Die notleidende Schwerindustrie.
Für wen das Bolt arbeitet und Steuern zahlt.
Die Schwerindustrie des Ruhrgebietes finanziert die poli tische Reaktion in Deutschland . Sie hat Geld genug dazu. Auf Kosten des Reichs hat sie in der Inflationszeit ihren Reichtum gewaltig vermehrt. Die Mittel dazu erhielt sie durch Bapierkredite, durch die sogenannten Lohnsicherungen und Erfag für un produttiven Materialaufwand. Der unproduttive Materialaufwand, für den sie viele Millionen erhalten hat, bestand im Ausbau ihrer Be triebe. Das„ Berliner Tageblatt" veröffentlicht eine kurze Busammenstellung über die Bermehrung des Reichtums der Schwerindustrie. Sie lautet:
„ Der Thyssen- Konzern baute verschiedene Walzenstraßen, eine Berzintanstalt, eine Glasschweißerei, eine Gaszufuhrleitung in einer Länge von über dreißig Kilometern und nahm eine Ermeiterung der Gasanlage und den Neubau von zmei Direttorenvillen vor. Obendrein wurden noch mehrere Häuser angetauft.
Die Firma Krupp riß in Annen die alte Stahlformerei ab und ersetzte sie durch eine zeitgemäßere. Defen und Kamine, die dem Eiweiterungsbau im Wege standen, wurden entfernt. Plätze wurden planiert. Bahnanlagen wurden umgelegt und neue Rampen gebaut, ganz abgesehen von umfangreichen Reparaturen in den Schlossereien und Bearbeitungswerkstätten.
Die Vereinigten Preß- und Hammerwerke Dahlhausen bauten ihren daniederliegenden Betrieb im Hammerwert vollständig auf, reparierten die Hämmer, legten Fußböden, erhöhten die Dächer, bauten sie aus, stellten die Defen um und schufen unter anderem
einen modernen Maschinenraum, in den Motoren gesezt wurden, die vorher im offenen Betrieb standen und der ständigen VerSchmugung ausgesetzt waren.
Das Gußftahlwert Witten nahm grundlegende Reparaturen in jeinem Walzwerf vor, verlängerie die Walzenftreden, entfernte die Wärmeöfen, die ihnen etwa im Wege standen oder veraltet waren, placierte sie anders, ersetzte sie durch neue, moderne, schuf Kran und Kanalisierungsanlagen und nahm erhebliche Erweiterungs. Die Mannesmann- Röhrenwerke , die übrigens mit der Mannesmann- Industrie und Handelsgesellschaft in feinem Busammenhang stehen, verlängerten ebenfalls die Walzenstreden und nahmen größere Umbauten der Wärmeöfen vor.
bauten vor.
Henschel u. Sohn bauten große Bahnanlagen, gestalteten die Martin und Stahlgußformerei um und modernisierten die Hoch ofenanlagen.
Die Rombacher Hütte verlegte sich, neben einem Kanalisationsanlagenanbau, auf den Bau von Martinöfen und Krananlagen.
Die Zeche Zollern 1, die zur Gelsenkirchener . Bergwerks- Aftien gefellschaft gehört, baute fast ble ganze Schachtanlage auf: Hänge Lahn nebst modernem Zubehör, Baschlaue, Magazin und eine große Umfaffungsmauer um den ganzen Betrieh,"
Es wäre nicht mehr als recht und billig, wenn angesichts dieser Art von unproduttivem Materialaufwand der Gold wert der für diesen 3wed gegebenen Gelder, berechnet auf den Tag der Auszahlung, als Forderung des Reichs an die Schwerindustrie verrechnet würde.
Statt dessen hat die Schwerindustrie 700 millionen Mart Entidadigungsgelder noch obendrein erhal ten. Das deutsche Bolt arbeitet eben nur für die Schwer industrie.
Die Untersuchung des Ruhestandals im Reichstag.
Der Untersuchungsansschuß bes Reichstages für Prüfung der Ruhrentschädigungen beschäftigte fich am Mittmodh mit dem Arbeitsplan Sum Berichterstatter murbe bestimmt Dr. Berlitius( 3tr.)). zum Mitberichterstatter nach längerer Debatte Dr. Her( So.) Als Ausgangspunkt der Untersuchung foll die Deutschrift der Reichsregierung dienen. Die beiden Bericht erstatter murben beauftragt, mit möglichster Beschleunigung einen positiven Vorschlag für die Arbeitsmeise des Aus fchuffes vorzulegen, deffen Erweiterung je nach dem Berlauf der Untersuchung ausdrücklich vorbehalten wurde.
Die Versorgung der Kriegsopfer. Eine Novelle zum Reichsversorgungsgesetz angekündigt. Die Regierung hatte dem Reichstagsausschuß für Kriegsopferfragen schon vor einigen Wochen einen lleber blid über den derzeitigen Stand der Rentenversorgung gegeben. Dabei hatte sie sich bemüht, die Versorgung der Kriegsopfer mög lichst glanzpoll erscheinen zu lassen. Als besondere Errungenschaft rühmte fie die Einfügung der Bezüge der Kriegsopfer in die Beamtenbesoldung und die Einführung des Bedürfnisprinzips bei der Bemessung der Renten. Sie hob ferner rühmend hervor, daß die Renten seit der Einführung der Goldrenten im Dezember 1923 um 72,5 Broz. gesteigert worden seien. Bei der allgemeinen Aussprache über diese Darstellung und die dem Ausschuß überwiesenen An träge, die am Dienstag stattfand, unterzog der Abg. Roßmann ( Soz.) die Rentenpolitit, die die Regierung während der letzten Jahre getrieben hat, einer eingehenden Kritif. Es komme nicht darcuf an, in welchem Berhältnis die Bollrente der Beschädigten zu dieser oder jener Besoldungsgruppe der Beamten stehe, sondern welche Bezüge die Kriegsopfer im Vergleich zu den Friedensbezügen heute erhalten. Der fozial demokratische Redner stellte fest, daß die Regierung 1920 abgefunden habe 260 000 Kriegsbeschädigte mit einer Erwerbsbeschränkung um 10 Proz. Damit habe sie eine Dauerentlastung des Haushalts um 61 Millionen Mark jährlich erreicht. Im Jahre 1923 habe die Regierung 553 400 Kriegsbeschädigte mit einer Erwerbsbeschränkung von 20 Proz. abgefunden und damit eine weitere Entlastung des Haushalts um 160 Millionen Mart erzielt. Die Kriegsbeschädigten mit einer Erwerbsbeschränkung von 30 und 40 Broz. bezögen heute nur noch etwa 25 Broz. ihrer früheren Bezüge. An ihnen handelt sich um 409 180 Beschädigte von insgesamt noch 721 660 Rentenberechtigten habe die Regierung weitere 80 millionen Matt gefpart. 200 000 Witwen feien im Laufe der Jahre infolge Wieder verheiratung eus der Versorgung ausgeschieden. Ersparnis: 100 Millionen Mark pro Jahr. Um rund 400 Millionen Mart habe fomit die Reichsregierung die Reichskaffe durch ihre Rentenpoliti zum Nachteil der Kriegsopfer entlastet. Wirkliche Mehrleistungen in Gestolt von Zufahrenten, die in Anwendung des Bedürfnisprinzips gewährt wurden, ständen bestenfalls in Höhe von 200 Millionen Matk gegenüber. Angesichts solcher Feststellungen beharre die Sozialdemokratie unter allen Umständen auf einer weitgehenden allgemeinen Erhöhung der Renten, einer befriedigenden Lösung der Aufwertungsfrage für die während der Inflationszeit ausgezahlten Abfindungen, auf einer grundsäßlichen Alenderung der Elternrente, der Beseitigung aller Berschlechte rungen des Bersorgungsrechts während der Ermächtigungsgefel gebung, weitestgehender Erfüllung der Wünsche der Blinden und der Schwerbeschäbigten. Die sozialdemokratische Redner
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forderte zum Schluß die alsbaldige Vorlage einer Novelle zum Reichsversorgungsgejet.
Deutschnationaler Agitationsbetrug.
Gang durch die Natur.
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Wenn auch Matthias, 24. Februar in Süddeutschland heißt's: Matteis brichts Eis hat er teins, macht er eins" maßen feinen alten Ruf bestätigt hat, so ist die seitdem eingetretene einiger Stälteperiode" doch nicht sehr arg. Die falten Winde sind das eigentlich Unangenehme und an windgeschützten Fleckchen war die Luft schon ganz angenehm. Jedenfalls fann man das von geringen Schneefällen begleitete gegenwärtige Better als ideal für Wanderer bezeichnen. Dabei wird man die sonderbare Beobachtung machen, daß der so wenig talte Winter auf die Entwicklung der Natur recht geringen sichtbaren Einfluß gehabt hat. Gemiß; Sträucher, wie Flieder, Magnolien, Spirären u. a., die sich zumeist als geeignet für gärtnerisches Treiben erweisen, sind ziemlich weit vorgeschritten; auch die Stachelbeersträucher haben schon einen vollen Behang Aber die großen Allee- und Waldbäume, die Obstbäume zeigen nur wenig mehr Leben als in früheren Wintern, die ja auch nicht aber das Aussehen der Saat. Bei der jetzt üblichen frühen Herbstausfaat entwidelt sich schon im Oftober- November die grüne Flur und man sollte meinen, daß sie jetzt ein besonders augenfälliges Wachstum darbieten müßte. Aber davon ist nicht die Rede; sie sieht wie üblich aus. Hoffentlich gibt es feinen starten Rückschlag mehr.
Abg. Budjuhn( Dnat.) befand sich in einer fichtlichen Berlegenheit. Seine Partei hatte in der Antragstellung allen anderen Parteien, sogar den Kommunisten, den Rang abge laufen. Jetzt erklärte Herr Budjuhn, man müsse sich nach der Dede streden, die Anträge seiner Partei feien zu einer Zeit gestellt worden, als von einer Beteiligung der Deutschnationalen an einer Regierungstoalition noch keine Rede gewesen sei! Es ſet doch das Wesen des Parlamentarismus(!!), daß man in der Opposition felche Anträge ftelle! Trogdem halte er an den Grundzügen der deutschnationalen Anträge feft. Dagegen seien ihm Bedenten ge fommen, jetzt schon eine Vorlage zu fordern. Die für die Offiziere eingefügten Verschlechterungen müßten in erster Linie wieder gur Abg Thiel( D. Bp.) trat namentlich für das Recht auf Heilständig in Eis und Schnee starrten. Vor allem charakteristisch ist behandlung der Hinterbliebenen ein und bat, den Gedanken einer Befferstellung der älteren Kriegsbeschädigten zu erwägen. Abg. 3iegler( Dem.) riet, sich auf eine baldige Durchführung der geldlichen Verbesserungen zu fonzentrieren.
gemacht werden.
Abg. Gerig( 3.) legte Nachdrud auf Verabschiedung einer Movelle noch in diesem Jahre, weil das Londoner Abkommen eine spätere Berabschiedung erschmere.
Abg. Weber( Komm.) stimmte den Ausführungen des sozial demokratischen Vertreters zu.
Der Regierungsvertreter erkannte die Berechnun gen des sozialdemokratischen Vertreters als im allgemeinen zutreffend an. Die Angriffe auf die Rentenpoliti! der Regierung erklärte er trotzdem für unberechtigt. Die Regierung habe sich von Anfang an in der Richtung bewegt, den Schwer beschädigten und den Hinterbliebenen zu helfen, die leichteren Fälle aber der Selbsthilfe zu überlaffen. Diefes Prinzip habe die Bil. ligung des Reichstages gefunden. Die Regierung fagte ein gewiffes Entgegenkommen zu in der Frage der Erhöhung der Grund endgültige Verhältnisse endlich einmal auf diesem Gebiete zu schaffen, rente, Berbesserung der Elternrente und Rapitalabfindung. Um fel die Regierung bereit, dem Reichstag bald eine Novelle vorzulegen. Es wurde beschlossen, einen Unterausschuß zu beauftragen, die Wünsche für diese Novelle zusammenzustellen.
Volkszählung im Juni.
Feststellung der Vermögensverschiebungen und
Betriebsänderungen.
Jm Boltswirtschaftlichen Ausschuß des Reichs tags wurde die Regierungsvorlage über einen Gesezentwurf, der eine allgemeine Bolts, Berufs- und Betriebsählung für das Jahr 1925 vorsieht, verabschiebet. Die Bor lage der Regierung wurde ohne wesentliche Aenderungen an geteilt, daß feit dem 1. Dezember 1910 feine allgemeine Boltsgenommen. In der Begründung des Gesezentwurfes wird mit geteilt, daß seit dem 1. Dezember 1910 feine allgemeine Boltszählung in Deutichland mehr stattgefunden hätte. Nach dem Voriclage der Regierung würben insbesondere die Vermögens zählung in Deutichland mehr stattgefunden hätte. Nach dem Vorverschiebungen und Betriebsänderungen statistisch erfaßt werden. Angenommen wurde ein Antrag, die Zählung am
16. Juni vorzunehmen und die Kosten ben Ländern aufzuerlegen.
Houghton gegen Walch.
Deutschland ist wirklich entwaffnet."
New Yort, 11. März( Funtspruch WTB.) Wie bie Blätter melden, hai ber bisherige amerikanische Botschafter in Berlin Houghton es nachbrüdlich für falich erflärt, baß in Deutschland große Borräte an Baffen vorhanden seien, wie die Kontrollfommis fton behaupte Houghton sagte: Wir erhalten jeden Morgen Mel bungen der Art, daß hier oder da einige Wahnsinnige oder ein paar Radikale hundert oder mehr Geschüße versteckt hielten, aber ich fann erklären, daß Deutschland mittlich entmaffnet ift. Houghton erflärte weiter, der verstorbene Reichspräsident Ebert jei einer der größten Deutschen seit Bismard gewesen, aber er fei überzeugt, daß Deutschland Eberts Richtlinien zu seinem Heile meiter verfolgen werde. Der Dames Blan wirfe unendlich besser, als es die größten Sanguiniter gehofft hätten. In dem neuen Botschafter Freiherrn von Malhan habe das Deutsche Reich Amerika einen seiner besten Männer gegeben.
Kontrollbesuch beim Altwarenhändler. München , 11. März.( TUL) Gestern fam eine Kontrollfommis fion, bestehend aus einem italienischen Major und einem französischen Hauptmann, in die Altpapier und Alteifenhandlung Joseph Duschl in München , wo gefährliche Gegenstände lagern sollten. Es handelte sich um eine blecherne Marmeladenbüchse, die acht fleine Spiralfedern, vier weitere fleine Federn und einige andere überzählige Ersatzteile eines Geschüßabzugs im Gesamtgewicht von etwa 6 Bund enthielt. Ein Arbeiter erhielt den Auftrag, die Stücke mit dem Beil zu zerschlagen und die zer schlagenen Gegenstände ins Bureau der Ententekommission zu brin gen. Die Ersatzteile stammten von einem Artillerieregiment, das fie an die zuständige Stelle abgeliefert hatte. Bon hier wurden fie für menige Pfennige an die Alteisenhandlung verkauft.
Amerikaner studieren Europas Rüstungen. New York , 11. März.( EP.) Die Abgeordneten Wiston und Oberst Johnson haben sich nach Europa eingeschifft, mo fie eine Interfuchung der Waffen und Munitionsfabritation durchführen werden. Nach ihrer Rückkehr werden sie dem Präfidenten Coolidge Bericht erstatten.
Der deutsch rumänische Konflikt.
Ein unverbindliches Schiedsgericht. Bufarest, 11. März.( WTB.) Die rumänische Regierung hat ihren Gesandten in London , Titulescu, und den Bufarester Rechtsanwalt Rosenthal zu Delegierten für das Schiedsgericht ernannt, das sich mit dem deutsch rumänischen Streitfall befassen foll. Die Delegierten haben jedoch die Anweisung, an den Schiedsgerichtsverhandlungen nur als Beobachter teilzunehmen, da die rumänische Regierung nicht den Anschein ermeden will, als ver. pflichte sie sich, den Schiedsspruch bedingungslos anzunehmen.
Ein Erfolg der Arbeiterpartei. Die Ausweifung Kirkwoods zurückgenommen. Condon, 10. März.( Eigener Drahtbericht.) Die Ausfchließung des radikalen Arbeiterabgeordneten kirk wood aus dem Parlament ist am Dienstag durch einen ein mütigen Beschluß des Unterhauses auf einen Antrag des Premierministers Baldwin hin wieder aufgehoben worden.
Die deutsch - französischen Handelsvertragsverhandlungen werden am 16. März in Paris wieder aufgenommen. Ein Teil der deutschen Delegation ist bereits dorthin abgereift. Ministerialdirektor Boffe wird zunächst Staatssekretär Trendelenburg vertreten, der sich auf Empfehlung des Argies in eine Kur begeben muß.
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Auch die Gartenstauden zeigen fein intensives Wachstum; Die ernten sind wir genau so weit entfernt wie in tältern Jahren. Daß roten Spißen der Bäonien steden noch im Boden. Und den Spargel von der Sonne gut beschienen werden, ist begreiflich, aber die meit es natürlich Ausnahmen gibt, Stellen, die sehr geschüßt liegen und verbreitete Anschauung, daß die Natur um so und so viele Monate „ coraus fein müsse", ist nicht richtig. Wenn man trotzdem durch das mildere Better sich besonders freudig gestimmt zeigt, so trägt dazu die Tatsache bei, daß der Kohlenverbrauch ein wesentlich gerin gerer gemefen ist. Die Kohlenhändler jammern und die am ben Flußläufen und Seen wohnenden Biermirte tun das gleiche: fie, die fonft in der stillen Zeit ihr Eis ziemlich fostenlos hereinholten, müssen diesmal in den Beutel greifen, um norwegisches Eis oder in der Natur Wunder wirken, aber bis er sich einstellt, ist es body Stunfteis anzuschaffen. Der erste warme Regen wird sicherlich noch verfrüht, vom Frühling zu sprechen.
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In dem östlich von Friedrichshagen gelegenen Rahnsdorf hat sich in dem Hause Mühlenweg 5 soeben eine Ehetragödie zuge tragen. Ein Ehemann namens Karl Mattig hat erst seine Frau er mürgt und dann sich selber erhängt. Ueber den Borfall wird folgendes mitgeteilt:
Der 67 Jahre alte Arbeiter Karl Mattig bewohnte mit seiner
26 Jahre jüngeren Ehefrau im Hause Mühlenweg 5 in Rahnsoorf eine Notwohnung aus Stube und Küche. Das Paar lebte fchon länger in Unfrieden, weil die Frau in dem Rufe stand, etwas leicht daß man oft nicht günstig über fie sprach. Als das Paar am Diens lebig zu sein. Dem viel älteren Ehemanne blieb nicht verborgen, heftigen Streit. Dann blieb es still. Mattig verließ zeitig das tag um 5 Uhr früh aufstand, hörte man im Hause wieder einen Haus, ging aber nicht zur Arbelt. Einem Mitbewohner gegenüber,
trok der frühen Morgenstunde schon reichlich Altohol genoffen hatte den er traf, äußerte er Selbstmordgedanken, ebenso zu einem Freunde, der er hiernach aufsuchte. Beiden fiel auf, daß er und imperständliche Reden führte. Nachdem er den Freund ver laffen hatte, um mieber nach Hause zu gehen, hörte und fah man den ganzen Tag über non ihm und feiner Frau nichts mehr. bends fiel bas endlich auf. Der Mitbewohner und ein anderer Haus richtigten die Polizei, und diefe, fand nun beide Eheleute tot auf. genoffe topften jest an, erhielten aber feinen Einlaß. Sie benach Frau Mattig lag in ber Riche auf dem Fußboden, er selbst hing in einer Bodenkammer in einer Schlinge an einer Beiter.
Friedensburg wird Vize- Polizeipräfident. Halbamtlich wird gemeldet: Bie wir vernehmen, steht die endgültige Uebertragung der Stelle des Polizei. Bizepräsi denten ron Berlin an den Bandra Dr. Friebensburg. der bisher die fommissarische Beitung des Polizeipräfidiums inne hatte unmittelbar benn
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Die gärtnerischen Anlagen in Stenton.
Die Anlagen auf der Mittelpromenade der Kaiser Fried. rich Straße befinden sich seit etwa fünf Jahren infolge der Nachwirtungen der Inflationszeit, Mangel an Mitteln für Arbeitslöhnes und zur Beschaffung von Sträuchern usw. in einem sehr per nachläffigten Zustande. Nachdem durch, die Verständnislosig teit und Rücksichtslosigkeit des Publikums leider ohne Erfolg wiederholt versucht morden ist, die Rasenanlagen zu er neuern, werden zurzeit auf Wunsch aller Fraktionen und auf Grund der zahlreichen Wünsche aus der Bevölkerung, die Anlagen noch einmal durch das Gartenamt instandgefeßt, mobel auch eine größere Anzahl Bänke neu aufgestellt werden soll. Anstelle des Rasens erhalten die seitlichen Anlagenstreifen eine Bepflanzung mit einer Rosenhede auf den Außenseiten und davor nach der Promenade zwei Reihen eines sehr schönen, dornigen Bierstrauches. Diese Bepflanzung ist gleichzeitig der letzte Bersuch. Ob sich die An lage in der heutigen Gestalt überhaupt halten läßt, hängt in erster Linie von der Einsicht der Bevölkerung ab. Diese muzz felbst darauf achten, daß die neugeschaffenen Anpflanzungen nicht wieder durch zerstörungsluftige Kinder und durch Hunde unter den Augen der Bassanten beschädigt werden, ohne daß jemand den Mut findet, einzugreifen. Insbesondere mögen die Hundebefizer be benten, daß die Anlage nicht geschaffen wird, damit die Hunde dort ihre Bedürfnisse verrichten. Das Bezirksamt teilt mit, daß es seine besondere Aufmerksamkeit auf die Anlage richten und mit voller Schärfe gegen Personen einschreiten wird, die ihren Bandalismus an den Grünflächen auslassen. Dabei darf die Erwartung ausgesprochen werden, daß die Bevölkerung das Bezirksamt bei seinen Bemühun gen in jeder Weise unterstützt, und nicht etwa zugunsten des fest zustellenden Missetäters gegen die Aufseher Stellung nimmt, mie dies in lezter Zeit vielfach vorgekommen ist.
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Einen Spielnachmittag für Kinder veranstaltet die gemein nügige Gesellschaft Berifreude" am Freitag, den 18. Mära, nachmittags 4 Uhr, in ihren Räumen in der Kurfürstenstraße. Ede Potsdamer Str. 104. 8wed dieser Veranstaltungen ist die Wahl des Spielzeugs durch die Kinder, auf daß Eltern, Großeltern, Onfel, Zanten, Paten. Geschwister und andere Epielzeug Echenfende lernen, was sie als Vormünter der Kinder wählen dürfen. Sie alle sind eingeladen und mögen Kinder mitbringen; au Hause lassen müssen sie alle Ge- und Verbote weil an diesem Nachmittag alles berührt, gebraucht und sogar heruntergeworfen werden darf.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
7. Kreis Charlottenburg . Sonnabend, den 14. März, 7 Uhr. Aula der Königin Elisabethschule. Danielmannstr. 26/28, Kunstabend Karten dazu sind noch beim Obmann des Bildungsausschusses in jeder Abteilung zu haben
33. Abt. Tempelhof . Die Funktionärfonferenz findet erft Donnerstag statt. 25. Abt. Weißenfee. Donnerstag, den 12 März, 7 Uhr, in folgenden Lokalen Bezirksversammlungen: 1. Bezirt bei Minge, Lothringenitr. 3. 3. Bezirk bet Pohlmann, Langhansstr. 4. Bezirk bet Jaedel, Berliner lee. 5, Bezirk t Grünen Baum