Zur Erinnerung an den Kampf um Oberschlesien , der vor vier Jahren in der am 20. März 1921 vollzogenen Bolts. abstimmung über Oberschlesiens Schicksal einen Höhepunkt er. reichte, veranstalteten die Bereinigten Verbände heimattreuer Oberschlejier in Berlin am Sonntag eine Gedenkfeier. In der Liebe zur Heimat können alle Volksgenossen ohne Unterschied der Parteien fich zusammenfinden, doch eben deshalb sollte man bei solchen Ver anstaltungen jede militaristisch- chauvinistische Färbung zu vermeiden sich bemühen. Bei der Feier wirkten mit der Erdiche Männergesang verein, das Musikkorps der Kommandantur Berlin und als Ehrengeleit der Fahnendeputation heimattreuer Verbände eine Schar von Mädchen, die in ihren weißen Kleidern mit gelbem Schärpen chmud die Farben Schlefiens zeigten. Der Festredner, Geheimer Oberregierungsrat Prof. Kühnemann- Breslau, ließ in die berechtigte Trauer um den Verlust wertvoller Teile des Deutschen Reiches ein unberechtigtes Loblieb auf den deutschen Militarismus hineinflingen und rief aus:„ Der deutsche Militarismus war der Friede, der französische Militarismus ist der Krieg!" So richtig der zweite Teil dieses Ausspruches ist, so falsch ist sein eifter. Ber das nicht schon gemußt hatte, den tönnte und müßte der hinter uns liegende Krieg endlich darüber belehrt haben. Gerade in den Dom Deutschen Reich losgerissenen Gebieten weiß man aus bitterster Erfahrung, mohin der deutsche Militarismus uns geführt hat.
Ueberfall auf eine Frau im Vorortzug.
Am vergangenen Sonnabendabend um 49 Uhr wurde eine Frau im Abteil 3. Klasse des Vorortzugs 959 auf der Fahrt Don Rangsdorf nach Dahlwig von einem Reifenden überfallen, ihrer Handtasche mit Inhalt beraubt und am Halse gewürgt. Auf ihre Hilferufe sind aus dem Nachbarabteil ein Herr und eine Dame zu Hilfe gelommen. sprang der Täter aus dem fahrenden Zuge. Es ist anzunehmen,
Beim Erscheinen derselben
baß der Täter sich hierbei verletzt hat. Er wird wie folgt beschrie.
ben: Größe etma 1,60 Meter, Bekleidung graugrüner Militärmantel und grüner Hut. Für die Ergreifung des Täters und für fachdienliche Angaben, die eine ftrafrechtlicher Berfolgung ermög lichen, ist von der Reichsbahndirektion Berlin eine Belohnung von 500 M. ausgesetzt worden.
Oberbürgermeister a. D. Wermuth vollendet heute fein fieb. gigites Lebensjahr. Wermuth, der frühere Staatssekretär des Reichsschazamtes, wurde 1912 zum Oberbürgermeister von Berlin gewählt. In den Ruhestand trat er 1920.
Neber Gesundheitspflege des Kindes in Schule und Haus spricht Ben Dr. 2oewenstein am Dienstag, 24. März, abends 18 Uhr, in der Schulaula der 213. Gemeindeschule, Christburgerstr. 14/15, in einer gemein famen Elternbersammlung der 204. und 213. Gemeindeschule.
Urbellsgemeinschaft der Kinderfreunde. Die Gruppen werden gebeten, die neuerschienene Kinderzeitung Kinderfreund" in unserem Büro, Lindenstraße 3, 2. of I., II Tr.( bet Genoffin Todenhagen) abzuholen.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
14. Rreis Reufölla. Abteilungsleiter! Heute( Montag) abend: Material abholen im Parteibureau. 15. Kreis. Abteilungen 103-104. Die Genossen müssen sich heute abend an der öffentlichen Versammlung in Johannisthal , Bürgerpart, beteiligen. 17. Abt. Seute 72 Uhr: Funktionärkonferenz bei Dofe, Norbhafen 6. e Bezirks ührer müssen erscheinen.
53. Abt. Charlottenburg Dienstag, abenbs bon 7-10 Uhr Funktionärtonferenz bei Lur. Um 10 Uhr alle Genossen bei Schweikert, Erasmusftr. 2 bzw. bei Bug. Suttenstr. 26.
81. Abt. Friedenan. Die Mitgliederversammlung am 25. März fält aus. Beteiligung aller Genoffen an der Rundgebung im Sportpalast. 91. Abt. Neukölln. Seute abend 7%, Uhr: Seiterer Abenb fie bie grauen bei Bildide, Karlsgarten- Ede Fontaneftr. Gäfte herzlich willkommen.
162. Abt. Baumschulenweg. Der Frauenabend findet erst am Montag, 30. März,
ftatt, nicht heute obend
Schöneberg Friedenau . Die Arbeitsausschussigung des Rulturfartells muß um einige Tage verschoben werden. Näheres wird durch Einladung mitgeteilt.
Derträge, Vereine und Versammlungen.
Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Gefchäftsstelle: Berlin S. 14. Sebaftianfte. 37/38, Sof 2 It. Rameradschaft Mitte. Die Kamerabschaft trifft sich am Dienstag vormittag bei der Beerdigung des Stameraden Biermann, am Eingang des Friedhofes in Weißensee, Lothringer Str. nicht um 10% Uhr, fondern um 11% Uhr.
Sport.
Rennen zu Mariendorf am Sonntag, den 22. März. 1. Rennen. 1. Noordwyk( N. Hartfeil), 2. Dompfaff I( 2. Beiß), 3. Blaumeise( G. Lautenberg). Toto: 1410. Plaz: 14, 16, 15: 10. Ferner liefen: Torrero, Baron Tregantle, Gladiator I, Baula Bingen, Coriolanus, Dcean Girl, Barillia D., Geisha, Inventur, Manila I, Dolina. 2. Rennen. 1. Broschüre( J. Mills), 2. Starbella( Ch. mins), 3. Kurgast( m. Schleusener). Zoto: 37: 10. Blaz: 13, 12, 15: 10. Ferner liefen: Dichtung, Morgentan, Dolerit, Dunajec , Haraldus B., Mantua , Draga Watts, Linscott jr., Rinofönigin.
3. Rennen. 1. Edinhard( W. Rösler), 2. Fiscus( M. Barbain), 3. Jeffries jr.( G. Perf). Toto: 52: 10. Blat: 13, 76, 36: 10. Ferner liefen: Mabel, Stapellauf, Hadamar , Barometer, Fürst, Odessa, Zeitgeist. 4. Rennen. 1. Lucullus( Ch. Mills), 2. Prinz Magowan( Ed. Mills), 3. Baron Agworthy( J. Mills). Toto: 34: 10. Plaz: 16, 43, 18: 10. Ferner liefen: Handfeft, Ballonkönigin, Francisco, Precious Batts, Bebra, Gamein.
5. Rennen. 1. Allene( Jauß jr.), 2. Federnelle( Snöpnabel jr.), 3. Klärchen M. Toto: 35:10. Blaz: 15, 16, 22: 10. Ferner liefen: Martha III, Dollyfa, Baron Batts Manzanares, Minz, Alud .
6. Rennen. 1. Alice Root( Ch. Mills), 2. Marcel( S. Mills),
3. Lord Ellerslie( Großmann). Toto: 14: 10. Play: 14, 24: 10.
7. Rennen. 1. Sudan ( Ch. Mills), 2. Rönigsabler( G. Lautenberg), 3. Buchdruder( Großmann). Toto: 30: 10. Blag: 14, 16, 14: 10. Ferner liefen: Damson Watts, Sapitain Halle, Kazbach, Binnie, Wafferlauf.
8. Rennen. 1. Interpellant( Ch. Mills), 2. Fafner J.( H. Schleu fener), 3. Sybill( F. Schulz). Soto: 25: 10. Plat: 18, 30, 28: 10. Ferner liefen: Prinzeß Bertha, Tafna, Ludmill I, Gabiac Arworthy, Dthello IV, Billy I, Falter, Ebonit.
Reichshallen Theater Allabend! 8 U. u. Sonntags nachm.3 Uhr
Steffiner Sänger
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Sport- Müller Nachm. halbe Preise, volles Progr Dönhoff- Brett'i: Das Lenz- Programm! Anf. 7, U. Sonnt. 5%, U.
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Novitäten Spielplan. Sonnt. 31 halbe Prelse. Rauchen gestattet
Theater am Kotibusser Tor. Tägl. 8 Uhr und
Sonntag nachm. Ubr
Elite- Sänger.
Fabelhaftes März- Programm!
4
39 Mark
echt Eiche
Gewerkschaftsbewegung
Von den rumänischen Gewerkschaften.
Aus Butareft wird uns geschrieben: Großrumänien in seiner neuen Gestalt ist das europäische Land, das am unmittelbarsten den llebergang vom Otzident zum Orient darstellt. Und die Arbeiterbewegung sieht man hier durchaus als eine Je weiter wir also nach Westen vor westeuropäische Sadje an. bringen, um so deutlicher erkennen wir ihre Spuren. In einem Hinterhause, armselig und zerfallen, nach europäischen Begriffen längst abbruchreif, über morsche Stiegen flettert man in eine geräumige Dachfammer. Darin zwei Tische und eine Bant. Das ist die Zentrale der rumänischen Gewerkschaften in Cluj ( Klausenburg ). Es ist auch Parteizentrale für Siebenbürgen und Redaktion zweier Wochenblätter. Ein Sefretär, zwei Mitarbeiter und drei Genoffinnen, die gelegentlich helfen das ist der ganze Verwaltungsapparat. Das ist eine Märtyrerarbeit hier," sagen die Genossen, aber mir stehen nicht auf verlorenem Posten. Uns gehört die Zukunft." wir stehen nicht auf verlorenem Bosten. Uns gehört die Zukunft."
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Arbeiter, Republikaner Berlins !
Morgen und folgende Tage müssen alle Freunde und Anhänger der Republik die schwarz- rot- goldene Flagge zeigen.
Heraus mit den Fahnen der Republik ! Heraus mit dem roten Freiheitsbanner!
Seit einem Jahre sind die rumänischen Gewerkschaften der Amfter damer Internationale angeschlossen. Zuvor hatte eine Spaltung stattgefunden. Die Kommunisten traten aus und bildeten eine eigene Gewerkschaft, die„ Einheitlichen". Jetzt zählen sie 8000 Mitglieder. Es gibt auch noch gelbe Gewerkschaften mit start faschistisch- nationa liftischem Einschlag. Sie sind gerade in Auflösung und hatten es nur auf 7000 Mitglieder gebracht. Dagegen haben die Amsterdamer doch mit 40000 Mitgliebern entschieden die Führung. Allerdings, wie gering ist diese Zahl gegenüber der Tatsache, daß es noch etiva 700 000 unorganisierte Arbeiter
gibt. Eine eigentliche Arbeiterbewegung gibt es nur in den Bro. vinzen, die, einst zu Ungarn gehörig, fich noch die Tradition der alten zentralisierten österreichischen Bewegung bemahrten. In Altrumänien gab es viele hoffnungsvolle Anfäße, aber auch ebenso viele niederschmetternde Zerstörungen. Im rumänischen Im rumänischen Arbeiter stedt noch unmittelbar der Landproletarier, den es eben erst zur Stadt trieb. Er hat nie lesen und schreiben gelernt Seine Bedürfnisse gingen nie über den landesüblichen Balutis hinaus. Die orthodore Priesterschaft und der Bojare als Grundherr züchteten in ihm nechtgeist und Berdum mung. Er ist zumeist zur Farbrifarbeit untauglich, da er unfähig ist, Maschinen zu folgen. Langsam fügt er sich erst ein. Dann kommt er fich reich vor bei seinem allerfärglichsten Lohn, nur weil er Bargeld hat, was ihm ein gewaltiger Fortschritt dünft gegenüber der Naturalwirtschaft auf dem Lande. Geld ist aber seiner Meinung nach mir zum Trinken da. So verfommt er in
Alfohol, Syphilis und Analphabetentum.
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ber
Einige raffen sich auf und werden revolutionär. Aber ungeschult, fügen fie fich in feine Organisation ein. Sie laufen irgendeinem Führer" nach, der sie dann verrät, wenn er es zum Abgeordneten mandat brachte, oder sonst landesüblich durch Batschisch gewonnen murde. So merden fie revolutionäre Raufbolde, Syndikalisten, Anarchisten. Sie brennen leicht auf in Begeisterung wie ein Stroh feuer, aber der alte zähe Troß, der unermüdliche Glaube, vererbt burch Generationen, fehlt ihnen. So ist es noch nie gelungen, im Betroleumgebiet auch nur länger als ein Bierteljahr eine Organifation zu halten. Die besten Kräfte wurden dort eingesetzt gebens! Der einzige fefte Stamm find jegt 7000 organisierte Dodarbeiterin Constanza am Schwarzen Meer. In Bufareft erscheint für die vereinzelten Splitter in Altrumänien eine Wochenschrift als Partei und Gewerkschaftsblatt Lumea Nona". In der Dobrudscha und Bessarabien ist überhaupt an Organisation nicht zu denken. Dieses armselige Landproletariat Europas liegt berart barnieber, daß es einzig in Räuberdasein und Banditenüberfällen halbboljchemistischer Natur seinen revolutionären im Banat um einen deutschen , in Siebenbürgen um einen Drang auslebt. Dagegen fonzentriert sich in der Butowina und ungarischen Kern von Genossen allmählich ein fampfesfreudiges Proletariat, das vor allem über eine gute Organisation ver fügt. Dieses nationale Mischgebiet mit seiner alten historischen Bedeutung hat auf die einheimischen Rumänen entschieden eine fördernde Wirkung ausgeübt, so daß sie jetzt ihren Landsleuten im Altreich weit voraus sind. In den Arbeiterorganisationen entstehen trog aller nationalen Verschiedenheit keinerlei Reibereien. In der Bukowina und dem Banat erscheinen zwei deutsche Tages= zeitungen, die Arbeiterzeitung" in Temesvar und der Borwärts in Czerno mig. Bei der engen Verbindung Don Partei und Gewerkschaft sind sie auch für diese von großer Bedeutung. In Cluj erscheinen zwei Wochenzeitschriften, die Nepa 8ava für die ungarischen und die Tribuna Sozia lift a für die rumänischen Genoffen Siebenbürgens .
Die Gewerkschaften Rumäniens stehen in schwerem Kampf gegen die nationalistischen Monopolgefeße der Regierung. Diese ordnen oronen an, baß in allen Industrieunternehmungen mindestens 60 Proz. des Kapitals in rumänischen Händen sein muß. Dadurch ist eine Industriekrise fondergleichen
entstanden. Die Teuerung infolge mizernte und torrupter Handelspolitik nimmt unaufhörlich zu. Die Arbeitslosigteit
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wächst von Tag zu Tag. Wohl gibt es eine Arbeiterschutzgesetzgebung, aber von ihr gilt der Ausspruch des Sekretärs des Internationalen Arbeitsamts, Thomas, anläßlich seines letzten Besuches in Bukarest : ,, Rumänien steht an der Spize der Länder, die ver sprechen. Es verspricht alles, was man von ihm verlangt und unterschreibt jedes Papier, das man ihm vorlegt. Wie gut wäre es aber, wenn es all das halten würde, was es jo leicht verspricht!" Der Achtstundentag ist troß geseglicher Anordnung nur in den größeren Betrieben durchgeführt. Dort ist es zumeist Wie enorm aber die auch zu Tarifvertragsabschlüssen gekommen. Ausbeutung ist, dafür das Beispiel, daß in den siebenbürgiichen Kohlen- und Erzbergwerfen heute der gelernte Arbeiter 25 bis 30 Lei täglich bei achtstündiger Arbeitszeit verdient.( 1 M. zirfa 50 Lei.)
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In den Karpathenländern breitet sich auf einer reichhaltigen Rohstoffbafis eine blühende Industrie aus, die, wenn erst ausländisches Kapital ins Land strömen wird, zweifellos einen unges heuren Aufschwung erleben wird. Es ist hier für die europä ische Arbeiterschaft von entscheidender Bedeu tung, daß die billigen Arbeitskräfte dieses Landes nicht in Kon turrenz zu den mesteuropäischen Arbeitermassen gestellt werden. Das vereinigte mefteuropäische Rapital wird sich bald auf diese Länder Südosteuropas stürzen, die es sich mit allen Mitteln tolonifieren wird. Hier gilt es für eine wahrhaft internationale Gewerkschaftspolitik auf der Hut zu sein und die Genossen Rumäniens auf ihren einsamen Boften mit moralischer und organisatorischer Kraft zu unterstüßen in den schmeren bevorstehenden Rämpfen.
Holzpantinenverbot.
Holzpantinen find für manche Arbeiter die zmedmäßigste und vor allem billigste Fußbekleidung. Deshalb trugen auch die ausmädchen im Weinhaus Rheingold beim Scheuein und Reinemachen Holzpantinen. Manchmal mußten die
mädchen burch Räume, gehen, deren Fußböden mit wertoolen Seppichen belegt find, für die es gewiß nicht zuträglich ist, wenn
in Holzpantinen stedende Füße über sie hinschreiten. Die Diref= tion verbot den Mädchen, Holzpantinen zu tragen. Nicht nur mit Rüdficht auf die Schonung der Teppiche, sondern auch werden, wenn es der Zufall fügen sollte, daß Gäste einem Mädchen aus Besorgnis, das Renommee des Hauses tonne geschädigt in Holzpantinen begegnen. Nun ist ja ein Berbot dieser Art leichter auszusprechen wie auszuführen. Für die Mädchen, die neben freier Station einen Bohenlohn von 8 m. beziehen, ist die Frage der Fußbekleidung eine schwerwiegende kosten: frage. Ein Baar Holzpantinen für 2 m. halten einige Monate, während ein Baar Lederschuhe für 10 bis 12 m. bei den Arbeiten, um die es sich hier handelt, in zwei Wochen schon reparaturbedürftig cder gar unbrauchbar werden. Trogdem fügten sich die Mädchen, um ihre Stellung nicht zu verlieren, dem Pantinenverbot und Nur eine von ihnen, die nur arbeiteten in Lederschuhen. ein Paar Schuhe befaß und nicht Luft hatte, diese in Dienst der Firma Aschinger zu ruinieren, erschien auch nach dem Verbot in Holzpantinen. Das erregte den Generaldirektor ohnert derart, daß er das Mädchen mit gemeinen Schimpfworten traftierte und ihre Entlassung berDie Entlassene strengte eine Beleidigungsflage fügte. gegen den Generaldirektor an und, nachdem sich der Betriebsrat ohne Erfolg um ihre Wiedereinstellung bemüht hatte, forderte sie diese durch Klage beim Gewerbegericht.
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Durchaus zutreffend jagte die Klägerin, wenn die Firma Aschinger 3 ehntausende von Mart für Anschaffung neuer Teppiche ausgeben fonnte, und wenn es ihr um die Schonung derselben zu tun ist, dann fann sie auch das läge ja in den 12 Hausmädchen Arbeitsihrem eigenen Interesse schuhe liefern und so die Pantinen beseitigen. Darauf er widerte der Bertreter der Firma: Die Mädchen gehen ja außerhalb des Hauses in Ladschuhen und feidenen Strümpfen, also erlauben es ihnen ihre Mittel auch, bei der Arbeit Lederschuhe oder Sandalen zu tragen. So wenig wir unseren Röchen gestatten würden, in Ünterjaden zu arbeiten, so wenig fönnen wir es dulden, daß die Mädchen im Hause in Holzpantinen herumlaufen.„ Wer sich unseren Anordnungen nicht fügt, der wird ent laffen."
Das Gericht riet dem Vertreter der Firma dringend, sich mit der Klägerin dahin zu einigen, daß fie, vielleicht in einer anderen Abteilung des Betriebes, wieder eingestellt werde.
Einige Tage nach dem Termin ist denn auch eine Berein. barung zwischen den Parteien zustande gekommen. Die Klägerin nimmt die Beleidigungsflage gegen den Generaldirektor zurüd und mird in der Küche weiter beschäftigt, wo sie Solzpaniinen tragen darf, denn dorthin bringt nicht das Auge von Gästen, die an dieser Fußbekleidung Anstoß nehmen tönnten.
Aufhebung polnischer Gewerkschaften. Warschau , 23. März.( Eigener Drahtbericht.) Auf Anordnung Solz - und Naphtaindustriearbeiter aufgelöst worden. der Behörden find in Czenstochou die Gewerkschaften der Leder
Oslo , 23. März.( Tul.) Der norwegische Konflitt ist jetzt beigelegt. Die neuen Uebereinkommen beruhen in der Hauptsache auf einer Erhöhung der Löhne von neun Prozent, die ungefähr der Preissteigerung entspricht.
G.
Achlang, Zimmerer! Bei der A... für Haus- und Fabritbau, Berlin , Dessauer Straße 38, wird in Neukölln auf der Baustelle Ziegrastraße wegen Lohndifferenzen gestreift. Josef Kolodziej, Neukölln, Kaiser- Friedrich- Straße 99/100, sucht für die Baustelle Streitbrecher. Kolotziej will Zimmermann sein und noch mehr Arbeitsstellen haben. Kameraden, die Baustelle Biegrastraße sowie alle Arbeitsstellen, die Kolodziej hat, sind gesperrt. lebt Solidarität mit den Streifenden.
Zentralverband der Rimmerer. Behitelle Berlin u. Umg. Berantwortlich für Bolitik: Eraft Reuter: Wirtschaft: Arthur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : K. S. Dölder; 2otales und Sonstiges: Fris Rarstäbt; Anzeiger: Th. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts.Berlag 6. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruderet und Berlaasanstalt Baul Ginger u Co. Berlin GB 68. Lindenitrake 3.
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