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Leben verbienten, bann follten fte bod auf ben Stric gehen."

Diese Infamie soll den Genossen Paul Singer, den Rampfgenossen Bebels, treffen. Diese niederträchtige Lüge ist längst in ihrer Verlogenheit und Gemeinheit entiarot wor ben. Schon jahrelang vor dem Kriege wagten die schmutzigsten Agitatoren der arbeiterfeindlichen Parteien nicht mehr, diese niederträchtige Lüge aufrecht zu erhalten. Heute erscheint sie wieder in dem Wahlfeldzug, den die Deutschnationalen für die Präsidentenwahl vorbereitet haben.

Es heißt weiter auf diesem Blatte:

Die Sozialdemokratie wird vom Aftertapitalimus unterhalten. Barmat und Genossen haben die Bartei und Wahltasse gefüllt. Ebenso ist auch das Reichs banner Schwarz Rot Gold von Barmatschen Geldern aufgezogen worden. Die Sozialdemokratie ist die Gefangene des raffenden Kapitalismus  . Sie muß nach seiner Pfeife tangen."

Soviel Säge, soviel Lügen. Lügen, die in aller Deffent lichkeit widerlegt worden sind. Es gibt nichts Niedrigeres, als daß die Vertreter des Kapitalismus, die Kreise der großen Industrie sich in das Gewand von Arbeiterfreunden hüllen, um gegen die Sozialdemokratie zu kämpfen; als daß sie mit ihrem Belde einen Feldzug führen, dem fie, um Arbeiterstimmen ein zufangen, eine antikapitalistische Note zu geben versuchen.

Die Hehe gegen Friedrich Ebert  .

Ein drittes dieser Blätter geht unter der Firma: ,, Arbeiter, die Augen auf! Es beginnt:

arum hatten wir im legten Jahre so viele Seierschichten? Immer wieder hörten wir, daß die Kreditnot, unter der die weitesten industriellen Kreise zu leiden hatten, vor übergehendes Stillegen der Werte, Ausfall einzelner Schichten verursachte und Millionen beutsche Arbeiter mit ihren Familien hungern mußten. Bodurch tam diese Not?" Die Sozialdemokratie ist Schuld, denn sie hat veranlaßt, daß Kredite an Barmat und Michael gegeben wurden, so geht es weiter in diesem erbärmlichen verlogenen Flugblatt, das mit dem Gelde jener fozialreaktionären Industriellen bezahlt ist, Die vom Reiche 700 Millionen Entschädigung erhalten haben. Sie wollen nichts mehr wissen von ihrer Brutalität gegen die Arbeiter in der Inflationszeit. Nichts mehr wissen von ihren Anfchlägen gegen ben Achtstundentag, nichts mehr von der Forderung der Stinnes und Genossen: Berlän gerung der Arbeitszeit und damit größere Arbeitslosigkeit auf Der einen, Abbau der Arbeitslosenunterstüßung auf der anderen Seite. Nun fragen sie heuchlerisch: wodurch tam diese Not? Und fett gedruckt, in der Mitte diefes Blattes, antworten sie auf diefe heuchlerische Frage:

,, Bom Bureau des Herrn Relchspräsidenten." Wir begnügen uns, diese Niederträchtigkeit niedriger au hängen. Dasselbe Blatt enthüllt aber auch die Ziele der Standal­fampagne der Rechten;

Ob es gelingt, den Barmats ftrafbare Handlungen razumeisen, bas ist noch fraglich, darauf tommt es auch am allerwenigsten an.

Und nun folgt das Geständnis, daß es den Deutschnatio­nalen nur auf die Heze gegen die Führer der Arbeiterschaft antonimmt.

Ein viertes biefer Flugblätter unternimmt den Bersuch, ben verstorbenen Reichspräsidenten in Berbindung mit den Geschäften Barmats zu bringen. Es enthält den Tert folgen­ber, angeblich von Ebert an Barmat geschriebenen Bottarte:

Mein lieber Barmat!

Meine Frau und ich laffen Ihnen für Ihre freundliche Auf­merksamkeit bestens danten. Wir werden uns freuen, Sie recht bald wieder bei uns begrüßen zu können. Friz Ebert."

Bezirksverband Brandenburg  .

Parteigenossen! Republikaner!

Die Reichsregierung hat den ersten Wahltag für den Reichs­präsidenten auf Sonntag, den 29. März, angefetzt. Dieser Wahltag wird die Entscheidung bringen, ob der Reprã­fentant des deutschen   Bolles ein Plazhalter der Monarchie sein wird, oder ob er als Demokrat und Republikaner   bie Fortentwid lung des Staates in sozialem Geiste als seine vornehmste Aufgabe

betrachtet.

Seit Wochen und Monaten rüsten die Gegner der Republik   für diefen Kampf. Mit allen Mittefn betreiben sie die Berbetzung der Bevölkerung. Ihren Höhepunkt wird diefe Art der Boltsaufklä rung" im Wahlkampf selbst erreichen, wenn der Aufmarsch der Parteien erfolgt ist.

Der verflossene Reichstagswahlkampf hat gezeigt, über welche ungeheuren Mittel die Barteien des Großgrundbefizes unb ber Schwerinduftrie verfügen. Er hat gezeigt wie bas Unternehmer tum die Geldschränke öffnet, wenn es gilt, bie Republif zu be tämpfen.

Diefer gewaltigen Finanzkraft farm die Sozialdemokratie, tön nen die Republikaner   nur dem Idealismus und die Opferfreudigteit entgegenstellen. Bir fordern unsere Anhänger auf, ihre finanzielle Hilfe auch in diesem Wahlkampf uns angedeihen zu laffen und frei willige Beiträge an den Bezirkskassierer Richard Schmidt, Berlin  SW 68, Lindenstr. 3, Bostichedfonto Berlin  , Nr. 86 773, zu richten. Sendet schnell die freiwilligen Beiträge ein! Der erste Präsident der Republit ift tot, es lebe die Republik  ! Bezirksverband Brandenburg  Berlin   SW 68, Lindenstr. 3.

Borarbeiten für den Wahlkampf aufzunehmen. Referenten müssen Die Ortsvorstände fordern wir bringend auf, schnellstens bie fofort bei den zuständigen Unterbezietsvorständen oder Sekretären angefordert werden.

felbzuges wissen das recht gut. Wider besseres Biffen lassen sie diese freche Fäschung in Massenauflage ins Bolt tragen. Ein fünftes biefer Blätter endlich, unterzeichnet rei. her n. Forstner, Rorvettenfapitän a. D., wiederholt die Beschuldigung des Landesperrats im Kriege gegen den Genossen Friedrich Ebert   und schlägt Material aus der un haltbaren Urteilsbegründung der Magdeburger   Richter. Wir haben aus der Flut der Lügen, Fälschungen und Berleumdungen nur wenige marfante Stellen herausgegriffen. Es ist unmöglich, diesen unerhört schamlosen Feldzug der Rechtsparteien in feinem ganzen Umfang aufzuzeigen. Die Broben jedoch genügen, um die Regiffeure und Hintermänner marten. Der Schmug, den sie verbreiten, fällt auf fie felbft Dieses Feldzuges in den Augen der Deffentlichkeit zu brand­

zurüd.

Schiele und Schlieben  .

Sie wollten den Reichstag ausschalten.

Das Nachrichtenbureau des Vereins deutscher Zeitungs­verleger hatte am Donnerstag als erstes Nachrichtenbureau die Mitteilung veröffentlicht, daß die Reichsregierung im Reichsrat die Bertagung des Reichstags pofitio angekündigt habe. Es feht sich nun gegen den Vor­wurf der Irreführung zur Wehr, den das Dementi der Regierung von Freitag mittag erhoben hatte. Zur Abwehr veröffentlicht es den folgenden stenographischen Bericht: fberialdirektor ach s zu folgenden Ausführungen: ,, Nach Erledigung der Tagesordnung erhielt das Wort Mini­

Ende nächster Woche seine Arbeiten wieder einstellen und erst nach Meine Herren! Ihnen ist wohl bekannt, daß der Reichstag der Wahl des neuen Reichspräsidenten wieder zufammentrefen wird. Das Rechnungsjahr 1924 wird ablaufen, ohne daß der Etat für 1924 überhaupt abgefchloffen ist, und das Etatsjahr 1925 wird eben falls beginnen, ohne daß der Etat abgeschloffen ist. Es ergibt sich daraus die Notwendigkeit einer Notregelung und der Reichsfinanzminister beabsichtigt, diese Ihnen alsbalb zugehen zu lassen, und bittet darum, das Not. gefeß am Montag mit anderen Borlagen zu be. raten, und daß die Herren damit einverstanden sind, daß cm Montag nachmittag eine Bollfigung stattfindet, damit dieser Ent­wurf verabschiedet werden kann, damit der Reichstag   in die Lage gelegt wird, ihn vor Unterbrechung feiner Arbeiten zu erledigen. Namens des Reichsfinanzministers bitte ich also um Anberaumung einer Sigung am Montag.

Borsigender, Minister des Innern Schiele: Die Schilderung der politischen Situation und die Folgerungen, die der Herr Vorredner daraus gezogen hat, sind zutreffend. Ich würde Ihnen empfehlen, dem Ersuchen des Reichsfinanzministeriums zu entsprechen.

den Vorschlag des Ministerialdirektors Sachs an Der Reichsrat nahm, ohne daß sich jemand zum Wort meldete,

Das wagt die Meitteilung der Reichsregierung als un­verbindliche Gröterungen" zu bezeichnen! Wunsch der Vater des Gedankens war, und bei Herrn Es steht also fest, daß bei Herrn von Schlieben der Schfele gleichermaßen. Die beiden deutschnationa len Minister wollten den Reichstag ausschalten.

Wie werden sie nun ihr Dementi gegen das Stenogramm formulieren?

Im übrigen haben sie ihre Ohrfeige bahin. Der Präsi dent des Reichstags, Genosse Löbe, erklärte zu Beginn der Sigung, daß er nicht daran bente, den Reichstag   bis nach der Präsidentenwahl zu vertagen. Eine verdiente Ohrfeige für die beutschnationalen Herren Minister!

Eine Klarstellung.

In unseren aus dem Sozialdemokratischen Breffedienst über. nommenen Mitteilungen über den Fall Bruhn wurden die Gebrüder So hatten fich die Rechtspartelen, so hatten die Deutsch   Stiaret erwähnt. Wie uns die Herren Stlaret mitteilen, haben nationalen den Wahlkampf um den neuen Reichspräsidenten sie mit der ganzen Angelegenheit nur sehr indirett zu tun, und gedacht! Aus dieser Schlammflut von Berleum- war nur insofern, als sie auf die bringenden Bitten des Spielklub bungen und Niedertracht, aus diesem Feldzug, der auf innerer inhabers Schreiber legteren mit der Herausgabe der Wahrheit" Wilhelm Bruhn   zusammengebracht haben. Dies sei aus tein Gemeinheit aufgebaut werden sollte, sollte der neue menschlichen Gründen geschehen, da Schreiber erklärte, feine Repräsentant des deutschen   Boltes und gange Eristenzgrundlage tönne durch die Angriffe der Wahrheit" Staates hervorgehen. Dieser Feldzug follte einem gefährdet werden. Die Herren Stlaref legen Wert auf die Feststel­Kandidaten der Deutschnationalen, ber politischen und sozialen lung, daß ihnen alles weitere, mas fich zwischen Schreiber auf der Reaktion in Deutschland   zum Siege verhelfen. Wahrhaftig, einen und Bruhn und Bredered auf ber anderen Seite später ab ein Mann der Rechten, den ein solcher Feldzug in die Prägespielt haben soll, unbekannt ist und daß fie jedenfalls in fibentschaft geführt hätte, mare befchmut gemefen in den Augen bes eigenen Bolles und in den Augen des Aus. landes. Gin Mann von Ehre und Würde müßte es ablehnen, fich von einer Partei auf den Schild heben zu lassen, die mit folchen Mitteln fämpft. Wer so die eigene Würdelosigkeit und bie eigene innere Gemeinheit enthüllt wie die Deutsch­nationalen, ber hat fortan fein Recht mehr, die Worte

Diese Postkarte ist längst als Fälschung ent Iarnt. Die Regisseure des deutschnationalen Berleumdungs- ,, nationale Würde" in den Mund zu nehmen.

Für die besseren Herren.

Bon Felig Fechenbach.

Ich war in Bayern   einmal in Schußhaft. Barum, das wußte weber der Staatsanwalt, noch ich selbst.

Wie ich am Abend in die Belle geführt werde, ist das elektrische Licht schon abgedreht. Ein alter Aufseher begleitet mich, in der Hand eine Stalfaterne mit Kerzenlicht.

Ich frage ihn, ob es hier eine Bibliothet gibt. Da schaut er mich wie entgeistert an:

Bibalodet, mas is benn bos?"

Ich meine Bücher zum Lesen," erkläre ich.

Ja, Büacher ham mir scho," fommt's verstehend zurüd. Aba miffen's, fügt er zögernd bei, unsere Gfangene, die Gluifi), menn die a Papier braucha, nachert reißens allwei Seitn aus die Bücher. Da fei'n') halt jest pui³) Blätter. Müaffens Eana halt a bißl was derzua denta."

Ich erfundige mich, ob es nicht auch Bücher gebe, aus benen feine Blätter herausgeriffen find. " Ja, die ham mir schoa. Aba die fan für die bessern Herrn. Dabei leuchtet er mich mit seiner Stallaterne von oben bis unten ab und da ich anscheinend Gnade in feinen Augen finde, meint er treuherzig:

Büacher."

No ja, Gie fan ja a befferer Herr, da triangs) cho bie beffern Und am anderen Morgen betam ich wirklich von den Büchern für bie besseren Herren.

Maurische Architektur und Gartenkunst. Ueber maurische Architettur und Gartenkunft sprach der fürzlich von einer spanischen Reise wiedergekehrte Retd) st unit wart Dr. Redslob, im Verein für deutsches Kunstgewerbe. Der Bor tragende begrüßte bie Tatsache, daß uns das Ausland jetz nicht mehr veridyloffen fei, als von einschneidender Bedeutung für umfere geiftige Entwicklung. Erklärlicherweise ziehe der nach langer Zeit wieder in die Frembe tommende Deutsche bei allen Dingen, die er sähe, Rück schüsse und Folgerungen auf die Verhältnisse seiner Heimat und so gabe ihm dieser Vortrag einen willfommenen Anlaß, dieses Gefühl 33 vermitteln. Es läge ihm nicht daran, bemerkte Dr. Redslob, auf Grund besonderer, gelehrter Forschungen zu sprechen, sondern als einer, ber sich aufs fieffte mit der hiesigen Kultur verbunden fühle. Bie trop dem ungeheuren politisch- wirtschaftlichen Drut, der ringsum auf die Mauren ausgeübt wurde, ihre Kultur blühte, so tönne man auch bei uns an Stelle der anfänglichen Stagnation Ansätze und Berfprechungen zu neuer Entwicklung, frischem, fulturellem Leben beobachten.

Das Stadium ausländischer Kunstdentmäler erwedt- und fo auch wieder in Spanien  , ein vertieftes Bewußtwerden der eigenen

1) Gluifi ungeschlachter Mensch. Fel'n fehlen.) Bui= viel.) Ariangstriegen Sie,

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feinem Stadium baran beteiligt gemesen find. Mit Bruhn feien fie lediglich aus Rennsporttreisen bekannt und im übrigen bie Einstellung ber Angriffe der Wahrheit gegen Schreiber stets hätte ihnen Bruhn stets nersichert, daß er jegliche Gegenleistung für entschieden zurüdgewiesen hätte.

Simultaniculen im Elfah. Ministerpräsident Herriot   hat dem Wunsche der Stadtverwaltungen von Straßburg   und Colmar   ent Sprechend die Gründung intertonfeffioneller Schulen genehmigt.

entworfenen Revolutionsbramen verftellt. Der Dichter hatte mit feiner Borobie einen großen Erfolg. Auch im Feuilleton ber Ifweftija" äußert sich ein Kritiker fehr anerkennend über die ge fungene Satire und führt aus, daß. Galliats Parodie endlich einmal deutlich auf einen wunden Bunti hinweise, über welchen schon längst offen und tribisch gesprochen werden müßte. Es laffe fich gar nicht leugnen, daß im Laufe der Zeit eine Art von Rezept zur Herstellung revolutionärer Dramen entstanden sei, welches geradezu die Talent losigkeit fördere: man sehe immer wieder auf der Bühne das nach ber Schablone gefertigte fogen. revolutionäre Stück mit der schwel­genden Bourgeoisie, die dem Strafgericht ber Revolution verfällt usw. Wenn Galliat in feiner Satire nunmehr die Einfältigkeit Branger gestellt habe, so fei das verdienstlich und man fönne nur hoffen, daß allmählich mit einer Schablone aufgeräumt werden wird, die dem Publikum nichts Neues mehr biete.

Stultur. Unser ganges, mittelalterliches Kulturleben ist durchtränft und gesättigt mit Erinnerungen an die morgeniändische Kultur, die uns ja durch die Kreuzzüge vermittelt wurde. Die Kunstschöpfungen jener Zeit man dente an die Minnesänger, die Klosterhofanlagen, ben Wartburgbau ben Wartburgbau- find durchglüht von jenen Erinnerungen; und bei der Betrachtung des bekanntesten und herrlichsten maurischen Kulturdokuments, der Alhambra  , finden wir eine Ergänzung für unser Berständnis des deutschen Mittelalters. Trotzdem lasjen fich die schöpferischen Antriebe zu jenen Kulturdenkmälern im Gegensatz zu den unsrigen, aus ganz anderen Beweggründen herleiten. Anders wie die chriftliche Kunst, die sich ben Kirchenbau als edelste Mani festation erwählt, beginn: die maurische Kunst mit dem Wohnbau. Die Alhambra   ist eine, wie die Berhältniffe es erforderten, feftungsfolcher Stücke und die groben Mittel, mit denen fie arbeiten, an den artig ausgelegte Königsburg. Die maurische Kultur hebt den einzelnen hervor und braucht die Masse zur Fron. Wir versuchen in unserer Kultur das Neue zu schaffen, der Osten zeigt ewig dasselbe, nur in der Wiederholung den Wechsel. Unsere Kirchen streben nach oben, die maurische Architektur kommt von oben, wirkt wie vom Himmel herabgefallen.

Besonders herrliche, architektonische Offenbarungen finden wir in der Ausgestaltung der Höfe. Denn was für den Engländer die Halle, ist für den Morgenländer der Hof. Und was für den deut. schen Garten etwa der Rosenstod bedeutet, bedeuten für ihn die ver schiedenen Wasserkünfte. Und gerade mie von arabischen Herrschern eine Fülle ihrer heimischen Bäume und Pflanzen nach Europa   ge bracht wurde und sich hier als durchaus lebensfähig erwies, tönnen auch unsere Gartenfünftler eine Fülle von Anregungen aus jenen Gartengestaltungen, besonders ihren Brunnenanlagen, übernehmen. Durch verschiedene Lichtbilder, die die Alhambra   und eine An­zahl anderer Schlösser zeigten, erläuterte der Bortragende feine fesselnden Ausführungen. 5. E.

Fünf Jahre Ting. Am 8. März jährt sich zum fünften Male der Tag, an dem der erste Kursus der Heimpoltshochschule die Arbeiterschaft der glückliche Gedante der Revolutionsregierung Welch segensreiche Wirkung für Tinz eröffnet wurde. des Volksstaates Reuß, das vom Fürsten   abgetretene Bermögen den Zwecken der Arbeiterbildung zu widmen, im Gefolge hatte, murde bereits in diesen fünf Jahren innerhalb der Arbeiterbewegung aufs deutlichste fühlbar. Nicht weniger als 10 Rurse fonnten in dieser Zeitspanne in Linz   abgehalten werden, nahezu 500 Männer und Frauen, die in der sozialistischen   Arbeiterbewegung wurzeln und sich dem Dienst an ihr hingaben, erfuhren in Linz   eine Aus­bildung, die ihr Wesen, ihr Berständnis und ihr Gefühl im sozia fiftischen Sinne vertieften und läuterten. Ueberall, in allen größeren und vielen fleineren Städten des Reiches und darüber hinaus wirken heute bereits in wichtigen Aemtern wie in der Tagesarbeit des ein fachen Funktionärs ehemalige Tinger, bie im Geifte von Ting weiter arbeiten und wirten. Hoffen wir, daß die Arbeiterschaft in der jetzt den Bestand von Linz   bedrohenden Krise wie in aller Bulunft so viel Macht und Energie aufbringen wird, sich diese Schule zu erhalten.

Eine Safire auf das russische Revolutionsdrama. In der Mos. fauer Gesellschaft dramatischer Autoren las diefer Lage der Schrift steller Rusten Galliat fein neues Drama Der Messias" vor, das eine parobistische Berspottung der nach einer bestimmten Schablone

Die Türken dürfen feinen Curus treiben. Der türkische   Minister des Innern hat angesichts des in der alten Hauptstadt überhand nehmenden Lurus die Gouverneure der Provinz Konstantinopel   an gewiesen, strenge Maßregeln gegen Berschwendung zu ergreifen. Eine zu diesem Zweck eingefeßte Studienkommission hat auch bereits einen Gefeßentwurf ausgearbeitet, der genaue Bestimmungen über die Grenzen trifft, in denen sich die Ausgaben der reichen Bürger bei Gelegenheit von Hochzeiten und anderen Familienfeierlichkeiten fortan zu halten haben. Danach darf beispielsweise der Bräutigam feiner zufünftigen Frau nur einen einzigen Ring zum Geschent machen, dessen Wert 20 türkische Pfund nicht übersteigen darf. Ein anderes Brautgefchent ift daneben ausgeschlossen. Die Ausstattung der jungen Frau barf ferner nicht mehr als zwei Kleider umfaffen. Sie wird auch ins Haus ihres Batten mur so viel Möbel en­bringen tönnen als nötig find, um ein Zimmer einzurichten. Die üblichen Hochzeitsschmaufereien find ein für allemal untersagt.

Staatsoper. Für die bevorstehende Erstaufführung der neueinstudierten Barbara& emp infolge eines Katarros der Atmungsorgane nicht in der Aida" am 11. bat eine Umbeflegung der Titelrolle erfolgen müssen. Da Lage war, die in der laufenden Woche ftattfindenden Broben vor der Generalprobe mitzumachen, hat der Intendant auf Antrag des muſikaliſchen Reiters bie Umbefegung genehmigt.

Liebermann- Erwerbungen der Berliner   Nationalgalerie. Die National galerie erwarb aus der Zeichnungssammlung eines Berliner   Sammlers eine arökere Sammlung von Blättern Mag Liebermanns. Von den mehr ging eine Auswahl des Beſten, einige 20 Blatt, in den Besitz der staatlicher Sammlung über. Darunter sind Studien zu Bildern, die in der Galerie felbft bängen, wie zur Schufterwerfitatt bon 1881, zu der Gartenbank in Bannfee", zur Kartoffelernte" von 1875, u. a.

als 300 Beichnungen des Berliner   Meisters, die da ausgeboten wurden

nsd

Majeum für Mercestunde. Am 10., abenbs 8 1hr, fbricht Rapitär fer, Bamburg  , über: Jm Pamper ofturm vor der La- Plata Mündung tie Geschitte einer Strandung.( Mit Lichtbildern). Marten find täglid und am Vortragsabend im Museum für Meerestunde, Georgenftr. 34/36

zu erhalten.

Eine lifauifde fochfdule in Meme? Das litauische Unterrichts ministerium bat den Blan, in Memel   eine och fchnle zu gründen Eine Spezialfommission ist mit der Ausarbeitung ber Einzelheiten dieses Blans betraut worden