Die faschistische Jfolierzelle.
Es ist psychologisch überaus lehrreich, das fortschreitende Maß menschlicher Verbohrtheit aus der Perspektive des interessierten Dritten zu verfolgen. Das Café Wilhelma ist bekanntlich der Zentralfnotenpunkt nationalistischer Kraftmeierei. Hier läßt der hafenbefreuzte Barde, vom Alkohol umdampft, welsche und marristische Hunde mit dem Maulwerk zum Orkus fahren, hier hält man noch immer, wenn auch per distance, treu und unentwegt die Wacht am Rhein, und während der Doorninger schmunzelnd die Millionen, die ihm die Servilität preußischer Richter zuschanzte, überzählt, flicht man ihm in jener puzigen Clownshöhle verspätete Siegertränze fozusagen als umgekehrtes Pleitehonorar. Es sind noch immer jene überholten Karikaturen, die, obwohl schon unerträglid langweilig geworden, sich frampfhaft um Originalität bemühen. Theatralit nach außen, entsegende Leere nach innen. So fizen sie in der faschistischen Isolierzelle auf dem Lotterfell, Berzeihung: dem Caféhausstuhl, die Jungdos, Hakenkreuzler, Wehrwöife, Toten. fcpftiger und Stahlhelmjünger. Wenn man gestern( als vernünftiger Mensch wie immer unter Lebensgefahr) das blondbläuige Lofai betrat, so konnte man immerhin darauf gespannt sein, wie sich diese tatendürftigen Oppositionellen zum Ableben des Reichspräsidenten stellen würden. Man erwartete feine Lobeshymnen, aber doc) immerhin jenes Mindestmaß von Objektivität, nein primitivsten Taft, den man auch vom fanatischsten Gegner verlangen kann. Nichts von alledem. Das Resultat stiller Beobachtungen war erschreckend. Hemmungsloseste Hezpropaganda hat diese Menschen abgeftumpft bis zu perfidefter Gefühlsroheit gemacht. Gehässigkeiten, die zu widerwärtig sind, um zitiert zu werden, gingen von Mund zu Mund, mit unfairen Banalitäten sucht man sich zu animieren, unflätige Wizbolde fabrizierten häßliche Obszönitäten, das ist die Trauer der Wilhelmalavaliere am Grabe des ersten Präsidenten der deutschen Republik. Man sage nicht Flegelegzesse, über die man stillschweigend zur Tagesordnung übergeht. Es sind für den aufmerksamen Beob achter eindringliche Symptome der Mentalität dieser haßzerfressenen Seelen. Aus dieser stidigen Atmosphäre gespreizten und verrohten Phrasentums kann niemais Regeneration, fann niemals Positives fominen. Und dazwischen tobten sie wie immer mit Heil- Hitler und Treudeutsch- Rufen, daß die Maßkrüge entsetzt auf den Tischen madelten, fangen die Siegerfränze, die Flaggenlieder, die Deutschlandhymne, vom Bierfuror ergriffen, und während der falsch ge. gröhlte Gaffenhaver vom Hafenkreuz am Stahlhelm von alkoholumbinsteten Lippen tönt, verläßt der Besucher nachdenklich den Eaal. Deutschland 1925.
Die Ausschmückung des Potsdamer Bahnhofs. Schließung der Geschäfte während der Trauerfeierlichkeit. Heute in den ersten Morgenstunden wurde mit der Ausschmückung des Potsdamer Bahnhofes begonnen. Auf vielen Wagen und Laft autos tamen Bretter und Balken, sowie die großen Pylonen, die vor dem Bahnhofsgebäude aufgestellt werden. Zimmerleute machten sich. nachdem Arbeiter das Material von dem Wagen abgeladen, sofort an die Bearbeitung der Bretter und Balken. Die Hauptportale zum Botsdamer Fernbahnhof sind geschlossen und fleine Bitter fperren den Zugang zu der Freitreppe. Der Eingang zum Bahnhof ist nur von den beiden Querseiten. Die Sperrung des Hauptportals ist notwendig, damit die Arbeit ungehindert vollendet werden tann. Große Gerüste find aufgestellt, von denen aus die Faffade des Potsdamer Bahnhofs vertleidet wird.
Die Einzelhandelsgemeinschaft Groß- Berlin hat beschlossen, am Mittwoch, den 4 März, mährend der Trauerfeierlichkeit von 3 bis 5 hr die Geschäfte zu schließen.
Die Schneider 3wangsinnung Berlin nimmt an der feterlichen Ueberführung des Herrn Reichspräsidenten teil. Die Mit glieder werden ersucht, sich am Mittwoch, den 4. März, mittags 2 Uhr pünktlich vor dem Jnnungsbureau, Brüderstr. 7, aufzustellen. Der Abmarsch erfolgt vom Innungsbureau pünktlich 2,15 Uhr.
In den städtischen Bureaus und Kaffen fällt am Mittwoch, den 4. März, der Dienst von 1 Uhr ab aus. Dies gilt auch für die städtischen Betriebe und Anstalten, soweit es die betrieblichen Berhältnisse irgendwie geftatten.
Das Rettungsamt der Stadt Berlin wird gegenüber der Doro theenstraße am Reichstag und in der Linkstraße nahe dem Bots damer Bahnhof je einen Krantenwagen bereitstellen. Der Dienst auf den nahegelegenen Rettungsstellen ist verstärft.
Die Sigungen des Gewerbe- und Kaufmannsgerichtes werden tunlichst um 1 lihr geschlossen. Beifißern, die noch vor 1 Uhr zwecks Teilnahme an den Trauerfeierlichkeiten Befreiung von der Sigung beantragen, wird diese gewährt werden.
Die Spartaffe der Stadt Berlin hält ihre sämtlichen Raffenstellen non 12 Uhr mittags an für den Verkehr mit dem Publikum geschlossen.
Zur Trauerfeier für Ebert treffen sich die Ordner für die ProIetarische Feierstunde am Mittwoch, den 4. März, abends 6 Uhr 50 Minuten im Großen Schauspielhaus, Eingang Schiffbauerdamm. beim Genoffen Wilhelm Schent. Wir erwarten, daß alle Ordner pünktlich zur Stelle find.
Jur Mitwirkung an der Trauerfeier für den verstorbenen Reichspräsidenten treffen sich die Mitglieder des Sprechchors für Proletarische Feierstunden am Mittwoch, den 4. März, abends pünktlich 6 Uhr 30 Minuten im Großen Schauspielhaus, Eingang Schiffbauerdamm, beim Genoffen Schent( Requiem).
Der Republikanische Anwaltsbund ersucht die Anwälte, fich geschlossen an den Bestattungsfeierlichkeiten morgen( Mittwoch), nach mittags 3 Uhr, zu beteiligen. Gleichzeitig wird gebeten, die Kanzleien um 2 Uhr nachmittags zu schließen, damit den Bureauangehörigen die Möglichkeit der Teilnahme gewährt wird.
Der Zihewit- Skandal.
Immer neue Enthüllungen.
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Wo bleibt der Staatsanwalt?
Der Ausschuß fährt in der Befragung des Herrn" v. Carlowitz| nach den über sie vorliegenden Auskünften für zahlungsfähig u fort. vertauenswürdig gehalten habe. Daß v. Karstädt damals 7000 Mark Schulden hatte, sei ihm unbekannt gewesen.
Abg. Riedel( Dem.): War das Gut, in das Sie nach Ihrer Angabe das Geld gesteckt haben, Ihr eigenes Gut oder Ihr a cht gut? v. Carlowih: Ich weiß nicht, was das mit den Geschäften der Landespfandbriefanstalt zu tun hat.
Borf. macht v. Carlowig darauf aufmerksam, daß er zur Beantwortung der Fragen verpflichtet sei.
Der Zeuge erklärt zunächst, das Gut sei beides gewesen und erläutert diese Antwort schließlich dahin, er habe das Gut von seinem Bater als Bachtgut für sich und seine Erben bekommen. Der Bachtvertrag laute bis zum Jahre 1940.
Abg. Riedel( Dem.): Ihr Schwiegervater Herr v. 3izemiz hat sich mit den übrigen Gesellschaftern entzweit und ist schließlich allein in der Gesellschaft geblieben. Was der Grund dieser Entzweiung der, daß er nicht mit der Art einverstanden war, wie Sie das für 3hre persönlichen Zwede erhobene Geld verwandten?( 3euge: Nein.) Ich mache Sie darauf aufmerksam, daß wir auch Herrn v. Zizemiz danach fragen werden.
v. Carlowih: Ich habe ihn nicht danach gefragt, ich kenne seine Gründe nicht genauer. Ich bin ausgeschieden, weil mein damaliger Schwiegervater einem Herrn Wöhler aus Dresden Generalvollmach gab, dessen Geschäfte mir nicht einwandfrei erschienen.
Abg. Riedel( Dem.): Aus den Atten ergibt sich, daß Herr Wöhler erst die Generalvollmacht bekommen hat, nachdem die Trennung der Gesellschafter schon vollzogen war. v. Carlowig: Am 24. August hat Böhler die Generalvollmacht bekommen und am 28. bin ich ausgeschieden.
Abg. Brüdner( S03.) richtet an v. Carlowig verschiedene Fra gen über die Verwendung der zu persönlichen 3weden abgehobenen Gelder. Der Zeuge antwortet ausweichend und erklärt, genouere Angaben nicht machen zu können, da er über diese Ausgaben auch nicht Buch geführt habe. Er wird vom Vorfizenden auf gefordert, möglichst bald die vorhandenen Unterlagen über die größeren Zahlungen beizubringen.
Bors. sucht dann durch verschiedene Fragen an den Zeugen festzustellen,
in welcher Weise fich die Auszahlung der Gelder für persönliche Zwede vollzogen habe, wer über die Berteilung an die einzelnen Gesellschafter bestimmt habe.
Der Zeuge v. Carlowit antwortet ausweichend und bleibt auf die Borhaltungen des Vorsitzenden und verschiedener Ausschußmit glieder immer nur dabei, daß die Gelder gemeinsam abgehoben und gemeinsam ausgegeben worden seien. Auf die Frage, mer denn die Zahlungen in bestimmten Fällen geleistet habe, antwortet der Zeuge: v. Eydorf, v. Karstadt und ich, alle drei gemeinsam! Sie können doch nicht gemeinsam den verschiedenen Stellen das Geld gezahlt haben.
Borj.:
v. Carlowih: Wir können doch statt der Namen Egdorf, Carlowiß und Rarftabt ein„" feßen, dann heißt es: X zahlt foundioviel. Bors.: Haben Sie es denn so gemacht bei den Zahlungen? v. Carlowig: Jawohl!( Große Heiterfeit!)
Vorf: Sie sagen alfo X., mer war benn das I.?( 3euge: Bir drei!) Herr v. Carlowig, ich muß fast annehmen, daß Sie die Sache hier nicht so ernst auffallen, mie sie tatsächlich ist. Der Borsitzende sucht dann durch weitere Fragen heraus zu bekommen, von wem der Zeuge beispielsweise das Geld für die Brennerei erhalten habe. Der Beuge v. Carlowig gibt darauf zunächst wieder ausmeichende Antworten. Die dann befragten Zeugen v. Egbori und v. Karstädt befunden, in diesem Falle habe Ezdorf deni Zeugen v. Carlowig das Geld gegeben. Die Sache habe sich gewöhn. lich jo abgespielt, daß einer oder mehrere bei der Landespfandbriefanstalt fich Geld geben ließen, und daß dann jeder fagte, was er brauche. In den meiffen Fällen, so auch in dem Fall des Herrn von Carlowih, habe Ehdorf das Geld verteilt.
Borf.: Um diese Auskunft zu erhalten, haben wir den Zeugen v. Carlowitz über eine halbe Stunde ausfragen müssen. Abg. Brüdner( Soz.): Ich beantrage, nach dem Abschluß der Bernehmung des Zeugen v. Carlowig die Vereidigung der Zeugen v. Karstädt , v. Ezdorf und v. Carlowig vorzunehmen.
Auf verschiedene Fragen, die mit der Art der Auszahlung der Gelder zusammenhängen, erklärt Direktor Lüders von der Pfandbriefanstalt, die drei Herren hätten ihm niemals gefagt, daß sie das Geld für ihre persönlichen Bedürfnisse verwenden wollten. Sie hätten auf eine Fragen immer angegeben, daß sie bestimmte 3ahlungen für das Geschäft zu leisten hätten.
Borf. fragt, ob denn die Angaben der Gelbabheber niemals durch Rückfrage bei den als Empfänger angegebenen Stellen nachgeprüft worden feien.
Direktor Lüders verneint das und bestätigt dem Vorsitzenden auf dessen Frage, daß er die drei Herren nach ihrem Auftreten und
schleppungstaktit in der Kleinwohnungspolitik und forderte, daß sich das Bezirksamt dem dringenden fulturellen Bedürfnis der Siedler anpassen und eine eingehende Untersuchung der zum Himmel schreien den Zustände einleite. Das Bezirksamt war durch mehrere Stadt verordnete und leitende Beamte vertreten, die sich an der Aussprache beteiligten und weiteftes Entgegenkommen zusicherten. Beide Re ferenten wiesen auf die Bedeutung der Maffeneingabe für Abgrenzung von Heimstättengartengebieten gemäß dem preußischen Ausführungs
Der Zeuge Carlowih gibt weiter an, daß er die Brennerei wi der an seinen Vater verkauft habe. Das Geld habe sein Bates. Es handle fich da un private Abrechnungssachen, übe die er nicht sprechen wolle.
Bors: Es handelt sich hier um Gelder, die für den Bau von Kleinwohnungen bestimmt waren und die in Ihre Taschen geflossen sind. Der Vorsitzende ersucht den Zeugen, alle seine Bücher dem Ausschuß zu bringen, da er auf teine Frage eine befriedigende Ant
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wort gebe und der Ausschuß so nicht weiterfomme.
Auf die Frage, zu welchem 3med er mit nach London gefahren sei, erklärt der Zeuge, daß er sich angeboten habe, da er Dr. Cann besser fannte. Englisch könne er nicht.( Die Reise kostete 30 000 21.) Abg. Brüdner( Soz.) beantragt, die Herren v. Carlowiz und Karstädt am Schlusse der Sizung zu vereidigen. Der Ausschuß tritt nunmehr in die Bernehmung des Rittergutsbesitzers v. Zihewih
Sein
ein, der 52 Jahre alt ist. Der Zeuge gibt zunächst einen umfassenden Bericht über das Zustandekommen des ganzen Geschäfts. Schwiegersohn v. Carlowig habe ihn darauf aufmerksam gemacht. Er fei dann nach Berlin gefahren, um sich die Objefte anzusehen, und sei gleichfalls zu der Ueberzeugung gefommen, daß es sich um ein günstiges Geschäft handelte. Die ersten Verhandlungen mit der Landespfandbriefanstalt habe er nicht geführt. Er fei erst dazu gekommen, als die Sache so weit war, daß er nur noch zustimmen brauchte. Das Darlehen betrug etwa 600 000 m. Er habe gehofft, den Betrag bald wieder zurückzahlen zu können. Die Hoffnungen feien aber zunichte geworden, da der englische Kredit ausblieb und auch die holländischen Pfandbriefe nicht abzusehen waren. Als die Schuld immer mehr anwuchs und die Pläne Ezdorfs und Kar städts fich dauernd nicht erfüllten, sei er um sein Vermögen besorgt gemorden. Da nach den Mitteilungen von Böhler auch die Bermaltung gar nicht funktionierte, entschloß sich der Zeuge, die Geschäftsführer zur Niederlegung ihrer Aemter zu veranlassen und fich völlig freie hand vorzubehalten.
Borf.: Haben Sie das Konsortium irgendwie schriftlich festgelegt?
Zeuge v. 3ihewith: Zunächst nicht, erst später haben wir festgelegt, daß alle zu gleichen Tellen beteiligt fein follten. Der Zeuge befundet weiter, daß die Reise nach London mit seiner 3u. ftimmung erfolgte. Wieviel Geld auf dieser Reise verbraucht wurde, wisse er nicht.
Bors.: Wie ist denn Dr. Fleischmann in diese Sache hineingekommen?
Zenge: Fleischmann war meines Wissens ein Befannter von Ehdorf und sollte seine Beziehungen in London gleichfalls geltend
machen.
Auf weitere Fragen erflärt der Zeuge, daß er wohl von den Hauptzahlungen der Landespfandbriefanstalt stets erfahren habe. In Bon der allen Einzelheiten jei er aber nicht unterrichtet worden. Gazungswidrigkeit des ganzen Geschäfts habe er zunächst nichts gewußt. Bon den großen Summen, die die Herren n. Egdorf um, für persönliche 3mede verwendet hatten, habe er erst erfahren, als er genötigt gemalen fei, die Herren abtreten zu laffen. Borf.: Haben Sie etwas bemerkt, daß die ganze Bebensweise der Herren sich damals sehr änderte?
Der Zeuge beftätigt, daß befonders Carlowig in zunehmendem Maße Geld verbrauchte. wieweit dieser das Geld für die Brennerei verwendet hat, weiß der Zeuge nicht. Die Pacht des Gules fei auf. gehoben worden, weil mit Pfändungen gegen Carlowih vorgegangen wurde.
Auf die Frage, warum er die Urfunde über das angebliche Darlehen von der Stettiner Spartasse unterschrieben habe, erflärt der Zeuge v. 3izemiz. ihm sei non den Herren der Landespfandbriefanstalt erflärt worden, aus banttechnischen Gründen fei die Einschiebung der Spartaffe als 3wischen. ft elle notwendig.
Auf weitere Fragen erflärt er, er habe erst später in Berlin von dem negativen Erfolg der Londoner Reise erfahren. Auch über die Abhebung der großen Beträge für ihre persönlichen Bedürfnisse hätten ihm die brei übrigen Gesellschafter nichts gefagt, obwohl sie nach seiner Auffassung dazu verpflichtet gewesen
mären.
v. Zizewiß und die Zeugen v. Karstädt und v. Etzdorf erklären schließlich auf eine Frage des Vorsitzenden Leinert , den Direktorer Lüders und Geh.- Rat Nehring jei irgendein persönlicher Vorteil aus dem Grundstücksgeschäft weder gezahlt noch zugesichert worden.
Der Vorsitzende bittet dann, die Berhandlungen abzubrechen, da er sich frant fühle und nicht in der Lage sei, die Leitung weiter zu übernehmen. Der Ausschuß vertagt sich dann auf Diens tag nachmittag 3 Uhr. Schluß 9% Uhr.
Seitdem hatte die Verletzte feinen Laut mehr von sich gegeben. Sie liegt im Krantenhause schwer danieder. An ihrem Aufkommen mird gezweifelt. Zeunert hatte nicht mehr daran gedacht, sich selbst zu er fchießen. Er war nach der elterlichen Wohnung gelaufen, wurde dort von Revierbeamten festgenommen und der Abteilung A. 7 der Kriminalpolizei vorgeführt.
gesetz zum Reichsheimſtättengesetz und fanden damit die volle 3 Parteinachrichten ftimmung der Versammlung.
Der Liebhaber mit dem Revolver.
Die Braut schwer verletzt.
Eine Liebestragödie fand gestern abend in der Lange Str. 74 ihren Abschluß. Die achtzehnjährige Elife Britt, die im vierten Stock des Seitenflügels bei ihrer Mutter wohnt, unterhielt ein Liebesder Mollenstr. 12. Das Paar lebte feit einiger Zeit in Unfrieden.
Die Strafanträge im Banderolendiebstahlsprozeß. In dem Prozeß wegen des schweren Einbruchs in das Hauptzollamt Nord in der Luisenstraße begründete heute vormittag Staatsverhältnis mit dem 21 Jahre alten Arbeiter Rudolf 3e unert aus anwaltschaftsrat Muth die Anflage. Besonders beschäftigte er fich mit dem Zollinipettor Jordan. In der letzten Zeit haben wir, so führte er aus, uns fast täglich mit Beamtenvergehen zu beschäftigen. Der Staat befindet sich demgegenüber in Notwehr und es muß mit größter Schärfe gegen untreue Beamte eingeschritten werden. Der Staatsanwalt beantragte gegen Zollinspektor Jordan wegen Amtsbestechung und Anstistung zum Einbruchsbiebstahl eine Gesamtstrafe von drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluft, gegen den Zigarettenfabrikanten Sch u 13, als den Anstifter des Komplotts, zwei Jahre drei Monate Zuchthaus , gegen die drei Einbrecher Scholz, Ernst und Leichtmann je ein Jahr sechs Monate Zuchthaus . Gegen diese drei und gegen Schulz wurden auch je drei Jahre Ehr- ichieben werde, die Treppe hinauf. Durch die Küchentür, die am verlust beantragt. Gegen die Hehler wurden Gefängnisstrafen von sechs Monaten bis zu einem Jahre und wegen Vergehens gegen das Tabatsteuergesetz Geldstrafen von je 10 000 m. beantragt. Freijprechung wurde bei Frau Jordan, Jeßig und Grahl beantragt.
Die Forderungen der Siedler wurden gestern abend in einer vom Ansiedlerverein Zehlendorf einberufenen start besuchten Bersammlung im großen Gaal des Lindenpart in Zehlendorf nach Referaten von Bictor Noad und Regierungsrat Albrecht einftimmig angenommen. Die Versammlung protestierte in einer von Dr. E to a Id eingebrachten und begründeten Resolution aufs ent schiedenfte gegen die vom Bezirksamt Zehlendorf betriebene Ber
Statt
Gestern abend begab sich Zeunert, der etwas angetrunken zu sein schien, nach der Lange Straße, um sich mit seiner Geliebten auseinanderzusehen. Seine Mutter und eine Freundin des Mädchens begleiteten ihn, um ihn von unbesonnenen Schritten zurückzuhalten. Vor dem Hause angekommen, fchidie Beunert die Freundin feiner Geliebten in deren Wohnung hinauf, um sie auf die Straße herunterrufen zu lassen. Als das Mädchen sich weigerte, herunterzukommen, bat ihn feine Mutter, doch weiter feine Bersuche zu machen, sondern mit ihr wieder nach Hause zu gehen. dessen aber zog er eine Browning- Pistole und lief mit dem Bemerken, daß er feine Geliebte und sich selbst er= Flur liegt und den Zugang zur Wohnung bildet, schaffte er sich Einlaß und zog feine Beliebte gleich mit sich in das anstoßende Zimmer. Die Freundin fand keinen Zutritt, da die Tür abgeriegelt war. Nach einem furzen Wortwechsel fiel ein Schuß. Beunert öffnete jetzt, lief hinaus und war bereits verschwunden, als auf den Lärm Hausbewohner herbeieiften. Die Freundin fand Elise Britt schwer ver left daliegen und bettete fie, fo gut jie bonnte, in der Küche. Beamte des 88. Repiers, das benachrichtigt wurde, ließen die Bermumdete nach dem Krankenhaus am Friedrichshain bringen. Hier stellten die Aerzte feft, daß die Kugel die Lunge durch= bohrt und das Herz gestreift hatte. Die Freundin hatte nur noch gehört, wie fie aufichrie: Hilfe! Ich werde erschossen!"
für Groß- Berlin
ftets an das Bezirkssekretariat, 2. Bof, 2 Trev. rechts, an richten.
11. Rreis Schöneberg- Friedenau . Treffpunkt zur Trauerkundgebung am Mitt woch, 2 Uhr, Raiser- Wilhelm- Plag. Die Abteilungen haben alle Banner mitzubringen. 13. Kreis Tempelhof , Mariendorf , Marienfelbe, Lichtenrade ! Treffpunkt am Mittwoch, 23 Uhr, Gendarmenmarkt( Schiller- Denkmal). Die Genossinnen treffen fich 2 Uhr Tempelhof , Berliner , Ede Dorfstraße.
20. Kreis Reinidendorf. Sämtliche Genoffen und Genoffinnen erscheinen Mitt woch zur Trauerkundgebung auf dem Königsplay. Treffpunkt am Boltshaus, Reinidendorf- West, Scharnweberstr. 114, oder 1½ Uhr MullerEde Geestraße. Die Mitglieder, welche sich hier nicht anschließen fönnen, begeben sich zum Königsplak. Nach Auflösung des Trauerzuges im Luftgarten Teilnahme an der Feier im Großen Schauspielhaus, Karlstraße. ( Mitgliedsbud) mitbringen.)
Heute, Dienstag, den 3. März:
32, Abt. Uhr Funktionärtonferenz bei Rromphardt, Grüner Weg 49.- Die Mitglieder des engeren Borstandes treffen sich 1 Stunde frilher ebendort. 35. Abt. Die Funktionäre und Mitglieder treffen sich heute abend 8 Uhr bei Peter, Schreinerstr. 36, zu einer wichtigen Besprechung.
37. Abt. 7% Uhr turze Befprechung aller Genossen bei Jerasch, Ebertnstr. 10. 101. Abt. Treptow . Die Funktionäre werden ersucht, heute abend 8 Uhr in der Borwärtsspedition anwesend zu sein.
123. Abt. Kaulsdorf . Heute, Dienstag, abend Frauenabend im Jugendheim. Adolfstr. 26. Thema: Die weltliche Schule eine Rulturforderung." Re ferentin: Genossin Riedger.
123a. Abt. Raulsdorf- Süb. 8 Uhr im Lobal Jägerheim Mitgliederversammlung.
Morgen, Mittwoch, den 4. März:
2. Abt. Treffpunkt zur Trauerfundgebung für den Reichspräsidenten am Mittwoch 13 Uhr Unter den Linben 53, Sof. 20. Abt. Die Genoffen schließen sich auf dem Rönigsplat dem 3. Areis an 23. Abt. Die Genoffen treffen fich zum gemeinsamen Ahmarsch aur Trauer tundgebung bei Lewandowski, Geeftr. 104, nachm. 3 Uhr.
26. Abt. Die Funktionärßigung fäut aus.- Die Genoffen beteiligen fich an der Trauerfeier auf dem Königsplan und abends in der Boltsbühne. 29. Abt. Die Genoffinnen und Genoffen treffen sich am Mittwoch mittog 1½ Uhr bei Burg, Prenzlauer Alee 189, um 2 Uhr am Brenzlauer Zor Aur Ueberführung des Genoffen Ebert. Anschließend Gedächtnisfeier in der Boltsbühne. Mitgliedsbuch legitimiert.
44. Abt. Treffpunkt aur, Gedentfeier Rottbuser Tor. Ahmarich pinkilich 1½ Uhr nach Sallesches Tor