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Gewerkschaftsbewegung

Rückkehr zum Achtstundentag.

In den städtischen Krankenpflegeanstalten. In Jahre 1919 murde die bis dahin nahezu zeitlich unbegrenzte Arbeitszeit der Beschäftigten in den städtischen Krantenpflegeanstalten auf täglich 8 bzw. möchentlich 48 Stunden herabgefeht. Für einen Teil bes meiblichen Pflegepersonals, die Schwestern­fchaft in den Krankenhäusern, wurde die geteilte, d. h. burd; Baujen bzw. Freistunden unterbrochene, für das gesamte weiblicha und männliche Pflegepersonal der übrigen Krantenpflegeanstalten bie ungeteilte achtstündige Arbeitszeit durchgeführt. Für das lettere Bersonal galt der ungeteilte Arbeitstag bis Mai des porigen Jahres; er ist dann auf Grund der Berordnung vom 13. Februar 1924 über die Arbeitszeit in den Krankenpflegeanstalten beseitigt morden. Es wurde der Neunstundentag eingeführt. Die Schwestern der Krankenhäuser fielen nicht unter diese Neuregelung. Sie behielten meiter die 48stündige Arbeitswoche bzw. ben geteufen Achtundentag, allerdings nur theoretisch. Praktisch hat sich die Ar­beitszeit bei den Krantenschwestern durch den nahezu rigorosen Abbau mittlerweile ip ausgewirkt, daß fie 10 und 12, bisweilen sogar langer gis 12 Stunden am Tage tätig waren. Für die Nacht wachen wurde in einigen Krantenhäusern fogar eine unge teilte elfftündige Arbeitszeit durchgeführt.

Regelung der Sonntagsruhe im Handelsgewerbe.

In einem Erlaß des Preußischen Handelsministers an die zu ftändigen Behörden wird ausgeführt, daß bebördliche Anord nungen lediglich bewirken sollen, daß eine entsprechend erweiterte Sonntagsbeschäftigung nicht gegen ein gefez­liches Beidäftigungsberbot berstößt. Tarifber tragliche bmachungen, die sich innerhalb der durch die behördliche Anordnung zugelassenen Grenze halten, werden daher von der Anordnung nicht berührt. Zur Vermeidung von Miß­berständnissen hält es der Minister. dem Amilichen Breußischen Preffedienst zufolge, gleichwohl für wünschenswert, daß insbesondere tarifliche Abmachungen nach Möglichkeit Rid fit ge bei der Festsetzung von Ausnahmefonntagen auf bestehende nommen wird, insbesondere dann, wenn der Tarifvertrag für allgemeinverbindlich erklärt und dadurch seine überwiegende Be­deutung anerkannt ist.

Der Film Kurier" berichtigt nicht.

Bon der deutschen Filmgewerffchaft wird uns geschrieben: Zu den Blättern, die die Unternehmerinteressen in der Filmindustrie zu vertreten bemüht sind, zählt auch der in Berlin erscheinende Film Kurier. Dieses Blatt sucht sich insbesondere dadurch in Unternehmerkreisen zu empfehlen, daß es die Arbeitnehmer organisation herunterreißt. Am 6. März brachte der Film- Kurier eine Notiz mit der Ueberschrift: Die deutsche Filmgemerk schaft ausgeschlossen, monach der Ausschluß der Organi­fation aus dem Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund und aus der Berliner Geweitschaftskommission erfolgt sei. Da diese Be hauptung unwahr ist, schickte der Ausschuß der Gewerf. fchaftskommission dem Film- Kurier" eine entsprechende Mitteilung, die der Vorwärts" am 11. März( nr. 118) veröffent licht hat, von der jedoch der Film- Kurier" feinen Refern bis heute noch feine Renntnis gegeben hat, daß seine Angabe vom 6. März den Tatsachen nicht entspricht. Tiozzdem ein Beauftragter der Filmgewerkschaft der Redaktion des Film- Kurier" zu Händen des Herrn Jäger zwei Berichii

Die Folge war, daß jomohl für die Schwesternschaft, als auch für bie Kranten nachteilige Folgen fich alsbald bemerkbar machten. Die Erkrankungsziffer bei den Schwestern, insbesondere Tuberkulose, nahm beträchtlich zu. Die Kranken dagegen mußten der forgjamen Pflege und Wartung entbehren. Der Kommunalbeamtenversand, bei dem ein wesentlicher Teil der Schwesternschaft organisiert ist, tet nichts, um die nachteiligen Folgen aus dem söllig unangebrachten Abbau der Schwesternschaft abzustellen. Der Berband der Gemeinde unb Staatsarbeiter, bei dem gleichfalls ein Teil der Schwesternichaft erganisiert ist, mußte hier helfend eingreifen. Seine Anträge an die Deputation für das Gesundheitswesen begegneten bei den bürgerungen übergeben hat, deren Abdruck ihm durch Hand lichen Mitgliedern, besonders bei ben Deutschnationalen, einem starten Mißtrauen. Es gelang bann unferem Genossen Dr. Beni In der Deputation durchzusehen, daß die Schwesternschaft feibst. per­nommen murde.

Am 20. d. M. berichtete Genosse Dr. Beyl, in einer äußerst start befugten Bersammlung des Pflegeperionals der städtischen Kranken­pflegeanstalten über die erzielten Ergebnisse. Er mies darauf hin, bas bie eingerissenen flechten Zustände in bezug auf die Arbeitszeit der Schwesternschaft nimmer hätten Plaz greifen fönnen, wenn man den wiederholten Anregungen der Organisation des Verbandes der Gemeinde und Staatsarbeiter Folge geleistet hätte und nicht in trahl und planloser Beise einen Abbau am Pflegepersonal vor­genommen hatte.

Der Magiftrat, der zu den Beschlüssen der Deputation für das Gefundheitswesen gleichfalls Stellung zu nehmen hatte, beschloss Richtlinien, in denen es heißt:

Die durchschnittliche Arbeitszeit foll entsprechend den für die Beamten und estangestellten allgemein geltenden Be ftimmungen 48 Stunden möchentlich betragen. Eine zu lange Dienstzeit schasigt den Gesundheitszustand der Schwestern und ge­fährdet bie ordnungsmäßige Bersorgung der Kranken. Der geschil­derte Mißstand besteht zum Teil fowohl beim Tagesdienst, als auch bet ben Nachtwachen. Bor allem erscheint es erforderlich. die zi langen Rechtmachen in einigen Anstalten entweder zu verfürzen ceer Bormachen einzurichten, wie sie in den Ali- Berliner Anstallen bereits bestehen.

Es foll den Nachtmachen von jest ab eine Kostzulage gewähri werben, die als Ergänzung der Tagesbetöftigung gelten jolt.( Sas

pis zu 25 f. für jede Nachtmache.)

Es ist darauf zu achten, baß die planmäßig festgesetzten Stunden Er Mahlzeiten und Freizeiten nom coaliteit inte gehalten werden. Bor Antritt des Tagesdienstes ist den Schmeſtern Gelegenheit zu geben, das erste Fruhitit einzunehmen. Cine Heranziehung der Schwestern zu den gewöhnlichen Reinigungs­grbeiten ist im allgemeinen nicht zulässig.

Es ist beabsichtigt, bis Bertretungstoffen in ber Beife zu sist erhoben, daß jederzeit, auch während des Urlaubs und bei Crtran­fungen, bas Borhandensein der planmäßigen Schwesternzahl ge mährleistet ist.

Es ist selbstverständlich, daß die Beschlüsse nicht nur etwa auf bas Schwesternperfonal, sondern auf das gesamte Kranten pflegeperfonal Blah greifen werden. Die neunstündige Ar­beitszeit des tarifvertraglichen Berfonals muß daher beseitigt werden. llaber die Wiedereinführung der achtstündigen Arbeits­zeit ist mit dem Tarifvertragsamt bereits verhandelt worden. Dieses hatte der Organisation Richtlinien unterbreitet, nach denen bie neue Arheitszeit auch für das tarifvertragliche Personal Burchgeführt werden solle. Gegenwärtig werden diese Richtlinien in den Kreisen des Pflegepersonals diskutiert. Der Ausschuß der Ge­fundheitsdeputation wie auch der des Magistrats zeugen von einem acmiffen Beirblid, und es ist zu hoffen, daß man diesen Beitblic quch in der Zutunft bewahrt. Das gesamte Bersonal der Schwellern­fchaft hat indes die Pflicht, daß die eingangs erwähnten nachteiligen Umstände nicht wieder Platz greisen.

Was koche ich heute?

on Eugen Brunfaut, Küchenmeister.

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fchlag zugesichert wurde.

Anmertung der Redaktion: Der Filmgewerkschaft empfehlen mir bei dieser Sachlage, dem Film- Kurier" eine Berichtigung auf Grund§ 11 des Prestegesetzes zu schicken, um ihn zur Zurück na hme der unwahren Behauptung zu zwingen.

Eine kommunistische Größe.

Wir erhalten folgende Buschrift:

In Nr. 60a vom 16. März 1925 der ,, Ro'en Fahne", die in den Betrieben als Agitationsnummer gratisvertei't murde, befindet sich ein Bericht, dessen Verfasser als ein Arbeiter Georg Striehl von der AEG. bezeichnet wird Kaum hatten ur ere Kollegen diesen Bericht gelesen, so tamen sie in Scharen zum Betriebsrat mit der Anfrage: Ob tenn der Verfasser der Strieht sei, der bereits bei der Firma Frister u. Roßmann gearbeitet habe.

Ja, es war der Stricht Es war der Stricht, welcher Tag für Lag seine verdienten Groschen zur Rennbahn brachte, während seine Frau und Kinder bittere Not litten In empörender Erinnerung ist

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An die deutsche Hausfrau tritt sehr häufig, ja beinahe täglich Nur wer die so wichtige Frage heran, was koche ich heute? diese Sorgen kennt, weiß was sie bedeuten, denn die Mittel sind in heutiger Zeit sehr beschränkt, es muß mit dem Pfennig ge­rechnet werden und so kommt es oft auf das Wissen und die Geschicklichkeit der Hausfrau an, ihr Wirtschaftsgeld bis zum letzten so auszunutzen, daß sie sich nicht nur die Zufriedenheit ihrer Familienmitglieder, auch ihrer täglichen Tischgäste dadurch erwirbt, indem sie ein schmackhaftes Mahl bereitet, sondern daß das Gebotene auch die größtmöglichen Mengen an Nähr­stoffen enthält und damit dem Körper diejenige Kraft zuführt, die er nun einmal benötigt, um das tägliche Arbeitspensum welches von ihm verlangt wird, zu leisten. Da es nun sehr oft vor­

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kommt, daß selbst schon in Friedenszeiten, wie im Jahre 1911, aber besonders in den Nachkriegszeiten eine Fleischnot in frischem Fleisch eintritt bzw. eintreten kann, so ist der Haus­frau Gelegenheit geboten, die hohen Fleischpreise zu umgehen und an Stelle von Frischfleisch das vorzügliche argentinische Ochsenfleisch zu benutzen und zu verwerten.

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Gewisse Kreise der Bevölkerung stehen immer noch dem Gefrierfleisch mit einem Vorurteil gegenüber, indem sie glauben, daß Gefrierfleisch nicht diejenige Kraft besäße wie das deutsche Frischfleisch. Gerade das Gegenteil ist der Fall, denn während sich in Deutschland der Frischfleischverkauf in drei Qualitäten spaltet, von der die erste Qualität nur für die Prominenten, das heißt für die oberen glücklichen Reichen, dem Preise nach sich eignet, ist das argentinische Gefrierfleisch infolge der dortigen fetten Weiden nur la Mastqualität, welchem soviel Nährstoffe wie Eiweißstoffen wie Kohlehydraten, aber vor allem auch soviel Phosphor inne wohnt, daß sich die Qualitäten II und III von frischem Fleisch verstecken können. Gerade aber über den Phosphor im Fleisch wie auch in den Fischen hat der berühmte Arzt Geh, Rat Prof. Dr. Virchow seinen Schülern stets gelehrt: ..Kein Gedanke ohne Phosphor". Gegen den Verbrauch von Ge­

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Den Rollegen noch, daß Sirieht, nachbem fein ausgehungertes Beib mit drei unicrernährten Kindern ihn hier im Betrieb aufsuchten und um etwas Geld baten, die unglückliche Frau mit Ohrfeigen traf­tierte, so daß diese sich mit den ungiüdlichen Kindern an die Direks tion menden muß e.

Mit Entrüstung hat die gesamte Belegschaft die Aufforderung in ber Roten Fahne" gelesen, aus der SPD. auszutreten, schon aus dem Grunde, weil alles, was Striehl erzählt, nur auswendig gelernte Phrasen sind, die dem Zwecke dienen, einen Posten zu ergat.ern. Bir find aber der Meinung, daß ein Arbeitervertreter mit dem Herzen bei der Sache sein muß und nicht nur das große Maul

maßgebend ist.

Strieht aus eigener Erfahrung sprechen. Von den Alimentations­Daß man wegen Unterschlagung bestraft wird, darüber kann flagen wollen wir nicht reden, denn sie sind für Striehl auch eine böse Erinnerung.

Wir gratulieren den Kommunisten zu ihrem neuen Genossen und den Kollegen der AEG. zu ihrem Betriebsratskandidaten. Der Betriebsrat und die Vertrauens eute der Firma Frister u. Roßmann A.-G., Berlin ,

Die Metallarbeiterbewegung in Italien . Mailand , 24. März.( EP.) Der Metallarbeiterverband von Triest hat die Wiederaufnahme der Arbeit angeordnet, obwohl ihm die Zugeständnisse der Industriellen nicht zufriedenstellen. In den Werften von Monfalkone ist der Betrieb bereits gestern wieder aufgenommen worden. Zum Protest gegen die vom General­fetretär der faschistischen Gewerkschaft, Rossini, mit den Industriellen abgeschlossenen Lohnabkommen sind die faschi­itischen Gewerkschaftsführer von Triest zurüc getreten. In Neapel sind die Metallarbeiter wegen ihrer Lohnbewegung ausgesperrt worden.

Die Hanauer Diamantschleifer haben das Angebot der Unter­nehmer abgelehnt und streifen weiter, um die von ihnen geforderte Lohnerhöhung von 20 Broz durchzusetzen. Die ebenfalls streifenden Diamantschleifer in Erbach ( Odenwald ) stimmen mit ihren Hanauer Kollegen überein.

Die Chauffeure von Paris protestierten gegen den Beschluß der cikehrsfommission, wonach ihnen bei selbstverschuldeten Unfällen die Fahrbewilligung fofort entzogen werden fann. Nach Schluß der Versammlung veranstalteten etwa 3000 Teilnehmer mit ihren Tarametern einen Protestzug auf den Boulevards. Vorträge, Vereine und Verfammlungen.

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Gefchäftsstelle: Berlin G 14, Gebaftianftr. 37/38. Sof 2 Et. Rameradschaft Prenzlauer Berg . Mittwoch, den 25. März, abends 6 Uhr. Treffen sämtlicher Kameraden im Borgarten bes Sportpalaites. Kameradschait Zehlendorf . Heute, Dienstag abend, Saalschuh, wie verabredet. Für Mittwoch abend. Bereitschaft aller Attiven. Mitteilung durch Wehrleiter und Bezirks'affierer.

Berantwortlich für Bolitik: Ernst Reuter ; Wirtschaft: Arthur Saternus;

Gewertschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : K. S. Döfcher; Lokales und

Sonstiges: Frig Karstädt; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckerek und Berlaasanſtalt Baul Singer u. Co.. Berlin G 68. Lindenstrake 3.

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frierfleisch wird häufig eingewendet, daß durch Abfließen, von Fleischsaft ein großer Verlust an Nährstoffen entsteht. Dieser Vorwurf ist heute nicht mehr berechtigt, als diese früheren Kinderkrankheiten durch inzwischen eingetretene Erfahrung längst beseitigt sind. So wird z. B. bei den Berliner Gefrier­fleischhallen G. m. b. H., welche beabsichtigt. in Berlin noch eine größere Anzahl von Verkaufsstätten für Gefrierfleisch ein­zurichten, das Gefrierfleisch, welches in 8° Celsius gefrorenem Zustande aus Argentinien hier ankommt,' für den Konsum und Verkauf in der Art aufgetaut, daß das Fleisch ven Kühlraum zu Kühlraum wandert, in dem sachgemäß immer eine höhere Temperatur herrscht und wo zum Ende das Gefrierfleisch voll­ständig aufgetaut, in richtigem trockenem Zustande, ohne Ver­lust an Säften, in diesen Verkaufsstellen zur Ausgabe an das große Publikum gelangt..

Wie wird Gefrierfleisch in der Küche richtig behandelt?

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Jede Hausfrau und Köchin weiß es, daß man Gefrierfleisch nicht tagelang, wie z. B. ganz frisch geschlachtetes Fleisch, auf­bewahren kann. Gefrierfleisch muß, um den durch richtiges Auftauen im Fleisch selbst enthaltenen Sait möglichst auf­zuspeichern, noch am selben Tage verwendet bzw. vorbereitet werden. Jede Hausfrau und Köchin muß es aber wissen, daß besonders bei dem Gefrierfleisch die alte Koch- und Bratmethode, wie sie schon früher bei Frischfleisch angewendet wurde. um dasselbe nach der Fertigstellung recht saftig zu gestalten, eben­falls angewendet werden muß. Diese Praktik bestand darin, daẞ Rindfleisch, welches später als Bouillonfleisch auf den Mittagstisch kommen soll, nicht mit kaltem Wasser aufgesetzt wird. sondern es im stark wellenden Wasser 100° Cels, aufs Feuer bringt. Gefrierfleisch, welches zum Braten bzw. Schmoren bestimmt ist, muß in heißem Fett im Bratofen oder auf der Maschine schnell von allen Seiten angebraten werden. damit der innewohnende Sait durch Platzen der Poren durch die langsame Anwärmung nicht verloren geht.

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