Märzgefallenenfeier des Reichsbanners.

In den Spichernfälen fand gestern abend eine Rundgebung des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold statt, nachdem eine Feier unter freiem Himmel vom Bolizeipräsidium verboten worden war. Der Saal war gut gefüllt, mit schwarzrotgoldenen Fahnen ge­schmückt, vom Podium grüßte das Reichswappen. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Kameraden Biermann ergriff der Vor. sitzende der Potsdamer Ortsgruppe des Reichsbanners, Dr. Mischler, das Wort zu folgenden Ausführungen:

Wir bedauern, daß das Reichsbanner nicht Gelegenheit hatte, auf dem Friedhof der Märzgefallenen Zeugnis davon abzulegen, daß der Gedanke der Einigung des Reiches und der großdeutschen Re­ publik   marschiert, für diesen Gedanken, für den die 48er den Helden tod starben. Wenn Dr. Jarres den Wunsch ausgesprochen hat, daß fich das deutsche Volt mehr mit seiner Vergangenheit beschäftigen möge, so sei ihm erklärt, daß die Reichsbannerleute für Gegenwarts- und Zukunftsaufgaben große Opfer bringen, und daß wir der Vergangenheit insofern leben wollen, wie sie im Sinne der 48er Helden, nicht aber im Sinne der wilhelminischen Epoche liegt. Nicht das typisch Revolutionäre des Aufstandes vom 18. März, an dem 185 Deutsche aller Klassen für die gemeinsamen Ideale den Märtyrertod starben, sondern die über­ragende Größe der ganzen Bewegung von damals ist es, was auch unjer Streben fennzeichnen soll. Wir bekennen uns gleichfalls zu jenem Parlamentarismus der 48er Kämpfer, der hervorragende Be deutung auch gegen die Bismarckische Verfassungsform gemann, und zur Einheit des Reiches, die damals gegen den Partifularismus ge­fordert wurde. Auch hierin stehen wir in entscheidendem Gegenjazzu Dr. Jarres. Wenn er sich jezt zum Alldeutschtum befannt hat, so erklären wir, daß wir mit biefer Ideenrichtung nichts gemeinsam haben. Wir wollen, daß die ganze deutsche Nation sich wollen nicht, daß Deutschland   alle Bölker beherrsche, sondern ver­langen lediglich die Berwirklichung Groß- Deutschlands  , d. h. den An­schluß Deutsch   österreichs. Für diese Ziele, die schon 1848 lebendig waren, zieht das Reichsbanner als Kampforganisation aller republikanischen Barteien in den Wahlkampf und ehrt so würdig die großen Toten des republikanischen Gedankens. Darum ist die Inschrift des Reichsbannertranzes auf den Gräbern der März gefallenen unser Symbol: Deutsche   Republit, mir schwö ren, legter Tropfen Blut foll bir gehören!"

und dem Verein andererfeits abgefloffenen Vertrages. In Zu funft wird die Sammelstelle für die eingefangenen unde wieder der Tierhort bestieriusbereins in der Schidlerstraße 4 fein, von wo aus die nicht abgeholten Sunde nach einigen Tagen in das dem Verein gehörende Tier asyl in antwis abtransportiert werden. 20 Beamte mit bier Fahrzeugen werden in den Dienst des Hundefangs gestellt.

Der Hochbahntarif doch genehmigt. Ab Freitag: 3. l, 15 u. 20, 2. l. 20 u. 30 Pf. Die vom Polizeipräsidium zunächst abgelehnte und später von neuem nachgesuchte Genehmigung zu einer Erhöhung der Hoch­bahntarife ist jetzt seltsamerweise doch erteilt worden. Die von der Hochbahn- Gesellschaft beigebrachten Unterlagen haben angeblich die Notwendigkeit der beantragten Tariferhöhung ergeben. Die Gesellschaft teilt dazu noch im einzelnen mit:

Sozialdemokratie und Präsidentenwahl.

in einem einzigen großen Staate tonstituiert, und wir farten, 1. Tarifftrede: 3. Kl. 15 Bf., 2. RI. 20 Bf., 2. Tarifftrede: Parteinachrichten

In den überfüllten Florasälen zu Halensee   sprach gestern abend in öffentlicher Versammlung Genosse Baul Hirsch über den Wahlkampf zur Reichspräsidentenwahl. Er erinnerte zunächst an die großen Verdienste, die der verstorbene Reichspräsident um die Republik   und das Baterland sich erworben hat und bedauerte sodann die Vorgänge in der Wahlversammlung in Halle, die zum Teil durch den Unverstand der Polizei verursacht worden sind. Der Redner beschäftigte sich weiter in eingehender und fesselnder Kritik mit den Kandidaten, die die einzelnen Parteien aufgestellt haben. Da ist zunächst Herr Thälmann von der Kommunistischen Partei, von dieser Partei, die immer schon Handlangerdienste für die Reaktion geleistet hat und die auch jekt durch Aufstellung eines eigenen Kan­didaten nichts anderes fördert als die Geschäfte der Reaktion. Da ist sodann Herr Jarres; das ist der Kandidat der Reaktionäre. Herr Jarres hat zwar gestern in einer Versammlung alle möglichen Versprechungen gemacht, aber der Redner bewies, mas von diesen „ Die Fahrpreise der Hoch- und Untergrundbahn find zurzeit Bersprechungen zu halten ist. Es tommt einzig und allein darauf so bemessen, daß sie im Durchschnitt noch etwas unter dem Friedens- an, daß der Kandidat der Sozialdemokratischen preis liegen, während die Tarife der anderen Berliner   Berkehrs: Partei, Otto Braun  , zum Reichspräsidenten ge­unternehmen seit mehr als Jahresfrist die Friedenssäge erheblich wählt wird. Genosse Braun hat seinerzeit als preußischer Mi­übersteigen. In neuerer Zeit haben sich nun die Betriebs- nisterpräsident dafür gesorgt, daß Preußen vor schweren inneren fost en ganz wesentlich vermehrt; die Durchschnittstoften Erschütterungen bewahrt blieb, und er wird als Reichspräsident dafür für die Arbeitsstunde sind infolge mehrerer Lohnerhöhungen auf forgen, daß das Ausland auch weiter Achtung behält vor Deutsch­55 Proz. über die Friedenssätze gestiegen und die Materialkosten land, vor dem Deutschland   der Arbeit, der Friedensliebe und der haben sich im Durchschnitt um mehr als 40 Pro3. der Friedenspreise Kultur. Nach den vorzüglichen Ausführungen wurde von einer erhöht. Eine weitere Steigerung der Betriebskosten entsteht durch Debatte Abstand genommen, und der Vorsitzende schloß die Bersamm die Berstärkung des Wagenumlaufs, der nach Anliefe- lung mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf die Sozialdemo rung neuer Bagenzüge bereits eingesetzt hat und im Laufe des fratie. Jahres meiter fortgesetzt werden soll zu dem Zwecke, der Ueber­füllung zu steuern. Die Fahrpreise betragen ab Freitag, den 20. März: Einzel­20 bzw. 30 Bf. Fahrkartenblocs zu je 10 Stüd, 1. Tarifftrede: 120 bzw. 170 Pf., 2. Tarifstrecke: 160 bzw. 260 Pf. Kinderkarten für Rinder bis zum vollendeten 15. Lebensjahr, gültig für die ganze Strecke: 10 bzw. 15 Pf., Fahrkartenblocks zu je 10 Stüc: 90 Bf. Uebergangsfahrkarten von und zur Straßenbahn Warschauer Straße- Lichtenberg, bis Hallesches Tor 20 Bf. 2. Kl. 5 Pf. Bu schlag, für weitere Streden 25 Pf., 2. Kl. 10 Pf. Zuschlag. Um­ftcigefahrfcheine, gültig für die Hoch- und Untergrundbahn( 3. Kl. 10 Pf. Zuschlag. und ganze Strede) und die Berliner   Straßenbahnen 25 Pf., 2. Kl.

Der dritte Bers des Deutschland  " Liedes und ein begeistert aufgenommenes Hoch auf die Republik   schloß die bedeutsame Kund­gebung.

Geht Dr. Karding?

In den Kreifen der Stadtverwaltung wird seit einiger Zeit das Gerücht folportiert, daß der Berliner   Stadttämmerer, Dr. Karding, die Absicht habe, einem Ruf Frankfurts   zu folgen, um bort das gleiche Amt zu übernehmen. Auch aus Hannover   wird uns berichtet, daß eine Bewerbung Dr. Karbings für den Bosten, bes Oberbürgermeisters in Hannover   vorliege. Ein Ausscheiden Rardings aus dem Berliner   Magiftrat würde zweifellos von allen Parteien bedauert werden. Dr. Karding hat sich sowohl durch sein verbindliches und ausgleichendes Wesen, durch seine anertennenswert fachliche und unparteiliche Haltung, wie auch durch feine Leistungen als Stämmerer Ansehen in allen Streifen erworben, die mit der Stadtverwaltung zu tun haben. Auch in der Sozial bemokratischen Fraktion herricht Einmütigkeit darüber, daß ein

Ausscheiden Dr. Kardings ein bedauerlicher Verlust für Groß Berlin   fein würde. Bir glauben aber, daß es durchaus ge­lingen wird, den Berliner   Kämmerer zum Bleiben auf feinem verantwortungsvollen Posten in Berlin   zu bewegen. Die von ihm gestellten persönlichen Forderungen werden in der Stadtverord­netenbersammlung sicher alle Majorität finden.

Das Friedrich- Ebert- Heim der Arbeiterjugend. Der Reichsausfchuß des Verbandes der Sozialisti. iden Arbeiterjugend Deutschlands  , der vom 6. bis 8. März gemeinsam mit dem Hauptvorstand in Hamburg   tagte, faßte u. a. folgenden Beschluß:

den Namen

Der Reichsausichuß befchließt, daß das erste Reichsferten heim des Verbandes, Schloß Zannich, zum Gedenken an den großen Führer der sozialistischen   Jugendbewegung fortan Friedrich Ebert   Heim, Reichsferienheim der Sozialistischen Arbeiterjugend", führt." Friedrich Ebert   war bekanntlich zehn Jahre hindurch Bor­sgender der Zentralftelle für die arbeitende Jugend Deutschlands  ", und er hat auch während seiner Amtszeit als Reichspräsident wieder bolt fein großes Interesse an der sozialistischen   Jugendbewegung belundet. Die fozialistische Arbeiterjugend ehrt jo in vornehmster Weise ihren ehemaligen Vorsigenden und großen Vorkämpfer.

Die Nenorganisation des Hundefangs.

Ab 1. April dieses Jahres wird der Hundefang in Berlin  , nachdem bem bisherigen privaten Fangunternehmer das Vertrags­berhältnis gekündigt worden ist, wieder von dem Berliner  Tierschusverein ausgeübt, der dieses Amt bereits 30 Jahre lang bis zum Jahre 1922 inne batte. Die Stadt trägt die Kosten des Fangs, während die eingebenden Gebühren der Stadtkasie zu­fließen. Ein besonderer Bevollmächtigter des Deutschen Tierschuß vereins, der feine finanziellen Vorteile aus dem Hundefang hat, trägt die Verantwortung für eine reibungslose Durchführung des zwischen dem Polizeipräsidium und der Stadt Berlin   einerseits

Auf der Mifach", Große fachgewerbliche Ausstellung für das gesamte Molkereiwesen und den milchwirtschaftlichen Betrieb in Berlin  ( 28. Februar bis 10. März) wurde die Firma Heinrich Frand Söhne G. m. b. S., Berlin  , Ludwigsburg  ( Bttbg.), durch die Verleihung der golbenen und filbernen Me daille ausgezeichnet.

Sie verabreichte das Kornfrand- Getränk, wie es im Haushalt an Stelle des Bohnenkaffees genoffen wird. Außerdem schänkte die Firma ein Getränk aus, das zu% aus Mild und aus Kornfvand bestand.

Der Bersuch, den zahlreichen Ausstellungsbesuchern, Aerzten und folchen Berfonen, die mit der Kinderpflege und Rinderernährung au tun haben, au beweisen, daß Milch mit Kornfrand genoffen nicht nur ein ausgezeichnet schmeckenbes Getränk ergibt, sondern in ganz besonderem Maße berufen ist, bei der Kinderernährung eine wichtige Rolle zu spielen, barf in vollem Ume fange als gelungen bezeichnet werden.

Die Blätter für Boltsgesundheitspflege schreiben in Seft 2 folgendes:

" Kornfrand" mit Milch als Nährwertvermittler.

Die Milch ist mit dem Kaffeegenus eng verknüpft. Ihre Berwendung in Berbindung mit Raffee geschieht schon aus alter Gewohnheit.

Der Bohnenkaffe ift indes viel zu teuer, als daß er für alle Bollsschichten als tägliches Getränk in Frage Lommen tönnte. Aber abgesehen von der Rofienfrage fprechen noch andere Gründe gegen den dauernden Genuß des Bohnenkaffees. So ist er z. B. den Kindern gar nicht auträglich, auch viele Erwachsene müssen aus gesundheitlichen Gründen auf ihn verzichten. Cine vermehrte Beigabe von Milch ändert an dieser Tatsache nichts. Die schädliche Wirkung des Bohnentaffees wird wohl verringert, aber nicht vollständig auf gehoben.

Der feit vielen Jahren im Handel befindliche Rornfrand" der Firma: Seinrich frand Söhne G. m. b. S., Berlin  , Ludwigsburg  , Neuß und Salle a. b. 6., ist dagegen ein Erzeugnis, das die Rubereitung eines taffeeähnlichen Getränks gestattet, das ohne fchädliche Wirkung von Rindern und solchen Er. wachsenen täglich genoffen werden kann, denen Bohnenkaffee nicht auträg­lich ist.

Eine ganz besondere Bedeutung erlangt der Kornfrand" aber als Zu gabe zur Milch für Kinder und Erwachsene, die viel Mild trinten sollen, benen aber die Milch, allein genoffen, auf die Dauer nicht zusagt. Die Milch erhält durch den„ Kornfrand" in Gefchmad und Farbe einen Baffeeähnlichen Charakter. Das Verlangen nach einem Kaffeegetränk wird also befriedigt und der Genuß größerer Mengen Milch auf die Dauer erträglich. Für diesen Fall empfiehlt sich ein besonders fräftiger Aufguß von Kornfrand.

Rornfrand" ist also in hohem Maße berufen, den Milchverbrauch zu förbern und Nährwerte au vermitteln, die file die Ernährung und die Gefund. beit fo ungemein wichtig find.

Besonders wird auf die Benutzung der Fahrtartenblods hingewiesen, durch die eine erhebliche Berbilligung der Fahrt er­möglicht wird; die Preisermäßigung beträgt in beiden Klassen 3 Pf. für die Teilstrecke und 4 Bf. für die ganze Strecke. Es ist Maße vollzieht, wie sie die Gesellschaft zuerst beabsichtigt hatte und immerhin zu begrüßen, daß sich die Tariferhöhung nicht in dem daß durch Berbilligung der Fahrkartenblocks wenigstens dem Be­rufsverkehr Rechnung getragen wird.

Tragödie einer Ingenieur- Familie. Freiwilliger Gastod von Vater, Muffer und Sohn.

Eine erschütternde Familientragödie, die Kunde gibt von der furchtbaren wirtschaftlichen Not mancher Kreise des Mittelstandes, hat sich in der Agricolastraße 11 abgespielt. Hier hat der 44 Jahre alte Ingenieur Ernst Lazarus in der Nacht zum Mittwoch sich, seine Frau und seinen 13jährigen Sohn mit Leuchtgas umgebracht.

Lazarus war früher sehr beschäftigt, in der legten Zeit hatte er

Einfendungen für diese Rubrik find Berlin   B. 68, Lindenstraße 3,

für Groß- Berlin

flets an das Bezirkssekretariat, 2. Hof, 2 Trep. rechts, au richten.

Zur Reichspräsidentenwahl. Abteilungen müssen fleißig abholen. Propagandamaterial ffeht ab Freitag zur Verfügung. Alle

Achtung, Abteilungsleiter!

Für die Fahnenwoche sind Fahnen preiswert in jeder Größe in unserer Vertriebsstelle, Lindenstr. 3, 2. Sof, 2 Tr. rechts, Rimmer 11( Jugendsekretariat), au haben. Geöffnet von 9-5 Uhr, Mittwochs und Freitags von 9-7 Uhr. 6. Kreis Kreuzberg  . Heute, Donnerstag, pünktlich) 7 Uhr, bei Wolter, Kreuzbergstr. 23, wichtige Gigung aller im Wohnungswesen des Kreises tätigen Genoffen. Tagesordnung: Referat des Genossen Stadtrat Konrad ilber Wohnungsfragen". Alle Mieterobleute, Mieterbeifizer, Bezirksver­ordnete usw. sind eingeladen. Arbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde: Donnerstag, den 19. März 5 Uhr, im Reichenfaal der Schule Waldemar­ftraße 77, Elternabend, verbunden mit Ausstellung von Rinderarbeiten. Genoffinnen und Genossen sind eingeladen. 12. Kreis Steglig, Sichterfelbe, Zantwik. Rarten zure Jugendweihe am Sonn tag, den 22. d. M., vormittags 11 Uhr, in der Aula des Realgymnasiums Lantmin, Raulbachstraße, find bei allen Bezirksführern erhältlich. 20. Areis Reinidendorf. Freitag, ben 20. März, 75 Uhr, Funktionärinnen­igung im Boltshaus, Reinidendorf- Weft, Scharnweberftr. 114.( Agitation, Arbeiterwohlfahrt, Rinderschuh.) Jeder Ort muß vertreten sein.

Heute, Donnerstag, den 19. März:

39. Abt. Alle Genoffen, die Mieterbeifiker oder Mietsgerichtsschöffen find. nehmen an der Gigung bei Wolter, Kreuzbergftr. 23, heute 7% Uhr, teil. 86. Abt. Mariendorf  . Die funktionäre werden gebeten. 1 Stunde vor Be­ginn der öffentlichen Versammlung sich auf dem Vorflur der Aula ein­zufinden, um wichtige Mitteilungen entgegenzunehmen. Die Genossent finden sich pünktlich 7 Uhr in der Schulaula Surfürstenstraße ein.

wenig zu tun. Es ging ihm schlecht und er lebte mit Frau und Sohn Junglozialisten. Gruppe Neukölln: 3 Uhr in der Rinderleichte, stats Ribera

übergab Frau Lazarus   einen von ihr geschriebenen Brief der Steno in dürftigen Berhältnissen. Am Dienstag nachmittag typistin ihres Mannes mit der Weisung, ihn bei sich zu behalten, bis sie am Mittwoch morgen um 8 Uhr bei ihr durch den Fernsprecher angerufen habe. Wenn sie Anschluß erhalte, so sei alles gut, und sie folle zurückommen und den Brief wieder mitbringen. Erhalte fie teinen Anschluß, so solle sie den Brief einem Verwandten der Frau überbringen, an den er gerichtet war. Die Stenotypistin erhielt am Morgen feinen Anschluß und überbrachte den Brief dem Empfänger. Dieser ersah aus ihm zu seinem Schrecken, daß das Ehepaar beschlossen hatte, mit dem Sohne aus dem Leben zu scheiden. Die Frau schrieb, das Leben habe ihre und ihres Mannes Nerven so zermürbt, daß es nicht mehr aus­zuhalten sei. Der Verwandte eilte nach der Agricolastraße und nahm gleich einen Arzt mit. Eine Rettung aber war nicht mehr möglich. Die Eheleute lagen in dem mit Gas angefüllten fleinen Kinder­zimmer auf dem Ruhebett, der Sohn in seinem Bett. Die Eltern hatten sich gegenseitig umschlungen. Wiederbelebungsversuche des iztes blieben erfolglos. Das Gas war aus drei Leitungen aus­geströmt, hatte rasch das Zimmer gefüllt und in furzer Zeit zum leute in den anderen Räumen der Wohnung für ihre Kaze Futter Tode führen müssen. Bevor sie in den Tod gingen, hatten die Ehe­bereit gestellt, mehrere Aquarien gefäubert und mit frischem Waffer versehen und utter für die Fische hineingetan.

Ein weiterer Fall.

Ein tragisches Ende haben die Eheleute Gumpel, Ritter­Straße 9 wohnhaft, genommen. Der Ehemann Kaufmann Paul Gumpel und seine Ehefrau wurden gestern in ihrem Schlafzimmer und war an der Türklinte erhängt worden. Abschieds: an den Fenstertreuzen erhängt aufgefunden; auch ihr briefe oder Aehnliches, aus denen sich der Grund zu dieser furcht­baren Tat ersehen ließe, sind nicht gefunden worden. Nach den Untersuchungsergebnissen der Kriminalpolizei steht aber einwandfrei Selbstmord fest.

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„ Die Wander des Amazonenffromes". Der Bildungsausschus Treptow   Baumschulen weg bietet in seiner 33. Vorführung wissen shaftlicher Filme in der Treptow   Sternwarte am Freitag, 20. März, abends Uhr, folgendes Programm: 1. Die Wunder des Amazonenstromes. 2. Reichsbannertag in Magdeburg  . Karten zu 60 Pf. find an der Abend­faffe zu haben.

Das Rundfunkprogramm.

Donnerstag, den 19. März.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

Die

4.30-6 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner   Funkkapelle). 6.40-7.50 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule.( Abteilung Bildungs­kurse). 6.40 Uhr abends: Technik: Oberingenieur Nairz:„ Des Funkfreundes technische Schmerzen": 7 Uhr abends: Handel: Geh. und Oberregierungsrat Neuberg:„ Gewerblicher Rechtsschutz  und Verwertung gewerblicher Schutzrechte". 7. Vortrag. Ausstattung der Ware"( Im Gegensatz zur Schutzmarke). 7.30 Uhr abends:( Abteilung Hochschulkurse). Dr. phil. et med. Max Dessoir  : Einführung in die Psychologie". 2. Vortrag. 8 Uhr abends: Segelflieger Lilienthal:"„ Die Weiterentwicklung der Flugtechnik". 8.30 Uhr abends: Hebbel- Reger- Abend. 1. a) Choral­vorspiel: O Gott  . du frommer Gott", Reger, b) Präludium und Fugo E- Moll, op. 99, Reger  ( Fritz Wenneis  , Harmonium). 2. Ge­dichte: a) Ein nächtliches Echo, Hebbel  , b) Abendgefühl, Hebbel  , c) Nachtgefühl, Hebbel  , d) Bild aus Reichenau  , Hebbel  ( Friedrich Kayßler  , Rezitation). 3. a) Glückes genug( Liliencron  ) Reger, b) Schlecht Wetter, Reger  ( Hermann Schey, Bariton). 4. a) Romanze F- Dur( Andante sostenuto) op. 82, Reger. b) Andante semplice, aus der Serenade für Flöte, Violine und Bratsche, op. 77a. Reger ( Fritz Wenneis  ). 5. a) Flieder( Bierbaum) Reger, b) Am Dorfsee ( Wiener  ) Roger( Hermann Schey). 6. Gedichte: a) Der Baum in der Wüste, Hebbel  , b) Gebet, Hebbel  , c) Natur, du kannst mich nicht vernichten, Hebbel  ( Friedrich Kayẞler  ). 7. a) Abgeguckt, Reger, b) Mein Schätzelein( Huggenberger) Reger( Hermann Schey). 8. Zwei Szenen aus den Nibelungen  ": a) Siedfrieds Tod, II. Akt, II. Szene. Hebbel  ( Siegfried, Gieselher, Ute, Krimhild  ), b) Siegfrieds Tod, IV. Akt, I und II. Szene, Hebbel  ( Hagen, Gieselher, Volker, Günther, Siegfried)( Friedrich KayBler). Am Flügel: Dr R. E. Lapini. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. Zeitansage, Wetterdienst. Sportnach­richten, Theaterdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik.

Bortrag des Genoffen Erwin Marquardt: Staatsauffaffung des Tismus". Gruppe Brenzlauer Berg  : Rusammenkunft in den Baraden ( Altersheim) Danziger Straße. Gruppe Treptow  : 7% Uhr im Jugend­heim Elfenſtr. 3, Bortrag des Genoffen Dr. Rocharsti: Formen des Rlaffenkampfes". Gruppe Friedrichshain  : 7 Uhr int Jugendheim Tilfiter Str. 4, Mitgliederversammlung.

Morgen, Freitag, den 20. März:

5. Abt. 7% Uhr Funktionärkonferenz bei Sebler, Georgenfirchstr. 36. 7. Abt. 7 Uhr in Röhlers Festfälen, Tiedstr. 24, Mitgliederversammlung. Vortrag des Genoffen Robert Breuer über Die Aufwertung".

24. Abt. Fahnenstangen und Tuch find beim Genoffen Moranz, Danziger Straße 46, zu haben.

25. Abt. 8 Uhr bei Gott, Aniprodeftr. 6, außerordentliche Funktionärsigung. Eine Stunde vorher engere Borstandssigung.

27. Abt. 7 Uhr Gigung der Funktionäre und Wahlhelfer bei Lehmann, Rorförer Str. 1.

36. Abt. 7% Uhr bei Busch, Tilfter Str. 27, wichtige Funktionärkonferena. 48. Abt. 7 Uhr bei Keller, Fürstenstr. 1, Funktionärkonferenz. Das am 28. Februar nicht stattgefundene Abteilungsvergnügen findet am 16. Mai im Alexandriner ftatt. Die gekauften Karten behalten ihre Gültigkeit. 85. Abt. Tempelhof  . 7% Uhr außerordentliche Funktionärversammlung in der Linde, Friedrich- Rari, Ede Werderstraße. 101. unb 102. Abt. Treptow  - Baumschulenweg. 8 Uhr 38. Borführung wiffen. fchaftlicher Filme in der Treptower Sternwarte. Brogramm: 1. Die Wunder des Amazonenstroms. 2. Der Reichsbannertag in Magdeburg  . Rarten zu 60 Bf. an der Abendkasse.

Raulsbort- Süb. Abt.   123a. 8 Uhr im Restaurant Jägerheim, Mitgliederver 107. Abt. Alt- Glienice- Faltenberg. Die Genoffen treffen sich zur Wahlarbeit und Flugblattverbreitung am 21. b. M., abends 7 Uhr, im Jugendheim.

präsidentenwahl".

fammlung. Abt.   124a, 8 Uhr Mitgliederversammlung bei Dieß. Uhland­straße. Referentin Genoffin Runert, M. d. 2. Thema: Die Reichs­Jungsozialisten. Gruppe Schöneberg  : Pünktlich 7% Uhr Feurigftr. 7, Arbeits. gemeinschaftsabend. Fortsehung des Themas„ Das frühe Mittelalter". Gruppe Friedenau  : 8 Uhr im Jugendheim Offenbacher Str. 5a, Gruppen­abend. Ausgabe der Beitragsbescheinigungen für die Generalversammlung am 23. März. Gruppe Norden: Um 7 Uhr Besprechung, um 8 Uhr Bortrag des Genossen Baul Lohmann über Marrismus und Sozialismus" im Lebigenheim Schönstedtstr. 1, Eingang Orthstraße.

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Frauenveranstaltungen am Freitag, den 20. März:

7. Kreis Charlottenburg  . 7½ Uhr im Würzburger   Sof, Spreeftr. 8, Kreis frauenabend. Bortrag der Genoffin Sanna, M. d. 2., liber Sozial­politit". Gäste tönnen eingeführt werden.

53. Abt. Charlottenburg  . Der Frauenabend fällt in diefem Monat wegen Beteiligung am Kreisfrauenabend aus. Treffpunkt der Genoffinnen zum Kreisfrauenabend pünktlich 7% Uhr im Sotal Richter, Huttenstr. 23.

Ein Kuchen nach Dr. Oetker's Rezepten ge­backen, wird Sie in jeder Hinsicht zufriedenstellen. Bitte versuchen Sie:

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Wie billig sich der Kuchen stellt, kann jede Haus­frau selbst sehr leicht berechnen.

200 g Butter.

12 Pid. Zucker,

Zutaten:

3 Hier, das Weiße zu Schnee geschlagen,

1 Pfd Weizenmehl,

1 Päckchen von Dr. Oetker's Backin",

60 g ge ackte Mandeln,

50 g Rosinen,

Das abgeriebene Gelbe einer halben Zitrone oder 12-1 Fläschche Dr. Oetker's Backöl Zitrone, 1 bis Liter Milch.

Zubereitung: Die Butter rühre schaumig, gb Zucker, El­

gelb, Mehl, dieses mit Backin gemischt, Milch hinzu und zuletzt die Mandeln, Rosinen Zitronengelb und den Eierschnee. Fülle die Masse in die gefettete Form und backe den Kuchen 1 bis 12 Stunden.

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Dr. A. Oetker, Bielefeld  .