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Der Tschekist als Spitel.

Die Rolle des Angeklagten Diener. Es wurde heute in dem Verhör des Angeklagten Diener fort.

gefahren.

Borf.: Angeklagter Diener, wann haben Sie Telephon in Ihre Wohnung legen laffen und wie famen Sie dazu?

Angell. Diener: Weil ich das Telephon für mein eigenes Beschäft brauchte.

R.-A. Dr. Wolf: Ist es richtig, daß dem Angeklagten die Ge­bühren für die Anlage von der Polizei bezahlt worden sind? Diener: Nein, das ist nicht richtig.

Dr. Wolf: Seine eigene Frau hat erzählt, die Telephonanlage mare pon der Polizei gelegt worden.

Diener: Das hat meine Frau nicht gesagt. Dr. Wolf: Ist es richtig, daß der Angeklagte nach seiner Haft entlaffung einen Betrag von 10 000 Mart bekommen hat?

Diener: Das ist nicht richtig. Meine Frau wurde telephenisch von einem Herrn angerufen, der ihr erzählte, ich hätte von der Bolizei 20 000 Mart bekommen, die ich in schlechter Gesellschaft in fabelhaft furzer Zeit durchgebracht hätte. Darauf anwortete meine Frau, davon hätte sie doch auch etwas spüren müssen, und menn der Herr so etwas behauptete, dann solle er ihr das persönlich sagen und nicht am Telephon.

Dr. Wolf: Wovon hat Diener denn das ganze Jahr 1923 über Die Telephongebühren bezahlt?

Diener: Ich hatte das Geld von einer Befannten, die von einem Bruder aus Amerifa Dollars erhielt, bekommen.

Borf.: Das ist doch eine komische Sache! Wie lange hat denn die Frau das Telephongeld für sie bezahlt?

Diener: Ich glaube, zweimal. Dann tam ich micber in bessere Berhältnisse und fonnte es allein Jezahlen.

Dr. Wolf beantragte die Cabung der Zeugin, die dem Ange­flagten das Telephongeld bezahlt haben soll. Wir werden den Be­weis erbringen, daß diese Bekannte nur die Mittelsperson zwischen dem Angeklagten Diener und der Polizei gewefen ist. Wir werden auch Zeugen dafür bringen, daß die eigene Frau Dieners im Hause erzählt hat, daß das Telephon von der Polizei gelegt worden sei. Das kann auch der Angeflagte Lesnisse bezeugen. Lesniffe: Jawohl, wir wohnen in der Nähe und in der ganzen Nachbarschaft wurde das erzählt.

Reichsanwalt Neumann bat dagegen, diefen Beweisantrag als völlig unerheblich abzulehnen. R... Wolf: Die Frage ist von größter juristischer Be. deutung, denn ist Diener bereits im Jahre 1923 ein von der Bolizei bezahlter Spigel gewesen, so dürfte natürlich seine Glaub­würdigkeit erschüttert jein. Ist der Angeflagte Codipigel gewesen, fo find alle Mordverabredungen in Stuttgart   nicht strafbar, weil sie nicht ernsthaft gemeint waren. Ich berufe mich dabei auf die Entscheidung des Reichsgerichts in der Revision des Thormann­Grandel- Projeffes wie auf das Urteil in diefem Prozeh selbst.

Hierauf wurde der Angeklagte Szon nochmals vernommen, der bei seiner ersten Bernehmung zum Teil die Abgaoe von erflärungen wegen Abwesenheit seines Wahlverteidigers verweigert hatte. Neue Momente ergeben sich bei seiner Bernehmung nicht mehr. Szon behauptet u. a., daß er Neumann in Begleitung des angeblichen elmuth" nur ganz flüchtig auf dem Untergrundbahnhof Fehr helliner Blak gesehen habe und nicht wisse, ob diefer Helmuth" mit dem Angeklagten Stoblewsti identisch sei. Neumann ertiärt dagegen jedoch, daß er Szon dem Stoblewski ausdrücklich als Mit glied feiner Gruppe bezeichnet habe, daß Stoblemiti aber abgemintt hätte, er molle die Gruppenmitglieder gar nicht fennen lernen. Szon müffe den Stoblemffi unbedingt gekannt haben.

Der dann nochmals vernommene Ungetlagte Mörsner, der Chauffeur des Neumannschen Kraftwagens, bleibt bei seinen Aus. fagen in der Boruntersuchung, daß er in die Einzelheiten der perfchiedenen Pläne nie eingeweiht gewefen ei. Im übrigen fei er seit 1921 nicht mehr Mitglied der Kommunistischen Partei. Er habe erst später erfahren, daß seine Auftraggeber Kommunisten feien, eine Bemerfung, die der Borsigende als wenig glaubhaft bezei net.

Auch ber Angeklagte Cesniffe bleibt bei feinen Angaben und heldyment fich, daß er überhaupt in diesen Brozeß hineingezogen morten fei, meil er bamit materiell fhmer geschädigt merbe. Er habe gestern von der Stuttgarter   Firma feine fristloje Entlaffung erhalten und es fel ihm unerflärlich, wie er in diefen Broz ilberhaupt hineingefommen ist.

Bors.: Uns ist bas aber erflärlich.

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Die Ehefrau des Lesniffe bestreitet ebenfalls eine Beteiligung an strafbaren Handlungen. Bu längeren Auseinandersetzungen tommt es dann noch zwischen Rechtsanwalt Dr. Lowenthal und dem Hauptangeflagten ne u mann über die Frage, weshalb teser dem Rausch nur einen Dentzettel verabreichen, die übrigen Sytzel jebodh tatsächlich habe töten wollen. Neumann erflärt dazu, daß er sich später zu den tatsächlichen Handlungen habe bequemen müssen, um sich bei der Partei nicht in Verdacht zu bringen. Auf weiteren Vorhalt des Verteidigers erflärt der Borsigende, daß das Bericht sich über die Glaubwürdigkeit der Darstellung des An getlagten Neumann schlüssig werden würde. Auf die Frage von 9.- 21. Dr. 23 off, ob es ihm überhaupt möglich gewesen wäre, einem Menschen das Leben zu nehmen, erflärte Neumann: Borhalte des Rechtsanwalts

und nicht mit Ja beanworten.

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Das ist eine furchtbar schmere Frage. Ich kann sie nicht mit Rein Dr. Samter hinsichtlich der Nervenanfälle des Neumann und der erblichen Belastung feiner Familie tut der Angeflagte mit der Be merfung ab, daß er in seiner Militärzeit tatsächlich einige Anfälle gehabt habe, daß er aber den Anwälten über seine Familien­verhältnisse keine Aussage mache. Zu einem charakteristischen Inter mazzo fam es dann, als der Angeklagte Neumann auf eine Frage tes Rechtsanwalts Dr. Wolf, ob er denn die bei Wezel und Slotter beabsichtigte Tötungsweise

mit Totschläger und Rasiermeffer billige, darauf hinwies, daß dieser Vorschlag ja von Margies aus gegangen fei. Margies schnellte darauf von seinem Siz empor und erklärte fehr entrüftet: Weshalb hat mich denn dann Neu­mann stets ins Hintertreffen geschickt. Im Falle Seedt hat er mich ganz weggeschickt, im Falle Rausch hat er mir eine Rolle augewiesen, daß ich mich schämen mußte, wenn es sich wirklich um cine Tichefa- Gruppe handelte. Ich soll zu brutal sein. Wenn man schon einmal tötet, töter als tot fann man einen Menschen nicht machen.( Bewegung.)

Neumann: Ich fonnte die brutale Form der Durchführung unferer Aufgabe, die bei Margies zu erwarten war, nicht gut­heißen.

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Zum Schluß stellte dann noch R.-A. Dr. Rosenfeld durch Be­fragen Königs feft, daß der Stuttgarter helmuth" clias Kodomedi Funkeroffizier gewesen sei. Damit war die Ber­nehmung der Angeklagten beendet und auf Wunsch des Borsigenden cußerten sich die beiden medizinischen Sachverständi gen Dr. Thiele und Dr. Schütze zu der Forderung der Berteidi­gung, noch weitere Sachverständige zur Begutachtung des Neu­in ann heranzuzichen. Beide äußerten, daß nach ihrer Auffassung diefe Notwendigkeit nicht gegeben sei.

Hierauf trat eine furze Pause ein.

Jm Reich Bazilles. Wie die Blätter melden, hat der Unter­juchungsrichter beim Amtsgericht Stuttgart  - Cannstadt die Haft beschwerde der beiden kommunistischen bayerischen   Land­tagsabgeordneten Schlaffer und Goch   sowie eines weiteren banerischen Kommunisten namens Thunig abgelehnt.

Der fommuniffliche Abgeordnete Haralambl Stoyanoff wurde in Sofia   ermordet. Der Mörder, dessen Persönlichkeit noch nicht festgestellt ist, wurde verhaftet.

83-18 132 199

Die Halbpfundtasche.

Bei einem Konzertbesuch in der Philharmonie ist eine Frau um

ihr Handtäschchen gekommen. Es enthielt nur Kleinigkeiten und nichts Besonderes also, aber doch um ein ein paar Mart Geld paar Mart mehr als viele Handtaschen musikintereffierter Domen ent halten dürften, die zwar eine Handtasche befizen, aber sich den Konzertbefuch vielleicht nur noch leisten fönnen, wenn fie bie Karte nichts kostet, wobei Fahrgeld, Garderobe- und Programmkosten noch oft genug den Gebrauch der Freifarte hindern; denn sehr viele haben heute weniger Geld für nicht unbedingt Notwendiges übrig als vor dem Krieg. Die obenerwähnte verlorene, vielleicht auch gestohlene Handtasche miegt 280 Gramm, über ein Viertel Kilo. Sie ist nicht aus ledernachahmender Wachsleinmand, nicht aus Kunstleder, nicht aus Affenhaut oder Seehund, auch nicht aus Saffian, Juchten oder Autolacleder, nicht aus Messingringen, Aluminium oder Silber. filigran nein, sie ist aus Gold, aus feinem Goldgewebe mit einem hellblauen Email, und dieses Goldtäschchen miegt 280 Gramm. Im Rundfunk hörte ich das, als ich gerade darüber nachdachte, welche Anschaffung für mein Haus die dringendfte, unaufschiebbarste sei und

Sonntag, den 8. März, vormittags 11 Uhr, im Großen Schauspielhaus, Karlstraße

Jugendweihe

der Arbeiterschaft Groß- Berlins  . Mitwirkende an der Weihe find: Reformierte Gesangsge­meinschaft Roseberry d'Urguto. An der Orgel: Herr Willi Jaeger; Cello: Herr Armin Liebermann; Weiherede: Herr Artur Crifpien, M. d. R. Ferner der Sprechchor der Prole­tarischen Feierstunde; Leitung: Herr Albert Florath   und Einzeliprecher: Herr Heinrich Witte  . Gafifarten für Er­wachsene zum Preise von 1 M. und für Kinder zum Preise von 50 Pf. find noch an der Kasse erhältlich.

hinausgehen werde, den ich allerdings auch für meine Gefundheit ob sie nicht über den im Höchstfall verfügbaren Betrag von 50 m. oder für den Geburtstag meiner Frau nötig brauchte. Man ver steht, welch tiefes Mitgefühl von meiner Seele Befih ergriff, als ich von diesem Halbpfundgoldtaschenverlust erfuhr.

Schwarzbrenner im Pferdestall.

Wieder eine Geheimbrennerei ausgehoben. Beamte der Fahndungsstelle des Landesfinanzamts Groß- Berlin hatten festgestellt, daß von Reinidendorf Ost aus Sendungen an eine Reihe von Liförfabrikanten gingen, die zweifellos aus einer Geheimbrennerei famen.

äumen einer Pferdehandlung hergestellt wurde. Sie Durch längere Beobachtungen stellten sie fest, daß Sprit in den verfolgten die Sendungen und ermittelten so auch die Abnehmer, die den Sprit weiter verarbeiteten. Darauf nahmen gestern abend unter Leitung eines Kommissars vom Zollgrenzfommissariat mehrere Beamte überraschend eine Durchsuchung vor und entdeckten jetzt in den Räumen des Pferdehändlers eine große modern ein gerichtete Geheimbrennerei und verschiedene Vorräte. Der Pferdehändler, der zur Rede gestellt wurde, legte einen Vertrag por, nach dem er die Räume, die er für seinen Handel nicht mehr brauchte, einem Manne vermietet hatte. Bon der Geheimbrennerei und ihrem Betriebe mill er nichts wissen. Das ist aber sehr un­wahrscheinlich. Die ganze Einrichtung sowie 12 Fäffer Sprit zu je 300 Biter und 6 Doppelzentner Zucker wurden beschlagnahmt, ebenfo Pferd und Wagen, die zur Beförderung des Sprits gedient haben. nach dem Mieter der Räume wird noch gefahndet. Ob er feinen richtigen Namen angegeben hat, steht noch dahin. Wie feftgestellt ist, murde bie Geheimbrennerei schon seit Monaten betrieben. Gestern wurde sie gefchloffen. Bei mehrern Liför. fabrikanten, die von ihr bezogen haben, wurden auch noch Sprit verräte, die aus der Geheimbremeret ftammen, beschlagnahmt.

Völkische Terrordrohung?

Folgenden unerhörten Borfall schildert uns ein Leser:

Sport.

14. Berliner   Sechstagerennen. Rüft und Lang geben auf!

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Die Abendstunden gehen eintönig vorüber. Erst gegen 11 Uhr stößt Debaets vor ohne Erfolg. Gegen 2 Uhr geh Tonani scharf los. Gottfried hinterher. Bald sind die Mutigen Bersyn fängt an zu wühlen". Und die Opfer, die nicht mehr mit non Madden und Debaets eingeholt. Doch die Jagd geht weiter. fonnten? Diesmal muß die Mannschaft Häusler- Schrefeld eine Runde als Berlust buchen. Stolz- Behrendt verlieren ebenfalls eine Runde und liegen nun zwei Runden zurück. Der Gong eriönt. E: ist 2 Uhr. Die Wertung beginnt. Im ersten Spurt fiegt Golle vor Schrefeld, Münzner und Tonani. Gottfried holt sich den zweiter Spurt überlegen gegen Debaets, van Kempen   und Oliveri. Bein dritten Spurt gibt es einen Massensturz. Münzner, anscheinend durch Reifenschaden, tommt zu Fall leber ihn stürzen Berschelden, Kuschlow, Lang, Stellbrint, Rütt, Salbom, Co­burn und Krupfat. Großer Tumult im ganzen Haus. Tonani, Hahn, Bauer und Bolle gehen in dieser Reihenfolge durchs Ziel. Das Rennen wird nachdem neutralisiert. Die Rennleitung gibt später bekannt, daß Rütt das Schlüsselbein gebrochen hat. Auch schwere Hautmunden werden festgestellt. Die anderen Fahrer außer Lang, der noch nicht zu sehen ist nehmen das Rennen wieder auf. Nach der Neutralisation werden die anderen drei Spurts beendet. Ban Kempen holt sich den vierten Spurt vor Tonani, Coburn und Tieh, während im fünften Bersyn der erste am Ziel ist. Münzner, Bauer und Techmer folgen. Der letzte Spurt ist eine Angelegenheit Tonani. Dieser Fahrer, der von Tag zu Tag besser wird, dürfte hier noch viel mitreden. Ban Kempen muß sich mit einem zweiten Blaz begnügen. Stell­brint und Coburn sind die nächsten. Dann wird bekannt, daß Lang wegen schwerer Schulterprellung das Rennen aufgeben muß. Weber, der Partner Langs, und Krupkat, der Bartner Rütts, bilden zusammen mit einer Berlustrunde eine neue Mannschaft.

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Der Stand des Rennens nach der 2 Uhr Nachtwertung ist nun folgender: 1. van Kempen  - Bauer 45 Punkte, 2. Oliveri Zonani 43 Punkte, 3. Lorenz- Bolle 32 Punkte, 4. Hahn- Tiet 23 Bunfte, 5. Coburn- Madden 21 Punkte, 6. Debaets- Thollembed 19 Punkte, 7. Bersyn- Verschelden 17 Punkte, 8. Münzner- Gott 8 Buntte, 12. Stellbrint Techmer 4 Bunfte. 3 mei Runden fried 16 Punkte, 9. van Ned- Saldom 15 Puntte. Eine Runde zurüd: 10. Häusler- Schrefeld 9 Bunfte, 11. Weber- Kruptat zurüd: 13. Stolz- Behrendt 5 Punkte, 14. Schrage- Ruschtow 0 Punkte.

Parteinachrichten

Einsendungen für diese Rubrik sind Berlin   SB. 68, Lindenstraße 3.

für Groß- Berlin

flets an das Bezirkssekretariat, 2. Sof, 2 Trev. rechts. an richten.

Heute, Sonnabend, den 7. März:

43. Abt. Flugblattverbreitung Sonntag frilb von den bekannten Lokalen aus. Die Bezirksführer werden gebeten, das Material heute abend von Wolf, Gräfestaße, abzuholen. Sonntag abend Bergnügen bei Rabe, Fichte­

ftraße 29.

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46. Abt. Die Genoffen holen die Flugblätter für die ihnen augeteilten Bäufer Sonnabend abend und Sonntag vormittag bei Eichholz, Cuocnite. 23, ab oder geben Nachricht. Montag abend 7 Uhr ebenda Funktionär- und Bezirksführerligung.

71. Abt. Wilmersdorf  . Seute Flugblätter von Jonas abholen.

83. Abt. Bichterfelbe. Abholung der Flugblätter heute von 6 Uhr ab bef Quandt, Moltkestr. 31. Die Bezirksführer müffen erscheinen.

Morgen, Sonntag, den 8. März:

1. Abt. Die Genoffen treffen fich aur Flugblattnerbreitung norm. 9 Uhr im Zotal Richiefing, Aderftr. 1

10. bt. Borm. 9 Uhr Flugblattverbreitung von Trimmer, Mensburger Straße 8, aus,

12. Abt. Borm. 9 Uhr im 2obal Schmidt, Bielefftt. 17, Flugblattnerbreitung. 42. Wht. Borm. 9. Uhr Flugblattnerbreitung von den bekannten Bofalen qus. 51. ht Charlottenburg  . Borm. 8 Uhr Flugblattnerbreitung non ben be tannten Sofalen aus. 36. bt Marienbast. Borm Flughlanerbreitung. Die Bezirksführer Salem bas Material bente, Sonnabend, abend non Rienbarf qb.

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Reichsbanner Schwarz Rot- Gold".

Gefäftsftefie: Berlin   S. 14. Sebaftianfte. 37/38. Sof 2 St. Ramerabjchaft Kreuzberg, Abt. Güb- Dft. Morgen, Sonntag, per & b, 10 Uhr norm, Abmarich Rott ufer Tor. Erscheinen nur in Buntes Hetbung. Die Rameraben sind mittags wieder zu Haufe Bameradschaft mitte. Der Ausmarsch findet nicht am Sonntag, den& März fondern erst am Sonntag. ben 15. März statt.

Theater der Woche.

Bom 8. bis 16. März 1925.

Selbstverständlich hatte ich zur Zeit der Landestrauer auf dem alfon meiner Wohnung die schwarzrotgoldene Fahne gehißt. In meiner Abwesenheit erschien ein Herr mit Meine Frau öffnete, fragte, was er wünsche. Er schaute sie mie rotem Spikbart, flopfte mie ein Berrüdter an meine Flurtür. ein Wahnsinniger von oben bis unten an, zudte Bleistift und Notiz buch und notierte meinen Namen vom Türschild. Auf der Treppe wandte er sich nochmals um, und von der Straße her drohte er mit der Faust zur schwarzrotgoldenen Flagge empor. Es tut mir sehr leid, daß ich nicht daheim war. Dieser Kerl von Nationalsozialist hätte einen zweiten Prager Fenstersturz oder zu­mindeſten Treppensturz erleben können, denn erstens bin ich fräftiger wahrscheinlich eine ganze Reihe anderer Genoffinnen, deren Männer als ich aussehe, und zweitens hätte ich. durch eine solche Maßnahme doch entweder auf der Arbeitsstätte oder bei den Trauerfeierlichkeiten Stuart. 11. Ult- Berliner Bossenabend. 12. Bon morgens bis Mitternacht meilten, vor diesem Lümmel bewahrt."

Gefährlicher Brand in einer Neuköllner   Tischlerei. In der letzten Nacht fam in der Thomasstraße 15 in Neukölln ein großer Brand aus. Bemerkt wurde die Gefahr erst am Sonn­abend früh, als eine Tischlerei dort vollständig in Flammen stand Die Flammen hatten an der Einrichtung und Borräten an Holz, Bolituren usw. so reiche Nahrung gefunden, daß Immobilien ergrifein wurden und die Feuerwehr unter Leitung des Branddirektors Podczied mit mehreren Schlauchleitungen län gere Zeit fräftig löschen mußte, um eine weitere Ausdehnung zu verhindern.

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Neber Die neue Erziehungsbewegung und unser Programm" spricht am Sonnabend, den 7. März, 7, Uhr Oberstadtschulrat Baulsen in der Aula des Friedrich- Wilhelms- Gymnasiums  , Kochstr  . 13, auf Einladung der und Lehrerinnen Deutschlands  . Berliner   Bezirksgruppe der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer

Ordner der Proletarischen Feierffunden! Treffpunkt zur Jugendweihe am Sonntag, den 8. März, im Großen Schauspielbans, morgens 8 Uhr, an der bekannten Stelle.

Das historisch- ökonomische Seminar des Genoffen Grunwald muj heute Abend wegen Erfranfung des Gen. Grunwald ausfallen.

Genoffe Peer Chof, der aus vielen, besonders Frauen- Veranstaltungen, Grotian- Steinweg- Saal, Bellevueftr. 6a, einen Bortragsabend unter Mitwir befannte Schauspieler- Mezitator, veranstaltet heute( Sonnabend) abds. 8 Uhr im fung der bekannten Pianistin St I are Söhnlein.

Reffelerplosion in einer deutschen   Fabrik in Spanien  .

Nach einer Havasmeldung aus Madrid   stürzte infolge einer Reffelerplosion in einer deutschen   Parfümeriefabrit ein im Bau befindlicher Schuppen ein. Eine Reihe Arbeiter wurde verschüttet. Bisher find 7 Tote und 20 Berlegte geborgen.

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Berliner  Refibenz Theater in

Balfsbühne: 8. und 11. Ber meint um Judenad? 9. Gatuzioa. 10., 12. unb 14. Gegel am Sorizont. 18. und 16. Schlud und Jan. 15. Schneiber Wibbel. Opernhaus: 8. Hoffmanns Erzählungen. 9. Boheme. 10. Masten­ball. 11. und 15 Aida. 12. Sauberflöte, 13. Senufa, 14. Ginfoniekonzert. 16. Fliegende Holländer. Rroll- Over: 8. Fliegende Solländer. 9. Martha. 10 or und Zimmermann. 11. Barbier von Genilla. 12. Troubadour. 13. Boheme. 14. Barbier von Bagbab. 15. Fledermans. 16. Madame Butterfin. Schauspielhaus: 8., 10, 13. und 15. Prinz von Homburg. 9. und 14. Char­Iens Tante. 11. Wallensteins Lager, Piccolomini. 12. Mallensteins pp. 16. Beer Gynt. Schiller  - Theater: 8, 10., 13. und 15. Napoleon  . 9. Maria 14. Dr Alaus. 16. Minna non Barnhelm. Deutsches Theater: 8., 11., 13.. 14. und 16. Die heilige Jobanna. 10., 13. und 15. Die Ramelienbame.- Rammerspiele: 9, 10., 11., 12., 14. und 16. Die Stüßen der Gesellschaft. 13. und 15. Sechs Bersonen suchen einen Autor. Die Komödie: 9., 10., 11., 12., 13. und 15. Der Krampus. Leffing 14. und 16. Der Diener zweier Herren Theater: 8. Coriolan. Ab 9. Das Märchen. Theater in her Räniggräger Straße: Wir laffen uns scheiden. Deutsches Opernhaus: 8. Flederpraus 9. Troubadour. 10. Freischülk. 11. und 15. Orpheus in der Unterwelt 12. iba. 13. Tosca  . 14 Tristan und Jfolde. 16. Boccaccio. Großes Schauspielhaus: An alle..11 Theater des Wesiens: Der Graf non Cagliostro  , Renaifiques Theater: Der Rinderfarnenal. Die Tribüne: Ueberfahrt. Deutsches Künstlertheater: Riquette Romödienhaus: Heimliche Brautfahrt. Theater: Anneliese von Deffau. Trianon- Theater: Doshiwara. Theater: Mrs. Dot. Rentral Theater: Die versuntene Glode. der Kommandantenstraße: 8. Die Frau ohne Ruß. Ab 11. ufchi Romische Oper: Das hat die Welt noch nicht gefeh'n! Luftfpielhaust Der wahre Jakob. Metropol Theater: Gräfin Mariza. Operettenhaus  : Der blonde Evaum. Thalia- Theater: Das Dreimäderlhaus. Theater am Rollendorfplak: Sonne im Herzen. Theater am Kurfürstendamm  : Mamzelle Nitoude-Rleines Theater: Die Großfürstin und der Zimmerfellner. Wallner- Theater: Romeo und Julia  . Goethe- Bühne: Gastspiel Ferdinand Bonn  : Narzik. Balhalla Rose Theater: 8. bis 15. Berlin  , wie es meint Theater: Varieté- Borstellung. und lact. Rafino- Theater: Der Oberfchieber Intimes Theater: Gastspiel des Herrnfeld- Theaters: Wer ist der Bater? Schloßpark- Theater Steglik: Die Dollarprinzeffin. Theater im Abmiralspalast: Noch und Noch! Apollo­Theater: Die Nächte von Paris  . Rachmittagsvorstellungen. Wolfsbühne: 8. Schlud und Jau. 15. Gatuntala. Schiller- Theater: 8. Das Rongert. 11. Dr. Klaus. 14.- helm Tell. 15. Die Journalisten. Deutsches Theater: 15. Alt- Heidelberg. Kammerspiele: 15. Der Raub der Sabinerinnen  . Die Romadie: 15. Die beut schen Kleinstädter. Leffing- Theater: 11. und 14. Minna von Barnhelm. 15. Deutsches Opernhaus: 8. Vom Boltskraftbund: Fihelin. 15. Figaros Sochzeit.( Vorstellung für die höheren Schulen.) 11. Rinderkonzert. Großes Schauspielhaus: 8. und 15. Der Zigeunerbaron. Theater bes Westens: 8. Carmen. Berliner   Theater: 14. Rumpelstilzchen. 15. Frühlings. fee. Rentral- Theater: 8. und 15. Der G'miffenswurm, Theater in ber Rommandantenstraße: 8. Die Frau ohne Auß. 15. Sans Sudebein.- Aleines Theater: 14. und 15. Sänfel und Gretel. Nose- Theater: 14. und 15, 1001 Nacht. Schloßparl- Theater Steglis: 8. und 15. Schneemeißen und Rosenrot. Theater im Abmiralspalaft: 8. und 15. Noch und Noch!

safemanns Töchter.

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Geschäftliche Mitteilungen.

Die Firma S. Joseph. Co., Reukölln macht ihrer werten Rundschaft bie Mitteilung, baß fämtliche Reuheiten für die Frühjahrs- Saifon eingetroffen find. Die Pus- Abteilung wartet mit wundervollen Barifer Modellen auf. Die jahrs- Softümen, Mänteln und fdiden Aleibern in allen Breislagen. Die Firma Abteilung Konfettion iiberrascht durch ihre enorme Auswahl in flotten Früh 8. Joseph u. Co., Neukölln erlaubt fich, die werte Damenwelt von Neukölln zu einer Frühjahrs- Modenschau in das hiesige Stadt- Cafe einzulaben. Felce

Ein Sittlichkeitsverbrecher zum Tode verurteilt. Das Schwurgericht in Mainz   verurteilte den 35 jährigen Landwirt Pieroth aus Gensingen   zum Tode. Bieroth hatte cin 8 jähriges Mädchen vergewaltigt, so daß es später starb, und cin 10 jähriges Mädchen, an dem er unfittliche Handlungen vor­genommen hatte, ertränft, um sich vor Anzeige zu schützen. Außer Mannequins werben ben verehrten Damen die wirklich reizvollen Reuheitex dem wurde noch auf 14 Jahre Zuchthaus erfannt.

in Frühjahr Süten, Mänteln, Roſtilmen und Reibern vorführen und damit den Beweis erbringen, daß die Firma in jeder Beziehung auf der Sibe it.