Mag auch die Organisation ber Kommunistischen | Internationale noch weiter ihr Leben fristen, der Geist, den sie befeelte, die Idee, die ihr feuriges Leben einhauchen sollte, ist tot. Das Experiment ist zu Ende. Bald kommt die Stunde des Rechnens! Bald werden die enttäuschten und nun der Berzweif lung preisgegebenen Massen sich fragen: wie teuer haben wir das Experiment die Arbeiterschaft der Welt, die internationale fozialistische Bewegung bezahlen lassen? Das Experiment ist zu Ende. Es ist aus, aus, aus.
Bäre dies ambers, fo forten die demokratischen Länder weber Muffolinis Regierung in Italien , noch das Horthy- Regime in Ungarn anerkennen. Ebensowenig ist die Anerkennung Sowjet rußlands durch eine ausmärtige Macht ein revolutionärer oder fonterrevolutionärer Aft. Sie ist einfach eine Frage der Handels beziehungen. Im Interesse der Zukunft Rußlands und zum Wohle des Friedens und des Gedeihens der ganzen Welt muß Rußland so schnell und fo umfassend als möglich in den internationalen Gedankenaustausch mieder eingegliedert werden.
Aus! Was bleibt, was in Deutschland bleibt, ist die Agonie Die Ausführungen des Genossen Abramowitsch, die in einer Partei, die den Himmel zu stürmen vorgab und nun der Frage der Stellung zum russischen Kommunismus die ins Nichts versinft. Was bleibt, find die Zudungen des Bahn Grenzlinien nach rechts und links scharf ziehen, sind nicht nur wiges im Todeskampf. Was bleibt, ist die Berzweiflung, die geeignet, manche auch in Barteifreifen auftauchenden Unflar fich gegen alles, vor allem aber gegen die Massen in den geheiten in bezug auf die russische Frage zu beseitigen, fie geschloffenen Organisationen der Arbeiterschaft mendet. Die winnen auch eine enorme prattische Bedeutung tommunistische Bewegung in Deutschland mündet aus in zwei angesichts der Wandlungen, die fich in letzter Zeit, unter dem Endpunkte: in die Sefte und ins Berbrechen. Drud ber bäuerlichen Opposition, in Rußland anzubahnen scheinen.
Der Glaube an die Weltrevolution ist dahin. Moskau hat ihn zerbrochen. Nun heißt es die verzweifelnden Maffen für die sozialistische Erkenntnis zu gewinnen, fie einzubeziehen in die Massenpartei des arbeitenden Boltes, sie zu erziehen, daß fie fich von der Jagd nach trügerischen Jufionen ab wenden und Erlösung suchen nicht durch ein meltrevolutionäres Wunder, sondern durch eigene Arbeit und Kraft und Pflichterfüllung.
Sozialisten und Kommunisten in Rußland . Was verlangen die russischen Sozialdemokraten?
In einem Artikel, den ber jetzt in Amerika meilende
Führer der russischen Sozialdemokratie, Genoffe R. Abra mowitsch in dem New Yorker sozialistischen Organ ,, Nem Leader" veröffentlicht, wird in furzen Zügen das politische Brogramm unserer russischen Genoffen formuliert. Es heißt in dem Artikel:
Die russischen Sozialisten und besonders meine Partei menden sich nicht gegen den Boische wismus, weil er ihnen etwa zu fozialistisch ist, sondern um Gegenteil, meil er trotz seiner radikalen Phraseologie reaktionät ist und gegen die Interessen der arbeitenden Klassen wirft
Wir sind der Ueberzeugung, daß die russische Revolution der Natur der Dinge nach eine jozialistische Revolution weder mar, roch sein fonnte. Ihre Hauptaufgabe, gleich der der großen Fran zöfifchen Repolution, war der Sturz der feudal- aristokratischen Monarchie und die Durchführung der Agrarrevolution im Interesse von hundert Millionen Bauern. Diese Aufgabe hat sie erfüllt. Der Bürgerkrieg ist vorbei. Was Rußland jegt braucht, ist nicht eine Politik der Zerstörung, sondern ein Programm der auf. bauenden Demokratie, die trotz aller ihrer Mängel für Rußland doch den größten Fortschritt und eine notwendige Entnicklungsstufe darstellt. Politische Freiheit ist jetzt für Rußland , und insbesondere für die russischen Arbeiter, eine un bedingte Lebensnotwendigkeit
Bir ruffischen Sozialisten streben jedoch nicht einen gewaltsamen Sturz der russischen Regierung an. Wir bemühen uns im Gegenteil, neues Chaos und neuen Bürgerkrieg zu ver meiden. Unser Ziel ist, die notwendigen Reformen auf fo friedlichem Bege als nur immer möglich zu erlangen, insbe
sondere durch den politischen Drud der arbeitenden Bevölkerung. Darum sind die Sozialisten aller Schattierungen, einschließlic; Der georgischen. bereit. die Stellung einer legalen Oppp sition mit Bresse , Rede- und Bersammlungsfreiheit innerhalb des Rahmens des Somjetsystems zu akzeptieren.
Bon diesem Gesichtspunft aus tritt unsere Barici unermüdlich fir die Anerkennung Sowjetrußlands durch die aus märtigen Mächte ein. Wir haben stets die Intervention fremder Regierungen in unserem Land befämpft, und in der Tat bedeutet rechtliche Anerkennung den Verzicht auf die Politik der Einmischung in die inneren Angelegenheiten Rußlands .
Diplomatische Anerkennung bedeutet dagegen feinerlei moralische Gutheizung der Regierung, die man anerkennt.
Arbeiter! Parteigenossen!
Der schwarzweißrote Rechtsblod präsentiert in Dr. Jarres den Platzhalter für den ersehnten Monarchen. Wir rufen zum Kampf für die Republik auf.
Unter dem alten 48er Barrikadenbanner und unter unjerem roten Banner wollen wir fiegen. Zeigt unseren schwarzrofgoldenen Fahnen heraus!
Gegnern die Symbole der Freiheit: alle toten, alle Der Bezirksvorstand.
Gemeinschaft der Lügner.
644
Wenn sie im Kot sich finden, verstehen sie sich gleich Die Steigbügelhalter der Reaktion, als welche die Kommunisten in unbewachten Augenblicken sich selbst bezeich nen, helfen ihren Verbündeten von rechts nicht nur in den Parla menten, fie fangen auch getreulich die Schmuzbälle auf, die von jenen geworfen merden, um die Sozialdemokratie zu verleumden.
Ein besonders fennzeichnendes Beispiel dafür liefert heute das Berliner Mostomiterblatt. Es entnimmt einem Papier, das es selbst als ein ich mußiges antisemitisches Revolverblatt" bezeichnet, die folgende Notiz, die es als wahr unterstellt: Bor den Reichstagswahlen 1920 wurde dem sozialdemo fratischen Parteivorstand in der Lindenstraße ein Gelb patet fratischen Barteivorstand in der Lindenstraße ein Gelb patet mit der für die damalige Zeit bedeutenden Summe von 250 000 m. überbracht. Dieses Gelb stammte von Hugo Stinnes . Das war den Leuten in der Lindenstraße betannt, und doch quittierte Herr Braun dankbar und schmunzelnd für den ansehnlichen Bazen Geldes."
Aus dieser Notiz, die aus einer von der Roten Fahne" selbst als schmutziges antisemitisches Revolverblatt" bezeichneten Quelle stammt, folgert das Kommunistenorgan, die Sozialdemokratie habe „ aus den Händen von Hugo Stinnes gefressen". Die ganze Geschichte ist ein ungeheurer Blödsinn, der durch die Fälscherabsichten seiner Urheber bösartig wird. In Birt lichfeit hat der Parteivorstand vor den Reichstagswahlen 1920 tatfächlich einmal einen Betrag von 250 000 02. erhalten, aber nicht non Sugo Stinnes, fondern von Herrn Erdmann, dem Inhaber der Berlagsanstalt Aufbau und Werden. Erdmann hat sich immer als sehr vermögender Partei genoffe bezeichnet. In feinem Berlage erschienen Werte von Heinrich Strobel u. a Es lag also gar fein Grund vor, das Geld von einem Barteigenossen zurüdzumeisen, um so weniger, als der Geber auf die Erklärung des Genoffen Dr. Adolf Braun , daß feinerlei Bebingung über den Bermendungszwed angenommen würden, ausdrüdlich zustimmte.
Später brachte der Parteiporftand in Erfahrung, daß die von Dr. Adolf Braun ausgestellte Quittung von dem Geldgeber als Empfehlung an anderer Stelle vorgezeigt worden sei. Er ließ Erd
015
mann fofort zu fich tommen, machte the auf das Unguläffige einer derartigen Verwendung aufmerksam und forderte Sicherung, daß ein derartiger Unfug nicht wieder vorkomme, die Rüdgabe und Bernichtung der Quittung. Die Quittung wurde auch abgeliefert und vernichtet. Ob Herr Erdmann mit Stinnes Beziehungen hatte, war dem Parteivorstand unbekannt. Es wurde auch nicht vermutet, daß Stinnes für den Kampffonds der Sozialdemokratie irgendeinen Betrag spenden würde. Eine so perverse Erfindung mußte erst nach dem Tode von Hugo Stinnes auftauchen.
Worauf es der Gemeinschaft der politischen Lügner anfommt ist. daß fie den Namen des jozialdemokratischen Kandida ten zur Präsidentschaftsmahl, Genoffe Dito Braun, mit der Geldgeschichte in Verbindung bringen wollen. Deshalb sprechen sie nur von Herrn Braun". Daß Dito Braun zu jener Zeit preußischer Minister war und deshalb mit der Kaile ber Bartei garnichts zu tun hatte, liegt auf der Hand. Aber den Gejellen, die das neue Bubenstüd ersonnen, ist natürlich auch ganz genau bekannt, daß nicht Otto Braun , sondern der Genosse Dr. Adolf Braun, der noch heute dem Parteivorstand angehört, jene Quittung ausgestellt hat. Das schmußige antisemitische Revolverblatt fälscht und das Organ Thälmanns und Ruth Fischers übertrifft es noch, indem es die Fälschung vergröbert.
Sie verstehen sich sofort, wenn sie sich nur in der Goffe finden....
Monarchie und Republik . Eine geschichtliche Feststellung zum Magdeburger Prozen
Der frühere Reichskanzler Fehrenbach hat gestern als
Beuge im Magdeburger Brozeß befundet, Ebert habe ich nicht
lenge por der Novemberumwälzung damit abgefunden, daß Deutsch land auch nach der Abdankung des Kaisers und des Kronprinzen, die er schon damals forderte, Monarchie bleibe. Und zwar hätte der älteste Sohn des Kronprinzen, damals beinahe noch Säugling, zum Raiser unter einer Reichsverweserschaft ausgerufen werden follen.
Die Betundung, die nichts Neues enthält, ist richtig. Eberts Bestreben mar, Deutschland nach der Niederlage, die Ludendorff damals eingestanden hatte, mit möglichst geringen Erschütterungen emem erträglichen Frieden entgegenzuführen. Vor allem galt es. über die Katastrophe hinweg, die Einheit des Reiches zu
erhalten.
Im Norden hatten sich die Hohenzollern so unpopulär gemacht, daß er zur Republik reif mar. Weniger klar lagen die Dinge im Süden, wo die Dynastien meniger großfpurig aufgetreten waren und daher auf dem Lande und bei dem Kleinbürgertum Sympathien genossen. Rief aber der Norden die Republit aus und blieb der Süden monarchistisch, dann war die 3erreißung des Reiches und vielleicht ein Krieg zwischen Deutschen und Deut schen da.
Es lagen also sehr triftige Gründe dafür vor, in der damaligen überaus fritischen Situation die Frage der Staatsform nicht übers Anie zu brechen. Selbstverständlich war, daß die parlamenta rische Demokratie die fommende Regierungsform Deutsch lands sein mußte, ihr Sieg war damals auch nahezu schon vollendet. Die Frage war nur, ob die fünftige Berfassung Deutschlands mehr iener Englands und Schwedens gleichen follte oder jener Frant. reichs und der Vereinigten Staaten .
Da tam am 7 November die Ausrufung der Republif in München , für die Republit auch im Norden war die Bahn frei. Jezt mar die Republik die Einheit, und seitdem ist jeder Versuch einer monarchistischen Restauration ein Angriff auf das, was Ebert durch seine vorsichtig abwartende Politik gerettet hatte, auf die Einheit des Reiches. પ auf die Einheit des Reiches
befchloffen, die Bolisidule in der Sandgaffe, in bez Ebert- Schule in Heidelberg . Der Heidelberger Stadtrat hat der verstorbene Reichspräsident in der Jugend feinen Unterricht genossen hat, Ebert- Schule zu benennen.
Der neue Polizeipräsident in Halle. Der neue Bolizeipräftben: Degle ist in Halle eingetroffen und wird in den nächsten Tagen sein Amt antreten.
Söhne haben bewiesen, daß sie auch in der übertragenen geistigen schütternd in dem Lied: Bata jeht uffn Strich, mutta jeht ujjn
0 alte Burschenherrlichkeit... Bebeutung bereit find, den Befehl jenes verrückten Phantaften Strich, Iroßmutta fann nich mehr, un ich bürf noch nich"; ba finb
Bon Hans Bauer.
1848. in dem„ tollen Jahr", da waren es nicht zuletzt die beutschen Stubenten, die in aller Unbestimmtheit der Zielsetzung, in aller Verworrenheit der Planfirierung, nach der das neue deutsche Haus gebaut werden sollte, im Herzen den großen Freiheitswillen trugen, die Leidenschaft für die bessere Zukunft. Sie standen mut den Arbeitern auf den Barrikaden und ihre Fahne war nicht das eindeutige Rot der Klassenüberwindung zwar: das fonnte es nicht jein, aber doch das Schwarz- Rot- Gold der bürgerlichen Demotraite, der ehrlichen Bolksliebe, des brennenden Hasses gegen monarchistische Souveräne.
Die Studenten von heute wünschen nicht, an die Freiheits sehnsucht ihrer Bäter erinnert zu werden. Sie haben fie vergessen. Sie ist aus ihrem Herzen, aus ihrem Gedächtnis gejätet. Manchesmal allerdings noch nicht aus ihrem Banuer. Dort fristet sie dann ein allenfalls toleriertes Dasein aus Tradition. Bis zur Revolution machte das hingchen. Die Sinn der schwarzrotgoldenen Fahne war ja da gemeinhin schon gar nicht mehr geläufig, mar von sieben Jahr zehnten deutscher Untertanengesinnung verschüttet morden. Es machte sich sogar recht gut, menn der Bursch über seinem underbindlichen Gesuchtel mit hohlen Freiheitsworten das Banner von 1848 wehen und feinen Menschen merken ließ, daß die Freiheit, mie er fie anffaßte, eine ganz andere geworden war als die, die feine Bäter gemeint hatten. Aber da erinnerte sich die Revolution des schwarzrotgoldenen Ideals und zog die herabhängenden Farben mieder hoch. Die Studenten mit dem schwarzratgoldenen Banner, wenn auch nicht mit dieser Gesinnung, wurden nervös. Eine Zeit lang ertrugen sie die 3wiespältigkeit von Wesen und Farbe. Sie beutelten und interpretierten. Sie glaubten wohi auch, daß es nicht gar jo lange dauern werde, daß ihr Farbenband gleichzeitig das des Reiches sei. Nun aber scheint es nicht mehr länger gegangen zu jcin. Die Burschenschaft Germania in Halle hat ihr schwarz- rot goldenes Banier endgültig eingerollt und die Farben meiß- rot- gold angenommen. Der Reftor in der Universität hat mit seiner Er laubnis dazu nicht zurückgehalten. Damit ist der Brud mit der alten Bergangenheit und der Gegenwart zugleich zugunjien der nahen Bergangenheit mit ihren Symbolen vom Döberiger Ererzier. play, Anton von Wernerschen Deldrudgemälden, von Unteroffizier herrlichkeit und Raisergeburtstagsreden vollzogen. 3ugleich aber auch die äußerliche Dotumentation der Schande einer senilen Jugend, die hinter ihren nationalen Bhrafen gar nichts anderes verbirgt als ihren Aerger über die durch die Revolution entstandenen Schwierigkeiten, ohne Leistungen im Leben mühelos aujourden. Unter den schwarzrotgoldenen Barrikadentämpfern von 1848 find vielleicht auch Bäter der Hallenser Germanen gemejen. Die
von Doorn auszuführen, auf Bater und Mutter zu schießen".
Feierliche und festliche Tanzrhythmen. Neue Tänze führte Jutta Klamt mit ihrer Gruppe in der Sonntagsmatinee im Theater am Kurfürstendammpor. Die Meisterin selber, Tieftänzerin von muchtiger Schwere, mächtig eindrucksvoll im Bathos det heroischen Gebärde und in fultisch- feierlicher Rhythmif. Die Tanzfiguren nicht durch Sprünge, sondern meist durch majestätisches Schreiten gebildet, in gehaltener, zuweilen fultiviert. Bornehmite Kunstmittel: Oberförper und Arme. Diese verbinden strengste Klarheit der Attion mit einer unerschöpflich mandlungsreichen, tief seelischen Ausdrudskraft, die unter den Tänze rinnen unserer Zeit nicht ihresgleichen hat. Zu weltentrüdender Andacht stimmend in den beiden schönsten Gaben„ Erfentnis" und Ergebung".
"
Der Stil dieser Gruppentänze sehnt sich nach meiten Räumen und Massenentfaltung. Die Bühne war zu flein, obwohl der Kup. pelhorizont( man follte nie anders als vor kuppelhorizonten tanzen) das Gefühl räumlicher Unendlichkeit suggerierte. Auftaft" und Finale" hätten noch stärker gewirkt, menn Podium und Gruppe größer gewesen wären. 3mei Gipfelpunkte: Bindung" und Lento". Die erste anfangs ein wenig schleppend, in der dreifachen Wiederholung des gleichen Motivs, dann zu tiefsten Eindrücken sich steigernd mit der scharfen Kontraftierung aktiver und passiver Be wegung, deren Gegenspiel auch durch die hier leuchtend roten, dort müde grünlich- changierenden Kostüme kraftvoll betont wurde. Fast noch schöner und vollkommen rein in der Wirkung( weil dieser Kam mertanz in die Enge des Raumes zwanglos fich fügte): das„ Lento" mit seiner zauberhaft festlich- ernften Stimmung. Wundervoll in beiden Tänzen die Schlußattituden.
Der Stil der Klamt- Gruppe stellt an die Aufnahmefähigkeit des Bublifums heute nicht mehr die Anforderungen, die er vor Jahr gegliedert. Bem freilich nur heiteres Reigenhüpfen als Tanz gilt und Tag stellte. Die Kompositionen sind jetzt einfacher und flarer und wer Freude am füßlichen Kitsch pantomimischer Märchenspiele hat, wird unbefriedigt bleiben. Bem aber natürliches rhythmisches Rörpergefühl eignet, der fann hier und muß mitgehen. Das Publi fum ging mit, freudig, ergriffen, begeistert. John Schitowski.
Bistole der politischen Anpflaumung nicht mehr so regen GeDie Künstlergemeinschaft Die Rampe", die von der knallenden brauch macht wie anfangs, ohne nun deswegen, wie fonit fpaßes. halber noch so oft üblich, die Republik mit faulen Eiern zu bewerjen, martet mit einem felten guten Programm auf. Man macht nicht in Aesthetif, man macht nicht in Etstaje, man bemüht sich auch nicht, die sogenannten niederen Instinkte zu figeln: man macht eben nur teffe Refi& anger, die, weil sie den Mut zum llebergang hat, piel anftändiges Kabarett. Da ist zunächst einmal als Conférencière die leicht noch eine zweite Rosa Baletti werden wird; da ist die stets tragikomische Annemarie Haase midden Zopp", faft er
weiter zu nennen Alfred Lindt und Kurt Bolomsfi in ihren Borträgen und Vorspielen, in sehr luftigen Tänzen Grit Segefa und eine dreiföpfige Tanztruppe", deren Namen ich vergaß, deren Leiftung aber lange im Gedächtnis bleiben wird- furz und gut: es war eben tein bißchen furfürstendammlich, sondern sehr, sehr schön, und es bleibt nur immer und immer wieder der Wunsch zu betonen, daß auch ein Arbeiterpublitum so etwas zu sehen
bekommt.
ergo.
„ Die Verschwörung der Zarin." Im Moskauer Komödien theater ist unter dem Titel„ Die Verschwörung der Zarin" ein nicht unbekannte Dichter Alerei Tolstoi und der Historiker Profeffor Schischejolem find. Im Mittelpunkt dieser Tragödie steht die Saijerin Merandra, die legte Zarin von Rußland . Die beiden Autoren, der Dichter und der Gelehrte, haben den Bersuch unter: nommen, die Ereignisse der letzten Wochen vor dem endgültigen Shirz des ruffischen Barentums in eine Reihe von dramatisch hemegten Szenen auf die Bühne zu bringen. Nach Meinung der maßgebenden Mostauer Kritit ift indeffen dieser Berjuch vollständig mißlungen. Der Kritiker der westija Sobolem widmet ihm eine Besprechung, die für die Verfaffer mie auch für den Regisseur geradezu vernichtend ist. Seiner Meinung nach hat der Dichter nichts weiter zu dem Drama beigesteuert, als die Dramatisierung von Anekdoten und Schauergeschichten, die unwahrscheinlich und jedenfalls durchaus unbeglaubigt find. Das große Unternehmen des Komödientheaters, das offenbar dem Zeitgeschmack Rechnung tragen fellte, ist also nach der Kritik der Somjetpresse verunglückt.
eines Landtagsabgeordneten wurde auf die Tätigkeit des Drdinarius Wissenschaftliche Landarbeitsforschung. In einer Kleinen Anfrage des Instituts für Landwirtschaftliche Betriebslehre an der Universität Göttingen hingewiesen, der ein neues Wirtschaftsgebiet der Landwirtschaft, die Bandarbeitslehre, bearbeite. Auf die Frage, ob das Staatsministerium diese Arbeiten zu fördern gebent erwideri der preußische Unterrichtsminister, dem Amtlichen Breußivon Einrichtungen für Bandarbeitsforschung feit längerer Zeit ihre schen Bressedienst zufolge, die Staatsregierung habe der Schaffung Aufmerksamkeit zugewandt, jebod fonnten bisher die unternommenen Schritte megen der Finanznot des Staates nicht von Erfolg begleite fein. Die Staatsregierung merde jedoch bemüht fein, den genannten Wissenschaftszweig durch Einrichtung eines fleinen 2ehrinstituts und durch Bereitstellung eines Versuchsfeldes bei der Univer fität Göttingen zu fördern.
Das Shillergymnasium in Lichterfelbe veranstaltet Aufführungen des ,, Konig Oebipus" bon Sophofles, und zwar in deutscher Sprache am 24. unb 27., in ariechischer Sprache am 25. und 28. März, 7½ Uhr, in der Aula des Gymnafiums. Berliner Str. 41. Karten find in ben Lichterfelber Buchhandlungen und im Schillergymnasium für 1 Mart erhältlich.
Ausstellung Ra'aello Bufoni n den Räumen der Atlantic Su öffnet morden Der junge Rünstler, ein Sohn Ferruccio Sujonis, zeigt handlung, Mogitr. 21, ist eine Ausstellung Rafaello Bujant er. feine neuesten grabbischen Arbeiten, Mappen, Ginzelblätter und Hand zeidmungen.