F854203
Gewerkschaftsbewegung
Gefahr in Verzug!
Die Ruhrkriegsgewinnler provozieren.
Im Ruhrgebiet häuft sich der Zündstoff in bedrohlichem Maße. Zechenbefizer und Schwerindustrielle, die soeben die 700 Millionen geschluckt haben nachdem sie zwei Jahre lang unter dem Vorwande der Ruhropfer die Arbeiterschaft einer Heberausbeutung unterworfen haben, treiben es heute zum offenen Konflikt. Sie haben es ja dazu! Wenn man zu allen Steuergeschenken, zur Einführung des Zweischichtensystems, zu unerhörtem Lohndruck, zu den Milliarden der Ruhrkredite noch 700 Millionen Goldmart in bar bekommt, dann fann man in aller Gemütsruhe einen Kampf heraufbeschwören, der, menn er ausbricht, einen Umfang annehmen muß, der alles bisher Dagewesene übersteigt.
Wie sehr den Zechenbesizern und Schwerindustriellen der Kamm geschmollen ist, geht aus den letzten Berhandlungen im Ruhrfohlenbergbau hervor, wo die Unternehmer ertlärten, daß fie sich einem Schiedsspruch niemals unterwerfen würden, der den Forderungen der Arbeiter gerecht wird. Der Schlichter hat darauf die Verhandlungen abgebrochen. Das ist ein Berhalten, das wir nicht verstehen können. Denn schließ lich fommt dies auf eine Rapitulation des Schlich. ters angesichts des Ultimatums der Unternehmer heraus.
Für diese Haltung der Industriellen des Ruhrgebiets ist die Reichsregierung in weitestem Maße ver antwortlich. Statt auf die Entschädigungsforderungen der Ruhrindustriellen mit der Forderung auf genaue Rech nungsablegung zu antworten, ist den Ruhrindustriellen sozu fagen unbesehen ein Geschenk gemacht worden, das ohne Beispiel dasteht, sowohl was die Größe des Geschenks betrifft, wie auch die Art, wie die Auszahlung der Gelder erfolgt ist nun schlagen die Ruhrindustriellen an die gefüllten Taschen und proDozieren die gefchundene, unterbezahlte Arebiterschaft.
Ohne den Entscheidungen der Berbände vorzugreifen, erflären wir, daß wir in jedem Falle die Ruhrarbeiter rud haltlos und mit aller Kraft unterstügen merden. Das eine fönnen wir heute schon sagen: Es ist ganz ausgefchloffen, daß es den Schlotjunfern des Ruhrgebiets gelingen darf, der Arbeiterschaft den Achtstundentag zu rauben. Ob es in diesem Augenblicke zum Kampfe fommen wird, wie es die Ruhrindustriellen ganz offenbar wünschen, darüber wird die Arbeiterschaft selbst zu entscheiden haben.
Wenn die Rechtsregierung die Zügel schleifen läßt und den Ruhrindustriellen die Möglichkeit und die Mittel in die Hand gibt, einen Kampf von unabsehbarer Tragweite herauf zubeschwören, so ist es die verdammte Pflicht des Reichstages, nach dem Rechten zu sehen und die Regierung zu 3 mingen, ihre Pflicht zu tun. Es muß aber schnell gefchehen, wenn es nicht zu spät sein soll.
Dortmund , 21. Februar.( Eigener Drahtbericht.) Der Deutsche Metallarbeiterverband veröffentlicht über die Lohn- und Arbeitszeitverhandlungen zwischen den Tarifparteien der nordwestlichen Gruppe der Metallindustrie folgende Erklärung:
Die Verhandlungen über die Arbeitszeit gestalteten sich unge wöhnlich schwierig. Die Arbeitgeber ftellten sich auf den Stand punkt, daß die wirtschaftliche Lage feineswegs geeignet sei, daß außer den Hochofenarbeitern, denen der Achtstundentag durch Berordnung der Reichsregierung zugesprochen ist, auch nur einem einzigen Mann eine Arbeitszeitverfürzung gemährt merben fönne. Die Arbeitgeber find bestrebt, die strittige Frage durch das Reichsarbeitsministerium erledigen zu lassen. Der Schiedsspruch über die Arbeitszeit wurde gegen den Einspruch der Arbeitnehmer gefällt. Die Metallarbeiter nerbände werden in den nächsten Tagen zu dem Schiedsspruch Stellung nehmen."
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881, 21. Februar.( Cigener Drahtbericht.) Am Sonntag, den 1. März, findet in Röln eine große Internationale Metall. arbeitertonferenz statt, die sich mit dem Achtstunden tag befaffen wird. Im Anschluß daran wird am Montag, den
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Bezüglich der schwebenben 2ohnverhandtangen mit her Reichsbahndirektion teilte Wintler auf Anfrage mit, daß die bisher gepflogenen Vorbefprechungen noch tein abschließendes Ergebnis gee geitigt haben, der Hauptvorstand warte immer noch auf Nachricht von der Reichsbahngesellschaft.
Die dann vorgenommenen a hlen zur Ortsverwaltung er gaben die Wiederwahl der bisherigen Mitglieder. Die Genossen Beefer und Wintler stehen als Bevollmächtigte wiederum an der Spitze der örtlichen Verwaltung. Mit der Wahl der Delegierten zur Gewertschaftsfommission fand die gutbesuchte Gene Sralversammlung ihren Abschluß.
2. März, in der großen Festhalle der Kölner Meffe etne internationale Sundgebung für den Achtstundentag und den Zusammenschluß der Arbeiter aller Länder stattfinden.
Der Reichslandbund zur Technischen Nothilfe. Eine bezeichnende Lobeshymne. Der Gesamtvorstand und die Bertreterversammlung des Reichs landbundes haben folgende Entschließung gefaßt: Die am 14. Februar 1925 zu Berlin aus Anlaß des 5. Reichs landbundtages und 1 Reichsjungtandbundtages versammelte Ver treterversammlung des Reichslandbundes gedenkt der großen Verdienste der Technischen Nothilfe um Wirtschaft und Staat. Bir missen ganz besonders zu würdigen, was die einzigartige, parteipolitisch und mirtschaftlich vollkommen neutrale Organisation der Technischen Nothilfe in der Landwirtschaft großes leistet, menn in folge plöglichen Ausfalls der Arbeitskräfte oder infolge elementarer Ereignisse dem Bieh, der Saat und der Ernte Bernichtung und somit ber Boltsgemeinschaft schwerer Schaden droht; wir wissen ferner, wie die Technische Nothilfe durch Beispiel und Wort unermüdlich arbeitet an der Erziehung der Volksgenoffen zur felbftlosen Hingabe an die Boltsgemeinschaft, den Staat. Diese dem Allgemeinwohi dienende Organisation nach Kräften zu unterstüßen durch Erwerbung der Mit gliedschaft, Werbung von Fachkräften, Aufklärung über ihr Wesen und Ziel und dauerndes Handinhandarbeiten fann den Mit gliedern unseres Bundes nur dringend empfohlen werden."
Diese Entschließung der Spizenorganisation der Agrarier, die die politische und wirtschaftliche Reaktion in höchster Potenz darstellt, spricht Bände. Sie zeigt am besten, was die Technische Nothilfe heute ift
Jahresgeneralversammlung der Eisenbahner. Die Ortsverwaltung wiedergewählt.
Der Bericht der Ortsverwaltung, den der Bevollmächtigte Wintler der Zahlstelle Berlin des Deutschen Eisenbahners Berbandes am Freitag in der Jahresgeneralversammlung gab, zeigte die Schwierigkeiten, die der Verband, besonders nach der Umwandlung der Eisenbahnen in die Reichsbahngesellschaft, zu bewäl tigen hatte. In der Diskussion traten einige Redner, die offen bar die tieferen Absichten der Drahtzieher des kommunistischen Freien Eisenbahner- Berbandes" immer noch nicht recht erkannt haben, für diese Sonderorganisation ein und forderten eine baldige Berschmel zung derselben mit dem Verband. Bon anderen Rednern wurden die Gründe dafür nicht anerkannt. Die Erfahrungen, die man bisher mit dem FEB. gemacht habe, sprechen nicht für die Möglichkeit eines ersprießlichen Zusammenarbeitens. Genoffe Wintler betonte in feinem Schlußwort ebenfalls die Unmöglichkeit eines organisato rifchen Zusammenschluffes. Im übrigen gelten auch die Richt. linien, die der Hauptvorstand des DEB. in dieser Angelegenheit herausgegeben hat, die es jedem Eisenbahner freistellen, in den alten Berband ein bzm. überzutreten, wenn er in der kommunisti schen Organisation feine Beitragspflicht voll erfüllt hat.
Endlich!
Berlin , 21. Februar. ( WTB.) In der tommenden Woche wird fich der Vorstand der Deutschen Reichsbahngesellschaft mit der Frage einer Lohn- und Gehaltserhöhung für das Eisenbahnpersonal be chäftigen.
Zur Aussperrung in der Schuhfabrik H. Leifer Nachf
Der Inhaber der Firma, Herr Klausner, der den in unferer geftrigen Morgenausgabe geschilderten Konflift im wesent lichen auf ein Mißverständnis zurückführt, teilt uns mit, daß er nach Rücksprache mit dem Betriebsrat, der Arbeiterschaft folgenden Bergleichsvorschlag gemacht hat:
1. Die beiden Lage, Freitag und Sonnabend, merden voll bezahlt. 2. Die Arbeit wird in vollem Umfange am Montag aufgenommen.
3. Die Frage, ob die sogenannte Kugelfontrolle weiter in dem Betriebe zur Anwendung gebracht werden soll, wird, falls feine Berständigung zwischen Betriebsrat und Betriebsleitung zustande tommt, dem endgültigen Spruch des Schlichtungsausschusses unter worfen. Beide Parteien verpflichten sich, fich diesem Spruch zu unterwerfen.
Bis zu einer gütlichen Einigung, bezw. einer Entscheidung des Schlichtungsausschusses, soll außer der Vorzeigung der Palete und Taschen beim Ausgang die Betriebsleitung das Recht haben, an von ihr zu bestimmenden Tagen Stichproben in dem Betriebe 31 machen und bis zu 20 Leuten in der bisherigen Weise zu tontrollieren.( Dhne ugeifonirolle.)
Die Einrichtung Rugelfontrolle fei erst nach langer Berhandlungen vor dem Schlichtungsausschuß durch lebereinkunft zwischen der Geschäftsleitung und dem gesamten Betriebsrat eingeführt worden. Ein Widerspruch fei in den 11 Jahren der Anwendung der Kontrolluhr nicht erhoben worden. Bei ihrer Einstellung hätten 145 Arbeitnehmer durch Unterschrift die bestehenden Betriebsgewohnheiten, insbesondere die der fogenannten Rugelfontrolle Anwendung anerfannt nach der Kündigung der Kontrollbestimmung. habe die Belegschaft offenbar angenommen. daß von der Geschäfts leitung Schritte zu einer Besprechung eingeleitet würden, während die Geschäftsleitung einen diesbezüglichen Antrag des Betriebsrates ermartet habe, die innerhalb der legten 14 Tage nicht erfolgt fei. Darauf beruhe das Mißverständnis. Weiter erfahren wir, daß Herr Klausner, der ertranft war, erst nach vollzogener Aussperrung von dem Konflitt Kenntnis bekam und daraufhin sofort eingriff und dem Betriebsrat den vorstehend mitgeteilten Vergleichsvorschlag machte.
Die Belegschaft werde spätestens Montag früh zu dem Vere gleichsvorschlag der Firma Stellung nehmen, dessen Annahme der Betriebsrat befürworte.
( Gewerkschaftliches fiehe auch 3. Beilage.) Berantwortlich für Bolitit: Craft Reuter; Wirtschaft: Arthur Saternus: Gewerkschaftsbewegung: Friebr. Ekkorn: Feuilleton: St. S. Tasher; Lotales und Senftiges: Frig Raritädt: Anzeigen: Sh. Glade. fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m b. S. Berlin. Drud: Borwärts- Buchbruceret und Berlagsanstalt Paul Ginger u Co. Berlin G 68 Lindenstraße 3 Sieran Beilagen und Unterhaltung und Wiffen
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