.,i?ür das gleiche Wahlrecht" im Dezember 1917 verlesen worden sei, das Eberls Namen getragen habe und in dem zu Masiendemon- strationen aufgefordert worden sei. Generalsiaatsanmalt Starb: Kannte» Sie die Motive der mehrheitssozialiltischen Führer für den Eintritt in den Streik?— Zeuge: Nein, i ch vermutete aber...— Generalsiaalsanwalt: Ihre Vermutungen interessieren mich nicht. Als lehter Zeuge wurde dann noch der frühere sozialdcmo- fTnüfri-ä Eewerkichaftler Klolh, jetzt Redakteur der .N a t i o n a l p o st", vernommen. Bereits Anfang Januar erfuhr ich, daß Streiks drohten und es gingen auch Gerüchte, daß die deutsche USP. einen Demonslrationssireik machen werde. Dann schilderte der Zeuge die Konferenz, in der Legten die Krünoe mitteilte, aus denen ein Zusammenarbeiten mit den christlichen und gelben Gewerkschaften bei Streiks nickt möglich fei. Zeuge behauptet, die Berechtigung des Streiks fei anerkannt worden und der Vorsitzende Cohen habe festgestellt, daß erst durch den Eintritt der SPD. die Bewegung eine große Bedeutung erhasten hatte. Dlndewald: �at Ihnen, cherr Zeuge, der ftcrr Cohen nicht fidler Vorwürfe gemacht, daß Sie alle diese Dinge aus der G�werkschaftskonferenz bekanntgegeben hoben?— Zeuge: Iawoh!. Cohen hat mir sogar gesagt, ich mühte mich wie ein Lump fühlen, daß ich über diese Angelegenheiten überhaupt ein Wort habe verlauten lassen. Ich habe ibm darauf geantmortZl: Ich fühle mich genau so ehrlich wie du, aber die geschichtliche Wahr. hrit muß an den Tag kommen. Das Gericht beschloß hierauf, den Zeugen noch einmal zu Dienstag nachmittag zu laden und ihm den früheren Reichskanzler V a ii e r gegenüberzustellen, der am Dienstag nachmittag geladen werden soll. chierauf wurde die Verhandlung auf Dienstag vormittag 9!1 Uhr vertagt._____ S Tscheka-prozeß. Nicht vereidigte Zeuge«. Der 24. Derhandlungstag beginnt mit dem Aufruf einer Anzahl von Zeugen, und dann schließt Kriminalkommissar Hever-Verlin sein« Zeugenaussage ob. Von Ncumanns Verteidiger, R.-A. Dr. G o l d st e i n, befragt, welchen Eindruck er von dar Glaub- Würdigkeit Rauschs erlangt hätte, erwidert« Heller. Rausch habe, was ja bei seinem Zustand nicht wester verwunderlich ge> xuesen sei, in Einzelheiten geschwankt und sei auch von einer gewissen Neigung zur P h o n f a st i k nicht ganz frei gewesen. Im ganzen jedoch habe er sich mit Klarheit und Bestimmtheit ausgedrückt und insbesondere sei er unzweideutig dabei ge- blieben, daß die auf ihn abgegebenen Schüsse von dem Zlusrus: .So. Dn Aas. das Ist für Votsdams- beglcitet worden seien. R.-A. Dr. Marsckner will die Möglichkeit erörtert wissen, ob denn P o e g e vtelletcht jenen Ausruf getan haben könnte. Hierzu erklärt Reumaan: Unter der Voraussetzung, daß diese Aeußerung tatsächlich gefallen ist, was ich nach wie vor bestreite, kann nur ich sie getan haben. Als einer der beiden Verteidiger C k o b- lewskis kommt sodann R.-A. Dr. Kurt Rosenseld noch einmal auf rie Frage zu sprechen, wer die beide« vertraulichen Quellen gewesen sind, aus denen Kriminalkommissar Heller erfahren haben will. erstens, daß die Schipowa erst im Mal!9Z4 nach Rußland zurück- Bereist ist. und zweitens, daß„H« l m u t h" in der nissischen Bot- ftaaft wohnte. Der Verteidiger richtet hierzu an den Zeugen die giag«. ob die Quell«, aus der er wisse, daß Fräulein Schipowa erst später abgereist sei. ein« der beiden anderen Quellen wäre, aus denen er erfuhr, daß« l m u t h" in der Botschaft wohnte. Der Zeuge oerweigert hierauf die Aussage. Vors.: lieber diese Frag« werden Sie wohl aussagen können. Zeuge: Eine dar beide« Ou«ä«n ist dieselbe. Dr. Rosenfeld: Die Verteidigung hat ein Intsresfa diese Quelle nachzuprüfen. Unter diesen Gesichtspunkten scheint hier, wo es sich lim ein« so schwere Anklage handest. der Fall gegeben zu sein, daß die Quelle genannt werden kann. Vielleicht äußert sich der Herr Kommissar darüber, ob er erst bei seiner Behörde deswegen nachfrage« muß. äeng«: Meine Behörde hat sich berests auf den Standpunkt daß die beiden Quellen nicht zu nennen sind. � Dr. Rosenfeld: Ich bin damst einverstanden, daß der Herr «5euge nach Berlin zurückkehrt unter der Voraussetzung, daß er zu diesem Punkt noch einmal vernommen mird. Hierauf wurde Kriminalkommissar Heller vorläufig entlassen und Kriminalkommissar Palm vernommen. Der Zeuge gibt au, daß Rausch, als er einmal verhaftet worden sei, bei seiner Per- nehmung sich bereit erklärt habe, Angaben über Waffen- a a f k ä u f e zu machen. Der Zeuge schildert dann weiter die Fest- »ahme der Angeklagten Mayer und Kuhls vor der russiichen Handelsdelegation in der Lindenstraßs. Der Angeklagte Mayer habe bei ssiner Festnahme den Pelz aufgerissen und den Revolver ziehen wollen. Es kam darauf zum Kamps und später wurde sestgestellt, daß eine Kugel stn Lauf und die Pistole entsichert war. Vors.: Nun, Herr Mayer, wie ist denn das? Akayer: Das ist nicht wahr. Zeuge: Mayer, Sie werden mich doch nicht als Lügner hinstellen. Älayer: Die Waffe kann ja später geladen worden sein. Zeuge Palm: Ich stehe hier unter meinem Cid. Mayer lzum Zeugen): Habe ich bei meiner Verhaftung nicht sehr stark im Gesicht geblutet? Zeug«: Ja, das ist richtig. Ws Mayer den Revolver ziehen wollte, haben die Beamten ihm die Waffe mit Gewalt fort- gerissen und es ist möglich, daß er dabei oerletzt worden ist. R.>A. Dr. Wolf erblickt einen Widerspruch darin, daß der Zeuge zwar gesehen haben will, daß Mayer nach der Tasche griff und den Revolver zog. nicht aber, welcher Beamte den Angeklagten t n s Gesicht geschlagen habe. Palm bekundet hierzu, daß in dem Augenblick, als Mayer den Revolver ziehen wollte, sich sofort ein wirrer Knäuel von Händen und Füßen gebildet habe, so daß es ihm unmöglich gewesen wäre, Einzel- betten zu beobachten. Aus diesem Punkt entsvinnt sich dann eine längere Aueelnonderjetzung zwischen Dr. W o t s und dem Zeugen Palm, in deren Verlaus der Zeuge nachdrücklich betont, daß er persönlich Mayer überhaupt nicht angefaßt habe. Er habe ihm aber empörte Vorhaltungen gemacht, wie er denn bei seiner Festnahm«
zur Waffe greisen konme und aus Famllienväler schießen wollte. «osou an Drl und Stelle habe rnan auch jcstgcsteM, daß die Waffe entsichert war. Es wird hierauf ein Fräulein K n o a k. die Braut des Hallupp, vernommen. Hallupp ersuchte seine Braut, Aussogen zu machen. Fräulein Knaak gab zunächst an, daß sie zwei Jahre lang im Frauengefängnis im Berliner Polizeipräsi- biurn angestellt war, und zwar scksn. bevor sie mit Hall«?? verlobt war Hallupp habe das wahrscheinlich auch gewußt. Der Vorsitzende stellt fest, daß die Zeugin angegeben habe, daß sie öitsrs in der Halliipvschen Wohnung aewesen sei und daß dort regeimäß'g bestimmte Personen verkehrt hätten, u. a. auck ein gewisser„F r i tz" (der Abgeordnete C b a r p e n t i e r), serner R e u m a n n, den sie unter dem Rnmen„Hans" gekannt habe. Den Angeklagten Sko- blewski will sie nie gesehen haben. Der Reichsanwast wünschte die Feststellung, ob die Zeugin heute noch mit Hallupp verlobt sei und ob sie auch heute noch die ernstliche Absicht habe, mit ihm eine Che einzugehen. Die Zeugin bejahte das. Am eine Frage vom Reichsanwalt Neumann gibt die Zeugin an, daß sie Strafanstasts- aufscherin war, und zwar im ganzen zwei Jahre, erst in Moabit und dann im Polizeipräsidium. Augenblicklich sei sie ohne Beruf. Vors.: Sie sollen bei Hallupp auch«inen Otto Klemm gesehen haben.— Zeugin: Ja. Die Zeugin gibt weiter an, daß es öfters voikam, daß verschnürte Pakete in den Zimmern herumlagen. Es sei möglich, daß sie dos bei Hallupp im Schlafzimmer gefundene Paket gesehen habe, könne darüber aber nichts Bestimmtes aus- sagen. Reichsanwast Reumann: Sie waren zu jener Zeit, als Sie mit Hallupp schon oerlobt waren, noch beim Gefängnis angestellt. Wußten Sie damals, daß die KPD. verboten war? Zeugin: Nein. Reichsanwast Reumann: Wußten Sie auch nicht, daß Ihr Per- kobter Kommunist war, und wußten Sie auch nicht, was das für Leute waren, die bei ihm verkehrten? Zenz-n: Nein, danach habe ich nie gefragt. Hierauf wird Frau Marie Heiß,«ine Nichte des Angeklagte» I n t o r f, vernommen, die ibrem Onkel zu der betreffenden Zeit die Wirifckzaft führte und nach Neumanns Angaben ihm und ..Helmi'th" meistens die Tür geöffnet haben soll. Die Zeugin er- kennt N e u m a n n wieder, will ibn aber nur unier dem Namen „.H o n s" gekonnt haben. Bei der Gegenüberstellung mit Skoblewski erkennt Frau Heiß diesen jedcch nicht wieÄer und bekundet, daß sie Skoblewski nicht gesehen habe. Es erging dann ein Gerichtsbeschluß dahin, die beiden Zeu- ginnen nicht zu vereidigen. Der Vorsitzend« gina zur Vernehmuna des nächsten Zeugen. Adolf Himmel, über. Der Zeug«, der Mitglied der Ortsgruppe Baden-Baden der Kommunistischen Partei war, war an einem Sprengskoffdiebslahl bcieiligk, der im Auftroge des Kampfleiters Hartman» verübt wurde. R.-A. Wolf: Warum hat man Sie zum Kampsteiter vorge- schlagen?— Zeuge: well man keinen Dümmere« fand. R-A Wals: Wer war damals der O r t s v o r s I h« n d« der Partei?— Zeuge: Damals war soeinsSauereiindsr Partei, daß man nicht wußte, wer der Vorsitzend« war. Vors.: Es fall Ihnen dann die Führung der Tscheka übertragen worden sein.— Zeuge: Jawohl. Heber den Zweck dieser Tsckeka will der Zeuge die Auffastimg gehabt haben, daß man un- liebsame Elemente aus der Partei entfernen wollte. Der Zeug? Himmel führt weiter aus: In der Baden-Baden -r Parteiorganisation hat einmal ein von Stuttgart versetzter Genosse namens A r m a d u r den Dorscklag gemacht, den General v. Geeckt bei einem Badener Kuraufenthalt umzubringen. Armadur hat ausdrücklich hinzugefügt, hier bietet sich die Gelegen- fielt zu eins? revolutionären Hondlung, die für die Arbeiterschaft des ganzen Landes Baden höchst ehrenvoll wäre. Nach der Mittaaspause wurde der Zeuge Emil Hübbe. der si.h zurzeit in Karlsruhe in Untersuchungshaft befindet, vernommen. Der Zeuge gehört feit Oktober 1923 der KPD. an. und zwar der Ortsgruppe Baden-Baden . Der Leiter dieser Gruppe sei ein ge- wister Halter gewesen, während H a r t m a n n Kamp'leitsr aar, lieber sein» Stellung in der Partei verweigert Hübbe die Aussage. Früher hat der Zeiige angegeben, daß er im Auftrage des Kampf- leiters Hartman» sich mit der militärischen Organisation befaßt habe. Er soll auck beauftragt gewesen sein, in Mann, hcjm«ine Tscheka -Gruppe zu gründen. Der Zeug« gibt an, Harkmann habe ihm gesagt, daß seine Gruppe zur Beobachtung von Parteimitgliedern gegründet wäre, und Haller, der gleichfalls zugegen war, bemerkte, daß sei der geeignete Postgn für ihn. den Zeugen. Man habe ihm gesagt, die Bezeichnung Tscheka bedeute die Beobachtung von Svitzeln in der Partei sowie Ausfindig» machung von geheimen Woffenlagsrn von rechts. Haller habe ihm erklart, daß für Verräter eoentuell Todesstrafe in Betracht kommen könne. Es folgt« dann die Vernehmung des Schuhmachers Mekhke. bei dem der Angeklagte N e u m a n n eine Zeitlang lang illegal wohnte. Er gibt an, Neumann sei überaus nervös gewesen, und es kam mit- unter zu ziemlich heftigen Auseinandersetzungen zwischen ihnen. Einmal Hab« Neumann ihn auch an der Kehle gepackt. Neumann Hobe ihm auch einmal erklärt, er wolle einen politische« Prozeß inszenieren. Landgenchtsrat Flöget: Was wollten Sie vorhin mit dem politischen Prozeß sagen, von dam Neumann gesprochen hatte.— Renmann: Ich entsinne mich nicht, etwa? Derartiges femals zu Miethk« geiagt zu haben. Wenn er damit sagen will, daß ich mich ihm gegenüber dahin geäußert habe, ich wolle einen Prozeß in der Form, wie er sich hier obspiev, provozieren, so muß ich sagen, daß ich nie etwa» Derartiges zu Miethke gefogt habe. Noch einmal darüber befragt, was Neumann mit dem politischen Prozeß gemeint habe, wiederholt der Zeuge, daß Neu- mann vor Weihnachten 19ZZ gesagt habe, er wolle einen politischen Prozeß inszenieren. Neumann gibt hierzu die Erklärung ab, daß er Miethke gegenüber eine solche Aeußerung nie getan habe, dagegen Hab« er ihm erklärt, er werde, da er unter dem Ver. dacht der Spitzelei stehe, ein Parkeigericht zusammcnberusen. um die Frage zu klären, wer diese Verleumdung gegen ihn aufgebracht Hobe. Don einem politischen Prozeß sei keine Rede gewesen. Nach einer kurzen Pause verkündete der Vorsitzende, daß die Vereidigung der Zeugen Himmel und Hübbe vom Ge- richt abgelehnt wird. Hieraus wurde die Verhandlung kurz nach XG Uhr auf Dienstag früh v Uhr vertagt.
Wirtfehaft Z�eichslanöbunü unö proöuktionspoUtik. Der von uns kürzlich ysrösfenstichte Aufsatz„Ein ver- gessenes Produktionsprogramm" ist dem Reichsland- bund sehr unangenehm aus die Nerven gefallen. Das laßt eine Ab- wehrnotiz erkennen, die in Nr. 19 seiner Zeitschrift„R c t ch s l a« d- bund" abgedruckt ist. Eingeleitet wird die Notiz mit einer Reihe der beim Reichs- landbund üblichen bombastischen Redensarten, wie„gemimte Naivität",„überraschend töricht",„Unversrorenheiten",„Hauptschuld der Sozialdemokratie an der bisherigen Verhinderung der Durchführung des �Programms". Die Redensarten sollen uns nicht beschäftigen, weil das bedeuten würde, Lächerlichkeiten ernst zu nehmen. W>is jedoch interessiert, sind die folgenden Ausführungen: ..Nichts Ist verlogener als der hämische Vermerk, das land- wirtschaftliche Erzeugungsprogramm sei so stark in Vergesse n- h e i t geraten, daß heute kein Landwirt mehr davon spreche. Aus dem der Veröffentlichung des Programms folgenden Hannover - schen Rcichslandbundtag war die große Rede unseres Dr Roeslcke zum Produktionsprogramm Mittel- und Höhepunkt der ganzen Tagung. Auf dem nachstjährlgen(Frankfurter) Reichzlandbanülag haben"das Erzeugungsprogramm und die mit so viel Torheit und Verbistenheit immer neu bereiteten Schwierigkeiten gleichfalls breitesten Raum eingenommen. Der vorjährige Bres- lauer Rcichslandbundtag hat in der Entschließung, die als Dr. Roesickes letzter wirtschaftspolitischer Wille zu bezeichnen war. die ganze Ausgabenreihe des Produktionsprogramms von höchsten Gesichtspunkten aus wiederum behandelt. Die Reden der beiden Retchslandbundpräsidenten Grafen von Kalckreuth und Hepp auf dem diesiährigen Rcichslandbundtag waren lediglich der vorläufige Abschluß einer Entwicklung, die jedem zeigt wie leb- hast die Absicht, Deutschlands Ernährung aus deutscher Scholle zu decken, nach wie vor aller deutschen Landwirt« Denken erfüllt. Die Entschließungen der Landbünde atmen ohne Ausnahme den alten guten Geist des Produktion s- Programms. Jede Auegabe jedes Landbundblattes ist be- herrscht vom Ruf nach der Nahrungssreiheit." Der Reichslandbund Hot recht. Wenn man sich die vielen Reden der Landbundführer ansieht, kann sehr schwer behauptet werden. die Landwirte hätten nichts für das �Hilfswerk-Produkttonspro- gromm" getan. Aber machen es denn nur schön geformt«, rheto - risch einwandfrei« Reden? Wir sin» der Meinung, sie machen es nicht. Wenn es den Herren Großlondwirten wirtlich ernst um das �ilsswert-Produktionsprogromm" ist, dann muß man vor allen Dingen Taten sehen, dann muß man wahr- nehmen, daß etwas für die Verwirklichung der Pläne geschieht. Das oermissen wir. wir hören nichts von der Aus- f o r d e r u n g an die Landwirte, intensivste Bodenbear- b e i t u n g und planmäßige Bodenverbesserung zu betreiben, der„Verallgemeinerung der Verwendung zweckmäßiger Maschinen und Geräte" anzustreben und zu einer zweckentsprechen- den und oerstäriten Düngung überzugehen. Wir sehen nicht» von durchgreifendem Ausbau des landwirtschaftlichen Schulwesens, von wirksamster Anleitung und Aufklärung und von dem Bemühen, zur Verbilligung und Erleichterung der Rao- rungsmitteloersorgung unmittelbar« Verbindungen zwischen Er- zeugern und Verbrauchern zu fördern. Statt dessen sehen wir ab«? die vielen langen Zeitungsartikel und hören die langatmigsten Reden der vondbundführcr, mtt denen dem Volke und der Oeffentlichkest unmer wieder beigebracht«erden soll, daß dt« Landwirtschaft Agrarzölle und eine Rentenbant-Kreditanstalt mit starkem und tonangebendem Einfluß der Großlandwirtschaft zö- braucht. Ist das ehrliche weitschauende Produktionspolitik? Nein, ha» ist krasseste I n t« r e s s e n p o l i t i k. das ist ein« erbärmliche Geschäftsmacherei. das ist der Versuch, auf Kosten der Mgsmsinhcit sich besonder« Vorteil« zu schaffen. Man bemüht sich in der Abwehrnotiz des Reichslandbundc?, nachzuweisen, daß das �Ufewerk-Produktionsprogramm" wegen des Umlageorfahrens, der Prsiskrisi« und der zerrütteten Währung nicht durchgeführt werden konnte. Daß diese Ding« die Durchführung erschwerten, soll nicht bestritten werden. Wir können aber nicht onerkennsn. daß chretwegen überhaupt nichts getan werden konnte. Unrlogeverfohrerr, zerrüttete Dah- ning und Preiskrisie gehören schon seit langem der Vergangen- h e i t an. Die Landwirtschaft hat seit Monaten«ine gute Kon- j U n k t u r. Die Preise fü, ihr« hauptsächlichsten Produkte stehen weit über dem Vorkriegspreise. Wenn guter Wille dagewesen wäre, hätte sich unter solchen Umständen bestimmt wenigstene etwas durchführen lassen.. Nach unserer Auffasiung täte der Reichslcmdbund besser, wenn er anstatt durch Entrüstungsnotizen durch Taten beweisen wollte, daß«r den Vorwurf, nicht genug für die Hebung der landwiri- schaftlichen Produktion gewirkt zu haben, nicht auf sitzen lassen will. Heute jedenfalls hört man in seinen Reihen von einem Produktions- willen nur dann, wenn er politische Forderungen stellen will. Ihm geht eben erfolgreich« Interessenpolitit vor der Produktion.
5usion wnerhalb öes Stinnes-Konzerns. Die Bestrebungen des Stinnes-Konzerns, die zum Teil recht will- kürlich zusammengekauften Unternehmungen mueinander" zu ver- schmelzen und ihre Produktion technisch aneinanderzureihen, dauern fort. So sollen jetzt im Stinnes-Riebeck- Konzern, der durch � die Transaktion im Mai 1S2ö gebildet wurde, die am Qel- geschäfi interessierten Gesellschaften zusammengeschlossen werden. In den Aussichtsratssitzungen der Aktiengesellschaft für Petroleumindustrie(Api ) und der Oleawerke Aktiengesellschaft für Mincralölindustrie wurde beschlossen, den auf den 24. April einzuberufenden Generalversammlungen die V e r e i n i> gung der beiden Gesellschaften vorzuschlagen, und zwar mit Wirkung vom 1. Januar 1924, wobei die Oleawerke Aktien'escll- fchaft für Mineralölindustrie zur Trägerin der Fusion bestimmt wurde uuter gleichzeitiger Aufnahme der Interessen der Hugo Stin- ncs-Riebcck-Oel-Handc!s-G. m. b. H.
Das beste Küchenhilfsmittel ist und bleibt
Nicht überwürzen! Wenige Tropfen genügen, da sehr auSgiebig. — Man verlange ausdrücklich Maogi's Würze.--
MAGGI* Würze!