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und daß der 3 wed der Londoner Reise wohl mehr des ge­fellige Beisamemnjein der beiden gewesen sei. v. Ehdorf versucht das als einen Scherz seiners ei ts hinzustellen, muß aber auf Fragen zugestehen, daß Fleischmann die Anregung der Mitfahrt des Carlowitz gegeben habe. Fleischmann bestreitet diese Darstellung.

v. Carlowih gibt auf Fragen verschwommen zu, daß er die 6500 m., die er von den 30 000 m. Reisespesen" der Landes­pfandbriefanftalt erhielt, dazu verwendete, verschiedene Berbindlich reiten zu erledigen, da er sonst nicht nach London abfahren fonnte. 1m 10 Uhr wird die Weiterverhandlung vertagt. Der Vor­fizende Leinert wird ermächtigt, die nächste Sizung anzuberaumen.

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Was ists mit den Reichsbetrieben? Zu den Stillegungen der Deutschen Werke. In Nr. 96 des Vorwärts" wird die Betriebsstillegung der Wert Kiel Deutschen Werke A.-G. geschildert und zum Schlusse bemerkt, daß man auf die weitere Entwicklung der Dinge fehr gespannt sein könne. Dazu wird aus den Kreisen des bereits feit Oktober 1924 stillgelegten Betriebes der Deutschen Werke Wert Rüstringen folgendes mitgeteilt: Es sind trügerische Hoffnungen, menn die Arbeiterschaft oder deren Vertreter glauben, daß diese Be­triebe als Reichsbetriebe zu erhalten sind, selbst dann nicht, wenn fie für die privatkapitalistische Produktion umgestellt sind, wie das im Falle des Werkes Rüstringen zu verzeichnen ist, von dem außerdem noch gesagt werden kann, daß es im allgemeinen gut florierte und mit Aufträgen versehen war.

Das Wert Rüstringen beschäftigte im Durchschnitt 3000 Ar­beiter, war mit guten Betriebsmitteln und ausreichendem Material versehen, so daß Schiffsneubauten, Reparaturen und Umbauten an Schiffen, sowie Lokomotiv- und Waggonbauten mit bestem Erfolg ausgeführt wurden!

Trotzdem erfolgte die Schließung dieses Betriebes, unbe­finnumert um die furchtbaren Wirkungen der Arbeitslosigkeit, die diese Maßnahme für die Jadestädte Wilhelmshaven - Rüstringen mit sich brachte. Alle Bemühungen um die Weiterführung des Werkes Rüstringen durch die Organisationen, die Vertretung der Städte und der oldenburgischen Regierung blieben erfolglos! Bon der Hauptverwaltung der Deutschen Werke, wie auch von der Reichs­regierung wurde die Notwendigkeit der Betriebsschließung mit dem Kapitalmangel begründet. Diese Begründung wurde in der hiesigen Deffentlichkeit feinesfalls als ausschlaggebend anerkannt, es bestand vielmehr ganz allgemein das Gefühl, daß es sich hier um die Beseitigung einer Konkurrenz der kapitalistischen Berftbetriebe handelte, was durch die weitere Entwicklung der Dinge erhellt.

Zum Beweise folgendes: Bei allen Vorstellungen um die Weiter­führung des Werkes Rüstringen ist von der Hauptverwaltung der Deutschen Werte wie auch der Reichsregierung erklärt worden: Bir fönnen nicht, es fehlen die Geldmittel, wir wollen uns aber be­mühen, das Wert an Privatunternehmer zu verpachten oder zu ver kaufen, damit dasselbe weitergeführt bzw. wiedereröffnet werden fann!" In welcher Weise nun in diesem Sinne verfahren worden ift, ergibt sich daraus, daß die gesamten Materialbestände und die besten Maschinen herausgenommen bzw. verkauft wurden.

Die Berwaltung der Deutschen Werte begründete diese Maß­nahmen damit, daß die Maschinen nur leihweise an die Schwesterwerke( in der Hauptsache nach Kiel ?) gegeben und bei Biedereröffnung des Werkes Rüftringen wieder zurüdgebracht mürden! Harmlose Gemüter mochten diese Angaben glauben, in Wirklichkeit scheinen die Dinge fo zu liegen, daß ein Betriebs. abbruch vorgenommen wurde, um so die Konkurrenz eines Reichs betriebes gegen die Privatmerstindustrie verschwinden zu lassen, denn sonst wäre folgender Vorgang, den unser Rüstringer Parteiorgan Die Republit" in ihrer Nr. 47 vom 25. Februar schilderte, wohl nicht möglich. Der Bericht lautete:

Sonderbares von den Deutschen Werten. Unter diefer Ueberschrift wird uns folgendes geschrieben: Nach zuverlässigen Nachrichten haben. Verhandlungen mit Interessenten über die Wiedereröffnung der hiesigen Deutschen Werte vor zirfa 14 Tagen zu dem Ergebnis geführt, daß die fraglichen Inter­essenten diesen Betrieb in Pacht übernehmen und mit der dauern­den Beschäftigung von zirfa 2000 Arbeitern demnächst eröffnen mollten. Wie wir nun erfahren, ist dieser Bertrag jezt infolge Einspruchs des Reichswehrministeriums( Abteilung Marineleitung) zerschlagen worden bzw. nicht zustande gekommen! Ein Verfahren, das zu der Frage berechtigt, ob und wann die Regierungsstellen sich zu dieser eigenartigen Affäre äußern wollen?

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Trog der Auforderung an die in Frage kommenden Stellen, sich zu dieser Angelegenheit zu äußern, ist bis jetzt eine solche Aeuße rung unterblieben und muß demzufolge angenommen wer­den, daß die privatfapitalistischen Kreise in Verbindung mit der Reichsregierung, die Fortführung dieser Konkurrenzbetriebe zu hintertreiben verstehen, vielleicht daß auch marinetechnische und flottenpolitische Gründe dabei mitspielen bei dieser Einstellung und Entscheidung der Regierungsstellen! Auf jeden Fall ist es aber ein öffentlicher Standal, wenn von der Regierung der Wieder aufbau unserer Wirtschaft auf diese Weise betrieben wird!

Nach diesen Erfahrungen muß man fürchten, daß die Deutschen Berte ein Wert um das andere zum Erliegen bringen und nur noch so lange fortführen, als noch Mittel flüffig gemacht werden können durch den Verkauf von Material und Maschinen zur Bezahlung der noch in sehr großer Anzahl angestellten Beamten und wenn dann nichts mehr da ist, dann verlassen die Ratten das sinkende Schiff, unbefümmert um die Tausende von Arbeitern und Angestellten, die dadurch der Arbeitslosigkeit verfallen.

Wenn die Reichsregierung ernstlich diesen Betrieben helfen wollte, so wäre sicher ein Weg zu finden gewefen. Man hat boch für die Ruhrindustriellen Hunderte von Millionen übrig gehabt! Für die Weiterführung der Reichsbetriebe, genannt Deutsche Werte, aber ist tein Geld da.

Danziger Sozialdemokraten in Warschau . Sur Erwiberung des Besuches polnischer Sozialisten in Danzig trafen die Danziger Sozialdemokraten Gehl, Rahm , Mau und Spielmann in

Barschau ein.

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Wirtschaft

Der Dividendensegen.

Ganz allgemein war im vergangenen Jahre die Klage der Unternehmer und ihrer Presse darüber, daß die deutsche Wirtschaft unter der Belastung durch Steuern, Sozialabgaben und hohe Löhne fast zum Erliegen komme. Daß die Sub stan z wesentlich zusammengeschrumpft war, das wurde immer aufs neue wiederholt, und ebenso die Behauptung, daß sich eine Rentabilität der Betriebe immer schwerer erzielen lasse. Nun sind in den jüngst ver­gangenen Wochen eine ganze Anzahl Jahresberichte solcher Gesellschaften erschienen, die mit dem 31. Dezember ihr Geschäfts­jahr abschließen. Die Berichtsperiode umfaßt also die Zeit, in der die deutsche Industrie am schwersten mit Absahstockungen, mit Rapi­talmangel, mit der oben erwähnten angeblich so hohen Belastung zu kämpfen hatte. Und was sehen mir jetzt? Beurteilt man den Geschäftsgang nach der Höhe der zur Ausschüttung gelangenden Dividende, so muß er als geradezu glänzend bezeichnet werden. Die Deutsche Bergwerks- Zeitung" brachte fürzlich fol­gende Zusammenstellung über die bisher veröffentlichten Dividenden­vorschläge: 1913/14

Tertilunternehmungen.

1924

1. Mechanische Weberei, Linden 2. Rheinische Möbelstoffweberei, Barmen 3. Concordia Spinnerei und Weberei, Bunzlau 13 4. Württemberg . Baumwollspinnerei u. Weberei 12,5 5. Bachmann u. Ladewig

6. Baumwollspinnerei am Stadtbach, Augsburg 12 7. Baumwollfeinspinnerei Augsburg

8. Mechanische Weberei Fischen

9

9. Leipziger Baumwollspinnerei 10. Weberei und Spinnerei Rottern. 11. Spinnerei und Buntweberei Pferfee 12. Baumwollspinnerei Unterhausen. 13. Augsburger Buntweberei( vorm. Niedinger) 14. Stiderei Plauen

15. Hornstetter Spinnerei und Weberei 16. Leipziger Wollkämmerei.

Banten .

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31/2

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8,5

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10

878

1. Handels- und Verkehrsbank A. G., Hamburg 12 2. Spar- und Gewerbebank A. G., Leipzig .

3. Berliner Handelsgesellschaft

4. Deutsche Ünionbant

5. Plauener Bank A. G.

°

6. Medlenburgische Depositen- und Handelsban! 10

7. Roggenrentenbank.

8. Baugener Bank.

9. Wurzener Bank

10. Mitteldeutsche Creditbank

11. Preußische Pfandbriefbant

12. Bank des Berliner Kaffenbereins 18. Berliner Hypothekenbank A. G. 14. Frankfurter Bankverein A. G. . 15. Deutsche Verkehrsbant a. G..

Verschiedene.

6,5

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10

8

6

8

6

7

7

6

4

1. Vereinigte Strohstoffabriken A. G. Dresden 18 2. Deutsche Warentreuhand A. G. Hamburg

3. Prestowerke Chemnitz .

4. Rheinische Spiegelglasfabrit, Edamp

8. Exzelfior- Fahrradwerke Brandenburg

8622008 0.00% 7766

41

11

0

16

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12

12

10

5. Sächsische Emailliers und Stanzwerke.

10

6. Braunschweig . Koblenbergwerke( Rhein- Elbe) 10 7. Ruberoidwerte Hamburg

12

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9. Jise Bergbau..

8

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20

9

4

6

8

10. Glas- und Spiegelmanufaktur Gelsenkirchen 8 11. Wandererwerte Schönau.

12. J. P. Kayser Sohn A. G. 13. Wegelin u. Hübener

14. Bittoriawerke A. G.

15. A.-G. Gerresheimer, Glashüttenwerke. 16. Braunschweiger Portlandzementwerke 17. Univerfum Film-.- G.

18. Wandsbeder Lederfabrik, Hamburg . 19. Kaiserbad Schmiedeberg.

20. Deutscher Eisenhandel A. G. 21. B. Polad A.-G.

22. Phönig A. G. für Braunkohlenberwertung 28. Bierbrauerei Müser, Langenbreer

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Am besten steht die Textilindustrie da. Das von uns genannte Blatt sagt selbst, daß hier bei der Aufstellung der Gold­bilanzen feine Gewaltfur" dadurch vorgenommen worden sei, daß man das Kapital zu scharf zusammengelegt habe. Die Aktionäre feien hier durchweg im Vollbesit ihrer alten Substanz geblieben, die Gesellschaften hätten meistens das Vorkriegstapital wieder eingesetzt oder seien sogar noch über den früheren Gold­status hinausgegangen. Es lag für fie," sagt die" Bergwerts Beitung", allerdings auch teine Notwendigkeit vor, zu sanieren. Gerade in den Jahren der Uebergangswirtschaft und der frisenhaften Erschütterungen der Wirtschaft im ganzen erfreuten sich die Textilunternehmungen einer günstigen Geschäftslage. Eine Dividende von 10 Proz. hat man in der Textilindustrie offen­bar als die untere Grenze des Angebrachten angesehen. In sechs Fällen hat man bei aller Vorsicht und bei reichlichen Abschreibungen 12 Broz. und mehr zur Ausschüttung gebracht. Dies ist, wie gesagt, um so bedeutsamer, als es sich um durchweg ungeschmä= lerte Bortriegstapitalien handelt, die zu verzinsen

waren."

Ein ähnlich günstiges Ergebnis zeigen die Jahresabschlüsse der Banten . Hier sind die Dividenden allgemein weit höher als in der Borkriegszeit, zumeist betragen sie bis zum Doppelten der Friedensdividende. Nun wird zwar gerade von den Banken be hauptet, daß sie bei der Aufstellung der Goldbilanzen weit unter das Friedenstapital gegangen seien und daß sich hierin der starke Sub­stanzverluft zeige, den sie in der Inflationszeit erlitten hätten. Aber Die Banten haben es auch verstanden, ihre Gewinne erst zu ver­steden und dann abzuschreiben, so daß man auch mit ihnen fein mit leid zu haben braucht. Die Deflation und der Drang nach Kredit. tapital schaffte den Banten neue große Verdienst möglich.

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Rahma

Margarine

feiten, zum Teil durch Berechnung hoher Provisionen bei der Geldvermittlung, zum Teil dadurch, daß sie selbst für die wieder stärker zufließenden Depositengelder verhältnismäßig niedrige Zin fen zahlen, um so höhere Zinsen aber den Kreditnehmern be rechnen.

In der dritten Gruppe zeigen sich erhebliche Unterschiede bei der Dividendenausschüttung. Am höchsten sind die Dividenden bei den Fahrrad- und Automobilfabriken und bei Unter­nehmungen für Spezialerzeugnisse. Auch die Brauereien und Brennereien, von denen früher schon eine Reihe von Ab­schlüssen veröffentlicht worden sind, haben nicht über schlechten Ge­fchäftsgang zu flagen. Die verhältnismäßig geringeren Dividenden bei den anderen Gesellschaften sind noch kein Zeichen dafür, daß es ihnen schlechter geht; man kann vielmehr annehmen, daß sie im vergangenen Jahre ihre Konsolidierung noch nicht völlig durchge­führt haben. Und wo diese jetzt erfolgt ist, wird das laufende Ge­schäftsjahr um so bessere Erträgnisse abwerfen.

Man mag es begreifen, daß die Unternehmungen eine be­sonders hohe Dividende herauszuwirtschaften suchen, um den Kurswert ihrer Aktien zu steigern und dadurch neues Kapital heranzuziehen. Wenn der Geldgeber für Leihkapital 9 bis 12 Broz. erhält, dann wird er für ein Aktienpapier nicht den Barikurs zahlen, für das ihm nur 4 bis 5 Proz. Dividende in Aussicht stehen. Die Aftionäre halten sich also für berechtigt, den doppelten Bera dienst der Vorkriegszeit als das Normale zu beanspruchen, und die Verwaltungen der Gesellschaften müssen sich beeilen, um diesen Anspruch des Kapitals zu befriedigen. Wie verträgt sich aber der Dividendensegen mit den Klagen der Unternehmer über die so hohe Belastung? Wie vertragen sich die glänzenden Abschlüsse der Be­triebe mit der Tatsache, daß der Reallohn der deutschen Arbeiter wesentlich unter dem Friedens stande liegt?

Handel und Gewerbe im Februar.

Nach den Berichten der preußischen Handelskammer hat sich die Wirtschaftslage im Monat Februarmenigverändert Der Absatz von Kohle ging starf zurüd, nur der Brikettabsatz hielt sich auf der Höhe des Bormonats. In der Eisenindustrie hielt der günstige Beschäftigungsgrad an, doch wird von einem Teil der eisen. verarbeitenden Industrie ein Rückgang der Konjunktur befürchtet. Die Preise der Hauptwaren sentten sich. Ebenso sank die Aktieninder­ziffer. Die Aufnahme von Auslandsanleihen ging zurüd. Die Kapitalneubildung im Inlande machte Fortschritte.

Ueber das plögliche Hereinbrechen der Kohlenabsazkrise wurde an dieser Stelle bereits berichtet. Aus den Meldungen der Handels tammern über die einzelnen Gewerbezweige verzeichnen wir das Folgende:

Die Kaliindustrie konnte ihren Januarabsag in Höhe von 1659 953 dz auf 1900 000 dz Reintali steigern. Damit übera trifft der Absah in den beiden ersten Monaten dieses Jahres den Abfaz der gleichen 3iffer des Jahres 1913. An den Februar- Abrufen war vorwiegend die deutsche Landwirtschaft_be­teiligt, was auf die günstige Witterung zurückzuführen ist. Der Aus­landsabjah hielt sich auf der früheren Höhe.

Die Lage der Metallhüttenindustrie weist teine Veränderungen auf. In der Metallhalbzeugindustrie gingen erhebliche Aufträge ein, so daß eine gute Beschäftigung der meisten Werke für die nächsten Wochen gesichert erscheint. Im Eisen-, Hoch und Brüdenbau steht die Beschäftigung gegenüber der Bortriegszeit immer noch stark zurüd. Die Anfragen in der Maschinen. industrie zeigen in der letzten Wochen steigende Tendenz, doch steht man der Konjunktur mißtrauisch gegenüber. Die Lage wird all­gemein als unflar bezeichnet und die längere Dauer des günstigen Geschäftsganges bezweifelt. Wenn auch Rohstoffe und Halbzeug im Preise noch etwas angezogen haben, jo dürften doch die Vorgänge auf dem Schrottmarkt die Unsicherheit über die weitere Entwicklung ver­stärkt haben. Die wenig zupersichtliche Beurteilung der nächsten Monate ist um so bemerkenswerter, als der Auftragseingang im all­gemeinen verhältnismäßig lebhabt war.

Die Lokomotiv bauindustrie zeigte eine nicht unerhebliche Befferung. In der Waggon bauindustrie erteilte die Straßen­bahn einige Aufträge. Von der Compagnie du Chemin de fer du nord find 700 Wagen der Lochner- Gruppe" in Auftrag gegeben. Ueber einen weiteren Auftrag von 3300 Wagen, der auf die einzelnen Firmen verteilt werden soll und von den französischen Mittelmeer­bahnen ausgeht, wird verhandelt.

Die Lage in der elektrotechnischen Industrie hat sich weiter gebessert. Es herrschte ein großer Bedarf an Start- und Schwachstromkabeln. Das Exportgeschäft ist nach wie vor schwierig. Die Warenpreise sind im Steigen begriffen, entsprechen jedoch nicht den Preiserhöhungen der Rohstoffe.

Die milde Witterung war auch im Februar dem Bau gewerbe günstig. Neue Bauten konnten in Angriff genommen und die begonnenen gut gefördert werden. Die Hoffnung auf ein besseres Baujahr wurde genährt durch die Etatsentwürfe des Reichs und des Staats sowie durch die mannigfachen großen Bauvorhaben der Kommunen und Verkehrsgesellschaften. In manchen Gegenden machte sich ein großer Mangel an Baustoffen bemerkbar. Die Baustoffpreise gingen weiter in die Höhe, so daß der Bauinder von Mitte Januar bis Mitte Februar von 1,68 auf 1,73 stieg.

Das Margarinegeschäft hat sich im Februar mieder etwas erholt. Die Umfäge sind bei einzelnen Fabriken größer ge worden. Besonders lebhaft ist noch immer die Nachfrage nach den führenden Marken, allerdings hat sich auch der Absah der billigen Marten gehoben. Die Lage am Rohstoffmarkt war in der ersten Hälfte des Monats verhältnismäßig günstig. Später gingen jedoch die Preise sämtlicher Rohstoffe wieder in die Höhe. Gleichwohl wird vorläufig nicht damit gerechnet, daß diese Preissteigerung eine Aenderung der Verkaufspreise hervorrufen wird.

In der Tabakindustrie war das Geschäft weiterhin außer, ordentlich still. Zahlreiche Betriebe find bereits eingeschränkt oder stillgelegt, und es muß mit weiteren Einschränkungsmaßnahmen be stimmt gerechnet werden. Die Zahl der beschäftigungslosen Tabak. arbeiter ist im Steigen, ein großer Teil arbeitet mit verkürzter Arbeitszeit.

Der deutsche Außenhandel im Januar 1925.

Der deutsche Außenhandel zeigte im Januar 1925 wiederum eine außerordentlich hohe Bassivität von 674 Millionen Renten­ mark . Die Einfuhr ist gegenüber dem Vormonat um 63 Millionen Rentenmart gestiegen, während die Ausfuhr eine Verminderung 42 Millionen Rentenmar! aufweist. Dies erklärt sich zum Teil daraus, daß die Einfuhr von Kontingentwaren auch im Januar noch fehr groß war.

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