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man drauf schwören würde wenn Herr Gröber nicht der Sprecher des Zentrums wäre.

Politische Lebericht.

Das Zentrum hat zwei Seelen und mehr; und es hat zwei Gesichter und mehr. Und mit Wenn und Aber kann leicht jedes Ja in ein Nein, jedes Nein in ein Ja um- ein. gewandelt werden.

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Ueber die Anfgaben des Reichstages und die Dauer der Session schreibt die Kreuz- 8tg.":

Berlin , 10. Mai. Neuerdings hat man vielfach die Meinung aussprechen Genoffe Baudert hat, soweit die bisher vorliegenden wir ein derartiges Gerücht für ein durchaus falsches halten; Der 47. Sozialdemokrat zieht nun in den Reichstag hören, der Reichstag werde etwa am 25. Mai feine jezige Session schließen. Wir glauben gut unterrichtet zu sein, wenn Depeschen einen Schluß auf das Endresultat gestatten, in bei manchem mag wohl der Wunsch der Vater des Gedankens Herr v. Köller, saß, während der Zentrumsredner ihm Apolda über den Kandidaten des Bundes der Land- gewesen sein. In den Kommissionsberathungen beinahe zu den Kopf unbarmherzig wusch, ihn sehr grob war der wirthe gefiegt. So erfreulich dieser Wahlsieg an Ende geführt find das Spiritusgesetz und die Gewerbe­Gröber der groben Ungeschicklichkeit" zieh, ihm höhnend sich und besonders während der gegenwärtigen Rämpfe im steuer- Novelle. In den nächsten Tagen sollen dem Reichs­vorwarf, die Geschäfte der Sozialdemokratie trefflich zu be- Reichstage ist, so erscheint uns doch die allgemeine politische tage die schon längst angekündigten und erwarteten Gesetz­forgen, er faß vergnügt lächelnd da er blieb auch ſizen Bedeutung dieses Wahlausganges noch größer als der Erfolg entwürfe betreffend die Börsenreform, die Bekämpfung des un­und, stumm wie ein Fisch. Desto heftiger brach der Justiz- unserer Genossen für sich betrachtet. Freifinnige und lautern Wettbewerbs und ein Noth- Zuckersteuer- Gefeß zugehen. kollege los. Vor Aufregung zitternd, leugnete er feinen Nationalliberale, die noch vor wenigen Wochen selbst den Dazu tritt der unterm 9. d. M. von einer großen Zahl von gestrigen Kanosfaganger habe nicht daran gedacht, Paftor Jskraut einem Sozialdemokraten vorgezogen haben, Sandel mit Margarine u. f. w. Mitgliedern eingebrachte Entwurf eines Gesetzes betreffend den dem Zentrum Konzessionen zu machen. Was die Re- stimmten diesmal zum theil für unseren Kandidaten; dies gierung gethan, habe sie im öffentlichen Interesse gethan, ist ein Zeichen für die tiefgehende Stimmung gegen die auch über Pfingsten hinaus in beschlußfähiger Zahl zusammen­Daß die Berathung dieser wichtigen Borlagen den Reichstag und was derlei Gemeinpläge sonst sind. Nicht die Umsturzvorlage, die das deutsche Volk in seiner übergroßen halten wird, ist wohl unzweifelhaft und noch sicherer dürfte es Worte waren es, es war der Ton. Und der Ton war so Mehrheit erfaßt hat. Der Wahlausgang in Weimar - Apolda sein, daß die verbündeten Regierungen das lebhaftefte Interesse erregt, so erbost, daß man denken müßte, zwischen der Re- zeigt, daß die Regierung vollkommen geschlagen ist, daß daran haben müssen, daß die genannten Vorlagen, welche bereits gierung und dem Zentrum sei kein weiteres Verhandeln ihr eine Auflösung des Reichstages nichts helfen würde.- in der Thronrede angekündigt worden sind, noch in dieser Session und Handeln mehr möglich. Aber in der Politik ist Gin in der zehnten Abendstunde auf unserer Redaktion ein- zur Verabschiedung gelangen. Ja nicht Ja, Nein nicht Nein, und gilt das gewöhnliche gegangenes Privattelegramm lautet: Für Baudert Water der vorstehenden Notiz ist? Ob, da der Wunsch der Kreuz- 8tg." nicht auch der Recht so wenig wie die gewöhnliche Logik. Nicht wenige Abgeordnete find indeß heute der Meinung Vierzehn kleine Orte fehlen noch. Baudert's Wahl erscheint wird aus Elberfeld geschrieben, daß Ende der vorigen find bis jetzt 9262 Stimmen gezählt, für Reichmuth 8872. Vater der vorstehenden Notiz ist? Geßler's Hut. Dem Hamburger Correspondent" geworden, die Regierung habe sich so heillos blamirt, daß fast zweifellos gesichert. fie auflösen müsse. Doch giebt es ein non plus ultra Woche die Elberfelder Polizei nach den Mittheilungen. ber Blamage? Und ist Blamage nicht ein relativer und legte Bundesrathssihung tragen wir noch das folgende nach: Gs Vorgänge am 6. Dezember in einer Elberfelder Sozialisten­Bundesrath. In Ergänzung unseres Berichtes über die recherchirt hat, die der Abgeordnete Harm über Reichstags­Es subjektiver Begriff? wurde die Zustimmung ertheilt dem Gefeßentwurf wegen Ab­Nach dem Justizminister Schönstedt der Redakteur des änderung des Gesetzes über die Gründung und Verwaltung des versammlung am 9. Dezember gemacht hat. Das sei That bayerischen Vaterland": Sigl. Gleich den meisten Reichs- Invalidenfonds, dem Gesezentwurf über die Aus- sache. Der Hamburger Correspondent" bemerkt dazu: guten Journalisten ist Sigl ein schlechter Redner; er führung des mit Desterreich- Ungarn abgeschlossenen Zollkartells, Nach der Erklärung in der Berl. Korr." bleibt nur tie findet aber mitunter sehr glückliche Worte; und köst- dem Ausschußantrage, betreffend Ergänzung der Bestimmungen Annahme übrig, daß die Elberfelder Polizei jezt plöglich aus wie lich war, er die Hilflosigkeit der Regierung über die Tara, dem Antrage Preußens wegen Zulaffung der sich heraus für eine so weit zurückliegende Aeußerung sich inter­verspottete und erklärte, daß in Bayern kein Minister in Privat- Transitlager ohne amtlichen Mitverschluß für Getreide 2c., effirt hat. Jedenfalls ist von seiten des Ministeriums des ber Kammer eine so verlegende ungeschliffene" Sprache zu zur Salzdenaturirung, sowie dem Antrage auf Erftreckung erledigt, und das ist nur erfreulich." der Vorlage, betreffend die Verwendung von Wermuthpulver Innern die Angelegenheit durch die bekannte Mittheilung jetzt führen sich herausnehmen könnte. Darin hat er allerdings der den Reichstags Abgeordneten gewährten Berechtigung Das plögliche Interesse der Elberfelder Polizei an recht. Und in der Vertretung keines anderen Volkes dürfte zur freien Gisenbahnfahrt 2c. auf die Zeit vom 14. bis diesen Vorgängen hat immerhin etwas Auffälliges- meint ein Minister es wagen, so zu reden. Der deutsche Reichstag 26. Juni d. J. Von dem Reichstags- Beschluß über die Decharge die Bossische Zeitung", der wir die Notiz entnehmen. hat fich's gefallen lassen und jeder wird behandelt, wie der Rechnungen der Kaffe der Ober- Rechnungskammer für 1891/92 er es verdient. Wird er sich's auch jetzt gefallen laffen? und 1892/93 wurde Kenntniß genommen. Den zuständigen Aus- Bürgerliches Geschbuch. Die Kommission für die Wird er nicht Genugthunng" fordern? Sigl verlangte, Betitionen über die Abänderung des Unfallversicherungs- Gesetzes hat niit Beginn dieser Woche ihre Thätigkeit wieder auf­schüssen wurden überwiesen: Die Reichstags- Beschlüsse zu zweite Lesung des Entwurfs eines bürgerlichen Gesetzbuchs daß der Reichskanzler sich erkläre. Der Reichskanzler schüttelte verlegen den Kopf. Und der Reichstag ging vor die auf Roften des Reichs zur Abwehr der Rinderpest an der wie er aus den bisherigen Berathungen hervorgegangen ist, und die Vorlage, betreffend die Beschaffung von Wohnungen für genommen und wird zunächst den Entwurf zweiter Lesung, läufig über den Zwischenfall hinweg. Die Generalbebatte ist nun beendigt und auch die Pfferenze ſtationirten Gendarmen. Außerdem wurde über ver- behufs seiner endgiltigen Feſtſtellung noch einer kurzen sach­schiedene

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lichen Nachprüfung unterziehen.

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Eine Novelle zu dem Erwerbs- und Wirthschafts­

Genossenschaftsgesetz liegt seit einiger Zeit dem Bundes­Aenderung des Gesetzes dahin, daß im Interesse der Raiff­rathe vor. Es handelt sich dabei hauptsächlich um eine eisen'schen Rassen eine Bestimmung dahin getroffen wird, wonach der Gewinn der Genossenschaften auch zu einem untheilbaren Vereinsvermögen angesammelt werden kann, das dann zugleich die Bildung eines besonderen Reserves

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Spezialdebatte über den ersten Theil des§ 111, und der Präsident bestimmt unter Zustimmung des Hauses, wie Im Kölner Reichtagswahlkampfe weiß die Zentrums über den zweiten Theil des§ 111 mit den einzelnen dazu partei gegen die Sozialdemokratie schlechterdings nichts ins Feld zu führen als Bachem'sche Kritik des Zukunftsstaates" oder gehörigen Anträgen zu diskutiren und abzustimmen ist. Die Spezialdebatte erstreckt sich hauptsächlich auf das besonders die angebliche Religionsfeindschaft der Sozialdemokratie. vielmehr ihrer eigenen Vorstellungen vom Zukunftsstaate und Thema des Duells und der Ehe. Abgeordneter Barth, Kölner Blätter zufolge hat ein Zentrumsredner Dr. Mohr ge­der den vom Zentrum preisgegebenen Duellparagraphen äußert: auch der sozialdemokratische Kandidat Lütgenau habe wieder aufgenommen hat, hält eine gute Rede gegen das gesagt, daß die Kirche noch nie etwas für die Armen gethan Duellunwesen. und sie immer nur aufs Jenseits vertröstet habe. Diese Aeuße Bebel folgt ihm, und entrollt ein langes Sünden- rung des Herrn Mohr entbehrt, wie die von Genossen Lütgenau fonds unnöthig macht. Die Bundesregierungen sind bes regifter, namentlich aus der neuesten Zeit, so daß es den redegirte Rheinisch- Westfälische Arbeiter- Beitung" bemerkt, jeder reits durch ein Rundschreiben um Prüfung dieser neuen Konservativen ganz angst und bange wird. Er beschäftigt einen ähnlichen Satz ausgesprochen. Begründung. Lütgenau hat niemals den angeführten oder worden. Mo will Herr Mohr Ergänzungen ersucht Die Verhandlungen fich dann auch mit der Frage der Ehe, und weist nach, dies gehört oder gelesen haben? Die Kirche hat viel über die Angelegenheit schweben noch, werden aber wie verschieden dieselbe in den verschiedenen Zeiten von den für die Arbeiter gethan. Aber weder Religion noch voraussichtlich, falls nicht noch unerwartete Schwierigkeiten Catholischen wie protestantischen Geistlichen aufgefaßt worden Kirche vermögen eine vermögen eine ungerechte Produktionsordnung zu hervortreten, dahin führen, daß demnächst schon dem Bundes­ist, und welcher Aberwiz und Gewissenszwang es sein würde, beseitigen. Ueber die Macht der Kirche ging es hinaus, die Frau rathe die weiteren Aenderungsanträge zugehen. die Kritik des Instituts der Ehe zu unterdrücken. Nach einem zu befreien und die Sklaverei abzuschaffen. Wenn wir zugeben, mißlungenen Versuch des Zentrums, seine Fahnenflucht in daß die Kirche dies nicht kann, so ist das zugleich eine Ver- Noch ein Opfer des Antrags Kanit. Der Land­der Duellfrage zu beschönigen, und nachdem Gröber noch theidigung der Kirche gegen diejenigen, welche ihr aus dieser rath v. Militsch , Herr von Heydebrandt und der gegen, Kardorff für die studentischen Duelle eine Lanze Geistlichen vom sittlichen Urtheil, für welches nach unserem: Stand- und scheidet aus seinem Amt. Der Arme hat sich nämlich Unterlassung einen Vorwurf machen. Daß auch die heutigen Lasa, hat jetzt auch seine Gesundheitsrücksichten" bekommen gebrochen, und der Kriegsminister darauf verzichtet hat, fich punkte die soziale Wirksamkeit besonders wichtig ist, nicht in Bausch als Vollblutagrarier zu stark für den Antrag Kanik engagirt, mit Bebel über das Duell zu verständigen, tritt und Bogen beurtheilt werden dürfen, darüber ist sich wohl jeder als daß er der preußischen Regierung noch ferner als Land­δας ungeduldige Haus endlich nach Haus endlich nach 5/2 Uhr in Mensch mit offenen Augen klar. Die Religion ist Sache der Per­die Abstimmung. Unter gespanntester Aufmerk- sönlichkeit, b. h. der Ueberzeugung des Einzelnen. Parteien mit rath genehm sein könnte. Wer als preußischer Beamter samkeit werden, wie das vorauszusehen war, alle religiofer Plattform aber find anormal. Das gilt vom Zentrum, gleichzeitig Politiker sein will, der muß eben auch immer Anträge von wechselnden Majoritäten abgelehnt; es würde andererseits auch von einer atheistischen Partei gelten. wissen, wie oben der Wind weht und vor allem schnell und schließlich fällt auch der Kommissionsantrag, treten. Die Sozialdemokratie ist eine Verfechterin der religiösen wie es dem ostpreußischen Oberpräsidenten und jetzt dem Das Normale find Parteien, welche ökonomische Interessen ver- witteru, wenn er umgeschlagen ist. Sonst geht es ihm, für den nur das Zentrum, und die Regierungs- Freiheit, der Freiheit des Einzelnen wie der religiösen Gemein- Militscher Landrath gegangen ist.- fassung, für die nur die konservative Seite ft im m t. fchaften. Daß das Zentrum über unser Betonen dieses Stand­Die Nationalliberalen streikten bei diesen 2 letzten Ab- punttes Verwunderung heuchelt, ist nur ein Beweis dafür, welche Ter Krieg gegen die Margarine kommt jetzt in stimmungen. Auf eine namentliche Abstimmung hatten wir Befürchtungen es für seinen Bestand hegt, wenn was uns ja Fluß. Die agrarischen Abgg. v. Dallwig, Baron verzichtet. Diese Ausgeburt der Reaktion:§ 111, war mehr und mehr gelingt den Zentrumsanhängern über die v. Gustedt- Lablacken, Graf v. Holstein, v. Plög, v. Podbielski, todt, und der Mühe einer namentlichen Abstimmung nicht wirkliche Stellung der Sozialdemokratie zur Religion die Augen Rettich haben den von der freien wirthschaftlichen Vers werth. geöffnet werden. Den hier dargelegten Standpunkt der Sozial­Morgen§ 112, der Militärparagraph. Bei ihm ist Westf. Arb.- 3tg." stets flar und fonsequent vertreten." Das ist feges über Herstellung und Handel mit Butter, Schmalz, bemokratie in der Frage der Religion hat Lütgenau in der Rhein. - einigung des Reichstages aufgestellten Entwurf eines Ges die Gefahr einer Majorität vorhanden. Hier gilt's auf wiederholt auch von firchlicher Seite anerkannt worden. Ins- Margarine, Speisefetten und Käse als Antrag ein dem Posten zu sein! Das Umfturzwert hat gut an besondere registrirt die" Rhein- Westf. Arb.- 3tg." aufmerksam und gebracht.- gefangen, aber es ist noch nicht zu Ende. An diesem gerecht die wichtigeren Rundgebungen kirchlicher Männer, Ein- Der ganze Gefeßentwurf zielt darauf ab, die Herstellung Wechselbalg, bei dem, wie bei allen niederen Lebewesen, richtungen und Parteien, sowohl im arbeiterfreundlichen wie im und den Handel mit Margarine zu erschweren und der jeder Theil eines Sonderlebens fähig ist, muß jedes arbeiterfeindlichen Sinne. Daß die arbeiterfeindlichen bedeutend Bevölkerung den Margarinegenuß zu verekeln. Und das einzelne Glied todtgeschlagen werden. überwiegen, ist nicht unsere Schuld. alles, weil die Herren Großgrundbesitzer in der Margarine eine Konkurrenz für die Naturbutter sehen und einiges am Ganz verblüfft hatte Gotthold Plüddemann zugehört: Lauern in den gelbgrauen Augen. Und darf man Profit einzubüßen fürchten. Daher denn die erstaunliche was für seltsame Worte im Munde eines Mädchens, das wohl fragen, wer Sie in diese schönen Lehren vom Sorge um Treu und Glauben im Butterhandel und ihre er eben noch für einen Ausbund von Bescheidenheit und wahren Menschenthum eingeweiht hat? Herr Echnick Sorge für das liebe Publikum, daß es nicht irgendwo ein­Herzensgüte gehalten hatte! Woher hatte sie nur diese vielleicht?" mal für sein schönes Geld Margarine statt Butter an­sonderbaren Ansichten? Eine plögliche Eifersucht gegen den Gesellen, dem es geschmiert bekommt. Wir wollen einige Bestimmungen des Aber das flingt ja fast wie... wie Haß gegen die vergönnt war, Tag um Tag und Stunde um Stunde in Gesetzentwurfs hervorheben: Besitzenden!" meinte er verdußt. Das ist ja. Das ist ja... ich der Gegenwart dieses herrlichen Wesens zu weilen, war in gegen ist jeglicher Zufaß eines anderen Fettes zur Butter ver­Das Salzen wie das Färben der Butter ist gestattet; da­finde keine Worte, um meine Verwunderung aus seinem liebeskranken Herzen erwacht. Er hatte diesen boten. zusprechen... Sonderling mit den stillen Schwärmeraugen niemals Das Färben der Margarine sowie der zur Verwendung " Ich bin es nicht, die den Haß predigt", versetzte Lotte leiden mögen und traute ihm wohl zu, daß sich hinter zur Margarine kommenden pflanzlichen und thierischen Fette ist ruhig. Ich nenne die Dinge nur bei ihren richtigen seinem unscheinbaren, versteckten Wesen so krause Jdeen ver- verboten. Namen. Ich bin selbst tief traurig darüber, daß es so ist, bargen, wie sie Lotte eben ausgesprochen hatte. Der Verkauf und die Aufbewahrung von Margarine darf und ich wünsche nichts sehnlicher, als daß dieser allgemeine Das waren ja aber ganz staatsgefährliche Dinge. nicht in solchen Geschäftsbetrieben stattfinden, wo a) Naturbutter, Menschenhaß ausgetilgt werden könnte durch ein wahres, Das war einfach jener Kommunismus, von dem er Butterschmalz und Schmalz oder b) Kunstfette verkauft werden. herrliches, unterschiedsloses Menschenthum, das alle Brüder erst kürzlich in der privilegirten" Bossischen Zeitung" 10 feilgehalten wird, müssen an in die Augen fallender Stelle die Die Geschäftsräume und Verkaufsstellen, in denen Margarine und Schwestern mit gleicher Liebe umfinge." schreckliche Dinge gelesen hatte. Ganz Berlin sollte nach der deutliche, nicht verwischbare Inschrift tragen:" Verkauf von Was war das nun wieder? Klang das nicht beinahe Angabe jenes ehreniverthen Blattes von kommunistischen margarine". wie die salbungsvollen Worte des Friedens, die der Sektionen durchsetzt sein. Hatten die fürchterlichen Lehren Die Gefäße und äußeren Umhüllungen, in welchen Mars Prediger heut von der Kanzel herab gesprochen hatte? Und fich etwa auch in seinem Hause eingeuiftet? Das durfte er garine gewerbsmäßig verkauft oder feilgehalten wird, müssen an wie verklärt sie vor sich hinschaute wie eine Heilige, die um keinen Preis leiden er war entschlossen, das Uebel in die Augen fallender Stelle eine deutliche, nicht verwischbare ihr Bekenntniß gesprochen hat und im nächsten Augenblick womöglich mit der Wurzel auszurotten. Der abgewiesene Inschrift fragen, welche die Bezeichnung Margarine" enthält. mit dem Todesstoß des Henters die Märtyrerpalme zu Liebhaber hatte sich in einen schnüffelnden Spion verwerbsmäßig verkauft, so müssen diefelben von Würfel form Wird Margarine in regelmäßig geformten Stücken ges empfangen hofft. Herr Plüddemann war mit seiner Weisheit zu Ende. Mit Spannung hatte er Lotten's Antwort auf seine Er stand vor einem Räthsel und fannte sich nicht mehr zudringliche Frage erwartet. aus. Das aber glaubte er nun selbst, daß eine Welt, eine ganze große Welt von Gedanken zwischen ihm und diesem Mädchen lag.

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und noch ein zweites glaubte er: daß bereits ein anderer von jenem Plaz im Herzen dieses Mädchens Besitz ergriffen hatte, nach dem er selber strebte. Ein häßlicher Verdacht stieg in ihm auf, und ein nagendes, giftiges Empfinden schlich sich in sein Gemüth ein.

" Tas flingt ja wieder ganz anders- wunderschön fogar, möcht' ich sagen," verfette er mit einem heimlichen,

wandelt.

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Bielleicht war's Herr Schnick, der mich eingeweiht hat, vielleicht auch ein anderer," versetzte sie ausweichend. Es giebt mehr solcher Leute, welche dieselbe Ueberzeugung, die felbe Hoffnung auf die Zukunft hegen."

Und unter ihnen befindet sich vermuthlich auch mancher liebenswürdige Jüngling, der so nebenbei den jungen Mädchen die Köpfe verdreht?"

" Auch solche giebt's darunter, Herr Plüddemann einer von ihnen ist zum Beispiel mein Verlobter." ( Fortsetzung folgt.)

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fein, auch muß denselben die vorbezeichnete Inschrift eins

gedrückt sein. Bäcker und Konditoren sind verpflichtet, sofern fie Mar­garine und Kunstfette zur Herstellung ihrer Backwaaren verwenden, dies durch Anschlag in ihren Back und Verkaufsräumen bekannt zu machen.

Mit Gefängniß bis zu sechs Monaten und mit einer Geldstrafe bis eintausendfünfhundert Mark, soweit nach dem allgemeine Strafgefeße nicht eine höhere Strafe verwirkt ist, wird bestraft, wer zum Zweck der Täuschung im Handel und Vekehr 1. zur Herstellung von Butter, Butterschmalz und Schmalz, Margarine oder Kunstfette zumischt, 2. zur Herstellung von Margarine, Butter, Butterschmalz und Schmalz oder Kunstfette zumischt. 3. zur Herstellung von Käse Margarine oder Kunsifette zumischt.