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Sphäre ihres verfassungsmäßigen Rechts geblieben ist, menn fie gegen das Bertrauensvotum für Marg ftimmte, ebenso un­bestritten wird die Mehrheit vom 3. März in der Sphäre ihres verfassungsmäßigen Rechts bleiben, wenn sie den Mi nisterpräsidenten Marg miederwählt.

1920.

Roalition bestand, tonnte das Land Breußen in Ruhe und Ordnung| gänge im Amt während seiner Miniftertätigkeit Bericht erstattet verwaltet werden. Die Deutsche Voltspartei hat die Große worden. Auch unter seinem Nachfolger Simons sei anscheinend tein Koalition aus nichtigen Gründen zerschlagen. Sie hat Verfahren eingeleitet worden, auf Grund des Berichts vom 21. Juni fich in Widerspruch mit ihrer eigenen Vergangenheit und mit den Auf Fragen des Abg. Dr. Rosenberg( Komm.) erwidert Zeuge Erklärungen ihrer Wortführer und Minister gesezt, die die Nat­Müller, bei den Verwendungen Heilmanns für bie Barmats habe Un demselben Tag, an dem die Volkspartei im Landtag wendigkeit der Großen Roalition überzeugend bargetan haben. Die es sich immer nur um Familienangelegenheiten gehandelt. Geschäft Marg stürzte, gab im Reichstag der Boltsparteiler Deutsche Boltspartei trägt in erster Linie die Berlich habe er nie mit Barmat zu tun gehabt. Die Einführung Bar­Cremer zur Frage der Ruhrentschädigungen für Deutsch antwortung dafür, wenn es jetzt in Preußen an einer festen mats beim Reichspräsidenten habe seiner Erinnerung nach jedenfalls nationale, Volkspartei und-3entrum eine gemein Regierung fehlt, die die immer bringender werdenden Aufgaben nur in einer telephonischen Anfrage durch Wels ohne ihn, Müller, fame Erklärung ab! Das Reichszentrum erklärt mit Ent lösen fönnte. Die Deutsche Voltspartei trifft die Haupt- bestanden, ob Barmat empfangen werden würde. Auf weiteres Be­fchiedenheit, daß es fich nicht in Koalition mit den Rechtschuld, wenn jetzt bei dem bevorstehenden Finanzausgleich zwischen fragen durch Dr. Rosenberg erklärt der Beuge, er habe parteien befinde. Trotzdem die gemeinsame Erklärung. Reich und Ländern Preußen nur mit einem geschäftsführenden niemals ein Konto bei der Merkur beseffen. Auf eine Finanzminister vertreten sein wird. Die Krisenmacher und Frage des Abg. v. Dewiß( Dnatl.) ertiärt der Zeuge, daß auch Ministerstürzer haben es zu verantworten, wenn wichtige Wünsche, die dem A. A. gegenüber geäußert wurden, immer nach­geprüft worden wären. Ein Aufenthalt Barmats in Weimar habe und bringende Aufgaben, die Lebensfragen des Mittel­mohl einmal stattgefunden. Damit ist die Bernehmung Hermann standes, der Landwirtschaft, der Beamten, der Arbeitnehmer, furz des Müllers beendet. ganzen Wirtschaftslebens, berühren, nicht in Angriff ge. nommen werden fannen. Die Deutschdemokratische Frattion bes preußischen Landtages ist fest entſchloſſen, mit aller Kraft an ihrer bisherigen Politit festzuhalten und aus nationalen Gründen den Uebergang der preußischen Berwaltung an die Reaktion zu verhindern."

Trok dieses Vorganges fönnen wir uns nicht vorstellen, daß das Zentrum im Reich eine Rechtsregierung unter stügt, während das Zentrum in Preußen sich gegen ihr Rommen mit anerkennenswerter Entschiedenheit wehrt. Marg fann wahrscheinlich auch ohne die Boltspartei leben, aber Luther tann ganz bestimmt nicht ohne das Zentrum leben. Das Zentrum in Preußen geht jetzt gegen seine beiden Dissidenten v. Pap.en und Loenart vor; follen sich die darauf berufen tönnen, daß sie doch nur wollten, was das Zentrum im Reich tue?

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Sei dem wie immer jedenfalls wird es recht lebendig in der deutschen Politit, und es gilt, fich für große Ent­scheidungen bereit zu halten.

Die Haltung des Zentrums.

Kein Nachgeben gegenüber dem Terror der Oppofition. Die Zentrumsfraktion des Preußischen Landtags befaßte fich noch am Freitabend mit dem Sturz der Regierung Marg und dem Berhalten ihrer Mitglieder v. Papen und Loenart, die während der entscheidenden Abstimmung nicht anwesend waren. Die Fraktion faßte einstimmig fol­genden Beschluß:

Die Zentrumsfraktion des preußischen Landtags sieht nach dem heutigen Berhalten der Herren von Papen und Soenarh, die durch ihr unzweifelhaft abfichtliches Fehlen bei der entscheidenden Ab­stimmung wesentlich zum Sturze des Kabinetts beigetragen haben, feine Möglichkeit mehr, mit den genannten Herren in der Fraktion meiterzuarbeiten. Sie beauftragt daher den Vorstand, die beiden Abgeordneten unverzüglich zu einer baldigen Niederlegung ihrer mandate aufzufordern"

In Ergänzung dieses Beschluffes erfahren war, daß die Zentrumsfrattion beabsichtigt, von Papen und Loenary aus der Frattion auszuschließen und bei dem Barteivor­stand den Ausschluß der beiden Bersönlichkeiten aus der Partei zu beantragen, falls der Berzicht auf die Mandate nicht unmittelbar erfolgt. Schon diese Absicht zeigt, daß die Zentrumsfraktion des preußischen Landtags entschlossen ist, ihre bisherige Politit fortzusehen. Das fam in der gestrigen Fraftionssigung besonders start zum Aus­drud. Man will sich unter teinen Umständen dem Terror der Boltspartei fügen. Das Zentrum wird infolgebeffen wie der Sozialdemokratische Breffe dienst erfährtam 3. März bei der Neuwahl des Minister. präsidenten Herrn Marr wieder präsentieren. Marg ist persönlich bereit, diefem Wunsche der preußischen Bentrumsfrattion zu entsprechen. Er wird nach vollzogener Bahl mit dem gleichen Rabinett porben Land tag treten, das am Freitag gestürzt morden ist So weit wir unterrichtet sind, ist die Zentrumsfraktion bereit, dieſe Tattit fo oft fortzusehen, wie die deutschnafionale Dolfsparteifiche- tommunistische Oppofition es münscht.

Eine Kundgebung der Demokraten.

Die Deutsche Demokratische Landtagsfraktion erläßt folgende Ertlärung an die preußischen Wähler: Eine Zufallsmehrheit aus Rechtsparteien und Kommunisten hat bas Kabinett Marg gestürzt u. damit die Krise im größten Lande Deutschlands erneut herbeigeführt Solange die Große

Englands

Bon Dr. Erich Bitte

Genoffe Haenisch beklagte es fürzlich in seinem Bortrag, den er bei der Rundgebung der Arbeitsgemeinschaft fozialdemokratischer Lehrer und Lehrerinnen in dem früheren Herrenhaus hielt, mit Recht, daß das in den ersten Jahren nach dem Weltkrieg fo rege Intereffe her Deffentlichkeit für Schulfragen in der letzten Zeit wesentlich nach gelaffen habe. Dies erklärt sich zum Teil daraus, daß die Parteien der Rechten die Verabschiedung der nach der Reichsverfassung not. mendigen Reichsschulgesetes verhindert haben, und das der preußische Unterrichtsminister Boelig während seiner mehr als breijährigen Amtstätigkeit weber mit seiner Neuordnung des höheren Schul wesens noch mit einer anderen feiner Reformen einen Schritt auf dem Wege zur Einheitsschule getan hat.

ie ist es nun in andern Ländern? Das Reichsministe. rium des Innern gibt uns in der Schrift Europäische Unterrichtsformen feit dem Belitriege"( Quelle und Mener, Leipzig ) Material zum Vergleich.

In England hat man schon in dem letzten Kriegsjahre be­gonnen, ben Aufbau des ziemlich rückständigen Schulwesens fozialer zu gestalten, den Boltsschülern den Uebergang in die höheren Schulen zu erleichtern und diejen den Standes charakter zu nehmen, ben fie bort noch weit mehr als in Deutschland haben. Die höheren Schulen, die Staatszuschüsse erhalten, müssen mindestens 25 Broz. ihrer Plage als Freistellen vergeben. Um die Gemeinden zu ermutigen, mehr für ihre Schulen aufzuwenden, ersetzt der Staat die Hälfte der Be träge, die sie ausgeben, also um so mehr, je mehr sie selbst aufwenden. Die Zahl der Schüler hat in den höheren Schulen fo außerordentlich zugenommen, daß sie schon im Jahre 1920/21 ungefähr das Doppelte betrug wie vor dem Kriege. Das Schulgeld ist an allen öffentlichen Bolfsschulen beseitigt worden. Die Pflicht zum Besuch einer Fort bildungsschule soll nach dem Borbild Deutschlands allmählich auf alle Jugendlichen bis zur Bollendung des 18. Lebensjahres ausgedehnt werden.

Die entgegengesezte Entwicklung wie in England hat sich in Frankreich vollzogen. Hier hat das Ministerium Poincaré eine Einrichtung getroffen, die Preußen schon vor mehr als sechs Jahr zehnten durch Errichtung der ersten Realgymnasien beseitigt hatte: Dort fönnen fünftig nur die studieren, die die beiden alten Sprachen gelernt haben. In den beiden untersten Klassen der höheren Schulen ist das Lateinische ein Pflichtfach für alle Schüler, in den beiden folgenden Klaffen sind es die lateinische und die griechische Sprache. Nur in den oberen Klassen tönnen die Schüler statt der toten Sprachen lebende lernen. Diefe Reform hat einen politischen Hintergrund: Sie will das französische Bolt insbesondere die Bildungsschicht - mit dem Gedanken erfüllen, daß Frankreich der Erbe des römischen Weltreichs fei, ber Hort und wesentliche Träger der abendländischen Kultur, fofern fie am Mittelmeer entstand. Die gebildete Jugend soll die Geburt der franzöfifchen Stultur aus der Antife erfassen, und dadurch soll ihr Nationalbewußtsein, der Glaube an die fulturelle und politische Mission aim Mittelmeer und in Europa bestimmt werden."( Seite 16/17 der Schrift.)

Diese Umgestaltung, die von der franzöfifchen Stammer mit 330 gegen 255 Stimmen angenommen wurde, hat in der Deffentlichkeit,

Untersuchung der Kreditaffären.

Hermann Müller als Zenge.

Im Untersuchungsausschuß bes Reichtsags wurde der Abg. Her. mann Müller( Soz.), früherer Reichstanzler und Minister des der Bernehmung sei die Frage, ob mährend der Amtszeit Müllers Auswärtigen vernommen. Der Vorsitzende bemerkt, das Hauptstüd Beziehungen Barmats zum 2. 2. bestanden,

Zeuge Müller, Außenminister vom 21. Juni 1919 bis Ende März 1920, fagt aus, er habe Barmat zum ersten Male am 29. oder 30. April in Amsterdam bei einer Internationalen fozia liftifchen Konferenz fennen gelernt. Barmat wurde ihm von Huysmans vorgestellt. Der Beuge erklärt: Benn ich mir einen Ein brud von damals zurückrufe, fo muß ich sagen, daß ich Barmat für mindestens einen Guldenmillionär hielt. Wenn ich unb els nur fehen, hätten wir ihn nicht zur llebergabe des Schreibens Huysmans ben geringsten Grund gehabt hätten, einen Mafel an Barmat zu an den Reichspräsidenten zum Empfang empfohlen. Während seiner Amtszeit, so fährt der Beuge fort, mußten alle persönlichen Be­ziehungen aus Zeitmangel zurücktreten. Er habe in dieser Zeit Barmat sich direkt an ihn gewandt habe. Bei persönlichen Wünschen vor Barlamentariern habe er immer die Formel gebraucht: Einver. standen, wenn keine fachlichen Bedenken vorliegen. Er habe ich ftets bemüht, auch nach feiner Amtszeit in allen Fällen den Mit teilungen über Barmat nachzugehen und wiederholt mit Heilmann darüber gesprochen. Der Beuge erinnert an die Breßpozele in Sachen Barmat, es fei nie gelungen, etwas Bofitives liber die Be. trüger fei. Anflogen über Indiskretionen im A. A. und über Un­hauptungen herauszubringen, daß Barmat ein Schieber und Be annehmlichkeiten, die Beamte der Gesandtschaft und des General tonfulats im Hoag und Amsterdam wegen ungünftiger Berichte über Barmat erwachsen feien, sei ihm nichts bekannt. Er habe allen Beamten gegenüber nur von ftrerefter Sachlichkeit feiten faffen. Unter anderem habe er Herrn von Malzan zum Leiter des Referats Rußland in der Oftabteilung gemacht. Sozialisten, bie ins Ausland gingen, hätten fich oft borüber betlagt, daß man auf den deutschen Ger Zegationsrat Roſter let nad feiner Grinnerung fein Berfahren Bertretungen im Auslande immer noch bie alten Gefichter fehe. eingereitet worden.

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Der Borsigende verlieft aus den Atten einen Brief Hellmanns an Müller Dom 24. Junt 1919, worin es heißt: Ich muß Sie schon mieter mit einer Bitte belästigen im Interesse des Hauses Barmat. Müller mird gebeten um Beschaffung der Einreifeerlaubnis für Bar matiche Mitglieder aus Bodz, und es heißt am Schluß des Briefes, bomit auch Sie die Familie Barmat nollständig fennen lernen. ( heiterfeit).

Beuge Miller erklärt barauf, er babe auch auf biefen Brief, wie in allen anderen Fällen, nur bie Formel an die unter. gestellten Beamten geschrieben wenn feine besonderen Bedenten bestehen".

Der Vorsitzende tommt nochmals darauf zurück, daß Indis. trebi tionen zugunsten Barmats begangen seien. Mütter erklärt, ihm fet feines Biffens niemals über folche Bor.

Seuge

auch bei den Lehrern der höheren Schulen und bei ben Eltern, lebhaften Widerspruch gefunden. Das gegenwärtige Ministerium hat die Einsetzung einer Kommiffion angefündigt, die unter dem Borsig von Ferdinand Buiffon jene Reform" rüdgängig machen und die Einführung der Einheitsschule vorbereiten soll.

In einer Beziehung fann uns indes das französische Schulwefen als Muster dienen. Ein Schüler, der stets verfegt wird, erlangt bort nach 11 Jahren, also im Alter von 17 Jahren die univerfitätsreife. Während die Sozialdemokratie und die Deutsche Demokratische Partei in Uebereinstimmung mit dem Deutschen Städtetag im Reichstag Anträge auf Einführung der achtjährigen höheren Schule eingebracht haben, wollen die Parteien der Rechten die neunjährige höhere Scule beibehalten, so daß ein Schüler nicht wie vor Einführung der vierjährigen Grundschule 12 Jahre, sondern 13 Jahre bis zur Erlangung der Universitätsreife braucht. Armen Eltern wird es dadurch noch mehr erschwert, ihre Rinber eine höhere Gdyule burchmachen zu lassen.

Schule und Vogelschuh. In gewissen Zeitschriften finden fich fortdauernd Anzeigen von Naturalienhandlungen, bie Bäige von Bögeln au faufen wünschen. Die gesuchten Arten find größtenteils folche, die durch das Reichsvogelschußgefeß oder durch Berordnungen pöllig gefchüßt finb. Soweit etwa noch von Schulen Nachfrage nach ausgestopiten Bögeln dieser Art gehalten wird, sei daran erinnert, daß der Minister für Wissenschaft, Kunst und Bolfsbildung in dem Eriaß vom 16. Juli 1923, betreffend den Schuß der Bogelwelt, vor. geschrieben hat, daß die Verwalter der Schulfammlungen und die Seichenlehrer anzuweifen feien, bei den Lehrmittelhandlungen nur solche Bögel zu erwerben, die nicht geschüßt find.

Basco da Gamas Ausreise. Die großen Feste, mit denen Bortugal fürzlich den pierhundertsten Todestag Basco de Gamas be ging, geben einem Dokument, das fürzlich in der Volksbibliothek von Oporto aufgefunden wurde, ganz besondere Attualität. Das amt liche Schriftstüd erzählt ausführlich, wie am Morgen des 8. Juli 1497, an einem Sonnabend, Basco da Gama mit der gesamten Be sagung und unter Begleitung einer riesigen Boltsmenge zum Ein. schiffungsplatz zog, während eine gewaltige Schar von Priestern und Mönchen fromme hymnen fang und den Segen des Himmels auf die fühmen Seefahrer herabflehte. Die Ausreise zu der Ent­deckungsfahrt, die zur Auffindung des Seewegs nach Indien führte, geschah am gleichen Tag vom Hafen Raftelle aus unter dem be. täubenden Geschrei der Menge, die fich meinend und betend auf dem Strand drängte und den abreifenden Helden Glüd- und Segens wünsche nachrief. Die für die lange Fahrt bestimmte Flotte fetzte fich aus drei Karavellen und einem Beiboot zusammen, deren größte, die 120 Tonnen fassende S. Gabiele", von dem Führer der Er. pedition, dem Admiral Vasco da Gama tommandiert murde, während die 100 Tonnen große S. Raffaele dem Befehl des Baolo Basco, dem Bruber des Großadmirals, unterstand. Die dritte der Karavellen von 50 Tonnen Rauminhalt trug den Namen Berrio". zum Gedächtnis des gleichnamigen Loisen, der das Fahr. zeug dem König Emanuel I. verfauft hatte, und wurde von dem Rapitan Nicola Coelbo fommandiert. Das legte Fahrzeug endlich mar eine große Barte, die mit dem Proviant und den zum Tausch

Um 2% Uhr verbagte sich der Ausschuß bis 5 Uhr, um noch den Gesandtschaftsrat Dr. Köster zu vernehmen.

im Haag, jetzt Gesandtschaft in Brag vernommen. In der Abendsigung wurde Dr. Köster, früher Legationsrat Er war im Haag von 1915 bis 1919 tätig.

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Der Zeuge Köfter fagt aus: Die einzige Schwierigkeit, die ihm aus der Barmat- Affäre erwachsen, sei das bekannte Telegramm Heilmanns gewesen, mit der Beschwerde über Grenzschwierig feiten, die auf Rösters Beranlassung Barmat gemacht fein sollten. Darüber sei dann eine Korrespondenz mit dem Auswärtigen Amt entstanden. Die Berfezung des Zeugen nach Hamburg habe nichts damit zu tun. Der Borsigende fragt, ob der Zeuge etwas Positives wiffe über die Indiskretionen, die es Barmat ermöglichten, per. trauliche Berichte in die Hände zu bekommen. Der Zeuge fann allgemeinen davon, daß Indiskretionen vorgekommen find, als Folge teinen positiven Fall mitteilen, sondern spricht nur im der allgemeinen Demoralisation nach dem Kriege. Der Zeuge betont nachmals, daß er feine dienstlichen Unannehmlichkeiten wegen seiner Stellungnahme gegenüber Barmat gehabt habe. wunderlich erschien, auf drei Telegramme, die fich auf Heilmanns Dr. Beder( DBp.) fragt, ob es der Gesandtschaft nicht ver­Beschwerde bezogen, feine Antwort von Berlin zu bekommen. Zeuge Dr. Köfter: Ja, es war etwas komisch. Aber im ganzen war es eine Bagatelle, über die man sich nicht aufregte. Auf Fragen gar nicht und habe niemals etwas mit ihm gehabt, daß Heilmann Aufhäuser( S03.) erwidert der Zeuge, er tenne Heilmann perfönlich hätte veranlaffen tönnen, gegen ihm vorzugehen. Damit ist die Ver­nehmung Dr. Köfters beendet.

der Reichspräsident" sei die Frage, ob der Reichspräsident, Der Borf. bemerkt, das Wesentliche im Kapital Barmatund wiffend, daß Barmat übel beleumbet, ihm dennoch begünstigt habe. Diese Frage sei nach seiner persönlichen Ueberzeugung genügend geprüft. Das Glaatsoberhaupt dürfe dann vernommen werden, menn fonft teine Klärung erfolgen tönne. Der Reichspräsident habe den Borfizenden wissen laffen, daß er feiner staatsbürgerlichen Pflich: nachkommen würde, aber etwas neues tonne er nicht ficht auf das Ausland fönne nunmehr dieses Kapitel gefchloffen ausfagen. Im Interesse des Staates und mit Rüd werden. Die beiden Berichterstatter sollten jegt einen schriftlichen Bericht erstatten.

Es entspinnt fich fobann eine längere Befchäfts­ordnungsdebatte barüber, ob Reichspräsident Ebert als Beuge vor dem Aus vernommen werden soll

Nach weiterer Erterung wird der Antrag des Borfizenden Sänger in folgender Form angenommen: Der Fragenkomplex Reichspräsident und Barmat wird verlassen, und als nächstes nimmi Die Sigung wird barauf auf Montag, ben 2. März, abende der Ausschuß in Angriff Fragentompler Reichsfettstelle" 6 Uhr bertagt

Eine Erklärung Stresemanns.

In später Nachtstunde verbreitet BTB. eine Erklärung. Strefe manns gegen die Behauptungen des Genoffen Heilmann in feiner gestrigen Rede im Landtag( siehe 3. Seite der 1. Beilage) be­züglich der Beziehungen Stresemanns zu Sprit- Weber, Bolpe usw Wir müssen leider aus Raumgründen c, der Wiedergabe dieser Er. Elärung in diefer Nummer Abftand nehmen, fommen jedoch auf die Angelegenheit zurüd.

Das gleiche gilt für eine Entgegnung des Abg. Wilhelm Bruhr auf unseren Auffaz: Reiniger Deutschlands .

handel mit den Eingeborenen bestimmten Waren belaben war. Die Besatzung war unter der Elite der portugiesischen Seeleute aus. gewählt. Es waren im ganzen 160 Wann, von denen nur 55 die Heimat wiederfahen. Die übrigen 105 waren während der Reife zugrunde gegangen. Unter ihnen befand sich auch der Bruder des Großadmirals, Hervorhebung verdient aus dem Berich: noch eine bemerkenswerte Einzelheit. Unter den an Bord befindlichen Per­fonen waren nämlich auch zwei begnadigte Schwerverbrecher, die fozusagen als Geifeln mitgeführt wurden, und die, falls eitte fatale Wendung auf der Reise eintrate, als Sühneopfer zu Tode gepeitscht werden follten. Die Flotte war im übrigen mit allem Notwendigen wohl versorgt. Man führte eine breifache Referve von Segelzeug und anderen Schiffsutensilien mit, außerdem große Behälter mil Trinkwasser, Wein unb Del, Mehl, Weintrauben, Gemüse, Medika­mente, Munition und anderes.

Kein Straßenlärm mehr! Einen eigenartigen Berfuch hat die Stadt Colombo auf der Insel Ceylon gemacht, um den Straßenlärn zu beseitigen. Sie hat eine der Hauptstraßen mit Gummi pflasters laffen. Der Gummi wird erhitzt, bis er flüffig wird, dann wird feiner Kies dünn heraufgeschichtet, die ganze Masse wird dann festgewalat Gummipflaster find ein wenig höher als die Kosten für afphaltiertes Sie ift nach dem Walzen etwa 4 Zentimeter did. Die Kosten für dies Bflafter. Aber man hofft, daß der höhere Breis durch die größer Dauerhaftigkeit des Gummis aufgewogen werben mirb. Für Europe dürfte der Preisunterschied allerdings bedeutenb fein, da der Trans port große Summen verschlingt.

In der Staaffichen Sunffbibliofhet Brinz- Albredt- Str. 7s wird an 25. d. M. eine Ausstellung der Beröffentlichungen der Marées- Besellschaft eröffnet. Sie wird den März hindurch, werftäglich von 9-9 Uhr, be freiem Eintritt zugänglich sein.

Die Berliner Sezeffion veranstaltet im März ihre Frühjahrs- Ausstellung die ausschließlich dem Aquarell. Bastell und der Plasti! gewidmet sein wird An dieser Ausstellung dürfen sich auch nichtmitglieder beteiligen.

Jum beffen der Hinterbliebenen der verunglückten Bergleute in der Seche Minifter Stein" veranstaltet der Erdiche Männergesangverein unter Leitung seines Dirigenten, des Professors Mag Stange, in Gemeinſchaf mit dem Kosledichen Bläsertorps, birigiert von dem früheren Armeo muffinspizienten, Prof. Grawert, am Sonntag, den 22, vormittags un Uhr, im 8irtus Buf ein Konzert

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Der Männerchor Fichte- Georginia 1879 gibt vm Sonntag, nahm 3 br, in ber Bhilharmonie, ein Stonzert mit Bolksliedern und Liedern in Bolfston. Kartenpreis 1.- Mart

Karl Vogt bält amt 25 ,, 7%, br, in der Kunstausstellung Des Sturm, Potsdamer Str. 134 a, einen Bortrag über .Spieltuni des Theaters".

Die Galerie J. Casper, Kurfürstendamm 233, eröffnet die neue Aus ftellung am 22. mit einer Rollektion von Gemälden, Aquarellen und Zei nungen von Magimilian Sels und Aquarellen von 2a811 Gabor und. v. Armin.

Hanns Jehner, der feit etwa 16 Sabren völlig erblinbete Mater, wiri am 25. b. M., abends 8 Uhr, in der Aula Georgenstr. 30 Ernstes unt etteres aus seinem Beben erzählen.( Mit Richtbilbern.)

Für den Ball der Bühnengenossenschaft am 28. in ben gesamten Fest räumen bes 800 wird nur eine bestimmte Anzahl von Karten ausgegeben um eine Ueberfüllung der Säle zu vermeiden. Der Startenberlauf beginn am 23., vormittags 10 1hr, im gos, Eingang blerportal