bas ganze Bolf nur ein großes Unglüd geworden und es märe bei uns gefommen wie in Rußland , wo Millionen und aber Millionen Menschen starben, weil sie überhaupt nichts mehr zu essen hatten. Wollte man Deutschland retten, so durfte man sich nicht der Verzweiflung überlassen, sondern mußte mit Bedacht nach einem festen Plan zu Werte gehen. Das tat Friedrich Ebert . Nachdem ihm der letzte faiferliche Kanzler, der Prinz Mag von Baden, fein Amt übertragen hatte, wurde er auch pon den Bertretern des revolutionären Volfes, den Arbeiter- und Soldatenräten, mit
Parteigenossen und Parteigenoffinnen!
Berlin macht als Stadt einen pöllig teilnahmlojen Eindruck. Außer amtlichen Gebäuden und Gesandtschaften hatten am Sonnabend nur wenige Häuser halbstod geflaggt.... Die Be Die Berliner Arbeiterschaft ehrt den ersten Reichs- teiligung der Berliner an der Ueberführung der Leiche war ein präsidenten der jungen deutschen Republik am Mittwoch, den fach kläglich zu nennen. Soweit die Bresse tatsächlich die Stim4. März, dem Tage der Ueberführung des Genoffen Ebert in mung ihrer Leser widergibt, muß erflärt werden, daß die erbrüdende seine Heimatstadt Heidelberg , durch Massenbeteiligung vaterländische und völlische Mehrheit des Boites feineswegs irgendwelche Trauer befundet hat." am Trauer3 ug( fiehe Aufmarschplan).
Am gleichen Tage veranstaltet die Partei abends 8 Uhr
Auf der zweiten Seite flagt sie unter der Ueberschrift: „ Gefühlsverirrung" über die große Teilnahme des
fünf anderen zuſammen, zum Bolksbeauftragten gewählt. Gedenkfeiern für Friedrich Ebert Bolkes, bie selbst nationale Männer" erfaßt habe:
Darin zeigte sich das große Vertrauen, das man auf allen Seiten zu Ebert hatte. Und dieses Vertrauen war auch ge an folgenden Stellen: rechtfertigt. Denn Ebert faßte nun den Plan, daß das ganze Bolf, Männer und Frauen, eine Bersammlung von Bertre tern, die Konstituierende Nationalversamm I ung, wählen und daß die dann bestimmen sollte, was meiter zu geschehen habe.
Die Konstituierende Nationalversammlung wählte Ebert zum ersten Präsidenten der Deutschen Repu blit. Ein Mann aus dem arbeitenden Bolt, ein früherer Sattlergeselle, stand nun an dem Blag, von dem aus Jahr hunderte lang Könige und Kaiser regiert hatten, da stand nun einer, der alles durch sich selber geworden war und sich selber verdankte. Damit war gezeigt worden, daß in Zukunft teine Herkunft, fein Beruf und fein Handwerk mißachtet werden follte, sondern daß von jetzt ab jeder zu den höchsten Stellen aufsteigen fonnte, wenn er nur ein ganzer Mann war.
Und daß unser verstorbener Reichspräsident solch ein ganzer Mann mar, das haben auch seine Gegner, die ihn zuvor geschmäht hatten, zugegeben, nachdem er gestorben war. Ebert hat in den sechs Jahren, die er als Reichspräsident regierte, viel Schweres erlebt. Deutschland mußte, nachdem es geschlagen war, manches Stüd feines Landes abgeben und sollte eine ganz ungeheure Kriegsentschädigung zahlen. Da mußte man sehr flug und sehr vorsichtig sein, wenn man nur aus dem Allerschlimmsten herausfommen wollte. Viele verstanden das nicht. fie rebellierten dagegen und es gab viel Unruhe und Verwirrung im Lande. Den Großen aus der alten Zeit paßte es nicht, daß sie sich nun von einem ehemaligen Sattlergefellen regieren lassen sollten, die Reichen sahen mit Mißtrauen einen Arbeiter an der Spitze des Reichs, und Ebert erlitte die allerschlimmsten Anfeindungen. Sein Leben war Arbeit in fteter schwerster Sorge und persönlicher Gefahr, er leistete sie seinem Bolfe zuliebe. Oft und oft sah es so aus, als ob das Reich in Trümmer zerfallen sollte, in die alte Un einigkeit und Zerrissenheit. Eberts Arbeit war stets von dem Gedanken geleitet, daß das Reich als eine Republit einig weiterbestehen müsse, und damit hat er das höchste Gut des deutschen Volkes aus unzähligen Gefahren gerettet. Denn nur dann können wir einer befferen Bufunft entgegengehen und fönnen sich auch die Hoffnungen der Arbeiter auf ein freieres und glücklicheres Leben erfüllen, wenn Deutschland eine Republit und wenn es einig bleibt.
Unser Bolf hat in dem letzten Jahre viel Unglüd, aber auch manches Große erlebt. Es ist doch etwas Großes, menn ein Mann, dem an der Wiege nicht gesungen wurde, daß er einmal das Oberhaupt eines Staates von 60 Millionen Menschen werden sollte, durch eigene Kraft zu dieser Würde emporsteigt und sich in seinem hohen Amt dann so bewährt, daß auch jeder anständige Gegner nor ihm den Hut ziehen muß. Wir lernen daraus, daß wir einer neuen Zeit ent gegengehen, die uns alle vor neue Aufgaben stellt, befonders auch diejenigen, die heute noch die Schulbant brüden und die später einmal als erwachsene Männern und Frauen das Schicksal des deutschen Boffes, ja der ganzen Menschheit mitbestimmen werden. Wir lernen daraus, daß jeder Ueber mut der Reichen und Hochgeborenen verderblich ist, und daß es eine Torheit ist, hochmütig auf ein Bolf herabzusehen, aus dem solche Männer, wie Friedrich Ebert , entspringen. Wir lernen daraus, daß alles Alte einmal stirbt, und daß etwas
Heimkehr in die Stadt.
Von Walther G. Ofchilewsti.
Wir liefen die ganze Nacht, unn heimzukommen. Ueber den Regen, der feit nahezu vier Stunden nicht aufgehört hatte, unsere Sleider zu einem Irgendetwas zusammenzupeitschen, glitt dann matt unb ölig die Morgenfonne. Unsere Füße flatschten den nassen Sand und aus dem nebenhergehenden Fluffe flog ein frischer Wind In unsere Nasen.
Hannes, mein Ramerad, sah wie eine Holzhaderhütte aus, vom Sturm bewegt, Gras hing aus seinen Taschen, der Regen. grub Furchen in seine Stirn, und die Schmutzwasser sammelten sich darin, aber ebenso frech wie lustig pfiff er die verweltten Sterne an. Mondlos ist der Tag. Mondlos war auch die Nacht. Wir liefen ja feit gestern abend. Immer die große Landstraße entlang, die von den Bergen in die Städte führte. Links fielen die Wälder in die Ebene, schwarz mit schlafenden Rehen und dem Zutraum der Bögel. In den Begrinden glänzte noch der letzte Schnee wie der Schutt verfloffener Sterne. Wir fürchteten immer, in eine der vielen Gruben zu stolpern- denn die Nacht war eine dunkle Band. Doch bis zum Steinhager Forst ging alles gut; der Regen rann, und dann wurde es Morgen; im Waldauer Hof flapperten schon die Mägde. Matt und friechend glitt die Sonne auf den naffen Welten. Dann fah man die Stadt.
Aus den schmutziggrauen Feldern, die in die Ferne liefen, wuchs sie hervor. Als wir an der Ziegelei vorbeikamen, grüßten uns einige Arbeiter, in der Hand Ranne und Eßfad, fnorrige Gestalten, das getreue Abbild dieser Landschaft. Rechts floß langsam und träge der Fluß, ein lehmiges Wasser ohne Wellen und Schaum, die Weiden hingen wie Totenfinger darüber, und am Himmel frächzte eine Shar hungriger Raben. Obwohl es Morgen war, dunkelte es noch über der Erde. Sonft war alles still.
Auch Hannes sprach lein Wort. Welche Rede follte sich auch finden, wo wir doch, traurigen Herzens, die freie Straße unserer Wanderschaft verlassen mußten, um wieder die Stadt um uns gebaut zu wiffen? Manchmal lächelte er, wenn der Wasserfad unseres lieben Herrgottes ihm ins Antlig schlug; ja, es war schön: Wind, Wald, Aeder, nasse Kleider, tein Stüdchen Brot in der Tasche- frei!
Der Regen ließ dann nach. Uns war es gleich. Dann fam. die Brüde: wie eine machfame Meerkaze lag sie über dem Fluß. Sprungbereit, mit Sehnen aus Stahl und zwei rotglühenden Augen. Das waren die Signallaternen, den Schiffern zur Weisung.
Hannes lief etwas langfamer, bis wir beide stehen blieben. Hier war noch Land, Erde mit Wurzelgeruch, Moosschwammi, Dampf aus den Bäumen und Aeckern, schon schwanger vom fommenden Frühling! Darüber lag die Stadt: ein asphaltenes Haus, Qualmzüge und stinkende Höfe. Hier noch Wolfe, Freiheit, Regen quer übers Gesicht, nasse Kleider, tein Stückchen Brot in der Tasche das wahnsinnige Hoden in den Kellern bei Stein und Aas.
drüben
Großes Schauspielhaus, Karlstraße, Bolfsbühne am Bülowylah.
Deutsches Opernhaus, Charlottenburg , Bismardstraße. Die Genoffen Arthur Crispien , Robert Schmidt und Rudolf Wissell , Reichsminister a. D., werden der Persönlichkeit Eberts und seines Lebenswerks für die Arbeiterschaft gedenken.
Ferner halten Ansprachen: Renner- Wien, Grum bach und Renaudel- Paris , Dan- Rußland und andere Vertreter ausländischer Bruderparteien.
Männerchöre des Arbeiterfängerbundes haben ihre Mitwirkung zugesagt.
Genossen und Genoffinnen! Es ist unsere Ehrenpflicht, Ebert zu besuchen. die Gedächtnisfeiern für unseren verstorbenen Genossen Frih
Eintrittskarten werden unentgeltlich gegen Ausweis des Mitgliedsbuches bzw. Karte nur an den Theaterlaffen verabfolgt. Nichtmitglieder, durch Parteigenoffen eingeführt, zahlen 1 M.
Der Bezirksvorstand.
Neues fommt, dem wir nicht mit Haß und Hohn gegen überstehen dürfen, sondern daß wir prüfen müssen, ob es nicht etwas Gutes in sich birgt.
Wenn die Kaiser und Könige aufgehört haben, zu regie ren, dann wird es auch nicht immer so bleiben, daß ein Teil des Boltes in Ueberfluß lebt, während der andere darbt und daß piele Tausende von einem einzigen abhängig find, in dessen Diensten fie arbeiten und fümmerlichen Lohn erwerben. So wollen wir hoffen, daß das, was mit der Regierung des Reichspräsidenten Friedrich Ebert erst begonnen hat, sich weiter entwickeln und fortsetzen möge.
Zum mindesten aber sollen wir alle gerecht genug sein, Berdienste anzuerkennen, wo sie vorhanden sind. Heute ist es so, daß man überall im Ausland unfern verstorbenen Reichspräsidenten als einen Mann anerkennt, der Großes für das deutsche Boff geleistet hat und auf den wir stolz sein fönnen. Dahinter dürfen wir Deutsche nicht zurücstehen. wenn wir den verstorbenen Reichspräsidenten ehren, so ehren wir uns selbst, wenn wir ihn schmähen, so ist das unsere eigene Schande und macht uns in den Augen der Welt verächtlich. Darum wollen wir das Andenten Friedrich Eberts rein in unserem Herzen bewahren, und jeder an seinem Platz nach besten Kräften wirten, wie er es getan, zum Wohl unseres Baterlandes und der ganzen Menschheit.
Um der Wahrheit willen.
Zwei Barianten blinden Haffes. Haß macht blind. Die Redaktion der Deutschen Zeitung" offenbart in jeder Ausgabe wütender Haß gegen Friedrich Ebert . Der Haß macht sie blind. Sie sieht nicht mehr, was sie schreibt.
Gestern abend schrieb sie auf der ersten Seite unter der ileberschrift:„ llm der Wahrheit willen":
Hannes schnupperte noch einmal den Duft hier draußen, wir schüttelten das Waffer, das auf den Bäumen stand, herunter und ließen es eintrodnen in unsere Haut dann ging es über die Brücke.
Kunst und Proletariat.
Zwei Vorftäge von Hans Baluschet.
Was Prof. Hans Balujchet in seinen beiden Bolfsbühnenvorträgen in der Kunstgewerbe gule 34 fagen wußte, wor so erschöpfend und dabei so klar, daß man hierfür nur jenes höchste Lob spenden kann, das in der Aufforderung gipfelt, die Referate in einer Broschüre zu veröffentlichen. Wesentliches her auszufriſtalisieren ist schwierig, trotzdem sei es versucht: Kunst ist durch ihre Sinnfälligkeit ein besonders scharfes Instrument des menschlichen Geistes. Vorauslegung ihrer Wirkung ist feelische Geneigtheit der Mitmenschen. Sie ist mehr vorhanden, als man allgemein annimmt. Tritt sie nicht sonderlich in Erscheinung, fo ist das in erster Linie auf wirtschaftliche Gründe zu rüdzuführen. Kunstgefühl läßt sich leicht erweden, Kunstliebe und Kunstgenuß find Resultate einer planmäßigen Erziehung. Ber fich fimstlerischen Interessen widmet, bereichert sein Leben, mit dem lebendigen Kunstgefühl wächst fein persönliches Lebensgefühl: das Herz geht ihm auf. Aus der Liebe zur Kunst werden Wünsche geboren, die zu einer anderen Lebensform drängen. So wächst der ästhetische, der soziale und der rein ethische Wille.
Stunft ist heute abhängig vom Reichtum. Bie jeder Wert. tätige lebt der Künstler von der tapitalistischen Gesellschaft. Daher darf er an fich nur das produzieren", was die Oberschichten mohlwollend dulden und was" Ruhe und Ordnung" nicht stört. Treibt eine Gesellschaft Kunstpolitit, so wird sie dafür sorgen, daß Einfäufe und Aufträge entsprechend einrichten. Kunstämter nur mit ihren" Produzenten besetzt werden, die dann
Der schrankenlofe Kapitalismus läßt feine Stlaffe hochkommen, die sich nun ihrerseits eine Kunst genau so halten" tönnte. Die Armut lebt im Elend. Die seelischen Betäubungsmittel übertönen nicht das Grau des Tages. Mit den Lasten wächst die Entredung. Aber von Anbeginn an glimmt in allen der Funte eines heiligen Willens um Menschenrecht und Menschenwürde. Und außer einem Recht auf Arbeit gibt es ein Recht auf Kunst" ( Stirner). Der Künstler wirkt ja auch erst durch die Allgemein Zeit nicht nach, so revolutioniert er. heit, bevor er für sie wirkt. Gibt ein Künstler dem Geist seiner Kunstrevolutionen werden danach gewertet, wie weit sie durch neue Mittel Vermehrung des Kunstgefühls hervorrufen. So enthält zum Beispiel der Expreffionis. mus in unerhörtem Maße Keime zu einer Massenkunft. Je mehr sich ein Künstler mit der Ideenweit des Sozialismus verbunden fühlt, desto stärker wird sein Wert. Es ist ausge fchloffen, daß eine starte fünstlerische Berson Sozialismus will ben wirtschaftlichen und politischen Weltfrieden. Noch sind aber die Herzen nicht erschüttert genug. Hierfür wird ein großer Künstler arbeiten, weil er seiner inneren Natur nach hierfür arbeiten muß.
lichkeit die werdende Tatenwelt nicht fühlt. Der
Mitleid und Rührung übermannt die weichen1 Herzen, eine Frühlings epidemie schleicht durch dieses Boli, das einst vier Jahre in heldenhaftem Ringen dem Feinde die Stirn bot. Die Sentimentalität feiert Orgien, die Urteilslosigkeit und Berirrung der Geifter offenbart sich in erfahreden den Ausmaßen. Selbst national fühlende Männer lassen sich von der Gefühlsseligfeit ergreifen und widmen ihm warme Worte, der Borsigenber einer Bartei die bemußt die Widerstandstraft unserer Front untergraben hat. Die Gedächtnistraft scheint mie von dämonischen Einflüssen gelähmt. Weg ist alles, was du liebtest, weg, worum du dich betrübtest, weg dein Fleiß und deine Ruh, ach. wie tamst du nur dazu!" Alles trauert um Ebert und vergißt dabei die Nation."
mar,
Um der Wahrheit willen: wird min vorne oder hinten gelogen?
Die Landestrauer vom Mittwoch. Amtlich wird mitgeteilt:
Als Tag der Beifeßung des Reichspräsidenten im Sinne ber Berordnung des Breußischen Staatsministeriums vom 28. Februar gift Mittwoch, der 4. März. An diesem Tage sind, entsprechend
der genannten Verordnung, öffentliche Mufit, öffentliche Lustbarfeiten einschließlich der Rennveranstaltungen, Schauspielvorstellungen einschließlich der Lichtspielvorführungen verboten.
Schulausfall am Beisehungstage.
Wie amtlich bekanntgegeben wird, hat der Unterrichtsminister telegraphisch angeordnet, daß aus Anlaß des Ablebens des Reichs präsidenten in allen Schulen am Mittwoch der Unterricht ausfällt und eine würdige Trauerfeier der Schule statt
findet.
Das Preußische Handelsminifterium gibt befannt, daß am Mittwoch der Unterricht in den Fachschulen( Maschinenbauschulen, Baugerberfschulen, Kunstgewerbe- und Handwerkerschulen, Textilfachschulen, Handelsschulen und dergleichen) auszuseßen und statt dessen eine Gedenkfeier zu veranstalten ist; in den Besichulen( Fortbildungsschulen) ist, soweit Unterricht stattfindet, gleichfalls der Bedeutung des Tages zu gebenfen.
Ein Beileidsschreiben des Reichstags. Der Bizepräsident des Reichstages, Abg. Dr. Rießer, hat an die Sozialdemokratische Reichstagsfraktion folgendes Schreiben gerichtet:
Der Reichstagsfraktion der Sozialdemokratischen Partei Deutsch+ lands brüde ich anläßlich des plöglichen und frühen Hinscheidens thres einstigen hervorragenden Führers, des Reichspräsidenten Ebert, meine wärmste und aufrichtigste Teilnahme aus.
Der leider Dahingegangene hat in langen, unendlich schweren Jahren mit hervorragender Klugheit und zugleich mit Taft und Bürde die Geschide des von allen Seiten bedrängten Reiches geleitet. Er hat einen unvergänglichen Anspruch auf des Dant des Baterlandes, dem sein Sinnen und Trachten galt ung dem er schwere Opfer gebracht hat
Beileid der Deutschnationalen.
Die deutsch nationale Reichstagsfrattion hat, wie TU. meldet, der Bitme des verstorbenen Reichspräsidenten Eberi ihr Beileid cusgesprochen.
Fast immer zu teuer bezahlter Kitsch hängt faſt in jeder Broletarierwohnung. Das beweist mindestens Willen zum Schmud Der schwächere Schaffenstrieb vergeht meistens. Es fommt jedod nicht darauf an, Künstler zu züchten, sondern Freude am Kunst werf zu bilden. Der Mensch, in dessen Gesamtveranlagung das ästhetische Gefühl ohne weiteres enthalten ist, strebt nach Harmonie und Schönheit. Also: So lange eine Proletarierfamilie ihren Sonntag im Freien verbringt, ist fie reif zur Kunsterziehung. Ein guter Boden liegt brach, auf dem ein herrlicher Garten erstehen fann. Erft fchöpferische Freiheit ist sozialistische
Bir haben ein Schulpolitif; wir brauchen aber auch eine Kunstpolitit, die zur Attivität leitet. Uebt der Dilettant geschulte Kritik, so wird er den Künstler aus seiner Einsamkeit erlösen un fich felber reich beschenken. Noch reicher wird er als Schöpfe stets sein.
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erich Gottgetreu
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Die preußische Akademie der Künfte hat Frau Ebert zum Tode des Reichspräsidenten ihr Beileib ausgesprochen und dabei mit Dankbarkeit des Interesses gedacht, das Ebert fo häufig den Ausstellungsveranstaltungen der Atademie entgegen. gebracht hat. Benn Mag Liebermann ihn darum bat, hat Ebert niemals bei der Eröffnung einer Akademie Ausstellung gefehlt. Man darf bei dieser Gelegenheit daran erinnern, daß Wilhelm 11. jeder Veranstaltung der Akademie ferngeblieben ist, seit diese gewagt hatte, für die Ausstellung zur Borfeier seines Regierungs jubiläums Künstler einzuladen, deren Richtung ihm nicht pakte: unter diesen Eingeladenen befanden sich damals Lovis Corinth , Hugo von Habermann , Wilhelm Trübner und-Hans Thoma .
Einführung in die deutsche Einheitsfurzschrift. Das Bentralinstitut für Erziehung und Unterrigt, Botsdamer Str. 120, beabsichtigt, in der Zeit vom 14. bis 18. April unter Leitung des Profeffors Dr. Amiel einen weiteren Einführungslehrgang in die neue deutsche Ein beitsturzschrift für auswärtige Teilnehmer zu veranstalten. Die Lehrmittel werden fostenlos geliefert, eine Zeilnehmergebühr wird nicht erhoben. Meldungen und Anfragen zieds Teilnahme find an das Zentralinstitut zu richten.
Hedwig Wange, die ausgezeichnete Menschendarstellerin aus der Blüte zeit der Reinhardt- Bühnen, die vor einigen Jahren aus religiösen Gründen sich vom Theater zurüdzog, hat beschlossen, wieder zur Bühne zurüdzukehren..
Der Walzer, Konzert mit dem Philharmonischen Orchester, Dirigent: Berlin Mitte zum Besten der Berliner Künstlerhilfe, wird auf ben Generalmusifdirektor Gri leiber, veranstaltet vom Bezirksamt 19. März. abends 7 Uhr, berlegt. Gelofte starten behalten Gültigkeit.
Die Jitternacht, das Gauflerfest der Schule Reimann, wird am Sonnabend, den 7. mars, wiederholt, und zwar im gleichen Nahmen und mit denselben Dekorationen wie am Rafinachtdienstag in famflichen Räumen Landshuter Straße 38, täglich 9-6 11hr( bis Donnerstag). des 300. Auf den Namen ausgestellte Karten nur beim Feftausschus
niffen über alt und neuisländisches Besen und isländische Kultur zur AufDer Verein der Jslondfreunde", der sich die Vermittlung von Remit eigenes Vereinsorgan herausgibt, hat foeben eine Berliner Drts gabe macht und auch ein im Verlag Diederichs in Jena erscheinendes
gruppe gegründet.