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stehen auch heute noch Gewehr bei Fuß in der Er martung des Beschlusses, der morgen gefaßt wird. Die Reichs­regierung hat foftbare Tage ungenügt verstreichen lassen. Der Reichstag hat sich gestern Montag mit den Forderungen der Eisenbahner beschäftigt, und im Berkehrsausschuß wird heute. darüber verhandelt. Das Reichsarbeitsministe rium, dessen Zuständigkeit selbst die Hauptverwaltung der Reichsbahn jezt anerkannt hat, ist immer noch in völliger Un­tätigkeit. Ist es ihm vielleicht von der Schwerindustrie ver­boten, einzugreifen, ehe es zu spät ist?

Verhandlung im Reichstag.

werde, in dem Sinne des allmählichen Abbaues des mieter, fchuzes, der Berteilung der Mittel auf die Gemeinden, die Wohnungsbedarf haben, und der Bekämpfung des Wohnungs­wuchers.

Der Ausschuß beschloß, einen gemeinsam übereinstimmenden Beschluß im Haushaltausschuß wegen der Hauszinssteuer in Höhe von 20 D. H. herbeizuführen.

Die Rote Fahne " freigegeben.

Mit Rücksicht auf die Wahlbewegung.

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Damit es an Humor nicht fehle, leitartikelt Ruth Fischer über den Bankrott der Sozialdemokratie. Das Thema ist ein bißchen abgeleiert, aber Glaube macht schließlich selig. Wohl dem, der blind glaubt, ohne zu sehen, wie die Reihen der KPD. sich un­unterbrochen lichten.

Umbildung des Hamburger Senats.

Deutlichkeit zu erfennen gegeben, daß er an eine auf das deutsche Angebot gegründete Vereinbarung dente. Bas über seine Unter­redung mit Herriot vom Sonnabend verlaute, mache flar, daß sie mehr Schwierigtetten aufgeworfen als beseitigt habe. - Der diplomatische Berichterstatter des Daily Telegraph " erklärt die Nachricht, daß Chamberlain bereits in der einen oder anderen: Art einem Paft zugestimmt habe, für unbegründet. Bie verlaute, sei die belgische Haltung gegenüber den deutschen Vor­schlägen vorsichtig, aber feineswegs. ablehnend. Belgien befinde fich nicht in derselben schwierigen Lage mie Frankreich wegen seiner oft lichen Alliierten, so daß das Hauptinteresse der Belgier in einer Garantie durch Großbritannien liege, sei es mit oder ohne gegenseitige Garantie Deutschlands , die, wie zugegeben werde, von moralischem Vorteil sein könnte. Der Genfer Berichterstatter des Daily Telegraph " erfährt, wenn Chamberlain feine Erklärung über das Genfer Protokoll abgebe, werde der

Bölferbundsrat eine Note au Deutschland

veröffentlichen, die fich auf den Vorschlag Deutschlands bezieht, fich Frankreich , Belgien , England und Italien in einem Garantiepakt anzuschließen. Im Bölkerbund sei man der Ansicht, es werde un­möglich fein, mit irgendeinem Paft vorwärts zu kommen, folange Deutschland außerhalb des Böfferbundes stehe. Die gesamte Arbeit des Völkerbundes für Schiedsgericht, Sicherheit und Abrüftung werde durch Fernbleiben Deutschlands vom Böllerbundsrat aufgehalten. Das werde zweifellos auch der wichtigſte Teil der Erklärungen Chamberlains sein, die für Donnerstag erwartet

werden.

Die Rote Fahne " teilt heute morgen mit, daß der. Minister des Innern Severing mit Rücksicht auf das nahe Bevorstehen Der Reichsarbeitsminister will eingreifen. des Wahltermins" das Verbot der Roten Fahne" abgekürzt habe. Der Verkehrsausschuß des Reichstages befaßte fich Die Rote Fahne" besitzt die Naivität, hinzuzufügen, daß diese Frei­heute mit dem Eisenbahnerstreit. Die Erklärungen der Regierungs- gabe weniger auf die Wahlfreiheit als auf die Proteste der Be vertreter waren lediglich eine Bestätigung der von ihnen in der frie be" zurückzuführen sei. Bielleicht führt die Rote Fahne" Bresse gegebenen Auftlärungen. Demgegenüber stellte Genoffe mal den Betrieb in natura vor, in dem die Arbeiter in ihrer Bender die Ursachen fest, die zum Streit führten. Die Behauptung Mehrheit sich für dieses Schmugblatt engagieren! In der der Reichsbahnverwaltung, daß die Löhne der Eisenbahnarbeiter gleichen Nummer, in der mitgeteilt wird, daß Severing die Rote erheblich über den Löhnen der Induſtriearbeiter lägen. sei falsch. Fahne" freigegeben hat, steht eine schöne Zeichnung mit der Unter­Nur in den östlichen Bezirken Deutschlands sei das der Fall, inschrift:" Severing eröffnet den Wahlkampf". Zwei Mitteldeutschland und im Westen läge es aber umgekehrt. Drei Schupoleute fnebeln dabei die Rote Fahne"!! Pfennige Lohnerhöhung für die Stunde gefährde unsere Wirtschaft. nicht. Die Arbeiter feien aber auch empört darüber, daß die Regie rung zweierlei Lohn- und Gehalts politif betreibe. Die Regierung ist den Beamten in der Gehaltsfrage weiter entgegen gekommen als den Arbeiter in der. Lohnfrage. Die Bezüge der Be­amten der Gruppe XIII haben seit dem 1. Dezember 1923 eine. Er­höhung ihrer Bezüge um 128 Proz., die der unteren Beamten um Polen und der Sicherheitspakt. 74 Proz. erfahren. Dagegen wurden die Bezüge der Arbeiter nur Erklärungen des Außenministers Skrzynski. um 60 Proz. erhöht. Die Zeuerung sei im letzten Jahre andauernd Hamburg , 10. März.( Eigener Drahtbericht). Der 5 am­Paris, 10. März.( TU.) Der polnische Außenminifter geftiegen. Die Reichsmart habe aber nur eine Kauftraft von 60 Proz3. burger Senat hat, in der Voraussetzung, daß das Protokoll der Friedensmark. Die Nominallöhne der Eisenbahnarbeiter lägen der Berhandlungen der neuen Roalition( Sozialdemokraten, Strzynski hat dem Genfer Havasvertreter erflärt, feine Bariser mur ein Geringes über den Friedenslöhnen, also tatsächlich weit Demokraten, Volkspartei) von den Vertretern der Fraktionen unter Unterredung mit Herriot , Briand und Paul Boncour darunter. Der Streit der Eisenbahner steht erst am Anzeichnet wird, in einer Sizuitg am Montag beschlossen, in seiner gebe ihm feinen Anlaß, an Frankreich zu zweifeln. Die franzō­fang. Möge die Regierung dafür sorgen, daß durch die Bemilli- Gesamtheit zurüdzutreten und gleichzeitig einen Dringlich- fifche Regierung sei entschlossen, jeden Garantievertragsvorschlag nur im Rahmen des Versailler Bertrags zu prüfen. Frankreich gung der bescheidenen. Forderung der Eisenbahner das Feuer, das teitsantrag an die Bürgerschaft zu richten, das Senatsgesetz ent­erst im Glimmen ist, gelöscht wird, bevor es zur Flamme sprechend den Bereinbarungen zu ändern und den verfassungsmäßig werde, davon sei er hinlänglich überzeugt, von Bolen feinerlei vorgesehenen Ausschuß zur Vorbildung der Neuwahl des Senats Opfer verlangen, die dem Bersailler Bertrag Abbruch tun mür An der weiteren Aussprache beteiligten sich noch der Abg. Roe. einzusetzen. Es ist vorgesehen, daß der Wahlausschuß, der nur den Immerhin sei die Situation font recht beunruhigend. nen, der im wesentlichen die Ausführungen des Genoffen Bender formell die im Protokoll bereits festgestellten Namen zu beir find feine Bronofateure," ſagte der Miniſter, aber mir mer unterstrich. Der Abg. Schumann und Genoffen beantragten, stätigen hat, bereits am morgigen Mittwoch zusammentritt und den uns, auf die feierlich unterzeichneten Verträge geſtüßt, zur Wehr zu sezen wissen. Der Minister teilte seine. Absicht mit, Ende das Reichsarbeitsministerium zu ersuchen, in dem Lohnkonflikt zwis die Senatswahl am Mittmoch, den, 18. März, erfolgen soll. fchyen der Reichsbahn A.-G. und ihrer Arbeiter von seinem Rechte Bis zu diesem Zeitpunkt hat der bisherige Senat die Geschäfte der Woche nach Paris zurückzukehren, um mit Herriot erneut Be­sprechungen abzuhalten. und der Schlichtungsordnung Gebrauch zu machen. Dazu gab, ein weiterzuführen wie bisher. Wie wir hören, find die Vereinbarungen Bertreter des Arbeitsministers die Erklärung ab, daß der Minister der Koalitionsparteien in den gleichzeitig stattfindenden Fraktions­bereits zu Donnerstag Berhandlungen zwischen den Parteien an fizungen der drei Parteien bestätigt und die Unterzeichnung gesetzt habe.( ,, Schon" zu Donnerstag!) der Abmachungen beschlossen worden, womit die Beschlüsse des Eenats wirksam sind.

wird.

Roch Düsseldorf und Bruhn( Dnat.) bestritten das Recht des Ausschusses, in den Streik aktiv einzugreifen und perlangten an­gesichts der Erklärung des Arbeitsministers die Bertagung des Aus­fchuffes.

Ein auf politischen Bauernfang hinauslaufender Antrag der Kommunisten, von dem sie behaupteten, er vertrete die gewerkschaft­lichen Forderungen, wird gegen die Stimmen der Kommunisten abgelehnt. Es wurde beschoffen, das Ergebnis der stattfinden­den Verhandlungen abzuwarten, das Vorgehen des Arbeitsministers zu billigen und die weitere Aussprache zu vertagen.

600 Bürgerblock Arbeit.

Der Abbau des Mieterschuses,

tas

Der Wohnungsausschuß des Reichstages beschloß gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten, die Reichs. regierung zu ersuchen, bis zum 30. April 1925 im Reichstag einen Gesetzentwurf zur Abänderung des Reichsmietengefeges, des Mieterschuhgesezes und des Wohnungsmangel. gefeges nach den Richtlinien des Reichswirtschaftsrates und den im Reichstag und seinem Ausschuß gefällten Anträgen vorzunehmen. Ministerialdirektor Ritter erflärte, daß die Regierung mit den Länderregierungen in Kürze über die Wohnungsfrage beraten

Der Hund und der Bettler.

Bon Anna Rubner Schaah.

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Sommer. Schloß am See Fremdenpension. Große Table d'hôte elegante, elegante Leute und Leutchen, elegante, elegante Kellner. Man iẞt, man plaudert, man amüsiert sich.

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Auf der breiten, weißen Marmortreppe, die zum See führt. ficht mit einemmal ein zerlumpter alter Mann, neben ihm figt ein ftruppiger Hund; vielleicht schon eine ganze Weile, denn die Gruppe ist unbeweglich, wie zu einem Standbild erstarrt.

Der deutsche Garantievorschlag. Man verlangt vorher Beitritt zum Bölkerbund. Paris , 10. März.( WTB.) Der belgische Außenminister Hyman's erflärte nach Beendigung der Unterredung mit Herriot einem Vertreter des Matin", man möge der Zusammen­funft übertriebene Bedeutung nicht beimessen. Hymans habe, so fährt Matin" fort, Herriot flar ausgesprochen, daß er die deutschen Sicherheitsvorschläge für inopportun halte. Deutschland möge erst in den Bölterbund eintreten, dann tönne man disku­tieren. Das sei das einzige Mittel. den Bertrag zu retten. Da aber das Deutsche Reich erst im September anläßlich der Bollverfamm. lung des Böllerbundes aufgenommen werden tonne, habe man es nicht eifig. Was die Dftstaaten betreffe, so teile Hymans die Ansicht Herriots, Bolen habe allein über die Bolitit zu entscheiben, die es betreiben wolle. Frankreich und Belgien würden dann im Cinverständnis mit ihm handeln. Hymans und Herriot hätten fich dahin verständigt, über die Entwaffnung Deutschlands und die Räumung der Köiner Zone erst dann zu urteilen, wenn der neue Bericht des Marschalls Foch vorliege.

London , 10. März.( WEB.) Der Sonderberichterstatter der Daily News" in Genf meldet, Chamberlain habe mit aller

zur Mitwirkung heranzuziehen. Die banerische Regierung aber hat dieses standalöse Verfahren ruhig geschehen lassen, und so ist es ge­fommen, daß die sehr wichtige Veranstaltung in die Hände von tünstlerisch reaktionären Beuten gelegt worden ist, die zur heute lebendigen deutschen Kunst keinerlei Fühlung haben. Mit dieser Kunst aber, und nicht mit der von gestern und vorgestern, tönnten wir vor dem Ausland Ehre einlegen. Wenn die Mitteilungen der Telegraphen- Union der Wahrheit entsprechen, so ist mit Sicherheit auf eine fatastrophale internationale Blamage der deutschen Kunst in Rom zu rechnen.

Verschleppte Chor- und Tanzgirls.

Trog aller Anstrengungen, die darauf abzielen, der Kultur­schande des internationalen Mädchenhandels ein Ende zu machen, ist es noch immer nicht gelungen, die lichtfcheuen Elemente, matt­zusehen, die sich auf diesem verbrecherischen Gebiet betätigen. Neuer­dings ist, beobachtet worden. daß überaus viele von ihnen in der

Es flüstert um den Lisch herum, um die lange, lange Tafel. Ein elegantes elegantes junges Mädchen springt auf, nimmt ihren Teller, auf dem noch ein Stückchen Braten liegt, geht um die Tafel, umgefehrt, wie der Kellner: nimmt mit der Gabel, ganz einfach, von jedem Teller ein Stückchen Braten entzückend, diese Spontane Handlung! stellt don vollen Teller dem Hund hin. Ein paar andere junge elegante junge Mädchen machen es radh, ftellen die vollen Teller dem struppigen Hund hin. Die Lezte da legt sich auf den sportgebräunten Arm eine Gelbe, feuchte Hand: Net alles für'n Hund, auch was für mi!" Mädchen im Alter von 18 bis 20 Jahren, schenken den Versprechun­

Eine drohende Blamage.

In Rom soll die Dritte Internationale Runst austellung in der zweiten Hälfte des März eröffnet werden. Wie die Tll. aus Rom zu melden weiß, sind diesmal rechtzeitig Vorkehrungen getroffen worden, daß die deutsche Abteilung nicht, wie 1923, als Sonderausstellung der Herren Cassirer , Liebermann und Genossen gestaltet wird, die feinen Ueberblick über die deutsame und Genossen gestaltet wird, die keinen Ueberblick über die deutsche Stunft geben fann. Zum deutschen Komitee gehören Prof. v. Marr, für die Münchener Künstlergenossenschaft Prof. v. Habermann und Karl Hommel, für die Sezession der Oberkonservator Hans Stangel und Generaldirektor 3immermann und der in Rom ansässige bekannte Radierer Lipinsti. Zum ersten Male wird auch moderne Kirchenfunst durch eine Unterabteilung ver treten sein, die von der Gesellschaft für christliche Kunst zusammengestellt wird. Auf ausdrücklichen Wunsch der Aus­ftellungsleitung schließt sich der Ausstellung lebender deutscher Künstler eine retrospektive Abteilung an, in der besonders die Berte Franz v. Lenbachs vertreten sein werden, der in Italien dic größte Wertschägung genießt."

Wir find feineswegs der Ansicht, daß Herr Caffirer der geeignete Bermittler zwischen der deutschen Kunst und dem internationalen Ausland ist, aber die Art, wie das Arrangement unserer Römischen Ausstellung zustande getommen ist, fordert zum schärfften Protest heraus. Wir erfahren darüber folgendes: Auf angeblichen Wunsch der italienischen Ausstellungsleitung sollte die deutsche Abteilung vor allem füddeutsche Kunst zeigen. Der in Rom anfäffige Radierer Lipinski ist daraufhin mit einigen römischen Künstlern nach München gereift und hat hier alle Vorbereitungen selbständig getroffen, ohne das deutsche Auswärtige Amt oder. was das richtigste gewesen wäre den deutschen Reichstunstwart auch nur

maste von internationalen Varietéunternehmern mit eigenen Chor

und Tanzgruppen auftreten.

Ein

Die Antwort des polnischen Ministerpräsidenten. Warschau , 10. März.( Sejm.- Eigener Drahtbericht.) Autf eine Interpellation, melche Schritte die Regierung gegen einen deutschen Angriff auf die polnische Grenze in Gemeinschaft mit den Alliierten zu unternehmen gedente, antwortete Minister­präsident Grabski, daß auf Grund authentischer Nachrichten die französische Regierung die deutsche Anregung nur in vollem Einver­nehmen mit den Verbündeten in Erwägung ziehen werde. solches Projekt wäre für Frankreich nur annehmbar, wenn es sich in den Rahmen des Bersailler Bertrags einfüge. Außerdem bilde das Genfer Protokoll das Fundament der französischen Politik für die Behandlung der Sicherheitsfrage. Die polnische Res gierung sei sich ihrer Verpflichtungen und ihrer Verantwortung vor dem Lande bewußt und rechne mit Sicherheit auf dessen Unter ftügung, Bolen wolle den Frieden, fordere aber die bedin sungsioje Durchführung bes Bersailler Bertrags.

-Es handelt sich darum, das Deutschland fich das Recht und die Möglichkeit vorbehalten will, eine Aenderung seiner Ost­grenzen auf friedlichem Weg anzustreben, während Polen sich auch nur gegen jede Distusfion über seine West­grenzen für immer gesichert sehen will. Englische Stim­men von Gewicht haben wiederholt die jetzige Regelung der deutschpolnischen Grenzen als eine Gefahr für den Dauer­frieden bezeichnet und Polen geraten, in eine Diskussion ein. zutieien. Es bestehen jedoch feine, Aussichten darauf, daß das geschieht.

Der Mann mit den Todesstrahlen ist da. Man erinnert sich sicher noch des famosen englischen Ingenieurs Matthews, der vor einigen Monaten die ganze Welt verdreht machte mit der Behauptung, er habe die einzig richtigen Todesstrahlen erfunden. Mit diesen geheim­nisvollen Strahlen sollte man von irgendeinem beliebigen Punkte aus durch einen bloßen Drud auf einen Knopf oder so ganze Munitions­lager, fahrende Schiffe, Luftfreuzer und ähnliches in die Luft sprengen tönnen. Matthews mollte damals feine fürchterlichen Strahlen an England oder Frankreich verkaufen, aber beide lehnten schließlich ab, und gelehrte Herren, die die Sache untersuchten, erklärten den Erfin­der für einen Schwindler. Das fränkte ihn so tief, daß er für längere Zeit von der Bildfläche verschwand. Jegt ist er plöglich in London wieder aufgetaucht, strahlend vor Blüd und mit Dollar proßend. Er behauptet, daß ihm die Amerikaner die Todesstrahlen abgetauft hätten, und daß er demnächst dem undantbaren englischen Baterlande den Rüden fehren und für immer zu den Yankees übersiedeln werde. Die Welt wird also wahrscheinlich von Amerita aus taputt geschossen

merden.

Dezentralisierung von Paris . Ein Gefeßentwurf, der Paris in fünf Einzelgemeinden zerlegen will, liegt gegenwärtig dem franzöſi­fchen Parlament vor. Es wird behauptet, daß die riefige Einheits­jede Regierung bilde. Bier Millionen Menschen, die kommunalpoli­gemeinde, die faft vier Millionen Einwohner zählt, eine Gefahr für tisch zueinander gehörten, fönnten von einer willensstarken Stadtver­ordnetenmehrheit zu schärfster Opposition gegen die staatlichen Gewal­ten fortgeriffen werden. Aus diesen und noch einigen andern Grün­Umgebung umfaßt, in fünf Gemeinden teilen; die Namen würden den möchte man das jetzige Seine - Departement, das Baris und seine In jeden dieser fünf Stadtteile follen die angrenzenden Vororte einge­lauten: Paris- Mitte, Paris- West, Paris- Nord , Paris - Ost, Paris - Süd. meindst werden, und jeder Teil foll seine befondere Berwaltung be­fommen. Dagegen sollen Polizei und Generalrat des Seine - Departe­ments auch fürderhin Sache des Staates bleiben. Diese städtische Or­ganiſation, die in andern französischen Großstädten, so in Lyon und Marseille , bereits durchgeführt ist, wäre ähnlich der von London und Brüssel .

Die bedauernswerten Mitglieder dieser Truppen, meist junge gen der Schürfen nur allzu gern Glauben; denn diese verstehen es, den unerfahrenen Geschöpfen den scheinbar so mühelosen und fröhlichen Beruf eines Chor- und Tanzgirls in den lodendsten Far­Rosten einer oberflächlichen Ausbildung, die natürlich meit davon ben zu schildern. Schnell unterziehen sie sich, meist noch auf eigene die Ausreisedokumente besorgt, und sobald diese vorhanden sind, be­entfernt ist, ernſteren Ansprüchen zu genügen. Inzwischen werden ginnt das Manöver. Es geht gewöhnlich in der Weise vor sich, daß zunächst tatsächlich einige Gastspiele abfolviert werden, um die Mädchen in Sicherheit zu wiegen. In der Regel sind es Bühnen legten Ranges in holländischen, französischen oder englischen Klein städten, an denen das Ensemble" anfängt. Nach einigen Wochen erfolgt dann die Ueberfahrt nach Rio de Janeiro oder Buenos Aires , und hier ist es, wo der Unternehmer fein wahres Geficht zeigt. Die Mädchen werden voneinander getrennt und einzeln oder höchmukte die für heute angesetzte Premiere Segel am Horizont" auf Bolfsbühne. Wegen. plötzlicher Erkrankung von Frau Gerda Müller ftens zu zweien in geeigneten Quartieren untergebracht, dann durch Sonnabend, ben- 14, verf oben werden. Die Starten vom 10. Hunger, Schläge und Rauschgifte, namentlich Rotain, erzogen", bis behalten Gültigkeit. der letzte Widerstand gebrochen ist und ihrer Ablieferung an die öffentlichen Häuser Südamerikas nichts mehr im Wege steht. Die Gewerkschaft der englischen Artisten hat es sich angelegen fein laffen, die Praktiken, um die es sich hier handelt, einer eingehenden Untersuchung zu unterziehen, die geeignet sind, den ganzen Artistenstand in schwerster Weise zu kompromittieren. Das Material, das hierbei zutage gefördert wurde, bildet jetzt die Grundlage einer Aktion, die darauf abzielt, die Ausreisegenehmigung für junge Artiftinnen von einem Zeugnis der Berufsorganisationen über den Unternehmer, in dessen Diensten sie reifen wollen, ab­hängig zu machen. Es versteht sich von selbst, daß diese Maßnahme auf internationaler Grundlage durchgeführt werden müßte, um wirt sam zu sein; denn auch der Mädchenhandel ist international und tann daher nur von der Gesamtheit aller Kulturstaaten mit Aus­ficht auf Erfolg bekämpft werden.

Generalmufitdirettor Erich Kleiber wird im XV. Konzert der, Boltsbühne, Sonntag, den 15., mittags 1,12 Uhr, im beater am Bülowplay, Franz Schuberts VIII. Eymphonie II- moll( unvollendet) und Brahms III. Symphonie F- dur zur Aufführung bringen.

Georg Brandes , der befannte dänische Schriftsteller, wird am 25. März im großen Saal der. Philharmonie über Das heutige Europa " sprechen.

Ueber. Det See als Lebenseinheit spricht Prof. Dr. Thienemann, Leiter ber Hydrobiologischen Anstalt der Stailer- Wilhelm- Gesellschaft, am 11., abends 8, Uhr, im Festsaal der Kaiser- Wilhelm- Geseuschaft im Schloß ( Eingang gegenüber ber Breiten Straße). Karten sind in beschränktem Umfange in der Geschäftsstelle der Staiser- Wilhelm- Gesellschaft im Schlosse erhältlich.

Die St. Pauls- ka hedrale in London ist wegen Einsturzgefahr für die Deffentlichkeit geschlossen worden.