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wäre wohk unZer ihrer Führung~ nur<! n Lelspie! 6er Kapp-Putsch geendet?! Auch die Beamten wissen, was die Wahl des Reichs» Präsidenten im Grunde bedeutet, daß ihr Ausgang die Eni- scheidung über die Frage Monarchie oder Republik  ? min- bestens näherrückt. Und diese Entscheidung enthält mehr Schicksal für die Beamten, als manch einer unter ihnen wahr haben möchte Viele denken an den Glanz und wenn es nur fein Widerschein war, den die Monarchie ihnen spendete, um den einzelnen sein fadenscheiniges Dasein ver- gessen zu machen. Es bedurste erst der Auslöschung jenes Glanzes durch die Revolution, um die ganze Brutalität des auch die Beamten in ihrer Daseinsführung hemmenden Wirt- schaftssystems bloßzulegen. Nun aber erst einmal mit dem Erkennen der Wirklichkeit der Aufrüttelungsprozeß eingesetzt hat, kann es nur noch fortschreitende Entwicklung geben. Muß der Präsidentschaftskandidat Sozialist sein? Die Republik   ist nach Friedrich Engels   eine Etappe auf dem Wege zum Sozialismus. Diese Auffassung teilt der chaupt- schöpfer der Reichsversassung, der Demokrat Professor Dr. Hugo Preuß  , wenn er im Vorwort zu der von der Reichszentrale für Heimaldienst herausgegebenen Textausgabe der Verfassung ausführt:Die Verfassung dekretiert nicht die sozialistische Wirt- schaftsordnung, aber sie ermöglicht eine allmählich fortschrei» tende Sozialisierung in friedlicher Rechtsentwicklung und festigt vor allem das notwendige Fundament jeder gesunden sozialen Entwicklung: den demokratischen Rechtsstaat." Republik   und Sosiaiismus sind also nicht Gegensätze, die einander aus» schließen, sondern sie bedingen einander. Weil der erste Reichs- Präsident die Deutsche Republik über alles stellt, hatte er nicht nötig, sich auf sein Parteibekenntnis zu stützen. Wer für die Republik   ist. baut mit am Sozialismus. > Sozialismus aber bedeutet Demokratie, Recht und Frieden. Kann es darum für den denkenden Beamten eine andere Pa- role für die Reichspräsidentenwahl geben als die von der Sona'demokratischen Partei Deutschlands   verkündete, ihrem Kandidaten, dem ehemaligen preußischen Ministerpräsidenien Otto Braim am 29. März 192S die Stimme zu geben? De- amte, prüft selber und dann entscheidet.
Der öesenblock. I« die Ecke, Besen, Besen...! Der R e ch t s b l o ck beginnt feine Wahlarbeit mit einer Fälschung. Er nennt sich wahrheitswidrig R e i ch s b l o ck. um den Wählern die Augen zu trüben. In Wirklichkeit sollte er sich den B e s e n b l o ck nennen, denn nach der Art, wie er seinen Kandidaten Jarres behandelt hat, dürfte das die einzig zutreffende Bezeichnung fein. Man sagt, daß neue Besen gut kehren. Aber Herrn Jarres hat man erst als Kandidaten aus- ersehen und in der Oefsentlichkeit genannt, dann hat man ihn ober, um Demokraten und Zentrum einzufangen, sang- und k anglos in die Ecke gestellt, und tagelang über die Kandidatur G e ß l e r verhandelt. Erst nachdem daran erinnert wurde, daß Eeßler doch für S ch w a r z r o t g o ld sich ausgesprochen. bekamen die Schwarzweißroten plötzlich Gewisiensbisse, brüs- kierten Zentrum und Demokraten und holten dann die alte Köhkmaschkne wieder aus der Ecke hervor.... Äetzt"soll das-Orchester, das gestern noch auf Geßler eluge-. stimmt war. auf Kommando wieder Jarres blasen. Das geht; natürlich nicht ohne einige Mißtöne ab. Um so Mehx.. als". jetzt hoch, nachgewiesen werden muß, daß Geßler. der Mann von gestern, ein durchaus ungeeigneter Bewerber war, und daß man ihn. in- die Ecke kommandieren mußte. So befahls Strefemann, der kein Zauberlehrling mehr ist, sondern als Meister auf diesem Gebiete auftritt. Also aus allen Posaunen der schwerindustriell und agrarisch beeinflußten Presse wird jetzt das hohe Lied des wieder horvorgeholten Jarres geblasen. Aus derNational- liberalen Korrespondenz" kann man erfahren:Jarres ist
e l n M a n n. ein g a n z«i r Mann, ein deuischer Männ! Wundervolli Für ein nationalliberal-volksparteiliches Gemüt ist es das höchste alles Borstellbaren, wenn jemand- ein Ma n n ist! Freilich weiß man zum Beweise solcher Mann- barkeit nicht anderes anzuführen, als Oberbürgermeisterge- schichten aus Duisburg  , die ja an sich sehr interessant sind, aber nichts beweisen, als daß der wieder aus der Ecke Geholte in Duisburg   an seinem Platze sein mag, aber nicht im mindesten das Maß für das politische Amt des Reichspräsidenten besitzt. Von seinerVersackungspolitik" wird im Wahlkampf noch mehr zu reden sein, als demReichsbock" angenehm ist. Denn Jarres war der Mann, der bereit war, den Block des Reiches durch Abstoßung der Rheinlande noch weiter zu verkleinern! Jarres aber ist auch der Mann, der das Vorgehen der Reichswehr   und des Reichskommiffars gegen Thüringen  veranlaßt und dort mehr Reichsgesinnung zer- schlagen hat, als die Sozialdemokratie in Jahrzehnten ausbauen konnte. Er ist der Repräsentant der R e i ch s f e i n d e, die sich unter den.Schutz des Geldschranks von Schwerindustrie und Agraricrtum geflüchtet haben! Jn derDeutschen Zeitung" wird zu allem Ueberfluß dem Dr. Jarres bestätigt, daß ernicht aus dem Holz« ge- schnitzt" sei.aus dem wir uns den Mann an der Spitze des Reichs geformt denken". Mittlerweise Ist zioischsn den Blättern der Parteien, die um die Kandidatur Geßlet verhandelt haben, ein reizender Krieg ausgebrochen.Perfidie" und ähnliche Koseworte flie- gen binüber und herüber. Besonders das Blatt derPartei der Gebildeten" des Herrn Stresemann tut sich darin hervor. Und beinahe hätten sie doch alle an einem Strange gezogen! Simons hat abgelehnt. Ja der Presse findet sich die Nachricht, der Stellvertreter des Reichspräsidenten  . Dr. Simons, habe auf sein« Kandidatur zur Präsidentenwürde des Reichs verzichtet. Der Ausdruck ist. wie jetzt offiziös versichert wird, ungenau. Er hat die Kandidatur abgelehnt! sie ist ohne sein Wissen aufgestellt war- den. Dr. Simon« war ni« gewillt, sein hohe, Richteramt aufzu- geben.
Katharina tritt aus. Eine Ohrfeige für Stresemann  . Frau Katharina v. O h e i m b hat in einem Schreiben vom 13. März an den Parteioorsitzenden Dr. Stresemann ihren Austritt aus der Deutschen Volkspartei   erklärt. Als Grund Ihres Austritts teilt Frau v. Oheimb. mit. daß die zwiespältige Haltung der offiziellen Führung der Deutschen V o l t s p a r t e i lg der Frage der Reichspräsidentenwahl es ihr unmöglich macht, organisiertes Mitglied der Deutschen Volkspartei  zu bleiben. Frau v. Oheimb bekennt sich nach wie vor zu den Grundsätzen der Partei.
wankenüe Außenpolitik. Sturm von rechts. Die Sicherheitspolitik der Regierung Luther Stresemann Schiele ist von der Rechtspress« seit den� ersten Bekanntmachungen mit unfreundlichen Bemerkungen" begleitet worden. Man sah. daß etwas unter der Decke schwelte, tpas nach Ausbruch drängte. Jetzt schlagen die Flammen heraus..' Der Vorsitzende des Alldeutschen Verbandes  . Heinrich C l a ß, veröffentlicht unter der UeberfchriftGefahr im Verzug!" in derDeutschen Zeitung" einen Artikel gegen Stresemann  , der ungefähr im Ton der Artikel gehalten ist. die gegen W i r t h und R a t h e n a u geschrieben wurden. Strese» mann sei daran, den Schmachfrieden von Versailles   zu be- stätigen, den Raub der Feinde gutzuheißen, die geraubten Gebiete für alle Zukunft preiszugeben und mit ihnen da» ideale Hochziel der Wiedergewinnung der alten Grenzen. Herr Claß kann nicht annehmen, daß die deutschnotio-
Keinen Kaöifch wirö man sagen.. von Erich Gottgetreu  . Die Stadt Düsieldorf Ist sehr schön, und wenn man in der Ferne an sie denkt und zufällig dort geboren ist, wird einem wunder- lich zumute. 5ch bin dort geboren, und es ist mir. Äs müßt« ich gleich nach Hause gehen. Und wenn ich sage nach Haus« gehen, so meine ich die Bolkerstraße und da» Haus, wo-in ich geboren bin." Ob Heinrich Heine  , der diese schönen Sätze in seinem Buch �Le Grand" einst schrieb, nicht heute auch recht wunderlich zumute werden würde, wenn er plötzlich seinem Grab entstiege, bei Düffel- darf über den Rhein   führe und dann in der Bolkerstraße das Haus rmd das Zimmer suchte, in dem er das Licht der Welt erblickte? Wenn er sähe, wie wenig seine Vaterstadt doch unternahm, um ibren großen Sohn würdig zu ehren? Was würde Heinrich Heine  fühlen? --- Voller Leben ist der Sonnabendnachmittag, an dem ich in Düffeldorf ankam, die Bolkerstraße. zwischen den Winkelgäßchen der Altstadt, die sich am Rhein   hinzieht, führt sie sonst ein beschau- liches, wenn auch von Fremden selten beschautes Dasein.Der Herr da will ins Heine-Zimmer". sagt eine Berkäuferin zur anderen in der Bäckerei, die sich in einem schmalen Haus befindet, das durch eine bescheidene Tafel als des Dichters Geburtsstätte gekennzeichnet ist. Nach langem Warten nimmt mich schließlich ein kleines Mädel bei der Hand, zieht mich durch dunkle, und�schmutzige Höfe, weist nur irgendwo den Weg zu einer schmalen Stiege, ich erklettere sie und stehe nun ach nein, in keinem Heiligtum, in keiner schlichten, bübschen Wohnung, der man nicht historische Bedeutung, sondern historische Stimmung geben will: ich atme vielmehr die dicke Lust einer sener örml'chen und erklärlicherweise unschönen Proletarier- wohnungon, genau so elend, wie sie in Berlin   N.. in Homburg  - St. Pauli   oder Chemnitz-Gablenzblüht". Beziehungslos wird Heines Eeburtszimmcr bewohnt, verkitscht Ist es obendrein init einem peinlich lila Anstrich und einemMöblement" aus dem Jahre 1890der Balken an der Decke da: das ist genau so, wie es war!" erklärt noch stolz der Führer.Gegenüber im Kesselstübchen ist noch viel, mehr zu sehen..." Also stolpere ich wieder die düsteren Treppen hinunter, taste mich die labyrinthischen Höfe entlang, durcheile schmale Gänge, steh>> wieder auf der lauten Straße und werde im Menschenstrom rasch mitgedrängt in denGoldenen Kessel", in demviel mehr zu sehen" sein soll. Beißender Rauch durchschwadet das niedere Lokal, mit Bierseideln drängenKöbese" schwitzend durchs Gewühl sich, schrill- stimmiges Geschrei durchgellt die Luft, und die Heine-Ecke findet man mit vieler Mühe nur. Wer kümmert sich um sie?Ach, das weiß ich nicht," antwortet der befragt« Kellner,ich interessiere mich zwar für solche Sachen, bin aber erst seit einem drei Vierteljahr hier." Und des Dichters Heinrich Heine   schöne Büste vom Künstler Jungblut-Stohl steht Ende März 1S?5 seit genau fünfzehn Jahren im erniedrigenden Winkel, ein paar Stiche und belanglcse Anflchts- Postkarten hängen daneben, eingerahmte Zeitungsansschnitte spielen auch mitEhrung" das ist alles. Als das Käfigdenkmal ein- geweiht wurde, war kein Frack und kein Ordengeglitzer zu sehen, nur»da« mündige Düsieldorf" hatte sich zusammengesunden, fagt«
damals Herbert Eulenberg   sehr hübsch. Nun steht der Dichter fünf. zehn Jahre in der Ecke, die Zahl der Mündigen ist nicht viel größer geworden, und deshalb wird er in seinem Winkel vielleicht noch weitere sünfzehn Jahr« angeraucht und angestaunt werden. Was hat der Kerl fürs Vaterland denn schon getan? Do sitzt an meinem Tisch ein Herr deutschnationalen Angesichts mlt seinen beiden Söhnen..Dater. was is'n da» für'n Mann?" fragt der eine.Ach, Heinrich Hein« bloß, hat Theaterstück« ge. chrieben und die Loreley: war ganz begabt, aber Jude. Ober! Drei Helle,"
die komööie. Deel Künstler sind so klug, daß sie sich getrauen, einen nicht immer unbändigen Humor wie die allzundbarste Lustigkeit zu spielen. Albert Bassermonn, Karl Etllnger und Egon Friedell  , wirklich drei prächtig« Brüder, oereinigen sich zu diesem Zweck. Hermann Bahr  » KomödieDer K r a m p u»" ist bei diesen Meistern wundervoll aufgehoben. Der gewandte und niemals in der Unter- Haltung versagende Bahr schrieb denKrompus", als er noch nicht mit dem lieben Gort verwandt. sein wollte, sondern nur fröhlich aus der Erde verweilte und anmutige Dinge erfand. Der Kranipus ist ein Grobian, der sich sehr wohl In seiner Selbstsucht suhlt, dabei ein Pfiffikus,«in fingersertiger Cellist. Echt wienerisch ist dieses Stücklein aufgetakelt, in dem es sich darum handelt, daß ein adliges Fräulein und ein Prachtlakei unter die Haube kommen. Alle» ist gangbare Ware für Familien, die nicht erbost werden dürfen, und trotzdem Grazie, die nur Hermann Bahn besitzt, der heute zum Patriarchen wurde und vor einem Bierteljohrhundert ein Drauf- ganger war. Albert Bassermann   ist großartig in seiner Selbstverliebtheit und Gespreiztheit, in seiner Freude am guten Essen und am guten Musizieren. Bassermonn macht diesen Prahlhans und Hauslyrann liebenswürdig. Er statiet ihn beinahe mit genialen Zügen aus. Lücken und Längen des Lustspiels existieren für Ihn nicht. Ueberall drängt und stopft er seine herrliche KomödiantenpersönUchkeit hinein. Ein Wunder und eine Wirklichkeit, beide zusammen, das ist er. Und Karl E t l i n g e r leistet im rein Komödiantischen, in der Unter- ordnung vor der Rolle, im Verbergen der mannigfachen Verstellung»- talente, die sein Eigentum sind, außerordentliches. Man erlebt geistige Freude be! Baffermann und Etlinger. Die Freude steigert sich noch, wenn man bedenkt, daß Egon Friedell  , der sonst Feuilletons ziseliert, aus der Bühne nur als Dilettant spielt. Leider gibt es wenige solcher Dilettanten, von denen so viel Reiz und gewinnende Persönlichkest aueströmen. M. H.
EinIat"-Hest über die Kulturwoche. Seit der Kullutwoche im August letzten Jahres ist aus qjlen Gebieten des Arbeiterbildungs wesens in ganz Deutschland   ein neuer Aufschwung wahrzunehmen. Das liegt darin begründet, daß die Arbeiterschaft immer stärker sich »on der Notwendigkeit und Bedeutung der Bildungsarbeit über. zeugt, ist aber auch darauf zurückzuführen, daß die Kulturwoche oll. seitige Anregung zu verstärkter Bildungstätigkeit gegeben hat. So kann mit Recht diese Woche als der Ansang«ine» neuen Auf- schwungs im Arbeiterbildungswesen bezeichnet werden. Von. dieser
nalenMintster�tnersolchenPolltttthreZu» stimmung erteilt haben würden, und erklärt dann weiter: Vor allem aber erscheint es geboten, daß die Partei, auf deren Teilnahme an der Regierung so viele Hofs- nungen gesetzt waren, sich ohne N e b e n r ü ck s i cht diese» Falles annimmt und wie zu hoffen klar zu erkennen gibt, daß sie einer Politik, die zur Preisgabe der deutschen  Ehre führen wird, den äußersten Widerstand entgegenseht, und daß sie mit einem Wanne, der es über sich gebracht hat. sein Volk in solche Lage zu versehen, nichts mehr zu tun haben will. Herr Claß richtet also an die Deutschnationole Partei die kategorische Forderung, mit der Politik Strese- mann? zu brechen und Stresemann selbst in die national« Acht zu erklären. Bei dem Einfluß, den Herr Claß im Lager der Regierungsparteien besitzt, kann dieser Ruf nicht ohne Ant- wort bleiben. Während Herr Claß seine jupiterblitze gegen den Westen schleudert, nimmt sich immer getreu der Parole, daß man nie genug Feinde auf einmal haben kann die deutschnatio­nalePommersche Tagespost" des Ostens an. Sie schreibtFraktur mit Polen   geredet", fordert sofortige Mobil- machung des oftpreußischen Selbstschutzes und erklärt drohend: Man mag sich in Warschau   und in positivem Sinne auch i n Berlin   daran erinnern, daß gerade Königsberg   als ei uz Ige deuljch« Festung noch schwere Geschühe Hai  . Der Artikel schließt: Damit die Paus es wieder nüchtern werden, müssen ihnen deutsche Prohibitivzölle serviert werden.Villken" sollen sie. bis ihnen der verstand wiedergekommen ist. und einen seurigea Willkommengruß erhalkem sollten sie es wagen, über die Grenzen zu brechen. Taten erwarten wir von der Relchsregierung! Ueberflüssig zu sagen, daß die Beziehungen zwischen Deutschland   und Polen   zu solchen Tobsuchtsansällen nicht den geringsten Anlaß bieten. Herr Claß ist eine führende Persönlichkeit im Lager der Rechten, diePommersche Tagespost" ist ein führendes Organ der deutschnatio ialen Regierungspartei. Stimmen wie die ihren sind eine Gefahr für die Außenpolitik, auch wenn sie aus dem Lager der Opposition kommen. Sie kommen aber aus dem Lager, in dem die Regierung selber steht! jnnerpolitisch betrachtet sind sie ein Zeichen vollkommener Disziplinlosigkeit und rapiden Fortschreitens der Zersetzung aus der Rechten. Wie soll das enden?_
Räumung unü Sicherheitspakt. Frankreichs   Forderungen. Pari». 14. März.(Eigener Drahtbericht.) Der Kommerausschuß für auswärtige Politik hat sich am Mittwoch und Donnerstag mit der Sicherheitsfrage und der Räumung der Kölner   Zone bzw. der besetzten Gebiete befaßt. Auch der Auswärtige Ausschuß de» Senat» hat sich am Donnerstag mit den gleichen Fragen beschäftigt. Am Schluß der Debatte wurde beschlossen, die Regierung auszusarderu, ten Bericht der Militärtontrollkommission über Deutschland   restlos zu verössentlichen und die Kontrolle nicht»her einzustellen, bis daß die tn der Not� der Botschafterkonferenz vom Dezember 1922 an- geführten fünf Punkte von Deutschland   erfüllt sind. Außerdem wurde. an die Regierung der Antrag gestellt. iede» Abkommen mit Deutschland   abzulehnen� solange es nicht In den Voller. bunS«ingetrete» ist.* Di«Cre Nouvelle" nimmt am Sonnabend zu de« Beschlüsse« de» Kammsrausschusses und de» Senatsausschuffe» Stellung. Da» Blatt sagt u. a.. daßsämtliche Parteien einmütig yt der Forderung sind, die Räumung der Kölner   Zone erst dann zu gestatten, wenn die Regelung der Sicherheitsfrage abgeschlossen und«in Garantievertrag unterzeichnet ist. Frankreich   werde dlerwal unnachgiebig sein, und zu dieser Eiuhellssront aller Parteien habe die.Polliik England» beigetragen. Man habe e» in Frankreich   gründ- lich sott, sich von England sortgesetzt verleugnen zu lassen."
in ihrer Auswirkung so bedeutsamen. Ihrem Inhalte nach alle Pro- blcm« der Kutlurtätigkeit der Arbeiterschaft aufwerfenden Woche handelt ein Sonderheft der bei Eugen Diedrich», Jena  , erscheinenden Zeitschrift:.Di« Tot". E» enthält eingehende Berichte über die Veranstaltungen der Woche mit zusammenfassender Wiedergabe der Referate.«In« Würdigung der Feier von Erich Winkler, M. und O. Bauer, Valtln Hartig. Ferner grundlegende Aufsätze über be- sonder» wichtige Probleme der Kulturbewegung des Sozialismus: Religion von A. Kranold, das Arbeitsschicksal des Proletariats von K. Mennicke, über proletarische Kultur von Dr. Viktor Engelhardt,. Bildungsproblem« der Sozialdemokratie von Woldt. Westphal sprickü über die Jugend, Broger über Iungsozialismus, Dr. Beck über den Eprechchor, Dr. Nölting über das Führerproblem. Dazu komme» Gedichte von Bröger, Barthel, Toller. Das Heft kostet 1,20>M.. ist durch jede Buchbandlung zu beziehen, auch durch den Reichs- ausschuß sür sozialistische Bildwgsarbeit. Berlin   6355.68, Linden­straße 3. Die neu entdeckte Atmosphäre de» Merkur. Der Planet Merkur kann jetzt zwischen dem 1. und 20. März als ein schöner heller Stern beobachtet werden. Da er der Sonne sehr nahe ist, hat nicht jeder Beobachter das Glücks ihn zu sehen. Selbst Kopernikus   sah Ihn nie, hauptsächlich, weil Dämpfe von der Vistuto den Horizont dort ver- dunkelten, wo er kreiste. Die letzt« Entdeckung am Merkur ist die Entdeckung einer Atmosphäre, die voriges Jahr endgültig festgestellt wurde. Bis dahin hatte man sich den Merkur als eine verkohlte, luftleere Welt gedacht, da bei der Entfernung des Planeten von den, Feuer der Sonne die Hitze ein Metall von niedrigem Schmelzpunkt wie Zinn flüssig machen kann. Die Atmosphäre des Merkur ist In- dessen von einer mäßigen Dichtigkeit, obgleich sie«wige Wolken besitzt. Diese Durchlässigkeit zusammen mit der Tatsache, daß die wirkliche Oberfläche augenscheinlich rauh Ist und aus dunklem Stoff besteht, ist kürzlich nach einer Mitteilung derJllustroted London News" durch Messungen bestätigt worden, die in Amerika   angestellt worden sind über den relativ kleinen Prozentsatz von Sonnenhitze und Sonnenlicht, welche der Merkur aus uns reflektiert. Die Atmo. sphäre häuft wahrscheinlich die Hitze aus. welche die Oberfläche trifft. Die furchtbar hohe Temperatur macht ein Leben daraus unmöglich. Wenn unsere Erde solcher Hitze ausgesetzt wäi». würde sie schmelzen. Außerdem erträgt der Merkur die Last der elektrischen Enlladunaen der Sonne, welche auch manchmal die Erde treffen und magnetische Instrumente zerstären. Da der Planet nur 3000 Meilen im Durch- messer mißt, würde eine Person, die 100 Psund aus der Erde wiegt. auf dem Merkur nur 2S Psund wiegen. kr flau iühranqen der Woche vleoetaq Schloßpark. Tb? �el tiItex«ckloibteln-. G o e t b«.« ü ß n e-.M-iNl". Freilag Tb. am Kur« siirstendamm:.Vbi.Pbi-. Soonabead Rose-Th.:.Graupenmlillcr", Ne Hon- Th.:.Madame Reoue'. llr>m'o.vorlr«ae. TägNch<«. 7. S Ubr):.Mexiko  . Film». Moni.. Diener. M.ttw>&-/,).£onnt.<S'/, u. S'/j:.I n d l« n. F i l m". Mlttw- (7):.Aegypten". Vor» ihr a Sa°spe tanzt am Sonntag, den LS. naibm. j Uhr. im£* I« PorttheaHer Slealttz«in teilweise neues Programm. Am Zlügel. Margaretb»Spanaenberg. LvlbaM Schrryl« hält in der Kunstausstellung.Der Stiirm", Pol«- damer StMlZSs, am 18., VL Nhr,«me» Vortrag über.Di« nen« ««»st'.M'