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Aus den früheren Heeresbetrieben des Deutschen Reiches wurde bekanntlich im Jahre 1920 die Deutsche Werfe A.= G. gegründet, die versuchen sollte, den wertvollen Bestand an Gebäuden, Grundstücken und Betriebsanlagen zur Pro duktion für den Friedensbedarf nutzbar zu machen und so den zahlreichen Arbeitern der ehemaligen Heereswerkstätten eine Beschäftigungsmöglichkeit zu verschaffen. Niemand verkennt Die ungeheuren Schwierigkeiten, die dieser Aufgabe entgegen standen. Erfüllt wurde sie nur auf einzelnen Teilgebieten. Eine ganze Reihe von Werken mußte im Laufe der Zeit still gelegt werden, andere arbeiten mit starker Ein frantung. Gleichwohl wurde auch großes geleistet: Es gelang den Deutschen Werken, für eine ganze Zahl von Waren gute Fabrikationsprogramme aufzustellen und ihnen, sei es durch die Qualität der Waren, sei es auch durch die günstige Preisstellung mit Hilfe großer Verkaufsorgani fationen, einen erheblichen Absatz zu sichern. Einem großen Teil der Privatindustrie war diese Wirtschaftstätigkeit des Reiches schon lange ein Dorn im Auge. Sie bekämpfte die billige Preisstellung die Deutschen Werke stellen z. B. in Haselhorst den billigsten Gebrauchswagen der deutschen Automobilindustrie her und machten auch sonst kein Hehl daraus, daß sie den wertvollen Reichsbesitz an sich ziehen wollten. Zu einem kleinen Teile ist das bereits gelungen, Die Erfurter Betriebe der Deutschen Werke wurden z. B. an eine Aktiengesellschaft verpachtet, deren Anteile sich zum Teil in den Händen des Reiches, zum anderen Teil in den Händen der AEG. befinden. Das Werk arbeitet die bekannten AEG.
Schreibmaschinen.
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Die inzwischen über die Deutschen Werke hereingebrochene Rapitalinappheit hat nun den Aufsichtsrat zu einem Beschluß veranlaßt, der in hohem Grade auf eine Privatifierung der bisherigen Reichswerte hinausläuft. Das der Presse zur Verfügung gestellte Communiqué besagt darüber das Folgende:
Der Aufsichtsrat der Deutschen Werke beschäftigte sich in semer Sizung am 27. Februar mit der Abschlußbilanz zum 30. Sep tember und im Anschluß daran mit wichtigen Drganisations änderungen. Die Bilanz zum 30. September weist nach ange messenen Abschreibungen einen Ueberschuß von 360 995,84 M. aus, der auf neue Rechnung vorgetragen werden soll. Die Deutschen Berte haben im abgeschlossenen Berichtsjahr die Werke Lippstadt , Cassel, Rüstringen und Dachau stillgelegt. Die anderen Werte wurden weiter entwidelt. Es tonnten fehr große Fortschritte auf technischem Gebiete in den ver schiedenen Fabritationen erzielt werden.
Zur Fortführung des ursprünglichen Umstellungsprogramms würden indes noch sehr erhebliche Mittel für Anlagen und ols Betriebskapital erforderlich sein. Da es nicht möglich war, diese Mittel zu beschaffen, ergibt sich als fünftiges Programm, daß die einzelnen in Betracht kommenden Betriebe unter Mitwirkung der in Frage kommenden 2änder und gegebenenfalls unter heran. ziehung verwandter Industriezweige für fich
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in den Händen der Deutschen Werte vereinigt sein. Der erste| Beute des Privatfapitals werden. Darüber, mer die Trieb Schritt zu einer Enteignung des Reiches durch fräfte zu dieser Entwicklung sind, sollte mindestens eine die Privatindustrie wäre jedoch getan. offene parlamentarische Aussprache Klarheit schaffen.
Ist diese notwendig?
In der Klemme.
Den Deutschen Werken fehlt es zurzeit zur Ingangbringung ihrer Produktionsanlagen, soweit sie Aussicht auf ren- Deutschnationale Aufwertungsverlegenheit. table Beschäftigung haben, an einem Kapitalbetrag, der etwa mit 50 millionen Goldmark anzunehmen ist. Das Der Fuchs fizzt im Eisen. Hunderttausende von Stimmen Ausland tommt für dieses Werf kaum zur Kapitalbeschaffung haben die Deutschnationalen mit einer Aufwertungspropain Betracht. Der Hauptaktionär des Wertes, das Reich- ganda erschlichen, die eine ununterbrochene Heze gegen es besitzt 96 Proz. des Aktienkapitals, das 29 Millionen Mark die Sozialdemokratie und gegen die Republik darstellte. Jetzt beträgt verweigert ihm die Mittel. Das ist höchst auf sollen sie ihre Versprechungen erfüllen und ſizen in der fallend. Denn das Kapital, das hier für werbende Zwecke zur Klemme. Der deutschnationale Borsigende des AufwertungsVerfügung gestellt werden soll, beträgt nur einen winzigen ausschusses, Dr. Steiniger, ist bereits gezwungen, die Bruchteil derjenigen Summen, die in der legten Zeit in Flucht in die Deffentlichkeit anzutreten, um gegen der verschiedensten Form der privaten Industrie zu- die Kräfte zu polemifieren, die viel starter als er gewandt worden sind; man denke nur etwa an die Ruhrent- in der deutschnationalen Fraktion die Aufwertung hinterschädigungen. schädigungen. Während aber diese Subventionen dem Reich treiben. Er hat recht: unmittelbar nichts einbringen, glauben die Techniker und Kaufleute der Deutschen Werke bei einer derartigen Berstärfung des Eigenkapitals den Reichsbetrieben eine hinlängliche Rentabilität, das wären also dauernde Einnahmen für das Reich, zu sichern.
Der Stand der Reichsfinanzen kann nicht der Anlaß zu dieser Verweigerung des Kapitals sein. Für andere Zwecke war und ist genug Geld vorhanden. Hinter den Entschlüssen des Aufsichtsrates steckt vielmehr die Weigerung der unter dem Einfluß der Großindustrie stehenden bürgerlichen Parteien, die damit die lästige Konkurrenz ihrer Wenn das Reich aus seiner Produktionstätigkeit Vorteil zieht, Geldgeber beseitigen oder wenigstens beschränken wollen. will die Privatindustrie mindestens an dem Profit beteiligt sein.
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„ Die Deutschnationalen haben ganz eindeutige Wahl. versprechen gemacht. Wenn die Partei fie vergeſſen haben ſoäte,— die Wähler kennen sie um so beffer."
Die Verlogenheit der deutschnationalen Aufwertungspropaganda ist genau so groß gewesen und war genau so bewußt wie die Berlogenheit ihrer Hege gegen die sozialdemokratische Außenpolitik. Niemals haben die Deutschnationalen daran gedacht, ihre außenpolitischen Renommistereien in die Tat umzusetzen. Niemals haben sie daran gedacht, ihren verlogenen Versprechungen auf 100prozentige Aufwertung Taten folgen zu lassen. Jetzt winden sie sich wie der Wurm am Spieße. Dr. Steiniger muß sich in einem Artikel der Blatt in einem redaktionellen Artikel die These der extremen Nationalpost" dagegen wenden, daß dieses parteioffiziöſe Aufwertungs gegn er sich zu eigen gemacht hat. Seine Fronde kann niemand darüber täuschen, daß er ein Eingänger in seiner Partei ist und bleibt. Viel wichtiger ist, daß Graf Westarp in der Kreuz- Zeitung ", wenn auch in verschleierten Worten, so doch deutlich genug sich auf die Seite der Aufwertungsgegner stelli:
Es ist nicht anzunehmen, daß die Umorganisation sofort oder auch nur binnen furzer Frist zu einer Auflösung der Deutschen Werke führt. Bestehen bleibt in jedem Falle die Deutsche Werke A.-G., und man fann nur hoffen, daß es der Berwaltung gelingt, die lebensfähigen Betriebe„ Es sollte nicht vergessen werden, daß die Entwertung der Barwenigstens großenteils ganz in ihrer Hand zu behalten. vermögen nur eine Teilerscheinung der allgemeinen, durch Grundsäglich eröffnet aber der Beschluß des Aufsichts- das Ausland uns auferlegten Armut ist und daz rates einer weitgehenden Privatisierung der diese die letzten Grenzen bestimmt, die der Erfüllung desjenigen Reichsbetriebe Tür und Tor. Hat man, ehe man sich zugezogen sind, das erwünscht und erstrebenswert sein mag, ja auch diesem meittragenden Schritt entschloß, auch den früheren nur Recht und Billigkeit entsprechen würde." Leiter der Deutschen Werke, Direktor Weinlich, gefragt, der Bor Tische las man's anders. Da mar die Entwertung seinerzeit den ersten Aufbau der Produktion geleitet und so den der Barvermögen eine Folge raffinierter Schiebungen der mit Betrieben zur Eristenzfähigkeit verholfen hat? Das hätte man der Sozialdemokratie verbündeten jüdischen Kapitalisten. Die doch mindestens erwarten dürfen, zumal in der Verwaltung, udenrepubli" hatte das Geld entwertet. Der Deutschen Werte sehr weitgehende Meinungsver nationale Regierung" sollte den Schaden wieder schiedenheiten über die Richtigkeit des Entschlusses ge- gut machen. Gestern schreibt beschwörend Graf West arp: herrscht haben. Der in den Vorstand entsandte Aufsichtsrat, Direktor Hennrich, hat sein Borstandsmandat niedergelegt und sich in den Aufsichtsrat zurückgezogen.
organisiert und entwidelt werden. Berte berichtiges geleiftet. So haben fie u. a. die Fabrikation von Für die Arbeitnehmerschaft der Deutschen Werte bedeutet dieses Programm, zu welchem die Fortführung der Betriebe gehört, daß im Laufe der Zeit bei entsprechender Organisation der Betriebe eine permehrte 3ahl von Arbeitern in den Werfen beschäftigt werden kann.
Die Deutschen Werke, die bisher ein einheitliches Unternehmen mit vielen auf das Reich verteilten Betrieben waren, follen demnach zur Beschaffung des notwendigen Kapitals in eine größere 3ahl von Gesellschaften aufgelöst werden, an denen sich das Privatkapital beteiligen fann. Aus dem Reichsbesitz sollen so gemischt wirt schaftliche Unternehmungen erwachsen. Die Reichsanteile der gemischt- wirtschaftlichen Betriebe follen ebenso wie die etwa noch beim Reich verbleibenden Werte
Ebert.
Laßt der Geschichte Recht und Wort, Ihr werdet's in den Büchern lejen. Es frägt ein Weh den Toten fort, Denn dieser ist ein Mann gewesen.
Es war fein Mund, der Worte sprach, Es schien der kleinste von den Großen, subdi Und artete nicht Fürsten nach,
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Die Bolles 3orn von fich gestoßen. Doch wär am Steuer nicht voll Mut Ein Sohn des Boltes treu gestanden, So funtelte ein Fürstenhut Wie Schmachgestirn in deutschen Landen Laßt der Geschichte Wort und Recht- Dies Grab wird Bolf in Trauer einen. mshid Die Kraft des Volfes nur ift echt,
Die Große schmiedet aus den kleinen.
Franz Rothenfelder.
Leffing- Theater.
Das Deutsche Theater ist jeden Abend voll, weil die Heilige Johanna" nun schon seit Monaten tausende der Neugierigen anzieht. Triumph für Bernard Shaw und für Fräulein Bergner, das heilige Mädchen von Orleans . Darum ist im Deutschen Theater kein Blaß für neues Wert. Man mußte ins Lessing Theater, übersiedeln, um dem Regiffeur Erich Engel Gelegenheit für feine Shate. [ peare- Inszenierung zu geben. Der Regiffeur ist diesmal verdächtigt, ben„ Coriolan " verlangt zu haben, weil er Aktualitätserfolg von dem Stüd erwartete. Dann wäre Coriolan" anzusehen als Chef einer Obersten Heeresleitung, der trog manches blutigen Erfolges bei feinen lieben Landsleuten nicht beliebt ist. Denn er versteht es zwar 31 fiegen, aber er möchte gleichzeitig auf seine Landsleute schelten und spuden dürfen. Das wollen die Plebejer von Rom nicht dulden und fie verbannen ihn außer Landes. Daß„ Coriolan " fia) nun gerade mit den Feinten Roms verbündet, um seine Baterstadt an allen vier Eden anzuzünden, wird von Shakespeare zunächst als ein tragisches Heldenstück angefehen. Die Tragif wird größer, da„ Corto lan" von seinem Beginnen zurücktritt, weil Mutter, Gattin und Sohn fniefällig fein Erbarmen erbetteln. Ein Dolchstoß von hinten, ge führt von den Feinden Roms, die eben noch die Berbündeten Coriolans gewesen waren, macht der Tragödie ein Ende.
Es gibt in diefer politischen Haupt- und Staatsattion einige große Szenen, die Heldenmutter beschwört den Heldensohn, daß er fich zur Sache des Boltes belehre und die Leute non unten nicht bloß Hunde schimpfe. Die nämliche Heldenmutter, die sich über schypänglich an den Narben des Sohnes freut, fniet vor dem Sohne,
Die Deutschen Werke gehören zu dem wertvollsten Besiz des Reiches an Produktionsmitteln. Sie haben für die deutsche Boltswirtschaft an vielen Stellen Spinnereimaschinen in Ingolstadt aufgenommen, ohne die die deutsche Textilindustrie vollkommen abhängig von ausländischen Fabrikanten wäre. Es sollte für eine Regierung, die die Wirtschaftsinteressen des Reichs wahrzunehmen hat, selbstverständliche Pflicht sein, diesen wertvollen Befig zu wahren. Statt dessen läßt sie es zu, daß jezt die Privatindustrie ihre Hand nach der willkommenen Beute ausftreden fann und am Ende gar die durch die Ruhrentschädigungen gewonnenen Kapitalien dazu benutzt, um die Reichsbetriebe an sich zu ziehen. Dagegen ist von der Arbeiterschaft der entschiedenste Proteft zu erheben. Nachdem die Deutschen Werte ihre Lebensfähigkeit auf vielen Fabritations gebieten erwiesen haben, dürfen die bisher zu ihrem Ausbau verwendeten Mittel der Allgemeinheit nicht eine willkommene
und sie reißt Schmiegertochter und Enteltind zu sich auf den Boden, um ihr Land zu retten. Und dann noch die große Rednerszene, in der Coriolan es nicht erträgt, von Tribunen und Blebejern als ihres gleichen angeschwärmt zu werden. Auf diese Höhepunkte müssen Regiffeur und Dramaturg hinsteuern, ohne den Zusammenhang zu zerreißen. Diese Szenen find heroisch, darum versündigt sich ein Regisseur, wenn er die Auftritte der Masse allzu sehr mit unterscheidender Realisti? belastet. Erich Engel stöbert die Nüancen herauf, die nur Spizfindigkeiten bedeuten, aber teine Vertettung des manchmal gliederlosen Dramas. Friz Kortner hat außerordent lich überlegt gespielt. Sein Coriolan ist tlug, aber auch weich. Dieses Gemisch ist schön. Man sucht manchmal bei Koriner nach der tiefften Quelle feines Talents. Man möchte ihn tadeln, weil er sich nur artistisch entfaltet, aber dann bewundert man doch Mittel, die ihn in die Reihe der großen Komödianten stellen Benn Agnes Straub, die Heldenmutter, ihr hochgetöntes Heldentum nicht bis Kreischen übertrieben hätte, würde sie unendlich groß gewirkt haben. Auf ihren Bewegungen und auf dem merkwürdig tragischen Geficht lag die Inbrunst des Menschen, der sich nur ein tauchen will in die allerheißeste Innigkeit. Sie hätte gar nicht über. treiben müffen, fie hätte mildern müffen, und sie wäre großartiger gewefen. Dieses Maß besaß in allem Jakob Tiedtke . Er weiß feine Mittel vorsichtig zu gebrauchen. Von Natur wirkt er komisch, beinahe ungeschlacht. Auf der Bühne erreicht er es, als ein tragischer Freund beflagt zu werden. Er hat fleine Methoden, um sich förper: lich auf der Bühne zu verwandeln, aber er ist ein sicherer Herr dieser Methoden. Max Hodorf.
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Elie Caster Schüler, die große Dichterin, hat beschlossen, sich nichts mehr gefallen zu laffen. Deshalb schreibt fie eine herrliche Broschüre unter dem revolutionären Titel Ich räume auf". Eine Anflage gegen ihre Berleger, von denen fie fich cusgebeutet bünft, foll die Schrift sein, doch eine leuchtende Dichtung von diamantner Schöne ist selbst dieses Beschwerdebuch" geworden. zichtet dabei auf jede Propaganda wohi mitgehaßter Stonzertoiret Da gibt sie fezner einen Vortragsabend im Meisterfaal, verionen, inferiert auch nicht, platatiert nicht und spricht doch fast dankbar: Else Laster- Schüler soll nicht verzweifeln, denn groß ft vor vollem Haus. Der Beifall der Gemeinde ist start, ehrlich und zahlt haben sollten. die Schar ihrer Freunde auch wenn mittler sie miserabel beBas fie las? Gedichte, Essais und wieder Gedichte eines roar schöner als das andere, am allerschönsten aber wohl das Lied auf ihren lieben Sanft Peter Hille . Und wie sie las? Wohl so, wie eine gute und fluge Frau nun einmal lejen muß; tlar und Berte leuchtendem Gehalt, und mie der Gemälde legtes entsteht, schön formen fich die Worte, die kristalne Gestaltung entspricht der wandelt der Saal sich zum Tempel.
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Was tann man da anderes tun als banken?
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ergo.
Das Pediskript. Was ein Manuskript ist, weiß jedermann: es ist eine Schrift, die mit der Hand geschrieben ist, also eine Handschrift. In Anlehnung an dieses Wort hat jetzt ein Mann. der seine Memoiren geschrieben hat, das Wort Bediftript gebildet. Bediftript wäre also eine Schrift, die mit dem Fuß geschrieben ist, eine Fußschrift. Und jene Mémoiren sind in der Tat mit dem Fuß geschrieben, denn der
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Jedenfalls steht über den Intereffen der Schuldner und Gläu biger die Staatsnotwendigkeit und die wirtschaftliche und politische Zukunft des Bolles, die Rücksicht auf Treu und Glauben ebensowohl wie die Notwendigkeit, die Gesamtheit der Wirt haft lebensfähig zu erhalten und zu fördern. Es sind also nicht nur egoistische Interessen, es find in erster Linie fachliche Forderungen und Erwägungen, zwischen denen der Aus gleich gefunden werden muß. Das Bemühen, diesen Ausgleich be. reits innerhalb der deutschnationalen Fraktion selbst herzus ftellen, entspricht genau demjenigen, was die Partei im Wahlkampf bil versprochen hat. Als damals unier voller Zustimmung der in den Parteiorganen vertretenen Wirtschaftskreise hervorragendſte Verzugt treter der Gläubiger und Sparer Schußver. bände an sicherer Stelle aufgestellt wurden, war die Absicht eben die, daß diesen Persönlichkeiten die Möglichkeit eingeräumt werden sollte, sich in der engen Arbeitsgemeinschaft der Fraktion mit den Vertretern von Hausbesis, Landwirtschaft und Induſtrie auseinanderzusehen und mit ihnen gemeinsam die mög lichen und durchführbaren, nach allen Seiten gerechten und vor der Zukunft zu verantwortenden Vorschläge zu suchen und zu finden."
Mann, der sie herausgibt, ist als Armloser geboren und hat sich fo erzogen, daß er alles, was er tut, mit den Füßen vollbringt: er hält beim Effen Messer und Gabel mit den Füßen, schreibt mit den Füßen, spielt Klavier und Billard mit den Füßen usw. Es handelt sich um jenen Herrn Unthan , der vielen wenigstens dem Namen nach bekannt sein dürfte, da er sich mit seinen Fußtünften in ganz Deutsch land gezeigt hat. Es tennt ihn auch, wer Gerhart Hauptmanns Roman Atlantis" gelesen hat, da er dort unter einer sehr durchfichtigen Maske vorgeführt wird. Während des Krieges und nach dem Kriege hat Unthan fich in mancher Weise nüßlich gemacht: er hat den Unglücklichen, die ihre Arme eingebüßt hatten, in öffent lichen Lehrvorträgen und durch praktische Demonftrationen gezeigt, mie man im Leben auch ohne Arme sich betätigen und ein nützliches Glied der Gesellschaft bleiben tamm.
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36 000 Zeitungen in einer Stunde. Für eine schwedische Zeitung ist von einer Würzburger Firma eine Zeitungsdrud- Rotationsmaschine hergestellt worden, die alle bisherigen Maschinen in Schatten stellt. Diese Maschine, die 7 Meter hoch und 21 Meter lang ist, ist imftande, in einer Stunde 36 000 3eitungen zu je 48 Seitgen herzustellen, also nicht weniger als 1728 000 3eitungsfeiten!
7 Pfund Zeitungspapier müssen ihr in der Sekunde zugeführt werden, Sie verbraucht in der Stunde 220 Zentner Papier die in der nächsten Sekunde bedruckt fämtlich wieder herauskommen. Allein das Heranschaffen von Beitungspapier beschäftigt, wenn die Maschine in Bang ist, über 20 Mann.
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Spielplanänderung. Im Schauspielhause wird Montag und theater Faust"" und Nathan der Weise ". Im Opernhause geht Donnerstag ber Brinz von Homburg" gegeben, im Schiller. am Montag statt Figaros Hochzeit " Jenufa in Szene.
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Bremiere des Herrnfeld Theaters ist auf Montag, den 2., verlegt, Die Neueinstudierung von Orpheus in der Unterwelt " im Deutschen Opernhause ist verschoben. Montag gelangt baher Fidelio" zur Aufführung.
einen Vortragsabend.( Goethe, Heine, Arno Holz .) Maria Janta veranstaltet in der Berliner Sezession am Donnerstag
8 Uhr abends, in den Spichernfälen, Spichernſtr. 3.( Untergrundbahn beiterorganisation Boale 3ion veranstaltet Mittwoch, den 4. März, Für das arbeitende Palästina. Die jüdische Sozialdemokratische ArNürnberger Blas) eine große sozialistische Stundgebung für bas ats beitende Palästina. Ansprachen halten: Reichstagspräsident Baut Löbe, Reichstagsabgeordneter Eduard Bernstein , Reichstagsabgeordnete Toni Sender , Alfred Berger, Dov Hos( Palästina), Dr. Werner Frou fädter, M. New tebt, Sch. Rubel u. a. Eintrittslarten bei Bothe u. Bos, M. Wertheim, Seipziger Straße, in den jüdischen Buchhandlungen und im Geiretariat Poale Ston, Auguftfir. 17.
Brofeffor Strumbachs ftatt. Thema: 2 eben am Ufer der Meere Im Museum für Meeresfunde findet Dienstag, 1 Uhr, eine Führung Abends 8 Uhr spricht Profeffor Solger über„ Die deutschen Dünenfüsten". Wilhelm von Scholz liest am Donnerstag, abends 8 Uhr, aus eigenen Werfen in der Buchhandlung J. M. Spaeth, Königftr. 52.
Befteuerung der Golleshäuser in Rußland . Der Sovjet von Veters. nicht befteuert worden find, von nun ab mit einer Steuer zu belegen. burg bat beichlossen, die Stirchen, Synagogen und Moscheen, die bisher Die Steuer foll auch auf alle anderen zuz Sweden religiöser Rulte ent stehenden Gebäude ausgedehnt werden.