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Wirtschaft

Ostwerke- Schultheiß- Konzern. Tento

Die jährliche Produktionsfähigteit von über Dier Millionen hettoliter Bier und das Spritfontingent von über einer Viertel Million Hettoliter reinen Alkohols fennzeichnen die Größe und beherrschende Stellung dieses Großkonzerns der deutschen Bier und Spritindustrie. Ein Bild über die innere Struttur und tatsächliche Ausdehnung des Ronzerns geben aber erst die Geschäftsberichte der drei großen Kerngesellschaften des Konzerns, die jeßt mit den Reichsmarkeröff nungsbilanzen zum 1. September 1924 veröffentlicht worden find. Nach diesen Berichten beträgt das heutige Goldfapital ein schließlich der offenen Reserven bei den Ost werten 29,15 Millionen gegenüber Kapital und Reserven 1914 mit 9,95 Millionen, bei den Schultheiß- Bazenhofer Brauereien 28,5 Millionen gegenüber 31,2 millionen Kapital und Reserven 1914 und bei Der Rahlbaum A.-G. hente gegenüber 23,1 Millionen 8,7 Millionen 1914. Bei dem Gesamtkonzern also Die drei 80,85 millionen gegenüber 49,4 Millionen 1914. Gesellschaften haben also während des leider auch mit Alkohol ge= führten Krieges und während der nicht ohne Alkohol überwundenen Inflation ihr Kapital im Gegensatz zu vielen anderen Industrie­gesellschaften nicht nur erhalten, sondern noch um 60 Prozent Dermehrt.

Das war allerdings nicht ohne schwere Blutabzapfung bei den ohnehin durch das Sprit- und Bierfapital gefchröpften Ronsu. mentenmaisen möglich. Während nämlich die Ostwerte 1922 noch 150( allerdings Papiermillionen) Obligationen, Schult­heiß- Bazenhofer 152 und die Kahlbaum A.-G. über 100 Millionen Obligationen auswiesen, find 1924 insgesamt noch nicht 2 Millionen Goldmarkobligationen daraus geworden, und während 1914 für die Oftwerke( 0,5) und für Schultheiß- Bazenhofer( 8,4) allein fast 9 Millionen Goldmarth ypothefen zu verzinsen und zu tilgen maren, erscheinen in den Eröffnungsbilanzen des Konzerns heute insgesamt nur noch 1,14 Millionen Hypothetenschulden. Die Konsumentenmassen, die ja auch zugleich die Obligationen- und Hypothekengläubiger sind, haben also nicht nur das Bier und Sprittapital des Konzerns mit den nötigen Dividenden ausgestattet, sondern auch mit mehrfachen 10 Millionen das Kapital des Kon­zerns vergrößert.

Daß es sich tatsächlich um Kapitalgewinne aus der Inflationswirtschaft handelt, durch welche die riesige Aus behnung des Konzerns erst ermöglicht wurde, beweist die Tatsache, daß die Reife der drei Gesellschaften zum fonzernmäßigen 3usammenschluß erst 1921 eintrat und daß die haupt­fachlichen Ermeiterungen der drei Gesellschaften erft furz vor oder furz nach dem fonzernmäßigen Zusammenschluß 1921 erfolgt find. Was die Konzerngesellschaften mit den ihnen von den Inflations. perantwortlichen geschenkten mehrfachen zehn Millionen angefangen hoben, weisen die Beteiligungs- und Wertpapierposten in den Eröffnungsbilanzen aus. Die Beteiligungen und eigenen Effetten, die fast ausschließlich Attienpalete an vom Konzern beherrschten Unternehmungen darstellen, sind bei den Ostmerken mit 26,6, bei Schultheiß- Bazenhofer, die reine Produktionsgesellschaft geblieben find, mit 0,03 und bei der Kahlbaum A.-G. mit 7,8, zu fammen 34,4 Millionen ausgewiesen. Dabei sind diese Beteiligungen und Effekten, wie die Goldumstellungsberichte einheitlich hervor. heben, meit unter dem mirtlichen Werte angelegt; mie zum Beispiel der Umstellungsbericht der Schultheiß- Bazenhofer. Gesellschaft ausführt, nach Dorfichtiger Schäzung zu barunter liegenden Beträgen, auf die bann noch eine weitere Abschreibung erfolgt ist. In den Beteiligungen imd Effetten fteden also sehr beträchtliche stille Reserven, hie den Wert des ausgewiesenen neuen Goldkapitals des Konzerns bedeutend erhöhen.

So ist es auch nicht verwunderlich, wenn der Bier- und Sprit Ponzern trotz aller Klagen über zu hohe Steuerbelastung und über ben schlechten Geschäftsgang während der Inflationszeit nicht nur überhaupt, sondern auch eine höhere Dividende ausschüttet, als fie bisher von ähnlichen Industrieunternehmungen verteilt worden ist. Sie beträgt auf das neue Goldtapital 10 Broz. Aller­bings scheint der Reingewinn beträchtlich höher zu sein, wenn rielleicht auch die bombige Friedensdividende von 20-25 Broz. des Bier und Spritfapitals noch nicht erreicht worden ist; aber aus Gründen vorsichtiger Gewinn und Bilanzierungspolitif" wurde von der Berteilung des Mehrgewinns Abstand genommen unter dem Versprechen an die Aktionäre, daß der Mehrgeminn ihnen für die Zukunft reserviert bleibe.

Intereffanter noch als diese äußeren Bilanzdaten sind die inneren Wandlungen, die die Konzerngesellschaften seit 1914 erfahren haben und der innere Aufbau des Gesamtkonzerns. Am einfachsten Iltegen die Verhältnisse bei der Schultheiß Bazenhofer- Brauerei Gesellschaft. Schultheiß und Bazenhofer waren schon 1914 große Brauereien mit startem eigenen Ausschantnej in Groß- Berlin, eigenen Mälzereien und zahlreichen Niederlassungen in der Provinz. Sie haben sich zunächst jede für sich betrachtlich erweitert und schließlich 1921 unter Aus­fchluß der Liquidation für Bazenhofer die Fusion vollzogen. Schultheiß- Bazenhofer hat heute mehr als ein Dutzend eigene

Morfium

Schloß Rheinblick, Godesberg / Rhein . Dr.Mueller- Roland, selt 1899.

Eukqdar, Pantopon­usw. Kokain­Entwöhnung Prospekt frel

Alcohol

Brobuftionsabteilungen mit über 5000 Arbeitern, ein halbes Dutzend eigene Mälzereien, ein gewaltiges Ausschantnetz in Brandenburg und über 100 Niederlaffungen in der Proving. Außerdem ist sie feit dem 14. November 1922 durch einen Inter effengemeinschaftsvertrag auf der Grundlage gemein. famer Gewinnverteilung mit der Pschorrbrau A.-G. München verbunden, mit der sie ihren Gewinnanteil am Bier und Spritkonzern im Verhältnis 100: 12 teilt. Eine Abänderung des Interessengemeinschaftsvertrages ist beabsichtigt. Ihren Flaschen. und Fässerbedarf tann sie in vom Konzern( Ostwerke) beherrschten Glashütten und Faßfabriken vorteilhafter als ihre Konkurrenz Anders bei der Ostwerte und Rahlbaum A.-G. Die Schaffung des Reichsbranntweinmonopols hat diese beiden Gesell. fchaften auf vollständig neue Grundlagen gestellt. Ursprünglich auf Spritraffinerie, Hefefabrikation und Produktenhandel eingerichtet

decken.

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( letztere besonders bei den Ostwerfen), verfauften fie ihre Sprit: raffinerien an die Reichsmonopolverwaltung und warfen sich auf neue Produktionszweige. Die Ostwerte hauptsächlich auf den Aus­bau des landwirtschaftlichen Produktenhandels, die Ver forgung der Landwirtschaft mit Futtermitteln, Dünger, Sämereien und landwirtschaftlichen Maschinen, auf die Bier- und besonders Hefeerzeugung, in der die Ostwerke A.-G. sich heute nach dem Auf­fliegen des Hefefyndifats start genug glaubt, die Konkurrenz der übrigen Hefeproduzenten niederfämpfen zu fönnen. Die Kahl. baum A.-G. wendete sich der intensiven Spritverarbeitung in hochwertigen Likörprodukten zu, verkaufte ihre chemischen Fabriken( Adlershof ) und ihre Beteiligungen an solchen, die nur zur Weiterverarbeitung der Nebenprodukte aus der Spritraffinerie für fie Sinn hatten, an die Oberschlesischen Kotswerte und chemische Fabriken gegen ein Aftienpaket derfelben und gliederte sich einen ausgedehnten Weinhandel an, der sich auf der Abjakgrundlage der Kahlbaum- Liföre schnell über ganz Deutschland ausbreiten fonnte.

Außer ihren eigenen Betrieben verfügt die Ostwerte A.-G. beute durch Boll, Majoritäts- oder erheblichen Teilbefiz über sechs Brauereien( jämtlic) 1919 Bis 1921 erworben) menigstens vier Hefefabriken, ein halbes Duizend Großgetreide und Delmühlen, mehrere Produktionshandelsunternehmungen mit Import und Transitniederlassungen in Hamburg und Rotterdam , Mannheim und München , sowie einer Handelszentrale( Kaz u. Raumann 2.-G. in Görlig), über die Produktion zweier Glashütien und einer Faßfabrit und zwei Fabriken landwirtschaftlicher Maschinen. Sie ist die ausgesprochene holding und Finanzgesell. haft des Gefamitonzerns, und wie von ihr 1920/21 die Initiative zur Bildung des Bier- Spritfonzerns ausgegangen it, so ist sie auch das organisatorische Zentrum des Ge famtkonzerns. In ihren Beteiligungen steden auch jene Aftien der schlesischen Portlandzementindustrie, deren fünf große Berte sie zu 90 Proz. beherrscht, um, wie sie mit Stolz hervorhebt, das Risiko des Bier- und Spritkonzerns durch Veranterung in gänzlich fonzernfremden Industrien besser zu verteilen.

Die C. A. F. Kahlbaum A.-G. befigt 2 Liför- und Effigfabriken ganz, verfügt über drei weitere durch namhafte Beteiligungen, hat in Speyer die Brauereigesellschaft 3ur Sonne" angetauft und die Wein- und Fruchtbaubafis des Rheinlands zur Litörfabrikation ausgenugt; sie beherrscht zwei Weingroßhandelsfirmen in Hatten­ heim a. Rhein und München ganz, mehrere andere zum Teil und hat namhafte Beteiligungen an Seftfellerei, Hotel, Südwein­import- und Brauereigesellschaften.

Seit März/ April 1921 nun sind die drei Gesellschaften durá einen Interessengemeinschaftsvertrag zunächst auf 60 Jahre auf der Grundlage gemeinsamer Gewinnverteilung zusammengeschlossen. wenn der Vertrag nicht gefündigt wird, läuft er automatisch jeweils auf 10 Jahre weiter. Was die Ausbeutung des Massenfonsums an Bier, Lifören und Nahrungsmitteln durch den Gesamtkonzern erbringt, wird mit 70 Broz. an die Aktionäre der Ostwerke und der Kahlbaumgesellschaft, zu 30 Proz. an die Schultheiß- Bazen hofer Aftionäre verteilt. Diese Gewinnausbeute wird auch bald wieder die Friedenshöhe von 20-25 Broz. Dividende er. reichen, wie die Aufsichtsräte zuversichtlich ihren Atiionären versprechen konnten. Damn wird die deutsche Deffentlichkeit die be­schämende Tatsache erleben, daß ein einziger Konzern sicherlich ein Biertel bis ein Drittel seines 80- Millionenkapitals seinen Attionären als Dividende ausschütten wird; eine Tatsache, die auch die deutsche Arbeiterschaft mehr als bisher wachrütteln follte.

R r.

Mechanisierung der Bergarbeit in Amerika .

Die fürzlich von dem geologischen Institut der Bereinigten Anwendung von Staaten veröffentlichten Ziffern über die Maschinenfräften in Bergbaubetrieben zeigen einen be­merkenswerten Aufstieg der maschinellen Kohlengewinnungs technit. Es wurden gewonnen:

1921

18,8

1922 1923 18,3 17,6

13,0 65,6

14,2 12.5 63,2

66 9

in Prozenten der Gesamtförderung Durch Handarbeit. Durch Schießen aus dem Ganzen Durch Maschinenbenugung. Insbesondere find es die großen Konzerne, die wegen ihrer gefteigerten Stapitalfraft mehr und mehr zum Maschinen betriebe übergehen. Das Leistungsergebnis pro Mann und Schicht wird durch die vermehrte Anwendung von Maschinen natur gemäß beträchlich gesteigert. Es beträgt nach den Ziffern des ge­nannten Instituts in den Werken mit vorwiegender Handarbeit 3,6 Tonnen, dort, wo vorwiegend aus dem Ganzen geschossen wird, 3,7 Tonnen und bei überwiegender Maschinenarbeit 4,4 Tonnen, die Tonne zu 907,2 Kilogramm.

Kommt System in die Ameritatredite? In der letzten Zeit ist ganz deutlich eine Stodung in die Beschaffung amerikanischer Kredite für Deutschland gekommen. Langfristige Staats- und Kommunalfredite zur Ausdehnung der öffentlich wirtschaftlichen Betätigung, Hypothekenkredite zur Intensivierung der Landwirtschaft und zur Förderung des Wohnungsbaus, auch Auslandskredite für die Privatwirtschaft, die eine absolute Notwendigkeit für die deutsche Volkswirtschaft sind, sind so gut wie gar nicht mehr erreichbar ges wefen. Dagegen ist die deutsche Privatwirtschaft in so gefahr. licher Weise mit turzfristigen Auslandskrediten an gefüllt, daß die deutsche Bank und Kreditorganisation auf das äußerste gefährdet werden würde, wenn ein größeres Fallissement in Deutschland plötzlich zur Abrufung aller furzfristigen Gelder des Auslands führen würde. Nun verlautet aus New York , daß der amerikanische Vertreter Direttorium der Reichsbant, McGarra, mit Informationen nach Deutsch­ land reise, die wesentlich zur Lösung der finanziellen Probleme in Deutschland beitragen sollen. Direktoren der Deutschen und der Dresdner Bant sollen in New York auf die Ge­fahren der kurzfristigen Kredite hingewiesen haben. Es wäre zu be­grüßen, wenn die Beschaffung großer langfristiger Kredite besonders für die öffentlichen Körper auf diesem Wege bald möglichst instema­tisiert und gesichert würde.

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