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Nr. 102 42. Jahrgang

6. beilage des Vorwärts

Zum Kampf um die Getreidezölle.

lehn notwendigerweise steigern. Denn ein weiteres Herabgehen der Reallöhne ist bei der dermaligen Unterernährung der deutschen   Ar­beiter nicht nur aus Rücksichten der Menschlichkeit, sondern schon mit Rücksicht auf ihre Leistungsfähigkeit ausgeschloffen.

Der scharfe Ton, der auf der letzten landwirtschaftlichen Woche von den Führern der großagrarischen Organisationen angeschlagen murde, hat den legten Zweifel darüber beseitigt, daß die Frage in den nächsten Monaten für Deutschland   zur Entscheidung drängt. Gerade zur rechten Zeit erscheint daher die neue Auflage des seit Wer heute für Wiedererlaß der Getreidezölle eintritt, zeigt, daß langem vergriffenen Wertes von Professor Lujo Brentano   Die über das Intereffe ganz Deutschlands   feßt. Sehr unüberlegt aber er das Sonderinfereffe eines Zehntels der deutschen   Bevöiterung deutschen   Getreidezölle( Berlag J. G. Cottasche Buch- flingt es, wenn man auf den Nachweis, daß das deutsche   Bolt bei handlung Nf., Stuttgart   und Berlin  . Preis geh. 10 M.). Das Buch, Wiedereinführung der Bevorzugung dieser Minderheit angesichts der das zuerst als Denkschrift erschienen ist, ist als Quellenwert für die Tatsache, daß es außerftande ist, seinen Getreidebedarf auf deutschem Beurteilung der Getreide zollfrage von grundlegender Bedeutung. Boden zu erzeugen, verelenden müsse, daß Deutschland   gezwungen Es enthält eine Fülle von Zahlenmaterial für die Kritik der Wir sei, in steigendem Maße überwiegender Industriestaat zu wer fung der Zollpolitik in der Vorkriegszeit. Der terliche Teil ist wohl ten, um burch Austausch seiner gewerblichen Erzeugnisse gegen die die gedrängteste Zusammenfassung aller Gründe für eine Freihandels- nötigen Lebensmittel zu erlangen, daß es nur so wieder eine geachtete Agrarprodukte des Auslandes die zur Ernährung seiner Bevölkerung politit und die glänzendfte Widerlegung der gegnerischen Argumente, Stellung im Kreise der übrigen Nationen erlangen fönne und daß die in der nationalökonomischen Literatur besteht. Beschränkt sich diese Notwendigkeit infolge der von ihm übernommenen Zahlungs­das in den Anlagen wiedergegebene Zahlenmaterial auf die Bor verpflichtungen dringend geworden sei, wenn es nicht den Santtionen friegszeit, so zieht Brentano in seinen teglichen Ausführungen auch verfallen wolle, von denen es bedroht ist, mit frommen Sprüchen die Entwicklung der deutschen   Landwirtschaft nach dem Kriege heran entwortet gleich dem: Was nüßt es dem Menschen, wenn er die zum Beweis dafür, daß eine Schutzzollpolitik nach dem Kriegels ob nicht die sittliche Verwilderung, welche die seit zehn ganze Welt gewinnt, aber ar feiner Seele Schaden leidet." genz unmöglich geworden ist. Jahren dauernde Unterernährung des deutschen   Bolles ge­Nach meiner Ueberzeugung wäre die Annahme der von der Re- bracht hat, deutlich zeigte, was aus der Seele wird, wenn es gierung eingebrachten Zollvorlage ein Unglüd für Deutschland  . Bon allen ihren sonstigen Wirkungen abgesehen, würden sie es außerstand fezzen, feine im Londoner   Abkommen übernommenen Verpflichtungen zu erfüllen und damit allen Folgen preisgeben, die an deren Nichts erfüllung geknüpft sind."

So schreibt Brentano in seinem Vorwort. Weiter geht er am Schluß seines Wertes auf die gewichtigen Argumente ein, die neuerdings Professor Aereboe   im Interesse der Landwirtschaft gegen die Getreidezollpolitik geltend gemacht hat und über die wir feinerzeit gleichfalls berichtet haben.

Besonders interessant find folgende Ausführungen, in denen Brentano die Unmöglichkeit der Schutzölle mit den Erfahrungen der Nachtriegszeit begründet:

Es wurde oben gezeigt, daß nur solche Landwirte von hohen Getreidepreisen und den Getreidezöllen, die sie hervorrufen, Borteil haben, die Getreide verkaufen, und daß als solche nur die Inhaber der Betriebe von 5 Heftar und mehr zu rechnen sind. Nach den Angaben des Statistischen Jahrbuchs für das Deutsche Reich" für 1923 hat Deutschland   infolge der ihm abgenötigten Gebietsabtretungen, wenn man von der letzten Betriebszählung, die wir haben, von der von 1907, ausgeht, heute nur mehr 1 180 368 Betriebe von 5 Hettar und mehr. Diesen steht die Gesamtheit von 5068507 Betrieben gegenüber.

Sonach wären heute 23,29 Proz. der deutschen   Landwirte an hohen Getreidepreisen intereffiert

eine geringe Aenderung gegenüber der Zeit vor dem Kriege. Unders, wenn man die interessierten Betriebsinhaber und ihre Familien der Bevölkerungsziffer von Mitle 1922 gegenüberstellt. Dann ergeben fiá, unter Annahme, eine Familie bestehe aus 5 Personen, 5 mal 1 180 368= 5 901 840 Personen, die von hohen Getreidepreisen und Getreidezöllen Borteil haben, bei einer Bevölkerung von 62 036 000 Mitte 1922.

Das ergibt nur mehr 9,64 Proz. der Bevölkerung, die von Getreidezöllen Borteil haben; ihnen stehen 90,36 Broz gegenüber, die ihnen indifferent gegenüberstehen oder schwer dadurch belastet werden. Die Last, welche die Bevölkerung infolge der 1962 ihr aufer Icgten Getreidezölle zu tragen hatte, hat vor dem Krieg jährlich etwa eine Milliarde betragen. Ich bin bei der obigen Berechnung von der für die Landwirte viel zu günstigen Annahme ausgegangen, es feien 19 Proz. der Bevölkerung an hohen Getreidezöllen inier effiert. Es find, wie eben gezeigt, heute nur 9,64 Proz. Ein gering, fügiger Teil des Refles ist, weil er selbst seinen Getreidebedarf produziert, in different; tie überwältigende Mehrheit des Volkes müßte jenen 9,64 Proz. jährlich einen Tribut von rund einer Milliarde zahlen, wurden die Getreidezölle, wie sie vor dem Kriege erhoben wurden, wieder eingeführt. Bergegenwärtigen wir uns, mas das deutsche Bolt heute zu zahlen hat, um uns ein Urteil zu bilden, ob es dazu imftande ist.

dem Menschen an den zur Erfüllung seiner fittlichen Pflichten unent behrlichsten Lebensbedingungen gebricht."

Wir halten es für notwendig, diese durchschlagenden Beweis. gründe gegen eine Neuauflage der Getreidezollpolitik weitesten Kreisen der Arbeiterschaft zugänglich zu machen, die am schwersten unter einer fünftlichen Brotverteuerung zu leiden hat.

Hypothekenbanken und Rentenbank- Kreditanstalt.

Wie wir aus Kreifen der Hypothefenbanten erfahren, steht man dem Projekt der neuen Agrarbant nicht sehr sympa thisch gegenüber. Weniger aus Konkurrenzgründen, denn die Auf­gaben, die die Hypothekenbanken in bezug auf den Realkredit haben, werden durch diefes neue Institut nicht berührt, da das Institut ent­weder direkt oder indirekt sich der Hilfe der bestehenden Hyporhefens banken und Banbichaften bei der Begebung von Hypothekar- und Realkrediten bedienen mußte. Die Hypotheten banten werden dieser Seite des Geschäfts aver wahrlheinli wenig Aufmert famfeit widmen fönnen, weil lie ihre bisherige Tätigkeit fortfegen, burch fie vollkommen in Anspruch genommen werden. Das neue In­ftitut stellt eine unnötige Vermehrung der bestehenden Organisationen für den Real- und Hypothefarkredit dar, muß also in Zeiten der Geld. Inappheit diesen Kredit verteuern, in Zeiten der Geldflüssigkeit das Kreditgeben für die Geldgeber unlohnend machen. Es ſei, so meint man, allerdings zu begreifen, daß die Landwirtschaft die Gel. der, die sie einmal für die Rentenband hergegeben hat, in ihrem Sinne verwandt fehen will und daß sie sich auch durch das Schaffen eines entsprechenden Instituts die Einflußnahme auf die Kreditgebarung mit ihren Geldern sichern will. Ob der damit beabsichtigte wirt. fchaftliche Erfolg auch wirklich eintreten würde, sei eine andere Frage, die man im Hinblick auf die angedeuteten Gefahren der Ueber. organisation nicht ohne weiteres bejahen könne.

Wie versichert

Auch die landwirtschaftlichen Genossenschaften haben Bedenken. Wie die Eca zu dem dieser Tage veröffentlichten Gefeßeniwurf über die Bildung einer Rentenbank- Kreditanstalt erfährt, findet dieser Entwurf in den Kreisen der landwirtschaftlichen Genossenschaften feineswegs einhellige Zustimmung. Die Bedenken, namentlich der Genossenschaftstassen, richten sich besonders dagegen, daß die geplante Rentenbank Kreditanstalt sowohl Personal wie Real Kreditgeschäfte betreiben soll. wird, werden die landwirtschaftlichen Genossenschaften dem Plan der Errichtung der Rentenbant- Kreditanstalt nur unter der Be geplanten Anftalt auf Real Kreditgeschäfte beschränkt bleibt, und dingung ihre Zustimmung erteilen, daß der Geschäftsbetrieb der da die Mittel, die für die Personalkreditgeschäfte aus Rentenbank­geldern und auf Grund des Liquidierungsgesetzes für den Renten­marfumlauf zur Verfügung stehen, direkt an bestehende Personal. Stredit- Institute geleitet werden.

T

Deutschland ist ein an Rohstoffen armes Land. Bor dem Kriege hatte es Ueberfluß nur an Kohle und Kali. Sein früheres Eine neue Industriestadi bei Bochum  . Eine neue Industriestadt Kalimonopol hat es durch die Abtrennung von Elsaß- Lothringen   und die Entdeckung von Kalilagern in Amerifa verloren, und der Friede Alten- Bochum   aufführen. Auf einem 30 000 Quadrameter großen merden die zum Lothringentonzern gehörigen Elsaß   Werte in hat ihm 25,9 Proz. seiner Kohle, 74,5 Proz. seiner Eisenerze, 68,3 Broz feiner Zinterze genommen. Es muß aljo heute mehr und zwei Elektrostahlöfen, ferner ein Hammerwerk und ein Blech Gelände ersteht ein neues Stahlwert mit zunächst zwei Martin­Rohstoffe einführen, um die Fertigwaren herzustellen, die es zur Bezahlung seiner Einfuhr ausführen muß, und seine Einmalzwert. Auf der Zeche Lothringen in Gerthe  , die mit dem neuen fuhr an Nahrungsmitteln muß, um seine Bevölkerung leistungsfähig Bert bereits jetzt durch eine Privatbahn verbunden ist, wird eine zu erhalten, nach der Verminderung seiner landwirtschaftlich genugten neue Kofereianlage gebaut. Die Arbeiten zum Bau einer Kolonie Flädje um nahezu 5 Millionen Hektar größer werden. Ist es infoige riesigen Ausmaßes find schon in Angriff genommen, und Flädje um nahezu 5 Millionen Hektar größer werden. Ist es infoige als ersten Erfolg sieht man bereits mehrere große Beamtenhäuser. der genannten Beraubungen für Deutschland   viel schwieriger ge worden, Soll und haben seiner Handelsbilanz auszugleichen, fo tommt noch dazu, daß das Londoner   Abkommen ihm die Verpflich tung auferlegt hat, pom Jahre 1926 an jährlich 1200 millionen und von 1928 an jährlich 2% Milliarden Goldmart an die Siegerländer zu zahlen, und dies für unbestimmt lange Zeit. Der Dawes Ausschuß hat zugegeben, daß feinerlei Sicherheit vor­handen ist, daß Deutschland   jährlich einen Ueberschuß seiner Ausfuhr über seine Einfuhr im Betrage von Milliarden Goldmark zu schaffen vermöge, wie er nötig ist, um den ihm auf­erlegten Berpflichtungen zu genügen. Schafft es ihn nicht, so drohen ihm aber Santtionen, von denen die Ruhrbesetzung einen Bor­Geschmad gegeben hat.

Dak der zur Abwehr solchen Unglücks, das dem Untergang Deutschlands   gleichtäme, nötige Ueberschuß der Ausfuhr über die Einfuhr nur durch Ausfuhr industrieller Produkte beschafft werden fann, wird von feiner Sette bestritten. Damit ist aber die Unmöglichkeit von Agrarzöllen für jeden Denkenden zugegeben. Es liegt auf der Hand, daß wir einen Ausfuhrüberschuß im Berte ron 2% Milliarden Goldmark an fich nur erzielen fönnen, wenn unsere Industrieprodukte billiger als die des Auslandes find. Dazu tommt aber noch, daß die Siegerlander sich in dem eigentüm lichen Widerspruche bewegen, daß fie Milliarden Goldmart jähr lich von uns haben wollen, sich aber vor ihrer Zahlung fürchten, da fie nur in Produkten unserer Arbeit stattfinden kann, und sich gegen beren Konkurrenz durch Schutzölle und andere Einfuhrerschwerungen zu schüßen suchen. Das nötigt Deutschland  , feine Produktions­fosten herabzudrüden. Agrarzölle müffen aber den Geld­

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Ein neues Krupp- Monopol.

Das Eisen, das am allgemeinſten verbreitete Metall, hat in der chemischen Zusammenseßung, in der es, zur Berarbeitung gelangt, Laufe der Zeit diesem Uebel zu Leibe gegangen, aber erst in der einen großen Fehler: es rostet. Mit vielen Mitteln ist man im jüngsten Vergangenheit ist es gelungen, einen endgültigen Erfolg zu erzielen. Im Jahre 1912 wurde in den Werkstätten der Friedrich Krupp   Aft.- Ges. die Versuchsreihe zu Ende geführt, durch Zusatz anderer Metalle das so legierte Eisen oder den Stahl rost un empfindlich zu machen. Das deutsche   Patent( Nr. 304 126) batiert vom 17. Oftober 1912. Im folgenden Jahre wurde es in Dänemark  , England, Frankreich  , Italien  , Norwegen  , Defterreich, Rußland  , in der Schweiz   und in den Vereinigten Staaten   an gemeldet.

Der Krieg hat das Batentrecht der Firma Krupp   in vielen Län­dern illusorisch gemacht. In England hat die Firma The Firth. Brearley Stainless Steel Syndikate Ltd. eine Produktion rost­freien Stahls eingerichtet und hat sich das Verfahren ebenfalls paten tieren lassen. Insbesondere handelt es sich um das Recht der Ver­wendung von rostfreiem Stahl zu Gebrauchsartiteln( Solin­ger Stahlmaren), chirurgischen Instrumenten u.. ä. Für diese Artikel hat der nicht rostende und unter Säurewirtungen flecfrei bleibende Stahl eine große Bedeutung. Eine Bedeutung, die jedem einzelnen Menschen, der Messer, Gabel, Löffel oder Scheren irgendwelcher Art u. a. gebraucht, zugute fommen tann. Die neue Erfindung gilt mit Fug und Recht als ein Fortschritt, der ohne fapitalistischen Sonderprofit durch ein Patentmonopol der Welt gehören dürfte. Das geltende Recht aber macht daraus eine Domäne der Firma Arupp, die fich allerdings jüngst darüber hat mit der genannten englischen Firma verständigen müssen. Diese Verständigung ist in der Weise geschehen, daß alle Verbraucher und Verarbeiter von roft­freiem Stahl in allen Ländern der Erde diesen nur von Krupp   oder der englischen Firma beziehen dürfen, bzw. von den von diesen be­

Sonntag, 1. März 1925

stimmten weiteren Firmen. Borläufig hat die Firma Krupp   in Deutschland   und Desterreich mit den folgenden Firmen ein Abe tommen für die Lieferung von rostfreiem Stahl durch diese ge schlossen: Bergische Stahlindustrie in Remscheid  , Stahlwerte Schöller­Bleckmann in Wien  , Gebr. Böhler in Düsseldorf  , Stahlwert Becker in Billich, Rheinmetall in Düsseldorf  , Stahlwerte Buderus- Röchling in Weßlar und Glockenstahlwerte in Remscheid  .

Das deutsch  - englische Privatabkommen geht aber noch weiter. Es hat auch den Abfazmarkt für Fertigfabritate aus feinen Stahlwaren in Frage fommt, zwischen der Solinger   und nicht rostentem Stahl, menigstens soweit die Fabrikation von Sheffielder Industrie aufgeteilt. Nach England und Frankreich  nicht versenden und nach den Bereinigten Staaten und Japan   nur dürfen deutsche   Fabrikanten rostfreier Stahlwaren, diese überhaupt dann, wenn sie von Krupp eine besondere Erlaubnis bekommen. Sonst steht die Welt für den Konkurrenzkampf der beiden nationalen Fabrikantengruppen frei.

Butünftig merden also zwei Firmen die Produktion von rost­freiem Stahl bestimmen nach Umfang und Breifen. Sie werden weiterhin, obwohl sie selbst nicht Hersteller von Fertigfabrikaten ihrer Botmäßigkeit haben. Sie haben es durch das Mittel aus rostfreiem Stahl sind, diese Fabritation vollständig unter eventueller Materialsperren in der Hand, zu diftieren. So üben sie ein Monopol aus, das ihnen wertvoll ist nur wegen der Möglichkeit, daraus die höchsten Profite zu erzielen. Die Ver. braucher aber bezahlen die 3eche. Das ist fapitalistisches Recht und gottgewollte Ordnung.

Besserer Beschäftigungsgrad in Berlin  .

Die Befferung auf dem Arbeitsmarttfreitet mach dem Bericht des Landesarbeitsamts Berlin   langfam fort. Der allgemeinen Aufwärtsbewegung folgen nunmehr auch die bisher weniger gut beschäftigten Gruppen, besonders auch das Gastwirts gewerbe, in dem sich eine lebhafte Vermittlungstätigkeit zeigt. Auch im Baugewerbe fcheint sich eine beffere Konjunktur jetzt vorzubereiten, die zunächst allerdings nur in der erhöhten Anforderung von Tech­nitern und in vermindertem Maße auch von Maurern in Erscheimmg tritt. Insgesamt weift die Arbeitslosigkeit eine weitere Ab nahme auf.

Es waren 60 519 Personen bei den Arbeitsnachweisen eingetra gen, gegen 62 767 der Borwoche. Darunter befanden sich 47.029 ( 49 072) männliche und 13 490( 13 695) weibliche Personen. Unter insgesamt 30 282( 31 092) Berfonen. Die Zahl der zu gemeinnützigen stüßung bezogen 25 658( 26 528) männliche und 4624( 4564) weibliche, Pflichtarbeiten lleberwiesenen betrug 355 gegen 367 der Borwoche.

Die Landwirtschaft und Gärtnereien stehen in Zeichen eines steigenden Kräftebedarfs. Die verhältnismäßig guten Beschäftigungsmöglichkeiten in der Metallindustrie führten zu erhöhter Bermittlungstätigkeit und weiterer Abnahme der Arbeits ber Glettro- und Rabioindustrie zeigte fich auch der Autobau, die losigkeit. Außer dem gut beschäftigten Spezialwerkzeugmaschinenbau, Rabelindustrie und die Eisengießerei gut aufnahmefähig, was insbe fondere auch in der stärkeren Nachfrage nach Maschinenformern jum Ausdrud gelangt. Dem Bedarf an gut eingearbeiteten Spezialträften fonnte nicht in allen Fällen entsprochen werden.

Das Spinnstoffgewerbe bot mit Ausnahme der Striderei gute Beschäftigungsmöglichkeiten. Für die 3 ellstoff- und Ba. pierherstellung und Verarbeitung hat die gute Kon junttur angehalten. Weiterhin günstig entwickelten sich die Beschäf­tigungsmöglichkeiten in der Lederindustrie und Industrie Ieberartiger Stoffe für Geschirrsatiler und Tapezierer aller Branchen. Bolsterer für Matratzen und Magazinarbeit blieben gesucht

ständig. Un Modelltischlern und einigen Spezialinftrumentenarbeitern Im Holz und Schnigstoffgewerbe beffert sich die Bage macht sich bereits ein Mangel bemerkbar. Das Nahrungs- und Bermittlungstätigkeit auf. Bevorzugt bei der Einstellung in der Genußmittelgewerbe weist für fast alle Gruppen eine gute Schokoladenindustrie wurden in der Hauptfache jugendliche Kräfte. But befchäftigt blieb im Bekleidungsgewerbe die Herren und Damenkonfettion. Auch die Maßbranche meldet größeren Bedarf Anzeichen einer Besserung. Im Baugewerbe ist die Bage faſt an Arbeitsfräften. Die Schuh- und Schäfteindustrie zeigt gleichfalls unverändert. Nur Maurer wurden etwas stärker angefordert. In der

Gruppe Lohnarbeit wechselnder Art wird eine beffere Beschäf tigung gemeldet.

Ein großer Auslandsauftrag der AEG. Die AEG. hat sich troß Millionen Dollar von der Regierung von Guatemala   gesichert. Es internationaler Konkurrenz einen Auftrag im Werte von vier San Felipe nach Quezaltenango  . Erforderlich ist zum handelt sich um den Bau einer elektrischen Hochgebirgsvollbahn von Ausbau dieser für den Verkehr des Landes außerordentlich wichtigen Bahn die Anlage eines Wasserkraftmerfes von 3600 PS., das bis auf 14 000 PS. erweiterungsfähig fein soll. Die Lieferung umfaßt und Oberbaumaterial, sowie Bersonen- und Güterwagen. Die ferner die notwendigen elektrischen Unterstationen, Brüden, Beitungs­Bahn ist 45 Kilometer lang und hat große Steigungen zu über minden. Sie soll insbesondere das westliche Guatemala  , das land. wirtschaftlich sehr fruchtbar ist und dessen Hochplateau große Kaffee­plantagen trägt, erschließen helfen Ihre Anlage erfolgt in der Beife, daß durch fie die Berbindung von allen Plägen Nordamerikas  mit den Hauptstädten Zentralameritas ermöglicht wird.

Aus der Generalversammlung der Ufa. Bon der gewaltigen Aus dehnung des Films erhält man einen Begriff, wenn man erfährt, daß der Nibelungenfilm, der von der Ufa hergestellt worden ist, bisher über 10 Millionen Menschen gezeigt wurde. Er wird nach den Ausführungen, die in der Generalversammlung der Ufa   von und ebenso wird Der letzte Mann  " in Kürze seine Uraufführung in der Verwaltung gemacht wurden, demnächst in Paris   gezeigt werden fich fich dem Film gegenüber tritischer einzustellen und Filme, die Londen   und Paris   erleben. Das deutsche Publikum beginnt allmäh qualitativ nicht auf der Höhe sind, abzulehnen. Die technischen Vera

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