart und blaugraue Augen und trägt einen meichen Hut, einen dunklen Faltenmantel, braune Handschuhe mit Streifen und feine schwarze Schuhe. Er tritt sehr elegant auf.
Schach den Spielern!
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Einer scharfen Kontrolle find foeben die geduldeten Klubs unterzogen worden, zu denen ausschließlich Herren Zutritt haben und die nur erlaubte Spiel veranstalten und seit einiger Zeit einen be trächtlichen Rüdgang im Besuche verzeichnen. Den Damentlubs ging es ebenso. Um so mehr blühte der Betrieb in den gemischten Klubs, Die von gewerbsmäßigen Spielern geleitet wurden. Diese bedienten fich als Schlepper von Damen der Halbwelt und auch vergnügungsfüchtiger junger Geschäftsmädchen. Die Mädchen fuchten imd fanden Kavaliere und machten sie bei Schluß der Gaststätten, Kaffees usw., die sie mit ihnen besuchten, auf Betriebe aufmerksam, in denen auch nach der Polizeistunde noch etwas los jei. Man ging gemeinsam hir, und so fand sich überall in den Klubs eine sehr bunte Gesellschaft zusammen. Auch die Herren und Frauen, die früher ihre Klubs besucht hatten, fanden an den gemischten mehr Gefallen und gaben ihnen den Vorzug. Das Spielerdezernat ermittelte nach und nach 50 derartige Klubs im Besten und im Süden von Berlin und machte ihnen mit einem großen Aufgebot in der vorvergangenen Nacht auf einmal einen unerwarteten Besuch. Es war festgestellt worden, daß die Schlepperinnen nicht nur von den Spielleitern. für ihre Dienste bezahlt wurden, sondern auch erheblich von ihren Kavalieren beschenkt wurden, wenn diese Glück hatten. In vielen Betrieben waren die Mädchen mit einem gewissen Prozentsatz am Gewinn der Spielhalter beteiligt. Manche Besucher wurden in diesen gemischten Klubs gründlich gerupft. Beim Spielen allein ist es in dieser bunten Gesellschaft wohl auch nicht immer geblieben. An allen Stellen wurden nicht nur die Spielleiter und Spieler, fondern namentlich auch die Schlepperinnen zur Einleitung eines Strafperfahrens festgestellt. Gegen das ganze Treiben wird jetzt fcharf vorgegangen.
Die„ Daubil".
Ein Massenprozeß vor dem Schöffengericht Tempelhof . Als Vorläufer zu den großen jetzt schwebenden Strafverfahren, die die Deffentlichkeit in Aufregung verfeßen, tann der umfang reiche Strafprozeß betrachtet werden, der gestern früh unter Vorfis von Landgerichtsdirektor Sachs vor dem großen Schöffengericht Tempelhof begann. Es handelt sich um eine Angelegenheit, die ur sprünglich auf Betrug zum Schaden des Reiches lautete, allmählich eber im Laufe der seit 1921 schwebenden Voruntersuchung zu einer Angelegenheit wegen Untreue und Bestechung zusammengeschrumpft ist. Bei der Beurteilung der im Prozeß vorkommenden Geldbeträge ist es notwendig, daran zu erinnern, daß man für die Zeit von Mitte November 1919 bis Ende August 1920, 1 Goldmark 10-15 Papiermart rechnen fann.
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Angeklagt sind im ganzen 20 Personen, von denen aber eine Mitangeklagte vor wenigen Wochen verstorben ist. Die Grundlage der Anflage bilden Autoverschiebungen beim Reichsverwertungsamt. Die Borgänge spielten sich in der Zeit vom Jahre 1919 bis aum Februar 1921 in Tempelhof bei der Baubil" ab, die die Aufgabe hatte, das aus Heeresbeständen bestehende Reichsgut von Auto mobilen und Motorrädern zu verwerten. Die Automobile, die dort zusammenfamen, wurden teils öffentlich versteigert, teils frei händig verkauft. Die letzte Bersteigerung das ist wichtig für das ist wichtig für diesen Fall fand am 19. Januar 1920 ftatt. Bon da ab hörte der öffentliche Berkauf auf. Die von Staatsanwaltschaftsrat Müller vertretene Anflage nimmt an, daß eine Reihe von Automobilhänd Tern fich mit Kriegsbeschädigten in Verbindung gesetzt haben und es wird ihnen zur Last gelegt, daß sie Kriegsbeschädigte als Strohmänner vorgeschoben haben. Diese Strohmänner wurden mit Procifionen abgefunden, die Automobile wurden von den Händlern in Besitz genommen. Weiter nimmt die Anklage an, daß sich die HändIer mit Angestellten der Baubil" in Verbindung gesezt haben, da mit fie die Schiebungen durchgehen ließen. Die Anflage unterscheidet drei Gruppen von Angeklagten: Einmal das faufmännische Bericnal, dann den Betriebsrat und drittens den Schäßer. Die Angeklagten bestritten, sich überhaupt strafbar gemacht zu haben. Der ganze Bormittag wurde mit der Bernehmung der Hauptange flagten über den Geschäftsbetrieb bei der Baubil" ausgefüllt. Zunächst wird der Angeklagte Heinze vernommen, der auf Befragen des Borsitzenden zugibt, für Vermittlungsaktionen von Automobilverkäufen durch Schwertriegsbeschädigte die Summe Don 25 000 Mart erhalten zu haben. Der dann vernommene Angeklagte Fitte gab zu, daß sich unter den Angestellten ein Konsortium, zum Verkauf von Automobilen, gebildet hatte.
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Jeder Angestellte hatte das Recht, ein Auto zu erwerben. Dabei sei es auch noch auf den friegsbeschädigten Charakter bes Räufers angefommen. Als der Verkauf an Kriegsbeschädigte überhand nahm, habe er den Leiter der Baubil", Israel , auf die Miß stände aufmerksam gemacht. Diefer aber habe erwidert:" Geschoben wird überall; in Tempelhof wird es noch am mildesten gemacht". Israel , Steib und Ministerialdirektor Kauß, der bekanntlich in die Barmat- Affäre verwickelt ist, hätten genau wissen müssen, daß in der B.- 3. Kriegsbeschädigte mit Führerschein gesucht wurden, sie haben aber daran teinen Anstoß genommen. Der Betriebsrat hat einen großen Terror ausgeübt. Die Angestellten mußten Kommunisten sein und eine Zeitungsquithung vorlegen, daß fie feine bürgerliche Zeitung lesen. Im übrigen habe man viel ge= munfelt über Schiebungen der oberen Instanzen und es habe geheißen:„ Die oben schieben und die unten guden durch die Ofenröhre". Die Angeklagte Frau Barz war Sekretärin bei der Abteilungsleitung und hat zuerst Fühlung genommen mit George, der früher Schäßer war und sich später als Automobil händler selbständig machte. Bei Gelegenheit fei ihr nahegelegt morden, Kriegsbeschädigte zuzuführen. Sie habe auch teils felbit in größerem Umfange teils mit Hilfe von Bekannten diese Ber mittlungsgeschäfte durchgeführt und Provisionen erhalten. An dem Konfortium waren Heinze, Fitte, Blaurod, die Betriebsräte Mechow und Sauer beteiligt. Der Verdienst wurde geteilt. Der Angeklagte George behauptet, daß ihn eines Tages die verstorbene Stenotypistin Klehn besucht und ihn gefragt habe, ob er Interesse für Wagen habe. Ihr Schwager fei Kriegsbeschädigter und könne einen Wagen abgeben. Auf Empfehlung der Sekretärin habe er später 4-5 Wagen von Kriegsbeschädigten gekauft. Dem Angeklagten Troschte finb, mie Wiedhom zugegeben hat, eine Anzahl Wagen zugeführt worden.
Personenwagen und nicht bloß imaner Lastkraftwagen haben möchte. Fräulein Klehn habe ihm diefen Wagen und auch einen Opel- Wagen zugeführt. Es sei nicht richtig, daß er an Heinze 22 000 Mart gezahlt habe, wie die Anflage behauptet. Hier habe es sich um den Kaufpreis für den Mercedes - Wagen gehandelt. Allerdings habe er Heinze einige taufend Mart nebenher für die Zuwendung des Geschäftes gegeben. Die Verhandlung wird heute fortgesetzt. Die Diebstähle auf dem Städten Schlachthof.
Ungenügende Bewachung der Kühlräume.
Wie bereits gemeldet, sind auf dem Städtischen Schlachthof 10 Personen festgenommen worden, die seit längerer Zeit Fleischdiebstähle ausgeführt haben und die an Hehler und Gastwirte das Fleisch ablieferten. Von zuständiger Seite erfährt nun die BS.- Korrespondenz, daß der Verwaltung des Stabtischen Schlachthofes die Diebereien feit langer Zeit betannt find, ohne daß man ein wirffames Mittel gefunden hätte, die Raubzüge zu verhindern. Der Diebstahl erfolgt fast immer aus den Kühlräumen, wo an den Verkaufstagen morgens 8000 bis Ladenschlächter in den Verkaufsständen ihre Ware feilzuhalten und es 10 000 Schweine hängen. In den Morgenstunden pflegen etwa 1100 entwickelt sich in dieser Zeit ein so starker Berkehr zwischen dem Kühlhaus und den Verkaufshallen, daß eine Kontrolle fast unmöglich er. scheint. Eine Bande entlaffener Gesellen hatte sich zusammengetan und stahl aus den Gefrierhäusern durchschnittlich 1 bis 2 Schweine, in einer Woche sogar 10 Schweine. Die Diebe fonnten mit ihrer Beute fast stets ungehindert entkommen, da die Aufsichtsbeamten bei dem ständig wechselnden Personal der Fleischer niemals mit Sicherheit sagen konnten, ob die Leute, die das Fleisch hinaustrugen, dazu berechtigt waren oder nicht. Es ist anzunehmen, daß in den nächsten Tagen noch weitere Berhaftungen erfolgen werden.
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fann...
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Eine dreifte Anrempelung und eine richtige Antwort. In einem mit Schlechter Geschäftsgang höhere Löhne überchriebenen Artikel hat sich die Berliner Gastwirtszeitung" folgende Anrempelung geleistet: Die Gewerkschaften müssen mit ihrer Machtpolitik wieder einmal die Männer der glorreichen Republit deden und dem Bolte vortäuschen, daß man durch zielbewußte Organisation und rüdfichtslose Interessenvertretung aus einem von Monat zu Monat zurüdgehenden Gewerbe höhere Löhne herausholen tann. Die Ge täuschten werden, wenn es zu spät ist, erkennen, daß eine derartige Berzweiflungspolitik den völligen Zusammenbruch nur beschleunigen Die Redaktion der Zeitung hat aber die Rechnung ohne den- republikanischen Wirt gemacht, denn von einem solchen muß sie nun folgenden offenen Brief einstecken, der an erfreulicher und er frischender Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig läßt: Sie gehen lich, was die Republit mit Lohnforderungen der von einem falschen Standpunkte aus, denn es ist mir nicht verständGastwirtsgehilfen zu tun hat. Darüber hinaus stoßen Sie die Mitglieder, welche auf dem Boden der Republik stehen, derartig vor den Kopf, daß man sich ernstlich mit der Frage beschäftigen muß, ob man einer Organisation, falls es der offizielle Standpunkt derselben ist, welcher in Ihren Zeilen zum Ausdruck fommt, noch weiter angehören tann. Ganz abgesehen davon, stehe ich auf dem Standpunkt, daß unser Gewerbe im Moment nicht in der Bage ist, höhere Löhne im allgemeinen zu tragen, aber durch Beschimpfen der Republik werden die Gehilfen sich sicher nicht davon überschreiben„ glorreiche Republik ", so ist es eine Berhöhnung unferer zeugen lassen, daß unser Gewerbe am Boden liegt. Wenn Sie ichigen Staatsform. Rücksichtslose Interessenvertretung"! Dazu möchte ich sagen, daß Sie vergessen, daß ein großer Teil unserer verheirateten Gehilfen nur schwerlich ihr Dasein mit ihrem Eintommen fristen tann. Es ist daher selbstverständlich, daß die Gewerkschaften und mit ihnen die arbeitende Bevölkerung es war, welche den Ruhrkampf für unser deutsches Baterland geführt und die größten Opfer gebracht haben. die größten Opfer gebracht haben. Ich glaube sicher, daß der überwiegende Teil der Mitglieder mit diesen Angriffen auf Republit und Gewerkschaften sich nicht einverstanden erklären wird. vorzüglicher Hochachtung gez. M. Sch."
Mit
Festnahme zweier Beerdigungseinbrecher". Bon der Neuköllner Kriminalpolizei wurden zwei Beerdigunge einbrecher unschädlich gemacht. Eine ganze Reihe von Familien wurden in der legten Zeit in den südöstlichen Bororten, besonders in Neukölln, schwer bestohlen, während fie fich zur Bestattung eines Angehörigen auf dem Friedhofe be fanden. Einbrecher merkten sich aus den Todesanzeigen die Zeiten der Beerdigung, brachen dann rasch in die ohne Aufsicht gelassene Wohnung ein und stablen, was sie an Wertiachen, KleidungsNeuköllner Kriminalpolizei vor einigen Tagen, stüden usw. fanden. Nach langen Beobachtungen gelang es der einen dieser Spezialisten, einen gewiffen Mingel, au faffen. Sein Helfershelfer entfam. Gestern wurde auch er, ein gewisser Erich Trints, der wegen mehrerer Straftaten bereits gesucht wird, in seiner Wohnung in der Richardstraße ermittelt und festgenommen.
Das Rundfunkprogramm.
Donnerstag, den 19. Februar.
Außer dem üblichen Tagesprogramm: 6.40-7.20 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule.( Abteilung Bildungs4.30-6 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner Funkkapelle). kurse). 6.40 Uhr abends: Technik. Dr. H. Rock: Wo und wie Wo und wie man Eisen findet", 7 Uhr abends: Handel. Geheimer und Oberregierungsrat Neuberg: Gewerblicher Rechtsschutz und Verwertung gewerblicher Schutzrechte". 4. Vortrag. Das Gebrauchsmuster 7.30 Uhr abends: Vortrag Dr. Hermann Pachnicke ( M. d. R.): Die Arbeit an der Seele unseres Volkes". 8 Uhr abends: Vortrag Dr. Richard H. Stein: Anekdoten aus Musikerkreisen". 8.30 Uhr abends: XVI. Sonderveranstaltung der Funkstunde A.-G. 1. a) Aus dem„ Orchideengarten, W. Diemann, Gesang des malaiischen Fischers, Javanisches Tanzlied, b). Vogelpredigt( erste Franziskus- Legende) Fr. Liszt ( Coleste ChopGroenevelt, Klavier). 2. a) Morir vogl' io, Emanuele S'Astorga, b) Sento che un sen mi batte il cor, Guiseppe Giordani, c) Piangete aure flangete, Giacomo Carissimi , d) Ombra mai fu , Arie aus der Oper Serse , G. F. Händel ( Lavinia Mugnaini aus Rom , Alt). 3. a) Una Furtiva aus der Oper Elixire d'amore", Donizetti , b) Serenade aus der Oper Der Barbier von Sevilla Rossini , c) Barcerola aus der Oper Maskenball", Verdi( Peter Raitscheff, Tenor). 4. a) Märchen aus der Klavier suite G- Moll. J. Ra, b) Marsch aus der Klaviersuite, D- Moll, J. Ra( Celeste Chop- Groenevelt ). 5. a) Condolta Ell' era in Ceppi, aus der Oper Der Troubadour", Verdi, b) L'assinolo( Die Eule) Riccardo Zandonai , c) Nebbie, Ottorino Respighi . d) Re dell' abisso affrottati, aus der Oper Maskenball ", Verdi( Lavinia Mugnaini). 6. a) Wie sich die Bilder gleichen, aus der Oper Tosca . Puccini , b) Und es blitzten die Er will aber nicht gewußt haben, daß es sich um Striegsbeschädigte Sterne, aus der Oper-Tosca ", Puccini , of Freundlich blickich: handelte. Zmei Wagen hat er durch Bermittlung von Fräulein aus Oper Rigoletto . Verdi( Peter Raitscheff). Am Flügel: Dr. R. E Lapini. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Klehn erworben. Auf Grund feines Exportvertrages fonnte er Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst. Sportnachrichten, 50 Wagen abrufen. Eines Tages habe er einen Mercedes- Theaterdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik.
Marson
Die Geschichte einer Kindesausfehung. Berschärfung der Strafe auf Antrag des Staatsanwalts.
Begen Rindesaussetzung und Betruges in 18 Fällen war die unperchelichte Räthe M. vom Schöffengericht zu zwei Jahren per urteilt worden. Gegen das Urteil hatte der Staatsanwalt Berufung eingelegt, ba ihm das Strafmaß zu niedrig erschien und er beantragte vor der Straffammer bes Landgerichts III gegen die Angeflagte 3% Jahre Zuchthaus.
Räthe M. hatte eine gute Schule genossen und war Privats fefretärin bei verschiedenen Rechtsanwälten. Später ist sie dann jedoch gestrauchelt und hat mehrfach die Bekanntschaft mit dem Ge fängnis gemacht. Wieder in Freiheit, beging fie neue Schwindeleien in Gemeinschaft mit einem ruffischen Offizier n. Braecht, der. fie, nach ihrer Behauptung, ausgenutzt haben soll. Als angebliche Frau eines deutschen Hauptmanns v. Braecht verübte fie Kredit- und Warens schwindelei. Ihre Beziehungen zu dem Russen blieben nicht ohne Folgen, und als die Niederkunft bevorstand, begab fie fich in die Entbindungsanstalt Westend , wo sie sich unter dem Namen Bogt einschreiben ließ. Fünf Tage nach der Geburt ihres Kindes verließ fie an einem rauhen Märztage heimlich das Krankenhaus. Den Säugling hatte sie in ein Papier gepact und legte ihn schließlich in einem Hause auf den Flur hinter der Tür nieder. Durch das Wimmern des hilflosen Kindes wurde eine Hausbewohnerin auf das lebende Pafet aufmerksam. Diesem Umstande war es zu danken, daß das Kind, das noch heute lebt, gerettet werden konnte. Es gelang aber auch, die Mutter zu entdecken. Man fand bei der näheren Untersuchung auf dem Nabel des Kindes ein Hefipflaster mit dem Namen Vogt, der der Krankenhausverwaltung beim Baden zum Schutz gegen Berwechslung dient Obwohl die Angeklagte vor der Palizei zugegeben hatte, daß sie die Mutter des ausgesetzten Kindes fei, bestritt sie das vor Gericht mit aller Entschiedenheit. Sie wollte nur die Betrügereien zugestehen. Durch einen Vergleich der Unterschrift der angeblichen Bogt bei der Aufnahme im Krantens hausbuch gelang es dem Gericht jedoch, einwandfrei die Angeklagte zu überführen. Bon einer Zuchthausstrafe nahm das Gericht nochmals Abstand, verurteilte jedoch Käthe M. wegen Urfundenfaischung, Betrug und Kindesausfehung zu drei Jahren sechs Monaten Gefängnis und fünf Jahre Ehrverlust, erhöhte also nach dem Antrag des Staatsanwalts die Strafe um nicht weniger als 18 Mo. nate. Ob man das Mädchen dadurch bessert?
Auch eine Trauerfahne!
Die Deutsche Allgemeine Seitung der Firma Stinnes. macht sich in der gestrigen Abendnummer den plumpen Spaß, uns bewußter Irreführung zu zeihen, weil wir mitgeteilt hatten, daß auf dem Gebäude der„ DA3 am Tage der Bestattung der Dorimunder Grubenopfer teine Trauerfahnen gehißt waren. Wir stellen folgendes feft: Auf dem Hause in der Wilhelmstraße, über dessen Einfahrt groß und deutlich zu lesen steht: Deutscher Reichsanzeiger und Breußischer Staatsanzeiger", mast, das man zur Not als Fahne bezeichnen fann. Es wäre auch wchte allerdings ein farges schwarzweißrotes Fähnchen auf Halbnoch schöner, wenn auf einem Hause, in dem die beiden amtlichen Berkündungsblätter für Staat und Reich hergestellt werden, nicht auch eine Trauerfahne gehißt würde. Hingegen auf dem daneben gelegenen Hauptgebäude der Zeitung, in dem sich die Redaktionen befinden, und auf deffen Dach zwei Fahnenstangen stehen, war feine Trauerfahne zu sehen. Wenn wir also sagten, das feine Trauerfahne, so muß es damit sein Bewenden haben, denn der Gebäude des Stinnes- Blattes, Deutsche Allgemeine Zeitung", hatte Kundigen fiel der feine Unterschied sehr wohl auf. Das edle
Blatt verschweigt auch unfere meitere Feststellung, daß auch das Esplanade Hotel, das gleichfalls der Firma Stinnes gehört, feine Trauerfahne hatte
Die Pistole.
Das Schicksalsreiche Theaterchen am Kurfürstendamm . Die Rampe hat einen neuen Namen, bekommen; Bistole" nennt es fich bescheidenerweise. Die Pistole will eine Kabarett der Gesinnung, ein republikanisches Kabarett sein, weshalb es Stammgäfte der Wilhelma" warnt. Ob sich diese von Emmy von Emmerings ergreifenden Chansons nicht doch zur Bernunft belehren lassen würben? Erich Weinerts politische Satiren würden freilich bittere Billen für sie fein. Brachtwoll ist sein Roter Feuerwehrmann, ein Manifest aus heißem Herzen. Auch sonst wird ernste Kunst geBeseeltheit in jugendlicher Schöne. Die leichte Muse regiert natür. boten. Anita Berber und Henri tanzen voll Hingabe und lich, und aus dem allabendlichen Kaleidoſtop von Esprit und Erotik Schauspielerfarifaturen, der brollige Rigger des Bauchredners tauchen in amüsantem Bunt der groteste Karl Gerdo mit glänzenden Karl Heinz Emers und der schöne, noch schöner fingende Karl Christoph auf. Der gemütliche Beter Suchte unb die derbe Resi Langer machen in" Conference, und es fält wahrhaftig schwer, festzustellen, mer von den beiden mehr getsta reichelt oder besser wigelt. Erich Einegg hat für famose Melo. dien trefflich gesorgt, jo daß man aus der glänzenden Stimmung gar nicht heraustommen fann. Möge dieser Pistole das rote Buíver nie ausgehen!
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Die freie Schuldgemeinde Charloffenburg veranstaltet am 19. Februar eine große öffentliche Rundgebung in der Aula der Königin- Luife- Schule( Dantelmann- Straße 26), abends 7% Uhr. Unfer Genoffe Dr. Kamerau, der seit Jahren in dem Charlotten burger Bezirt den Kampf gegen die Berelendung und Zerrütting des Schulmesens führt, gegen die Aushöhlung der Grundschule durch die Privatschulen, gegen die Konfessionalisierung, gegen die Ab schachtelung und die Kirchturmspolitit, deren einziger Inhalt iſt: Steigerung der Bejuchszahl bei jeder einzelnen Schule ohne Rüdsicht auf die andere unser Genosse Kawerau wird eingehend über Charlottenburger Schul- und Erziehungsfragen sprechen. Eine besonders michtige Rolle wird das Schicksal der sogenannten A- Klaffen spielen, um deretwillen eine große Erregung in der Charlottenburger Bevölkerung herrscht. Konfessionelle Kreise haben sich dieses Themas bemächtigt, um sich als Hüter eines chrift lichen Ständestaates empfehlend in Erinnerung zu bringen, auch rühren sich gewisse Interessenten in Gehalts- und Litelfragen auf feiten der Lehrerschaft in merkwürdiger Weise hinter den Kulissen. Hier gilt es, scharf abzurechnen und neue Wege zu zeigen. Das Ganze ist gleichzeitig ein Auftakt für die kommenden Kommunal wahlen.
Magdeburg - Fahrer des Reichsbanners Schwarz- Rof- Gold! Abfahrt bes Sonderzuges am Sonnabend, den 21. Februar: ab Berlin Potsdamer Bahnhof nachmittage 546, ab Potsdam 618 Uhr. Abfahrt des Sonderzuges am Sonntag, den 22. Februar: ab Berlin Botsdamer Bahnhof früh 654, ab Potsdam 78 Uhr. Die Rüdfahrt erfolgt ab Magdeburg : am Sonntag, den 22. Februar abends& Uhr, der zweite Zug 10 Minuten später.
Henko
Henkel's Watch- und Bleich Soda
Henke
Heatels
Wath und
Bleich da
spart Seife und Seifenpulver! Mitverwendung von Henko bei der Wafche verbilligt das Walchen. Vorzügliches Einweichmiffel
Hubt aufrewshrey