einen und den Bertretern der Eisenbahner auf der anderen Seite. Kam es zu feiner Einigung, weigerte sich die Reichsbahn, den Wünschen und Forderungen der Eisenbahner stattzugeben, dann blieb dieser nur der Kampf, der bei ihrem Organisationsverhältnis und bei der Lebenswichtigkeit der Eisenbahn immer einen zweifelhaften Ausgang haben mußte. Auch mit diesem Grundsatz des alleinigen Herrn- im- Hause hat der letzte Kampf der Eisenbahner Schluß gemacht. Auch die Reichsbahnverwaltung hat sich den allgemein geltenden Bestimmungen unterwerfen und vor der Schlichtungsinstanz des Reichsarbeitsministeriums erscheinen müssen. Dieser grundsätzliche Erfolg hat ihnen diesmal zwar nur die beScheidene, in jeder Beziehung unzulängliche Lohnerhöhung von 3 Bf. gebracht, er ist aber von desto größerer Bedeutung, wenn die Eisenbahner, wie wir bestimmt erwarten, jetzt die notwendigen Lehren aus diesem Kampfe ziehen.
Verleumder und Ritterlichkeit.
Ein neuer Schmutzfeldzug?
Die Kreise, die Herrn Jarres auf den Schild gehoben haben, sind von vornherein auf einen schmutzigen Wahlfeldzug eingestellt. Sie haben die Barmat Rampagne inszeniert, weil sie den verstorbenen Reichspräsidenten Ebert damit verunglimpfen wollten. Sie haben, gestützt auf übelbeleumdete Subjekte, den Vorwurf des Landesverrats gegen Friedrich Ebert erhoben und in einer verlogenen Kampagne breit gemacht. Sie haben einen großzügigen Berle umbungsfeldzug gegen republikanische Politifer und Beamte aus allen republikanischen Parteien eingeleitet. Sie griffen in den Schmutz der Gosse, um linksstehende Männer damit zu bewerfen.
Herr Jarres duldet diese Methoden. Er läßt die Berleumber für sich werben. Es macht ihm nichts aus, aus dem Schmuß einer solchen Rampagne als Reichspräsident hervor. zutreten.
Die Eisenbahner haben es mit einem außerordent lich mächtigen Arbeitgeber zu tun, dem sie nur imponieren werden, wenn sie ihm gleichfalls eine außer ordentliiche Macht entgegenfeßen fönnen. Die Eisenbahnerorganisationen haben ganz richtig das Ergebnis des Rampfes gekennzeichnet als einen materiellen Teilerfolg und als einen moralischen vollen Erfolg. Die gefchreibt dazu: famte Arbeiterschaft erwartet, daß die Eisenbahner diesen pollen moralischen Erfolg mit allen Kräften ausnuten.
Troßdem nimmt er das Wort vom ritterlichen Rampf in den Mund. Die Presse des Berleumdungsfeld zugs nimmt es auf. Die Deutsche Tageszeitung"
„ Die Kreise, die entschloffen sind, seine Kandidatur mit allen Kräften zu unterstüßen, würden seiner Aufforderung Kundgebung der Eisenbahnerorganisationen. ficherlich gerne Rechnung tragen. Aber sie müssen von Tag zu Tag mehr einsehen, daß eine der wesentlichsten Boraus. Kollegen! Die Entscheidung über den Ausgang des Rampfes fegungen dafür, nämlich das Anerkenntnis der Gegenseitig um höhere Löhne und fürzere Arbeitszeit ist gefallen. Der Schieds- eit durch seine Gegner fehlt. Ein Blick in irgendeine Nummer spruch wurde am 19. März 1925 rom Arbeitsministerium für verder sozialdemokratischen und demokratischen Presse genügt, um das bindlich erklärt. Die Organisationen bringen hiermit zum Aus zu erkennen. Und da erhebt sich denn doch die Frage, ob es taf= druck. daß sie sich in Beachtung der gesetzlichen Einrichtungen dieser tisch richtig ist und praktisch durchgeführt werden 3wangseinigung fügen. kann, diesen Leuten gegenüber mit dem sauberen Florett aufzukommen, wenn sie selber mit dem längeren Dreschflegel ar. beiten. Sie ziehen diesen Wahlkampf mit allen Mitteln der partei politischen Berhekung und der übelsten persönlichen Berua alimpfung auf, und da wird denn schließlich nichts anderes übrig bleiben, wenn man ihnen nicht einen billigen Borsprung gewähren mill, als nach der alten Regel auf einen Schelm anderthalbe zu feßen. Wenn der Vorwärts" sich angewöhnt, von dem Killin. ger- Jarres zu sprechen, so merden wir uns angewöhnen, von dem Barmat- Braun zu reden."
Hiermit fordern die Organisationen die ftreifenden Eisenbahner
auf, fich
gefchloffen und in würdiger Form
zum Dienstantritt zu melden. Nähere Anweisungen ertellen die zu
ftändigen Bezirksleitungen und Ortsverwaltungen.
Die Organisationen haben sich nach Kräften bemüht, durch Berhandlungen mit der Hauptverwaltung der Reichsbahn und vor dem Schlichter die erhobenen Forderungen zur vollen Durchführung zu bringen. Das scheiterte an der Hartnädigkeit und Unnachgibigkeit der Hauptverwaltung der Reichsbahn. Der Schiedsspruch bringt nur einen
Tellerfolg auf materiellem Gebiet, aber einen vollen Erfolg in moralischer Hinsicht. Nicht geschlagen und entehrt nehmen die Kollegen die Arbeit wieder auf. Sie fönnen erhobenen hauptes in die Betriebe zurüdPehren, geleitet von der Sympathie aller rechtlich Denkenden.
Soll das eine Entschuldigung sein für den Wahlfeldzug der Gemeinheit, ben die Deutschnationalen syftematisch vorbereitet haben? Wollen sich die Berleumder jetzt darauf herausreden, daß sie in der Abwehr verleumdet und beschimpft hätten?
DON
Die deutschnationale Barlet hat eine große, Gemeinheit, Lüge und persönlichen Befudelungen Strogende Flugblattpropaganda monatelang vorbereitet. Ihre hmuhigen Angriffe sind am Todestag Eberts verbreitet
worden.
Die ausgebrochenen Streifs sind damit beendet. Der Kampf für bie materielle und soziale Besserstellung der Arbeitnehmer tritt tunmehr in ein anderes Stadium. Die Organisationen werden nicht ruhen und raften, der ehrlichen Arbeit die geruf bührende Anerkennung zu erringen und zu sichern. Ihre Stär. tung ist dazu Boraussetzung.
Deutscher Eisenbahnerverbuand. gez. Scheffel Gewerkschaft Deutscher Eisenbahner. gez. Rimmele. Allgemeiner Eisenbahnerverband. gez. Staruppe.
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Der Reichsblod Berlin" hat in seinem Bahlauf. ruj das Wort von den Barmat- Marristen geprägt. Die Rechtsblodpresse seßf den Wahlfeldzug der Gemeinheit täglich fort.
Was soll also die Redensart, daß fie rst jetzt einen Kampf mit schmutzigen Mitteln beginnen wolle? Die Absicht ist, den Apparat der Lüge und Berleumdung noch flatter als bisher für Jarres in Bewegung zu sehen, und die Schuld
Hierzu erlassen die Berliner Bezirksleitungen der brei Organi dann der Linkspresse zuzuschieben. fattonen folgenden Aufruf:
Das Reichsarbeitsministerium hat den Schiedsspruch für ver bindlich erklärt. Die Hauptvorstände der brei Tarifparteien fordern zur Arbeitsaufnahme auf. Dieser Auforderung schließen sich die unterzeichneten Begirtsleitungen der Eisenbahnerverbände an. Wir hoffen, daß der gemeinsam geführte Rampf in der Zukunft eine noch engere Verbindung mit sich bringt. Kollegen! Holt den legten Mann Der noch Unorganisierten herbei, schließt die Reihen, damit der unausbleibliche Stampf in der Zukunft mit einem volle Erfolge endet.
Kapitalistische Kunstpolitik".
( Gloffen zur Bersteigerung bei P. Caffirer.) Auftionen von Kunstwerken find eine sehr zweischneidige Sache. Selten dienen sie der Kunst, faft niemals dem schaffenden Künstler. Gie find das mittel, mit dem der tapitalistische Kunsthandel den Martt reguliert und beherrscht; ihr Resultat( nicht selten durch Nachhilfe und Schiebung fünftlich verbessert) dient als Gradmesser der Rauftraft und als Abwehrmittel gegen unzufriedene Künstler auf der anderen Seite; je nachdem. Es ist dasselbe doppelte Spiel nie mit der Statistif, die auch, je nach dem Standpunkt, der ver. teidigt werden soll, nach oben oder unten wirten tann.
Am schlimmsten ist die Wirkung, wenn das verfügbare Geld von Museen und Sammlern, statt für lebende Künstler zur Ausgabe zu gelangen, für alte bewährte" Kunft ausgegeben wird. Es gab im laufenden Winter Beispiele, wo durch die fünstlich erhizte Atmosphäre auf Auktionen, da einer den anderen aus Chrgeiz oder auch aus bloßem Zahlentaumel überbot, standalöse Preis steigerungen für mittelmäßige Sachen von toten Meistern entstanden, und lebenden Künstlern von Bedeutung diese Mittel entzogen murden.
Herr Jarres hat das Wort„ Ritterlichte it" in ben Mund genommen. Will er sich von den schmuk gen Wellen der Berleumbung fragen lassen, so mag ez zusehen, daß er das wort und den Begriff nicht diskreditiert!
Die Gesinnung des Herrn Jarres.
Herr Jarres hat seine erste große Rede gehalten. Was an derfelben groß war, wollen wir dahingestellt sein laffen. Aber ein wichtiges befindet sich darin. Ein Saz, den man heraus schälen muß.
Ein Mensch, der von seiner Arbeit lebt er fei Hand- oder| Geistesarbeiter oder auch Künstler-, fragt sich vergebens, warum für ein bemaltes Stüd Leinwand oder ein Fetzchen Papier mit ein paar Strichen soviel Geld hinausgetan werden darf, das den lebenden Künstlern, den Schaffenden der Gegenwart entzogen wird. Diese Leute, Privatsammler wie Museumsdirektoren des Staates und der Städte, gehen an der starken Stunft der Lebenden vorüber und zahlen unsinnige Preise, wenn der Meister 70 Jahre alt geund zahlen unsinnige Preise, wenn der Meister 70 Jahre alt ge worden oder, noch besser, gestorben ist.
Das ist ein völlig finnwidriger Zustand. Der erste Schritt zu feiner Beferung wäre, die Kunstauttionen ganz abzuschaffen, fo. weit fie dem kapitalistischen Interesse dienen. Aber darauf dürfen wir wohl lange warten. Dr. P. F.
Am 21. März find zehn Jahre seit dem Tode von Frederic Winslow Taylor vergangen. Die Lebensarbeit dieses Mannes war für die Entwicklung der industriellen Betriebsorganisation in Deutschland wichtig genug, um fich einmal mit der Frage ausein. anderzusetzen, welche Bedeutung der Taylorismus in Deutschland gewonnen hat. Heute herrscht auf diesem Gebiete Ruhe über den Gewäffern. Gewiß wird immer noch eine umfangreiche Taylor. aber Welt
Und zwar in dem Teil, in dem Herr Jarres von der Flaggen streit spricht und-ach wie warm- die Liebe zu Schwarzweißrot verteidigt.
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Da steht der Saß, der einzig wichtige, in der langen Rede: Wann von republikanischer Seite gesagt worden ist, das deutsche Bolt fei in feine Bergangenheit verliebt, fo erblice ich darin für uns feinen Vorwurf."
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Für uns was heißt das? Für uns- die nicht republitanische Seite, die Monarchisten, die Reaktionären, die in die deutsche Vergangenheit so verliebt sind. Das ist wunderbar unflug gesagt. Der Mann, der Präsident der deutschen Republik werden mill, spricht von einer republikanischen Seite.
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Diesen Gaz sollte man festnageln, den sollte man an jede Straßenede fleben, den sollte man im Wahlkampf nicht nur durch Radio immer wieder rufen, diesen Saz müßte man mit Bosaunen durch die ganze deutsche Republik schreien. Dieser Mann, der den Reichsfarben Schwarzrotgold nur die schuldige Achtung" entgegenbringen zu müssen glaubt, würde die Republit versaden, so sehr er sich in seiner Rede hiergegen verwahrt.
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Reichslandbund und kleine Zollvorlage.
Sie machen die Regierung scharf.
Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hat eine InterPellation eingebracht, um zu erfahren, ob die Reichsregierung im Intereffe der Großagrarier die fleine 3ollvorlage zum Nachteile der Handelsvertragsverhandlungen noch weiter zu ver schleppen gedenkt.
Die Bertreter der Großagrarier haben daraufhin die Reichsregierung energisch an die Vertretung der agrarischen Interessen gemahnt. Am Donnerstag morgen fand eine Besprechung des Bräsidiums des Reichslandbundes in der Reichs. fanzlei in Gegenwart des Reichskanzlers, des Reichsernährungsminifters und des Reichswirtschaftsministers statt. Der Führer des Reichslandbundes trug der Regierung die Auffassung des Land bundes über die Gefahren der gegenwärtigen Lage und die zu er greifenden Maßnahmen vor.
Die Regierung weiß nun, daß der Reichslandbund von ihr die Bertoppelung der fleinen Zollvorlage mit den Agrarzoll. plänen des Reichslandbundes fordert.
Schwere Anschuldigung gegen einen Untersuchungsrichter. Weimar , 19. März.( Eigener Drahtbericht.) Bor dem Schwur meineidsprozeß, der auf den Aufenthalt des verstorbenen gericht des Landgerichts Weimar begann am Donnerstag ein Reichspräsidenten in Weimar zur Zeit der Nationalversammlung zurückgeht. Die vier Angeklagten hatten in einer Verhandlung vor dem Schöffengericht in Sonneberg als Beugen ausgesagt, Retas präsident Ebert habe in Weimar in der Trunkenheit auf der Straße den Hut verloren. Als Zeugen wurden der frühere Minister Gustav Bauer , der frühere Oberpräsident Winnig und mehrere Angehörige der damaligen Wachtkompagnie Beimar vernommen. Biele Jeugen befunden, daß Ebert nicht angetrunken gewesen fet und es sich nicht erklärte vor ihrer Vernehmung, daß sie ihre vor dem Untersuchungsum seinen Hut gehandelt habe. Die Besitzerin des„ Fürstenfeller" richter gemachte Aussage widerrufen müsse, da sie diese nur unter cinem gewiffen Druck gemacht hätte. Der Untersuchungsrichter hätte ihr mit Berhaftung gedroht, wenn sie nicht ausfage, daß Ebert angeheitert gewefen fel de Die Berhandlung wird am Freitag fortgesetzt.
timad
Deutsche Berater beim Bölferbund. Der Direktor des Inter nationalen Arbeitsamts des Völkerbunds, Thomas, batte eine Anzahl international bekannter Autoritäten zu einer Konferenz eingeladen, die in dieser Woche in Genf tagt, um Leitfäge zur Behandlung wichtiger Probleme der Sozialversierung auszuarbeiten. Aus Deutschland sind geladen Geb. Regierungsrat Dr. Richard Freund und Prof. Dr. Alfred Manes , Berlin ,
Schußwälle durch organisatorische Selbsthilfe oder auch durch soziale Gefeßgebung vorhanden sind, das berühmte freie Spiel der Kräfte"
aus.
Deshalb ist, so sonderbar es auch flingt, das moderne Taylor. fyftem von der Entwicklung bereits überholt worden. Wir müssen zu der Synthese zwischen rationaler Arbeitswirtschaft und sozialer
Menschenökonomie tommen Wohl muß unsere Arbeitswirtschaft durch Anwendung der besten Maschinen und Arbeitseinrichtungen rationell sein, aber die günstigste. Menschenökonomie im industriellen Leben muß auf anderen Wegen erreicht werden, als es Taylor und feine Schule in den letzten Jahrzehnten gepredigt haben. In diesem Zusammenhange tommt es also darauf an, das negative Resultat unserer Würdigung des Taylorismus zu sehen: über Taylor führt der Weg nicht zur Leistungssteigerung der Wirtschaft.
Eine Anderfen- Ausstellung in Berlin . Seit dem Tode des Märchendichters H. C. Andersen werden im Spätsommer dieses Jahres fünfzig Jahre verflossen sein. Der Kreis in Kopenhagen , der dort vor kurzem die Goethe- Ausstellung veranstaltete, wird unter Führung von Prof. Karl Larsen ein umfangreiches Material über das Leben und die Werte des Lieblings unserer Kinderwelt für eine Ausstellung fammeln, die im Oktober in der Preußischen Staatsbibliothet stattfinden soll. Die Ausstellung wird von Vorträgen hiesiger und dänischer Gelehrter sowie Vorlesungen und
Monats wurden bei Paul Cassirer Gemälde und Zeichnungen ist die Taylorbewegung abgestoppt worden, und man fieht heute schen Arbeitsausfchuß gehören an: Dr. Balter Georgi, Mintrials von deutschen aus der
von denen manche( prominente) noch leben Und hier sollte ein besonderer Liebling des Kunsthandels gehoben und ein anderer, dem Handel sich weniger bequem erweisender, gedrückt werden. Es ging nicht um fünftlerische, sondern um taufmännische Werte. Der Favorit hieß Mar Liebermann, der Unbeliebte 2. Corinth. Die Kriegsmittel waren: viele mittelmäßige Sachen von Corinth zu bringen, um die Preise zu drücken; und wenige, wertvollere Sachen von Liebermann, um höhere Angebote zu erzielen.
Der Effeft ift prompt und vollkommen eingetreten. Bon 25 Gemälden Corinths mußten elf zurückgezogen" werden, da teine entsprechenden Gebote darauf gemacht wurden; bie übrigen gingen für 1400 bis 8000 m. fort, was in der Sprache dés heutigen Kunstmarktes heißen will: die Preise für Corinth wurden um das Doppelte bis Mehrfache unter die bisherige Be wertung herabgedrückt.
Für Liebermannsche Bilder wurden auf diefer Auktion, um das Beispiel zu vervollständigen, 4000 bis 8000 m. und zweirial je 16 000 m. gezahlt. Außerdem brachte eine Sammlung seiner Handzeichnungen( am zweiten Tag der Auktion) für meist eine und sfizzenhafte Blätter, deren ein so fleißiger Künstler ein Dugend an einem Tag zeichnet, und deren es sicher Zehntausende gibt, Preise, die fich meist zwischen 200 und 500 m. bewegten, aber auch bis zu 1800 und 2850 m. stiegen.
Das höchste erreichte Gebot waren 35 000 m. für ein nicht großes Gemälde von Hans v. Marées, der einer der ve Scutendsten Künstler Deutschlands im 19. Jahrhundert war und lange tot ist, danach 21 000 m. für eine nicht sehr hervoragende Landschaft des franzöfifchen Impressionisten Monet , der auch gestorben ist.
nicht mehr im Taylorismus das Heil für die Reorganisation der industriellen Betriebe. Diese rückläufige Bewegung ist aus zwei Gründen erfolgt: erstens ist die Anwendbarkeit der fogenannten wissenschaftlichen Betriebsführung" begrenzt, und zweitens haben sich die Arbeiter gegen eine Ueberspannung der rationellen Arbeits. organisation mit Erfolg zur Behr gesetzt.
direktor Heilbron, Geheimrat Jessen, Intendant Jeßner, Generaldirettor Milfau, Paul v. Mendelssohn- Bartholdy sowie in Leipzig Geheimrat Volkmann und Dr. Löwis af Menar.
Bühnenfünftler und Rundfunt. Das Frankfurter Bühnenschiedsgericht fällte eine wichtige Entscheidung in der Streitfrage, ob die Bühnenfünstler irgendwo verpflichtet sind, an Opernaufführungen mitzuwirken, die gleichfalls durch den Rundfunksender in Frankfurt übertragen werden. Der Schiedsspruch lautet:„ Die Kläger , Bühnenfünstler, sind nicht verpflichtet, ohne besondere Vereinbarung, an den an den Rundfunt angeschlossenen Opernaufführungen mitzuwirken."
Taylor wollte eine Arbeitsanalyse bis in die letzten Feinheiten durchführen. Bei den Paradebeispielen wurde der Arbeitsvorgang in eine möglichst große Zahl von Einzelaften zerlegt. Jeder Einzel vorgang wurde mit der Stoppuhr gemessen. Der eigentlichen Arbeit gingen umfangreiche komplizierte und loftspielige Dispositionen voraus. Das Formularwesen und das leberwachungsinstem wurde so ausgedehnt, daß die eigentliche Ausführung der Arbeit oft eine Ueberorganisation der Berwaltung erhielt, bie wieder unrentabel ans matinee( Solo- und Gruppentänze) im Theater am Aurwurde. Nur für normale Massenfabrikation mit Typisierung und Auswechselbarkeit ließ sich das Taylorsystem in Reinkultur durchführen.
Die Arbeiter haben die produktionsfördernden Momente, die Taylor im Auge hatte, sehr wohl anerkannt. Weder vor dem Striege noch gegenwärtig hat sich in der deutschen Gewerkschafts. bewegung die Anschauungsweise der Maschinenstürmer festlegen tönnen. Aber gegen die Ueberspannung zur Raubwirtschaft wurde Widerstand geleistet. Die Notwendigkeit der Gegenwehr ergab sich schon daraus, daß das Prinzip der Auslese, der Paradeleistungen walten soll. Das Benfumsystem als Lohnform bildet den Antrieb, und fein regulierender Faftor zur Normalleistung, zur Sicherung gegen Ueberschreitung der Ermüdungsgrenze ist gegeben. Keine Gewerkschaft hat hineinzureden, denn die Taylormänner find Feinde der Gewerkschaften; sie wollen und müssen mit dem einzelnen Ar beiter fertig werden. So wirkt sich dort, wo feine Schranken und
Juffa Klamt gibt am Sonntag, den 22. März, mittags 1,12 Uhr eine fürstendam m.
Elfe Caster- Schüler trägt noch einmal vor ihrer Abreise nach Balaitina am Sonntag, ben 22, abends 8 Ubr, im harmoniumfaal, Stegliter Straße 35, aus thren Dichtungen vor.
Kaplan Fahfel( pricht über Blauben und Unglauben am
21., abends 8 Uhr, in der Hochschule für Musik
Georg Brandes ift ertranft. An Stelle der geplanten zwei Vorträge am 25. und 31. März in der Philharmonie bezt im Blüthner - Saal wird nur der eine Vortrag über Das heutige Europa " und zwar am 31. März im Blüthner - Saal stattfinden.
Die Schöneberger Bezirks funftbepulation veranstaltet im Schöneberger Rathause eine Ausstellung Die 2ithographie von Senefelder bis heute in unit und Gewerbe in der Zeit vom 14. bis 19. April Leiter der Ausstellung ist Hans Baluschet
Der Junge Chor"( Mitgl d. DASB) fingt am 22. in ber Singalademie am Kastanienwäldchen. Zur Aufiührung fommen Chöre von Wagner, Bach, Bolts- und Kampflieder. Anfang nachm. 4 Uhr. Eintritt 1 M.