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Nr. 135 42. Jahrgang

Wählt den Richtigen!

Beilage des Vorwärts

In einer start besuchten Versammlung im Buchholzer Bartrestaurant sprach die Landtagsabgeordnete Genossin Kähler. In der Kritik der Präsidentenkandidaten wandte sie sich besonders Herrn Jarres zu. Ein Mann, der nach der Liquidation des Ruhrkampfes die Rheinlande versacken lassen wollte, um fie in zehn oder zwanzig Jahren mit dem Bajonett wieder zu holen, verdient nicht den Namen Reichspräsident. Ebenso auch nicht ein Thälmann, der ja das Heil nur in der Räterepublit nach russi­schem Muster sieht, der auch, nebenbei bemerkt, ein so mutiger Mann ist, daß er bei den bedauerlichen Vorgängen in Halle nicht schnell genug zur Hintertür hinauskommen konnte. In diesem Kampfe um Sein oder Nichtsein der Republik   muß das deutsche   Volk an seine Spize einen Mann stellen, der würdig und fähig ist, des großen Toten Erbe zu übernehmen und in seinem Sinne weiterzuführen. Dieser Mann ist Otto Braun.  ( Stürmischer Beifall.) In der Diskussion sprach zunächst ein Jarresjünger, der sich als ein großes politisches Kind zeigte. Besonders als er die Versammlung nahelegte, sich auf Jarres Zehnstundentag und Monarchie vorzu munist fand auch keinen Anklang. Die dann folgenden Worte eines bereiten, erhob sich ein großes Gelächter. Der ihm folgende Kom unserer Genossen wurden oft durch lauten Beifall unterbrochen. Die Versammlung war ein voller Erfolg der Buchholzer Genossen, die hoffnungsvoll in den Wahlkampf ziehen.

In einer großen Wählerversammlung zu Steglih nahm Ge­noffe Lempert zunächst eingehend Bezug auf die historischen März fämpfe um Freiheit und Gleichberechtigung, stellte der Entwicklung der fapitalistischen Idee die der sozialistischen   gegenüber und zog Barallelen zur heutigen Zeit. Der Redner schilderte die politischen Zustände, enthüllte das heuchlerische Treiben der Rechtsparteien und legte die praktischen Ziele der Sozialdemokratie klar, die ganz im Interesse der Allgemeinheit verfolgt werden. Am 29. März fonae das deutsche   Volk entscheiden, ob es gewillt sei, die Politik der sozialen Gerechtigkeit zu unterstüßen. Ein Mann müsse an die höchste Spize des Staates gestellt werden, der dafür bürge, der Republik   Schuß­und Schirmherr zu sein. Die Sozialdemokratie ist davon überzeugt, in Otto Braun   diesen Mann gefunden zu haben, einen würdigen Nachfolger Friedrich Eberts  , dessen Verdienste die Geschichte anerkennen wird. Die Versammlung schloß mit einem be­geisterten Hoch auf die Sozialdemokratie.

Großfeuer in Tempelhof  .

Eine Häckselschneiderei in Flammen. Großfeuer, das zweifellos auf vorfägliche Brand­ftiftung zurückzuführen ist, fam in der vergangenen Nacht in Tempelhof  , Germaniaftr. 144, zum Ausbruch und beschäftigte die Feuerwehr bis Freitag mittag intensiv. Wir erhalten darüber sol genden Bericht:

Das sehr gefährliche Feuer wurde erst gegen 2 Uhr von Straßen­paffanten bemerkt, als die Flammen, mit didem Qualm vermischt, hell und mächtig emporloderten. Es brannten u. a. die Sädsel schneiderei der Ein- und Verkaufsgenossenschaft B. m. b. 5. der Moltereien Groß- Berlins in ganzer Aus­dehnung und angrenzende Gebäudeteile, Räume zum Nähen von Säcken, Lagerräume für Getreide usw., Futtermittel. Das zweistödige Gebäude mit Maschinen und Häckselvorräten bildete ein Flammen­

meer.

Die Tempelhofer   Feuermache meldete Großfeuer" an alle Bachen, worauf sofort Branddirektor Podcziech mit zwei Zügen der Neuköllner   Wehr sowie der Brizer und Buckower Wache und den Löschzügen 8 und 11 ausrückte und die Leitung übernahm. Später trafen noch der Oberbranddirektor Gempp und Baurat Lange mit anderen Bauräten und Ingenieuren ein. Weil die anliegenden Ge­bäude der Hüttenwerfe A. Meyer, einer chemischen Fabrik, und der Filmtopieranstalt von Heinz Lippmann  sehr gefährdet waren, wurde ein umfassender Angriff mit 4 B und 3 C- Rohren von Westen und Norden angeordnet, weil die öftliche Seit durch die Kleinbahn Berlin  - Mittenwalde   gedeckt war. Dadurch gelang es bald, das entfeffelte Element in die Gemalt zu bekommen. Es glückte auch, wertvolle Maschinen, und besonders Nähmaschinen zum Nähen von Säden, in Sicherheit zu bringen. Bersonen sind nicht verletzt worden. Verbrannt sind große Heu- und Strohvorräte. Weiter wird uns mitgeteilt, daß die Arbeiter am Donnerstag nachmittag um 5 Uhr den umfangreichen Betrieb größtenteils verlassen haben und daß abends um 8 Uhr noch eine Lore mit Stroh eingetroffen ist. Als die Feuerwehr an der Brand­ftelle gegen 2 Uhr morgens eintraf, brannten bereits mehrere Ge­bäudeteile in einer Ausdehnung von 400 Quadratmeter Fläche voll­ständig, so daß der Himmel weithin gerötet war und die Brandstelle emen schaurigen Anblick gewährte. Der Schaden ist natürlich erheb= lich, denn es sollen allein an Borräten bedeutende Mengen im Werte von 50 000 Mart vernichtet sein. Morgens um 8 Uhr wurden die Züge 5. und 9 zur Ablösung entfandt, die mittags abgelöst wurden. Für die Annahme der vorsätzlichen Brandstiftung sprechen besondere Umstände. U. a. ist das Feuer an mehreren Stellen ausgefommen und zu einer Zeit, wo niemand im Betrieb war, sowie an Stellen, die Selbstentzündung und Kurzschluß kaum möglich erscheinen lassen. Die Polizei hat deshalb schon Ermittlungen eingeleitet und Personen Gleichzeitig hatte der 19. Bug einen größeren Brand in der Kanzowstr. 23 mm Morden von Berlin   zu fofchen, wo um Mitternacht eine Tischlerei in Flammen stand, die an Lacken und Hölzern reiche Nahrung gefunden hatten, so daß auch hier mit mehreren Schlauchleitungen längere Zeit gelöscht werden mußte.

pernommen.

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Die Mahlsdorfer   Totschlagsaffäre.

Vor dem Schwurgericht des Landgerichts III   begann heute früh unter Borsitz von Landgerichtsdirektor Dransfeld   gegen den Kaufmann Hans Liebeck die Verhandlung wegen der Erichießung des vier zehnjährigen Schülers Günther Beyer, die seinerzeit unter der Spigmarte ,, der Mahlsdorfer Schülermord" wegen der poli­tischen Begleitumstände d'e Deffentlichkeit viel beschäftigte. Am 26. Mai D. 3. wurde in der Fichtenfchonung zwischen Mahlsdorf   und Dahlwik die Leiche des Schülers aufgefunden. Günther Bener lag auf dem Rüden, eine Kugel war ihm unter den Augen durch den Kopf ge­drungen, die Augen waren mit einem Tuche verbunden und auf der Bruft war ein Zettel angeheftet, auf dem stand:" Tod den Fa schisten KPD  ." In der Ecke stand erledigt am 25. Mai 1924," und auf der Rückseite war geschrieben schwarze Liste"( Mahlsdorf RBD. Eretutin). Darunter standen zwölf Namen, unter denen der Don Günther Bener, welcher mit einem Kreuz vermerkt war. Nach einiger Zeit wurde als der Täter der nicht den kommunistischen,

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sondern den völtischen Kreis en angehörende Ange stellte Hans Liebed aus Kaulsdorf   ermittelt. Auch Günther Bener hatte in den völkischen Jugendfreisen Berkehr. Die Antiage war von der Staatsanwaltschaft zunächst wegen fahrläfiger Tötung erhoben worden. Die Straftammer hat aber die Handlung als Tot schlag aufgefaßt und Liebeck hat sich demgemäß heute vor dem Schwurgericht zu verantworten.

Die Vernichtung der Straßenhändler.

Eine halbe Million soll arbeitslos gemacht werden.

Der Reichsverband ambulanter Gewerbetrei bender hatte eine große öffentliche Protestvolksversamm lung in das Lehrervereinshaus einberufen. Die Erbrosselung und Lahmlegung des gesamten ambulanten Gewerbes und die wirtschaft liche Bedeutung desselben" lautete die Tagesordnung. Houghton ( Hannover  ) sprach über die Bedeutung des Handels und schilderte daneben mit leidenschaftlichen Worten die mißliche fpziale age der Gewerbetreibenden, ihre Rechtlolig feit und wies den ihnen gemachten Vorwurf der Unzuverlässigkeit da sie auch für den ansässigen Handel in Frage kämen. Die Deutsche  entschieden zurück. Hygienische Einwände lehnte er ebenfalls ab, Volkspartei wolle die Auswüchse" bekämpfen, die Deutschnationalen den Straßenhandel überhaupt. Eine halbe million ambu­lanter Gewerbetreibender folle brotlos gemacht werden. Aus verkehrstechnischen Gründen verbiete man in Berlin  den Straßenhandel, den andere Weltstädte niemals unterbunden hätten, obwohl der Automobilverkehr dort ein bedeutend größerer fei. Soziale Gesichtspuntte ließe man völlig außer a cht; der Straßenhandel sei aber notwendig, weil er die Waren billiger abfege als der ansässige Handel. Das ihm gleichfalls zum Vorwurf gemachte Anbieten von Schund fönne man mit noch größerem Recht den ansässigen Warenhäusern machen. Aufgabe der Handels- und Handwerkskammern müßte es logischerweise sein, ihren Mitgliedern die Herstellung dieses Schundes zu verbieten. Für die Beluftigungsbranche( Rummelpläge) sprach dann Dehser ( Herford  ), der zunächst einen Ueberblick über die Entwicklung diejes Berufszweiges gab, dessen Ursprung in Indien   und China   zu finden fei. Heute wolle man den ambulanten Schausteller ausrotten, wäh­rend die großen Betriebe Unterstüßung durch den Staat finden würden. Der Rummelplaz sei aber die Bergnügungsstätte des fleinen Mannes, die man während des Krieges freilich zur Beruhi­gung des Volkes" fonzessioniert hätte. Die zwar langen, aber sehr interessanten Ausführungen beider Referenten fanden größten Bei­fall; die angeregte Diskussion ergab die Tatsache, daß die Wirtschafts­frage eine politische sei. Einstimmig wurde beschlossen, sofort ent­schlossene Abwehr zu zeigen.

Eine neue Spritaffäre.

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Zwei Drogisten und sechs Zollbeamte verhaftet. Neue Spritschiebungen sind durch die Fahndungsstelle des Grenz­30llfommissariats aufgedeckt worden. Ein Drogist Henry Ziffer hatte unter verschiedenen Namen drei Betriebe, in denen er Ros metila   herstellte. Auf jeden Namen und für jeden Betrieb erhielt er von der Reichsmonopolverwaltung die Genehmigung, von den drei Zollämtern, in denen die Betriebe lagen, vergällten Sprit zu be= ziehen. Die Zollämter lieferten scheinbar die vom Monopolamt für jeben Betrieb bewilligte vergällte Menge. In Wirklichkeit aber ver­standen es Ziffer und sein Sozius, zum weitaus größten Teil un vergällten Sprit zu bekommen, den sie an Likörfabrikanten zur weiteren Verarbeitung verkauften. Die Preisdifferenz zwischen reinem und vergälltem Sprit betrug 3-4 m. pro Liter und sie mach ten so ein glänzendes Geschäft, bis die Fahndungsstelle jetzt die Schiebungen aufdeckte. Ziffer und Jalowsti wurden verhaftet und find geständig. Sie behaupten, daß zwei 30llbeamte von jedem der drei 3ollämter ihnen gegen Entgelt behilflich ge­wesen seien. Der Trid mar der, daß in den Sprit, der vergällt werden sollte, nicht das hierzu zu verwendende Pyridin, sondern die gleiche Menge Wasser hineingegossen wurde. Die 6 Zollbeamten sollen das gegen Entgelt gewußt und geduldet haben. Sie bestreiten es, wurden aber wegen Bestechung ebenfalls verhaftet und mit Ziffer und Jalowski dem Untersuchungsrichter vorgeführt.

Neuer Abbau des Stadtrats Genoffen Dr. Herz- Spandau

Freitag, 20. März 1925

leiter M. vor das Fenster seiner Wohnung im Bauverein Huffiten­straße 4/5. Dieser Kranz erregte großes Aergernis bei dem Bureau­angestellten Hardtke( sprich rechte Hand Mumm), der dem Haus­wirt D. den Auftrag gab, bafür Sorge zu tragen, daß der Kranz vor dem Fenster verschwinde, Herr Hardtfe hätte das angeordnet". Herr Hauswirt D. betam den Bescheid, dem Angestellten H. zu berichten, falls er Luft empfände, den Kranz zu entfernen, solle er es nur selber tun... Man ließ den Kranz dann unbehelligt. Herr H. ließ sich natürlich nicht blicken. Und er hat sicherlich gut daran getan.

Zur Fahnenwoche!

Aus Anlaß der Präsidentenwahl veranstaltet die Groß- Berlinet

Barteiorganisation von Montag, den 23. bis Sonntag, den 29. März, hat die Pflicht, an diesen Tagen die Farben der Republik   zu zeigen. Schwarzrotgoldene Fahnen find preiswert beim Warenvertrieb des Reis banners Schwarz Rot Gold, Sebastian­straße 37/38, und in der Vertriebsstelle der Partei, indenstr. 3( Jugendfekretariat), zu haben. Außerdem macht die Vertriebsstelle der Partei darauf aufmerksam, daß bei ihr auch rote Parteifahnen erhältlich sind. Beide Verkaufsstellen find geöffnet: Montag, Dienstag, Donnerstag von 9 bis 5 Uhr, am Mitt­moch und Freitag von 9 bis 7 Uhr, am Sonnabend von 9 bis 4 Uhr.

Die heutigen Vorträge der Gesundheitswoche. Ueber das Thema Die Tuberkulose und ihre Be fämpfung" spricht heute in der Berufsschule, Grünthaler Str. 6-9 Dr. Dunder, in der Gemeindeschule Manteuffelstr. 7 Dr. Freund, im Lyzeum, Spandau  . Askanierring 173-174 Dr. Bal­fin, in der Körnerschule in Köpenick   Dr. Meyer. Ueber das Thema Was will die Gesundheitswoche?" spricht in der Gemeindeschule Petersburger Str. 4 Dr. Meißner, in der Ober­realschule, Mariendorf  , Kaiserstr. 17-20 Dr. Rollwig in der Gemeindeschule, Friedrichsfelde  , Wilhelmstraße, Dr. Mosbacher, im Humboldt- Gymnasium, Tegel  , Graf- Rödern- Korfo, Dr. Rothe. Ueber das Thema Die Geschlechtsfrankheiten und ihre Bekämpfung" spricht in Wilmersdorf   in der Oberreal­schule Hindenburgstr. 36 Dr. Pannwiz, in Steglitz   im Real gym­nasium Paulsenstraße Dr. Roeschmann, in Niederschöneweide   in der Gemeindeschule Berliner   Str. 31 Dr. Kreuz. Sämtliche Vor­träge finden um 7 Uhr statt.

Bolt und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, und Der Kinderfreund" liegen der heutigen Postauflage bei.

Jugendpflegelehrgang des Ortsausichuffes für Leibesübungen und Jugendpflege im Bezirt Prenzlauer Berg  . eute abend 8 Uhr in den Baraden, Danziger Str. 62. Vortrag: Die Kriterien des guten und schlechten Buches". Referent: Rektor Billi Gensch, Vorsitzender des Jugendschriften Prüfungsausschusses Groß- Berlin.

Jugendweihe in Weißenfee. 95 Kinder erhalten am Sonntag, den 22. März, vormittags 10 Uhr, in der festlich geschmüdten Gemeindefeftballe, Biftoriusstr. 28, die Jugendweibe. Mitwirkende find: Benoffin Maria& trische, Weiherede; Gen. Traute Neumann, Vorspruch; das gesamte Colle­gium musicum, Dir. Musikdirektor Rohrsdorff; und der Mozart  . Jugendchor, Chorleiter Lehrer Steffen. Die Kinder erhalten in vom Algemeinen Arbeiter Bildungsinstitut Leipzig herausgegebenes Gedentbuch des Arbeiter Elternbundes und der Arbeitsgemeinschaft der freigeistigen Verbände. Gastfarten a 60 Pf. find beim Genossen einl, Gäblerstr. 7, erhältlich.

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Konzert der Deutschen   Nothilfe. Heute, Freitag, 8 Uhr, findeftin Beethoven- Saal das fünfte Stonzert der Deutschen   Rothilfe statt. Stammerfänger Baul Bender( München  ) fingt ieder von Schubert, den Liederzyklus Dichterliebe  " von Schumann und Balladen von Loewe darunter Prinz Eugen  ". Michael Raucheisen   begleitet.

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Die Sturmkatastrophe in Nordamerika  .

26 Städte in fünf Minuten zerstört.

Der Präsident der Bereinigten Staaten Coolidge   hat die Hilfeleistung für die heimgesuchten Gebiete persönlich in die Hand genommen und dem amerikanischen Roten Kreuz den Befehl gegeben, seine gesamten Hilfsquellen für die Hilfeleistung aufzubieten. Im Sturmgebiet sind alle Spitäler überfüllt. In vielen Fällen waren die Aerzte gezwungen, die Operationen ohne Chloro­form vorzunehmen, da der Terrat an diesem Medikament erschöpft war. Ueber den Sturm selbst werden jekt näher Einzelheiten be­fannt. Das ganze 3 er störungswerf war in fünf Mi­nuten vollendet. Kurz vor Ausbruch des Sturmes war das Wetter sehr schwül, der Himmel hatte eine afcharque Farbe, plöglich trat im Besten eine schwere Wolte aus, die sich rasch vergrößerte, morauf der Sturm losbrach. Bon allen Seiten wurden nach der

Katastrophe Erirazüge und Taufende von Automobilen mit Hilfsmaterial abgesandt. Der Trans- Continentale 3ug von San Franzisco nach New York   ist in der Nähe von Annapolis   aus den Schienen geworfen worden. Die Wagen wurden wie Kartenhäuser zusammengedrückt. Die meisten Insassen wurden ge­tötet. In den Städten wurden die Straßenbahnwagen umge­worfen und die Insassen zu Tode gedrückt. Der Viehbestand ist in paffanten wurden die Kleider vom Leibe geriffen. Leichen wurden Dom Sturme Blometerweit fortgeführt. Zahlreiche der lleberlebenden sind irrsinnig geworden und irren auf freiem Felde umher. Es steht fest, daß 26 Städte in fünf Staaten fast vollkommen zer­stört sind.

In der Bezirtsversammlung Spandau   läßt die Kumpanei der Bürgerlichen nicht locker in ihren Bes mühungen, das Bezirksamt Spandau   von Sozial demokraten zu äubern". Man erinnert sich, aus welchen Gründen dort die bürgerliche Mehrheit den skandalösen Beschluß Gründen dort die bürgerliche Mehrheit den skandalösen Beschluß faßte, unseren Genossen Stadtrat Dr. Herz abzubauen. Der Rammergerichtsausschuß, dessen Entscheidung Genosse Dr. Herz an tief, machte den abbaueifrigen Sozialistenfeinden einen Strich durch die Rechnung und hob den Abbaubeschluß auf. Aber noch in derselben Sigung der Bezirksversammlung, in der diese Entschei dung des Kammergerichts zur Kenntnisnahme vorgelegt wurde, leiteten die Bürgerlichen sofort ein neues Abbauverfahren gegen den verhaßten Sozialdemokraten ein. Sie be­trieben es mit größter Eile und warteten nicht einmal den Bescheid des Oberpräsidenten in Sachen der Wiederbesetzung der Stelle ab, um den der Ausschuß der Bezirksversammlung selbst gebeten hatte. Mit größter Beschleunigung wurde der Abbau des Stadt­rats Dr. Herz auf die Tagesordnung gesetzt, noch ehe vom Genossen Dr. Herz die nach der Personalabbauverordnung erforderliche Er flärung hierzu vorlag. Die Bürgerlichen der Bezirksversammlung haben jetzt, gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, den Beschluß gefaßt, unseren Genossen Dr. Herz zum zweiten Male und endgültig abzubauen. Es versteht sich von selber, und Mädel bei unserer Frühlingsfeier mitwirken, die vom nächsten Montag daß unser Genoffe gegen den Standal dieses neuen Abbaubeschlusses aufs neue den Ausschuß des Kammergerichts an­rufen wird.

Die Kranzschleife.

Der Friedensbund der Kriegsteilnehmer" hatte die Nieder. legung eines Kranzes zum Gedächtnis der Märzgefallenen am 18. März auf dem Friedhof am Friedrichshain   beschlossen. Die Schleife trug die aufreizende" Inschrift: In Eurem Geiste raftlos weiterzufämpfen für Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Bahrhaftigkeit ge. loben wir! Friedensbund der Kriegsteilnehmer." Um den am 17. März gelieferten Kranz frisch zu erhalten, hing ihn der Bundes­

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